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Broschüre 30 Jahre Lohse Diamantbohrtechnik

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BOHREN

SÄGEN

BRECHEN

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Mein LEITSATZ von Anfang an:

DU MUSST

DEINEN KUNDEN ZUHÖREN.

Denn sie sagen dir genau, was sie

wollen. Wenn du ihnen das erfüllst,

sind sie GLÜCKLICH.

Wolfgang Lohse

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STUDIUM UND WISMUT

Ich habe an der Bergakademie Freiberg

Tiefbohrtechnik studiert und Anfang

der Achtziger meinen Abschluss

als Diplomingenieur gemacht. Nach

Abschluss meines Studiums bewarb

ich mich bei der Wismut. Ich kam in

einen Betrieb, der geologische Bohrungen

und Erkundungen durchführte.

Der Direktor sah mir beim ersten

Gespräch in die Augen und fragte geradeheraus:

„Und, was stellst du dir

vor?“ Ich war überrascht – hier sprachen

sich alle mit Du an! In der Welt

des Bergbaus begegnete man sich

kumpelhaft, aber mit großem Respekt.

WIE ALLES

BEGANN

Firmengründer Wolfgang Lohse erzählt

LEHRE FÜRS LEBEN

Und so hatte auch der Direktor seine Frage durchaus

ernst gemeint. Ich antwortete mit gebührender

Ernsthaftigkeit: „Am liebsten würde ich erstmal

arbeiten gehen.“ Der Herr Generaldirektor

war erstaunt: „Das hat

hier noch keiner von den Studierten

gesagt“, meinte er

lächelnd und schickte mich

nach Königstein. Hier begann

ich als Bohrarbeiter

im Schichtbetrieb – es

war genau das Richtige für

mich. Meine Lehrjahre bei

der Wismut sind mir bis heute

unglaublich wertvoll. Die Arbeit

Meine

Anerkennung

bei der Wismut

musste ich mir

erkämpfen.

mit den Menschen dort hat mich sehr geprägt.

Kurze Zeit später wurde ich als junger Ingenieur für

Tiefbohrtechnik gleich als Obermeister eingesetzt.

Ich hatte fünf Bohrbrigaden mit jeweils zehn Mann

unter mir. Meine Anerkennung musste ich mir erkämpfen.

Im Bergbau herrschte eine strenge Hierarchie.

Meine Aufgabe als Ingenieur war es, mich um

alles zu kümmern, so dass die Männer an den Bohranlagen

ihre Arbeit gut machen konnten. Die Leute

in der Produktion hatten das Sagen. Klappte etwas

nicht, konnten sie dich im Kreis laufen lassen. Hast

du deinen Job dagegen gut gemacht, war die Welt

in Ordnung. Also gab ich alles, um den Kumpels alles

zur Verfügung zu stellen, was sie für ihre Arbeit

brauchten – zum Beispiel auch die besten Bohrwerkzeuge.

Damals lernte ich, dass nichts unmöglich ist.

Fünf Jahre lang war ich in verschiedenen Revieren

der Wismut als Tiefbohringenieur tätig, in

Königstein, Zwickau, Leipzig … Dann

wurde ich nach Schlema berufen.

Dort hatte die Wismut eine eigene

Werkstatt für Diamantwerkzeuge.

Der leitende Technologe

war plötzlich verstorben,

man suchte einen Nachfolger.

Ich nahm die Herausforderung

an. Später habe ich mich scherzhaft

gefragt, ob das wohl daran

gelegen haben mag, dass ich wäh-

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rend meiner Arbeit als Ingenieur immer am meisten über die Diamantwerkzeuge

gemeckert hatte … Schließlich wollte ich immer das Beste

für meine Leute.

Die Diamantbohrer waren ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg der

Bohrbrigaden. Ich hatte zwar Bohrtechnik studiert, war aber kein Experte

für Werkzeugbau. Praktisch über Nacht musste ich alles lernen.

Ich beschäftigte mich eingehend mit Diamanten. Noch ganz genau

erinnere ich mich an das Gefühl, als ich zum ersten Mal in meinem

Leben echte Diamanten in der Hand hielt! Zwar

hätte man sie sich, weil sie so klein waren, nicht an

eine Kette hängen können, doch es waren echte

Naturdiamanten. Winzige Splitter mit Ecken und

Kanten, rund 0,3 Millimeter groß. Sie wurden

aus alten Bohrkronen zurückgewonnen und

auf neue Diamantwerkzeuge aufgebracht. Zu

lernen, wie man diese Technologie perfektioniert,

wurde mein größter Ansporn für die

nächsten Jahre.

Ich setzte mich intensiv mit Diamantwerkzeugen

auseinander. Für mich ist das Werkzeug wie ein

Weihnachtsstollen, die Diamanten sind die Rosinen.

Für mich ist das

Werkzeug wie ein

Weihnachtsstollen, die

Diamanten sind die

Rosinen.

Ich stand in direktem Austausch mit den Anwendern, musste mich

Auge um Auge mit den Leuten auseinandersetzen. Die Kumpel waren

in ihrem Urteil sehr direkt. Die Diamantwerkzeuge, die ich ihnen präsentierte,

fanden sie entweder „bombig“ oder sie sagten verächtlich:

„Hau ab.“ Ich merkte: Ich muss den Leuten nur richtig zuhören, dann

erfahre ich ganz genau, was sie wollen – ein Leitsatz, den ich bis

heute beherzige.

NEUSTART NACH DER WENDE

Als die Wende kam, war ich dank meiner bisherigen

Erfahrung gleich in mehreren Bereichen

bestens ausgebildet: Ich konnte bohren, wusste,

wie man Arbeitsabläufe perfekt organisiert,

und kannte mich wie kaum ein anderer mit

Diamantwerkzeugen aus. Ideale Voraussetzungen

also, um etwas Eigenes auf die Beine

zu stellen. Aber ich hatte nichts zu bieten: keine

Leute, kein Material. Nur ein paar verrückte Ideen,

flammenden Enthusiasmus und einen guten Freund.

Per Zufallsprinzip sind sie in der Metallmatrix verteilt, die sich

Manfred Lagemann hatte ich bei der Wismut kennengelernt.

beim Bohren abarbeitet und dadurch immer neue Diamanten freigibt. Im September 1989 sind wir zusammen mit dem Fahrrad nach Rumänien

gefahren, alle waren überzeugt, dass wir nicht wiederkommen

Die Matrix aus Metall ist sozusagen der Stollenteig, der die Rosinen

– also die Diamanten – hält. Beim Bohren werden sie in den Stein würden. Doch wir kamen wieder. Und wir wussten: Wenn die DDR

gedrückt und schleifen über die Oberfläche. Dadurch wird diese in zusammenbricht – dass es so kommen würde, war uns klar –, wollten

kleinen Rillen angebohrt. Dieses Verständnis, wie ein Diamantbohrer wir uns selbstständig machen.

aufgebaut ist und funktioniert, reifte damals in mir heran. Bis heute ist In der Wismut-Werkstatt, deren Technischer Leiter ich war, wurden

es die Grundlage für jedes Werkzeug, das ich baue.

damals auch Bohrkronen für Beton hergestellt. Wir wussten: In die-

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sem Sektor könnten wir was auf die Beine

stellen. Doch wie ging man das an? Ich

wohnte damals in einer Neubauwohnung

in Flöha, Manfred in einem Altbau in Dresden.

An den Wochenenden besuchten

wir Wirtschaftslehrgänge, beschäftigten

uns mit dem Thema Unternehmensgründung.

Im April 1990 meldeten wir unser

Geschäft an.

Wir nahmen Kontakt zu Heiner Vollstedt

Manfred Lagemann und Wolfgang

Lohse

dam. Er hatte Kontakt zu einer Firma aus

auf, Professor für Mineralogie in Pots-

Baden-Württemberg, die Diamantbohrmaschinen

für Beton herstellte. Wir kauften für jeden von uns eine Bohrmaschine

und hatten gemeinsam eine Säge. Damit sind wir

dann immer mit dem Trabi plus Hänger über die Autobahn

gedonnert. Die Säge war wahnsinnig schwer,

das Sägeblatt hatte einen Durchmesser von

800 Millimetern und passte nicht in

den Trabi. Also haben wir sie aufs

Dach gebunden – es war ein Bild

für die Götter.

Nachdem wir am Anfang viel für

den Professor aus Potsdam unterwegs

waren, uns das aber nicht ganz

befriedigte – wir hatten immer noch einen, der

uns sagte, was zu tun ist –, kam uns Bruder Zufall zu

Hilfe. Auf einer Messe in Dresden lernten wir eine Firma aus

Nürnberg kennen, Betonbohrservice Findeis. Sie suchten einen Partner

im Dresdner Raum. Manfred Lagemann erkannte sofort: „Der Findeis, der

versteht was vom Bohren!“ Wir wurden eingeladen, nach Nürnberg zu

kommen und waren zutiefst beeindruckt. Genauso stellten wir uns einen

Bohr- und Sägebetrieb vor. Doch wir durften uns nicht verzetteln. Mein

Freund Lagemann und ich trafen eine Entscheidung: Er machte für den

Professor aus Potsdam weiter, ich wurde Partner der Firma Findeis.

Rückblickend war das mein zweiter großer Glücksgriff nach der Wismut.

Jemanden zu finden, der so viel Vertrauen in mich setzte wie Manfred

Findeis, war für mich als junger Unternehmer die beste Starthilfe, die ich

mir wünschen konnte. Er hat mir seine Maschinen nicht verkauft, sondern

geborgt. Ich bekam von ihm Technik im Wert von über 100.000 D-Mark.

„Sie bezahlen einfach dann, wenn Sie das Geld haben“, sagte er. Es dauerte

über vier Jahre, bis ich ihm alles zurückzahlen konnte! Ein riesiger

Vertrauensvorschuss, für den ich ihm bis heute sehr dankbar bin. Wir

stehen noch immer in engem

Kontakt und helfen uns, wo wir

können. Zu diesem Zeitpunkt

war jedoch noch gar nicht absehbar,

wohin die Reise geht.

Währungsunion, deutsche

Einheit – alles stand in den

Sternen. Dieses Risiko hat Manfred

Findeis voll für mich übernommen. Von den

Banken hätte ich damals – ohne jegliche Sicherheiten

– kein Geld bekommen. Manfred Findeis wollte mit mir nie das

schnelle Geld verdienen. Er hat einfach an mich geglaubt.

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FIRMENSTANDORT UND HOCHWASSER

Nun, da ich die entsprechenden Maschinen für mein Unternehmen

hatte, brauchte ich nur noch passende Räumlichkeiten. Da ich fast

immer auf Baustellen unterwegs war oder von meinem „Büro“ in meiner

Neubauwohnung aus arbeitete, begann ich mit einem Postfach

(PSF 12-32), welches sich in einer ehemaligen Bushaltestelle auf der

Chemnitzer Straße in Erdmannsdorf befand. Die Maschinen standen

in der einstigen Kunstlederfabrik in Erdmannsdorf, in die ein Büroservice

eingezogen war. Telefon hatte ich keines, doch der Pförtner

der Fabrik war so nett, die Anrufe, die für mich eingingen, zu notieren.

