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Legende Aufschlusspunkte - Geologische Bundesanstalt

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<strong>Geologische</strong> <strong>Bundesanstalt</strong><br />

Fachabteilung Rohstoffgeologie<br />

Begleitende geowissenschaftliche Dokumentation und Probenahme<br />

an burgenländischen Bauvorhaben<br />

mit Schwerpunkt auf rohstoffwissenschaftliche, umweltrelevante und<br />

grundlagenorientierte Auswertungen<br />

Geo-Dokumentation Großbauvorhaben – Burgenland<br />

Projekt B-C 15/ 2005-2007<br />

Jahresendbericht 2007<br />

von<br />

Gerlinde POSCH-TRÖZMÜLLER<br />

mit Beiträgen von<br />

B. ATZENHOFER, I. DRAXLER, M. HEINRICH, P. LIPIARSKI,<br />

D. MASSIMO, M. PERESSON, J. RABEDER & H. REITNER<br />

55 S., 53 Abb., 5 Tab.<br />

Wien, November 2007


Projektleitung:<br />

Maria HEINRICH & Mandana PERESSON<br />

Durchführung:<br />

Gerlinde POSCH-TRÖZMÜLLER<br />

Mitarbeiter:<br />

DI. B. ATZENHOFER EDV-Verarbeitung<br />

Dr. I. DRAXLER Stratigraphische Bearbeitung<br />

Dr. M. HEINRICH Rohstoffgeologie<br />

Mag. P. LIPIARSKI EDV-Verarbeitung<br />

D. MASSIMO Berichtslayout<br />

Mag. Dr. M. PERESSON Vorarbeiten und Beratung<br />

Mag. J. RABEDER Abbaudatenbank<br />

H. REITNER EDV-Verarbeitung<br />

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei sehr herzlich für die Zusammenarbeit<br />

gedankt!<br />

Für konstruktive und unbürokratische Zusammenarbeit wird DI Dr. R. Knaak und<br />

Ing. F. Reiner (Amt der Burgenländischen Landesregierung), sowie DI Dr. Hazivar<br />

(Zivilingenieur) gedankt.<br />

Die Projektdurchführung erfolgte im Rahmen des Vollzuges des Lagerstättengesetzes<br />

im Auftrag des Amtes der Burgenländischen Landesregierung, des Bundesministeriums<br />

für Bildung, Wissenschaft und Kultur und des Ministeriums für<br />

Wirtschaft und Arbeit.


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Inhalt<br />

ZUSAMMENFASSUNG ......................................................................................................... 1<br />

1. EINLEITUNG ...................................................................................................................... 3<br />

2. BESCHREIBUNG DER BAULOSE UND ERGEBNISSE ................................................... 4<br />

2.1. Baulos Umfahrung Dürnbach-Schachendorf / Steinamangerer Straße (ÖK 138) ....... 6<br />

2.1.1. Erkundungsbohrungen ....................................................................................... 10<br />

2.1.2. Beschreibung der Baustellenaufschlüsse ........................................................... 12<br />

2.1.3. Bezug zu regionalen Rohstoffvorkommen .......................................................... 30<br />

2.2. Baulos A4 Ostautobahn, Erweiterung Anschlussstelle Neusiedl am See (ÖK 79) .... 32<br />

2.2.1. Beschreibung der Aufschlüsse ........................................................................... 38<br />

2.2.2. Bezug zu regionalen Rohstoffvorkommen und angewandte Fragestellungen ... 52<br />

3. LITERATUR ..................................................................................................................... 54<br />

1


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Das Projekt „Begleitende geowissenschaftliche Dokumentation und Probenahme an<br />

burgenländischen Bauvorhaben mit Schwerpunkt auf rohstoffwissenschaftliche, umweltrelevante<br />

und grundlagenorientierte Auswertungen“ hat die grundlagenorientierte,<br />

geologisch-lithologische Beschreibung, Dokumentation und analytische Auswertung<br />

von Aufschlüssen laufender Bauvorhaben zum Hauptziel. Die erhobenen Parameter<br />

werden in einer Datenbank verarbeitet, außerdem steht das an der <strong>Geologische</strong>n<br />

<strong>Bundesanstalt</strong> archivierte Gesteinsmaterial aus charakteristischen Aufschlüssen<br />

und Bohrprofilen für weitere künftige Fragestellungen zur Verfügung.<br />

Im heurigen Arbeitsjahr (2007) konzentrierten sich die Untersuchungen auf folgende<br />

Bauvorhaben im Quartär und Inneralpinen Tertiär des Burgenlandes:<br />

� Baulos Umfahrung Dürnbach–Schachendorf (Steinamangerer Straße)<br />

(ÖK 138)<br />

Die geplante Trasse zur Umfahrung der Ortschaften Dürnbach und Schachendorf im<br />

Bezirk Oberwart ist ca. 8,3 km lang. Die Umfahrungsstrecke liegt in den Ostausläufern<br />

der Tertiärbucht von Friedberg–Pinkafeld, die dem Oststeirischen Becken angehört.<br />

Die Pinkafelder Bucht geht gegen Osten in die Tertiärsenke zwischen dem<br />

Günser Bergland und dem Eisenberggebiet über. Mit diesem beginnt die „Südburgenländische<br />

Schwelle“, die sich nach Südwesten bis St. Anna am Aigen erstreckt<br />

und das Steirische Becken von der Kleinen Ungarischen Tiefebene trennt. Die „Südburgenländische<br />

Schwelle“ ist bedeckt von quartären Sedimenten (Rechnitzer<br />

Schuttfächer, Mindel und Schotter von Rechnitz und Neuhodis) und feinsandig,<br />

schluffigen Ablagerungen des Pannon. Unmittelbar nördlich der Trasse befindet sich<br />

das zum Penninikum gehörende Rechnitzer Fenster.<br />

Im Zuge der Vorerkundungen wurden insgesamt 18 Kernbohrungen auf maximal<br />

15m Endtiefe abgebohrt. Die Bohrungen KB8/05 bis KB18/05 wurden lithologisch<br />

dokumentiert und beprobt (PERESSON, 2005).<br />

Im heurigen Jahr konnte die Baustelle besichtigt werden, es wurden mehrere Aufschlüsse<br />

aufgenommen und beprobt. Aufgeschlossen waren vor allem Sedimente<br />

des Oberpannon, wobei es sich um Wechselfolgen von Feinsanden, Schluffen, Mergeln<br />

und Tonen handelt. Lokal enthalten diese Sedimente schwarze organische Einschaltungen,<br />

die bis zu 50cm mächtig werden.<br />

Durch die Wechsellagerung von Sanden mit feinkörnigeren Sedimenten kann es auf<br />

Baustellen leicht zu Problemen mit der Böschungsstabilität kommen. Anhand einer<br />

Böschungsrutschung entlang der Trasse wird diese Problematik dokumentiert.<br />

� Baulos A4 Ostautobahn – Anschlussstelle Neusiedl 2 (ÖK 79)<br />

Das geplante Bauvorhaben liegt geographisch im Bereich der Parndorfer Platte. Der<br />

Rand der Hochfläche ist durch eine deutliche Terrassenkante gekennzeichnet.<br />

FUCHS (1985) untergliedert die pleistozänen Sedimente in mehrere Terrassenkörper<br />

(vom älteren zum jüngeren Abschnitt): Günzterrasse, Höhere Mindelterrasse, Tiefere<br />

Mindelterrasse und Rißterrasse. Im Liegenden der Terrassenschotter treten feinkörnige<br />

Sedimente des Neogens auf.<br />

1


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Im Zuge der Vorerkundungen für das Bauvorhaben wurden 2 Bohrungen zu je 25m<br />

Tiefe abgeteuft. Durch die Vermittlung von Ing. F. Reiner (Burgenländische Landesregierung,<br />

Straßenbauamt Eisenstadt) und mit Unterstützung von Mitarbeitern der<br />

Straßenmeisterei Parndorf sowie den Herren L. Bickel und A. Kopecny (Zivildiener an<br />

der GBA) konnten die Bohrungen noch einmal aufgelegt, lithologisch aufgenommen,<br />

fotografiert und beprobt werden<br />

Beide Bohrungen weisen in den oberen Bereichen quartäre Kiese auf. Die Komponenten<br />

bestehen hauptsächlich aus gut gerundeten Quarzen v.a. im Korngrößenbereich<br />

des unteren Mittelkieses. Untergeordnet können kantige, verwitterte, kristalline<br />

(geschieferte) Komponenten beobachtet werden. Die Matrix der Kiese ist schluffigsandig,<br />

die Kiese sind völlig kalkfrei. Bei KB1 reichen die Kiese bis in eine Tiefe von<br />

1,30m, bei KB2 liegt die Unterkante der Kiese bei 2,10m, wobei in KB2 bei 0,90-<br />

1,00m eine Lage Schluff eingeschaltet ist, welche auch kleine (bis max. 2,5 cm)<br />

Kieskörner beinhaltet. Das Spektrum dieser Kieskörner entspricht dem Kies im Hangenden<br />

und im Liegenden dieser Lage. Weiters sind in dieser Schlufflage auch kleine<br />

kalkige Komponenten zu finden, sonst ist auch die Schlufflage kalkfrei.<br />

Nach der <strong>Geologische</strong>n Karte Neusiedl am See (FUCHS, 1985) handelt es sich bei<br />

diesen Kiesen um mindelzeitliche Schotter der Terrasse von Lehen.<br />

Im Liegenden der Kiese folgt in beiden Bohrungen eine Wechselfolge aus tonigen<br />

und feinsandigen Schluffen, wobei der Ton- bzw. Feinsandgehalt variiert. In beiden<br />

Bohrungen ist in den hangenden Bereichen auch Feinsand anzutreffen, in KB1 ist<br />

dieser besonders mächtig, er reicht von 3,10m bis 10,10m. In KB2 sind 2 getrennte<br />

Lagen Feinsand vorhanden, von 2,10m bis 3,70m und von 6,30 bis 7,00m.<br />

Bei diesen feinkörnigen Sedimenten dürfte es sich um Sedimente des Oberpannon<br />

handeln.<br />

2


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

1. EINLEITUNG<br />

Das im Jahr 2004 neu gestartete Projekt „Begleitende geowissenschaftliche Dokumentation<br />

und Probenahme an burgenländischen Bauvorhaben mit Schwerpunkt auf<br />

rohstoffwissenschaftliche, umweltrelevante und grundlagenorientierte Auswertungen“<br />

(Kurztitel: Geodokumentation Großbauvorhaben Burgenland) kann in den östlichen<br />

Bundesländern Wien, Niederösterreich und Oberösterreich bereits auf lange Tradition<br />

zurückblicken. Die im Jahre 1991 begonnene Baustellendokumentation mit<br />

Schwerpunkt auf den Ausbau der Westbahnstrecke (siehe HOFMANN, 1997; PE-<br />

RESSON-HOMAYOUN, 2003) hat sich im Laufe der Jahre von den Aufschlüssen<br />

entlang der Bahntrasse auf Bauvorhaben auch außerhalb des Ausbaues der Bahnstrecke<br />

auf alle geologischen Einheiten ausgedehnt. Mit außerordentlicher Freude<br />

wurde daher das östlichste Bundesland des Bundesgebietes in die Baustellendokumentation<br />

einbezogen.<br />

Der Startschuss zu diesem Projekt geht auf das große Engagement von Dr. M.<br />

Tschach und DI Dr. A.R. Knaak von der burgenländischen Landesregierung in Eisenstadt<br />

zurück. Auf diesem Wege sei allen Beteiligten sehr herzlich für ihre Hilfe<br />

und ihre Unterstützung gedankt. Die Notwendigkeit einer fortlaufenden Baustellendokumentation<br />

liegt in der kurzfristigen, teilweise einmaligen Gelegenheit, die im Untergrund<br />

anstehenden Gesteine über große Bereiche hinweg wissenschaftlich zu dokumentieren<br />

und zu untersuchen. Eine Vielzahl geologischer Schichten unterschiedlichen<br />

stratigraphischen Umfanges (Paläozoikum bis Quartär) werden bei Vorerkundungsbohrungen,<br />

Bauaushuben und Sanierungen des Straßennetzes angeschnitten,<br />

wodurch sich die Möglichkeit einer Probennahme und Probensicherung für wissenschaftliche<br />

Zwecke ergibt. Aus der Dokumentation der Aufschlussserien können<br />

wertvolle Hinweise für die geologische Kartierung und die Grundlagenforschung,<br />

auch im Hinblick auf rohstoffgeologische und umweltgeologische Aspekte gewonnen<br />

werden.<br />

Der Arbeitsschwerpunkt des Projektes liegt in der Geländeaufnahme, der Bohrkernbemusterung,<br />

der Beprobung charakteristischer Streckenabschnitte, der Archivierung<br />

der Proben und der Analytik (Mineralogie, Korngrößen und Chemie) und stratigraphischen<br />

Bearbeitung an ausgewähltem Probenmaterial. Zusätzlich wird eine Datenbankeingabe<br />

und GIS-Verarbeitung durchgeführt. Eine weitere Datenquelle bildet<br />

auch das Archiv der Bibliothek der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong>, wo aus Kartierungsberichten<br />

und diversen Kartenunterlagen ebenfalls Informationen in die Bearbeitung<br />

von Aufschlüssen einfließen. Diese multidisziplinäre Bearbeitungsweise des<br />

Gesteinsmaterials führt zu verbesserten und auch neuen Erkenntnissen des Arbeitsgebietes.<br />

Da in dem Projekt unterschiedliche Bearbeitungsmethoden zum Einsatz kommen, ist<br />

die Intensivierung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Universitäten,<br />

