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Festschrift - Frankfurter Förderverein für Physikalische ...

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Fachbereich Physik der Johann Wolfgang Goethe-Universität<br />

und<br />

<strong>Frankfurter</strong> <strong>Förderverein</strong> <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Grundlagenforschung<br />

<strong>Festschrift</strong><br />

zur Akademischen Feier<br />

am Freitag, 25. Juni 2010, um 15:30 Uhr<br />

auf dem Schiff MS ” Ehrenfels“ im Hafen von Geisenheim/Rhein<br />

1. Überreichung der Promotionsurkunden an die diesjährigen Doktoranden des Fachbereiches<br />

Yuliya Aksyutina, Florian Beißner, Rustam Berezov, Barbara Betz, Veronica Antocheviz<br />

Dexheimer, Peter Dinkelaker, Martin Eichler, Quingguo Feng, Tetyana Galatyuk, Saskia<br />

Stella Gottlieb-Schönmeyer, Yun Guo, Manfred Hartel, Sebastian Heß, Ninad Joshi,<br />

Kerstin Keller, Stefan Kniege, Volodymyr Konchakovski, Filiz Korkmaz, Katharina<br />

Kreidi, Dmytro Kresan, Maneesh Mathew, Hannah Petersen, Peyman Pirooznia, Shandi<br />

Mohammea Salem, Gabriele Schäfer, Andreas Sinner, Mehmet Süzen, Rudolf Tiede,<br />

Irakli Titvinidze, Sergij Trotsenko, Sascha Vogel, Jens Wiechula, Oliver Wondratschek,<br />

Jacek Zaranek, Chuan Zhang<br />

2. Verleihung des Titels Außerplanmäßiger Professor<br />

an<br />

Dr. Jürgen Struckmeier<br />

3. Verleihung der Ehrendoktorwürde<br />

an<br />

Prof. Dr. Mikhail Itkis<br />

und an<br />

Prof. Dr. Vladimir Fortov<br />

4. Verleihung der Michael-Loulakis-Preise<br />

<strong>für</strong> sehr guten Studienleistungen an<br />

Michael Buchhold, Elena Aurelia Gati, Lisa Antje Herr, Jan Keitel, Alex Meistrenko,<br />

Martin Sprenger, Simon Streib


5. Verleihung des Erwin-Schopper-Gedächtnispreises<br />

an<br />

Dr. Michael Mitrovski<br />

6. Verleihung des Gernot und Carin Frank-Preises<br />

<strong>für</strong> die besten physikalischen Dissertationen des Jahres an<br />

Frau Dr. Saskia Gottlieb-Schönmeyer<br />

und an<br />

Frau Dr. Hannah Petersen<br />

7. Verleihung des Carl Wilhelm Fück-Preises<br />

an<br />

Dr. Axel Gruppe<br />

8. Verleihung des Michael und Biserka Baum-Preises<br />

<strong>für</strong> exzellente wissenschaftliche Arbeit an<br />

Prof. Dr. Bruno Deiss<br />

9. Verleihung der Carl Wilhelm Fück-Laureatus-Professur<br />

an<br />

Prof. Dr. Harald Appelshäuser<br />

10. Festvortrag des Ehrengastes<br />

Boris Rhein<br />

” Frankfurt Rhein-Main: Wissensregion mit Zukunft“


________________________________________________<br />

Die bisherigen Laureatus-Professoren des Fachbereichs<br />

__________________________________________________________________________________________________________<br />

Joseph Buchmann-Professur: Dr. Dres. h.c. Sigurd Hofmann 2004-2008<br />

Judah Eisenberg-Professur: Dr. Dr. h.c. Reinhard Stock 2001-2004<br />

Dr. Horst Stöcker 2004-<br />

Gerald Kucera-Professur: Dr. Wolf Aßmus 2003-<br />

Dr. Ulrich Ratzinger 2009-<br />

Stefan Lyson-Professur: Dr. Reiner Dreizler 1999-2001<br />

Dr. Horst Schmidt-Böcking 2001-2004<br />

Dr. Alwin Schempp 2004-<br />

Rolf und Edith Sandvoss-Professur: Dr. Herbert Ströbele 2005-2008<br />

Dr. Michael Lang 2008-<br />

Carl Wilhelm Fück-Professur: Dr. Harald Appelshäuser 2010-<br />

____________________________________________________<br />

Die bisherigen Michael und Biserka Baum-Preisträger<br />

__________________________________________________________________________________________________________<br />

2001 Prof. Dr. Hartmut Roskos<br />

2002 PD Dr. Petra Hellwig<br />

PD Dr. Jürgen Schaffner-Bielich<br />

2003 Prof. Dr. Thomas Görnitz<br />

2004 Prof. Dr. Michael Lang<br />

2005 Prof. Dr. Ulrich Ratzinger<br />

2006 Dr. Zhe Xu<br />

2007 Prof. Dr. Joachim Maruhn<br />

2008 JProf. Dr. Marcus Bleicher<br />

2009 Prof. Dr. Maria Roser Valenti<br />

2010 Prof. Dr. Bruno Deiss<br />

____________________________________________________<br />

Die bisherigen Gernot und Carin Frank-Preisträger<br />

__________________________________________________________________________________________________________<br />

2000 Dr. Frank Linhard<br />

2001 Dr. Ralph Hollinger<br />

Dr. Steffen Runkel<br />

2002 Dr. Thomas Bürvenich<br />

2003 Dr. Clemens Adler<br />

2004 Dr. Dennis Dean Dietrich<br />

2005 Dr. Andreas Schmitt<br />

2006 Dr. Oliver Meusel<br />

2007 Dr. Thorsten Kollegger<br />

2008 Dr. Jorge Noronha<br />

2009 Dr. Peter Björn Schenke<br />

2010 Dr. Saskia Gottlieb-Schönmeyer<br />

Dr. Hannah Petersen<br />

____________________________________________________


Inhalt<br />

Grußwort des Dekans des Fachbereichs Physik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Rischke<br />

Grußwort der Vizepräsidentin der J.W. Goethe-Universität . . . . . . . . Maria Roser Valentí<br />

Grußwort <strong>für</strong> den Vorstand des <strong>Frankfurter</strong> <strong>Förderverein</strong>s <strong>für</strong> physikalische<br />

Grundlagenforschung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Greiner<br />

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Struckmeier<br />

Laudatio <strong>für</strong> Herrn Prof. Mikhail Itkis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Walter Greiner<br />

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mikhail Itkis<br />

Laudatio <strong>für</strong> Herrn Prof. Dr. Vladimir Fortov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Bock<br />

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vladimir Fortov<br />

Laudatio <strong>für</strong> Herrn Dr. Michael Mitrovski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Greiner<br />

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Mitrovski<br />

Laudatio <strong>für</strong> Frau Dr. Saskia Gottlieb-Schönmeyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolf Aßmus<br />

Laudatio <strong>für</strong> Frau Dr. Hannah Petersen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marcus Bleicher<br />

Ludation <strong>für</strong> Hrrn Dr. Axel Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Struckmeier<br />

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Gruppe<br />

Laudatio <strong>für</strong> Herrn Prof. Dr. Bruno Deiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Grünbein<br />

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bruno Deiss<br />

Laudatio <strong>für</strong> Herrn Prof. Dr. Harald Appelshäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Reinhard Stock<br />

