Gemeindegruß - Evangelisch-Lutherische Erlöserkirche Bayreuth ...
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Die Taube als Symbol<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Taube ist das Symbol unserer Titelseite.<br />
Die Taube als Symbol spielt seit<br />
jeher in den Sehnsüchten, Träumen und<br />
im Glauben der Menschen eine wichtige<br />
Rolle: Als Liebesbote, als Seelenvogel,<br />
als Zeichen des Friedens. Die eigentliche<br />
und ursprüngliche Bedeutung der Taube<br />
in der christlichen Tradition aber ist der<br />
Geist Gottes. Mit dem Geist Gottes,<br />
bzw. dem Heiligen Geist, wird die Anwesenheit<br />
Gottes in der Welt ausgedrückt.<br />
Den Ölzweig im Schnabel<br />
In der Bibel begegnet uns die Taube<br />
zum ersten Mal in der Sintflutgeschichte:<br />
Noah lässt nach der großen<br />
Flut eine Taube aus der Arche fliegen.<br />
Sie kehrt mit einem Ölzweig im Schnabel<br />
zurück und zeigt damit: Land in<br />
Sicht! Dieses Bild ist, wie der Regenbogen,<br />
seither Zeichen der Versöhnung<br />
zwischen Gott und Mensch.<br />
Taufe Jesu<br />
Im Neuen Testament begegnet uns die<br />
Taube bei der Taufe Jesu: Gott selbst<br />
zeigt sich in Gestalt einer Taube bei dem<br />
Menschen Jesus von Nazareth. Seither<br />
ist in der christlichen Kunst überall<br />
dort eine Taube zu sehen, wo vom<br />
Heiligen Geist die Rede ist, so z.B. auf<br />
Darstellungen des Pfingstereignisses,<br />
in alten Kirchen im Deckel der Kanzel<br />
oder zusammen mit Gott Vater über<br />
dem Altar. Es hat etwas Rührendes an<br />
sich, dass Gott ausgerechnet in Gestalt<br />
Nachgedacht<br />
dieses schlichten Vogels dargestellt<br />
wird. In anderen Religionen werden die<br />
Götter in viel beeindruckenderen Tieren<br />
dargestellt: z.B. bei den Ägyptern als<br />
Falke - als ein gefährlicher Raubvogel.<br />
Unauffällig und doch überall<br />
Demgegenüber zeigt die schlichte Taube<br />
eine ganz andere Art und Weise Gottes<br />
in unserer Welt: Unauffällig und bescheiden,<br />
und doch überall auf allen Plätzen<br />
und an allen Ecken anzutreffen, wenn<br />
man nur ein Auge und Geist dafür hat:<br />
... wo einer auf einmal den Mut hat,<br />
einen Fehler einzugestehen und zu<br />
sagen: „Es tut mir leid!“...<br />
... wenn einer wie Noah eingesperrt in<br />
seinen Ängsten und Sorgen ist und kein<br />
Land mehr sieht und dann doch den<br />
Mut findet, wenigstens eine kleine Luke<br />
zu öffnen und wieder den Weg nach<br />
draußen zu suchen...<br />
... dann ist Gottes Geist, dann ist Gott<br />
selbst da. Mit so einer Ermutigung<br />
verängstigter Menschen durch Gottes<br />
Geist hat ja auch unsere Kirche vor<br />
2000 Jahren angefangen, als die Jünger<br />
auf einmal den Mut fanden, von ihrem<br />
Glauben zu erzählen. Der Funke damals<br />
ist übergesprungen und wirkt bis heute<br />
weiter überall dort, wo Menschen sich<br />
im Namen Jesu versammeln. Das feiern<br />
wir bald an Pfingsten.<br />
Es grüßt Sie herzlich<br />
Ihre Pfarrerin<br />
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