Forschungslabors und Ingenieurbüros ebenfalls ein wesentlicher Aspekt des Vorhabens.<br />

3


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

2. BESCHREIBUNG DER BAULOSE UND ERGEBNISSE DER<br />

BEARBEITUNG<br />

Im Arbeitsjahr 2007 wurden im Rahmen des Projektes „Begleitende geowissenschaftliche<br />

Dokumentation und Probennahme an burgenländischen Bauvorhaben mit<br />

Schwerpunkt auf rohstoffwissenschaftliche, umweltrelevante und grundlagenorientierte<br />

Auswertungen“ zwei Baulose bzw. Bauaufschlüsse im Quartär und Inneralpinen<br />

Tertiär dokumentiert.<br />

Für die Geologie des Burgenlandes sind vor allem die neogenen Beckenablagerungen<br />

(v.a. Ottnang bis Pannon) von beträchtlicher Bedeutung, da sie obertags flächenmäßig<br />

den größten Anteil verkörpern (Tab. 1). Im Ottnang und Karpat kam es<br />

lokal (Eisenstädter Becken und Oberpullendorfer Becken) zu Ablagerungen von terrestrischen<br />

und fluviatilen Sedimenten. Die marine Sedimentation beginnt ab dem<br />

Baden, bereits mit dem Sarmat kündigt sich eine Aussüßung an, die mit den pannonischen<br />

Ablagerungen ihren Höhepunkt erreicht.<br />

Im Nordburgenland (Leithagebirge, Neusiedlersee-Gebiet, Ödenburger Pforte) gehören<br />

die neogenen Ablagerungen tektonisch betrachtet der randlichen Beckenfüllung<br />

des südöstlichen Wiener Beckens und des Eisenstädter Beckens an (vgl. OBER-<br />

HAUSER, 1980; SCHÖNLAUB et al., 2000; TOLLMANN, 1985). Die neogenen Sedimente<br />

des Westpannonischen Beckens im Burgenland (östliches Neusiedlersee-<br />

Gebiet) sind zum Großteil von quartären Ablagerungen bedeckt.<br />

Das für das Mittelburgenland bestimmende Oberpullendorfer Becken, auch als<br />

„Landseer Bucht“ nach E. SUESS bezeichnet, wird ebenfalls von neogenen Ablagerungen<br />

dominiert. Das Oberpullendorfer Becken steht im Osten mit dem Westpannonischen<br />

Becken in Verbindung und ist im Süden durch die Schiefer der Günser Berge<br />

vom Steirischen Becken getrennt.<br />

Südlich von Pinkafeld treten in den burgenländischen Anteilen des Oststeirischen<br />

und Westpannonischen Beckens hauptsächlich Sedimente des Sarmat und Pannon<br />

auf. Ein prägendes Element im Südburgenland bildet die Südburgenländische<br />

Schwelle, die eine Hochzone des Grundgebirges aus oberostalpinem Paläozoikum<br />

verkörpert.<br />

4


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Tab. 1: Schichtfolge des Neogens im Burgenland (entnommen aus SCHÖNLAUB et al., 2000)<br />

5


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

2.1. Baulos Umfahrung Dürnbach–Schachendorf (Steinamangerer<br />

Straße) (ÖK 138):<br />

Die Trasse der Umfahrung der Ortschaften Dürnbach und Schachendorf im Bezirk<br />

Oberwart ist ca. 8,3km lang. Dürnbach und Schachendorf liegen an der B 63 zwischen<br />

Oberwart und Szombathely, die Umfahrung verläuft nördlich der beiden Ortschaften<br />

(Abb. 1). Die Straße beginnt bei der Zuberbachbrücke und endet östlich von<br />

Schachendorf etwa einen Kilometer vor der Staatsgrenze. Am 19. September 2005<br />

wurde der Spatenstich zum Bau der Trasse vollzogen.<br />

Die Trasse der Umfahrungsstrecke liegt in den Ostausläufern der Tertiärbucht von<br />

Friedberg–Pinkafeld, die dem Oststeirischen Becken angehört. Die Pinkafelder Bucht<br />

geht gegen Osten in die Tertiärsenke zwischen dem Günser Bergland und dem Eisenberggebiet<br />

über (Abb. 2). Mit diesem beginnt die „Südburgenländische Schwelle“,<br />

die sich nach Südwesten bis St. Anna am Aigen erstreckt und das Steirische Becken<br />

von der Kleinen Ungarischen Tiefebene trennt. Die „Südburgenländische Schwelle“<br />

ist bedeckt von quartären Sedimenten (Rechnitzer Schuttfächer, Mindel und Schotter<br />

von Rechnitz und Neuhodis) und feinsandig, schluffigen Ablagerungen des Pannon.<br />

Unmittelbar nördlich der Trasse befindet sich das zum Penninikum gehörende Rechnitzer<br />

Fenster. Der unterostalpine Rahmen dieser Einheit mit Wechsel- und Grobgneis-Serie<br />

ist bis auf wenige Stellen von tertiären Ablagerungen bedeckt.<br />

In der geologischen Karte der Republik Österreich 1:50.000 ÖK 138 (Rechnitz) von<br />

FERENCZ et al. (1987, mit Erläuterungen) wird der beschriebene Bereich von den<br />

Kiesen des Rechnitzer Schuttfächers eingenommen. Dieser besteht aus schlecht<br />

gerundeten Komponenten, die dem angrenzenden Kristallin entstammen, die Rotfärbung,<br />

die stellenweise zu beobachten ist, ist sekundär (HERRMANN, P. in: SCHÖN-<br />

LAUB, 2000). Aufgrund der schlechten Rundung der Komponenten dürfte es sich um<br />

unter glazialen Bedingungen trocken transportierten Schutt handeln, der zumindest<br />

zum Teil bereits in der Mindeleiszeit abgelagert wurde, Terrassierung ist keine zu<br />

erkennen (HERRMANN et al., 1988). Nach wie vor bezeichnet HERRMANN (1988)<br />

den Rechnitzer Schuttfächer als „Problem“, er wurde in der Literatur bereits auf vielfältige<br />

Weise gedeutet.<br />

Südlich des Rechnitzer Schuttfächers ist laut <strong>Geologische</strong>r Karte das „Pont“ aufgeschlossen,<br />

auf welchem der Rechnitzer Schuttfächer liegt. Es handelt sich hierbei um<br />

Feinsande und Schluffe mit einer Mächtigkeit von 100m (HERRMANN et al., 1988).<br />

PAPP & RUTTNER (1952) beschreiben im Raum südlich Rechnitz 5 Bohrungen<br />

(Abb. 3), wobei die Bohrung R1 mit ihrer Position knapp südlich der Bahnstation<br />

Rechnitz nur 500-1000m nördlich der aktuellen Baustelle liegt. R1 erreichte eine Endteufe<br />

von knapp 167m, die monotone Schichtfolge der Bohrungen bestand vorwiegend<br />

aus „hellgrauen, in den tieferen Schichten auch grünlich-grauen, manchmal<br />

etwas feinsandig-glimmerigen Mergeln und Tonmergeln. Ihre kalkreicheren, stärker<br />

verfestigten Lagen („Süßwasserkalke“) ähneln sehr der „Seekreide“ rezenter Seen.<br />

Die zwischengeschalteten tonigen Schichten gehen oft in bräunlich gefärbte,<br />

schwach bituminöse Gyttia-ähnliche kalkfreie Tone mit besonders vielen Tier- und<br />

Pflanzenresten, Grabgängen und Pyritknollen über; sie bilden oft das unmittelbar<br />

Hangende oder auch das Zwischenmittel von Kohlebänken.“ Außerdem werden unregelmäßige<br />

Einschüttungen von gröberem Sand oder Feinschotter sowie ebenfalls<br />

sehr unbeständige, geringmächtige Kohleflöze beschrieben. Die Bohrung R1 wird bis<br />

auf den liegendsten Anteil dem oberen Pannon, Zone F, zugeordnet.<br />

6


!. !.<br />

KB2/05<br />

KB1/05<br />

!.<br />

KB3/05<br />

KB5/04<br />

!.<br />

KB4/05<br />

0 250 500 1,000<br />

Meter<br />

1,500<br />

( !.!.<br />

DS 1<br />

KB6/05<br />

KB7/05<br />

!.<br />

KB8/05<br />

!.!.<br />

KB9/05<br />

( <strong>Aufschlusspunkte</strong><br />

!. Bohrungen<br />

Trasse<br />

KB11/05<br />

KB12/05<br />

KB10/05<br />

KB13/05<br />

KB14/05<br />

!. !.!. !.!.<br />

DS 2 DS 3 DS 4<br />

(<br />

( !. (<br />

(<br />

KB15/05<br />

DS 6<br />

DS 5<br />

( !.<br />

DS 7<br />

KB16/05<br />

( !.!.<br />

(<br />

(<br />

KB18/05<br />

KB17/05<br />

DS 8<br />

DS 9<br />

Abb. 1: Baulos Dürnbach-Schachendorf (ÖK 138) - Lage der <strong>Aufschlusspunkte</strong><br />

Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Topographie: ÖK50 Burgenland gesamt - BEV Bundesamt für Eich-<br />

und Vermessungswesen, Wien


0 250 500 1,000<br />

Meter<br />

1,500<br />

( DS 1<br />

( <strong>Aufschlusspunkte</strong><br />

Quartär<br />

Tertiär<br />

1 Schwemmsand, Aulehm, Schotter (Alluvionen)<br />

13 Sand, Schluff (Pont)<br />

DS 2 DS 3 DS 4<br />

(<br />

( (<br />

(<br />

DS 6<br />

DS 5<br />

(<br />

DS 7<br />

(<br />

(<br />

(<br />

DS 8<br />

DS 9<br />

Abb. 2: Baulos Dürnbach-Schachendorf (ÖK 138) - Lage der Bauaufschlüsse<br />

7 Schotter von Rechnitz und Neuhodis<br />

8 Rechnitzer Schuttfächer (Mindel und jünger)<br />

Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Geol. Karte Blatt 138: Geol. B. A., Wien 1987<br />

Topographie: ÖK50 Burgenland gesamt - BEV Bundesamt für<br />

Eich- und Vermessungswesen, Wien


!.<br />

R4<br />

!.<br />

R3<br />

!.<br />

R5<br />

!.<br />

R2<br />

<strong>Legende</strong><br />

!(<br />

!.<br />

R1<br />

<strong>Aufschlusspunkte</strong><br />

!( Remise 138/083-M<br />

!. Bohrung<br />

Remise 138/083-M<br />

!.<br />

!. Bohrung, Grundgebirge erbohrt<br />

!. Bohrung VOEST<br />

Geoelektrik-Profile<br />

Schematischer Trassenverlauf<br />

!.<br />

VOEST R2<br />

VOEST R1<br />

!.<br />

VOEST R3<br />

Abb.3: Baulos Dürnbach-Schachendorf: Lage älterer Bohrpunkte, Lage von Geoelektrischen Tiefensondierungen<br />

und der "Remise" (ÖK 138 und 168)<br />

Topographie: BEV Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Wien<br />

500 250 0 500 1,000 1,500 2,000 2,500 3,000 Meter<br />

Quelle:<br />

- Abbaudatenbank der Geol. B.-A.<br />

- Papp, A. & Ruttner, A. 1952<br />

s.o., an Basis Kristallin erbohrt<br />

- VOEST-ALPINE AG (1978)<br />

- nach Kollmann, W. (1987)


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

2.1.1. Erkundungsbohrungen:<br />

Im Jahr 2005 wurden im Zuge der Vorerkundung 18 Kernbohrungen entlang der<br />

Trasse abgeteuft. Diese wurden bereits von PERESSON (2005) aufgenommen und<br />

dokumentiert, eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist hier nochmals angeführt:<br />

In den Bohrungen (Abb. 4) konnten folgende Sedimente ausgeschieden werden (von<br />

Hangend gegen Liegend):<br />

- bis zu 3m mächtige Schluff-Kiesgemische, ockerbraun; die Grobkieskomponenten<br />

und Steine sind ± kantig. Angetroffen wurden diese Sedimente in den Bohrungen<br />

KB11/05, KB12/05 und KB15/05. Im Gegensatz zur vorhandenen geologischen<br />

Karte ÖK 138 (FERENCZ et al., 1987) werden diese Ablagerungen nicht dem<br />

Rechnitzer Schuttfächer (Quartär, Mindel) zugeordnet, sondern als Schüttungen<br />

lokaler Gerinne (Alluvionen, Holozän?) eingestuft.<br />

- bis zu 1,5m mächtige schluffige Tone, mittel- bis hellbraun, mit dunkelbraunen<br />

Flecken (Wurzelgänge?). Diese Sedimente wurden als quartäre Deckenlehme<br />

(karbonatfrei!) angesprochen und sind in den Bohrungen KB1/05, KB2/05, KB5/05,<br />

KB8/05, KB9/05, KB10/05, KB13/05, KB14/05, KB16/05, KB17/05 und KB18/05<br />

vorhanden. In FERENCZ et al. (1987) werden keine quartären Deckschichten im<br />

Gebiet der Trasse ausgeschieden, an feinkörnigen Ablagerungen wird ausschließlich<br />

oberpannones (ehemals Pont) Material oder Kiese des Rechnitzer<br />

Schuttfächers (Mindel) beschrieben.<br />

- ein bis maximal 3m mächtiges Gemisch aus Schluffen, Sanden und Kiesen der<br />

Bohrung KB3/05, das nach der geologischen Karte von FERENCZ et al. (1987) zu<br />

den Schottern von Rechnitz und Neuhodis (Mindel und jünger) gezählt wird.<br />

- bis zu 3m mächtige Grobkiese und Steine in einer sandig, schluffigen Matrix. Diese<br />

