Winter-Hölzle 2011 - Evangelische Gesamtkirchengemeinde Biberach
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Brot für die Welt<br />
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52. Aktion Brot für die Welt<br />
Die Saat geht auf<br />
Eine ermutigende Aussage! Diese Überschrift<br />
hat das Brot für die WeltProjekt in Bangla desh,<br />
das der DiakonieAusschuss der Ge samt <br />
kirchengemeinde für dieses Jahr als Beispiel<br />
für die über 50jährige segensreiche Arbeit<br />
von Brot für die Welt aus gewählt<br />
hat. An gesichts der<br />
erschrecken den Nach richten,<br />
dass der zeit mehr als eine<br />
Milliarde Men schen hungern<br />
und die inter natio nale Ge <br />
mein schaft weiter denn je<br />
von ihrem Ziel ent fernt ist,<br />
die Zahl der Hungernden bis 2015 zu hal bieren,<br />
setzen Projekte wie das im folgenden<br />
vorgestellte kleine Zeichen der Hoffnung.<br />
Foto: Jörg Böthling (BfdW)<br />
Bangladesch: Die Garo sind eine christliche<br />
Minderheit im Norden von Bangladesch. Sie<br />
leben von der Landwirtschaft. Doch die Zerstö<br />
rung ihres Lebensraums bedroht sie in<br />
ihrer Existenz. Die Church of Bangladesh hilft<br />
ihnen, ihre Erträge zu steigern und ihre Er <br />
näh rung zu sichern.<br />
Es ist früher Morgen. Mit einem Eimer geht<br />
Kalpona Ritchil durch Reihen mit Blumenkohl,<br />
Auberginen und Spinat und sprengt mit den<br />
Fingern Wasser auf die Pflanzen. „Das Ge müse<br />
schützt uns vor Hunger“, sagt<br />
die 47Jährige und lässt den<br />
Blick über die Beete schweifen.<br />
Bohnen, Papaya, Tomaten,<br />
Chili schoten, Knoblauch<br />
– groß ist die Vielfalt auf der<br />
kleinen Fläche hinter ihrem<br />
Haus. Zwar besitzt die Witwe<br />
aus dem Dorf Idilpur auch noch zwei kleine<br />
Felder, auf denen sie Reis anbaut. Doch der<br />
reicht immer nur für die ersten Monate nach<br />
der Ernte. Zudem ist Kalpona Ritchil verunsichert.<br />
Sie befürchtet, eines Tages ihr Land zu<br />
ver lieren. „Immer mehr benga lische Siedler<br />
kommen in diese Region, und der Öko park<br />
ist nicht weit weg von hier geplant.“<br />
Idilpur liegt in der Region Madhupur im<br />
Norden von Bangladesch. Hier leben viele,<br />
ur sprünglich aus Tibet eingewanderte Garo.<br />
Im Unterschied zur bengalischen Be völ kerungs<br />
mehrheit, die fast ausschließlich mus limi<br />
schen Glaubens ist, sind die Garo Christen.<br />
Sie sprechen eine eigene Sprache und feiern<br />
traditionelle Feste. Vor allem aber hat bei<br />
ihnen die Frau eine dominante Stel lung in<br />
Familie und Gesellschaft: So erbt die Tochter<br />
Land und Haus von ihrer Mutter; der Mann<br />
zieht nach der Hochzeit in den Haus halt<br />
seiner Ehefrau.<br />
Von dem einst großen Urwald in der Region<br />
Madhupur ist heute nur noch wenig übrig.<br />
Vor etwa 20 Jahren begannen staatliche und<br />
private Unternehmen, Kautschukplantagen<br />
anzulegen sowie großflächig Bananenstauden,<br />
Eukalyptus und andere Nutzbäume anzupflan<br />
zen. Außerdem drängen immer mehr<br />
bengalische Siedler in die fruchtbare Region.<br />
Und zu allem Überfluss will die Regierung<br />
hier einen Ökopark einrichten, der Touristen<br />
nach Bangladesch locken soll. Doch alle<br />
wissen: Hat die korrupte Forstbehörde erst<br />
einmal die alleinige Kontrolle, werden die<br />
letzten Waldflächen abgeholzt und die Garo<br />
von ihrem Land vertrieben.<br />
„Vor allem junge Leute wandern in die Städte<br />
ab“, sagt David Sarker, Projektkoordinator<br />
der Church of Bangladesh (COB) in Madhupur.<br />
Mit einem von Brot für die Welt finanzierten<br />
ländlichen Entwicklungsprojekt will COB den<br />
Garo ermöglichen, in ihrer Heimat zu bleiben<br />
und ihre Kultur zu bewahren. Dazu werden<br />
die Menschen unter anderem über ihre Land<br />
Brot für die Welt<br />
rechte aufgeklärt und lernen, ihr Ein kommen<br />
zu steigern und ihre Ernährung zu sichern:<br />
zum Beispiel, indem sie neue Feld früchte an <br />
bauen, Pilze züchten oder orga ni schen Dünger<br />
herstellen.<br />
In Kalpona Ritchils Dorf produziert inzwischen<br />
über die Hälfte der 150 Familien diesen so ge <br />
nann ten Vermikompost. Und die Nachfrage<br />
steigt. Selbst die Plantagenbesitzer kaufen<br />
den organischen Dünger. Viele Familien konnten<br />
sich so eine wichtige Einnahmequelle er <br />
schließen. „Unsere Situation hat sich sehr verbessert“,<br />
sagt Kalpona Ritchil. „Früher gab<br />
es nur das Nötigste, heute essen wir drei mal<br />
am Tag – und ich kann uns sogar Bananen<br />
auf dem Markt kaufen!“<br />
Weitere Informationen zu diesem Projekt<br />
finden Sie im Internet unter www.brotfuerdiewelt.de/projekte/cob<br />
Klaus Sieg (Brot für die Welt)<br />
Bitte tragen Sie dazu bei, dass sich Brot für<br />
die Welt in Zusammenarbeit mit verlässlichen<br />
Partnern vor Ort weiterhin für eine Ver besserung<br />
der Lebensbedingungen unserer notleidenden<br />
Mitmenschen weltweit ein setzen<br />
kann. Danke für alle großherzigen Spenden<br />
und Opfergaben in der Advents- und Weihnachtszeit<br />
– und darüber hinaus!<br />
Überweisungsformulare liegen diesem Kirchen<br />
boten bei. Ganzjährig können Spenden<br />
unter dem Stichwort Brot für die Welt überwiesen<br />
werden auf das Konto der Evange lischen<br />
Kirchenpflege <strong>Biberach</strong>. KontoNr. 3021,<br />
KSK <strong>Biberach</strong>, BLZ 654 500 70.<br />
Margarete Kührt, DiakonieAusschuss<br />
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