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Drei verschiedene Wellenformen - TrockenBau Akustik

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© Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Köln 2012. Jede Vervielfältigung und Verbreitung ohne Zustimmung des Verlags ist unzulässig.<br />

p, v ~ 1<br />

r<br />

(1)<br />

Die Schallintensität I (= p ∙ v) nimmt im<br />

Fernfeld mit dem Quadrat der Entfernung<br />

r2 |v| ~ Nahfeld<br />

ab:<br />

1<br />

(2)<br />

r2 Physikalisch veranschaulichen kann<br />

man sich diesen Zusammenhang auch<br />

über die von der Schallquelle ausgestrahlte<br />

Schallleistung W [3]. Sie durchsetzt eine<br />

ak<br />

sich mit Schallgeschwindigkeit ausdehnende<br />

Kugelfläche, wobei die Schallintensität<br />

I in dem gleichen Maße abnimmt, wie<br />

die Fläche (4πr2 ) mit r2 I ~<br />

größer wird. Die<br />

sehr einfache Beziehung<br />

1<br />

(3)<br />

r2 W = I ∙ S ~ ak 1 ∙ 4πr2 = const. (4)<br />

r2 Z = o p [Einheit: Ns/m3 p, v ~<br />

] (5)<br />

v<br />

1<br />

(1)<br />

r<br />

|v| ~ Nahfeld 1<br />

(2)<br />

r2 I ~ 1<br />

(3)<br />

r2 W = I ∙ S ~ ak p2 ∙ S<br />

p ∙ c<br />

W = I ∙ S ~ ak 1 ∙ 4πr2 = const.<br />

r2 (6)<br />

(4)<br />

p<br />

belegt,<br />

~<br />

dass die abgestrahlte Schallleistung<br />

auf der Hüllfläche konstant und<br />

somit unabhängig von der Entfernung<br />

r ist. In dieser Gleichung bedeutet S die<br />

durchschallte Kugeloberfläche. Bei hinreichend<br />

großer Entfernung r von der<br />

Quelle werden die Wellenfronten quasi<br />

eben. Bei der Verdopplung der Entfernung<br />

(= 2r) zur Schallquelle sinken bei einem<br />

Kugelstrahler der Schalldruckpegel Lp und der Schallintensitätspegel L um den<br />