Ablagerungen wurden wie schon bei FERENCZ et al. (1987) auch als Teil des<br />

Rechnitzer Schuttfächers (Mindel und jünger) angesprochen. Man findet die Sedimente<br />

in den Bohrungen KB4/05, KB7/05, KB8/05, KB9/05 und KB10/05.<br />

- im Liegenden der Deckenlehme und der grobkörnigen Sedimente findet man Feinsande,<br />

Schluffe und Tone in Wechsellagerung, deren Farbgebung von ockerbraun<br />

bis blaugrau variieren kann. Es handelt sich um oberpannone (ehemals Pont) fluviatile<br />

Ablagerungen, die zumeist stark organische Einschaltungen (lignitisch,<br />

schwarz) bis zu 50 cm aufweisen können.<br />

In dem Bericht von PERESSON (2005) findet sich neben Bohrkernfotos auch eine<br />

detaillierte Beschreibung von Analysen, die an Proben aus den Bohrkernen durchgeführt<br />

wurden. Es wurde an 40 Proben die Gesamtmineralogie und an 37 Proben die<br />

Tonmineralogiezusammensetzung bestimmt, 27 Proben wurden hinsichtlich ihrer<br />

Korngrößenverteilung bearbeitet. Weiters wurden stratigraphische Untersuchungen<br />

durchgeführt, die Ostracodenbestimmung konnte an 4 Proben pannones bzw. oberpannones<br />

Alter belegen.<br />

10


5‰ 5‰<br />

ufRGHS<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

2.1.2. Beschreibung der Baustellenaufschlüsse:<br />

Bereich DS4 (Kreuzung der Trasse mit der Straße Schachendorf–<br />

Rechnitz, Lage siehe Abb. 2) Richtung SE, Datum der Aufnahme:<br />

18.7.2007<br />

Von der Überführung der Straße Schachendorf–Rechnitz (DS4, Abb. 2) gegen SE<br />

war ein etwa 4m tiefer Einschnitt aufgeschlossen, Teile davon waren zum Zeitpunkt<br />

der Aufnahme leider schon humusiert und somit nicht mehr zur Gänze aufzunehmen.<br />

Im Nahbereich der Brücke ist unter einer mächtigen Bodenbildung (bis 1,5m) braunroter<br />

Schluff bis Grobsand (ca. 1m) aufgeschlossen, darunter liegt eine 0,5-1m mächtige<br />

Lage Kies in grobsandig-schluffiger Matrix (die Komponenten erreichen Korngrößen<br />

bis zu 10cm im Durchmesser und sind kantig bis gerundet). Im Liegenden der<br />

Kiese stehen graue, zähe Schluffe an, die in diesem Bereich mindestens 1m mächtig<br />

sind und die Sohle der Baugrube bilden (Abb. 5).<br />

Die liegenden Schluffe sind hellgrau, zäh-plastisch und in diesem Bereich der Baustelle<br />

sehr nass, mehrere Wasseraustritte aus der Böschung machen ihren Wasser<br />

stauenden Charakter deutlich. Teilweise weisen die Schluffe rostrote bis gelbliche<br />

Schlieren auf, außerdem gibt es Horizonte mit zahlreichen weißen Kalkausfällungen.<br />

Generell sind die Schluffe stark kalkhältig (Abb. 6).<br />

Gegen SE keilen die Kiese im Hangenden der Schluffe, die stark verwittert und leicht<br />

zementiert zu sein scheinen, relativ rasch aus, bei Punkt DS5 (Abb. 2) ist nur noch<br />

eine dünne Lage zu sehen.<br />

Die Schluffe gehen gegen SE in Feinsand über, der die gleiche Farbe wie die Schluffe<br />

hat. Er ist hellgrau und weist rostrote Schlieren (Lagen), sowie weiße Kalkausfällungen<br />

auf. In weiterer Folge geht der Feinsand wieder in Schluff über, zeitweise ist<br />

er hart, trocken und mergelig, teilweise ist der Schluff auch deutlich geschichtet (Abb.<br />

7). Stellenweise kommt im Hangenden des Schluffes ebenfalls hellgrauer Mittelsand<br />

zu liegen (Abb. 8).<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 5: Kies mit rostroter, grobsandiger Matrix im Hangenden von hellgrauem, zähem<br />

Schluff unmittelbar E der Brücke der Straße Schachendorf–Rechnitz.<br />

Das braune Material, das links oben den Kies bedeckt und in der rechten unteren<br />

Bildhälfte den Schluff verdeckt, ist künstlich aufgebrachte Erde.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 6: Hellgrauer Schluff mit rostroten Lagen und weißen Kalkausfällungen E der<br />

Brücke der Straße Schachendorf–Rechnitz.<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 7: Deutlich geschichtete, mergelige Schluffe bei DS5.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 8: Fein- bis Mittelsand über Schluff<br />

Böschungsrutschung entlang der Trasse:<br />

Datum der Aufnahme: 18.7.2007<br />

Fein- Mittelsand<br />

Schluff<br />

Bei Punkt DS6 (Abb. 2) waren am Tag der Aufnahme (18.7.2007) die Auswirkungen<br />

einer Rutschung (siehe Abb. 9, Abb. 12) in der Böschung zu sehen. Diese erstreckt<br />

sich über eine Länge von 30-40m, die Abrisskante setzt im südlichen Teil etwa 2m<br />

unter GOK an, im nördlichen Bereich etwas tiefer. Der Einschnitt ist in diesem Bereich<br />

geschätzte 6-8m tief, somit erreicht die Rutschung eine Höhe von knapp 6m.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 9: Rutschung in der NE Straßenböschung; Blickrichtung N, die Straße verläuft<br />

im Bildhintergrund Richtung NW<br />

Im Bereich der Rutschung sind geschichtete Schluffe und Feinsande aufgeschlossen,<br />

etwa auf halber Höhe der Böschung befindet sich ein Horizont aus weißen Kalkkonkretionen<br />

sowie braunen limonitischen Konkretionen; unmittelbar im Hangenden<br />

dieses Horizontes zieht ein schwarzes, organisches Band durch, dessen Mächtigkeit<br />

zwischen 5 bis 20cm zu schwanken scheint. Dabei dürfte es sich um Ton handeln,<br />

der an der Oberfläche durch Austrocknung steinhart ist, nach wenigen Zentimetern in<br />

der Böschung aber sehr zäh plastisch ist. Eine Probe aus dieser schwarzen, organischen<br />

Schicht wurde für die Pollenanalyse aufbereitet, leider erwies sich die Probe<br />

als pollenfrei, sie enthielt lediglich organischen Detritus (freundl. Mündl. Mitt. I. Draxler,<br />

<strong>Geologische</strong> <strong>Bundesanstalt</strong>). Über dieser schwarzen Lage folgt eine mergelige<br />

Schicht mit massiven weiß-rosa Kalkkonkretionen. Darüber folgt wieder ein toniges,<br />

schwarzes, organisches Band, etwa 10-15cm mächtig. In den hangenden zwei Metern<br />

bis GOK liegen v.a. Feinsande (siehe Abb. 10, Abb. 12). Die Lage der Schichten<br />

ist annähernd horizontal, im Rutschbereich wurde ein ss von 180/03 gemessen.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 10: Detailprofil im Bereich der Abrisskante<br />

Der Grund für die Instabilität der Böschung liegt im Aufbau derselben, es handelt sich<br />

um eine Wechselfolge von Schluffen und Feinsanden (Abb. 10, Abb.12), wobei im<br />

liegenden Bereich Schluffe dominieren, darüber folgt eine Abfolge von Sanden und<br />

Schluffen. Auch tonige Bänder sind vorhanden. Die feinkörnigeren Sedimente (Tone<br />

und Schluffe) fungieren somit als Wasserstauer, die darüber liegenden Sande gewährleisten<br />

das Eindringen von Wasser in den Untergrund. Das Wasser in der Böschung<br />

trägt somit wesentlich zur Erhöhung des Poren- und Kluftwasserdruckes bei<br />

und damit auch zur Verringerung der Reibung und Kohäsion neben der Erhöhung<br />

des Gewichtes der wasserdurchströmten Schichten auf den liegenden Feinsand-<br />

Schluff-Abfolgen. Im Bereich der Trasse sind immer wieder Wasseraustritte aus der<br />

Böschung zu beobachten (der Tag der Aufnahme – 18.7.2007 – war einer der heißesten<br />

Tage des Jahres, 37°C inmitten einer trockenen Hitzeperiode), was auf das<br />

Vorhandensein signifikanter Wassermengen hinweist. Im Bereich der Rutschung<br />

wurde die Baustellensohle zwar bereits saniert, trotzdem ist in einem Graben randlich<br />

des Rutschbereiches ein Wasserstand von etwa 0,7m zu beobachten. Dies lässt als<br />

zusätzlichen Auslöser für die Rutschung auch den Auftrieb des Böschungsfußes vermuten.<br />

Aufgrund der in der Sohle eingebrachten großen Wurfsteine zur Stabilisierung<br />

derselben (siehe Abb. 11) liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei dieser Rutschung<br />

nicht um eine reine Böschungsrutschung, sondern auch um einen Grundbruch<br />

handelt. Die Lagerung der Schichten in diesem Bereich hat wenig Auswirkung<br />

auf die Instabilität der Böschung, da diese annähernd horizontal liegen.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 11: Ansicht des Böschungsfußes im Rutschungsbereich, Sanierungsmaßnahmen<br />

(Drainage, schwere Blöcke zur Befestigung der Sohle).<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 12: Detailprofil der Rutschung: deutlich sichtbar ist der vorgewölbte Böschungsfuß<br />

sowie die Zerlegung des Sedimentkörpers in hangparallele,<br />

durch senkrechte Klüfte getrennte Schollen. Im Bereich der Abrisskante<br />

sieht man deutlich zwei schwarze organische Lagen.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Aufschlußpunkt DS7 (Lage siehe Abb. 2):<br />

Datum der Aufnahme: 18.7.2007<br />

Folgt man der Trasse von der oben beschriebenen Rutschung Richtung Staatsgrenze,<br />

so erreicht man nach etwa 430m eine Unterführung unter einer Brücke für landwirtschaftliche<br />

Zwecke. Hier (60m N der Brücke) konnte in der sonst sehr „verschmierten“<br />

Böschung (siehe Abb. 13) an einer Erosionsrinne (Abb. 14 a+b) ein Profil<br />

aufgenommen werden.<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 13: Überblick über die Trasse, Blickrichtung ca. nach Norden, im Hintergrund<br />

Rechnitz und das Günser Gebirge.<br />

Dieses Profil (Abb. 14a+b) beschreibt eine Abfolge von Schluff und Feinsand, wobei<br />

stellenweise der Schluff, stellenweise der Feinsand dominiert. An der Basis des Profils<br />

ist wiederum eine tonige, schwarze Lage aufgeschlossen, wobei es sich um die<br />

Fortsetzung einer der beiden oben (siehe Kapitel Böschungsrutschung) beschriebenen<br />

schwarzen Lagen handeln dürfte, da die Trasse von der Rutschung bis zu diesem<br />

Punkt leicht ansteigt. Im Bereich der Rutschung befinden sich die schwarzen<br />

Lagen etwa auf halber Höhe der Böschung, hier ist die schwarze Lage an der Sohle<br />

aufgeschlossen. Die schwarze Lage wurde beprobt und für die Pollenanalyse aufbereitet,<br />

die Probe enthielt jedoch keine Pollen, sondern lediglich organischen Detritus<br />

(freundl. mündl. Mitt. I. Draxler, <strong>Geologische</strong> <strong>Bundesanstalt</strong>).<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

GOK_______________________________________________________________<br />

Boden: ca. 0,2m<br />

Schluff: ca. 1,3m<br />

Wechsellagerung Feinsand – Schluff, Sand dominiert: ca. 2m<br />

Wechsellagerung Feinsand – Schluff, Schluff dominiert: ca. 2m<br />

Feinsand: 0,7m<br />

Schluff: 1m<br />

Schwarze organische Lage (tonig): min. 0,5m_______________________________<br />

Sohle<br />

Abb. 14a: Profil bei Punkt DS7 (Abb. 2): der blau gedruckte Bereich ist in dem Detailfoto<br />

Abb. 14b zu sehen:<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 14b: Detailfoto des Profils bei Punkt DS7 (Abb. 2): An der Sohle der Trasse ist<br />

eine schwarze organische Lage aufgeschlossen, darüber folgt eine<br />

Schlufflage, darüber Feinsand, der in der Erosionsrinne stark ausgewaschen<br />

wurde, darüber folgt eine Wechsellagerung von Feinsand und<br />

Schluff, wobei in diesem Bereich der Schluff dominiert.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Abschnitt DS7 (kl. Brücke) bis Ende des Einschnittes (DS9):<br />

Lage: siehe Abb. 2, Datum der Aufnahme: 18.7.2007<br />

Von Punkt DS7 bis zum Ende des eingeschnittenen Bereiches nimmt die Höhe der<br />

Böschung rapide ab, da die Trasse bis auf GOK ansteigt. Etwa 50m südlich der Brücke<br />

stehen zunächst ocker bis mittelbraune Schluffe und Sande an, die hellgrau antrocknen<br />

(im unteren Meter der Böschung aufgeschlossen, der obere Bereich ist verdeckt).<br />

Sie beinhalten Kalkkonkretionen und sind generell kalkhältig. Wenige Meter<br />

Richtung Süden werden diese jedoch von ockerbraunem Feinsand abgelöst, der undeutlich<br />

geschichtet und kalkhältig ist. Wieder wenige Meter weiter wechselt die Farbe<br />

des Feinsandes zu ocker-gelb, hier ist der Sand kalkfrei. Es konnte bei Punkt DS8<br />

die Abfolge braungrauer Schluff-Feinsand-Sand/Kies aufgenommen werden (siehe<br />

