Serie „Vorgestellt“ - Regenbogen Duisburg
Serie „Vorgestellt“ - Regenbogen Duisburg
Serie „Vorgestellt“ - Regenbogen Duisburg
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Ausgabe 01-12<br />
<strong>Regenbogen</strong>-Presse<br />
Die <strong>Regenbogen</strong>-<br />
Presse wird bunter<br />
Liebe Mitglieder,<br />
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
liebe Freundinnen und Freunde des<br />
<strong>Regenbogen</strong>.<br />
Die wievielte Ausgabe der „<strong>Regenbogen</strong>-Presse“<br />
Sie hiermit in den Händen<br />
halten ist leider unbekannt. Zu abwechslungsreich<br />
ist die Geschichte unserer<br />
Unternehmenszeitung. Fest steht, zum<br />
allerersten Mal erschien sie vor fast 28<br />
Jahren. Das war acht Monate nach der<br />
Gründung des <strong>Regenbogen</strong> e.V. im Juli<br />
1984. Auf acht mit der Schreibmaschine<br />
geschriebenen Seiten waren die Themen<br />
damals unter anderem: Ein Gespräch mit<br />
<strong>Duisburg</strong>s Sozialdezernent Otto Fichtner,<br />
der erste hauptamtliche Mitarbeiter<br />
des <strong>Regenbogen</strong> und die Empfehlung<br />
des Vorstandes an die 50 Vereinsmitglieder,<br />
sich der Arbeiterwohlfahrt als<br />
Spitzenverband anzuschließen.<br />
Die <strong>Regenbogen</strong>-Presse hat in 28 Jahren einige optische<br />
Veränderungen mitgemacht. Hier ist eine kleine Sammlung<br />
historischer Ausgaben sowie aktueller Flyer zu sehen.<br />
Seitdem ist viel passiert. Über das Wichtigste,<br />
Ärgerlichste und Schönste wurde<br />
an dieser Stelle stets berichtet. Bis zuletzt<br />
behielt die <strong>Regenbogen</strong>-Presse einen<br />
hohen Wiedererkennungswert. Sie<br />
war gelb und damit ein echter Blickfang.<br />
Seit Oktober 2001 erschien sie 123 Mal<br />
in Folge auf gelbem Papier. In den Jahren<br />
1999 bis 2001 hatte es schon einen Versuch<br />
gegeben, mehr Farbe in die Zeitung<br />
zu bekommen. Doch das Erscheinungsbild:<br />
schwarze Schrift auf rotem Hintergrund<br />
wurde aus Gründen der Lesbarkeit<br />
wieder abgeschafft.<br />
<strong>Serie</strong> <strong>„Vorgestellt“</strong> 2<br />
Unsere Praxis für Ergotherapie.<br />
Neu an Bord 3<br />
Mit Dr. Susanne Schoppmann und Birk Zindl<br />
zählen zwei neue Gesichter zur Führungscrew<br />
des <strong>Regenbogen</strong>.<br />
Dr. Sebastian Kühl verlässt <strong>Regenbogen</strong> 3<br />
Wechselt von <strong>Duisburg</strong> nach Düsseldorf: Dr.<br />
Sebastian Kühl.<br />
In der Erlenstraße treffen sich viele Kulturen 4<br />
Eine gesellige Runde im <strong>Regenbogen</strong>-Treff Erlenstraße.<br />
Matz‘ Papa zu Besuch in <strong>Duisburg</strong> 4<br />
Der ehemalige Theaterregisseur Sebastian<br />
Schlösser las aus seinem Buch über seine Erfahrungen<br />
in der Psychiatrie.<br />
Bestandene Ausbildereignungsprüfung 3<br />
Yvonne Grittner und Barbara Schwarz<br />
dürfen nun Auszubildende anleiten.<br />
Impressum 4<br />
Mit der Dezember-Ausgabe haben wir einen<br />
Schlussstrich unter das alte Layout gezogen.<br />
Die <strong>Regenbogen</strong>-Presse ist, wie Sie sehen,<br />
bunter geworden. Doch weiterhin werden<br />
hier vor allem die Inhalte im Mittelpunkt stehen.<br />
Künftig erscheint die <strong>Regenbogen</strong>-Presse<br />