1995 bezogen wir neue Geschäftsräume in Erdmannsdorf. Dort blieben

wir bis zum verheerenden Hochwasser 2002. Da sich unsere

Räume in der Uferstraße – also direkt am Fluss – befanden, waren

wir Hochwasser eigentlich gewöhnt. Es standen eben ab und zu mal

zehn Zentimeter Wasser in der Werkstatt. Deshalb hatten wir Sandsäcke

vorrätig, alle Maschinen standen auf Rädern. Das war 2002

unser großes Glück, als am 13. August das Wasser in unserer Halle

bis auf 1,80 Meter anstieg. Innerhalb von zwei Stunden hatten wir die

Werkstatt komplett leergeräumt. Wir hatten alle helfenden Hände zusammengetrommelt,

die wir kriegen konnten – darunter viele Schüler

–, luden die gesamte Ausrüstung in Autos und schafften sie hoch auf

die Hänge. Wir konnten alles retten.

Doch wie – und vor allem wo – sollte es weitergehen? Zum Glück

hatten wir drei Jahre vorher in Hohenfichte ein Grundstück zurückerworben,

was früher meinen Eltern gehört hatte. In den Monaten vor

dem Hochwasser hatten wir bereits unsere Reparaturwerkstatt nach

Hohenfichte verlegt. So hatten wir gleich ein Gelände, wohin wir nach

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dem Hochwasser umziehen konnten – die Werkstatt war sogar schon fertig.

Doch für unsere damals bereits 20 Mitarbeiter war natürlich noch nicht genügend

Platz. Zwei Jahre lang arbeiteten wir in Containern. Parallel bauten

wir in Hohenfichte eine neue Halle, in die wir 2005 schließlich einzogen. Hier

sitzt unsere Firma bis heute.

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FAMILIENBANDE UND ZUKUNFTSAUSBLICK

30 Jahre ist unsere Firma jetzt alt. Ich bin sehr froh, das

Unternehmen, das ich gemeinsam mit meiner Frau und

vielen engagierten Mitarbeitern aufgebaut habe, auch

für die Zukunft in besten Händen zu wissen.

Bereits 2003 stieg mein Sohn Carsten in unser Familienunternehmen

ein. Als gelernter Kaufmann

hat er die Baubranche von der Pike auf kennengelernt.

Er beweist ein großartiges Gefühl für unsere

Branche und für unsere Kunden und konnte schon

bald Projekte im Wert von mehreren Hunderttausend

Euro betreuen und erfolgreich managen.

Seit 2019 arbeitet auch meine Tochter Carina Petzold mit

im Unternehmen. Sie hat an der TU Bergakademie Freiberg

Umweltengineering mit Vertiefung Werkstofftechnik studiert und arbeitete

danach viele Jahre als Wissenschaftlerin im Forschungsinstitut für

Leder- und Kunststoffbahnen. Nun bringt sie sich mit ihrem strategischen

Denken und viel Feingefühl für unsere Kunden und Projekte in die Firma

ein. Auch unsere Enkelkinder greifen bereits gern mal zum Bohrer – beste

Aussichten also, dass die Lohse Diamantbohrtechnik GmbH optimal für die

Zukunft gerüstet ist. In diesem Sinne: Auf die nächsten 30 Jahre!

Ich hatte

eigentlich immer

Glück.

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„DAS MACHEN

WIR GEMEINSAM“

Marion Lohse erinnert sich

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HINTER JEDEM STARKEN MANN

STEHT EINE STARKE FRAU, HEISST

ES – SO IST ES AUCH BEI UNS.

DESHALB MÖCHTEN WIR AN

DIESER STELLE MARION LOHSE

ZU WORT KOMMEN LASSEN, DIE

DAS UNTERNEHMEN VON 1990 AN

GEMEINSAM MIT IHREM MANN

AUFBAUTE, IHREN BERUF ALS

LEHRERIN AUFGAB UND SICH

GANZ BEWUSST ENTSCHIED:

„DAS MACHEN WIR GEMEINSAM!“

Als wir anfingen, hatten wir weder ein Büro noch eine Werkstatt. Alles, was wir

besaßen, waren unser Trabi und unsere Wohnung. Als mein Mann die ersten

Aufträge bekam, besorgte ich mir eine Schreibmaschine und versuchte, eine

Rechnung zu erstellen. Ich hatte null Ahnung, wie das geht, und fragte ihn erst

einmal: „Dürfen wir das überhaupt?“ Die Firma Findeis, die uns von Anfang an

in allen Fragen eine unsagbar große Hilfe war, empfahl uns ihr Steuerbüro in

Nürnberg – ein echter Glücksgriff. Wir sind bis heute eng miteinander verbunden

und noch immer gute Geschäftspartner. Die rührige Mitarbeiterin aus Nürnberg

hat mir mit viel Geduld alles erklärt, es war ein großartiges Miteinander.

Und so wuchs ich nach und nach mit meinen Aufgaben. Eigentlich war ich ja

Lehrerin, unterrichtete Sport und Deutsch an der Oberschule in Flöha, betreute

eine Sport-AG und war stellvertretende Schulleiterin.

Die Firma meines Mannes wuchs, es kamen immer mehr Aufträge, wir stellten

die ersten Mitarbeiter ein, betreuten große Projekte wie die Brücke in Pirk.

Schon bald wurde klar: Das geht nicht mehr so nebenbei. Also beschloss ich –

schon etwas schweren Herzens –, meinen Beruf als Lehrerin aufzugeben.

Doch ganz so schnell ging es nicht: Es gab zu wenige Sportlehrer, so dass ich

bis Ende des Schuljahres 1992 bleiben musste. Ab dann widmete ich mich voll

und ganz der Firma. Die erste Zeit war nicht leicht, ich vermisste meine Schüler,

den Kontakt zu den Kollegen. Zum Glück hatte ich durch meine Tätigkeit als

stellvertretende Direktorin vieles über Organisation und Buchhaltung gelernt,

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was mir nun zugutekam. Doch ich wollte noch mehr dahintersteigen, wollte Zusammenhänge

verstehen und mich nicht nur so „durchwursteln“. Also machte ich berufsbegleitend ein Jahr

lang einen Abschluss als Bürokauffrau über die Handwerkskammer. Unterstützung bekam ich

schon bald von unserer Sekretärin Andrea Kirchner, die beinahe von Anfang an dabei ist.

Seitdem kümmere ich mich um alles, was im Büro so anfällt: Angebote, Rechnungen, Kundenkontakt,

Personal ... Die Arbeit macht mir großen Spaß.

Rückblickend kann ich sagen: Ich bin sehr froh,

dass wir uns die Firma zusammen aufgebaut haben.

Auch dass unsere Kinder heute beide mit an

Bord sind, ist für mich eine große Freude. Sie wissen,

was es bedeutet, ein eigenes Unternehmen

zu führen, haben auch gesehen, dass es nicht

immer einfach ist, und haben sich dennoch dafür

entschieden. Das erfüllt mich mit Stolz und macht

es mir leichter, mich nach und nach aus dem Tagesgeschäft

zurückzuziehen. Denn was gibt es

Schöneres als zu sehen, dass das, was man in

seinem Leben geschaffen hat, in eine gute Zukunft

geführt wird?

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WAS WIR

ALLES MACHEN

LEISTUNGEN UND

TECHNOLOGIEN

WAND-

SÄGE-

ARBEITEN

BOHREN, SÄGEN, BRECHEN,

BEFESTIGEN – DAS SIND UNSERE

LEISTUNGSBEREICHE, IN DENEN

WIR SEIT 30 JAHREN STARK SIND.

MACHEN SIE SICH EIN BILD VON

UNSERER TAGTÄGLICHEN ARBEIT

UND DEM BREITEN SPEKTRUM AN

SERVICELEISTUNGEN, DIE WIR FÜR

UNSERE KUNDEN ERBRINGEN.

• schienengeführte

Schnitte

• Blatt ø 600 mm

bis 2.000 mm

• 12 cm bis

80 cm Tiefe

FUGEN-

SCHNEIDEN

• Beton, Asphalt

• selbstfahrende Geräte

mit Verbrennungsmotor

(Straße) oder

Elektromotor (Gebäude)

• bis 40 cm Tiefe

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• Speicherseilsägen

elektrisch oder

hydraulisch

• Schnittlänge größer

als 80 cm

SEIL-

SÄGE-

ARBEITEN

• Hammerbohrung, Diamantbohrung

• bis ø 32 mm und 1.200 mm Tiefe

• Systeme: Hilti, Fischer, Wirth

NACH-

TRÄGLICHES

SETZEN VON

BEWEHRUNGEN

KERNBOHRUNGEN

• Beton, Naturstein

• ø 10 mm bis ø 1.000 mm

• Bohrtiefen:

bis ø 100 mm bis 28 m Tiefe

bis ø 200 mm bis 12 m Tiefe

bis ø 800 mm bis 3 m Tiefe

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LEISTUNGEN UND TECHNOLOGIEN

BOHREN

Das Diamantbohren ist unsere Königsdisziplin. Wir belegen fast alle unsere Diamantbohrkronen

selbst mit den entsprechenden Segmenten. Unsere kleinste Bohrkrone hat einen Durchmesser

von 10 Millimetern, die größte von 1000 Millimetern.

Kernbohrungen kommen häufig dort zum Einsatz, wo nachträglich ein Durchlass eingebracht

werden muss. Mit Diamantbohrkronen erstellen wir auf den Zentimeter genaue Kernbohrungen

mit Durchmessern von 10 bis 1000 Millimetern erschütterungs- und geräuscharm.

Die Bohrungen können vertikal und horizontal, normal oder schräg zum Bauteil durchgeführt werden

und sogar über Kopf. Der Bohrmotor wird elektrisch angetrieben. Sollte auf der Baustelle kein

Stromanschluss vorhanden sein, stellen wir Stromaggregate von bis zu 40 KVA zur Verfügung.

Auch fehlendes Wasser können wir jederzeit auf der Baustelle bereitstellen.

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ERSCHÜTTERUNGSFREIES BOHREN

ALS KERNBOHRUNG

• Kernbohrungen für Installationsarbeiten wie z. B.

Klempner, Heizungsbauer, Elektriker

• horizontale und vertikale Zielbohrungen bis zu mehreren

Metern Bohrtiefe für Verspannanker, u. a. in

Brückenbauwerken oder bei der Gebäudesicherung

• Entlüftungsbohrungen (Dunstabzugsöffnungen) und

Entwässerungsbohrungen in Stützmauern

• Bohrungen für nachträglichen Bewehrungsanschluss

• Bohrungen für Maschinenbefestigungen

• kreisrunde Öffnungen in Granit oder Kunststein für

Anpflanzungen (Baumscheiben)

• Ziehen von Prüfbohrkernen für Bauwerksuntersuchungen

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LEISTUNGEN UND TECHNOLOGIEN

UNSERE DIAMANTSÄGE-

TECHNIK REICHT VON

SCHIENENGEFÜHRTEN

WANDSÄGEN ÜBER SEIL-

SÄGEN (LOCHSEILSÄGEN,

TAUCHSEILSÄGEN) BIS HIN

ZU AUSRÜSTUNGEN FÜR

DAS FUGENSCHNEIDEN IM

STRASSEN- UND HOCHBAU.