Abb. 15). Bei dem Grobkies im Hangenden der Abfolge ist es allerdings fraglich, inwieweit<br />

dieser möglicherweise angeschüttet sein könnte, da direkt oberhalb der Böschung<br />

eine landwirtschaftliche Straße verläuft.<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 15: Profil bei Punkt DS8<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

30m S Punkt DS8, etwa 100m nördlich des Einschnittsendes, ist im Hangenden des<br />

gelb-ockerfarbenen feinsandigen Schluffes rotbrauner Grobsand bis Feinkies mit<br />

schluffig-sandiger Matrix aufgeschlossen. Dieser Grobsand ist kalkfrei. Wie groß die<br />

Mächtigkeit dessen ist, ist leider nicht ganz klar, da es an dieser Stelle schwer ist,<br />

abzuschätzen, wie viel oder ob hier Material aufgeschüttet wurde (der Einschnitt verläuft<br />

hier unmittelbar neben einer kleinen landwirtschaftlichen Straße) (siehe Abb.<br />

16).<br />

Bei Punkt DS9 (Abb. 2) befindet sich das Ende der eingeschnittenen Strecke, auf<br />

Abb. 17 ist zu sehen, dass bereits im Bereich der letzten paar 100 Meter auf der W-<br />

Seite der Trasse ein Damm angeschüttet wurde.<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 16: Grobsand-Feinkies südlich Punkt DS8.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 17: Blick von der Trasse der Umfahrungsstraße Richtung Einmündung in die<br />

B 63. Wenige Meter hinter den Baggern befindet sich das Ende der eingeschnittenen<br />

Strecke.<br />

Punkt DS2-DS4<br />

Lage siehe Abb. 2, Datum der Aufnahme: 18.7.2007<br />

Von der Brücke der Straße Schachendorf–Rechnitz (DS4) Richtung Westen sind<br />

über die gesamte Höhe der Böschung (ca. 7m) Schluffe bzw. Mergel aufgeschlossen<br />

(Abb. 18, Abb. 19). Besonders in den liegenden Bereichen sind diese sehr hart und<br />

zäh. Sie haben eine blaugraue Farbe, sind deutlich geschichtet, kalkhältig und weisen<br />

rotbraune, limonitische Beläge auf den Kluftflächen auf (siehe Abb. 19).<br />

In den hangenden 3m sind dunkelgraue, fein- bis mittelkiesige Schluffe anstehend.<br />

Stellenweise treten Kalkausscheidungen gehäuft auf, wobei es sich dabei sowohl um<br />

kreidigen, weichen Kalk als auch um feste Konkretionen handelt. Das Auftreten von<br />

Kies ist allerdings sehr sporadisch, Kies konnte nur in einem kleinen Bereich (Punkt<br />

DS3-DS4) festgestellt werden.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 18: Blick auf die Baustelle westlich der Straße Schachendorf–Rechnitz<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 19: deutlich geschichtete Mergel mit limonitisch belegten Kluftflächen bei Punkt<br />

DS2.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Bereich Neuhodis–Dürnbach (Punkt DS1)<br />

Lage siehe Abb. 2, Datum der Aufnahme: 18.7.2007<br />

Unmittelbar E der Unterführung unter der Straße Neuhodis–Dürnbach wurde ein Profil<br />

aufgenommen, welches zum Teil in Abb. 20 dargestellt ist. Die liegenden 3m des<br />

Profils werden von grauen Feinsanden eingenommen, welche in der Abbildung (Abb.<br />

20) nicht dargestellt sind, darüber folgt eine etwa 0,5m mächtige Lage aus grauem,<br />

plastischem Schluff. Im Hangenden davon liegt ca. 1m gelbbraun-grauer, sehr trockener<br />

und dadurch hellgrau bis weiß erscheinender, mergeliger Schluff, darüber<br />

folgt eine 0,5m mächtige Lage aus hellgrauem Feinsand. Ein weiteres 0,7m mächtiges<br />

Band aus grauem Schluff wird im Hangenden von etwa 0,7m ocker-weißem<br />

Schluff abgelöst, der zahlreiche Kalkkonkretionen beinhaltet. Darüber folgt eine 0,3m<br />

mächtige Lage aus braun-grauem Schluff. Im Hangenden davon ist ein schwarzes,<br />

organisches Band (Ton) aufgeschlossen. Bis GOK steht gelbbrauner, stark kalkhältiger<br />

Feinsand mit Kalkkonkretionen an.<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 20: Profil unmittelbar E der Unterführung unter der Straße Neuhodis–<br />

Dürnbach. Die unteren 3m werden von grauen Feinsanden eingenommen,<br />

die hier nicht dargestellt sind. Durch die Neigung der Böschung entsteht<br />

ein verzerrtes Bild bezüglich der Mächtigkeiten.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Weiter Richtung Osten erreicht das Niveau der Trasse schon nach wenigen Zehnermetern<br />

die Geländeoberkante (siehe Abb. 21).<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 21: Blick von der Brücke der Straße Neuhodis–Dürnbach auf die Trasse Richtung<br />

Osten<br />

Westlich der Unterführung Neuhodis–Dürnbach sind an einer Baustellenzufahrt Sedimente<br />

aufgeschlossen, die dem Hangenden des oben beschriebenen Bereiches<br />

entsprechen bzw. noch darüber folgen (Abb. 22). Unter dem bereits angeschütteten<br />

Humus ist gelber, schluffiger Feinsand aufgeschlossen, darunter folgt eine schwarze,<br />

tonige, organische Lage. Im Liegenden dieser Lage folgt wiederum gelbbrauner<br />

Feinsand bis Schluff, der z.T. reich an weißen Kalkkonkretionen ist. Darunter ist eine<br />

schwarze, tonige, organische Lage aufgeschlossen, die stratigraphisch der oben beschriebenen<br />

Lage (siehe Abb. 20) entspricht. Im Liegenden dieser schwarzen Lage<br />

ist zunächst grauer und darunter hellgrau-weißer Schluff aufgeschlossen, wie er auch<br />

in dem oben beschriebenen Profil (Abb. 20) zu finden ist. Aus dem Hangenden der<br />

beiden schwarzen Bänder wurde eine Probe für die Pollenanalyse aufbereitet, leider<br />

war sie pollenfrei, sie enthielt lediglich organischen Detritus.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 22: Aufschluss W der Unterführung Neuhodis–Dürnbach an einer Baustellenzufahrt;<br />

Blickrichtung: W.<br />

Zusammenfassung der Bodenaufschlüsse<br />

Laut geologischer Karte (FERENCZ et al., 1987) befindet sich ein großer Teil der<br />

aufgenommenen Bauaufschlüsse im Bereich des Rechnitzer Schuttfächers (Abb. 2).<br />

Tatsächlich konnten aber nur an wenigen Stellen geringmächtige Kiese gefunden<br />

werden. Bei Punkt DS4 konnten unter einer wahrscheinlich quartären Deckschicht<br />

etwa 1m mächtige Kiese festgestellt werden, sie können undeutlich bis DS3 gegen W<br />

verfolgt werden. Diese Kiese entsprechen den Kiesen, die in den Bohrungen KB11,<br />

KB12 und KB15 angetroffen wurden (siehe PERESSON, 2005, Abb. 4). PERESSON<br />

ordnet diese Kiese allerdings nicht dem Rechnitzer Schuttfächer zu, sondern interpretiert<br />

diese als holozäne Talfüllungen. Sedimente des Rechnitzer Schuttfächers<br />

konnten aber in den Bohrungen KB4, KB7, KB8, KB9 und KB10 beobachtet werden.<br />

Im Liegenden des Rechnitzer Schuttfächers befinden sich laut geologischer Karte<br />

„Sande und Schluffe“ des Oberpannon (ehemals Pont). Diese sind sowohl in den<br />

Bohrungen als auch im Verlauf der Trasse sehr schön aufgeschlossen, wie die Beschreibung<br />

der einzelnen Bauaufschlüsse zeigt. Es handelt sich dabei um eine<br />

Wechsellagerung von Feinsanden, Schluffen, Mergeln und Tonen. Immer wieder zu<br />

beobachten sind schwarze, tonige Einschaltungen, die bis zu 50cm mächtig sind.<br />

Wahrscheinlich sind die zwei schwarzen Bänder von Punkt DS6 (Bereich der Böschungsrutschung<br />

NE Schachendorf) mit den zwei schwarzen Bändern im Kreuzungsbereich<br />

der Straße Neuhodis–Dürnbach (Punkt DS1) stratigraphisch ident.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Geplante und durchgeführte Analysen<br />

Im Zuge der Vorerkundung des Bauprojektes wurden 18 Kernbohrungen abgeteuft,<br />

die Bohrungen KB8/05 bis KB18/05 wurden von PERESSON (2005) lithologisch dokumentiert<br />

und beprobt. Im Bericht „Geo-Dokumentation Großbauvorhaben – Burgenland“<br />

(PERESSON, 2005) liegen die Ergebnisse der Analysen der aus den Bohrkernen<br />

entnommenen Proben vor, insgesamt wurde an 40 Proben die Gesamtmineralogie<br />

und an 37 Proben die Tonmineralzusammensetzung bestimmt, 27 Proben<br />

wurden hinsichtlich ihrer Korngrößenverteilung bearbeitet. Weiters wurde an 4 Proben<br />

eine Ostracodenbestimmung durchgeführt, welche diese Proben stratigraphisch<br />

ins Pannon bzw. Oberpannon stellt.<br />

An den Bauaufschlüssen wurden am 18. Juli 2007 insgesamt 17 Proben genommen,<br />

eine Übersicht über diese Proben sowie über bereits durchgeführte und zurzeit in<br />

Bearbeitung befindliche Analysen gibt Tab. 2.<br />

An 3 Proben wurde bereits eine Pollenanalyse durch I. Draxler (<strong>Geologische</strong> <strong>Bundesanstalt</strong>)<br />

durchgeführt. Es handelt sich dabei um schwarze, organische, tonige Sedimente,<br />

die im Verlauf der Baustelle immer wieder als dünne Bänder (max. 0,5m<br />

mächtig) den Schluffen-Feinsanden zwischengeschaltet sind. Leider erwiesen sich<br />

alle Proben als pollenfrei, allerdings enthielten sie viel feinen, organischen Detritus.<br />

Eine stratigraphische Einstufung mittels Nannofossilien an 8 Proben befindet sich<br />

derzeit in Bearbeitung (St. Coric, <strong>Geologische</strong> <strong>Bundesanstalt</strong>).<br />

Weiters ist geplant, an mehreren Proben die Gesamtmineralogie sowie die Tonmineralogiezusammensetzung<br />

zu bestimmen.<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Datum/Probe-Nr. Probe/Material Aufschlusspkt.<br />

(Karte)<br />

GPS-<br />

Waypt.<br />

geplante/ durchgeführte<br />

Analysen<br />

Ergebnis<br />

18. Juli 07 Probe 1 schwarze tonige Lage bei Rutschung<br />

Schluff, braun-grau, unterhalb der 2 schwarzen<br />

DS6 101<br />

Tonmin, Pollenanalyse<br />

pollenfrei, nur feiner Detritus<br />

18. Juli 07 Probe 2 Bänder DS6 101 Nanno<br />

18. Juli 07 Probe 3 Schluff, grau DS5 102 Nanno<br />

18. Juli 07 Probe 4 Feinsand + Konkretionen DS5 103 Nanno<br />

18. Juli 07 Probe 5 Schluff/Ton, braungrau (kalkfrei) DS5 103 Tonmin, GM<br />

18. Juli 07 Probe 6 Schluff, grau (kalkfrei) DS5 103<br />

Tonmin, Pollenana-<br />

18. Juli 07 Probe 7 schwarze Lage, tonig DS7 105 lyse pollenfrei, nur feiner Detritus<br />

18. Juli 07 Probe 8 Schluff hangend der schwarzen Lage DS7 105 Nanno Tonmin<br />

18. Juli 07 Probe 9 GS-FKies mit schluffig-sandiger Matrix, kalkfrei DS8 108 GM<br />

18. Juli 07 Probe 10 Schluff, braun - grau DS8 109 Nanno<br />

18. Juli 07 Probe 11 FS - Schluff/Ton, ocker-braun, kalkfrei DS8 109 Tonmin, GM<br />

GM, Tonmin, Nan-<br />

18. Juli 07 Probe 12 Schluff/Mergel, braungrau, geschichtet DS3 110 no<br />

18. Juli 07 Probe 13 Schluff DS1 112 Nanno, GM<br />

Nanno, GM, Ton-<br />

18. Juli 07 Probe 14 Schluff, gelbbraun-grau, trocknet weiß DS1 112 min<br />

18. Juli 07 Probe 15 oberes schwarzes Band (Ton) DS1 112 Pollenanalyse pollenfrei, nur feiner Detritus<br />

18. Juli 07 Probe 16 unteres schwarzes Band (Ton)<br />

gelber Sand zw. 2 schwarzen Bändern (kalk-<br />

DS1 112 Tonmin, GM<br />

18. Juli 07 Probe 17 frei) DS1 112 GM<br />

Tab. 2: Probenliste Umfahrung Dürnbach–Schachendorf und die durchgeführten bzw. geplanten Untersuchungen (Tonmin<br />

