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Praxisbeispiel Rheintalbahn - Bundesvereinigung gegen ...

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Gute Bürgerbeteiligung an Planungsprozessen bei<br />

großen Verkehrsprojekten<br />

<strong>Praxisbeispiel</strong> <strong>Rheintalbahn</strong><br />

Roland Diehl, Sprecher IG BOHR<br />

Konferenz im BMVBS<br />

Berlin, 6. November 2012


Umsetzung der Kernforderungen der<br />

Region am Südlichen Oberrhein<br />

für eine menschenverträgliche, umweltgerechte und<br />

zukunftstaugliche<br />

Europatrasse BADEN 21<br />

von Offenburg bis Weil am Rhein


Dringend erforderlich:<br />

Bessere Planungsprozesse für große Infrastrukturmaßnahmen<br />

Analyse heutiger Mängel (Auswahl):<br />

- Verfahren dauern zu lange – 30 Jahre<br />

- Ziele werden im Verlauf geändert<br />

- Gesetze spiegeln nicht die Interessen der Bürger<br />

(Bürger kennen Abläufe, Verfahren, Gesetze i.d.R. nicht)<br />

- Komplexität der Vorhaben führt zu früh zu irreversiblen Festlegungen<br />

- Betriebskonzepte nicht Gegenstand der Planfeststellung<br />

- politisch gesetzte Prioritäten nicht nachvollziehbar<br />

- kein sinnvolles Projektmanagement<br />

- keine ausreichende Projektkontrolle<br />

- Lärmschutzgesetze bilden nicht mehr die Lebenswirklichkeit der Bürger ab


Notwendig ist Akzeptanz – nicht bloß<br />

Legitimation<br />

„Wir müssen aus Betroffenen<br />

Beteiligte machen“<br />

Dr. Peter Ramsauer BMVBS<br />

(SZ 24.12.2009)


Die europäische Gütertransversale Rotterdam - Genua<br />

BVWP‘03<br />

Ursprünglich:<br />

Beschleunigung<br />

des ICE-Verkehrs<br />

Dann: Aufnahme<br />

des wachsenden<br />

Schienengüterverkehrs<br />

� „Güter auf die<br />

Schiene“<br />

ABS/NBS<br />

Karlsruhe – Basel<br />

Veranschlagte<br />

Kosten 5,7 Mrd. EUR<br />

1,7 Mio.<br />

Betroffene


Betroffenheiten für Südbaden durch den Bahnausbau<br />

• Bis zu 500 Güterzüge täglich (= nachts alle 2 Minuten ein Güterzug),<br />

auch an Wochenenden<br />

• Gesetzliche Lärmgrenzwerte in ca. 12.000 Wohnungen nur durch<br />

Schallschutzfenster einhaltbar<br />

• Unkalkulierbares Katastrophenrisiko durch Gefahrguttransporte mitten<br />

durch Wohngebiete<br />

• Massive Bauschädigungen durch unvermeidbare Erschütterungen.<br />

• Immobilienwertverlust ca. 800 Mio. EUR!<br />

• Schwächung von Wirtschaftskraft und Kommunalentwicklung<br />

• Bahnlärm macht krank!