sechs Mal im Jahr. Wenn Sie uns eine Rückmeldung<br />
zum neuen Gewand geben wollen<br />
oder ein Thema vorschlagen möchten, über<br />
das wir berichten sollen, so schreiben Sie<br />
bitte an presse@regenbogenintegration-duisburg.de.<br />
Elisabeth Hofmann – Geschäftsführerin <strong>Regenbogen</strong><br />
<strong>Duisburg</strong><br />
2<br />
3<br />
4<br />
4
<strong>Regenbogen</strong>-Presse<br />
<strong>Serie</strong> <strong>„Vorgestellt“</strong><br />
<strong>Serie</strong> <strong>„Vorgestellt“</strong> – die Praxis für Ergotherapie<br />
Hilfe auf dem Weg zurück zur Selbständigkeit<br />
Der 1. März wird für Jutta B. ein besonderer<br />
Tag. Lange hat sie sich auf den Umzug in eine<br />
neue Wohnung gefreut, da sie sich in der alten<br />
einfach nicht mehr wohl fühlte. „Jetzt habe ich<br />
endlich den Mietvertrag in der Tasche“, erzählt<br />
die 53-Jährige. „Und das habe ich fast alleine<br />
geschafft. Ich bin stolz auf mich.“ Das kann sie<br />
auch sein. Denn an einen so großen und wichtigen<br />
Schritt hätte sie vor einigen Monaten<br />
gar nicht gedacht. „Ich war lange lungenkrank,<br />
war im Krankenhaus und wurde operiert“, berichtet<br />
B.. Später kamen Entzündungen in den<br />
Fingern und schließlich Angstzustände hinzu.<br />
Jutta B. sah sich plötzlich nicht mehr im Stande,<br />
ihren Alltag alleine zu meistern. Sie vergaß<br />
Altbekanntes und konnte sich einer Aufgabe<br />
nicht mehr längere Zeit widmen.<br />
Dabei war sie immer eine selbständige Frau,<br />
die sich freute, wenn sie anderen Menschen<br />
helfen konnte. Arbeitete in Großküchen. Erst<br />
bei Bayer, dann 15 Jahre bei der Stadt <strong>Duisburg</strong>.<br />
„Als ich nicht mehr alleine zurechtkam,<br />
2 | <strong>Regenbogen</strong>-Presse<br />
verlor ich auch meinen<br />
Job.“ Eigentlich<br />
ist Jutta B. eine Frau,<br />
die viel und gerne<br />
lacht. Doch an diesem<br />
Punkt verließen sie<br />
Energie und Zuversicht.<br />
Zum Glück gab<br />
es Tochter Jasmin und<br />
Sohn Patrick, die sich<br />
intensiv kümmerten.<br />
Dann, im Februar<br />
2011 schlug ihre Tochter<br />
vor, wieder mehr<br />
unter Menschen zu<br />
gehen und Jutta B.<br />
besuchte zum ersten<br />
Mal den <strong>Regenbogen</strong>-Treff Mitte. Hier lernte<br />
sie neben vielen anderen Leuten die Mitarbeiterin<br />
Heike Remmert kennen. Und einige Monate<br />
später schlug ihr diese vor, in die Praxis<br />
für Ergotherapie zu kommen. Das war kein<br />
spontaner Entschluss. Jutta B. ging zum Arzt,<br />
In der Praxis für Ergotherapie werden<br />
aFertigkeiten geschult<br />
ihr wurden zehn<br />
Behandlungen verschrieben.<br />
Im November<br />
2011 kam<br />
sie zum ersten Mal<br />
in die Praxis an der<br />
Falkstraße 73-77 in<br />
Duissern.<br />
Pro Woche kam sie<br />
ein Mal. Nach zehn<br />
Wochen wurde ihr<br />
Rezept erneuert.<br />
„Es tut mir gut,<br />
dorthin zu gehen“,<br />
berichtet B.. „Es<br />
hilft mir, meine alte<br />
Selbständigkeit wiederzufinden.“ Dabei habe<br />
sie gemerkt, dass das nur „Schritt für Schritt“<br />
gehe. Obwohl es ihr viel besser geht, kommen<br />
die Angstzustände manchmal wieder. „Ich habe<br />
aber auch gelernt, dass es hilft, zu reden.“<br />
Neben den Gesprächen, die sie weiterhin<br />
