Helden am HerdFalada, KasselMitten in der GRIMMWELT Kassel, einem Ausstellungshaus zu den Brüdern Grimm, betreibtJohannes Reinhold das Falada – ein Konzept aus Café, Bar, Veranstaltungslocation,Restaurant und angeschlossenem Biergarten. Wie der Gastronom die letzten Monateerlebt hat und warum Stillstand für ihn keine Option ist, lesen Sie hier.
Fotos: (c) Falada GmbHWissen Fans der Grimm-Märchen womöglichschnell Bescheid, bedarf der NameFalada für andere wohl eine kleine Erklärung:„Falada ist ein sprechendes Pferd ausdem Grimm´schen Märchen „Die Gänsemagd“,erzählt Johannes Reinhold. „Daes sich um mein Lieblingsmärchen handelt,war der Name relativ fix klar.“ Auch im Logodes Konzepts spiegelt sich der Name anhandeines stilisierten Pferdekopfs wider.Genuss von herzhaft bis süßIm Falada bietet Johannes Reinhold mitseinem Team nicht nur Museumsgästender Grimmwelt, sondern jedem, der Lustauf frische, kreative Küche hat, die perfektenRahmenbedingungen. Zudem bietetdie bodentiefe Fensterfront eine lohnenswerteAussicht auf Kassels Südstadt. Aufgrundder neuen Gegebenheiten durchdie Corona-Situation hieß es auch fürJohannes Reinhold und sein Team, schnellzu reagieren. Mit der Wiedereröffnungnach dem Lockdown haben sie ihr Konzeptkomplett angepasst. Die wechselndenTagesgerichte, die es in den Restauranträumlichkeitendes Faladas gibt, wurdenin den Sommermonaten ganz flexibel auchim „Grimmsgarten“, der sich direkt vordem Museum und Restaurantbereich befindet,angeboten. Ebenso die Konditorei-Spezialitäten, die allesamt hausgemachtsind und größtenteils die Handschrift vonChristina Hildebrandt tragen, die als Patissièreim Haus tätig ist. „Bei der Herstellungund Entwicklung unserer Kuchen undTorten vertraue ich voll und ganz auf dasKönnen meiner Mitarbeiterin und lasse ihrda immer freie Hand“, sagt JohannesReinhold. Die ein oder andere Rezepturstammt aber auch von ihm persönlich. Sozum Beispiel der „Don-Papa-Cheesecake“oder das „Don-Papa-Mousse-au-Chocolat“.„Ich bin ein großer Fan von ‚Don PapaRum‘, deshalb wollte ich damit etwas Fei-nes entwickeln“, erzählt der gelernte Koch.In diesem Sommer konnten die Gäste danndas komplette Kuchensortiment nicht nurim Café-Restaurant, sondern auch in einerneu installierten, gekühlten Kuchenthekeim Biergarten genießen. Eigentlich wirddas Falada, das im Normalbetrieb 60 Sitzplätzehat und bei Veranstaltungen für biszu 150 Personen eingedeckt werden kann,auch sehr gern für Feiern, Geburtstage,Tagungen und Empfänge gebucht. DieserBereich musste in den letzten Monatenjedoch deutlich zurückstecken.Sicherheit bietenDeshalb kam in diesem Sommer dem„Grimmsgarten“ als Freiluftlocation eineganz besondere Bedeutung zu. Denn dasweggefallene Veranstaltungsgeschäft musstekompensiert werden. „Das ist uns durchden Biergarten zum Glück sehr gut gelungen.Wir hatten hier die doppelte Frequenzwie im Vorjahr. Dafür haben wir dasKonzept mit dem Verkauf unserer Speisen,Im „Grimmsgarten“ können Gäste den einmaligen Blick über die Weinberge auf KasselsSüdstadt genießen.Alles hausgemacht: Die leckeren Kuchen und Torten bereitet Patissière Christina Hildebrandtmit viel Leidenschaft zu.nicht nur im Restaurant, sondern auchdraußen, an die neuen Rahmenbedingungenangepasst“, erzählt Reinhold. Um denGästen so viel Sicherheit wie möglich zubieten, hat das Falada-Team zudem dieTische auseinandergerückt, bargeldlosesZahlen ermöglicht und die Speisekartenper QR-Code zum Download angeboten.Laut Reinhold ist es in diesen Zeiten besonderswichtig, dass sich die Gäste sicherund wohl fühlen. Dann kämen sie nämlichgern zum Essen und Trinken vorbei. „Natürlichkam es uns zugute, dass die Biergartenbesucherdieses Jahr auch bei niedrigerenTemperaturen mehr draußen saßen als gewöhnlich“,sagt der Gastronom.Vom Koch zum UnternehmerBevor der gelernte Koch und Hotel-Betriebswirt2015 das Falada eröffnet hat,hat er 2001, inspiriert von Erfahrungenaus einem USA-Urlaub, ein eigenes Café-Bar-Konzept auf die Beine gestellt unddieses in Kassel erfolgreich etabliert. Zuvorbetreute er unter anderem als Bezirksleiterbei einem bekannten Spirituosenherstellerdie Spitzen- und Szenegastronomiesowie Top-Hotellerie im Raum Frankfurt.„Das war eine spannende und prägendeZeit für mich und ich bin einerseitsschweren Herzens gegangen, andererseitswar mein Ziel immer die Selbstständigkeit“,erklärt der 50-Jährige. Als sich für ihn dieMöglichkeit geboten hat, mit einer eigenenCafé-Bar zu starten, war die Entscheidungschnell klar. „Dieser Schritt war sicher eineder Grundlagen für meinen heutigen Wegals Unternehmer. Den Standort Kasselhabe ich dabei bewusst gewählt, denn ich39