22.12.2012 Aufrufe

Sicherheitsanforderungen an Steuerungen von Industriemaschinen

Sicherheitsanforderungen an Steuerungen von Industriemaschinen

Sicherheitsanforderungen an Steuerungen von Industriemaschinen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Forschung und Innovation -<br />

Innovation für sichere wettbewerbsfähige<br />

Arbeitsplätze<br />

Michael Schaefer<br />

BGIA, S<strong>an</strong>kt Augustin, Germ<strong>an</strong>y<br />

michael.schaefer@dguv.de


Forschung und Innovation<br />

Themen<br />

• Das weite Feld der Maschinen und Betriebsarten<br />

• Warum braucht der Arbeitsschutz neue Technologien?<br />

• Unfallschwerpunkte <strong>an</strong> stationären Maschinen<br />

• Was benötigt der Arbeitschutz?<br />

• Beziehung: Mensch-Technologie-Org<strong>an</strong>isation (MTO)<br />

• Vorschlag für einen systemischen Ansatz<br />

• Beispiele neuer Technologien<br />

• Erste Arbeiten im BGIA<br />

Seite 2


Forschung und Innovation<br />

Das Weite Feld der Maschinen<br />

Seite 3


Forschung und Innovation<br />

Betriebsarten<br />

Beispiel: Schweißroboter in der Automobilindustrie<br />

Einrichtbetrieb<br />

Normalbetrieb<br />

Prozessbeobachtung<br />

Störungsbeseitigung<br />

Wartung<br />

Seite 4


Forschung und Innovation<br />

Warum braucht der Arbeitschutz<br />

neue Technologien?<br />

• Neue Technologien:<br />

• Basis:<br />

• Intelligente Sensorik<br />

• Moderne Steuerungskonzepte (Rechnertechnik)<br />

• Möglichkeiten zum Datenaustausch<br />

• Beispiele <strong>von</strong> Vorteilen (für Akzept<strong>an</strong>z)<br />

• Prozessbedingte Anpassung <strong>von</strong> Mensch-Maschine-Schnittstellen<br />

• Assistenz zur Vermeidung <strong>von</strong> Bedienfehlern<br />

• Vereinfachte Inbetriebnahme<br />

• Vereinfachte Fehlerdiagnose (Störungsbeseitigung)<br />

• Schnelle Adaption <strong>an</strong> unterschiedliche Fertigungsprozesse (Flexibilität)<br />

• Verbesserte Logistik<br />

Seite 5


Forschung und Innovation<br />

Unfallschwerpunkt Maschinen,<br />

Zeitraum 1996-2000<br />

274.043<br />

60 % aller Maschinenunfälle ereignen sich<br />

auf Grund <strong>von</strong> funktionsgerechten Maschinenbewegungen !<br />

403.034<br />

277.663<br />

125.371<br />

Quelle: HVBG (heute DGUV)<br />

Übrige Bewegungen und Zustände:<br />

• Ruhezust<strong>an</strong>d<br />

• Zerstörung, Rutschen, Umkippen,<br />

Schwingen<br />

• Versagen <strong>von</strong> Material und<br />

Sicherheits- / Steuerungselementen<br />

Funktionsgerechte Bewegung<br />

der Maschine, da<strong>von</strong><br />

Beim Bedienen und Steuern<br />

Bei übrigen Tätigkeiten<br />

Seite 6


Forschung und Innovation<br />

Unfallschwerpunkt Maschine,<br />

Zeitraum 1996-2000<br />

41 % aller Maschinenunfälle ereignen sich beim Bedienen und Steuern <strong>an</strong><br />

funktionsgerechten Maschinenbewegungen !<br />

29.408<br />

62.080<br />

186.175<br />

Quelle: HVBG (heute DGUV)<br />

Wie verhält sich dabei der<br />

Maschinenbediener ?<br />

In Ruhe, wird erfasst<br />

Hineingreifen,<br />

unzulässige Annäherung<br />

Übrige Bewegungen<br />

Seite 7


Forschung und Innovation<br />

Ursachen aller tödlichen Arbeitsunfälle (1998-2000)<br />

Quelle: BAuA<br />

12 %<br />

11 %<br />

26 %<br />

50 %<br />

1%<br />

Phys./Psych.<br />

Technik<br />

Arbeitsstätte<br />

Org<strong>an</strong>isation<br />

Verhalten<br />

Seite 8


Forschung und Innovation<br />

Was benötigt der Arbeitsschutz?<br />

• Sicherheit: Funktionssicherheit der Maschinen<br />

• Ausreichende und einfache Bedienkonzepte<br />

• Benutzerfreundlichkeit liefert:<br />

• Ein „Mehr“ <strong>an</strong> Sicherheit<br />

• Ein „Mehr“ <strong>an</strong> Produktivität<br />

• Ein „Weniger“ <strong>an</strong> Stressoren<br />

• Stichwort „Usability“ (Benutzerfreundlichkeit) beinhaltet:<br />

• Funktionale Sicherheit und<br />

• Bedienerfreundlichkeit<br />

Seite 9


Forschung und Innovation<br />

MTO, das systemische Konzept,<br />

ein kurzer Überblick<br />

Thesen zu Mensch Technologie Org<strong>an</strong>isation (MTO)<br />

• Bek<strong>an</strong>nter Begriff im Bereich der Industriepsychologie<br />

(Ulich 1992, Ursprung: 1950 sozio-technische System<strong>an</strong>sätze)<br />

• Weniger bek<strong>an</strong>nt und praktiziert im Bereich <strong>von</strong><br />