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Appelshäuser<br />

Festvortrag: Frankfurt Rhein-Main: Wissensregion mit Zukunft . . . . . . . . . . . Boris Rhein<br />

Herausgegeben vom Institut <strong>für</strong> Theoretische Physik der Johann Wolfgang Goethe-Universität<br />

Fotos: Gabriele Otto<br />

Redaktion: Joachim Reinhardt


MS Ehrenfels auf dem Rhein


Grußwort<br />

des Dekans des Fachbereichs Physik der Johann Wolfgang Goethe-Universität<br />

Prof. Dr. Dirk Rischke<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />

ich begrüße Sie recht herzlich im Namen des Fachbereichs Physik zur diesjährigen Akademischen<br />

Feier.<br />

Mein besonderer Gruß gilt:<br />

dem Staatssekretär im Hessischen Innenministerium, Herrn Boris Rhein,<br />

der Vizepräsidentin der Goethe-Universität, Frau Roser Valentí,<br />

dem Wissenschaftlichen Direktor des GSI Helmholzzentrums <strong>für</strong> Schwerionenphysik,<br />

Herrn Horst Stöcker,<br />

dem Präsidenten des <strong>Physikalische</strong>n Vereins, Herrn Wolfgang Grünbein,<br />

der Ehrensenatorin der Universität, Frau Karin Giersch,<br />

ihrem Ehemann, dem Ehrenprofessor des Landes Hessen, Herrn Carlo Giersch,<br />

Stadtkämmerer Ernst Gerhardt,<br />

Herrn Dr. Mehlich (Alexander von Humboldt-Stiftung) und Gemahlin,<br />

dem langjährigen Universitätspräsidenten und Präsidenten der Polytechnischen Gesellschaft,<br />

Herrn Klaus Ring,<br />

und dem Präsidenten der Senckenberg-Stiftung, Herrn Kosta Shopov.<br />

Ich begrüße und danke im Namen des Fachbereichs unseren Förderern und Mäzenen,<br />

ohne die die Arbeit des <strong>Förderverein</strong>s <strong>für</strong> physikalische Grundlagenforschung undenkbar<br />

wäre:<br />

dem Ehepaar Michael und Biserka Baum,<br />

dem Ehepaar Rolf und Edith Sandvoss,<br />

und dem Ehepaar Gernot und Karin Frank.<br />

Ich begrüße auch recht herzlich die Preisträger und ihre Angehörigen, allen voran<br />

Mikhail Itkis,<br />

Vladimir Fortov,<br />

sowie die Promovenden des Jahres 2009, denen heute ihre Doktorurkunden verliehen<br />

werden.<br />

Meine Damen und Herren, wie viele von Ihnen wissen, stehe ich heute zum letzten<br />

Mal als Dekan unseres Fachbereichs vor Ihnen, um Sie zu unserer Akademischen Feier<br />

zu begrüßen.<br />

Es ist an der Zeit, ein Resümee zu ziehen:<br />

– In den letzten Jahren sind 18 Berufungsverfahren <strong>für</strong> Professuren initiiert worden,<br />

von denen die meisten erfolgreich abgeschlossen werden konnten.<br />

Mit diesen Berufungsverfahren geht insbesondere eine Stärkung der Bereiche Astrophysik,<br />

Beschleunigerphysik und Biophysik einher.


Viele dieser Professuren sind im Rahmen der LOEWE-Exzellenzinitiative HIC for<br />

FAIR (Helmholtz International Center for the Facility for Antiproton and Ion Research)<br />

gemeinsam mit der GSI besetzt worden, was die Anbindung unseres Fachbereichs an die<br />

einzige deutsche Großforschungsanlage auf hessischen Boden weiter verstärken wird.<br />

– Wir konnten erfolgreich Rufe an unsere geschätzte Vizepräsidentin Roser Valentí,<br />

sowie an unsere Kollegen Reinhard Dörner und Walter Hofstetter abwehren.<br />

– Die Einrichtung des neuen Studiengangs Biophysik hat sich als großer Erfolg herausgestellt.<br />

Er erfreut sich großen Zuspruchs und ist unser einziger zulassungsbeschränkter<br />

Studiengang.<br />

– Wir konnten unser Drittmitteleinwerbung um 50% von knapp 5 auf 7,5 Mio EUR<br />

pro Jahr steigern. Nicht zuletzt hängt dies zusammen mit der Einwerbung koordinierter<br />

Programme wie HIC for FAIR, EMMI, dem SFB/TR 49 und NanoBIC<br />

– Auf organisatorischer Ebene ist zu nennen, daß wir ein Modell zur Leistungsorientierten<br />

Mittelzuweisung (LOMZ) implementiert haben, das Transparenz (und hoffentlich<br />

auch mehr Gerechtigkeit) schafft.<br />

– Es gibt eine dynamische Allokierung von wissenschaftlichen Planstellen, die dem<br />

Fachbereich Flexibilität verschafft, um in Notfällen (z.B. Rufabwehr oder Gewinnung<br />

neuer Kollegen) entsprechend reagieren zu können.<br />

Mit unserem am vergangenen Mittwoch neu gewählten Dekanskollegium Michael<br />

Huth (Dekan), Joachim Stroth (Prodekan) und Joachim Maruhn (Studiendekan) hat die<br />

Leitung unseres Fachbereichs dynamische und hoch angesehene Führungspersonen, die<br />

sich den zukünftigen Aufgaben mit frischen Kräften stellen werden. Ich wünsche Ihnen<br />

an dieser Stelle da<strong>für</strong> alles gute.<br />

Sie können sich dabei auf die langjährige Expertise der bewährten Dekanatsmitarbeiter<br />

Peter Eschenbrenner, Dietmar Mülhens und Thomas Bohg stützen. Ich möchte diesen<br />

dreien, sowie auch meinem Prodekan Michael Huth und meinem Studiendekan Reinhard<br />

Dörner <strong>für</strong> die langjährige kollegiale, vertrauensvolle und hervorragende Zusammenarbeit<br />

danken.<br />

Meine Damen und Herren ich blicke als scheidender Dekan mit einigem Stolz auf<br />

unseren Fachbereich und mit großer Zuversicht in die Zukunft.<br />

Unser Fachbereich ist hervorragend aufgestellt und wird sich im universitären Umfeld,<br />

aber auch auf der internationalen Bühne behaupten und weiter von sich reden machen.<br />

Auf diese Weise ist zu erwarten, daß der <strong>Förderverein</strong> unsere erfolgreichen Wissenschaftler<br />

und Studierenden am Fachbereich Physik auch in den nächsten Jahren mit Preisen<br />

<strong>für</strong> herausragende Leistungen auszeichnen kann.<br />

Ich wünsche Ihnen eine schöne und angenehme Akademische Feier.