WANDSÄGE-

ARBEITEN AUF

SCHIENEN-

SYSTEM

SÄGEN

Beim Wandsägen lassen sich schienengeführte Schritte hochpräzise

ausführen – perfekt für das Aussägen von Türen, Fenstern oder

anderen Öffnungen in Bauwerken. Die Sägeeinheit mit einem diamantbesetzten

Sägeblatt wird mit hochfrequenten Elektromotoren

betrieben. Mit Sägeblattdurchmessern von bis zu 2000 mm können

Wandstärken bis 75 cm durchtrennt werden. Auch bündige Schnitte,

Schrägschnitte und Schnitte über Kopf sind möglich.

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FUGEN-

SCHNEIDEN IM

STRASSENBAU

UND HOCHBAU

Der Fugenschneider, auch Bodensäge genannt, ist eine von Hand geschobene

oder selbstfahrende Sägeeinheit. Fugenschneidarbeiten

werden immer dann ausgeführt, wenn ein nachträgliches Einbringen

von Dehnungsfugen in frischen Beton oder Trennschnitte in Straßenoder

Bodenbelägen erforderlich sind. Mit unseren Fugenschneidern

erreichen wir Schnitttiefen von bis zu 50 cm. Wir verfügen sowohl über

elektrische Fugenschneider als auch über dieselbetriebene Geräte.

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LEISTUNGEN UND TECHNOLOGIEN

SÄGEARBEITEN

MIT SEILSÄGE-

TECHNIK

Seilsägen sind rollengeführte, mit einem Diamantseil bestückte Schneidevorrichtungen.

Bei diesem Verfahren wird ein mit Diamanten besetztes Seil durch die Wand

gezogen. Es kommt bei Schnitttiefen ab 60 Zentimetern bis vier Metern zur Anwendung.

Aufgrund der modularen Bauweise gibt es kaum Einschränkungen hinsichtlich

der Form des Abbruchteils. Ein weiterer Vorteil ist, dass keine unerwünschten Überschnitte

entstehen. Wir verfügen sowohl über hydraulische als auch elektropneumatisch

angetriebene Seilsägesysteme.

Mit einer Lochseilsäge können kreisrunde Öffnungen in Beton und Stahlbeton eingebracht

werden, wobei die Durchmesser stufenlos zwischen 700 mm und 2500 mm

wählbar sind.

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DIAMANT-SEILSÄGEN – EINE FRAGE DES KNOW-HOWS

SÄGEN

Wie bei einer Perlenkette reihen sich um die Stahlseele künstliche Diamanten. Vulkanisierte Federn

halten sie auf dem richtigen Abstand. Ein Kardangelenk dient als Verschluss und macht das Seil in

alle Richtungen beweglich. Diese Flexibilität ist entscheidend für das Seilsägen. Denn anders als

beim Bohren oder Wandsägen ist das Seilsägen nicht geführt, sondern frei. Das wichtigste Knowhow

besteht darin, wie das Seil für das Sägen präpariert wird. Es muss im Vorfeld genau richtig

verdrallt werden, damit es sich nicht nur an den Innenseiten abnutzt, sondern rundum gleichmäßig

abgearbeitet wird. Durch das Drallen schlingert das Seil in sich und schneidet durch den Stein. Man

kann sich das so vorstellen, wie wenn man einen Faden durch ein Stück Butter zieht. Der Antrieb

erfolgt elektropneumatisch oder hydraulisch.

Das Entscheidende am Seilsägen ist der Seilspeicher.

Über mehrere Rollen, auf denen das Seil

über die Haftreibung gehalten wird, sind mehrere

Meter Seil aufgewickelt. Dadurch können mit der

Seilsäge auch sehr dicke Mauern gesägt werden

– weitaus stärkere als mit einer Wandsäge, die

Stärken von nicht ganz bis zur Hälfte des eigenen

Durchmessers sägen kann. Bei einer Seilsäge

legt man hingegen eine fünf Meter lange Schlinge zum Beispiel um einen

Brückenpfeiler und kann damit auch unkonventionelle Abmessungen

in großen Dicken sägen. Selbst unter Last kann man mithilfe der Seilsäge

Wände durchtrennen – so lassen sich beispielsweise die Flügel

von Windrädern zersägen oder ein großer Betonblock von unten abschneiden.

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LEISTUNGEN UND TECHNOLOGIEN

BEWEHRUNGS-

ANSCHLÜSSE &

BEFESTIGEN

Bewehrungsanschlüsse werden beim Neubau in Beton

vorab eingesetzt. Bei nachträglichen Änderungen, Verstärkungen

oder Neuanschlüssen wird eine Ersatzbewehrung

benötigt. Die entsprechenden Bewehrungsstäbe werden

im gewünschten Durchmesser und in der gewünschten

Setztiefe in die Bauteile eingebracht.

Wir setzen Bewehrungsanschlüsse entsprechend der allgemeinen

bauaufsichtlichen Zulassung des Deutschen

Instituts für Bautechnik. Die Lohse Diamantbohrtechnik

GmbH ist für die HILTI-Systeme zertifiziert.

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Bewehrungsanschlüsse kommen in folgenden Bereichen zur

Anwendung:

• Decken- und Wandanschlüsse

• Bauwerkserhaltung

• Anschluss von Balkonen und Vordächern

• Tragwerksergänzungen oder -verstärkungen

• Verschließen temporärer Öffnungen

• Maschinenbefestigung

• Lärmschutzwände

Nachträglich gesetzte Bewehrungen bieten zahlreiche Vorteile:

• flexibler Durchmesser der Armierung

• flexible Setztiefen, je nach Anforderung

• nachträgliche Planbarkeit

• mit Kernbohrungen und speziellem Mörtel auch durch bereits

vorhandene Bewehrung setzbar

• kein zeit- und kostenaufwendiges Freilegen der bestehenden

Bewehrung

• die Produkte sind anerkannt und statisch geprüft

Bohrverfahren zum Einbringen der Bewehrungsanschlüsse

• Hammerbohrung

• Hammerbohrung mit Staubabsaugung

• Diamantbohrung

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LEISTUNGEN UND TECHNOLOGIEN

BRECHEN UND BEISSEN

Überall, wo große Betonklötze in kleine Stücke zerteilt

werden müssen, kommen unsere Brecher und Beißer zum

Einsatz. Zunächst werden kleine Löcher mit einem Durchmesser

von 200 mm in den Beton gebohrt, in welche

hydraulische Zylinder eingesetzt werden. Über diese können

dann die großen Brocken ohne Erschütterungen und

meist auch staubfrei zerkleinert werden.

BRECHEN

• Einsatz von hydraulischen

und mechanischen Spaltgeräten

für die Zerkleinerung

von Beton, Stahlbeton und

Naturstein

• staubfreie Zerkleinerung

ohne Erschütterungen

PLANUNG

VON GESAMT-

LEISTUNGEN

Im Zusammenspiel von Statik, Stahlbau und brandschutztechnischer Verkleidung

bieten wir komplexe Umbauleistungen als Gesamtpaket an. Anhand

des Grundrisses und der geplanten Umbaumaßnahmen organisieren

und koordinieren wir alle notwendigen Gewerke vom Statiker über den

Betonschneider bis hin zum Stahlbauer und Trockenbauer.

BEISSEN

• Einsatz von hydraulischen Betonbeißern (Handgeräte)

zum erschütterungsfreien Betonabbruch

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Dank unseres top eingespielten

Teams erhält der Kunde

von uns in kürzester Zeit alle

Umbaumaßnahmen aus einer

Hand.

Komplettumbau inklusive aller Leistungen:

➊ Statik

➋ Stahlbau

➌ Betonschneiden

➍ Verkleidung nach Feuerwiderstandsklasse F90

➋ ➌ ➍

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WO WIR

ARBEITEN

EINSATZGEBIETE

WOHNUNGSBAU

PLATTENBAU

• Grundrissänderungen

• Aufzugsausbau

• Balkonabbruch

• Gebäuderückbau (Etagen)

HOCHBAU

NEUBAU • WOHNUNGSBAU

INDUSTRIEBAU

• neue Installationsöffnungen (Bohren)

• neue Fundamentöffnungen

• Abbruch von Bestandsfundamenten

• neue Deckenöffnungen

• Öffnungen im Industriebau unter

besonderen Bedingungen

- Reinraum/Sauberkeit

- Produktionsbedingungen

(z. B. bei VW oder Porsche)

STRASSENBAU

WEGEBAU

• Medienverlegung in Straßen

• Kanalisierung in Industriebauten

• neue Anschlüsse (Rohrkolonne)

• Tunnelverbindungen

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WASSERBAU

TALSPERREN

RÜCKHALTEBECKEN

• Rückbau von Überläufen

• neue Durchbrüche für Medien

• technischer Teilrückbau

KLÄRANLAGEN

• Bestandsrückbau

• Überbohren von alten Medien

BRÜCKENBAU

SANIERUNG UND UMBAU

• technischer Abbruch in Einzelteile

• Verspindeln von Brückenteilen

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AKTUELLE

PROJEKTE

FAHRSTUHLEINBAU, BRÜCKENABBRUCH

ODER PRODUKTIONSLINIENABRISS –

BEI UNS IST KEIN PROJEKT WIE DAS

ANDERE. BEGLEITEN SIE UNS AUF EINER

KURZWEILIGEN REISE DURCH UNSEREN

ARBEITSALLTAG UND GEWINNEN SIE

EINBLICK IN AUSGEWÄHLTE PROJEKTE

DER JÜNGSTEN ZEIT.

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AKTUELLE 19

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PROJEKTE

DECKENÖFFNUNG

IM PLATTENBAU

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Ein Plattenbau in Chemnitz sollte eine neue Maisonettewohnung

bekommen. Nach dem Schneiden gibt

es immer riesige Schuttberge mit Abbruch herauszubefördern.

Damit unsere Mitarbeiter nicht den gesamten

Abbruch die Treppen hinuntertragen müssen, haben wir

in eigene kranfähige Container investiert ➊. Gemeinsam

mit unserem Partner, der Kranfirma Lippmann aus

Kirchbach, heben wir den Container vor den Balkon und

unsere Leute schütten den Abbruch ebenerdig hinein –

ohne eine einzige Treppe steigen zu müssen ➋.

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AKTUELLE 19

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PROJEKTE

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WASSERWERK

LEIPZIG

In einem unterirdischen Wasserbehälter

sollte eine Tür in eine 80

Zentimeter starke Betonwand geschnitten

werden, um zwei Wasserkammern

miteinander zu verbinden

➊. Der Schnitt erfolgte mit

der Seilsäge ➋, die andere Wand

wurde mit der Wandsäge und einem

800er-Sägeblatt geschnitten

➌. Der Ausbau der 80 Zentimeter

starken Betonblöcke wurde mithilfe

eines Baggers bewältigt ➍. Moderne

Technik kommt bei uns oft

zum Einsatz, um die Kräfte unserer

Mitarbeiter zu schonen.

