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Landschaftsentwicklung in Bayern - Bayerisches Staatsministerium ...

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E<br />

E8 | a) Schnitt durch den<br />

Westrand der Böhmischen<br />

Masse im Bereich<br />

der Fränkischen<br />

L<strong>in</strong>ie mit dem durch die<br />

KTB-Bohrung erkannten<br />

Störungsmuster.<br />

b) Störungszone <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Amphibolit aus<br />

der KTB-Bohrung<br />

(Durchmesser des Bohrkerns<br />

etwa 10 cm).<br />

E9 | a) Das Störungsmuster<br />

am Südwestrand der<br />

Böhmischen Masse,<br />

das während der VariszischenKrustene<strong>in</strong>engung<br />

angelegt wurde.<br />

b) Modell zur Entstehung<br />

von Störungssystemen<br />

bei der Krustene<strong>in</strong>engung<br />

am Beispiel<br />

der Kollision des <strong>in</strong>dischen<br />

Subkont<strong>in</strong>entes<br />

(rot) mit der asiatischen<br />

Platte (gelb).<br />

174<br />

b)<br />

a)<br />

FL<br />

FL: Fränkische L<strong>in</strong>ie<br />

KTB: Kont<strong>in</strong>entale Tiefbohrung der BRD<br />

KTB<br />

zwei Phasen von Störungs- und Überschiebungsereignissen<br />

gegeben hat, die der variszischen<br />

und der g alpidischen Gebirgsbildung<br />

zugeordnet werden konnten.<br />

Wenn also die Alpenkollision die Störungsmuster<br />

im alpenfernen Bereich des Oberpfälzer<br />

Waldes erzeugt hat, dann muss von e<strong>in</strong>er<br />

Übertragung der Spannungen weit <strong>in</strong> das Vorland<br />

e<strong>in</strong>es Gebirges ausgegangen werden.<br />

Wie man sich so e<strong>in</strong>e Spannungsübertragung<br />

vorstellt, kann durch e<strong>in</strong>fache Modelle<br />

nachvollzogen werden, <strong>in</strong> denen man die Kollision<br />

des <strong>in</strong>dischen Subkont<strong>in</strong>entes mit der<br />

asiatischen Platte nachstellt. Die <strong>in</strong>dische<br />

Platte hat sich wie e<strong>in</strong> fester Block <strong>in</strong> die asiatische<br />

Platte h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geschoben (k E9). In der<br />

Sach<strong>in</strong>formation <strong>Landschaftsentwicklung</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />

direkten Kollisionszone hat sich das Hochgebirge<br />

des Himalaya gebildet. Die Spannungen<br />

wurden hier, wie <strong>in</strong> k E2 skizziert, durch<br />

plastische Verformung (Faltung, Gneisbildung)<br />

und durch Überschiebungen abgebaut.<br />

Durch die weitere E<strong>in</strong>engung entstanden<br />

auch nördlich des Himalaya <strong>in</strong> der asiatischen<br />

Platte Störungen. Bewegungen entlang dieser<br />

Störungen werden auch heute noch registriert,<br />

denn Indien bewegt sich immer noch<br />

mit e<strong>in</strong>er Geschw<strong>in</strong>digkeit von ca. 5 cm/Jahr<br />

auf den asiatischen Kont<strong>in</strong>ent zu. Erdbeben<br />

<strong>in</strong>nerhalb der asiatischen Platte s<strong>in</strong>d die<br />

Folge.<br />

Durch e<strong>in</strong> ähnliches Spannungsfeld kann man<br />

sich die Entstehung der großen Störungsmuster<br />

im Bayerischen Grundgebirge (Bayerischer<br />

Pfahl, Donaurandstörung) erklären (k E9).<br />

Diese verlaufen <strong>in</strong> NW-SO-Richtung und bilden<br />

zusammen mit den NO-SW orientierten<br />

Störungssystemen im österreichischen Teil<br />

der Böhmischen Masse e<strong>in</strong> System, das durch<br />

E<strong>in</strong>engung am Ende der Variszischen Kollision<br />

entstanden ist, als die Kruste schon wieder<br />

starr war. Bei der späteren Kollision von<br />

Afrika und Europa während der Entstehung<br />

der Alpen mit etwa gleicher N-S E<strong>in</strong>engungsrichtung<br />

wurden diese alten Störungssysteme<br />

wieder genutzt (reaktiviert). Durch die E<strong>in</strong>engung<br />

hat sich das g Grundgebirge über die<br />

Sedimentgeste<strong>in</strong>e des Vorlandes geschoben.<br />

Lernort Geologie

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