Dirk Rischke, Dekan des Fachbereichs Physik<br />

R. Bock, D. Rischke, B. Rhein, R. Valentí, W. Greiner


Grußwort<br />

der Vizepräsidentin der Johann Wolfang Goethe-Universität<br />

Prof. Dr. Maria Roser Valentí<br />

Institut <strong>für</strong> Theoretische Physik, Goethe-Unversität<br />

Sehr geehrter Herr Staatssekretär Boris Rhein,<br />

sehr geehrter Herr Dekan, sehr geehrter Prof. Greiner, sehr geehrte Stifter und Stifterfamilien,<br />

sehr geehrte Anwesende,<br />

es ist mir eine große Freude, Sie heute im Namen des Präsidiums der Goethe-Universität<br />

zu dieser akademischen Feierstunde und Preisverleihung begrüßen zu dürfen. Liebe Stifter<br />

und Stifterfamilien, ohne Sie gäbe es den Verein <strong>für</strong> physikalische Grundlagenforschung<br />

nicht und ohne Sie hätten wir heute keine Preise zu verleihen. Für Ihr Engagement<br />

und Ihren Einsatz <strong>für</strong> diese, unsere Universität und insbesondere die Physik danken wir<br />

Ihnen sehr herzlich! Mit diesen Preisen werden hervorragende Studierende geehrt und<br />

besondere Leistungen und Engagement von Kollegen gewürdigt.<br />

Zurzeit befinden wir uns in einer Phase des großen Wandels der Goethe-Universität.<br />

Seit 2008 sind wir wieder Stiftungsuniversität – wie zur Gründung im Jahr 1914. Der<br />

Zugewinn an Autonomie, den wir hierdurch erreicht haben, erweist sich als überaus<br />

zielführend <strong>für</strong> die weitere Entwicklung unserer Universität. Derzeit bereiten wir uns auf<br />

die neue Phase der Exzellenzinitiative vor. Daran ist auch die Physik ganz wesentlich beteiligt.<br />

Der Erfolg der Physik in der Forschung und Nachwuchsförderung ist in den letzten<br />

Jahren erheblich gestiegen und darüber freuen wir uns sehr.<br />

Einige Beispiele sind:<br />

– die LOEWE Initiative des Landes Hessen HIC for FAIR Helmholtz International<br />

Center for Antiproton and Ion Research zwischen die Universitäten Frankfurt,<br />

Darmstadt, Giessen, FIAS und GSI.<br />

– die maßgebliche Beteiligung am Bau des ALICE-Detektors der in CERN <strong>für</strong> herausragende<br />

Experimente eingesetzt wird.<br />

– der von der DFG finanzierte Sonderforschungsbereich Transregio 49 zwischen den<br />

Universitäten Frankfurt, Mainz, Kaiserslautern und dem Max-Planck-Institut <strong>für</strong><br />

Polymerforschung über condensed matter systems with variable many body interaction<br />

– das vom Beilstein Institut gefördete Verbundprojekt NanoBiC zwischen Goethe<br />

Universität, FIAS, und GSI oder<br />

– die sehr erfolgreiche Helmholtz Graduierten Schule HGS-HIRe, die von Herrn Appelshäuser<br />

und Herrn Büsching geleitet wird.


Und die Liste ist damit nicht erschöpft, große und kleine Projekte und Forschungsaktivitäten<br />

verleihen dem Fachbereich Physik auch im Bewusstsein der breiteren Gesellschaft<br />

eine exzellente Stellung.<br />

Die hohe Reputation, die der Fachbereich Physik dadurch in Forschung und Lehre<br />

erlangt, kommt unseren Studierenden zugute. Zu diesem Erfolg trägt der <strong>Förderverein</strong><br />

ganz wesentlich bei.<br />

Im Namen der Universität danke ich den Stiftern sehr herzlich und hoffe, dass Sie<br />

unseren Weg auch in Zukunft unterstützen werden!<br />

Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Festveranstaltung.<br />

Roser Valentí, Vizepräsidentin der Goethe-Universität


Begrüßungsaddresse<br />

des Vorsitzenden des <strong>Frankfurter</strong> <strong>Förderverein</strong>s <strong>für</strong> physikalische Grundlagenforschung<br />

Prof. Dr. Dr. h.c.mult. Walter Greiner<br />

Herr Staatssekretär Boris Rhein,<br />

Sehr verehrte Frau Vizepräsidentin, sehr geehrter Herr Dekan,<br />

Sehr verehrter Herr Senator Carlo und Frau Senatorin Carin Giersch, Herr Michael und<br />

Frau Biserka Baum, Herr Rolf und Frau Edith Sandvoss, Herr Dr. Herbert und Frau Margarethe<br />

Puschmann, Herr Dr. Jürgen und Frau Marie-Helen Struckmeier,<br />

Verehrter Herr Loulakis,<br />

Verehrter Herr Dr. Steffen Mehlich von der Alexander von Humboldt-Stiftung,<br />

Verehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />

meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />

lieber Hans Riebsamen von der FAZ,<br />

vor 9 Jahren haben wir, Herr Dr. Dr. Nikolaus Hensel, einige getreue Kollegen und ich den<br />

<strong>Frankfurter</strong> <strong>Förderverein</strong> <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Grundlagenforschung gegründet. Wir wollten<br />

zum einen unseren Fachbereich in Notlagen helfen:<br />

– unsere Bibliothek (Zeitschriften, Bücher) braucht ständige Hilfe,<br />

– bei Berufungen/Wegberufungen soll helfende Unterstützung gegeben werden,<br />

– hervorragende Studenten sollen durch Stipendien unterstützt werden,<br />

– wir wollten die besten Arbeiten prämieren.<br />

Das ist uns mit der Schaffung des Gernot und Carin Frank-Preises <strong>für</strong> die beste Dissertation<br />

des Jahres und des Michael und Biserka Baum-Preises <strong>für</strong> die beste physikalische<br />

Arbeit des Jahres sehr gut gelungen. Dieses Jahr verleihen wir noch den Erwin<br />

Schopper-Gedächtnispreis zur Erinnerung an die Arbeiten unseres vor einem Jahr – nach<br />

seinem 100. Geburtstag – verstorbenen Kollegen Erwin Schopper. Auch der Carl Wilhelm<br />

Fück-Preis <strong>für</strong> besondere Verdienste bei der Ausbildung/Motivation junger Physiker ist<br />

neu. Darüber hinaus, vor allem, haben wir mit der Etablierung von Laureatus-Professuren<br />

das erstmalig in Deutschland eingeführt, was in USA, Israel und anderen Ländern schon<br />

Tradition hat. Dort werden verdiente Forscher und Lehrer aus dem Kreis der Professoren<br />

als ” Distinguished Professors“ oder auch ” Professors with a Chair“ hervorgehoben.<br />

In einer Fakultät gibt es davon nur wenige, 4 oder 5 je nach Größe der Fakultät. Die<br />

Ausgezeichneten bekommen <strong>für</strong> die Zeit ihrer aktiven Zugehörigkeit zum Fachbereich<br />

einen Betrag von ca. 12.000 bis 15.000 $ pro Jahr – bei uns 12.000 EUR pro Jahr – zur<br />

freien Verfügung. Sie brauchen darüber keine Rechenschaft abzulegen. Hier in <strong>Frankfurter</strong><br />

Fachbereich Physik haben wir mit den Laureatus-Professuren zum ersten Mal Ähnliches<br />

in Deutschland geschaffen. Die Stefan Lyson-Professur (gestiftet von Herrn Alex-


ander Lyson und seiner Frau Gemahlin) war die erste, gefolgt von der Judah Eisenberg-<br />

Professur (gestiftet von Herrn Dr. Dr. Nikolaus Hensel), der Gerald Kucera-Professur<br />