auch gerne im <strong>Regenbogen</strong>-Treff mit anderen<br />
Besuchern führt, macht sie in der Ergotherapeutischen<br />
Praxis Gedächtnis- und Konzentrationsübungen.<br />
Beim Seidenmalen oder Häkeln<br />
kommen auch die Finger wieder verstärkt zum<br />
Einsatz. Inzwischen ist das Gedächtnis schon<br />
wieder so gut, dass sie die alten Backrezepte<br />
wieder im Kopf hat. Sehr zur Freude von Besuchern<br />
und Mitarbeitern des <strong>Regenbogen</strong>-<br />
Treffs. „Ich habe immer gerne gebacken, jetzt<br />
macht es mir wieder richtig Spaß“, erzählt<br />
Jutta B..<br />
Beim Seidenmalen erlangt Jutta B. verloren gegangene Fähigkeiten<br />
wieder. Dr. Maria Rayermann unterstützt sie dabei<br />
Sie ist eine der vielen Patienten, die regelmäßig<br />
in die Praxis für Ergotherapie kommen,<br />
die <strong>Regenbogen</strong> vor fast zwei Jahren startete.<br />
Die Patienten sind junge Erwachsene oder<br />
Senioren. Der älteste ist derzeit 88 Jahre alt.<br />
„Die Nachfrage ist sehr hoch“, berichtet die<br />
Bereichsleiterin für Tagesstruktur, Dr. Maria<br />
Rayermann. So hoch, dass um eine weitere<br />
halbe Stelle aufgestockt wurde, die sich Heike<br />
Remmert und Sigrid Karkossa teilen. „Die<br />
beiden sind überaus engagiert und es ist eine<br />
sehr gute Zusammenarbeit“, bedankt sich Dr.<br />
Rayermann. Zum 15. März übernimmt Dr. Susanne<br />
Schoppmann die Leitung der Praxis für<br />
Ergotherapie.
„Die Universität <strong>Duisburg</strong> war einfach die<br />
erste, die sich zurück gemeldet hatte und die<br />
Mitarbeiter im Studentenwerk die nettesten“,<br />
erinnert sich Birk Zindl an die Zeit nach der<br />
„Wende“. 1990 suchte er, gerade 20 Jahre alt,<br />
einen Studienplatz für Wirtschaftswissenschaf-<br />
Ein an die Bedürfnisse des einzelnen angepasstes<br />
Hilfesystem für psychisch kranke Menschen<br />
steckte Ende der 1980er Jahre noch in<br />
den Kinderschuhen. Bei <strong>Regenbogen</strong> wurde<br />
damals schon an dieser Frage gearbeitet.<br />
Unter anderem war Lothar Holst einer der<br />
Mitarbeiter, die<br />
nach Lösungen<br />
suchten. Und<br />
nach Menschen,<br />
die diesen Weg<br />
mitgestalten können.<br />
Fündig wurde<br />
er in Sebastian<br />
Kühl, den er 1987<br />
fragte, ob er sich<br />
vorstellen könne,<br />
daran mitzuwirken.<br />
Kühl konnte.<br />
Am 1. Januar 1988 begann der Sozial-Pädagoge<br />
seine Arbeit für <strong>Regenbogen</strong>. Zuerst im<br />
Betreuten Wohnen beschäftigt, beteiligte er<br />
ten und landete auf dem Campus in Neudorf.<br />
Der aus Prenzlau in der brandenburgischen<br />
Uckermark stammende Zindl begann nach seinem<br />
Studium seine berufliche Laufbahn in einer<br />
Wirtschaftsprüfungskanzlei in Düsseldorf.<br />
Anschließend wechselte er den Job innerhalb<br />
der Landeshauptstadt, „aus<br />
<strong>Duisburg</strong> wegzuziehen kam<br />
für mich aber nie in Frage“.<br />
Schließlich wechselte<br />
er 2002 zu einem medizinischenDienstleistungsunternehmen<br />
mit Sitz am<br />
<strong>Duisburg</strong>er Innenhafen und<br />
übernahm hier nach kurzer<br />
Zeit den Posten des Kaufmännischen<br />
Leiters.<br />
„Aus dieser Zeit war mir der<br />
Name <strong>Regenbogen</strong> schon<br />
ein Begriff“, so Zindl, der<br />
bei kleinen Spaziergängen<br />