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HOCHBEHÄLTER

IN IRXLEBEN

In einem Wasserhochbehälter in Irxleben mit verschiedenen

Kammern sollten die alten Rohre ausgebaut und

durch neue ersetzt werden. Wir haben mit 800 Millimeter

starken Bohrkronen die alten Rohre überbohrt ➊, so

dass sie aus der Wand gezogen und ausgetauscht werden

konnten. Wichtig ist hierbei, genau den Mittelpunkt

zu treffen ➋ und den Bohrständer absolut gerade auszurichten

➌. Mithilfe eines Flaschenzugs ➍ wurde die

800er-Bohrkrone angehoben und fraß sich dann ihren

Weg durch die Wand um das alte Rohr herum, so dass

dieses herausgezogen werden konnte.

➋ ➌ ➍

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AKTUELLE 19

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PROJEKTE

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ABBRUCH DER

KIRCHBRÜCKE

FLÖHA

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Die alte Kirchbrücke in Flöha wird durch einen

modernen Neubau ersetzt, der eine größere

Wassermenge hindurchlässt als die historische

Bogenbrücke. Wir wurden gerufen, um

den Anschluss der alten Brücke an die vorhandene

Hochwasserschutzmauer mit der Seilsäge

abzutrennen. Die Herausforderung bestand

einerseits in der starken Bewehrung der Mauer

und andererseits in der unregelmäßigen Form

des Brückenanschlusses.

Unser Partner F.I.T. Gerüstbau

GmbH stellte ein Arbeitsgerüst

für die Sicherheit unserer Mitarbeiter.

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1000 KILO

Hubkraft

18 METER

Höhe

FASSADENRÜCKBAU

IN OBERLUNGWITZ

An der Fassade eines Sechsgeschossers in Oberlungwitz

soll ein Außenaufzug angebaut werden.

Dazu muss die Fassade aufgeschnitten und zurückgebaut

werden. Wir setzten rechts und links

der Abbruchkante einen geraden Schnitt. Mithilfe

einer Hubbühne mit 1000 Kilogramm Hubkraft

sägten wir die Fassade entlang einer Schiene über

die komplette Höhe von 18 Metern heraus.

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AKTUELLE 19

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PROJEKTE

BRÜCKENSICHERUNG

IN WALDHEIM

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Das Heiligenborner Viadukt in Waldheim ist ein imposantes Bauwerk. Um

das Tal über der Zschopau und ihre Nebentäler zu überbrücken, baute die

Bahn an der Eisenbahnstrecke von Riesa nach Chemnitz Mitte des 19.

Jahrhunderts gleich sechs Brücken auf einer Länge von nur 7,5 Kilometern.

Mit einer Länge von 210 Metern und einer Höhe von 41 Metern zählt

das Heiligenborner Viadukt zu den eindrucksvollsten und gilt als eines der

Wahrzeichen von Waldheim.

Um die über 170 Jahre alte Brücke für die Anforderungen der modernen

Zeit zu rüsten, wurden die Pfeiler mit Stahlträgern verstärkt. Wir führten den

technischen Rückbau der Fahrbahnkappen durch und fertigten die Bohrungen

zum Einsetzen der Stahlträger an.

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AKTUELLE 19

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PROJEKTE

KOHLESTAUBBUNKER

WEISSENBORN

Im Heizkraftwerk der Microzellulose Weißenborn GmbH wurde

ein neuer Kohlestaubbunker errichtet. Der Bunker wurde

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im Ganzen auf 72 Bolzen gesetzt, von denen jeder 1,30 Meter

tief im Fundament verankert ist. Die große Herausforderung

bestand darin, den fast 20 Meter hohen Kohlestaubbunker

passgenau auf die 72 Löcher einzufädeln. Wer schon ein-

Mit Holzkeilen wurde die Stahlschablone

ebenerdig ausgerichtet.

mal versucht hat, ein Fertigmöbel oder ein Kinderspielzeug

zusammenzubauen, weiß, wie schwierig das schon bei zwei

Bohrungen sein kann. Und hier ging es um 72 Öffnungen in

einem Durchmesser von acht Metern! Damit das Unterfangen

gelingen konnte, haben wir nach den Planungsunterlagen des

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Mit einem Kran wurde der Kohlestaubbunker

angehoben und passgenau aufgesetzt.

Bunkerherstellers eine Schablone aus Stahl gebaut, in die wir

die Löcher passgenau einzeichneten. Anhand dieser Schablone

haben wir dann die Bewehrungsanschlüsse gesetzt.

Mit einem Kran wurde der Kohlestaubbunker in Millimeter-

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KOHLE-

STAUBBUNKER

20 Meter hoch

72 BOHRUNGEN

1,30 Meter tief

arbeit aufgesetzt und mit Zweikomponentenkleber verklebt.

Alles hat perfekt gepasst!

Und es gab noch eine zweite Herausforderung: Es war Winter,

die Außentemperaturen lagen bei -13 °C. Da bei so niedrigen

Temperaturen die Ankerstangen nicht fachgerecht eingeklebt

werden können, baute der Auftraggeber ein beheiztes Zelt für

uns auf. So konnten wir die Klebeanker ordnungsgemäß und

fristgerecht einbauen. Ein schöner Nebeneffekt war, dass wir

trotz klirrender Kälte in kurzen Hosen arbeiten konnten.

Die Mörtelarbeiten fanden bei kalten

Außentemperaturen in einer beheizten

Umhausung statt.

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EDLE STOFFE

AUS AUE

Bei einem Hersteller edler Stoffe

in Aue entfernten wir eine komplette

Produktionslinie zur Trocknung

von Textilien – bei laufendem

Betrieb. Mit einer Wandsäge

schnitten wir die Bodenplatte über

die gesamte Länge der Halle

heraus.

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DAS BESTE

AUS 30 JAHREN

DIE PROJEKTE, ZU DENEN WIR

GERUFEN WERDEN, SIND EBENSO

VIELFÄLTIG WIE ANSPRUCHSVOLL –

UND MANCHMAL AUCH KURIOS.

VON BIERLEITUNGEN ÜBER

WANDGEMÄLDE, VON REINRÄUMEN

UND TALSPERRENABLÄSSEN BIS HIN

ZU HISTORISCHEN PUTTENFIGUREN –

WIR HABEN SCHON FAST ALLES

GESCHNITTEN, GESÄGT, GEBROCHEN

UND GEBOHRT. EINE AUSWAHL DER

AUSSERGEWÖHNLICHSTEN UND

UNVERGESSLICHSTEN PROJEKTE DER

LETZTEN DREI JAHRZEHNTE HABEN

WIR AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN

ZUSAMMENGETRAGEN.

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Brückenverspindelung

Seilsägearbeiten

Königsstuhlabriss

Restauration historischer Figuren

Bohrarbeiten an einer Kläranlage

Nachtbaustelle an einer Eisenbahnbrücke

Selbstfahrende Säge

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AUSGEWÄHLTE

PROJEKTE AUS

DREI JAHR-

ZEHNTEN

„PLEITEN, PECH

UND PANNEN.“

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Wenn uns jemand fragt, was wir eigentlich so

machen, haben wir früher gern geantwortet:

„Wir leben von Pleiten, Pech und Pannen.“ Bis

vor etwa fünf Jahren war das tatsächlich ein

grundlegendes Geschäftsprinzip – seither ist die

Planung auf den Baustellen deutlich besser geworden.

In den Anfangsjahren war es jedoch tatsächlich

so: Wir wurden dann gerufen, wenn bei

der Bauplanung etwas vergessen wurde – zum

Beispiel, dass in eine Wand noch eine Tür geschnitten

werden sollte. Oder wenn die Mieter,

die bei der Bauplanung noch gar nicht bekannt

waren, eine Trennwand wieder herausgebrochen

haben wollten. Manchmal wurden auch die

Durchbrüche für Installationen vergessen. In all

diesen Fällen kommen wir auf den Plan. Meistens

kurzfristig, als Retter in letzter Sekunde. Deshalb

halten wir immer Kapazitäten für unvorhergesehene

Aufträge frei, um sehr schnell reagieren zu

können. Denn unsere Kunden wissen: Wenn sie

uns rufen, wird alles gut. Und zwar unkompliziert,

ideenreich und schnell.

DAS LÄNGSTE BOHRLOCH

28 METER lang

Für einen großen unterirdischen Bierkeller in Erlangen war ein zweiter Rettungsweg notwendig.

Zur besseren Orientierung beim Ausbau des Rettungsweges wollte der Bauherr

eine Orientierungsbohrung haben. Wir brachten eine Bohrung mit 65 Zentimetern

Durchmesser ein – auf 28 Meter Länge! Bis zur Fertigstellung des Rettungsweges hatte

die Pilotbohrung noch eine zweite Funktion: als Bierleitung. So konnte das Bier aus dem

Keller ins Freie zum Ausschank gelangen.

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ELEGANTE BAUMSCHEIBEN

In den vergangenen 30 Jahren haben wir viele „kuriose Löcher“ gebohrt. Schließlich werden wir oft genau

dann gerufen, wenn andere nicht weiterkommen. Zum Beispiel bei diesen Baumlöchern: Am Taxistand vor

der Galeria Kaufhof in Chemnitz stehen drei große Pappeln. Der Boden ist ringsum mit Granitplatten belegt,

aus denen wir drei große Löcher mit einem Durchmesser von jeweils 2,50 Meter ausgebohrt haben. Dazu haben

wir extra ein Blech zu einer Krone mit diesem riesigen Durchmesser biegen lassen und danach Diamantsegmente

aufgelötet. Ähnlich groß sind die Baumlöcher im Chemnitzer Rosenhof: Um einen Springbrunnen

herum haben wir mehrere Löcher mit einem Durchmesser von 1,98 Meter ausgebohrt, aus denen stolze

Bäume wachsen. Sicher, man hätte den Granit auch drum herumlegen können. Aber gehen Sie mal mit wachen

Augen durch die Stadt – Sie werden sehen, dass ausgebohrte Baumlöcher deutlich schicker aussehen!

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TEURES ABRISSKOMMANDO

Wenn andere Anbieter deutlich billiger sind als wir, schauen

wir uns gern vor Ort die Baustelle an – und erleben dort

nicht selten böse Überraschungen. So hatten wir beispielsweise

einmal ein Angebot für den Abbruch einer Wand gemacht,

die zwar nur 15 Zentimeter stark, dafür aber sieben

Meter hoch war. Wir wussten, dass es darauf ankommt, die

Wand ohne Erschütterungen abzureißen, damit der Boden

nicht kaputtgeht. Als wir auf die Baustelle kamen, sahen wir

das Malheur: Ein Bautrupp aus dem Ausland hatte für kleines

Geld die Wand mit dem Bagger abgerissen – und der

ganze Boden war zertrümmert. Mit uns wäre das nicht passiert

– auch wenn es etwas mehr gekostet hätte. Am Ende

kam der Neuaufbau des Fußbodens den Bauherrn weitaus

teurer zu stehen.

SCHÖNER WOHNEN

Aktuell beobachten wir einen Boom im Wohnungsbau. Die Menschen wünschen sich

großzügigere Wohnungen, am liebsten mit Balkon. Wir machen aus einer Zweiraumund

einer Einraumwohnung eine Dreiraumwohnung. Oder wir verbinden zwei Etagen

zu einer schicken Maisonettewohnung. Auch für den Balkonanbau schaffen wir die notwendigen

Voraussetzungen, indem wir Türdurchgänge nach außen herstellen und den

Balkonansatz vorbereiten.