I<br />

gleichen Betrag, nämlich um –6 dB, siehe<br />

Abbildung 2.<br />

Schallquellen, die rein kugelförmige<br />

Wellenfronten ausstrahlen, bezeichnet<br />

man als Kugelstrahler (0. Ordnung) oder<br />

auch als „atmende“ Kugeln. Auch Schallquellen<br />

beliebiger Gestalt können als Kugelstrahler<br />

angesehen werden, solange<br />

deren Abmessungen sehr klein gegenüber<br />

der Wellenlänge sind.<br />

1<br />

(7)<br />

√r<br />

I ~ 1<br />

Z = o<br />

(8)<br />

r<br />

p [Einheit: Ns/m3 ] (5)<br />

v<br />

W = I ∙ S ~ ak p2 ∙ S<br />

(6)<br />

p ∙ c<br />

p ~ 1<br />

(7)<br />

√r<br />

I ~ 1<br />

(8)<br />

r<br />

Kolbenstrahler kennzeichnen<br />

ebene Schallwellen<br />

In der Praxis spielen „geometrisch reine“<br />

Kugel- bzw. Punktstrahler keine sonderlich<br />

große Rolle. Für theoretische Berechnungen<br />

dagegen kommt ihnen eine<br />

große Bedeutung zu. Unsere üblicherweise<br />

verwendeten Lautsprecher z. B. lassen<br />

sich sehr viel besser durch einen anderen,<br />

idealisierten Strahlertyp beschreiben,<br />

nämlich durch den Kolbenstrahler. Die<br />

von einem Kolbenstrahler in einer (theoretisch<br />

unendlich) ausgedehnten Wand<br />

abgestrahlten Schallwellen sind (halb-)<br />

kugelförmig.<br />

Abbildung 3<br />

Die einfachste Wellenform überhaupt<br />

ist die ebene Schallwelle. Sie lässt sich<br />

aber selbst mit extrem großen, konphas<br />

schwingenden Platten praktisch nicht realisieren.<br />

Das gelingt lediglich mit einem<br />

Kolbenstrahler in einem (theoretisch unendlich)<br />

langen, reflexionsfrei abgeschlossenen,<br />

schallharten Rohr, dessen Querabmessungen<br />

im Vergleich zur Wellenlänge<br />

klein sind. Bekannte Beispiel dafür sind<br />

Kundt’sche bzw. Impedanz-Messrohre [3]<br />

[4], wie man sie u. a. zur Bestimmung des<br />

Absorptionsgrades α von Schallschluckmaterialien<br />

verwendet. Die von einem<br />

Kolbenstrahler in einem Rohr erzeugte<br />

Rohr-Schallwelle besitzt ebene Wellenfronten,<br />

d. h. Flächen konstanter Phase<br />

senkrecht zur Rohrachse. Die spezifische<br />

Schallkennimpedanz Z s , d. h. das Verhältnis<br />

von Schalldruck zu Schallschnelle<br />

(= p/v), ist in einer solchen ebenen Welle<br />

an jeder Stelle und zu jedem Zeitpunkt<br />

konstant, und zwar gleich dem Produkt<br />

aus Mediumdichte ρ und Schallgeschwindigkeit<br />

c. Das ist eine reine „Materialkonstante“<br />

des betreffenden Mediums, in dem<br />

sich der Schall ausbreitet. Man bezeichnet<br />

p, v ~ 1<br />

r<br />

Technik<br />

Pegelabnahme bei Verdopplung der Entfernung zur Schallquelle bei einem linienstrahler:<br />

a) Infolge der Beziehung p ~ 1/√ – r ändert sich bei einer Entfernungsverdopplung der Schalldruckpegel<br />

L um [20 ∙ lg 1/√ p – |v| ~ Nahfeld<br />

2- =] –3 db.<br />

b) Infolge der Beziehung I ~ 1/r ändert sich bei einer Entfernungsverdopplung der Schallintensitätspegel<br />

L ebenfalls(!) um [10 ∙ lg 0,5 =] –3 db.<br />

i 1<br />

(2)<br />

r2 I ~ 1<br />

(3)<br />

r2 p, v ~ 1<br />

(1)<br />

r<br />

W = I ∙ S ~ ak<br />

dieses Verhältnis auch als Schallkennimpedanz<br />

Z : o 1 ∙ 4πr2 = const. (4)<br />

r2 Z = o p [Einheit: Ns/m3 |v| ~ Nahfeld<br />

v<br />

] (5)<br />

1<br />

(2)<br />

r2 I ~ 1<br />

r<br />

(3)<br />

2<br />

In Luft (bei 20 °C) ist Z = 408 Ns/m³<br />

o<br />

[5]. Die Amplituden von Schalldruck und<br />

WSchallschnelle = I ∙ S ~ ak in einer Rohrwelle bleiben<br />

bei gleicher Phasenlage konstant, s. a. [6].<br />

Die von einem Kolbenstrahler abgestrahlte<br />

Schallleistung W gehorcht hier der<br />

ak<br />

Beziehung:<br />

p2 ∙ S<br />

(6)<br />

p ∙ c<br />

p ~ 1<br />

W = I ∙ S ~ ak<br />

(7)<br />

√r<br />

1 ∙ 4πr2 = const. (4)<br />

r2 Z = o p [Einheit: Ns/m3 ] (5)<br />

v<br />

I ~<br />

S ist darin die durchschallte Fläche. Bei<br />

Schallwellen in Rohren ist S konstant, d. h.<br />

bei gegebener, konstanter Schallleistung<br />

W bleibt auch die Schallintensität kons-<br />

ak<br />

tant! Die einzigen Verluste die eine ebene<br />

Schallwelle in einem Rohr erfährt, rühren<br />

her von der inneren Reibung an der<br />

oft nur wenige Zehntelmillimeter dicken<br />

viskosen Grenzschicht an den Rohrwänden.<br />

Die dadurch bedingte Dämpfung ist<br />

sehr gering. In früheren Zeiten konnte<br />

man z. B. Kommandos über eine lange<br />

1<br />

W = I ∙ S ~ ak<br />

(8)<br />

r<br />

p2 ∙ S<br />

(6)<br />

p ∙ c<br />

p ~ 1<br />

(7)<br />

√r<br />

I ~ 1<br />

(8)<br />

r<br />

<strong>TrockenBau</strong> <strong>Akustik</strong> ❘ 5.2012 25<br />

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