(gestiftet von der Familie Kucera aus Dallas, Texas); vor fünf Jahren vergaben wir zum<br />

ersten Mal die Josef Buchmann-Professur (diese war auf 5 Jahre begrenzt und ist jetzt<br />

ausgelaufen). Wir sind stolz auf die Rolf und Edith Sandvoss-Professur, die 2006 zum<br />

ersten Mal verliehen wurde. Dieses Jahr verleihen wir zum ersten Mal die Carl Wilhelm<br />

Fück Professur. Sie wird finanziert durch die Carl Wilhelm Fück-Stiftung, die uns drei<br />

sehr gute Mietshäuser in der Berger-Straße geschenkt hat. Aus dieser Stiftung wird auch<br />

der Carl Wilhelm Fück-Preis <strong>für</strong> großartige Verdienste im Bereich der Lehre und Ausbildung<br />

zum ersten Mal verliehen. Den großzügigen Stiftern, allen, danken wir besonders<br />

herzlich.<br />

Wir geben damit einen Stimulus zu engagierterer Forschung und Lehre, wollen aber<br />

auch, und das ist anders als in der Welt draußen, hochverdiente W2 (C3) Professuren<br />

(Extraordinarien), die unser System nicht befördern kann, in den Rang von W3 (C4) (Ordinarien)<br />

anheben.<br />

Durch unsere Stifter – ich erwähne hier vor allem die Familie Ekkehard Sättele, Frau<br />

Gertrud Kruse und Herrn Michael Loulakis – konnten und können wir Schlimmstes <strong>für</strong><br />

unsere Fachbereichsbibliothek vermeiden. Die SAMSON AG unter der früheren Leitung<br />

von Gernot Frank half uns in ausgezeichneter Weise mit dem Entwurf und der Fabrikation<br />

der Broschüren zur Präsentation des Fachbereichs und des Frankfurt Institute for<br />

Advanced Studies (FIAS). Frau Doris Lochte gebührt hier besondere Erwähnung <strong>für</strong> ihre<br />

ausgezeichnete Arbeit. Ihnen, liebe Stifter und Helfer sei herzlich gedankt! Wir benötigen<br />

weiter Ihre Hilfe und wir brauchen noch mehr Hilfe, noch mehr Stifter!<br />

Noch einige Bemerkungen zu den Michael Loulakis-Preisen an ausgezeichnete junge<br />

Studenten. Einige sind Anfänger, einige haben Vordiplom, andere wiederum haben sich<br />

in sehr fortgeschrittenen Vorlesungen profiliert. Mit diesen Stipendien wollen wir helfen<br />

und motivieren. Herr Loulakis ermöglicht uns diese umfassende Hilfe.<br />

Was ist unser Ziel?<br />

Nun, wir glauben, daß unsere Forschung und Lehre Weltniveau haben. Unsere Schüler<br />

ziehen in die Welt hinaus und natürlich auch in Deutschland umher und werden an die<br />

großen Universitäten und Forschungsinstitute berufen: sehr viele nach Amerika, aber auch<br />

nach Canada, Mexico, Südafrika, Norwegen, usw., usw: Insgesamt nahezu 50 Theoretiker<br />

und ähnlich viele Experimentatoren während der letzten 4 Jahrzehnte. Jedes Jahr werden<br />

es mehr. Dieses Jahr sind die Herren Michael Meyer-Hermann (bisher FIAS) nach Braunschweig<br />

und Herr Marc Thilo Figge (bisher auch FIAS) nach Jena berufen worden. Viele<br />

bei uns ausgebildete Physiker übernehmen Führungspositionen in Industrie und Wirtschaft.<br />

Leuchtendes Beispiel ist unser vor vier Jahren ausgezeichneter Honorarprofessor<br />

Hermann Requardt, der in den Zentralvorstand von Siemens aufgestiegen ist.<br />

Ein anderes Beispiel ist unser Kollege Professor Horst Stöcker, der die Leitung des<br />

großen, weltweit hoch angesehenen, führenden Schwerionenlaboratoriums GSI übernom-


men hat. Das ist nicht nur bemerkenswert, es ist großartig! Dort, als Direktor der GSI,<br />

kann er weltweit die Forschung beeinflussen und lenken. Was will man als Forscher und<br />

Lehrer noch mehr? Hoffentlich steigt ihm das Ganze nicht zu sehr in den Kopf. Ich sage<br />

ihm von hier aus: Horst, vergiß nicht Deine wissenschaftliche Heimat und Deine Lehrer,<br />

die Dir den Weg bereitet haben!<br />

Herr Professor Carsten Greiner hat das sehr große LOEWE-Programm vor zwei Jahren<br />

an Land gezogen. Insgesamt ca. 60 Millionen Euro stehen ihm als Direktor von LOE-<br />

WE <strong>für</strong> die nächsten 9 Jahre <strong>für</strong> die Schwerionenforschung zur Verfügung. Professor<br />

Stöcker war dabei behilflich.<br />

Die jungen deutschen Studenten müssen nicht nach USA um Spitzenforschung zu erfahren;<br />

sie können das vor Ort. Erst nach ihrer Promotion ergänzen sie ihre Erfahrungen<br />

im Ausland und gehen auf Wanderschaft. Umgekehrt: Sehr viele ausländische Wissenschaftler<br />

kommen als Post-Docs <strong>für</strong> mehrere Forschungssemester zu uns.<br />

Die Alexander von Humboldt-Stiftung und der DAAD haben einiges finanziell ermöglicht.<br />

Gegen große gesamtdeutsche Konkurrenz haben wir uns – vor allem die <strong>Frankfurter</strong><br />

Theoretische Physik – an die Spitze der Betreuer der Alexander von Humboldt<br />

Stipendiaten und Fellows gesetzt. Zwei Humboldtianer, die Herren Professoren Mikhail<br />

Itkis (Dubna, Russland) und Debades Bandyopadhyay (Calcutta, Indien) sind heute hier<br />

bei uns. Herr Professor Itkis (Dubna) und Herr Professor Fortov (Russische Akademie<br />

der Wissenschaften) empfangen von unserem Fachbereich die Ehrendoktorwürde. Herr<br />

Dr. Steffen Mehlich von der Humboldt-Stiftung ist deshalb heute bei uns. Wir freuen<br />

uns darüber. Herr Dr. Jürgen Struckmeier erhält nach 5-jähriger Habilitation die Apl-<br />

Professur. Ich erwähne noch Herrn Professor Valery Zagrebaev (Dubna, Russland), Herrn<br />

Professor Konstantin Gridnev und seinen Sohn Herr Dr. Dima Gridnev aus St. Petersburg,<br />

die am FIAS arbeiten. Wir danken der Alexander von Humboldt-Stiftung, der Polytechnischen<br />

Gesellschaft, der Carl-Wilhelm-Fück-Stiftung, der Alfons und Gertrud Kassel-<br />

Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft, aber auch den ausländischen Regierungen<br />

<strong>für</strong> diese Förderung. Wir sind stolz darauf!<br />

Vor Jahren haben wir das Frankfurt Institute for Advanced Studies gegründet. Es arbeitet<br />

gut; gewisse Kollegen sehen die Forschungen dort zu eng, aber FIAS schwimmt<br />

sich frei. Wir bemühen uns, interdisziplinäre Forschungen mit unseren Fellows und Junior<br />

Fellows auf hohem Niveau zu etablieren. Wie schon ausgeführt: Zahlreiche ausländische<br />