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AUSGEWÄHLTE

PROJEKTE AUS

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TIEF IM SCHACHT

Seit etwa zehn Jahren sind wir oft unterwegs, um Schächte

BOHREN WIE BUTTER

Oft werden wir zur Sanierung alter Brücken gerufen. Viele dieser alten Brücken

und Viadukte werden mit einer neuen Fahrbahnplatte versehen. Aus Gewichtsgründen

sind die Bauwerke innen hohl und müssen mit Spannstählen stabilisiert

und verspannt werden. Hierfür werden Bohrungen durch die Pfeiler und Gewölbebögen

gebohrt, in welche danach Spannstähle eingebaut werden. Unsere Aufgabe

ist es, die Löcher für die Spannstähle in die alten Brückenmauern zu bohren.

Beim Viadukt in Oberschöna stellte sich eine besondere Herausforderung: Wir

konnten die Mauer nur von einer Seite anbohren, mussten aber trotzdem auf der

Gegenseite genau am richtigen Zielstein herauskommen – und das bei Bohrlängen

von acht bis neun Metern!

Um das zu bewerkstelligen, brauchten wir sehr schnittfreudige Werkzeuge, damit

der Bohrdruck nicht zu stark sein musste. Diese schnittigen Werkzeuge verschleißen

natürlich schneller. Hier galt es, genau die richtige Balance zwischen

Bohrdruck und Verschleiß zu finden, damit die Werkzeuge den neun Meter langen

Weg bis zur Gegenseite auch schafften. Doch es gelang. Der Stein ließ sich wie

Butter bohren – und wir kamen auf der anderen Seite punktgenau wieder heraus.

anzubohren – zum Beispiel, wenn ein neues Haus an die Kanalisation

angeschlossen werden soll. An sich keine schwere

Sache für einen Bohrdienstleister – doch es gibt Situationen, die besondere Aufmerksamkeit und Planung verlangen. Zum Beispiel, wenn ein

Schacht unter einer Straßenbahnhaltestelle oder in einem Kühlraum gebaut werden soll. In solchen Fällen arbeiten wir gern mit unserem Partner

Bohrtechnik Schmidt aus Brand-Erbisdorf zusammen. Mit einer besonderen Technik presst Herr Schmidt die Rohre zielgenau über eine Länge von

zehn, fünfzehn Metern an den Schacht heran und merkt genau, wann er dran ist. Er macht sozusagen den Weg frei – und dann kommen wir, um

den Schacht anzubohren. Mit einem entsprechend langen Gestänge bohren wir durch seine Rohrkolonne den Abwasserkanal an. Wichtig ist dabei,

den Bohrstrang zu stabilisieren, damit er über die lange Entfernung

nicht ins Schlingern gerät. Dazu verstärken wir das dünne, lange Gestänge

in bestimmten Abständen mit Protektoren. Diese Lösung zu

entwickeln hat uns viele schlaflose Nächte gekostet – doch gerade

solche Projekte zu realisieren macht uns richtig Spaß!


BRÜCKENABBRUCH BEI

LAUFENDEM ZUGVERKEHR

54 Teile galt es herauszunehmen. Manche davon waren

18 Meter lang. Jede Nacht nahmen wir uns ein bis zwei davon

vor. Beim Herausnehmen mit dem Kran wurden die

langen Betonteile mit Stahltraversen verspannt, damit ein

sicherer Transport gewährleistet war.

Hier brütet eine Taube – so ruhig und

schonend haben wir gearbeitet, dass

sie sich nicht von uns stören ließ.

54 Teile

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bis zu

Meter lang

3 Monate Zeit –

jede Nacht

3 ½ Stunden

Ein Projekt, das uns immer in Erinnerung bleiben wird, ist der

Abriss einer Straßenbrücke im alten Messegelände in Leipzig,

unter der vier Fernbahngleise und zwei elektrische S-Bahn-Gleise

in Betrieb waren. Der Abriss erfolgte somit bei laufendem

Zugverkehr. In einem Zeitplan war genau geregelt, wann der

Abbruch stattfinden durfte: Jede Nacht zwischen 0.30 Uhr und

4.00 Uhr, drei Monate lang. Wir konnten nur in dem Zeitfenster

arbeiten, in dem keine Züge fuhren, da wir mit Wasser arbeiteten

und deshalb der Strom abgeschaltet werden musste. Drei

Mal fuhren wir zur Verhandlung. Bei der letzten Verhandlung

an einem Freitag wollte der Auftraggeber Arlt Bauunternehmen

GmbH unseren Preis wissen. Wir baten uns

Zeit aus bis zum Montag und rechneten das ganze

Wochenende. Tag für Tag kalkulierten wir durch,

wie viel wir schaffen können. Unsere Antwort

am Montag lautete: Wir können den Zeitplan

schaffen. Doch wir brauchen mehr Geld. Denn

wir brauchen einen ganzen Container voller

Technik zur Reserve. Und wir müssen Personal

vorhalten. Um den Auftrag termingerecht zu schaffen,

dürfen wir uns keine einzige Stunde Ausfall leisten.

Wir haben den Auftrag bekommen. Wir haben ohne

Unterbrechung gearbeitet. Nacht für Nacht. Und: Wir waren

14 Tage eher fertig. Die Kunden – die Deutsche Bahn und die

Stadt Leipzig – waren hochzufrieden. Über das zusätzliche Geld

wurde nicht mehr gesprochen.

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AUSGEWÄHLTE

PROJEKTE AUS

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SCHORNSTEINABBRUCH ÜBERM KÜCHENOFEN

Kurz nach der Wende wurden in zahlreichen Wohnblöcken neue

Heizungen eingebaut – doch für die modernen zentralen Heizanlagen

waren die vorhandenen Schornsteinquerschnitte oft zu klein. Unsere

Aufgabe war es, aus zwei kleinen Schornsteinzügen einen größeren

herzustellen. Wir bohrten vom Dach aus über vier Etagen. Vor allem kam

es darauf an, dass der herausgeschnittene Beton den Schornstein nicht

verlässt – schließlich sollte der Abbruch ja nicht bei den Mietern im Küchenofen

landen! Gelöst haben wir die Herausforderung, indem wir Bretter

als Abstandshalter mitgeführt haben. Zusätzlich haben wir in die Bohrkrone

Kernfangfedern eingenietet, die beim Hochziehen zuschnappen und den herausgetrennten

Bohrkern festhalten. Unser Plan ging auf.

Dieses Gefühl,

wenn eine IDEE

aufgeht und eine

LÖSUNG funktioniert,

ist unbeschreiblich. Ein

unglaubliches

Erlebnis!

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Oft sind es die kleinen „Erfindungen“ und die vermeintlich einfachen Ideen, die eine

Aufgabe unglaublich erleichtern und manchmal überhaupt erst lösbar machen.

Nicht immer wird die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und ein Auge für die Lösung

zu haben, mit Geld bezahlt. Doch dieses Gefühl, wenn eine Idee aufgeht und eine

Lösung funktioniert, ist unbeschreiblich. Ein unglaubliches Erlebnis!

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Bohrdurchmesser

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ERDBEBEN NACH KRANBAHNABBRUCH

Beim Abbruch einer Kranbahn in Chemnitz haben wir ein kleines

Erdbeben ausgelöst. Die Kranbahn war rund 35 Meter lang und ruhte

auf mehreren Pfeilern. Zunächst haben wir den oberen Teil der

Kranbahn vom Bestand getrennt. Dann wurden die anzubrechenden

Pfeiler zu 50 Prozent horizontal eingeschnitten. Danach kam der

Bagger. Er drückte ein Mal oben gegen die Kranbahn – und alles fiel

mit einem Mal um. Die Erschütterung war gigantisch – so stark, dass

in den Gebäuden rundum alle Computer ausfielen.

SCHWINGUNGSSENSOREN ÜBER BANKFILIALE

In einem Geschäftsgebäude in der Jägerstraße in Chemnitz wollte eine Baufirma

in den untersten beiden Etagen Büros zusammenlegen. Dazu mussten

Wände herausgetrennt werden – normalerweise eine unserer leichteren

Aufgaben. Hier kamen jedoch zwei erschwerende Umstände hinzu: Erstens

konnten wir nur nach Büroschluss arbeiten – und zweitens befand sich über

den besagten Räumen eine Bank. Was das für eine Tragweite hatte, wurde

uns jedoch erst bewusst, als drei Einsatzwagen der Polizei vor uns standen.

Als wir die Tür in einem Stück herausgeschnitten hatten, ließen wir sie wie

immer einfach auf Reifen umfallen. Was wir nicht wussten: Die Bankräume

darüber waren mit Schwingungssensoren ausgestattet – die natürlich nach

diesem kleinen „Beben“ einen handfesten Alarm auslösten.

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PROJEKTE AUS

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PANZER-PONTON GEGEN WÜRFELZUCKER

Bei einem Projekt an der Talsperre Saidenbach galt es, den Brückenüberlauf

mit Pfeilern abzubrechen. Um die herausgeschnittenen Teile von

oben herunterzuheben, hatte die Wasserbaufirma geplant, einen riesigen

Kran am Fuß der Talsperre aufzustellen, der die Teile abnimmt. Trotz der Kran-

größe sollten die Teile ein Gewicht von etwa fünf Tonnen nicht überschreiten. Uns war

klar: Bei dieser großen Entfernung müssen wir die Teile in winzige „Würfelzuckerstücke“

schneiden. Denn wenn die Stücke größer sind, würde der Kran aufgrund der hohen Last

drohen umzufallen.

Uns kam ein rettender Einfall: Wolfgang Lohse war beim Militär Pontonpionier gewesen.

Beim Überqueren von Gewässern wurden die Panzer auf Pontons verladen. Die Idee

war geboren – das würde doch hier auch funktionieren. Die Fachleute rechneten alles

durch und die Baufirma lieh im Hamburger Hafen einen Ponton aus. Darauf wurde kurzerhand

der Kran gestellt, der die herausgeschnittenen Teile abnahm – und da er dank des

Pontons viel näher an der Staumauer stand als ursprünglich geplant, konnte er weitaus

größere Teile herunterheben, als dies ein Kran am weit entfernten Fuß der Staumauer

gekonnt hätte.

TALSPERREN-MEISTERWERK

Wir kennen im Erzgebirge jede Talsperre. Auch im

Harz und in Thüringen sind wir oft unterwegs. Das

Projekt jedoch, das wir an der Talsperre Muldenberg

realisiert haben, war ein absolut einmaliges

– man möchte fast sagen, ein Meisterwerk.

Die Herausforderung bestand darin, dass die Talsperre

komplett abgelassen und der Grundablass

saniert werden sollte. Dazu musste das fast einen

Meter starke Rohr am Grund der Talsperre entfernt

werden. Wenn es nicht unbedingt sein muss,

vergreift man sich daran eigentlich nie – schließlich

muss nach der Sanierung alles wieder absolut

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dicht sein. Doch in Muldenberg

war es nötig.