IBK 2010<br />

Umfassende<br />

Informationen zu den<br />

rechtlichen,<br />

technischen und<br />

gesundheitlichen<br />

Aspekten des<br />

Bahnlärms


Gütertransitverkehr auf der Viergleistrasse<br />

mit > 100.000 Güterzügen pro Jahr bringt der<br />

Region nichts als Lärm und andere Nachteile!<br />

Forderung nach einem Mehrwert für die<br />

Region:<br />

„Keine Transitgüterzüge durch die<br />

Wohnbebauung“


BADEN 21 als Teil von Europas Gütertransversale Nr.1<br />

• Einhaltung der gesetzlichen<br />

Grenzwerte ausschl. mit<br />

aktiven Maßnahmen (ohne SB<br />

und BÜG) möglich<br />

• Schutz von Gesundheit und<br />

Lebensqualität<br />

• Keine Immobilienwertverluste<br />

• Minimierung des<br />

Katastrophenrisikos<br />

• Keine Wohnbebauung näher<br />

als 200 m; Kommunalentw.<br />

• Erhalt der Wirtschaftskraft<br />

• Juristische Planungs- und<br />

Betriebssicherheit


Die Kernforderungen von BADEN 21<br />

1. Ein Güterzugtunnel mit einer zweigleisigen Röhre für Offenburg.<br />

2. Eine zweigleisige Güterzugtrasse entlang der BAB 5 zwischen Offenburg und<br />

Riegel mit optimalem Lärmschutz für diese Trasse.<br />

3. Mittellagen mit lokal verstärkten Lärmschutzmaßnahmen an der vorgesehenen<br />

BAB 5-parallelen Güterumfahrung FR von Riegel bis Mengen.<br />

4. Eine teilgedeckelte Tieflage der Güterzugtrasse von Mengen bis südlich<br />

Buggingen („Bürgertrasse“)<br />

5. Eine Streckenführung, die es gestattet, dass möglichst alle Transitgüterzüge zur<br />

Schonung der Isteiner Klotz-Gemeinden durch den Katzenbergtunnel fahren<br />

können und dass dadurch auf der Rheintalstrecke ein 30-min. Takt für die Regio-<br />

S-Bahn Freiburg - Basel möglich wird.<br />

Keine Billiglösung! Sog. Mehrkosten blenden die Folgekosten einer Fehlplanung aus!


Gründung von 8 Bürgerinitiativen - Zusammenschluss zur<br />

IG BOHR – Interessen-gemeinschaft Bahnprotest an<br />

Ober und Hoch-Rhein am 6. April 2004<br />

� 4 Großdemonstrationen <strong>gegen</strong> die DB-Antragstrasse<br />

mit ihren Kollateralschäden<br />

� 172.000 Einwendungen in den Planverfahren<br />

� zahlreiche Protestaktionen<br />

� Politgespräche lokal, Stuttgart, Berlin<br />

� Broschüren, Presse- und Medienarbeit<br />

Ergebnis: völliger Stillstand nach PfB 9.1


Projektbeirat <strong>Rheintalbahn</strong> Oktober 2009<br />

Ständige Mitglieder:<br />

Bund-BMVBS: Scheurle, Harting, Reineke<br />

EBA: Hörster, Bastians<br />

DB AG: Fricke, Hess, Nied, Dassler, …<br />

Land-MVI: Hermann, B äumer, Fiechter<br />

Region: RPF: Schäfer, Hoffmann<br />

Landräte: Störr-Ritter, Scherer, Hurth, Dammann<br />

RVSO: Neideck, Karlin<br />

RVHB: Bollacher, Hoffmann-Bohner<br />

IG BOHR: Wahl, Diehl<br />

+ zeitweilige Mitglieder


Der Projektbeirat ist die höchste Stufe der<br />

Bürgerbeteiligung im Rahmen von<br />

Planungsverfahren zu Großvorhaben im<br />

Verkehrssektor – die Kooperation<br />

Hier sitzen die Entscheidungsträger über der formellen<br />

Rechtsebene<br />

Die Beteiligungsstufen Information und Konsultation<br />

reichen zur Lösungsfindung nicht aus


Koalitionsziele als Grundlage für BADEN 21 als Modellprojekt<br />

In der Koalitionsvereinbarung sind an diversen Stellen folgende für uns<br />

wichtige Ziele aufgeführt:<br />

•Der Schienenbonus ist schrittweise zurückzuführen, mit dem Ziel, ihn ganz<br />

abzuschaffen (Koalitionsvertrag Zeile 1597 bis 1598)<br />

•Die Einführung lärmabhängiger Trassenpreise (Koalitionsvertrag Zeile 1598/99)<br />

•Die DB Netz AG ist als selbstständige Einheit zu führen; die Beherrschungs- und<br />

Gewinnabführungsverträge sind aufzulösen; Gewinne haben in der DB Netz AG<br />

zu verbleiben für Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur (Koalitionsvertrag Zeile<br />

1471 bis 1478)<br />

•Es sind Prioritäten für den Ausbau des Netzes festzulegen


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