in der Mittagspause auch<br />
sich schon bald beim Aufbau des Ambulanten<br />
Dienstes in <strong>Duisburg</strong>. „Es ging darum, Leuten<br />
zu helfen, die in keines der bestehenden Hilfesystem<br />
hinein passten“, erinnert sich Kühl<br />
(heute 53). Mit Erfolg initiierte <strong>Regenbogen</strong><br />
neue Angebote und schuf ein breiteres Spektrum<br />
der Hilfen. Ab 1999 beauftragte <strong>Regenbogen</strong><br />
Kühl damit, das Qualitätsmanagement<br />
einzuführen. 2003 wurde es zertifiziert. Sebastian<br />
Kühl suchte weitere Aufgaben. Von<br />
2000 bis 2004 war er mit einer halben Stelle<br />
an einem Forschungsprojekt der Universität<br />
<strong>Duisburg</strong> beteiligt, 2004 promovierte er hier,<br />
kehrte wieder ganz zu <strong>Regenbogen</strong> zurück<br />
und übernahm die Bereichsleitung Betreutes<br />
Wohnen. Später baute er den Wohnverbund<br />
mit auf.<br />
24 Jahre nachdem er seine Arbeit bei <strong>Regenbogen</strong><br />
aufnahm, wechselt Dr. Sebastian Kühl<br />
zum 1. März an die Kaiserswerther Diakonie.<br />
„Ich wohne in Düsseldorf, kann künftig mit<br />
Neu an Bord<br />
Mit Dr. Susanne Schoppmann und Birk Zindl<br />
zählen zwei neue Gesichter zur Führungscrew des <strong>Regenbogen</strong><br />
Birk Zindl ist seit Januar 2012<br />
neuer Kaufmännischer Leiter.<br />
Dr. Sebastian Kühl verlässt <strong>Regenbogen</strong><br />
Wechselt von <strong>Duisburg</strong> nach Düsseldorf:<br />
Dr. Sebastian Kühl<br />
<strong>Regenbogen</strong>-Presse<br />
öfter an dem gelben Haus vorbei kam, in dem<br />
er seit Anfang des Jahres nun selbst sein Büro<br />
hat. Zum 1. Januar übernahm Zindl in der<br />
Geschäftsstelle an der Fuldastraße die Position<br />
des Kaufmännischen Leiters bei <strong>Regenbogen</strong><br />
<strong>Duisburg</strong>. Zu seinem Geschäftsbereich zählen<br />
Verwaltung, Rechnungswesen, Personalsachbearbeitung,<br />
Immobilien, Datenschutz,<br />
Arbeitsschutz und das Qualitätsmanagement.<br />
„Ich wollte weiter in einem mittelständischen<br />
Unternehmen aus dem Bereich Gesundheit<br />
tätig bleiben, in diesem Bereich bin ich breit<br />
aufgestellt“, freut sich Zindl über seine neue<br />
Aufgabe. Neben dem MSV <strong>Duisburg</strong> drückt<br />
der 41-Jährige dem Traumzeitfestival die Daumen,<br />
dass es erhalten bleibt. Am Wochenende<br />
versucht er sich neben der Familie Freiraum<br />
für die ausgiebige Lektüre einer dicken Sonntagszeitung<br />
oder einen Platz im Filmforum zu<br />
sichern. Mit seiner Frau und zwei Söhnen (fünf<br />
und sieben Jahre) lebt er in Duissern und freut<br />
sich, im Frühling endlich mal wieder mit dem<br />
Rad zur Arbeit fahren zu können.<br />
dem Fahrrad zur Arbeit fahren“, erzählt der<br />
begeisterte Radsportler. „Da ich aus einer<br />
Diakoniefamilie stamme, setze ich damit die<br />
Familientradition fort, kann aber auch der Arbeit<br />
für Menschen mit psychischer Behinderung<br />
verbunden bleiben.<br />
„<strong>Regenbogen</strong> verliert mit ihm einen engagierten<br />
und fachkundigen Mitarbeiter, der viele<br />
Jahre dabei geholfen hat, das Unternehmen<br />
so breit und professionell aufzustellen, wie<br />
wir uns heute präsentieren“, so <strong>Regenbogen</strong>-<br />