Die Hauptfrage war: Wie kann

das etwa vier Meter lange Grundablassrohr

ohne Erschütterungen

ausgebaut werden, damit das

Bauwerk nicht unnötig belastet

oder zerstört wird? Gemeinsam

mit der Baufirma entwickelten

wir folgende Technologie: An der

Sohle des Wanddurchbruches

wurden mehrere Bohrungen mit

einem Durchmesser von 150 mm parallel gebohrt und danach Stahlrohre als Gleitlager eingebaut. Umlaufend

wurde der Grundablass mit einer Seilsäge geschnitten. Die Schnittführung war die größte Herausforderung.

Die Schnitte mussten konisch nach außen zur Wasserseite verlaufen. Nach dem Schneiden wurde

die geschnittene „Figur“ inklusive Grundablassrohr mit hydraulischen Pressen nach außen gepresst. Das

Geräusch, als die Verschiebung begann, wird uns wohl immer in den Ohren bleiben – ein solches Projekt

erlebt man nur einmal im Leben.

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PROJEKTE AUS

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VERSCHWUNDENES SÄGEBLATT

An der Talsperre Saidenbach büßten wir unser erstes Sägeblatt ein.

Wir hatten die Mauer, die es abzutragen galt, in einen Meter breite

Streifen geschnitten. Nach getaner Arbeit rollten wir unser Sägeblatt

am Abend über die in Stücke geschnittene Betonplatte vor uns

her – und schwupps, plötzlich war das Sägeblatt in einer der Ritzen

verschwunden! Es ratterte kurz, danach sauste es 30 Meter in die

Tiefe. Wir fanden es wieder – doch es war völlig zerstört.

BOHRGLOCKE UNTER WASSER

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An der Talsperre Carlsfeld haben wir sogar einmal unter Wasser gebohrt.

Um die Wasserqualität zu verbessern, sollte aus einem Kontrollgang am

Fuß der Staumauer an der Wasserseite Luft eingeblasen werden. Durch

die eingeblasene Luft wird das Wasser umgewälzt. Doch wie bohrt man

30 Meter tief unter Wasser? Tagelang dachten wir darüber nach, dann

hatten wir die zündende Idee: Auf den Kontrollgang bauten Taucher in

rund 30 Metern Tiefe eine Blechkiste auf, die mit der offenen Seite zum

Kontrollgang zeigte. Mit einer Pilotbohrung bohrten wir die Kiste an, so

dass das darin enthaltene Wasser herauslief. Nach einer Dichtheitsprüfung

wurde das Pilotloch auf den gewünschten Durchmesser von 550

Millimetern erweitert. Der Ausbau des Bohrkerns war ein Abenteuer für

sich. Wir bauten ein Ventil mit entsprechenden Dichtungen ein und alles

war wieder dicht und trocken. Das ist das Schöne an unserem Beruf:

Man taucht immer wieder ein in neue Gebiete – im wahrsten Sinne des

Wortes.

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TURBINEN-SCHNECKE

An der Talsperre Pirk sollte die Turbine herausgeschnitten werden. Wie eine Schnecke

lag die Turbine im Betonfundament. Wir sägten die gesamte Einbettung des Turbinenkörpers

heraus. Darin befand sich die Turbine aus Guss. Für den Auftraggeber stellte sich

die Frage, ob man so etwas überhaupt schneiden kann. Ja, war unsere Antwort, wir können

auch Metall schneiden – mit einem Diamantseil können solche Schnitte ausgeführt

werden. Wir haben sogar schon ganze Drehbänke aus Metall zersägt. Und so entfernten

wir nicht nur das Turbinenfundament, sondern gleich die gesamte Turbine mitsamt dem

Gehäuse aus Metall.

VERPASSTES

SONNTAGSFAHRVERBOT

In einem Turbinenwerk in Österreich sägten wir

mit einer Seilsäge die Öffnung für die Turbine

heraus. Alles lief glatt – außer der Feierabend:

Wir hatte den Kran für Samstagvormittag bestellt,

aber leider außer Acht gelassen, dass in

Österreich dann das Wochenend-Fahrverbot gilt.

Und so musste der LKW, obwohl die Arbeiten

kurz vor Samstagmittag abgeschlossen waren,

bis Montagfrüh warten, ehe er wegfahren durfte.

Das Wochenende war buchstäblich ins Wasser

gefallen.

An der Talsperre Malter sollte das Fundament vergrößert

werden. Dazu schnitten wir den Stein mit

der Wandsäge stückeweise aus dem Fels.

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AUSGEWÄHLTE

PROJEKTE AUS

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EINGEFRORENE

BADEWANNE

An einer Brücke in Angelroda sollten zwei imposante Pfeiler einer Eisenbahnbrücke

in der Höhe eingekürzt werden. Ein Fall für unsere Seilsäge. Immer, wenn unsere

Sägen zum Einsatz kommen, geht es nicht ohne Wasser. An dieser Brücke jedoch

durfte auf keinen Fall schmutziges Sägewasser herablaufen – schließlich sollten die

edlen Natursteinpfeiler nicht beschmutzt werden. Also ließen wir ein Gerüst oben um

die Pfeiler bauen und legten alles mit Holzplatten aus. Dann kam ein Dachdecker und

sorgte für einen makellos sauberen Abschluss am Mauerwerk wie bei einem gut gedeckten

Dach. So hatten wir an der Spitze der Pfeiler so etwas wie eine riesige Badewanne,

in der wir unsere Arbeiten ausführen konnten. Das Schneidewasser ließen wir

über ein Fallrohr in einen Container laufen. So weit, so gut. Doch dann kam der Winter

– mit einer Kälte, wie wir sie nicht vermutet hätten. Unsere gesamte Badewanne fror

ein – und der Baubetrieb musste bis zum Frühjahr warten, um das geschmolzene

Schneidewasser wieder auszukippen.

ALLES GEKLÄRT

Oft werden wir zum Abbruch oder zu Umbauten von

Kläranlagen gerufen, beispielsweise um alte Medienrohre

herauszubohren. In der Regel bohren wir dazu

um das alte Rohr herum – erst zum Beispiel 50 Zentimeter

tief mit einem großen Durchmesser, dann 100

Zentimeter tief mit einem kleineren Durchmesser und

nach hinten immer kleiner werdend, bis wir das ganze

Rohr in einem Stück herausziehen können.

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DER KÖNIGSSTUHL

54 Meter

Beckendurchmesser

4 Ringe

30 t

Gewicht pro Ring

Ein Mammutprojekt unter den Kläranlagen, das ganz besonders in Erinnerung bleibt, war der

„Königsstuhl“. Als Königsstuhl bezeichnet man den großen Trichter in der Mitte des Nachklärbeckens,

in den der abgesetzte Schlamm mit einem kreisenden Räumer geschoben wird. Bei diesem

Projekt in Chemnitz Heinersdorf sollte der Königsstuhl, der in der Mitte eines 54 Meter großen,

runden Klärbeckens thronte, herausgeschnitten werden. Zwei Jahre lang überlegten wir, wie wir

das bewerkstelligen. Herkömmliche Abbrucharbeiten konnten nicht durchgeführt werden, da die

Becken bereits alle eine neue Beschichtung erhalten hatten. Auch Erschütterungen waren nicht

erwünscht. Dann hatten wir die Lösung: Wir zerlegten den Stahlbeton-Behälter in vier Ringe. Da

hierbei unter Last geschnitten werden musste, kam die Seilsäge zum Einsatz. Jeder dieser Ringe

wog 30 Tonnen. Mit einem 500-Tonnen-Kran hoben wir jeden dieser Ringe vom Königsstuhl ab.

Nach dem Abheben der Ringe musste die Grundplatte inklusive der vier Stützen in transportable

Einzelteile zerschnitten werden. Diese Arbeiten erfolgten immer im „angehängten“ Zustand, d. h.

der Kran sicherte die abzuschneidenden Teile. Dieses Verfahren ist zulässig, erfordert aber eine

korrekte und abgestimmte Vorarbeit. Die Anschlagpunkte, also die Schwerpunkte der Betonteile,

und das Gewicht des Betonteils mussten genau berechnet werden, um beim Schneiden keine

böse Überraschung zu erleben. Zu allem Überfluss standen diese Arbeiten immer unter einem

enormen Zeitdruck, da die Krankosten sehr hoch waren. Doch wir haben es geschafft!

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LEGALER KUNSTRAUB

Conrad Felixmüller war ein Maler des Expressionismus und der

Neuen Sachlichkeit. 1949 wurde er zum Professor für Zeichnen

und Malen an der Martin-Luther-Universität in Halle berufen. Von

1944 bis 1961 lebte der Maler und Grafiker in Tautenhain, wo er

unter anderem die Emporenbilder in der Dorfkirche St. Jakobus

schuf.

Auch in seinem Wohnhaus hatte er ein Bild an die Wand gemalt.

Als dieses Haus abgerissen wurde, sollte das wertvolle Bild gerettet

werden. Doch wie schneidet man ein Bild aus einer Hauswand,

ohne dass es zerbricht? Zwei Voraussetzungen galt es zu

erfüllen: Wir mussten trocken schneiden, damit sich die Farbe

nicht von der Wand ablöst. Und der Schnitt musste sehr gerade

ausgeführt werden, damit das Gemälde nicht zerstört wird.

Wir fanden eine Lösung: Zunächst imprägnierte der Restaurator

das Bild mit einer Schutzschicht, damit es bei den Arbeiten keinen

Schaden nimmt. Dann bauten wir eine Abdeckung aus Styropor,

die wir mit Holz einkleideten. So geschützt, schnitten wir eine

Nut um das Bild herum. Dann bohrten wir ein Loch in die Decke

und legten ein Seil in die Nut ein. Durch diese Nut schnitten wir

etwa sieben Zentimeter von der Wand entfernt hinter dem Bild

nach oben, so dass sich das Bild als schmale Scheibe von der

Wand ablöste. Durch den Holzvorbau wurde das Bild gehalten

und konnte vorsichtig im Ganzen nach vorn umgeklappt werden,

ohne dass es kaputtging. Heute ist das wertvolle Wandgemälde

von Conrad Felixmüller in der neugebauten Tautenhainer Schule

zu bewundern. Schön, dass wir mithilfe unserer Technik dieses

einzigartige Kunstwerk retten konnten!

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BEENGTE VERHÄLTNISSE

Manchmal wird es bei unserer Arbeit ganz schön eng – so wie bei diesen Bohrungen an einem

Brückenwiderlager. Zwischen den kreisförmig angeordneten Bewehrungsstäben hatten wir gerade

mal einen Radius von 50 Zentimetern, um ein zehn Meter tiefes Loch zu bohren.

Die Aufgabe gelang, auch wenn wir danach alle

neue Arbeitsanzüge brauchten – sie waren komplett

zerrissen.

SELBSTLAUFENDE SÄGE

Beim Katharinenturm, einem Hochhaus in Magdeburg,

sollten zwei der 13 Etagen zurückgebaut werden.

Wir erstellten einen genauen Abbruchplan, welches Teil zu welcher

Zeit herausgeschnitten wird – schließlich durfte das Haus nicht

instabil werden! Stück für Stück schnitten wir die Decken heraus, ohne

im ersten Abschnitt die Unterzüge zu verletzen.