= Tonmineralogiezusammensetzung, GM = Gesamtmineralogie, Nanno = stratigraphische Einstufung mittels Nannofossilien)<br />

und das Ergebnis der Pollenanalyse<br />

29<br />

BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland 29


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

2.1.3. Bezug zu regionalen Rohstoffvorkommen<br />

Rechnitzer Schuttfächer:<br />

Der Großteil der Trasse verläuft laut geologischer Karte (FERENCZ et al., 1987) in<br />

den Ablagerungen des Rechnitzer Schuttfächers. 1km N des Bahnhofes von Rechnitz<br />

liegt eine alte Kies-Sandgrube, welche längst außer Betrieb und rekultiviert ist.<br />

Es handelt sich dabei um die „Remise“, in der Abbaudatenbank der <strong>Geologische</strong>n<br />

<strong>Bundesanstalt</strong> trägt sie die Nummer 138/83 (Abb. 3). Eine Beschreibung aus dem<br />

Jahr 1978 (HEINZ/Abbaudatenbank Geol. B.-A.) liefert folgendes Profil:<br />

1,5m Humus + Verwitterungsschutt<br />

0,5m Feinsand, gräulichgrau-braun<br />

Darunter: plattiger Schotter mit viel Sandmatrix (Komponenten: 80% Kristallin; vorherrschend<br />

Grünschiefer, Amphibolite, 20% Quarz; die Komponenten sind nach der<br />

längsten Achse eingeregelt)<br />

HERRMANN (HERRMANN et al., 1988) beschreibt den damals aufgeschlossenen<br />

Abbau in der „Remise“ (Abb. 23), woraus ersichtlich ist, dass die Schüttung des<br />

Rechnitzer Schuttfächers spätestens im Mindel begonnen haben muss. Da die Komponenten<br />

keine Spur einer fluviatilen Bearbeitung zeigen – sie sind grob und eckig –<br />

kann es sich nur um unter glazialen Bedingungen trocken transportierten Schutt<br />

handeln.<br />

Abb. 23: Aufschlussskizze der „Remise“, aus: HERRMANN P. (HERRMANN, P. et<br />

al., 1988).<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Kohle:<br />

Der Raum südlich und südwestlich von Rechnitz weist mehrere alte Kohleindikationen<br />

auf (Abbaudatenbank der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong>). In den Jahren 1949/50<br />

wurden in diesem Bereich 5 Bohrungen abgeteuft (Abb. 3), um dieses Gebiet auf<br />

seine Kohlehöffigkeit zu untersuchen. Die geologischen und paläontologischen Ergebnisse<br />

dieser Bohrungen wurden von PAPP, A. & RUTTNER, A. (1952) veröffentlicht.<br />

Es wurden bei diesen zwischen 77m bis 190m tiefen Bohrungen zahlreiche<br />

Kohlenflöze durchörtert, die allerdings durchwegs nicht abbauwürdig sind. Die meisten<br />

und mächtigsten Kohleflöze wurden durch die Bohrung R3 aufgeschlossen, die<br />

etwa 1,5km W Dürnbach liegt. Es wurde hier eine etwa 2m mächtige, allerdings unreine<br />

Kohlenbank und eine weitere 1m mächtige Bank gefunden. Die anderen Bohrungen<br />

waren diesbezüglich weniger ergiebig, die Bohrung R4, die südlich des<br />

Bahnhofes von Rechnitz gelegen ist, traf nur einige schwache Kohleschmitzen an;<br />

statt der Kohle sind hier zum Teil Schotterzwischenlagen vorhanden. Bei der in den<br />

Bohrungen von 1949/50 erbohrten Kohle handelt es sich zum Teil um Moorkohle,<br />

zum Teil um Xylit, es dürfte sich dabei um autochthone Bildungen handeln.<br />

Im Jahr 1978 wurden östlich Schachendorf 3 weitere, 100m tiefe Bohrungen auf Kohle<br />

abgeteuft (Abb. 3), die ebenfalls ein negatives Ergebnis brachten (VOEST-ALPINE<br />

AG., 1978). Dementsprechend wird das Gebiet zwischen der Schieferinsel von<br />

Rechnitz und dem Eisenberg als nicht kohlehöffig eingestuft (NEBERT, 1977, 1979).<br />

Wasser/Pannon:<br />

In den Monaten März bis April 1981 wurde im Rahmen der Geohydrologischen Untersuchungen<br />

zur Beurteilung der Wasserhöffigkeit im südlichen Burgenland (KOLL-<br />

MANN, W., 1985 in: KOLLMANN, 1987) ein 4.700m langes Profil mittels geoelektrischer<br />

Tiefensondierungen erkundet, welches von NW Dürnbach bis NE Schachendorf<br />

annähernd parallel zur Trasse der Umfahrungsstraße, etwa 200m südlich dieser,<br />

verläuft (Abb. 3). Dabei wurden Teufenbereiche bis 60m erreicht.<br />

Allerdings erlauben die geophysikalischen Ergebnisse in keiner Weise die Hoffnung<br />

auf lokal ausgedehntere Grundwasserkörper in diesem Bereich (KOLLMANN, W.,<br />

1982).<br />

Diese Ergebnisse liegen darin begründet, dass der fluviatil-limnische Ablagerungsmechanismus<br />

im Oberpannon zu einer wechselhaften Fazies führte, die durch mächtige<br />

Schluff- und Tonabfolgen mit zeitweise gröberen, klastischen Einstreuungen gekennzeichnet<br />

ist, wie sie im Bereich der Bauaufschlüsse beschrieben ist. Horizontgebundene<br />

und linsenförmig eingeschaltete Sande und Feinkiese sind zwar Grundlage<br />

für eine Grundwasserführung, allerdings handelt es sich dabei um relativ geringmächtige<br />

und hydraulisch mehr oder minder geschlossene Systeme mit geringer flächiger<br />

und räumlicher Verbreitung. Weiters zeigen die Verweilzeiten der tieferen<br />

Grundwässer von ca. 15.000 Jahren und älter an, dass eine Regeneration dieser<br />

hydrogeologisch isolierten Aquifere nicht in genügendem Ausmaß erfolgt (KOLL-<br />

MANN, W., 1987).<br />

31


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

2.2. Baulos A4 Ostautobahn, Erweiterung Anschlussstelle Neusiedl am<br />

See (ÖK 79):<br />

Es ist geplant, eine neue Anschlussstelle der A4 Ostautobahn zu errichten, welche<br />

das IGZ Parndorf (Industrie- und Gewerbezentrum) und das Gewerbegebiet Neusiedl<br />

am See auch von SE her an die Autobahn anbindet. Diese wird etwa 1 km östlich der<br />

bestehenden Anschlussstelle Neusiedl am See liegen und Letztere entlasten.<br />

Es handelt sich dabei um einen Vollanschluss mit 4 Rampen im Bereich Autobahnkilometer<br />

44,7 bis 44,9, westlich davon werden beide Gewerbegebiete mit einer Spange<br />

verbunden, die ca. bei Autobahnkilometer 44,535 mit einer Brücke die Autobahn<br />

quert.<br />

Die Brücke wird eine lichte Weite von ca. 37,5m haben, wobei für einen späteren<br />

zweiten Ausbauschritt an beiden Enden eine Erweiterung um jeweils 11,65m lichter<br />

Weite vorgesehen ist. Die Höhe der Brücke über dem Gelände wird ca. 9m betragen,<br />

im Norden schließt ein Damm mit maximal 9,5m Höhe an. Die übrigen Fahrbahnen<br />

werden ca. 1-2m über GOK liegen.<br />

Die Anbindung des IGZ Parndorf erfolgt über die Kreisverkehrsanlage Nord, die des<br />

Gewerbegebietes Neusiedl über die Kreisverkehrsanlage Süd. Weiters ist die Errichtung<br />

von 2 Retentionsbecken geplant.<br />

Im Bereich der zu errichtenden Brücke (siehe Abb. 24), KB1 südlich und KB2 nördlich<br />

der Autobahn, wurden zwischen 29.6.2007 und 3.7.2007 2 Kernbohrungen mit<br />

jeweils 25m Endteufe abgeteuft. Weiters wurden am 25.6.2007 4 Probeschürfe und 4<br />

Sondierungen mit der Schweren Rammsonde (19.6.2007) durchgeführt.<br />

Die Quelle für diese Technischen Daten ist das Geotechnische Gutachten von DI Dr.<br />

W. HAZIVAR vom 29.8.2007.<br />

Die beiden Bohrungen (KB1 und KB2) wurden am 8.10.2007 in der Autobahnmeisterei<br />

Parndorf noch einmal aufgelegt, beschrieben, fotografiert und beprobt.<br />

Geologie und lithologische Beschreibung:<br />

Das geplante Bauvorhaben liegt geographisch im Bereich der Parndorfer Platte, die<br />

sich als ebene Hochfläche über ihre Umgebung, im SE den Seewinkel, im SW den<br />

Neusiedler See und im NW und NE das Leithatal, erhebt (Abb. 24, Abb. 25, Abb. 26).<br />

Die Höhenlage beträgt bei Parndorf 182m ü.A., bei Nickelsdorf 156m üA, bei Halbturn<br />

148m ü.A. und in den zentralen Anteilen zwischen 160-170m ü.A.. Der Rand der<br />

Hochfläche ist durch eine deutliche Terrassenkante gekennzeichnet. Die Parndorfer<br />

Platte wird randlich von ehemaligen Entwässerungssystemen angeschnitten, die Einsicht<br />

in den neogenen Untergrund liefern (BRÜGGEMANN, 1989; LETOUZÉ-<br />

ZEZULA et al., 2001). Als Grundlage für die geologische Auswertung der abgeteuften<br />

Bohrungen der geplanten Trasse wurde die geologische Karte der Republik Österreich<br />

1:50.000 Blatt 79 Neusiedl am See – 80 Ungarisch Altenburg – 109 Pamhagen<br />

(FUCHS, 1985) verwendet (Abb. 26). FUCHS (1985) untergliedert die pleistozänen<br />

Sedimente in mehrere Terrassenkörper (vom älteren zum jüngeren Abschnitt):<br />

- Günzterrasse („Schotter der Terrasse N Hochstraßberg“ – Sockel 45m über Donau):<br />

bei Parndorf und Neuhof<br />

- Höhere Mindelterrasse („Schotter der Terrasse von Lehen“ – Sockel 25 – 30m über<br />

Donau): zwischen Potzneusiedl und Neudorf bei Parndorf<br />

32


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

- Tiefere Mindelterrasse („Schotter der Terrasse S Ornding“ – Sockel 17m über Donau):<br />

Südlich von Deutsch Haslau<br />

- Rißterrasse („Schotter der Gänserndorfer Terrasse“ und tektonisch abgesenkte<br />

Bereiche der Terrasse): im Bereich Gattendorf, Pama und Kittsee<br />

Im Liegenden der Terrassenschotter treten feinkörnige Sedimente des Neogens auf,<br />

wobei in der Karte (FUCHS, 1985) Sand, Ton, lokal Lignit und Süßwasserkalk beschrieben<br />

sind.<br />

33


316 000<br />

314 000<br />

312 000<br />

788 000<br />

KB 2<br />

KB 1<br />

SCH4<br />

SCH1<br />

SCH2 SCH3<br />

790 000<br />

788000 790000 Topografie © BEV - 2007, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV - Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, EB2007/00319.<br />

316 000<br />

314 000<br />

312 000<br />

0 0,5 1 Km<br />

Abb. 24: Baulos A4 Ostautobahn Anschlussstelle Neusiedl 2 - Lage der Kernbohrungen<br />

und Schürfe


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Abb. 25: Stratigraphische Verbreitung des Neogens und Tektonik auf der Parndorfer<br />

Platte (entnommen aus TOLLMANN, 1985)<br />

35


stgeo\Gerlinde\Parndorf_Outlet<br />

316 000<br />

314 000<br />

312 000<br />

788 000<br />

079/141<br />

KB 2<br />

KB 1<br />

SCH4<br />

SCH1<br />

SCH2 SCH3<br />

788000 790000 © 2007 <strong>Geologische</strong> <strong>Bundesanstalt</strong> für den Datensatz und alle abgeleiteten Produkte. - www.geologie.ac.at, A-1030 Wien, Neulinggasse 38.<br />

Topografie © BEV - 2007, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV - Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, EB2007/00319.<br />

790 000<br />

0 0,5 1 Km<br />

316 000<br />

314 000<br />

312 000<br />

Geologie<br />

Lehmig-sandig-schotterige Ablagerungen lokaler Gerinne (Postglazial bis Jungpleistozän)<br />

Löss, Lehm (meist Würm)<br />

Schotter der Terrasse von Lehen (Terrassensockel 25-30m über Donau; Mindel)<br />

Schotter der Terrasse N Hochstraßberg (Terrassensockel 45m über Donau; Günz)<br />

Sand, Ton, lokal Lignit und Süßwasserkalk (Pont, ehemals Oberpannon: Zonen H-F)<br />

Tonmergel, Sand (Pannon, ehemals Mittel- und Oberpannon: Zonen E-B)<br />

Tonmergel, Sand (Sarmat)<br />

Quelle: <strong>Geologische</strong> Karte von Österreich Blatt 79 Neusiedl am See, Fuchs, 1985<br />

Baurohstoffabbaue<br />

Lithologie<br />

Kies-Sande, Gerölle-Steine<br />

Sande<br />

Sande, schluffig-lehmig<br />

Lehme, Tone<br />

Abbaustatus<br />

in Betrieb<br />

außer Betrieb<br />

rekultiviert<br />

Indikation, Hinweis<br />

erkundet<br />

Quelle: Rohstoffdatenbank der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong><br />

