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Asien – Wachstumsmotor Indonesien - Kongress Länderrisiken 2011

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Workshop:<br />

<strong>Asien</strong> <strong>–</strong> <strong>Wachstumsmotor</strong> <strong>Indonesien</strong><br />

Patrick Fekete, Business Development Manager Südostasien, Streck Transportgesellschaft<br />

Simon Bleidiesel, Entwicklungsökonom, DEG<br />

Markus Schlüter, Rechtsanwalt, Rödl & Partner<br />

Jürgen Schnieder, Aufsichtsrat, German Centre Indonesia<br />

Moderation:<br />

Martin Brückner, Chefredakteur, Asia Bridge<br />

Simon Bleidiesel führte in die wirtschaftliche Situation<br />

<strong>Indonesien</strong>s ein und betonte die konstante Entwicklung<br />

der Wirtschaftsleistung auch während der<br />

Krise. <strong>Indonesien</strong> sei weniger exportabhängig als die<br />

BRIC-Staaten und daher durch die robuste Binnennachfrage<br />

gestützt worden. Die während der <strong>Asien</strong>krise<br />

stark erhöhten Auslandsschulden seien weitgehend<br />

abgebaut und die Währungsreserven leicht<br />

gewachsen. Die Risikoprämie sei etwas höher als die<br />

für die BRIC-Staaten. Die Rahmenbedingungen für<br />

die Geschäftstätigkeit seien insbesondere für die<br />

Startphase nicht einfach, daher empfehle sich die<br />

Zusammenarbeit mit einem erfahrenen einheimischen<br />

Partner.<br />

Das Wachstum in <strong>Indonesien</strong> beruhe auf inländischer<br />

Nachfrage und werde von Infrastrukturprojekten<br />

(Energie, Transport, Telekommunikation) getrieben.<br />

Aber auch der Nahrungsmittel- und der Konsumgütersektor<br />

seien interessant. Abschreckend sei die<br />

weitverbreitete Korruption, doch die politische Situation<br />

sei stabil.<br />

Hervorzuheben sei der gesunde Bankensektor, hier<br />

habe man nach der <strong>Asien</strong>krise die Hausaufgaben<br />

gemacht. Es bestehe allerdings eine erhöhte Inflati-<br />

<strong>Kongress</strong> <strong>Länderrisiken</strong> 2010<br />

Perspektiven für die deutsche Außenwirtschaft<br />

onsgefahr, daher würden die Leitzinsen erhöht. Insbesondere<br />

die Haushaltslage verschlechtere sich<br />

wegen hoher Ausgabenzuwächse.<br />

Jürgen Schnieder berichtete von einem verstärkten<br />

Engagement des Maschinenbaus (Kunststoffverarbeitung),<br />

der chemischen und der pharmazeutischen<br />

Industrie. Es seien sogar Unternehmen von Indien<br />

nach <strong>Indonesien</strong> abgewandert. Neben Verkaufs- und<br />

Serviceniederlassungen seien deutsche Unternehmen<br />

auch durch Produktionsbetriebe mit einem<br />

wachsenden Anteil einheimischer Arbeitskräfte vertreten.<br />

Das German Centre habe nach einer Phase<br />

der Unsicherheit eine relativ stabile Präsenz deutscher<br />

Unternehmen registriert.<br />

<strong>Indonesien</strong> hat mit dem seit 2007 geltenden Investitionsrecht<br />

nach Auskunft von Markus Schlüter die<br />

international übliche rechtliche Gleichstellung inund<br />

ausländischer Investoren nachvollzogen. Doch<br />

es gebe noch einige Fallstricke des Investitionsrechts<br />

und regionale Besonderheiten, die zu beachten<br />

seien. Allerdings werde die regionale Zersplitterung<br />

des Steuersystems gerade wieder rückgängig<br />

gemacht.<br />

<strong>Kongress</strong> <strong>Länderrisiken</strong> 2010 <strong>–</strong> Perspektiven für die deutsche Außenwirtschaft 1


Jürgen Schnieder, Markus Schlüter, Martin Brückner, Simon Bleidiesel und Patrick Fekete (von links) widmen sich <strong>Indonesien</strong>.<br />

Die ausländischen Unternehmen seien zumeist auf<br />

die Hauptstadt Jakarta und Umgebung konzentriert.<br />

Hinsichtlich der Betätigungsfelder schränke die<br />

Negativliste des Investitionsgesetzes die Möglichkeite<br />

ausländischer Unternehmen ein. Auch werde beispielsweise<br />

der Import von pharmazeutischen Produkten<br />

in Zukunft stark eingeschränkt.<br />

Patrick Fekete bestätigte aus Sicht des Logistikers die<br />

Konzentration des Geschäfts auf die Häfen und Flughäfen<br />

in und um Jakarta. Allerdings solle das Straßennetz<br />

um 20.000 km erweitert werden, was auch<br />

andere Regionen weiter öffne.<br />

Die Auswirkungen des islamischen Rechts und der<br />

Religion auf die Geschäftstätigkeit in <strong>Indonesien</strong><br />

sind nach den Erfahrungen Markus Schlüters gering.<br />

Allenfalls seien die Banken bei der Anlage traditionell<br />

konservativer. Wichtig wäre jedoch das Halal-<br />

Gebot für die Importeure und Anbieter von Lebensmitteln.<br />

Jürgen Schnieder berichtete von einer Hinwendung<br />

deutscher Automobilhersteller nach <strong>Indonesien</strong>,<br />

nachdem Volkswagen bereits ein Werk in Bandung<br />

plane. Von dort solle ganz Südostasien beliefert werden.<br />

Dabei sei die Freihandelszone der ASEAN eine<br />

interessante Perspektive.<br />

<strong>Kongress</strong> <strong>Länderrisiken</strong> 2010 <strong>–</strong> Perspektiven für die deutsche Außenwirtschaft 2

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