Geschäftsführerin Elisabeth Hofmann. „Vorstand,<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
und ich bedauern seinen Weggang und wünschen<br />
ihm für seine berufliche und private Zukunft<br />
alles Gute.“<br />
<strong>Regenbogen</strong>-Presse | 3
Kapitel <strong>Regenbogen</strong>-Presse<br />
EXPOSÉ 1<br />
Kulturen treffen sich<br />
In der Erlenstraße treffen sich viele Kulturen<br />
Während am Altweiber-Donnerstag in der benachbarten<br />
Begegnungsstätte ausgelassen Karneval<br />
gefeiert wurde, ging es auch im <strong>Regenbogen</strong>-Treff<br />
an der Erlenstraße hoch her. Rund 20<br />
Frauen der griechischen Gemeinde waren an<br />
diesem Tag zum ersten Mal in die Kontakt- und<br />
Beratungsstelle gekommen. Hier trafen sie auf<br />
andere Besucherinnen, überwiegend türkischer<br />
Abstammung, die regelmäßig in den Treff kommen.<br />
„Wir stehen seit zwei Jahren mit der griechischen<br />
Gemeinde im Austausch und waren<br />
schon selbst dort zu Besuch“, berichtet <strong>Regenbogen</strong>-Mitarbeiterin<br />
Nuray Özer. „Wir haben<br />
nicht damit gerechnet, beim Gegenbesuch so<br />
viele Gäste empfangen zu können.“ Doch die<br />
neuen Räume an der Erlenstraße sind groß genug<br />
–auch die Tische waren mit griechischen<br />
Matz‘ Papa zu Besuch in <strong>Duisburg</strong><br />
Nach der Lesung signierte<br />
Sebastian Schlösser sein Buch.<br />
Gerade einmal 27 Jahre<br />
ist Sebastian Schlösser<br />
im September<br />
2004 alt, als er endgültig<br />
zum Shootingstar<br />
der deutschen Theaterszene<br />
avanciert.<br />
Für das renommierte<br />
Deutsche Schauspielhaus<br />
Hamburg inszeniert<br />
er, der zuvor Assistent<br />
des berühmten<br />
Jürgen Gosch war,<br />
sein zweites Stück.<br />
„Sein oder Nichtsein“<br />
ist der vielsagende Titel. Die Inszenierung wird<br />
ein voller Erfolg. Doch schon bald danach holt<br />
ihn dieser wieder ein. Der gefeierte Theatermacher<br />
bricht zusammen. Er weiß nicht mehr,<br />
wer er ist, wer er sein will und was er machen<br />
soll. Schlösser ist manisch-depressiv. Zugleich<br />
Bestandene Ausbildereignungsprüfung<br />
Die „Überprüfung von Rechnungen auf sachliche<br />
und rechnerische Richtigkeit“ gehört für<br />
Yvonne Grittner zum Berufsalltag. Dies war<br />
nun auch Thema der Ausbilderprüfung bei der<br />
IHK. Den meisten <strong>Regenbogen</strong>-Mitarbeitern<br />
und vielen Besuchern der Geschäftsstelle ist die<br />
gelernte Steuerfachangestellte, die in der Buchhaltung<br />
tätig ist, bekannt. Künftig wird Yvonne<br />
Grittner die Auszubildenden in der Verwaltung<br />
4 | <strong>Regenbogen</strong>-Presse<br />
und türkischen Köstlichkeiten reich gedeckt.<br />
„Ganz gleich welcher Herkunft die Frauen sind<br />
oder welche Sprache sie am besten sprechen,<br />
alle haben sich sehr gut verstanden“, erzählt<br />
Özer. Gemeinsam wurde Sirtaki getanzt, und<br />
im Laufe der Feier wurde sogar die Brücke zur<br />
Karnevalsfeier der Caritas nebenan geschlagen.<br />
Der Kontakt zur griechischen Gemeinde mit<br />
Sitz in Hochfeld wird nun weiter ausgebaut.<br />
—<br />
Schon einige Tage zuvor war der <strong>Regenbogen</strong>-<br />
Treff bei einer anderen Veranstaltung sehr gut<br />
besucht. 20 türkischstämmige Frauen waren<br />
gekommen, um mit der in Beeck niedergelassenen<br />
