Jahresbericht_2009.pdf - AK - Niederösterreich - Arbeiterkammer

Die Auswirkungen der schlimmsten Weltwirtschaftskrise seit Jahrzehnten
wurden 2009 auch für die ArbeitnehmerInnen in Österreich in vollem
Ausmaß spürbar. Der Konjunktureinbruch hatte verheerende Folgen
für den österreichischen Arbeitsmarkt. In Niederösterreich gab es im
Jahresschnitt um 24,5 Prozent mehr Menschen ohne bezahlte
Beschäftigung als 2008. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im
Vergleich zum Jahr 2008 real um 3,4 Prozent.
Die heimische Wirtschaft wird sich laut Wirtschaftsforschern nur langsam
von den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise erholen. Erste vorsichtige
Anzeichen einer Erholung des Arbeitsmarkts geben uns Anlass zur
Hoffnung. Wir rechnen aber erst ab dem Jahr 2011 mit einem Aufwind
und neuen Arbeitsplätzen.
Die AKNÖ hat im Jahr 2009 in vielen Bereichen ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt und sich
intensiv mit den Anliegen und Problemen ihrer Mitglieder befasst. Auch hier haben sich die Folgen der
Krise bemerkbar gemacht: Wohl aus Angst vor einem möglichen Arbeitsplatzverlust haben sich viele
ArbeitnehmerInnen trotz Beratung durch die AKNÖ-ExpertInnen gegen die gericht liche Durchsetzung
ihrer Ansprüche entschieden – eine bedenkliche Entwicklung. Dennoch kann hinsichtlich der
Durchsetzung von Ansprüchen eine positive Bilanz gezogen werden: Die AKNÖ sicherte ihren
Mitgliedern im Vorjahr 77 Millionen Euro – Geld, das sie zum größten Teil nicht ohne die kostenlose
Unterstützung der AK bekommen hätten. Auch die Steuerrückholaktion der AKNÖ sorgte für Erfolge
und für einen neuerlichen Rekord. In Summe bekamen niederösterreichische ArbeitnehmerIn nen mithilfe
der AK 8,5 Millionen Euro an Steuern zurück, die sie sonst zu viel bezahlt hätten.
Im Jahr 2009 fanden in allen neun Arbeiterkammern Österreichs die AK-Wahlen statt. Die AKNÖ-
Mitglieder haben ebenfalls ihre Stimme abgegeben und damit den Kammerrätinnen und Kammerräten
in der Vollver sammlung einen neuen Auftrag erteilt. Wir als Vertreter aller ArbeitnehmerInnen in
Niederösterreich werden mit diesem Mandat auch in den nächsten fünf Jahren verantwortungsvoll
umgehen, denn gerade in Zeiten wie diesen gilt es, sich besonders aktiv für die Interessen der
Beschäftigten einzusetzen. Der AKNÖ wird es daher auch in Zukunft darum gehen, ihre Aufgabe als
eine verlässliche und durch setzungsfähige ArbeitnehmerInnenvertretung wahrzunehmen und einen
Beitrag beim Weg aus der Krise zu leisten.
Hermann Haneder
Präsident
Mag. Helmut Guth
Direktor
NÖ ARBEITERKAMMER 5
Vorwort
Foto: Mannsberger