Bodenaufschlüsse - Ostautobahn Anschlussstelle Neusiedl 2, 2007<br />

Abb. 26: Baulos A4 Ostautobahn Anschlussstelle Neusiedl 2 -<br />

Geologie und Lage der Bodenaufschlüsse, sowie Lage der Bergbaue<br />

in der Umgebung


5<br />

25 m<br />

KB 2<br />

KB 1<br />

!. SCH4<br />

SCH1<br />

!. !.<br />

!.<br />

SCH2<br />

!.!.<br />

SCH3<br />

9<br />

0 250 500<br />

125<br />

Meter<br />

<strong>Legende</strong><br />

!. Bohrungen und Schürfe<br />

Lithostratigraphie<br />

Mutterboden<br />

Künstliche Anschüttung<br />

Quartäre Deckschicht (Löss,Lehm)<br />

Terrasse von Lehen (Mindel)<br />

Terrasse N Hochstraßberg (Günz)<br />

Oberpannonium<br />

<strong>Geologische</strong> Karte ÖK 79<br />

Junge Bedeckung<br />

5 Löß, Lehm (meist Würm)<br />

9 Schotter der Terrasse von Lehen<br />

(Terrassensockel 25-30 m über Donau;<br />

Mindel)<br />

10 Schotter der Terrasse N Hochstraßberg<br />

(Terrassensockel 45 m über Donau;<br />

Günz)<br />

Inneralpines Tertiär<br />

11 Sand, Ton, lokal Lignit<br />

und Süßwasserkalk (Pont, ehemals<br />

Oberpannon: Zonen H-F)<br />

12 Tonmergel, Sand (Pannon, ehemals<br />

Mittel- und Unterpannon: Zonen E-B)<br />

13 Tonmergel, Sand (Sarmat)<br />

Abb. 27: Baulos A4 Anschlussstelle Neusiedl (ÖK 79) - Lage der Aufschlussprofile<br />

und lithostratigraphische Zusammensetzung<br />

Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Geol. Karte Blatt 79: Geol. B.A., Wien 1985<br />

Topographie: ÖK50 Burgenland gesamt - BEV Bundesamt für Eich-<br />

und Vermessungswesen, Wien


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

2.2.1. Beschreibung der Aufschlüsse<br />

Dokumentation der Bohrungen KB1 und KB2:<br />

Für die Anschlussstelle A4 Neusiedl 2 wurden 2 Bohrungen zu je 25m Tiefe abgeteuft<br />

(Abb. 27), die derzeit in der Straßenmeisterei Parndorf gelagert sind. Durch die<br />

Vermittlung von Ing. F. Reiner (Burgenländische Landesregierung, Straßenbauamt<br />

Eisenstadt) und mit Unterstützung von Mitarbeitern der Straßenmeisterei Parndorf<br />

sowie den Herren L. Bickel und A. Kopecny (Zivildiener an der GBA) konnten die<br />

Bohrungen am 8. Oktober 2007 noch einmal aufgelegt, lithologisch aufgenommen,<br />

fotografiert und beprobt werden. Beide Bohrungen wurden in die Baustellenbohrdatenbank<br />

der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> aufgenommen.<br />

Beide Bohrungen weisen in den oberen Bereichen braune bis gelbbraune, leicht rötliche<br />

Kiese auf, die leicht limonitisch verfestigt sind. Die Komponenten bestehen<br />

hauptsächlich aus gut gerundeten Quarzen v.a. im unteren Mittelkiesbereich, die<br />

größte Quarz-Komponente ist 8cm im Durchmesser. Untergeordnet können kantige,<br />

verwitterte, kristalline (geschieferte) Komponenten beobachtet werden, die eine maximale<br />

Kantenlänge von 1cm erreichen. Außerdem treten rostrote limonitische Konkretionen<br />

auf. Die Matrix der Kiese ist schluffig-sandig, die Kiese sind völlig kalkfrei.<br />

Bei KB1 reichen die Kiese bis in eine Tiefe von 1,30m, bei KB2 liegt die Unterkante<br />

der Kiese bei 2,10m, wobei in KB2 bei 0,90-1,00m eine Lage Schluff eingeschaltet<br />

ist, welche auch kleine (bis max. 2,5 cm) Kieskörner beinhaltet. Das Spektrum dieser<br />

Kieskörner entspricht dem Kies im Hangenden und im Liegenden dieser Lage. Weiters<br />

sind in dieser Schlufflage auch kleine kalkige Komponenten zu finden, sonst ist<br />

auch diese Schlufflage kalkfrei.<br />

Nach der <strong>Geologische</strong>n Karte Neusiedl am See (FUCHS, 1985) handelt es sich bei<br />

diesen Kiesen um Schotter der Terrasse von Lehen, die dem Mindel zugeordnet<br />

werden.<br />

Im Liegenden der Kiese folgt in beiden Bohrungen eine Wechselfolge aus tonigen<br />

und feinsandigen Schluffen, wobei der Ton- bzw. Feinsandgehalt variiert. In beiden<br />

Bohrungen ist in den hangenden Bereichen auch Feinsand anzutreffen, in KB1 ist<br />

dieser besonders mächtig, er reicht von 3,10m bis 10,10m. In KB2 sind 2 getrennte<br />

Lagen Feinsand vorhanden, von 2,10m bis 3,70m und von 6,30 bis 7,00m.<br />

Bei diesen feinkörnigen Sedimenten dürfte es sich um Oberpannon handeln.<br />

Detailbeschreibung der Bohrungen:<br />

Der Beschreibung der Bohrkerne liegt die Aufnahme durch DI Dr. W. HAZIVAR<br />

zugrunde (zur Verfügung gestellt von DI Dr. R. Knaak und Ing. F. Reiner von der<br />

Burgenländischen Landesregierung und übernommen mit Erlaubnis von DI Dr. W.<br />

Hazivar), allerdings wurde die Bohrkernbeschreibung nach eigenen Beobachtungen<br />

ergänzt und stellenweise geringfügig modifiziert.<br />

38


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

KB1:<br />

Lage: Knapp S der A4 Ostautobahn etwa bei Autobahnkilometer 44,5 (Tab. 3, Abb.<br />

28 bis 40)<br />

0,00-0,20 Anschüttung: stark sandiger Kies, gelb anthrop.<br />

0,20-0,50 Humus, dunkelgräulichbraun; feinsandig, schluffig Holozän<br />

0,50-0,85 sandig schluffiger Kies, braungrau, rund, gedrungen; Grobsand bis Grobkies in<br />

sandig-schluffiger Matrix, bis 8cm im Durchmesser, leicht limonitisch verfestigt,<br />

v.a. gut gerundete Quarze, + stark verwitterte kristalline Komponenten, + rostrote<br />

limonitische Konkretionen, kalkfrei<br />

Mindel<br />

0,85-1,30 sandig schluffiger Kies, braun, rund, gedrungen; Grobsand bis Grobkies in sandig- Mindel<br />

schluffiger Matrix, leicht limonitisch verfestigt, v.a. gut gerundete Quarze, + stark<br />

verwitterte kristalline Komponenten, + rostrote limonitische Konkretionen<br />

1,30-1,60 toniger Schluff, gelbbraun und grau, steif, + kleine Kieskörner, + limonitische<br />

Konkretionen (fest), + weiße, kreidige Kalkeinschlüsse<br />

Pannon<br />

1,60-2,00 feinsandiger Grobschluff, gräulichgelbbraun, steif, + kleine Kalkkonkretionen Pannon<br />

2,00-2,80 schwach feinsandiger, toniger Schluff, gelbbraun und hellgrau, weich Pannon<br />

2,80-3,00 schwach tonig feinsandiger Schluff, hellgrau und gelbbraun, weich, + vereinzelt<br />

Quarz-Kiese, + kleine limonitische Konkretionen<br />

Pannon<br />

3,00-3,10 Horizont aus limonitischen Konkretionen in schluffig-sandiger Matrix, dunkelrostbraun<br />

Pannon<br />

3,10-10,10 schluffiger Feinsand - schwach schluffiger Feinsand, hellgrau, hellgelblichgrau:<br />

3,10-4,00m: hellgrau-gelb gefleckt<br />

4,00-4,40m: v.a. hellgrau- untergeordnet gelb-gefleckt<br />

4,40-7,70m: hellgrau<br />

7,70-8,00m: grau-dunkelbraun<br />

8,00-9,55m: grau-gelb<br />

9,55-10,10m: hellgrau<br />

Pannon<br />

10,10-10,70 toniger Schluff, gelblichgrau, bei 10,20m: limonitisch verfärbter Horizont, der<br />

außen den Bohrkern violett verschmiert<br />

Pannon<br />

10,70-12,40 toniger Schluff, gelblichgrau, steif Pannon<br />

12,40-12,70 schwach tonig feinsandiger Schluff, gelblichbräunlichgrau, steif, +<br />

Schluffsteinverhärtungen<br />

Pannon<br />

12,70-13,05 schwach tonig feinsandiger Schluff, gelblichgrau, steif, teilweise kalkhältig Pannon<br />

13,05-16,60 schwach tonig feinsandiger Schluff, grau, steif, kalkfrei Pannon<br />

16,60-18,40 tonig feinsandiger Schluff, grau, steif Pannon<br />

18,40-18,80 schwach toniger Feinsand, grau, weich Pannon<br />

18,80-23,70 schwach toniger feinsandiger Schluff, grau, steif Pannon<br />

23,70-25,00 schwach tonig stark feinsandiger Schluff, grau (feinsandiger Grobschluff), steif,<br />

etwas kalkhältig<br />

Pannon<br />

Tab. 3: Bohrprofil von KB1<br />

Im Geotechnischen Gutachten (W. HAZIVAR, 2007) werden 2 Grundwasserhorizonte<br />

angegeben, wobei das Grundwasser binnen einer Stunde von 2,70m auf 2,60m Tiefe,<br />

beziehungsweise von 18,40m auf 17,50m aufspiegelt (die beiden Bohrungen<br />

wurden zwischen dem 29.6. und dem 3.7.2007 abgeteuft).<br />

Folgende Bereiche der Bohrung fehlten, da im Zuge der Gutachtenerstellung Proben<br />

für geotechnische Untersuchungen entnommen wurden: 6,00-6,40m; 11,40-11,70m;<br />

14,70-15,00m, 19,00-19,30m, was auch auf den Fotos (Abb. 31, 33, 35, 37) deutlich<br />

zu sehen ist.<br />

39


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 28: KB1 0-2m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 29: KB1 2-4m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 30: KB1 4-6m<br />

40


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 31: KB1 6-8m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 32: KB1 8-10m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 33: KB1 10-12m<br />

41


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 34: KB1 12-14m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 35: KB1 14-16m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 36: KB1 16-18m<br />

42


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 37: KB1 18-20m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 38: KB1 20-22m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 39: KB1 22-24m<br />

43


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 40: KB1 24-25m<br />

KB2:<br />

Lage: N der Autobahn, etwa 65m NNE KB1 (Tab. 4, Abb 41 bis 53)<br />

Tiefe Beschreibung Alter<br />

0,00-0,60 Humus, graubraun, feinsandig, schluffig, + einzelne Kieskörner (v.a. Quarz, gut<br />

gerundet, 0,5-4cm im Durchmesser)<br />

Holozän<br />

0,60-0,90 schluffig sandiger Kies, gelbbraun, rund, gedrungen, bis 7cm im Durchmesser,<br />

kalkfrei<br />

Mindel<br />

0,90-1,00 schwach toniger Schluff, grüngrau, steif, + kleine Kieskörner (bis 2,5cm; z.T.<br />

gerundeter Quarz, z.T. kantiges, kristallines Material) + einzelne kalkige<br />

Komponenten (weiß), sonst kalkfrei<br />

Mindel<br />

1,00-2,10 stark sandig, stark schluffiger Kies, braun, gelbbraun, rund, gedrungen;<br />

eigentlich: Schluff + Kieseinstreuungen (v.a. sehr gut gerundeter Quarz (max.<br />

2cm) + kantiges kristallines Material (max. 1cm), kalkfrei<br />

Mindel<br />

2,10-3,70 schwach schluffiger Feinsand, hellgräulichgelb und hellgrau bis grün, kalkfrei Pannon<br />

3,70-5,20 toniger Schluff, hellgrau und orangebraun gebändert, steif, + Verhärtungen aus<br />

Schluffstein (dunkelbrau-rötlich); bei 4,50-4,60m: dunkelbrau-rot durch<br />

zerbröselte Verhärtungen<br />

Pannon<br />

5,20-5,90 schwach tonig feinsandiger Schluff, hellgrau, etwas braun, steif Pannon<br />

5,90-6,30 toniger Schluff, hellgräulichbraun, orange, steif Pannon<br />

6,30-7,00 schluffiger Feinsand, gelbgrau Pannon<br />

7,00-8,90 Wechsellagen von schwach tonig feinsandigem Schluff mit tonigem Schluff (ca.<br />

2:1), gelbgrau, steif, Verhärtungen bei 7,9-8,3m<br />

Pannon<br />

8,90-12,15 schwach tonig schwach feinsandiger Schluff, gelbgrau, steif, bei 10,90m:<br />

Verhärtungen (dunkelbraun), darüber ist der Schluff schlierig gelb gefärbt<br />

Pannon<br />

12,15-12,25 feinsandiger Grobschluff, orangebraun, steif Pannon<br />

12,25-13,30 schwach feinsandig schwach toniger Schluff, gelbgrau, steif Pannon<br />

