Bayreuth Aktuell Juli 2020
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Austellungen<br />
18<br />
Kunstausstellung in der Eremitage<br />
Zu seinem 40. „Geburtstag“ beschenkt sich der<br />
Kunstverein <strong>Bayreuth</strong> mit einer besonderen<br />
Ausstellung. Es ist die 70. <strong>Bayreuth</strong>er Kunstausstellung<br />
und sie unterscheidet sich von 69<br />
vorausgegangenen erheblich: Es wird höchstwahrscheinlich<br />
keine Vernissage geben, keine<br />
musikalische Matinee des Orchestervereins<br />
und voraussichtlich auch keine Finissage. Dafür<br />
aber eine Menge sehr guter Kunst von Künstlerinnen<br />
und Künstlern aus <strong>Bayreuth</strong>, Franken,<br />
Rest-Bayern und fünf weiteren Bundesländern.<br />
110 Kunstschaffende haben sich mit über 330<br />
Einsendungen beworben. Davon stammen 84 Bewerbungen aus Franken,<br />
30 von ihnen kommen aus Stadt- und Landkreis <strong>Bayreuth</strong>. Die Ausstellung<br />
steht von Sonntag, 19. <strong>Juli</strong> bis 23. August / täglich 10 bis 18 Uhr / Neues<br />
Schloss Eremitage / Infos: www.kunstverein-bayreuth.de<br />
Parallelen zur Gegenwart<br />
Den <strong>Bayreuth</strong>er Kultursommer begleitet bis 29. August eine Siegfried-Wagner-Ausstellung.<br />
Kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs erzählt Siegfried<br />
Wagner in seiner achten Oper „Sonnenflammen“ die Geschichte eines<br />
gestrandeten Deserteurs im untergehenden Kaiserreich. Die Tragödie spiegelt<br />
die Stimmung in Deutschland zur Entstehungszeit als Tanz auf dem Vulkan<br />
wider, mit deutlichen Parallelen zur Gegenwart. Irisierende Klangflächen,<br />
rhythmisch packende Chöre und leidenschaftliche Kantilenen kennzeichnen<br />
die symbolstarke Tonsprache Siegfried Wagners. Die diesjährige Ausstellung<br />
des Kuratorenteams Achim Bahr und Prof. Dr. Peter P. Pachl dokumentiert die<br />
vielfältigen inhaltlichen Bezüge dieser Oper, ihre Stellung im Gesamtwerk des<br />
Komponisten, Hintergründe ihrer Entstehung, (auto-)biographische Elemente,<br />
musikalische Besonderheiten, die Aufführungsgeschichte sowie weitere bekannte<br />
und unbekannte Aspekte anhand von Fotografien, Presseberichten<br />
oder Programmheften. Die Ausstellung wird durch Oberbürgermeister Thomas<br />
Ebersberger eröffnet. Auch unter den schwierigen Bedingungen der gegenwärtigen<br />
Situation setzt die Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft damit<br />
ihre traditionelle Ausstellungsreihe über Siegfried Wagner fort, die 2008 auf<br />
Anregung von Udo Schmidt-Steingraeber begonnen und im Steingraeber Haus,<br />
im Neuen Rathaus, im Alten Schloss und im RW21 ununterbrochen weiter geführt<br />
wurde. Eröffnung: 24. <strong>Juli</strong> / 11:30 Uhr / RW21 / Voranmeldung bis 14. <strong>Juli</strong>:<br />
Tel. 0921 - 50 70 38-30 oder per E-Mail stadtbibliothek@stadt.bayreuth.de<br />
Kunstgespräch mit Gudrun Schüler<br />
Die Vernissage zur Ausstellung „Atmosphären“ von Gudrun Schüler im<br />
Kunstkabinett des Kunstvereins musste wegen der Corona-Pandemie entfallen.<br />
Stattdessen lud die Malerin im Juni Ausstellungsbesucher zu Kunstgesprächen<br />
ein, auch im <strong>Juli</strong> findet nochmals ein Termin statt. In kleiner Gruppe<br />
(maximal fünf Teilnehmer) trifft man sich vor den Bildern und Gudrun<br />
Schüler spricht über die Entstehung ihrer Werke, aber auch über Kunst und<br />
ihre Bedeutung, die es gerade in der aktuellen Lage wert zu schätzen gilt.<br />
Anmeldung: www.gudrunschueler.com/kontakt.html<br />