Gäste arbeiten – <strong>für</strong> begrenzte Zeit versteht sich – bei uns. Viele kommen immer wieder.<br />

Ungefähr 20 Studenten aus dem In- und Ausland wurden im Rahmen der Frankfurt International<br />

Graduate School for Science zugelassen, um hier interdisziplinär zu forschen<br />

und zu promovieren. Zwei der Arbeiten haben Aufsehen erregt: sie wurden als ” paper<br />

of the year“ (2007, 2008) ausgezeichnet. Darin beschreiben A.V. Yakubovich, Andrey<br />

Solov’yov und Mitarbeiter das Auf- und Zusammenrollen von von biologischen Makromolekülen<br />

(Proteinen, DNA) als Phasenübergang. Die statistische Mechanik wird in der<br />

Biologie angewandt. Das zweite ” paper of the year“ stammt von Dorin Poenaru und Radu<br />

Gherghescu und behandelt das Zerfließen von metallischen Clustern und Nanostruktu-


en auf ebenen Flächen. In einer anderen Arbeit entwickelte ein ausgezeichneter junger<br />

Doktorand aus St. Petersburg, Ilia Solov’yov, die Magnetrezeption von Vögeln in enger<br />

Zusammenarbeit mit den Biologen Gerta und Günther Fleissner und dem Ehepaar<br />

Wiltschko. Den ans FIAS neu berufenen Fellows rufe ich zu: Strengt Euch an, beweist<br />

Euch, unser <strong>Förderverein</strong> wird in Zukunft auch Euch in seine jährlichen Auszeichnungen<br />

mit einbeziehen!<br />

Unser vom Ehepaar Professor Carlo und Frau Senatorin Karin Giersch gestiftetes neues<br />

FIAS-Gebäude wurde im September 2007 eingeweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Es ist ein Vergnügen, in diesem modernen, freundlichen Institut zu arbeiten. Wir<br />

erfahren bundesweite und internationale Bewunderung darüber. Herzlichen Dank, Herr<br />

Professor und Frau Senator Giersch!<br />

FIAS muß sich durch Drittmittel finanzieren. Das aber, meine Damen und Herren, hat<br />

Konsequenzen: Sie ahnen was das bedeutet. Wir brauchen Sie auch weiterhin; helfen Sie<br />

uns so gut wie möglich! Die Carl Wilheim Fück-Stiftung und die Gertrud und vor allem<br />

die Alfons Kassel-Stiftung unter der Leitung von Herrn Sättele ist großes Vorbild!<br />

Wir sind herzlich dankbar <strong>für</strong> Ihre bisherige Unterstützung und bitten Sie, bleiben Sie<br />

uns treu und bemühen Sie sich mit uns noch weitere Helfer und Förderer zu finden. Wir<br />

werden das mit weit sichtbarer Forschung und exzellenter Lehre danken!<br />

Jedes Jahr haben wir ein schönes Fest. Ich erinnere mich an die Ronneburg und an<br />

die Saalburg. Dieses Jahr sind wir wieder auf dem Schiff ” MS Ehrenfels“ auf dem Rhein.<br />

Nach dem offiziellen Teil werden wir unser Büffet genießen. Gute Musik wird das Ganze<br />

untermalen und, nach dem Dinner, auch zum Tanz einladen. Für Fußballfanatiker ist auch<br />

<strong>für</strong> die Übertragung der heutigen Weltmeisterschaftsspiele gesorgt.<br />

Jetzt wünsche ich Ihnen allen schöne Stunden!


Walter Greiner


Doktoranden des Fachbereichs Physik 2009/2010<br />

Preisträger des Michael-Loulakis-Preises


Verleihung des Titels<br />

Außerplanmäßiger Professor<br />

an Herrn Dr. Jürgen Struckmeier<br />

GSI Helmholtzzentrum <strong>für</strong> Schwerionenforschung<br />

durch<br />

Frau Prof. Dr. Maria Roser Valentí


Danksagung<br />

von<br />

Dr. Jürgen Struckmeier<br />

Sehr geehrte Frau Vizepräsidentin, sehr geehrter Herr Dekan, sehr geehrte Damen und<br />

Herren,<br />

meine Ernennung zum außerplanmäßigen Professor möchte ich zum Anlass nehmen,<br />

mich bei meinen akademischen Lehrern zu bedanken. Geprägt haben mich zu Beginn<br />

meines Physikstudiums vor allem Herr Prof. Walter Greiner und Herr Prof. Werner Martienssen.<br />

Mein Erkenntnisse in der Physik wurden vertieft am Institut <strong>für</strong> Angewandte Physik<br />

unter Prof. Horst Klein und Prof. Peter Junior während der Zeit der Diplomarbeit. Auch<br />

ihnen bin ich zu großem Dank verpflichtet.<br />

In meiner Anfangszeit bei GSI war es mir möglich im Rahmen des Projektes ” Untersuchung<br />

der Eignung von Schwerionenstrahlen <strong>für</strong> den Trägheitseinschluss“, das von<br />

Herrn Prof. Rudolf Bock geleitet wurde, meine Promotion zu erlangen. Mein Dank geht in<br />

diesem Zusammenhang an Herrn Dr. Jürgen Klabunde und Herrn Prof. Martin Reiser von<br />

der University of Maryland, der als Humbold-Preisträger während seines Gastaufenthalts<br />

bei der GSI wesentlich zum Gelingen meiner Promotion beitrug.<br />

Meine Habilitation fasste die langjährigen Ergebnisse zusammen, die ich in Zusammenarbeit<br />

mit Prof. Ingo Hofmann und Dr. Claus Riedel entstanden waren, auch ihnen<br />

gebührt mein herzlicher Dank.<br />

Herrn Prof. Ulrich Ratzinger bin ich sehr zu Dank verpflichtet <strong>für</strong> die langjährige gute<br />

Zusammenarbeit, sowohl bei GSI als auch im Institut <strong>für</strong> Angewandte Physik. Schließlich<br />

möchte ich mich nochmals bei Herrn Prof. Walter Greiner bedanken, mit dem ich aktuell<br />

erfolgreich zusammenarbeite auf dem Gebiet der Verallgemeinerung der kanonischen<br />

Transformationstheorie <strong>für</strong> relativistische Punktteilchen, Felder und Strings.<br />

Abseits vom akademischen Betrieb gilt mein Dank vor allem meiner Frau Marie-<br />

Helen, die mir immer genügend Freiraum <strong>für</strong> meine wissenschaftliche Entwicklung gegeben<br />

hat.


