MOPO Extra - FC St. Pauli 2020/21
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Freitag, 18. September 2020
IX
Der Stabilisator
Leart Paqarada (25): Er sei gekommen, „um zu spielen und
Führung zu übernehmen“, sagt Leart Paqarada. Der Linksverteidiger
ist zwar erst 25 Jahre alt, hat aber schon 152
Spiele in der 2. Liga –allesamtfür Sandhausen –und 19 für
die kosovarische Nationalmannschaft auf seinem Fußball-
Buckel.Auf St. Pauli soll er mit seiner Erfahrung und seinem
Können das Vakuum, das sich in der vergangenen
Saison hinten links gebildet hat, füllen. Und auf der Position endlich wieder für
Stabilität, die mit Daniel Buballas Wechsel in das Abwehrzentrum verschwand,
sorgen. „Mit Leart ist ganz klar besprochen, wo seine Position ist und wie sein Weg
aussehen kann“, sagt Timo Schultz über Paqarada, der selbst „unangenehm sein“
will in der Verteidigung. Darin liege seine Kernaufgabe. „Aber ich bin vom Typ
eher offensivausgerichtet. Ich hab tierisch Spaß daran, der Mannschaft offensivzu
helfen.“ Dass er das kann, hat der geborene Bremer mit 18Torvorlagen für Sandhausen
nachgewiesen.
Der Beißer
Rodrigo Zalazar (21): Eine „Wunderkerze,“
von der jede Mannschaft, zwei, drei vertragen
könne, hatte Timo Schultz angekündigt.
Und präsentierte den Uruguayer Rodrigo
Zalazar als neuen Mann fürs zentrale Mit-
Nicht unwahrscheinlich, dass die
telfeld.
Wunderkerze zündet –denn Zalazar, 21 Jahre
jung und für eine Saison von Eintracht Frankfurt geliehen, überzeugt
durch seine Dynamik und seine Aggressivität im Zweikampf.
Kurzum: Derfrühere uruguayische U20-Nationalspieler fackelt nicht
lang. Mindestens eines fehlt dem vielversprechenden Zalazar, dem
der Frankfurter Sportchef Fredi Bobic zutraut, erkönne „mal sehr
spannend werden, wenn er sich so weiterentwickelt“, noch: dieRuhe
am Ball. Schafft es der Rechtsfuß, weniger hektisch zu agieren, kann
die Wunderkerze zur Mittelfeld-Feuerwalze heranwachsen.
Der Riese
Simon Makienok (29): 201Zentimeter misstSimon Makienokvonn
Fußbis Kopf. Besonders am oberen Ende seines tätowierten
Körpers –erhat nach eigener Aussageaufgehört, sie zu zählen
–liegen die fußballerischen Stärken des dänischen Sturm-
Riesen: im Kopfballspiel. 24 seiner insgesamt 70 Profi-Tore
in Deutschland, England, Dänemark und den Niederlanden
erzielte Makienok mit seinem Schädel. Vergleiche mit seinem
Sturm-Vorgänger Henk Veerman verbietet sich der
sechsfache dänische Nationalspieler trotz der offensichtlichen
Ähnlichkeiten in der körperlichen Konstitution. „Ich
denke, wir haben einenunterschiedlichen Spielstil, ich habe
meine eigenen Qualitäten“, betont er. Zuletzt erzielte Makienok
bei Absteiger Dresden in neun Spielen drei Tore –
über so eine Quote würde man sich auf St. Pauli freuen.
Das Kraftpaket
Maximilian Dittgen (25): Maxi, Bulle,
Kraftpaket (Timo Schultz), Rakete
(auch Timo Schultz) –an
Spitznamen mangelt es nicht für
Maximilian Dittgen. Der 25-Jährige
soll mit seiner Physis vorallem
auf dem linken Flügel, wahlweise
auch im Sturmzentrum,
auftrumpfen. „Er ist jetzt nicht
der feine Techniker, der fünf
Übersteiger macht, sonderneher
ein gradliniger Typ“, sagt Vize-
Kapitän Marvin Knoll über Dittgen,
der von Absteiger Wehen
Wiesbaden gekommen ist: „Der
nimmt sich den Ball und rennt
einfach an seinem Gegenspieler
vorbei.“ Ein Kraftpaket eben.
Oder um es mit Timo Schultz zu
sagen: Dittgen habe „einen Antritt
wie mit einer Rakete im
Arsch“. Der Vertragdes früheren
U-20-Nationalspielers, der 2012
mit Schalke Deutscher A-Jugend-
Meister wurde, läuft bis 2022.
Der Druck-Macher
Dennis Smarsch (21): Ganz so weit, wie es seine Rückennummer vermuten
lässt, ist Torwart-Talent Dennis Smarsch noch nicht. Auf
seinem Shirt prangt zwar die Eins, zu Saisonbeginn muss sich der
21-Jährige aber erst einmal hinter Stammtorhüter Robin Himmelmann
anstellen. Trotzdem hegt er Ambitionen, schließlich kommt
Smarsch vomBundesligisten Hertha BSC. „Ich will auch Druck auf
die Nummer eins ausüben“, betont der 1,95-Meter-Mann mit der
„ziemlich großen Klappe“,wie er sich beschreibt. Vermutlich nicht
die schlechteste Voraussetzung, um den inzwischen 31-Jährigen
Robin Himmelmann zu fordern –und vonihm zu lernen. „Wir erhoffen
uns, dass er den Konkurrenzkampf unter den Keepern vorantreibt“,
sagt Sportchef Andreas Bornemann.