13,30-14,85 schwach toniger Schluff, grau, steif Pannon<br />

14,85-15,90 schwach feinsandiger schwach toniger Schluff gebändert mit tonigem Schluff,<br />

grau, steif<br />

Pannon<br />

15,90-17,10 schwach toniger Schluff, grau, steif Pannon<br />

17,10-18,90 schwach feinsandig schwach toniger Schluff gebändert mit tonigem Schluff, grau, Pannon<br />

hellgrau, steif<br />

18,90-20,00 schwach toniger Schluff, grau, steif Pannon<br />

20,00-23,40 schwach feinsandig schwach toniger Schluff gebändert mit tonigem Schluff, grau, Pannon<br />

hellgrau, steif<br />

23,40-24,30 schwach toniger Schluff, grau, steif; abschnittsweise kalkhältig Pannon<br />

Tab. 4: Bohrprofil von KB2<br />

44


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Im Bereich 0,00-14,00m Tiefe sind die Sedimente kaum kalkhältig, ab etwa 14,00m<br />

bis zur Endteufe von 25,00m sind die Schluffe stellenweise nicht, stellenweise jedoch<br />

etwas kalkhältig.<br />

Im Geotechnischen Gutachten (W. HAZIVAR, 2007) wird ein Grundwasserspiegel bei<br />

2,80m Tiefe angegeben (die beiden Bohrungen wurden zwischen dem 29.6. und<br />

dem 3.7.1007 abgeteuft).<br />

Folgende Bereiche der Bohrung fehlten, da im Zuge der Gutachtenerstellung Proben<br />

für geotechnische Untersuchungen entnommen wurden: 5,60-5,80m, 9,00-9,30m,<br />

18,50-18,80m, 19,40-19,70m, was auch auf den Fotos (Abb. 43, 45, 50) deutlich zu<br />

sehen ist.<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 41: KB2 0-2m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 42: KB2 2-4m<br />

45


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 43: KB2 4-6m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 44: KB2 6-8m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 45: KB2 8-10m<br />

46


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 46: KB2 10-12m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 47: KB2 12-14m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 48: KB2 14-16m<br />

47


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 49: KB2 16-18m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 50: KB2 18-20m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 51: KB2 20-22m<br />

48


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 52: KB2 22-24m<br />

Foto: G. Posch-Trözmüller 2007<br />

Abb. 53: KB2 24-25m<br />

Weitere Bodenaufschlüsse im Bereich Anschlussstelle Neusiedl:<br />

Im Juni 2007 wurden unter Anweisung von DI Dr. W. Hazivar 4 Probeschürfe (Abb.<br />

24, Abb. 27) durchgeführt. Im Folgenden werden diese kurz beschrieben, die Beschreibung<br />

ist zur Gänze dem Geotechnischen Gutachten „A4 Ostautobahn AS Neusiedl<br />

2“ (HAZIVAR, 2007) entnommen. Auch diese 4 Schürfe wurden in die Bohrdatenbank<br />

an der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> aufgenommen.<br />

Schacht 1 (Lage: nördlich der Autobahn, etwa 210m E von Kernbohrung KB2)<br />

0,00-0,25m: Humus, braun<br />

0,25-0,60m: Humus mit Kies, graubraun<br />

0,60-2,10m: schluffig sandiger Kies, gelblichbraun, rund, gedrungen, dicht, Größtkorn:<br />

6cm<br />

2,10-3,05m: schwach schluffig sandiger Kies, dunkelbraun, rund, gedrungen, dicht,<br />

Größtkorn: 3,5cm<br />

3,05-3,15m: Feinsand, gelblichgrau<br />

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BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Schacht 2 (Lage: südlich der Autobahn, etwa 30m S Autobahnkilometer 44,9 Mittelstreifen)<br />

0,00-0,25m: Humus, dunkelbraun<br />

0,25-0,60m: sandiger Kies, braun, rund, gedrungen, mitteldicht-dicht, Größtkorn:<br />

4cm<br />

0,60-1,00m: sandiger Kies, gelbbraun, rund, gedrungen, dicht, Größtkorn 4cm<br />

1,00-1,40m: sandiger Kies, rotbraun, rund, gedrungen, dicht, Größtkorn 4cm<br />

1,40-3,10m: schwach tonig schwach feinsandiger Schluff – toniger Schluff, bräunlichgelb,<br />

steif-halbfest<br />

Schacht 3 (Lage: südlich der Autobahn, etwa 40m E; leicht ESE Schacht 2)<br />

0,00-0,50m: Humus, dunkelbraun<br />

0,50-1,60m: schwach sandig kiesiger Schluff, gelbbraun (Lößlehm), halbfest (mitteldicht-dicht)<br />

(rund, gedrungen, Größtkorn 4cm), weiße Kalkeinschlüsse<br />

1,60-3,70m: schwach tonig, feinsandiger Schluff bis feinsandiger Grobschluff, gräulichgelbbraun,<br />

steif, einzelne Kieskörner<br />

Schacht 4 (Lage: nördlich der Autobahn, ca. 240m NNE Kernbohrung KB2)<br />

0,00-0,45m: Humus, dunkelbraun<br />

0,45-1,50m: schluffig sandiger Kies, gelbbraun und grau, Größtkorn 3,5cm<br />

1,50-2,20m: schwach schluffiger Feinsand, grau<br />

Zusammenfassung der Bodenaufschlüsse:<br />

Betrachtet man die beiden Bohrungen KB1 und KB2 sowie die 4 Probeschürfe, so<br />

zeigt sich, dass unter einer meist zwischen 0,25-0,60m mächtigen Humusschicht<br />

quartäre Kiese zu finden sind, welche laut geologischer Karte ÖK 79 Neusiedl<br />

(FUCHS, 1985) der Terrasse von Lehen und somit dem Mindel zuzurechnen sind.<br />

Lediglich Schacht 4 liegt so weit nördlich, dass er nach der geologischen Karte bereits<br />

in den Schottern der Terrasse N Hochstraßberg situiert ist, welche dem Günz<br />

zugeordnet werden. Die quartären Kiese erreichen eine Mächtigkeit zwischen unter<br />

einem Meter bis maximal knapp 3m bzw. reichen bis in eine Tiefe zwischen 1,30 und<br />

3m. In einem der Schürfe (Schacht 3) fehlt der Kies zur Gänze.<br />

Im Liegenden der Kiese folgen feinkörnige Sedimente des Pannon, wobei es sich um<br />

eine Wechsellagerung unterschiedlich stark toniger bzw. feinsandiger Schluffe bzw.<br />

schluffiger Feinsande handelt. In Bohrung KB1 wurde zwischen 3,10-10,10m ein 7m<br />

mächtiger Feinsandhorizont angebohrt. Weiters treten Feinsande zwischen 18,40-<br />

18,80m auf. In Bohrung KB2 ist der Feinsandanteil deutlich geringer, ein Horizont<br />

reicht von 2,10-3,70m, ein weiterer von 6,30-7,00m.<br />

Generell stimmen die Aufschlüsse gut miteinander überein, bei genauer Betrachtung<br />

wird aber deutlich, dass sehr kleinräumige Unterschiede bei den oberflächennahen<br />

Schichten bestehen, wie z.B. die Kiesmächtigkeit zeigt.<br />

Geplante Analysen:<br />

Tab. 5 gibt einen Überblick über die aus den Bohrkernen KB1 und KB2 entnommenen<br />

Proben. Die letzte Spalte dieser Tabelle gibt Auskunft über die geplanten Untersuchungen,<br />

wobei sich diese noch in Bearbeitung befinden, über die Ergebnisse wird<br />

zu einem späteren Zeitpunkt berichtet werden.<br />

50


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Stratigraphische Untersuchungen:<br />

Da die gesamte Länge beider Bohrkerne praktisch kalkfrei ist, ist eine stratigraphische<br />

Untersuchung mittels Nannofossilien oder Ostracoden nicht sinnvoll. Es werden<br />

aber 6 Proben für die Pollenanalyse aufbereitet, um eine genauere stratigraphische<br />

Einstufung der Bohrungen zu erhalten (siehe Tab. 5). Bei der Auswahl der Proben für<br />

die Pollenanalyse musste darauf geachtet werden, dass diese möglichst feinkörnig<br />

sind und eine möglichst geringe Oxidation aufweisen. So mussten feinsandige Proben<br />

sowie Proben, deren Farbe auf Oxidation hindeutet (gelb, orange, rot), ausgeschieden<br />

werden. Aus KB2 wurde eine Probe ausgewählt, die wahrscheinlich quartäres<br />

Alter hat, da diese aus einer Schluffzwischenlage in 0,9-1,0m Tiefe in quartären<br />

Kiesen entnommen wurde. Alle weiteren ausgewählten Proben sind wahrscheinlich<br />

Oberpannon. Aus KB1 wurde lediglich eine Probe in 24,8-24,9mTiefe ausgewählt, da<br />

KB1 durch einen höheren Feinsand- bzw. Grobschluffanteil gekennzeichnet ist, was<br />

für die Pollenerhaltung kontraproduktiv ist.<br />

Mineralogische Untersuchungen:<br />

Es werden sowohl die Gesamtmineralogie als auch die Tonmineralogie ausgewählter<br />

Proben bestimmt (siehe Tab. 5).<br />

Im Geotechnischen Gutachten A4 Ostautobahn AS Neusiedl 2 (Haziwar, W.) findet<br />

sich die Bemerkung, dass bei zwei Kompressionsversuchen deutliches Quellen des<br />

Probematerials nach Wasserzugabe festgestellt wurde, was einen erheblichen Anteil<br />

aktiver Tonminerale anzeigt.<br />

51


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Probenliste Parndorf<br />

Probe<br />

Nr. Tiefe Beschreibung Alter geplante Analysen<br />

KB 2 1 0,90-1,00m schwach toniger Schluff, grüngrau, steif, + kleine<br />

Kieskörner (bis 2,5cm; z.T. gerundeter Quarz, z.T.<br />

kantiges kristallines Material), + einzelne kalkige<br />

Komponenten, kalkfei<br />

Mindel Pollen<br />

2 3,75-3,85m toniger Schluff, hellgrau und orangebraun gebändert,<br />

steif, + Verhärtungen aus Schluffstein (dunkelbraun-rot)<br />

Pannon GM, Tonmin<br />

3 4,20-4,30m toniger Schluff, hellgrau und orangebraun gebändert,<br />

steif, + Verhärtungen aus Schluffstein (dunkelbraun-rot)<br />

Pannon Pollen<br />

4 6,15-6,20m toniger Schluff, hellgräulichbraun, orange, steif Pannon GM<br />

5 9,35-9,40m schwach tonig, schwach feinsandiger Schluff, gelbgrau,<br />

steif<br />

Pannon GM, Tonmin, Pollen<br />

6 14,20-14,25m schwach toniger Schluff, grau, steif Pannon GM<br />

7 24,00-24,05m schwach toniger Schluff, grau, steif, stellenweise<br />

kalkhaltig<br />

Pannon GM, Tonmin, Pollen<br />

KB 1 8 1,35-1,45m toniger Schluff, gelbbraun und grau, steif, + Kieskörner, Quartär GM, Tonmin<br />

+ weiße, kreidige Kalkeinschlüsse, + limonitische (feste) oder<br />

Konkretionen<br />

Pannon<br />

16 1,90-2,00m feinsandiger Grobschluff, gräulichgelbbraun, steif +<br />

kleine Kalkkonkretionen<br />

Pannon GM<br />

17 2,20-2,25m schwach feinsandig toniger Schluff, gelbbraun und<br />

hellgrau, weich<br />

Pannon GM<br />

10 2,90-3,00m schwach tonig feinsandiger Schluff, hellgrau und<br />

gelbbraun, weich + limonitische Konkretionen +<br />

vereinzelt kleine Quarz-Kiese<br />

Pannon GM<br />

9 3,00-3,10m Horizont aus limonitischen Konkretionen in schluffiger<br />

Matrix, dunkel- bis rotbraun<br />

Pannon<br />

18 5,45-5,55m schluffiger Feinsand bis schwach schluffiger Feinsand,<br />

hellgrau, hellgelblichgrau<br />

Pannon GM<br />

11 10,30-10,40m toniger Schluff, gelblichgrau, steif Pannon GM<br />

12 12,20-12,30m toniger Schluff, gelblichgrau, steif Pannon GM, Tonmin<br />

13 14,35-14,40m schwach tonig feinsandiger Schluff, grau, steif, kalkfrei Pannon GM, Tonmin<br />

14 18,30-18,35m tonig feinsandiger Schluff, grau, steif Pannon GM, Tonmin<br />

15 24,80-24,90m schwach tonig, stark feinsandiger Schluff, grau<br />

(feinsandiger Grobschluff), steif, leicht kalkhaltig<br />

Pannon Pollen<br />

Tab. 5: Liste der aus KB1 und KB2 entnommenen Proben (nach Tiefenlage der Probe<br />

geordnet), Beschreibung der Probe, sowie die jeweiligen im Bearbeitungszustand<br />

befindlichen Analysen. (GM = Gesamtmineralogie, Tonmin =<br />

Tonmineralogie, Pollen = Pollenanalyse)<br />

2.2.2. Bezug zu regionalen Rohstoffvorkommen und angewandte<br />

Fragestellungen:<br />

Die Parndorfer Platte mit einer Gesamtfläche von ca. 200 km 2 ist aufgrund ihrer eiszeitlichen<br />

Terrassenschotter reich an abbaubaren Baurohstoffen wie Kiesen und<br />

Kiessanden. Arbeiten von BRÜGGEMANN (1989), HEINRICH (1990) und PISTOT-<br />

NIK (1989) orientieren über Zusammensetzung, Verwendung, Gewinnungs- und Vorratssituation.<br />

Verwendung finden diese Kiese und Sande in der Bauindustrie. In der<br />

52


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

Rohstoff-Abbaudatenbank an der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> Wien, FA Rohstoffgeologie,<br />

sind Abbaue und Vorkommen bundesweit erfasst und einsehbar.<br />

Abb. 26 zeigt einen Ausschnitt der geologischen Karte Blatt 79 Neusiedl. Darin sind<br />

die in diesem Bereich in der Abbaudatenbank der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> erfassten<br />

