technik - Schwimmhallen-Ausbau mit ISO-PLUS-System
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Technik<br />
28<br />
Vom Boden strömt die Zuluft im<br />
Hohlraum bis zum Fenster.<br />
3 Schimmelpilzgrenze<br />
eingehalten<br />
Die in der DIN 4108 definierte Schimmelpilzgrenze<br />
besagt, dass jedes<br />
Kons truktionsdetail so ausgeführt<br />
werden muss, da<strong>mit</strong> auch bei 80 % relativer<br />
Luftfeuchte nirgends der Taupunkt<br />
unterschritten wird. Denn über<br />
diesem Wert beginnt die sog. Kapillarkondensation,<br />
die insbesondere<br />
in den Raumecken zu Feuchteschäden<br />
und Schimmelpilzbildung führen<br />
kann.<br />
Für <strong>Schwimmhallen</strong> <strong>mit</strong> einer<br />
Raumtemperatur von 30 °C bedeutet<br />
das, dass alle Bauteile und insbesondere<br />
die Raumecken eine minimale Oberflächentemperatur<br />
von 25,1 °C einhalten<br />
müssen. Diese lässt sich anhand<br />
komplexer Wärmeflussberechnungen<br />
er<strong>mit</strong>teln und sollte jeder <strong>Schwimmhallen</strong>planung<br />
beigefügt werden. Bei<br />
der Schwimmhalle der Freien Turnerschaft<br />
Freiburg liegen die Oberflächentemperaturen<br />
im Raumeck bei normgerechten<br />
–5 °C Außentemperatur bei<br />
26,5 °C. Diese Werte bieten genügend<br />
Sicherheit für trockene Bauteile. So<strong>mit</strong><br />
ist die Konstruktion für das hochfeuchte<br />
<strong>Schwimmhallen</strong>klima zulässig.<br />
Durch die komplette Beplankung<br />
der Innenflächen <strong>mit</strong> der <strong>System</strong>dämmung<br />
konnte für alle Bauteile und für<br />
die früher vorhandenen Wärmebrücken<br />
im Dachbereich eine bauphysikalisch<br />
sichere Lösung gefunden werden.<br />
Besondere Herausforderungen stellten<br />
Alle massiven Bauteile erhielten eine innen liegende Wärmedämmung<br />
sowie eine Alu-Dampfsperre.<br />
die Stahlbetonunterzüge dar, die teilweise<br />
direkten Außenluftkontakt haben.<br />
Hier mussten einige Details, wie<br />
die oben im Bild erkennbare Metallkonsole<br />
zur Vermeidung von Kondensatanfall,<br />
fachkundig gelöst werden.<br />
Die Planung und Ausführung der<br />
Arbeiten wurden durch den technischen<br />
Werksservice der Firma <strong>ISO</strong> –<br />
GmbH aus Offenau fachlich begleitet.<br />
Gerade bei komplizierten Bauteilsituationen<br />
können die Experten aus einem<br />
Fundus von Erfahrungen und Individual-Lösungen<br />
zurückgreifen, die<br />
sie in ihrer über 30-jährigen Tätigkeit<br />
als <strong>Schwimmhallen</strong>sanierer gesammelt<br />
haben.<br />
4 Energieeinsparung<br />
von über 40 %<br />
In der Planungsphase wurde eine Gesamt-Energieeinsparung<br />
von ca. 40 %<br />
angestrebt. Dies betraf die Maßnahmen<br />
an der Gebäudesubstanz und<br />
im Bereich der Lüftungsanlage. Dort<br />
wurde eine hochwertige Anlage <strong>mit</strong><br />
Wärmerückgewinnung installiert. Sie<br />
führt die in der Decke abgesaugte<br />
Luft einer Entfeuchtung zu und bläst<br />
die dann erwärmte trockene Luft an<br />
den Fensterbrüstungen wieder ins<br />
Schwimmbad ein. Die aus der Entfeuchtung<br />
gewonnene latente Wärme<br />
wird der Zuluft wieder zugeführt.<br />
Die vorhandene, 160 mm dicke<br />
Außendämmung des Daches über<br />
dem Sprungbecken konnte belas-<br />
Über den Hohlraum vor dem Fenster strömt erwärmte<br />
Zuluft und temperiert die Sitzbank.<br />
sen werden. Raumseits wurde sie <strong>mit</strong><br />
einer Innendämmung noch verstärkt.<br />
Über dem Schwimmerbereich befindet<br />
sich eine Turnhalle. Die Decke war<br />
in diesem Bereich bisher ungedämmt<br />
<strong>mit</strong> einem U-Wert von 1,36 W/m²K.<br />
Hier konnte durch das <strong>ISO</strong>-Plus-<strong>System</strong><br />
in 80 mm Dicke ebenfalls eine<br />
bauphysikalisch sichere Konstruktion<br />
erzielt werden, wobei sich der U-Wert<br />
auf 0,34 W/m²K verbessert hat.<br />
Auch wenn der Transmissionswärmebedarf<br />
bei <strong>Schwimmhallen</strong><br />
nicht den Hauptbedarf ausmacht<br />
(durch die Wasserverdunstung benötigt<br />
die Beckenerwärmung die meiste<br />
Energie), so ist doch die Wärmedämmung<br />
gerade in <strong>Schwimmhallen</strong> doppelt<br />
effektiv. Bei 30 °C Raumtempe-<br />
Durch die Innendämmung wird auch in allen Raumecken<br />
die Schimmelpilzgrenze eingehalten.<br />
BausuBsTanz 3 | 2012