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Grußwort Ebf

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DR. HEINER KOCH

ERZBISCHOF VON BERLIN

Berlin, im August 2020

Grußwort

„Quii cantat bis orat.“ – „Wer singt, betet doppelt.“ Diese Weisheit dürftee Ihnen, liebe

ehemalige und aktive Sängerinnen und Sänger der Berliner Choralschola, wohlbekannt sein,

denn Sie verwirklichen sie ja in Ihren zahlreichen Aufteritteen in- und außerhalb Berlins. Und

so darf ich Ihnen aufs Herzlichste gratulieren zu Ihrem 70-jährigen Bestehen! Mein

Glückwunsch gilt insbesondere Herrn Markus Krafczinski, der die Schola seit 2008 leitet.

Die Bedeutung des Gesangs in der Liturgie der Kirche hat uns wahrscheinlich nie so deutlich

vor Augen gestanden wie in diesem Jahr, in dem wir durch die Covid-19-Pandemie darauf

verzichten müssen und ihn schmerzlich vermissen. Singen ist Ausdruck des Gotteeslobes und

schafft Gemeinschafte, es erfrischt die Seele und erfreut das Gemüt. „Siebenmal am Tag singe

ich dein Lob“, heißt es schon in den Psalmen. Der Gregorianische Choral ist dabei in

besonderer Weise gesungenes Gebet: Seine vom Wort bestimmte freie Rhythmik und

Dynamik ermöglichen eine besonders tiefe Rezeption der ausgedrückten Inhalte.

Die Berliner Choralschola ist seit ihrer Gründung im Jahr 1950 durch bewegte Zeiten

gegangen. Insbesondere Heinrich Rumphorst erwarb sich große Verdienste, indem er die

Berliner Choralschola 43 Jahre im Ehrenamt leitete und sich für den Choral in Forschung

und Praxis engagierte. Ich denke aber auch an all die vielen Sänger und seit 1993 auch

Sängerinnen, die in 70 Jahren ihre Stimmen erklingen ließen. Stets haben Sie und Ihre

Vorgängerinnen und Vorgänger sich für die Bewahrung des geistlichen Schatzes eingesetzt,


den der Gregorianische Choral darstellt. Sie sangen in unzähligen Gotteesdiensten wie auch

zur Weihe vieler neu errichteter Kirchen, tauschten sich mit anderen Scholen aus und

leisteten Ihren Beitrag zum ökumenischen Dialog. Dass Sie nun ausgerechnet in Ihrem

Jubiläumsjahr in Ihrem Tun so eingeschränkt werden, möge Ihnen nicht Entmutigung sein,

sondern vielmehr die Vorfreude auf andere Zeiten wecken und die Liebe zur Liturgie

stärken.

Ich danke Ihnen für Ihren Dienst und Wünsche auch weiterhin – sobald es wieder losgehen

kann – viel Freude am Gesang!

Ihr

Heiner Koch

Erzbischof von Berlin

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