<strong>Industriemaschinen</strong><br />

• Viele Studien bek<strong>an</strong>nt, aber nicht weit verbreitet<br />

• MTO erhält durch den Einsatz neuer Technologien eine<br />

realistische neue Bedeutung<br />

Seite 10


Forschung und Innovation<br />

Was bedeutet MTO?<br />

Org<strong>an</strong>isation<br />

Übliche<br />

Beziehung<br />

Tr<strong>an</strong>sfer!<br />

Technologie<br />

Tr<strong>an</strong>sfer?<br />

Mensch<br />

Tr<strong>an</strong>sfer?<br />

Seite 11


Forschung und Innovation<br />

Vorschlag für den systemischen Ansatz<br />

• Integration der Erfahrungen des Maschinenführers/-benutzers bei der<br />

Gestaltung der Maschine<br />

• Einbeziehung menschlicher Aspekte im Maschinenbetrieb<br />

• Gestaltung und Anpassung <strong>von</strong> MTO-Methoden für<br />

<strong>Industriemaschinen</strong><br />

• Untersuchung der sicherheitstechnischen und ökonomischen Vorteile<br />

der Gestaltung -> Akzept<strong>an</strong>z<br />

Seite 12


Forschung und Innovation<br />

Schlechtes Beispiel für Sicherheit <strong>an</strong> Maschinen<br />

Beispiel: feststehende trennende Schutzeinrichtung: Blech<br />

Einrichtbetrieb<br />

normal operation<br />

Störungsbeseitigung<br />

Prozessbeobachtung<br />

Wartung<br />

Sicherheit??<br />

Usability???<br />

Seite 13


Forschung und Innovation<br />

Vorbild, der Mensch<br />

• Sensorik<br />

• Augen, Ohren, Tastsinn,<br />

Geruchssinn, Geschmackssinn<br />

• Logik (Steuerung)<br />

• Großhirn, Kleinhirn<br />

• Datenübertragung<br />

• Nervensystem<br />

• Aktorik<br />

• Muskeln, Sprache<br />

Nachteil: Zuverlässigkeit<br />

Seite 14


Forschung und Innovation<br />

Möglichkeiten <strong>an</strong> einer Maschine,<br />

Gesamtkonzept<br />

• Sensorik<br />

• Schalter, Lichtschr<strong>an</strong>ken,<br />

Lichtgitter, Lasersc<strong>an</strong>ner,<br />

Kamerasysteme, Radar,<br />

Ultraschall, Schaltleisten,<br />

Schaltmatten …<br />

• Logik (Steuerung)<br />

• Mikroprozessorsteuerungen<br />

• Datenübertragung<br />

• Feldbussysteme, Netzwerke<br />

• Aktorik<br />

• Motoren, Zylinder, Sprache<br />

Seite 15


Forschung und Innovation<br />

Beispiel: Sichere Logiken, intelligente <strong>Steuerungen</strong><br />

Konventionell Neue Technologien<br />

Seite 16


Forschung und Innovation<br />

Beispiel: Sichere Bussysteme,<br />

Netzwerke<br />

• Sichere Datenübertragung<br />

Seite 17


Forschung und Innovation<br />

Beispiel: Sprachsteuerungen<br />

<strong>von</strong> Maschinen<br />

• 30% mehr Produktivität, weniger Stress<br />

Seite 18


Forschung und Innovation<br />

Beispiel: 3D-Kamerasystem<br />

(Time of flight)<br />

Seite 19


Forschung und Innovation<br />

Einsatz eines Kamerasystems,<br />

eine Vision?<br />

Seite 20


Forschung und Innovation<br />

Einsatz eines Kamerasystems,<br />

assistierende Roboter (Foto: Labor BGIA)<br />

Seite 21


Forschung und Innovation<br />

Erste Arbeiten im BGIA<br />

• Integration menschlicher Aspekte in Maschinen<br />

• Referat: Neue Technologien, Mensch und Technik<br />

• Projekt Nr. BIA 5088, “Prüfliste für die Prüfung und Zertifizierung der<br />

ergonomischen Gestaltung <strong>von</strong> Maschinen“<br />

• Projekt Nr. BIA 5089, “M<strong>an</strong>ipulation <strong>von</strong> Schutzeinrichtungen <strong>an</strong><br />

Maschinen“<br />

• Projekt Nr. FF0223, “Retten und Bergen”<br />

• Project Nr. BIA0067, „Gestaltung <strong>von</strong> Betriebs<strong>an</strong>leitungen komplexer<br />

Sicherheitssysteme“<br />

in Kooperation mit der FH Bonn-Rhein-Sieg<br />

• Zukunft:<br />

Aufbau eines Usability-Labors für <strong>Industriemaschinen</strong> (bezogen auf<br />

Sicherheitstechnik)<br />

Seite 22


Forschung und Innovation<br />

Usability <strong>von</strong> Sicherheitstechnik –<br />

BGIA: Virtuelle Realität<br />

• Unfallverhütung/Produktsicherheit<br />

• Angew<strong>an</strong>dte Forschung initiiert durch Unfallversicherungsträger / Industrie<br />

• Prüfung der Usability <strong>von</strong> Sicherheitsbauteilen<br />

• Simulation des Verhaltens <strong>von</strong> Maschinen/Menschen<br />

• Evaluation <strong>von</strong> Mensch-Maschine-Schnittstellen<br />

Eigenentwicklung:<br />

Stereographisch (INFITEC)<br />

Durchmesser 6 m<br />

Höhe 3 m<br />

Bogenlänge: 8 m<br />

Seite 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!