Laudatio<br />

zur Verleihung der<br />

Ehrendoktorwürde<br />

an Herrn Prof. Dr. Mikhail Itikis<br />

Joint Institute for Nuclear Research, Dubna, Russia<br />

von<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult Walter Greiner<br />

Herr Professor Dr. Mikhail G. Itkis wurde 1942 in Taldy Kurgan (Kazakstan, früher<br />

zu USSR gehörend) geboren. Er studierte Physik und Mathematik, an der Moskau Staatsuniversität,<br />

erwarb verschiedene Grade (Ph.D in Physik 1974, Doctor of Physics and Mathematics<br />

1985) und wurde 1988 Professor am Institute of Physics (Kasakstan Academy<br />

Sciences) und schließlich auch Director (head) des Science Department. 1988 wurde er<br />

<strong>für</strong> seine großartigen Arbeiten zur superasymmetrischen Kernspaltung mit dem Flerov-<br />

Preis ausgezeichnet. In den Jahren 1993-1996 war er am Joint Institue for Nuclear Reactions<br />

(JINR) in Dubna und dort am weltbekannten Flerov Institute Deputy Director. 1997<br />

wurde er dessen Direktor und seit 2004 Vize-Direktor vom Gesamt-Großforschungszentrum<br />

Dubna (JINR).<br />

Mit Frankfurt verbinden ihn mehrere kürzere Gastaufenthalte und seit 2004 der durch<br />

die Alexander von Humboldt-Stiftung verliehene Alexander von Humboldt-Preis. Kollegen<br />

und Mitarbeiter aus Frankfurt arbeiten in Dubna; viele experimentelle Mitarbeiter von<br />

Herrn Itkis gehen in Frankfurt ein und aus. Theoretiker aus Dubna sind ständige Gäste am<br />

FIAS. Die Zusammenarbeit ist sehr gut und eng.<br />

Seine Forschungen konzentrieren sich auf die moderne Kern- und Schwerionenphysik,<br />

und zwar: Die Synthese von neuen, schwersten (superschweren) Elementen; Studium<br />

ihrer Zerfälle. Elektromagnetische und Chemische Separation von Evaporations-<br />

Produkten und ihre Detektion. Planung und Konstruktion von kinematischen Separatoren<br />

<strong>für</strong> Rückstoßkernen, Experimente zur Synthese von superschweren Elementen mit<br />

der Atomzahl Z = 112−118. Messung der Fusionswirkungsquerschnitte dieser Elemente<br />

und Beobachtung (Messung) deren sukzessiven Zerfalls. Entwicklung von Methoden zur<br />

chemischen Identifikation der superschweren Elemente.<br />

In der Kernspaltung hat er bahnbrechende Arbeiten zur Superasymmetrischen Spaltung,<br />

zur Spontanen Emission von Clustern (Cluster-Radioaktivitäten), zur Drei- und<br />

Mehrfachspaltung gemacht. Spaltung, Quasi-Spaltung, Fusions-Spaltungs-Prozesse bei<br />

den superschweren Elementen gehören mit zum Besten in diesem Forschungsgebiet.<br />

Alle diese Arbeiten stehen in engem Zusammenhang mit der in Frankfurt entwickelten<br />

Theorie zur Stabilität und Fusion superschwerer Elemente.<br />

Auf vielen Gebieten hat er seine Spuren hinterlassen: Ich erwähne hier nur die Kanalisierung<br />

von geladenen Teilchen in Kristallen; besonders in gebogenen Kristallen und in


periodisch gekrümmten Kristallen.<br />

Diese Prozesse können zur Konstruktion eines Undulators <strong>für</strong> einen Freien-Teilchen-<br />

Laser mit der Möglichkeit der Erzeugung kohärenter Strahlung höchster Energie benutzt<br />

werden.<br />

Mikhail Itkis ist in weiten physikalischen Kreisen hoch angesehen. Er ist Begründer<br />

und Förderer einer Schule der Schwerionenphysik in Dubna; dort äußerst einflussreich<br />

und weltoffen, vor allem gegenüber Deutschland und hier besonders gegenüber uns <strong>Frankfurter</strong><br />

Physikern. Valery Zagrebaev, Alexander Karpov und Galina Knyaszheva sind häufige<br />

Mitarbeiter am FIAS – unsere FIAS-Doktoranden (ich nenne sie zwei Fidel-Castros,<br />

weil sie mit einem DAAD-Stipendium aus Cuba bei uns promovieren) sind oft in Dubna.<br />

Die Auszeichnung mit der Ehrendoktorwürde durch unsere Fakultät wird die gewachsenen<br />

Bindungen stärken und vertiefen. Sie gereicht sowohl Herrn Itkis wie auch uns zur<br />

Ehre.<br />

Mikhail Itkis, Dirk Rischke


Danksagung<br />

von<br />

Prof. Dr. Mikhail Itkis<br />

Acting Director, Joint Institute for Nuclear Research, Dubna, Russia<br />

Dear friends,<br />

I would like to express my gratitude to the Physics Department of Johann Wolfgang<br />

Goethe-Universität for awarding me with the nomination of Dr. phil. nat. honoris causa.<br />

This is a great honor for me to receive this distinguishing degree.<br />

The scientific partnership with Germany is one of the most important directions in the<br />

sphere of international cooperation of the Joint Institute for Nuclear Research. We collaborate<br />

with 700 scientific organizations internationally, while 70 of them are located in 45<br />

German towns. Alexander von Humboldt Foundation has already made a valuable contribution<br />

into the support of prominent and young Russian scientists and up to now we have<br />

received many fruitful results from these long-living relations, in particular, numerous<br />

conferences on physics were organized.<br />

An outstanding topic of our cooperation is the synthesis of superheavy elements and<br />

study of the properties. In particular, during my work at the position of the Director of<br />

the Laboratory of Nuclear Reactions at JINR in Dubna, among others, one of the new<br />

elements – Dubnium – was discovered together with my German colleagues. I want especially<br />

to thank my friend Walter Greiner for his outstanding contribution into the development<br />

of the collaboration in theory at this front-edge direction of the modern science.<br />

I hope that Germany will stay our reliable partner in science for many years and we will<br />

be able to unite our efforts for the global development and strengthening of science in the<br />

World.


Mikhail Itkis, Vladimir Fortov<br />

Rudolf Bock


Laudatio<br />

zur Verleihung der<br />

Ehrendoktorwürde<br />

an Herrn Prof. Dr. Vladimir Fortov<br />

Russian Academy of Science, Moscow<br />

von<br />

Prof. Dr. Rudolf Bock<br />

Es ist mir eine große Ehre eine Laudatio auf Vladimir Fortov zu halten. Vladimir ist<br />

einer der herausragenden Plasmaphysiker der Gegenwart. Er hat einen Zweig der modernen<br />

Plasmaphysik, die Physik dichter Plasmen, mitbegründet und insbesondere durch<br />

die Anwendung origineller Methoden zu ihrer Erzeugung durch Schockwellen und ihre<br />

Untersuchung mit neuartigen Techniken nachdrücklich geformt und bereichert.<br />

Aber lassen Sie mich zuerst einige Worte zu unseren russischen Beziehungen sagen.<br />

Meine Verbindungen zu russischen Wissenschaftlern geht zurück auf das Jahr 1966, als<br />

Walter Greiner und ich zum ersten Mal zu einer Schwerionenkonferenz nach Dubna fuhren,<br />

einer Wissenschaftsstadt an der Wolga, führend in der Erforschung schwerer Elemente<br />

jenseits des Urans. Zu deren Stabilität und Synthese mittels Kernreaktionen hatte Walter<br />

Greiner fundamentale theoretische Beiträge geleistet. Wir genossen dort die freundliche<br />

und inspirierende Atmosphäre (Abb.1, Abb.2) und waren beeindruckt vom wissenschaftlichen<br />

