22.12.2012 Aufrufe

Winter-Hölzle 2011 - Evangelische Gesamtkirchengemeinde Biberach

Winter-Hölzle 2011 - Evangelische Gesamtkirchengemeinde Biberach

Winter-Hölzle 2011 - Evangelische Gesamtkirchengemeinde Biberach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Brot für die Welt<br />

14<br />

52. Aktion Brot für die Welt<br />

Die Saat geht auf<br />

Eine ermutigende Aussage! Diese Überschrift<br />

hat das Brot für die Welt­Projekt in Bangla desh,<br />

das der Diakonie­Ausschuss der Ge samt ­<br />

kirchengemeinde für dieses Jahr als Beispiel<br />

für die über 50­jährige segensreiche Arbeit<br />

von Brot für die Welt aus gewählt<br />

hat. An gesichts der<br />

erschrecken den Nach richten,<br />

dass der zeit mehr als eine<br />

Milliarde Men schen hungern<br />

und die inter natio nale Ge ­<br />

mein schaft weiter denn je<br />

von ihrem Ziel ent fernt ist,<br />

die Zahl der Hungernden bis 2015 zu hal bieren,<br />

setzen Projekte wie das im folgenden<br />

vorgestellte kleine Zeichen der Hoffnung.<br />

Foto: Jörg Böthling (BfdW)<br />

Bangladesch: Die Garo sind eine christliche<br />

Minderheit im Norden von Bangladesch. Sie<br />

leben von der Landwirtschaft. Doch die Zerstö<br />

rung ihres Lebensraums bedroht sie in<br />

ihrer Existenz. Die Church of Bangladesh hilft<br />

ihnen, ihre Erträge zu steigern und ihre Er ­<br />

näh rung zu sichern.<br />

Es ist früher Morgen. Mit einem Eimer geht<br />

Kalpona Ritchil durch Reihen mit Blumenkohl,<br />

Auberginen und Spinat und sprengt mit den<br />

Fingern Wasser auf die Pflanzen. „Das Ge müse<br />

schützt uns vor Hunger“, sagt<br />

die 47­Jährige und lässt den<br />

Blick über die Beete schweifen.<br />

Bohnen, Papaya, Tomaten,<br />

Chili schoten, Knoblauch<br />

– groß ist die Vielfalt auf der<br />

kleinen Fläche hinter ihrem<br />

Haus. Zwar besitzt die Witwe<br />

aus dem Dorf Idilpur auch noch zwei kleine<br />

Felder, auf denen sie Reis anbaut. Doch der<br />

reicht immer nur für die ersten Monate nach<br />

der Ernte. Zudem ist Kalpona Ritchil verunsichert.<br />

Sie befürchtet, eines Tages ihr Land zu<br />

ver lieren. „Immer mehr benga lische Siedler<br />

kommen in diese Region, und der Öko park<br />

ist nicht weit weg von hier geplant.“<br />

Idilpur liegt in der Region Madhupur im<br />

Norden von Bangladesch. Hier leben viele,<br />

ur sprünglich aus Tibet eingewanderte Garo.<br />

Im Unterschied zur bengalischen Be völ kerungs<br />

mehrheit, die fast ausschließlich mus limi<br />

schen Glaubens ist, sind die Garo Christen.<br />

Sie sprechen eine eigene Sprache und feiern<br />

traditionelle Feste. Vor allem aber hat bei<br />

ihnen die Frau eine dominante Stel lung in<br />

Familie und Gesellschaft: So erbt die Tochter<br />

Land und Haus von ihrer Mutter; der Mann<br />

zieht nach der Hochzeit in den Haus halt<br />

seiner Ehefrau.<br />

Von dem einst großen Urwald in der Region<br />

Madhupur ist heute nur noch wenig übrig.<br />

Vor etwa 20 Jahren begannen staatliche und<br />

private Unternehmen, Kautschukplantagen<br />

anzulegen sowie großflächig Bananenstauden,<br />

Eukalyptus und andere Nutzbäume anzupflan<br />

zen. Außerdem drängen immer mehr<br />

bengalische Siedler in die fruchtbare Region.<br />

Und zu allem Überfluss will die Regierung<br />

hier einen Ökopark einrichten, der Touristen<br />

nach Bangladesch locken soll. Doch alle<br />

wissen: Hat die korrupte Forstbehörde erst<br />

einmal die alleinige Kontrolle, werden die<br />

letzten Waldflächen abgeholzt und die Garo<br />

von ihrem Land vertrieben.<br />

„Vor allem junge Leute wandern in die Städte<br />

ab“, sagt David Sarker, Projektkoordinator<br />

der Church of Bangladesh (COB) in Madhupur.<br />

Mit einem von Brot für die Welt finanzierten<br />

ländlichen Entwicklungsprojekt will COB den<br />

Garo ermöglichen, in ihrer Heimat zu bleiben<br />

und ihre Kultur zu bewahren. Dazu werden<br />

die Menschen unter anderem über ihre Land­<br />

Brot für die Welt<br />

rechte aufgeklärt und lernen, ihr Ein kommen<br />

zu steigern und ihre Ernährung zu sichern:<br />

zum Beispiel, indem sie neue Feld früchte an ­<br />

bauen, Pilze züchten oder orga ni schen Dünger<br />

herstellen.<br />

In Kalpona Ritchils Dorf produziert inzwischen<br />

über die Hälfte der 150 Familien diesen so ge ­<br />

nann ten Vermikompost. Und die Nachfrage<br />

steigt. Selbst die Plantagenbesitzer kaufen<br />

den organischen Dünger. Viele Familien konnten<br />

sich so eine wichtige Einnahmequelle er ­<br />

schließen. „Unsere Situation hat sich sehr verbessert“,<br />

sagt Kalpona Ritchil. „Früher gab<br />

es nur das Nötigste, heute essen wir drei mal<br />

am Tag – und ich kann uns sogar Bananen<br />

auf dem Markt kaufen!“<br />

Weitere Informationen zu diesem Projekt<br />

finden Sie im Internet unter www.brot­fuerdie­welt.de/projekte/cob<br />

Klaus Sieg (Brot für die Welt)<br />

Bitte tragen Sie dazu bei, dass sich Brot für<br />

die Welt in Zusammenarbeit mit verlässlichen<br />

Partnern vor Ort weiterhin für eine Ver besserung<br />

der Lebensbedingungen unserer notleidenden<br />

Mitmenschen weltweit ein setzen<br />

kann. Danke für alle großherzigen Spenden<br />

und Opfergaben in der Advents- und Weihnachtszeit<br />

– und darüber hinaus!<br />

Überweisungsformulare liegen diesem Kirchen<br />

boten bei. Ganzjährig können Spenden<br />

unter dem Stichwort Brot für die Welt überwiesen<br />

werden auf das Konto der Evange lischen<br />

Kirchenpflege <strong>Biberach</strong>. Konto­Nr. 3021,<br />

KSK <strong>Biberach</strong>, BLZ 654 500 70.<br />

Margarete Kührt, Diakonie­Ausschuss<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!