Dabei brachten wir zum ersten Mal unsere neue funkgesteuerte Säge

zum Einsatz. Als Wolfgang Lohse die Baustelle betrat, packte ihn ein

Schreck: Die Säge lief, doch kein Bediener war zu sehen! Schnell war

das Rätsel gelöst: Der Bediener stand in der Etage darunter und steuerte

die Säge per Fernbedienung – denn von hier unten konnte er ganz

genau sehen, wie sich das Blatt durch die Decke schnitt.

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AUSGEWÄHLTE

PROJEKTE AUS

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SCHLEUSER-GESCHICHTEN

In dieser Schleuse in Bamberg sollten wir fünf bis sechs Meter tiefe Bohrungen schräg

in die Betonmauer einbringen. Da man nur vom Wasser aus an die Mauer herankam,

erledigten wir die Arbeiten von einem Ponton aus. Das Zeitfenster war kurz, und wir

konnten ausschließlich nachts arbeiten, da die Schleuse tagsüber in Betrieb war. Zwei

Monate später kenterte in der Schleuse eine Fähre – das hatte jedoch zum Glück

nichts mit unseren Bohrungen zu tun.

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FESTHÄNGENDER MOTOR

In der Papierfabrik Herzberg sollte die Antriebseinheit

eines Glättzylinders aus Guss

ausgebaut werden: 3,50 Meter Durchmesser,

5 Meter lang, 25 Tonnen schwer. Als

wir den Kunden fragten, ob unsere Hilfe gebraucht

wird, meinte er: „Nein, das kriegen

wir selber hin.“ Der Kunde bestellte einen Kran,

dieser hob den Antrieb heraus – doch er ging

nicht heraus, denn der Motor hing noch dran. Es war

Durchmesser

3,5 Meter

Länge 5 Meter

Gewicht

25 t

einfach zu schwer. Und so wurde unsere Hilfe doch noch benötigt. Mit einer

Seilsäge trennten wir den Motor von der Antriebseinheit ab, und alles ließ

sich reibungslos herausheben.

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ZELTEN IM REINRAUM

Bei Wacker Siltronic in Freiberg sollte ein neuer Zieh-Ofen zur Kristallzüchtung

installiert werden. Dazu musste eine Deckenöffnung eingebracht

werden – bei laufendem Betrieb. In einem Reinraum! Für uns bedeutete

das: Wir errichteten im Reinraum eine Schutzumhausung, unter

der wir unsere Bohr- und Sägearbeiten ausführten – und dieses Zelt

durften wir nur ein Mal über den Reinraum in Schutzanzügen betreten.

Jeder weitere Gang hätte eine unzumutbare Verschmutzung bedeutet.

Also erstellten wir eine Liste mit sämtlichen Werkzeugen, Materialien

und Ausrüstungsgegenständen, die wir für unsere Arbeiten brauchten.

Vier Seiten war die Aufstellung lang. Dann schweißten wir jedes einzelne

Teil in Folie ein, damit ja kein Schmutzpartikel in den Reinraum geraten

konnte. Über eine Schleuse brachten wir alle Ausrüstungsgegenstände

in den Reinraum und legten sie genau an der richtigen Stelle ab. Selbst

an eine Kranbahn mit Flaschenzug hatten wir gedacht. Alles wurde mit

Folie abgedeckt und am Boden verklebt. Dann wurde eine Blechumhausung

um die Baugrube errichtet – alles war hermetisch abgeriegelt. Am

Tag X war es dann so weit: Vier unserer Mitarbeiter betraten in Schutzanzügen

das Blechhaus (ca. 5 x 6 x 3 Meter) im Reinraum. Am ersten

Tag wurde eine Öffnung von 1 x 1 Meter in die Decke geschnitten. Das

war unsere Fluchttür und die musste gelingen, denn einen Weg zurück

über den Reinraum gab es nicht mehr. Anschließend wurde die Öffnung

für den neuen Kristallzuchtofen aus der Decke geschnitten – unter hochreinen

Bedingungen. Das Deckenfeld wurde dann mit der Kranbahn in

den Keller abgelassen.

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AUSGEWÄHLTE

PROJEKTE AUS

DREI JAHR-

ZEHNTEN

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KNALLIGE STREIFEN

Noch ein Projekt mit Bumms: In ein Umspannwerk in Freiberg, das im Zweiten Weltkrieg als

Flakstation genutzt wurde, sollten Fensteröffnungen und Türen hineingeschnitten werden.

Die Trafostation befand sich in einem runden Turm, rund 15 Meter hoch, der sich über drei

Etagen erstreckte. Die Schneidarbeiten wurden mit einer Tauchsäge ausgeführt, damit ein

korrekter, gerader Schnitt entstand. Die Wand hatte aufgrund des unterschiedlichen Radius

verschiedene Stärken und variierte zwischen 90 und 110 Zentimetern – deshalb fielen die

Teile nach dem Schneiden auch nicht einfach heraus, sondern mussten einzeln mit dem

Bagger herausgezogen werden. Das gab natürlich bei jedem Element einen mächtigen Knall

– so stark, dass in der Trafostation die Schaltschützen fielen und es zum Stromausfall kam!

Nach Abschluss der Arbeiten erlebten wir noch eine Überraschung, die jedoch zum Glück

zu unseren Gunsten ausging: Im Nachhinein verriet uns der Bauherr, dass die neue Fassade

eine Verkleidung aus Aluminium erhalten wird, die vertikal strukturiert ist. Das ist natürlich

eine Mega-Herausforderung für jeden Schnitt – denn hier sieht man ganz genau, ob Fenster

und Türöffnungen wirklich kerzengerade geschnitten sind. Hätten wir das gewusst, hätten

wir uns bestimmt verrückt gemacht – doch es hat auch so alles einwandfrei gepasst. Alle

Fenster und Türen sitzen kerzengerade in der gestreiften Aluminiumfassade.

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FAHRRADAUSFLUG BEIM ORDNUNGSAMT

An diesem markanten Hochhaus in Chemnitz an der Ecke Bahnhofstraße /

Augustusburger Straße entfernten wir alte Balkonplatten. Zum Abtransport

hatten wir einen Kran bestellt. Und weil der Platz an dieser viel befahrenen

Kreuzung knapp bemessen war, stand der Kran mit einem Fuß

auf dem Radweg. Wir wussten, das ist eigentlich nicht erlaubt – doch was

sollten wir machen? Meistens ging es ja auch gut. Außer dieses Mal: Denn

wer hätte gedacht, dass ausgerechnet an diesem Tag das Chemnitzer

Ordnungsamt einen Fahrradausflug macht? Und dass sie fünf Minuten

vor Abschluss der Arbeiten genau an unserer Baustelle vorbeikommen?

Wir wurden gerügt, brachten unsere Arbeiten in wenigen Minuten zu Ende

– und mussten eine saftige Ordnungsstrafe zahlen.

ABGESCHNITTENE ENGELSFÜSSE

„Hach, was ist nur heute wieder los?“, scheint sich die historische

Puttenfigur am Schloss Lichtenwalde zu denken.

Bestimmt hat es an den kleinen Engelsfüßen ziemlich gekitzelt,

als wir ihr den Boden unter den Füßen weggeschnitten

haben. Damit die wertvolle Figur beim Durchsägen der Verankerungsdübel

nicht umfällt, hat sie ein Kollege liebevoll

festgehalten. Heute stehen die Putten wieder würdevoll an

ihrem Platz.

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DAS LOHSE

ERFOLGSREZEPT

30 JAHRE DIAMANTBOHRTECHNIK LOHSE

– EIN SCHÖNER ERFOLG, AUF DEN WIR

VOLLER DANKBARKEIT ZURÜCKBLICKEN.

WIE GELINGT ES, SICH ÜBER DREI

JAHRZEHNTE AM MARKT ZU BEHAUPTEN?

NACH WELCHEN LEITSÄTZEN ARBEITEN

WIR? AUF DEN FOLGENDEN SEITEN

HABEN WIR UNSER ERFOLGSREZEPT

ZUSAMMENGETRAGEN – MIT BESTEN

AUSSICHTEN FÜR VIELE WEITERE

ERFOLGREICHE JAHRE.

HOHER ANSPRUCH AN BESTE QUALITÄT

Eine fachlich genaue Beratung der Kunden sowie die termin- und qualitätsgerechte

Durchführung ist bei jedem Auftrag unser Anspruch.

Unsere langjährige Erfahrung, unsere hohen Kapazitäten an moderner

und leistungsfähiger Diamanttrenntechnik und unsere motivierten

Mitarbeiter helfen uns, diesen Anspruch seit 30 Jahren Tag für Tag mit

Leben zu erfüllen.

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QUALITÄT UND TERMINTREUE:

DAS A UND O IN UNSEREM GESCHÄFT

Wenn wir eine Tür schneiden, muss die Laibung gerade

sein. Bohren wir ein Loch, ist es rund. Und es kommt

auf der anderen Seite an genau der Stelle an, wo es gebraucht

wird. Exaktes Arbeiten ist für uns eine Selbstverständlichkeit.

Und natürlich ist es allentscheidend, dass

wir pünktlich fertig werden und die Baustelle sauber und

ordentlich verlassen. Das sind unsere Prinzipien, nach

denen wir seit 30 Jahren arbeiten. Tag für Tag.

Wir bleiben

fokussiert.

Wir bleiben

konsequent.

WIR KÖNNEN NUR

BOHREN UND SÄGEN –

DAFÜR ABER RICHTIG GUT!

Seit der Gründung unserer Firma haben wir uns ausschließlich auf unser

Kerngeschäft konzentriert: das Bohren und Sägen. Wie oft haben

wir überlegt, wie wir über den Winter kommen, denn da gefriert unser

Bohrwasser und wir können nicht arbeiten. Sollten wir vielleicht auch

andere Bereiche hinzunehmen wie manche Kollegen? Trockenbau vielleicht,

oder Trockenlegung? Doch nein, wir haben uns entschieden:

Wir bleiben fokussiert. Wir bleiben konsequent.

Eine klare Ausrichtung, die sich seit 30 Jahren bestens bewährt. Denn

wir wissen, was wir tun.

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DIE STÄRKE DER TECHNOLOGIE

Standardleistungen sind immer vergleichbar – einen Unterschied

bewirkt man nur dort, wo man eigene Konzepte entwickelt. Genau

das ist seit drei Jahrzehnten unser Erfolgsrezept. Dabei steckt der

Teufel oft im Detail. Man kann eine zwei Quadratmeter große Bodenplatte

entweder in einem Stück herausnehmen, was mit einem

hohen technischen Aufwand verbunden ist, oder man kann sie – wie

Würfelzucker – in kleine Stücke schneiden. Dafür die richtigen Technologien

zu entwickeln und sie auf Grundlage unserer Erfahrung an

die aktuelle Aufgabenstellung anzupassen ist unsere Stärke.

Wichtig sind dabei folgende Faktoren:

• perfekte Arbeitsvorbereitung

• funktionsfähige Technik

• passende Technologien und Problemlösestrategien

• motivierte Mitarbeiter, die in der Lage sind, die Lösung perfekt

umzusetzen

All das haben wir zum Glück!

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TOP AUSRÜSTUNG

Wir verfügen über ein umfangreiches Arsenal

an Geräten und Instrumenten zum

Sägen, Schneiden, Brechen und Bohren.