Potential auf diesem Gebiet. Zu Hause in Frankfurt und Darmstadt arbeiteten wir<br />

nämlich damals an der Konzeption eines zentralen Labors in Hessen, das auch gerade solchen<br />

wissenschaftlichen Zielsetzungen gewidmet sein sollte. Aus diesen Ideen heraus ist<br />

die GSI dann 3 Jahre später (1969) gegründet worden. Für mich markiert das Jahr 1966<br />

den Beginn einer engen wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Russland – Kollaborationen<br />

auf verschiedenen Gebieten, die bis in die Gegenwart reichen.<br />

Zu dieser Zeit hatten unsere beiden Laureaten gerade mit dem Studium begonnen.<br />

Vladimir Fortov studierte am berühmten ’Moscow Institute of Physics and Technology’<br />

und war an der Schwelle einer glänzenden wissenschaftlichen Karriere, als er 1968 im<br />

Alter von 22 Jahren dort diplomierte. Schon im Rahmen seiner Doktorarbeit 1971 hat er<br />

sich als einer der ersten mit der Physik intensiver Schockwellen zur Erzeugung dichter<br />

Plasmen befasst. Mit seiner Dissertation ‘The Physics of Intense Shock Waves in Dense<br />

Plasmas’ ist er zu einem der Pioniere auf diesem Gebiet geoworden. Auf der Grundlage<br />

diese Erfolges konnte er seine Arbeiten im Kreis der hoch angesehenen wissenschaftlichen<br />

Schule um Semenov, Altschuler und Zeldovic weiterführen. In diesem Umfeld hat<br />

er in den folgenden Jahren diese Technologie der Plasma-Erzeugung und die Methoden<br />

der Untersuchung von Materie im Megabar-Bereich und bei hohen Temperaturen, die nur<br />

extrem kurze Zeit existieren, weiterentwickelt. [Auch hierzu gibt es in Frankfurt eine Parallele:<br />

die Entdeckung der nuklearen Schockwellen.] In seiner Habilitationsschrift ‘The


Physics of Strongly-Coupled Plasmas’ (1976) zeigt sich die Breite und Bedeutung dieses<br />

Gebiets der heißen Plasmen mit Festkörperdichte: die Bestimmung ihrer Zustandsgleichung<br />

und vieler Materialeigenschaften (Leitfähigkeit, Opazitäten), bis hin zu einer <strong>für</strong><br />

die Menschheit wichtigen Anwendungen dieser Physik, der Inertialfusion, unserer großen<br />

Hoffnung auf eine zukünftigen saubere und nachhaltige Energieerzeugung.<br />

Diese Erfolge waren <strong>für</strong> Vladimir die Basis <strong>für</strong> eine glänzende Karriere: 1978 Professor<br />

<strong>für</strong> Chemische Physik und Plasmaphysik, 1986 Direktor eines der maßgeblichen<br />

Institute auf diesem Gebiet, des Institute of High Temperature Physics der Russischen<br />

Akademie der Wissenschaften (RAS) in Moskau. Die Krönung dieser Karriere war 1987<br />

seine Wahl zum Korrespondierenden Mitglied der RAS, (mit 41 Jahren damals das jüngste<br />

Mitglied) und 1991 die Ernennung zum Vollmitglied der Akademie, zum ‘Academician’.<br />

Auf eine große Anzahl weiterer Funktionen und die Mitwirkung in wichtigen Gremien<br />

kann ich in diesem Rahmen nicht eingehen. Auch nicht auf die vielen Ehrungen, die<br />

Vladimir Fortov in der Folgezeit erfahren hat. Besonders hervorheben möchte ich aber,<br />

dass ihm nach der politischen Wende in Russland 1990 wichtige Ämter und mit hohem<br />

wissenschaftspolitischen Prestige übertragen wurden. Er war<br />

1993 – 1997 Chairman der ‘Russian Foundation for Basic Research’ einer Institution<br />

ähnlich unserer ‘Deutschen Forschungsgemeinschaft’,<br />

1996 – 2001 Vize-Präsident der Russischen Akademie der Wissenschaften und als Krönung<br />

1996 – 1998 Minister <strong>für</strong> Wissenschaft und Technologie, verbunden mit dem Amt des ‘Deputy<br />

Prime Minister of Russia’, einer der Stellvertreter Yeltsins.<br />

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass Vladimir Fortov genau<br />

in dieser Zeit (seit 1994) auch <strong>für</strong> sechs Jahre dem Wissenschaftlichen Rat der GSI angehörte:<br />

Der russische Forschungsminister im wichtigsten Beratungsgremium der GSI.<br />

Ich werde darauf noch zurückkommen.<br />

Ich würde jetzt sehr gerne etwas näher auf Vladimirs Aufsehen erregende wissenschaftliche<br />

Errungenschaften eingehen. Aus Zeitgründen muss ich mich leider auf die<br />

Aufzählung einiger herausragender Erfolge in neuerer Zeit beschränken. Hier einige Stichworte:<br />

– die Entdeckung der Metallisierung von Edelgasen, H2 und N2 unter hohem Druck<br />

– die Entdeckung der Di-elektrisierung einiger leichter Metalle (Lithium, Natrium)<br />

– die Beobachtung quasi-kristalliner Strukturen in Plasmen niedriger Temperatur<br />

– die Erforschung sogenannter ‘Dusty Plasmas’, das sind Plasmen mit kleinen Einschlüssen<br />

schwerer geladener Teilchen. Solche Plasmen kann man am besten in gravitationsfreiem<br />

Raum untersuchen. Vladimir hat deshalb Experimente an Board der internationalen<br />

Raumstation MIR durchführen lassen mit spektakulären Ergebnissen. Erst vor wenigen<br />

Tagen hat er mir sein soeben erschienenes umfangreiches Buch über ‘Dusty Plasmas’<br />

überreicht. Noch zu erwähnen wäre in diesem Zusammenhang die vielseitige Anwendung<br />

dieser Ergebnisse auf Probleme der Astrophysik, auf Zustände im Innern von Planeten,<br />

und natürlich auch Anwendung im technischen-wissenschaftlichen Bereich.


Abbildung 1<br />

Abbildung 2


Abbildung 3


Zum Schluss einige Worte zu unserer Zusammenarbeit. Sie begann Mitte der 80er Jahre<br />

im Rahmen unseres 1978 begonnenen Programms zur ‘Inertialfusion mit Schwerionenstrahlen’,<br />

einer Machbarkeitsstudie <strong>für</strong> zukünftige Energiegerzeugung, zu der auch Wissenschaftler<br />

des <strong>Frankfurter</strong> Bereichs Physik wichtige Beiträge geleistet haben. Dieses<br />

Programm basierte auf unserer Expertise <strong>für</strong> Schwerionen-Beschleunigung und Strahldynamik.<br />

Das andere hierzu wichtige Teilgebiet, die Targetphysik, war <strong>für</strong> uns weites Neuland.<br />

Vladimir Fortov war deshalb auf diesem Gebiet <strong>für</strong> uns der ideale Kollaborationspartner,<br />

weil er in komplementär die Erfahrung mit dem dynamischen Verhalten heißer<br />

Materie einbrachte. Nach einer Zusammenarbeit über zweieinhalb Jahrzehnte betrachten<br />

wir diese Symbiose in diesem intersdisziplinären Projekt als einen echten Glücksfall. Vielen<br />

Dank, Vladimir, <strong>für</strong> Deine engagierte Rolle bei dieser Zusammenarbeit: Für die große<br />