17. <strong>Juli</strong> / 15 Uhr / Kunstmuseum<br />
Was unser Leben ermöglicht<br />
In der Galerie der Stadtbibliothek ist die Wanderausstellung „leben.natur.<br />
vielfalt“ bis Ende August zu sehen. Die Ausstellung der UN-Dekade Biologische<br />
Vielfalt präsentiert die unterschiedlichen Facetten dieser Vielfalt und<br />
macht deutlich, wie sie unser Leben und Wirtschaften beeinflusst. Fotos<br />
zeigen Lebensräume, Landschaften und deren Bewohner und machen auf<br />
die Bedeutung ihres Erhalts für den Menschen aufmerksam. Darüber hinaus<br />
verdeutlicht die Ausstellung, wie die biologische Vielfalt unser Leben ermöglicht<br />
und wie man sich für deren Erhalt engagieren kann. Ein Highlight<br />
sind die Gewinnerfotos des Fotowettbewerbs 2017 „leben.natur.vielfalt“. Um<br />
möglichst viele Menschen mit der Ausstellung anzusprechen, stehen die<br />
Bilder im Vordergrund und werden durch kurze, leicht verständliche Texte<br />
ergänzt. Infos unter https://www.undekade-biologischevielfalt.de<br />
Bis 29. August / RW21<br />
Kühles Pink und flammendes Orange<br />
„Verdichtungen“ heißt die Ausstellung mit Werken von Rupprecht Geiger,<br />
dem abstrakten Maler, Architekten und Bildhauer, der von 1908 bis 2009<br />
lebte. Er war der Mitbegründer der Gruppe ZEN 49 in München und einer<br />
der herausragenden deutschen Vertreter der gegenstandslosen Malerei<br />
nach 1945. Sein Medium war die Farbe, vor allem Rot verwendete in allen<br />
Schattierungen von flammendem Orange bis zu kühlem Pink. Er betrachtete<br />
Farbe als autonomen Wert. Später konzentrierte er sich dabei auf die<br />
Urformen Kreis und Rechteck. Von 1965 bis 1976 war er Professor für Malerei<br />
an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Charakteristisch für seine<br />
Ölbilder, Siebdrucke und Aquarelle waren leuchtende Farben, teilweise auch<br />
Leuchtpigmente, und intensive Kontraste. In seinem ehemaligen Atelier in<br />
München befindet sich heute das Archiv Geiger. Die Ausstellung entstand in<br />
enger Zusammenarbeit mit dem Nachlass. Aus München kommen als Leihgaben<br />
zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphiken und Plakate. Siebdrucke<br />
aus dem Bestand des Kunstmuseum <strong>Bayreuth</strong> ergänzen die Schau.<br />
12. <strong>Juli</strong> bis 11. Oktober / Kunstmuseum<br />
Ein kosmisches Kunst-Wunder<br />
„Atmosphären“ heißt die 102. Kunstkabinett-Ausstellung des Kunstvereins.<br />
Die <strong>Bayreuth</strong>er Malerin Gudrun Schüler hat einen kleinen Parcours durch<br />
ihren Bilderkosmos gestaltet bis hin zu zwei Großformaten in Öl. So entschwebt<br />
mit wunderbarer Leichtigkeit eine luftig gezeichnete „Federwolke“:<br />
Der Betrachter darf Kind sein, im Gras liegend seinen Phantasiebildern folgend.<br />
Die Ausstellung ist sinnfällig komponiert und sorgfältig ausgewählt,<br />
um im Alten Barockrathaus den Reiz einer poetischen Naturbeobachtung<br />
entstehen zu lassen. Gudrun Schüler bestätigt, ihre Arbeit sei von der<br />
aktuellen Situation der Pandemie beeinflusst. Das gilt in vergleichbarer<br />
Weise auch für den Kunstbetrachter. Kunst und Künstler sind vom Lockdown<br />
existenziell betroffen. Die Kabinettausstellung an der Brautgasse führt<br />
eindrucksvoll vor Augen, warum das keine dauerhafte Situation bleiben<br />
darf. Wer dem kosmischen Wunder der „Atmosphären“ begegnet, der kann<br />
erfahren, welch große Wirkung kleinste Teilchen entwickeln können.<br />
Bis 12. bis 29. <strong>Juli</strong> / Di bis So 10 bis 17 Uhr / Kunstmuseum