Frauenärztin Meliha Gök ins Gespräch<br />
zu kommen. Gök berichtete dabei in türkischer<br />
leidet er unter Anflügen von Größenwahn und<br />
fällt mit skurrilen Auftritten und Ausbrüchen<br />
auf. Sein Leben ist voller Arbeit, Unmut, Unglück<br />
und besessener Kreativität. Bis Ärzte die<br />
Diagnose bipolare affektive Störung stellen<br />
und Schlösser selbst dafür sorgt, dass er in die<br />
geschlossene Psychiatrie kommt.<br />
Sein anderthalbjähriger Sohn bekommt von<br />
der Erkrankung, im Gegensatz zu seiner Frau,<br />
nichts mit. Als Schlösser aus der „Irrenanstalt“<br />
kommt, hat er sich verändert. Er bricht die<br />
Theaterkarriere ab und fängt an, Briefe an seinen<br />
Sohn zu schreiben. Darin erklärt er ihm,<br />
was mit seinem Vater geschehen ist. Herausgekommen<br />
ist „Lieber Matz, Dein Papa hat `ne<br />
Meise“.<br />
Auf Einladung der Rheinischen Gesellschaft<br />
für Soziale Psychiatrie (RGSP) kam Schlösser,<br />
dessen Sohn in Wirklichkeit nicht Matz heißt,<br />
noch näher begleiten. Erfolgreich absolvierte<br />
sie jetzt gemeinsam mit Barbara Schwarz, die<br />
im Wohnheim Worringer Reitweg als Hauswirtschafterin<br />
tätig ist, die Ausbildereignungsprüfung.<br />
Dafür haben beide Frauen über fünf<br />
Monate regelmäßig ein Mal pro Woche abends<br />
am Vorbereitungskurs der IHK teilgenommen.<br />
Vorstand, Geschäftsführung und Kollegen gratulieren<br />
herzlich zur bestandenen Prüfung.<br />
Sprache über die häufigsten Leiden und Beschwerden<br />
bei Frauen und beantwortete anschließend<br />
viele Fragen. Manche Frauen waren<br />
gut informiert, andere kamen zum ersten Mal<br />
überhaupt mit einer Frauenärztin in Kontakt.<br />
Als Grund gaben sie etwa an, nicht in einer<br />
Partnerschaft zu sein. Gök erklärte dabei, dass<br />
sich jede Frau regelmäßig untersuchen lassen<br />
sollte. Schon alleine deswegen, weil bei Vorsorgeuntersuchungen<br />
Krankheiten so früh erkannt<br />
und besser behandelt werden können.<br />
Mehr Informationen zu dieser Veranstaltung<br />
hat Nuray Özer, die telefonisch unter<br />
0203/300 36 60 zu erreichen ist.<br />
jetzt zu einer Lesung nach <strong>Duisburg</strong>. Im „Kiosk“<br />
des Diakoniewerkes in der Altstadt stellte<br />
er sein berührendes, eindringliches, manchmal<br />
aber auch ironisches Buch über die Liebe eines<br />
Vaters, die Ohnmacht eines psychisch kranken<br />
Mannes und das große Glück, einen Neuanfang<br />
zu wagen, vor.<br />
Anschließend versah Schlösser seine Bücher<br />
mit Widmungen und schilderte in Gesprächen<br />
mit den Besuchern, insgesamt waren rund 100<br />
Zuhörer gekommen, seine weiteren Erlebnisse<br />
in der Psychiatrie und erzählte von der Zeit danach.<br />
Vor allem kritisierte er, dass das Personal<br />
zu oft in einer unverständlichen Fachsprache<br />
mit den Patienten rede.<br />
„Lieber Matz dein Papa hat `ne Meise“ ist in<br />
den Ullstein Buchverlagen erschienen.<br />
ISBN: 9783550088704.<br />
Redaktionsschluss der nächsten<br />
Ausgabe ist der 11. April 2012<br />
Impressum<br />
Verantwortlich: Elisabeth Hofmann<br />
<strong>Regenbogen</strong> e.V.<br />
Fuldastraße 31<br />
47051 <strong>Duisburg</strong><br />
Redaktion: Marco Hofmann<br />
Email: presse@regenbogenintegrationduisburg.de