Und wir legen großen Wert darauf, dass

alle unsere Ausrüstungsgegenstände immer

funktionsfähig sind. So sind wir jederzeit

einsatzbereit. Und wenn doch einmal etwas

kaputtgeht, dann können wir in unserer

Werkstatt fast alles fachgerecht und schnell

reparieren.

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INDIVIDUELLE BOHRKRONEN

Nach wie vor wird die Vielzahl der Bohrkronen bei Lohse

Diamantbohrtechnik direkt im Haus mit Segmenten versehen.

Firmengründer Wolfgang Lohse kümmert sich

persönlich um jede einzelne Bohrkrone – so wie er es

damals bei der Wismut bis ins kleinste Detail gelernt hat.

Vieles, was in den letzten Jahren als Neuheit auf den

Markt kam, wurde bei der Wismut schon 20 Jahre eher

gemacht – beispielsweise die Diamanten nicht zufällig

verstreut in der Matrix anzuordnen, sondern sie gezielt

zu positionieren.

Damit ist die Lohse Diamantbohrtechnik GmbH einer

der ganz wenigen Bohrdienstleister in Deutschland, die

bis zu 80 Prozent ihrer Bohrkronen selbst herstellen.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Wir können die Kronen

genau auf die Bedürfnisse des Kunden oder die Anforderungen

des jeweiligen Projekts abstimmen.

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Wir können die Werkzeuge so bauen, wie wir sie brauchen – und vor allem so schnell, wie wir sie

brauchen. Auch wenn einmal etwas umgebaut oder geändert werden muss, sind wir sehr schnell

reaktionsfähig. Wenn vormittags eine Änderung gewünscht wird, ist nachmittags alles fertig.

Außerdem ist Beton nicht gleich Beton. Da wir bei verschiedenen Lieferanten Bohrsegmente kaufen,

die wir auch qualitätsmäßig genau einschätzen können, können wir auf alle Anforderungen auf

der Baustelle präzise reagieren. Selbst wenn es darum geht, eine 1,80 Meter starke Wand in einem

Durchmesser von 750 mm zu durchbohren, finden wir die passende Lösung: Wir kaufen einfach ein

extralanges Rohr und besetzen es mit den entsprechenden Segmenten.

Jede Bohrkrone wird genauso mit Segmenten belegt, wie

es für das jeweilige Projekt erforderlich ist. Die Art der Segmentbelegung

ist kein Geheimnis – doch 30 Jahre Erfahrung zahlen

sich aus.

Bohrsegmente mit 25 mm Durchmesser

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WIR HABEN EINEN PLAN

Für jedes Projekt entwickeln wir im Vorfeld einen Plan. Wir überlegen

genau, was es zu tun gibt und wie wir das gewünschte

Ergebnis am schnellsten, effektivsten und kostengünstigsten erreichen.

Dann planen wir, welche Technik benötigt wird und mit

welcher Ausrüstung wir wann wo sein müssen. Alle Mitarbeiter

wissen genau Bescheid, was zu tun ist. Sind wir dann an Ort

und Stelle, geht alles reibungslos seinen Gang. Das ist unser Anspruch

– bei jedem Projekt.

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REGIONAL

IST UNSERE STÄRKE

Wir arbeiten hauptsächlich regional.

Das ist eines unserer Grundprinzipien:

Ein guter Dienstleister sollte möglichst

nah vor Ort sein. Denn nur dann

kann er schnell und flexibel

reagieren, wenn es darauf

ankommt.

STARKE PARTNER

Wir arbeiten gern mit zuverlässigen Partnern,

denen wir rundum vertrauen. Viele dieser

Geschäftsbeziehungen bestehen seit vielen

Jahren, manche seit Jahrzehnten. Wir legen

Wert auf ein gutes Miteinander, Arbeiten auf

Augenhöhe und eine offene, ehrliche Kommunikation.

Ob mit unserem Kranunternehmen,

Bohr- und Sägepartnern, Statikern und

Trockenbauern oder unserer Steuerberatung

– wir wissen, was wir aneinander haben.

Wir vertrauen uns. Wir sind ein eingespieltes

Team. Mit dieser Teamarbeit begeistern

wir unsere Kunden auf der Baustelle –

Tag für Tag.

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UNSER

STARKES TEAM

Wir beißen uns

überall durch!

Wir sind wahnsinnig stolz auf unsere Mitarbeiter. Manche von ihnen sind seit

zwei Jahren dabei, andere seit 25. Und alle machen ihre Arbeit mit Bravour.

Sie sind Tag für Tag im Büro oder auf den Baustellen im Einsatz. Und ganz ehrlich:

Draußen ist es laut, dreckig, schwer und nass. Gesägt und gebohrt ist manchmal schnell

– aber erstens muss alles perfekt geplant, durchdacht und vorbereitet sein, und zweitens muss die

gesamte Ausrüstung an Ort und Stelle geschleppt werden – manchmal bis in den sechsten Stock.

Um unsere Mitarbeiter zu schonen und ihnen die Arbeit so angenehm wie möglich zu machen,

ziehen wir alle Register. Moderne Technik hilft dabei. So heben wir zum Beispiel schwere Betonblöcke

nach dem Schneiden mit dem Bagger heraus.

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Wenn wir in höheren Stockwerken schneiden, bestellen

wir für den Abtransport des Abbruchs meist einen

Kran. Dieser hebt unsere eigenen kranfähigen Container,

die wir extra dafür angeschafft haben, bis vor die

entsprechende Etage. So können unsere Leute den

Abbruch ebenerdig entsorgen – selbst im 11. Stock.

GERÜSTET FÜR

DIE ZUKUNFT

Im nächsten Jahr werde ich meine Firma an meine Kinder

übergeben. Ich bin dankbar und stolz, dass ich in

der Familie würdige Nachfolger gefunden habe. Mein

Sohn Carsten und meine Tochter Carina werden neue

Ideen einbringen und ihre eigenen Netzwerke nutzen,

um den Erfolg des Unternehmens aufrechtzuerhalten

und weiter voranzutreiben. Einiges werden sie anders

machen als ich – aber das ist in Ordnung. Denn nur so

bleibt ein Unternehmen immer auf der Höhe der Zeit.

Wolfgang Lohse

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MIT SCHWUNG UND

IDEEN IN EIN ERFOLG-

REICHES MORGEN

Carsten Lohse umreißt seine Pläne für die Zukunft

Ganz ehrlich: Nach meiner Ausbildung zum Kaufmann wollte ich eigentlich

nicht im Betrieb meiner Eltern anfangen. Also brach ich erst doch die Pendelei

mat hin und her,

einmal auf in die weite Welt und ging mit 19 Jahren nach Ingolstadt, ging uns schon bald

später nach München. Dort arbeitete ich als Abteilungsleiter und Assistent

im Einkauf eines großen Textilunternehmens und verantwortete te: Reisen ist schön – aber ein

auf die Nerven. Ich merk-

beachtliche Etats. Dann bekam meine Frau einen richtig guten Job hier Zuhause und eine Familie sind schöner. Also überlegte ich, auch wieder

zurück in die Heimat zu ziehen. Da lag es natürlich nahe, meinen

in der Region. Zunächst pendelte ich zwischen München und der Hei-

Vater zu fragen, ob ich bei ihm anfangen kann. Er schlug ein – doch

unter einer Bedingung: „Das erste halbe Jahr gehst du mit raus auf

die Baustellen“, sagte er. „Denn du musst wissen, von was du redest.“

Und er hatte Recht. Beton schleppen, die schwere Ausrüstung in die

Baugrube tragen oder hoch in den sechsten Stock – das kann man

nur dann richtig einschätzen und kalkulieren, wenn man es schon mal

selbst gemacht hat. So habe ich das Handwerk von der Pike auf gelernt

– eine Erfahrung, die mir bis heute zugutekommt.

Nach ein paar Monaten dann durfte ich mein erstes Projekt selbst kalkulieren.

Zunächst nach dem Vier-Augen-Prinzip: Mein Vater warf in

der Anfangszeit immer noch einen Blick auf meine Zahlen. Wenn das

Projekt dann zur Ausführung kam, fuhr ich mit auf die Baustelle, um zu

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sehen, ob ich alles richtig berechnet hatte. So bin ich immer mehr mit meinen Aufgaben gewachsen,

habe nach und nach auch größere Projekte betreut. An mein erstes Großprojekt im Wert von rund

400.000 Euro kann ich mich noch ganz genau erinnern – ich war mega-stolz.

2006 entstand aus der Diamantbohrtechnik Lohse heraus ein weiteres Projekt, das ursprünglich nur

als Beiwerk gedacht war, dann aber ordentlich Fahrt aufnahm und im Dezember 2006 in die Gründung

eines eigenen Unternehmens mündete: Bewehrungsnachweis & -Analyse. Hervorgegangen

aus dem Auftrag eines Kunden, Löcher zu bohren, ohne dabei die Bewehrung zu zerstören, lernten

wir innovative Geräte für die Betonüberdeckungsmessung kennen, mit denen wir immer mehr solcher

Aufträge bearbeiteten. Das Unternehmen entwickelt sich bis heute sehr dynamisch, beflügelt

von zahlreichen Eigenentwicklungen für noch effizienteres Arbeiten.

Als Geschäftsführer der Lohse Diamantbohrtechnik GmbH möchte ich das Werk meines Vaters im

besten Sinne fortführen. Die Stärken eines familiengeführten Unternehmens werden uns auch in

Zukunft den Weg ebnen: Nähe zu den Mitarbeitern, Nähe zu den Kunden, regionale Netze, starke

Partner hier vor Ort. Ich treffe gern eigene Entscheidungen und stehe dafür gerade. Ich finde eigene

Lösungen und suche nach dem besten Weg, unser Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft

zu steuern. Ich möchte unsere engagierten Mitarbeiter noch mehr in die Lösungsfindung einbeziehen

und ihnen noch mehr Verantwortung übertragen. Ich möchte sie auf unserem gemeinsamen

Weg mitnehmen – nach dem Motto: „Meine Idee sieht so aus – was haltet ihr davon?“ Denn wer

selbst Entscheidungen trifft, steht auch dahinter. Auch die Arbeit für unsere Mitarbeiter möchte ich

immer weiter erleichtern. Aufträge werden so geplant, dass Samstagsarbeit nicht regulär notwendig

ist. Moderne Maschinen und Technologien vereinfachen schwere Arbeiten deutlich. Wenn der

Kran einen Container direkt vors Fenster im sechsten Stock hebt, müssen die Männer die schweren

Betonbrocken nicht die Treppen hinuntertragen. Darin möchte ich weiter investieren. Seite an Seite

mit unseren starken Partnern aus der Region können wir so das Lebenswerk meines Vaters in eine

erfolgreiche Zukunft führen. Ich freue mich darauf!

Eigene Container und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit einem regionalen

Kranunternehmen vereinfachen die Arbeit auf der Baustelle beträchtlich.

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Lohse Diamantbohrtechnik GmbH

Alte Augustusburger Straße 2 ∙ 09573 Leubsdorf OT Hohenfichte

Telefon 037291 20537 ∙ info@lohse-diamantbohrtechnik.de

www.lohse-diamantbohrtechnik.de

© DR. STERNKOPF media group

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