Abbaue dargestellt. Es wird deutlich, dass sich die meisten Abbaue in den<br />

quartären Kiesen und Sanden befinden. In den feinkörnigen pannonen Sedimenten,<br />

die in diesem Bereich auch nur untergeordnet an der Oberfläche anstehen, findet<br />

man lediglich einige aufgelassene Ton- und Sandgruben.<br />

Kiesgrube Neusiedler Schanze 79/141<br />

Die Kiesgrube, die dem Bauvorhaben am nächsten liegt, trägt die Nummer 79/141<br />

der Abbaudatenbank der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> und liegt etwa 700-800 m SW<br />

der geplanten Brücke über die A4. Im Zuge eines bergbehördlichen Bewilligungsverfahrens<br />

zur Nutzung des Kiesvorkommens wurden 1998 mehrere Bodenaufschlüsse,<br />

darunter auch eine Kernbohrung, durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der geologisch-lagerstättenkundlichen<br />

Beschreibung (WEIXELBERGER, 1998) beschrieben.<br />

Es wurden im Hangenden bei allen Aufschlüssen quartäre Sande und Kiese angetroffen,<br />

die der Terrasse von Lehen (Mindel) zugeordnet werden. Diese Kiese weisen<br />

eine braune bis rostbraune Verfärbung in den hangenden Bereichen auf, in den liegenden<br />

Bereichen (2,5-4,5m Tiefe) geht die Färbung in Grau über. Strukturell können<br />

Linsen-, Schräg- und Kreuzschichtung sowie erosive Schichtanschnitte beobachtet<br />

werden. Der Wechsel von gut sortierten, eingeregelten Kiesen mit mächtigen ungeschichteten<br />

Lagen und breitem Korngrößenspektrum deutet auf ein „Braided River“-<br />

Ablagerungsmilieu hin.<br />

Der Internbau des Sedimentkörpers wird durch unterschiedlich sandige Mittel- bis<br />

Grobkieslagen dominiert, die eine Mächtigkeit von bis zu 3m erreichen. Sandlagen<br />

und -linsen erreichen eine Mächtigkeit von maximal 0,5m.<br />

Die Kiese bestehen überwiegend aus gut gerundeten Quarzen, wobei der größte<br />

Korndurchmesser 9cm beträgt.<br />

Die Tiefe der Quartärunterkante war bei diesen Aufschlüssen sehr unterschiedlich,<br />

wobei sich zeigt, dass im Norden des in N-S-Richtung sehr langgezogenen Abbaufeldes<br />

das Quartär nur 1m mächtig ist, darunter folgen feinkörnige pannone Sedimente.<br />

Wenig südlich beträgt die Mächtigkeit der quartären Kiese 2,7m, gegen das<br />

südliche Ende des Abbaufeldes zu erreichen diese sogar eine Mächtigkeit von 8,2m.<br />

Die feinkörnigen Sedimente, die im Liegenden der mindelzeitlichen Kiese liegen, bestehen<br />

v.a. aus Feinsand mit unterschiedlichem Schluffanteil. Ihre Farbe ist beige bis<br />

grün, vereinzelt werden oxidische Verfärbungen beobachtet. Auch Lagen aus Schluff<br />

und Schluff-Ton werden beschrieben, die zumeist in einer engen Wechselfolge mit<br />

Feinsandlagen auftreten (WEIXELBERGER, 1998).<br />

Vergleicht man die Beschreibung der geologischen Verhältnisse in dieser Kiesgrube<br />

mit den Bohrungen und Schürfen der Anschlussstelle Neusiedl, so passt die Beschreibung<br />

der Sedimente sehr gut zusammen. Was die Mächtigkeit der quartären<br />

Kiese betrifft, korreliert auch diese sehr gut. Im Norden der Kiesgrube wird die Quartärunterkante<br />

in 1m Tiefe angetroffen, in den Bohrungen, die 700 m NE des Nordendes<br />

des Abbaufeldes liegen, liegt die Quartärunterkante in 1,30m (KB1) bzw. 2,1m<br />

(KB2) Tiefe.<br />

53


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

3. LITERATUR:<br />

BRÜGGEMANN, H.: Abgrenzung geeigneter Kiesabbaugebiete im Bereich der Parndorfer<br />

Platte (Rohstoffversorgung Ostautobahn). – Unveröff. Bericht, Bund/Bundesländer-Rohstoffprojekt<br />

B-A-015/89, Bibl. Geol. B.-A. / Wiss. Archiv Nr. A<br />

07204-R, 6 Bl., 1 Anh., 2 Beil., Wien, 1989.<br />

FERENCZ, K., HERRMANN, P. & PAHR, A.: <strong>Geologische</strong> Karte der Republik Österreich<br />

1:50.000, Blatt 138 Rechnitz. – Geol. B.-A., 1 Bl., Wien, 1987.<br />

FUCHS, W. & HERRMANN, P. m. Beitr. v. GRILL, R.: <strong>Geologische</strong> Karte der Republik<br />

Österreich 1:50.000, Blatt 79 Neusiedl am See – 80 Ungarisch Altenburg –<br />

109 Pamhagen. – Geol. B.-A., 1 Bl., Wien, 1985b.<br />

HAZIVAR, W.: Geotechnisches Gutachten betreffend A4 Ostautobahn AS Neusiedl<br />

2. – Unveröff. Gutachten, Eisenstadt, 2007.<br />

HEINRICH, M.: Bundesweite Übersicht zum Forschungsstand der Massenrohstoffe<br />

Kies, Kiessand, Brecherprodukte und Bruchsteine für das Bauwesen hinsichtlich<br />

der Vorkommen, der Abbaubetriebe und der Produktion sowie des Verbrauches. –<br />

Unveröff. Bericht, Bund/Bundesländer-Rohstoffprojekt Ü-LG-026/89, Bibl. Geol.<br />

B.-A. / Wiss. Archiv Nr. A 07710-R, IV + 7 Bl., 11 Abb., 25 Tab., Wien, 1990.<br />

HERRMANN, P., PAHR, A., KOLLMANN, W. & HEINZ, H.: Erläuterungen zur <strong>Geologische</strong>n<br />

Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 138 Rechnitz. – Geol. B.-<br />

A., 40 S., 15 Abb., Wien, 1988.<br />

HOFMANN, Th.: Begleitende geowissenschaftliche Dokumentation und Probenahme<br />

zum Projekt Neue Bahn mit Schwerpunkten auf umweltrelevante und rohstoffwissenschaftliche<br />

Auswertungen und die Aufschlußarbeiten in der niederösterreichischen<br />

und oberösterreichischen M. – Ber. Geol. B.-A., H. 36, Bund-/Bundesländerproj.<br />

N-C-032/91-95, O-C-009/91-95 und W-C-016/93-95, 129 S., 34 Abb.,<br />

11 Tab., Anh., Wien, 1997.<br />

KOLLMANN, W.: Geohydrologische Untersuchung zur Beurteilung der Wasserhöffigkeit<br />

im südlichen Burgenland 1978-1984. – Ber. Geol. B.-A., 7, Bund/Bundesländer-Rohstoffprojekt<br />

B-A-005a/F/78-84, Burgenländisches Landesmuseum –<br />

Wiss. Arbeiten aus dem Burgenland Bd. 76, 55 Bl., 3 Beil., 30 Kt., Wien-<br />

Eisenstadt, 1987.<br />

KOLLMANN, W., ERHART-SCHIPPEK, W., GAMERITH, W., MEYER, J. & ULL-<br />

RICH, J.: Hydrogeologische, geophysikalische und isotopenanalytische Untersuchungen<br />

im südlichen Burgenland im Jahr 1981. – Unveröff. Bericht, Bund/Bundesländer-Rohstoffprojekt<br />

B-A-005a/81F, Bibl. Geol. B.-A. / Wiss. Archiv Nr. A<br />

05433-R, II, 175 BI., Illustr., ungez., Wien, 1982.<br />

LETOUZÉ-ZEZULA, G., LIPIARSKI, P., REITNER, H. & SHADLAU, S.: Rohstoffgeologische<br />

Detailerkundung Parndorfer Platte. – Unveröff. Bericht, Bund/Bundesländer-Rohstoffprojekt<br />

B-A-011/98-99, Bibl. Geol. B.-A. / Wiss. Archiv, 23 Bl., 5<br />

Abb., 9 Beil., Wien, 2001.<br />

NEBERT, K.: Die Ergebnisse der kohlengeologischen Untersuchungen im Neogengebiet<br />

zwischen der Schieferinsel von Rechnitz und jener von Eisenberg. – Unveröff.<br />

Bericht, FFWF-Projekt 2975, Bibl. Geol. B.-A. / Wiss. Archiv Nr. A 05138-R,<br />

1–31 Bl., 4 Taf., Graz, 1977.<br />

NEBERT, K.: Die Lignitvorkommen Südostburgenlands. – Jb. Geol. B.-A., 122/1, S.<br />

143–180, 10 Abb., 6 Tab., 3 Taf., Wien, 1979.<br />

OBERHAUSER, R. (Red.): Der <strong>Geologische</strong> Aufbau Österreichs. – Springer-Verlag,<br />

700 S., 164 Abb., Wien, 1980.<br />

PAPP, A. & RUTTNER, A.: Bohrungen im Pannon südwestlich von Rechnitz (südliches<br />

Burgenland). – Verh. Geol. B.-A. 1952, H. 4, 191 - 200, 3 Abb., Wien, 1952.<br />

54


BC-15/2005-2007: Geo-Dokumentation Großbauvorhaben - Burgenland<br />

PERESSON-HOMAYOUN, M. m. Beitr. v. ATZENHOFER, B., CORIC, St., DRAX-<br />

LER, I., HERRMANN, P., KLEIN, P., LIPIARSKI, P., MASSIMO, D., NOWOTNY,<br />

A., RABEDER, J. & REITNER, H.: Begleitende geowissenschaftliche Dokumentation<br />

und Probennahme an burgenländischen Bauvorhaben mit Schwerpunkt auf<br />

rohstoffwissenschaftliche, umweltrelevante und grundlagenorientierte Auswertungen.<br />

– Unveröff. Jahresbericht Bund/Bundesländer-Rohstoffprojekt B-C-013/2004,<br />

Bibl. Geol. B.-A. / Wiss. Archiv, 63 Bl., 53 Abb., 8 Tab., Wien, 2005.<br />

PERESSON-HOMAYOUN, M. m. Beitr. v. DECKER, K., DRAXLER, I., EGGER, H.,<br />

HEINRICH, M., HERRMANN, P., KLEIN, P., KOLENPRAT, B., KRENMAYR, H.-<br />

G., KRHOVSKY, J., MASSIMO, D., MOSHAMMER, B., NOWOTNY, A. et al.: Begleitende<br />

geowissenschaftliche Dokumentation und Probennahme zum Projekt<br />

Neue Bahn und anderen Bauvorhaben mit Schwerpunkt auf rohstoffwissenschaftliche,<br />

umweltrelevante und grundlagenorientierte Auswertungen und die Aufschlußarbeiten<br />

in den nied. – Unveröff. Endbericht Bund/Bundesländer-Rohstoffprojekt<br />

N-C-032/1997-99 und N-C-047/2000-02, Bibl. Geol. B.-A. / Wiss. Archiv,<br />

204 Bl., 133 Abb., 7 Tab., Wien, 2003.<br />

PISTOTNIK, J. (Red.), BOROVICZENY, F., BRÜGGEMANN, H., HEINRICH, M.,<br />

HERRMANN, P., RATAJ, W., SCHÄFFER, G., SCHEDL, A., SHADLAU, S., VE-<br />

CER, B. & WIMMER-FREY, I.: Rohstoffpotential ausgewählter Gebiete Raum<br />

Wien Ost und Südost (ÖK-Blätter 59, 60, 61, 77, 78, 79). – Ber. Geol. B.-A., 16,<br />

Bund/Bundesländer-Rohstoffprojekt, B-C-010a/87d, N-C-009d/87, 56 S., 5 Beil.<br />

(63 Kt.), 1 Abb., Wien, 1989.<br />

SCHÖNLAUB, H.P. (Hrsg.), HEINRICH, M., HERRMANN, P., HOFMANN, Th.,<br />

KOLLER, F., KOLLMANN, W.F.H., LENHARDT, W.A., PAHR, A., PILLER, W.,<br />

SCHERMANN, O., SCHÖNLAUB, H.P., BELOCKY, R., SEIBERL, W. & WALACH,<br />

G.: Geologie der österreichischen Bundesländer Burgenland. – Geol. B.-A., 130<br />

S., 96 Abb., 10 Tab., 4 Taf., 1 geol. Kte. 1:200.000, Wien, 2000.<br />

TOLLMANN, A.: Geologie von Österreich, Band II: Außerzentralalpiner Anteil. – Bd. 2<br />

der Geologie von Österreich, F. Deuticke, 710 S., 286 Abb., 27 Tab., Wien, 1985.<br />

VOEST-ALPINE AG Lagerstättenforschung: . – Unveröff. Bericht Lagerstättenarchiv Geol. B.-A./FA<br />

Rohstoffgeologie, Kopien, Eisenerz, 1978.<br />

WEIXELBERGER, G.: Geologisch-lagerstättenkundliche Beschreibung sowie Untersuchungen<br />

von Kies hinsichtlich seiner Eignung als grundeigener mineralischer<br />

Rohstoff. – Unveröff. Gutachten, Pitten, 1998.<br />

55

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