Zahl erfahrener russischer Wissenschaftler, <strong>für</strong> die Unterstützung auf theoretischem Gebiet,<br />

den Austausch von Detektoren und hochspezialisierten Computerprogrammen.Für<br />

uns war dies ein außerordentlicher Gewinn.<br />

Erst Ende des letzten Jahres wurde diese Zusammenarbeit auf eine stärkere vertragliche<br />

Basis gestellt: Abb. 3 zeigt Vladimir Fortov (Mitte) mit GSI-Direktor Horst Stöcker<br />

(links) und dem EMMI-Direktor Peter Braun-Munzinger bei der Unterzeichnung eines<br />

Memorandums zur Zusammenarbeit im Rahmen des interdisziplinären EMMI Helmholtz-<br />

Allianz Abkommens.<br />

Ganz besonders würdigen möchte ich Vladimirs wichtige Tätigkeit als Mitglied unseres<br />

Wissenschaftlichen Rats in der Zeit von 1994 – 1999. In dieser Zeit vor 15 Jahren begannen<br />

wir mit den Diskussionen zur wissenschaftlichen Zukunft der GSI, einer beträchtlichen<br />

Erweiterung der Beschleunigeranlage, dem FAIR Projekt. Für die Plasmaphysik<br />

war es deshalb <strong>für</strong> uns von besonderer Bedeutung, einen so erfahrenen und international<br />

anerkannten Wissenschaftler in diesem Gremium zu haben. Er war, gewissermaßen, einer<br />

der Paten dieses Projekts. Vladimir, you were one of the Godfathers at the cradle of<br />

FAIR. In neuerer Zeit hat dieses Zukunftsprojekt – gerade auch aus Russland – großes<br />

Interesse und Unterstützung erfahren. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass unter dem<br />

Direktorat von Horst Stöcker (GSI) und Boris Sharkov (FAIR) das Projekt einer zügigen<br />

Realisierung zustrebt – mit Plasmaphysik als einem der vier Pfeiler einer zukunftsweisenden<br />

Forschungsprogramms.<br />

Vladimir Evgenevich, we are very grateful for all your engagement and we are proud<br />

to have you as an honorary member on the Frankfurt Physics Faculty.


Dear Professor Walter Greiner,<br />

Dear colleagues, ladies and gentlemen,<br />

Danksagung<br />

von<br />

Prof. Dr. Vladimir Fortov<br />

Russian Academy of Science, Moscow<br />

Thank you very much for award to me of an honorary title ” doctor honoris causa“. I consider<br />

it as a full mark of my work jointly with German colleagues. This event reflects the<br />

many years fruitful collaboration with GSI and Frankfurt University. I hope my activity<br />

has given at least a small contribution to advancement of GSI. Sure, our collaboration will<br />

develop even more actively, particularly in view of FAIR project. The physics of shock<br />

waves in atomic and nuclear matter is similar, so we have a new interesting base for the<br />

future collaboration. Thanks again.<br />

Vladimir Fortov, Dirk Rischke


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<strong>Frankfurter</strong> Allgemeine Zeitung, 24. August 2010


Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Laudatio<br />

zur Verleihung des<br />

Erwin Schopper-Gedächtnispreises<br />

an Herrn Dr. Michael Mitrovski<br />

von<br />

Prof. Dr. Walter Greiner<br />

Unser langjähriger Kollege, Herr Prof. Dr. Erwin Schopper<br />

ist im vorigen Jahr kurz nach seinem 100. Geburtstag verstorben. Herr Schopper hat die<br />

<strong>Frankfurter</strong> Kernphysik begründet. Er war maßgeblich beteiligt bei der Gründung der<br />

GSI. In seinem Institut am Rebstock trafen wir uns 1965-1969 fast regelmäßig jeden<br />

Samstag, um die Zukunft der Kernphysik im Rhein-Main-Gebiet und weit darüber hinaus<br />

zu sichern. Die Herren P. Brix (Darmstadt) und W. Walcher (Marburg) gehörten zu dem<br />

engen Kreis der Pioniere.<br />

Wie Sie alle wissen: Wir waren erfolgreich. Im Jahr 1969 wurde schließlich durch<br />

den damaligen Bundesforschungsminister Stoltenberg grünes Licht <strong>für</strong> den Bau der GSI<br />

gegeben.<br />

In vielen Diskussionen besprach ich mit Herrn Schopper immer wieder neue Gedanken<br />

zur Schwerionenphysik. So auch in den Jahren 1972/73 bei den Nachkolloquien im<br />

Wienerwald die Idee der Kompression nuklearer Materie: In Schockwellen hochenergetischer<br />

Kern-Kern-Stöße müssen nukleare Schockwellen und damit starke Verdichtung und<br />

hohe Temperaturen der nuklearen Materie entstehen. Ich malte die entsprechenden Bilder<br />

auf einen Bierdeckel. Herr Schopper war sofort hell begeistert: ” Das kann ich mit meinen<br />

AgCl-Detektoren messen – den kollektiven Fluß kann ich finden“. So etwa waren seine<br />

Worte. In Dubna (Synchrophasotron) und in Berkeley (Bevalac) machte er seine Experimente.<br />

Von Hand wurde ausgewertet. Natürlich war die Statistik bei weitem nicht so gut<br />

wie sie später durch den Plastic-Ball (Gutbrod-Stock – von Rudolf Bock stark unterstützt)<br />

möglich wurde. Aber es war der Anfang der Hochenergieschwerionenphysik, die heute<br />

tausende Physiker weltweit begeistert.<br />

Mit dem Erwin Schopper-Gedächtnis-Preis wollen wir an unseren ausgezeichneten<br />

Kollegen und Freund erinnern.<br />

Der Preisträger ist Herr Dr. Michael Mitrovski.<br />

Er macht Experimente am CERN in der sogenannten STAR-Gruppe und zwar genau<br />

zu dem beschriebenen Thema. Zusammen mit R. Stock und den Kollegen Kolleger und<br />

Schuster untersucht er den ” elliptischen Fluss“. Die Urmaterie – ein Plasma wie es am<br />

Anfang der Weltentstehung existiert haben kann – soll im Labor erzeugt werden. Herr Dr.<br />

Mitrovski hat dazu ausgezeichnete Beiträge geliefert und wird in Zukunft noch mehr zu<br />

diesen hochinteressanten Forschungen beitragen.


Ich verlese die Urkunde.<br />

” Der <strong>Frankfurter</strong> <strong>Förderverein</strong> <strong>für</strong> physikalische Grundlagenforschung gemeinsam<br />

mit den Fachbereich Physik der Johann Wolfgang Goethe-Universität erinnert mit dem<br />

Erwin Schopper-Gedächtnispreis an die Lebensarbeit unseres langjährigen Kollegen Erwin<br />

Schopper. Herr Dr. Michael Mitrovski führt die Arbeiten zum kollektiven Fluß hadronischer<br />

Materie in Kern-Kern-Stößen mit großem Erfolg fort.“<br />

Der Preis ist mit 3.000 EUR ausgestattet. Herzlichen Glückwunsch, Herr Dr. Mitrovski,<br />

und weiterhin viel Erfolg!<br />

Erwin Schopper ∗ 26. Juni 1909 † 29. Juni 2009


Danksagung<br />

von<br />

Dr. Michael Mitrovski<br />

Sehr verehrte Frau Dr. Schopper,<br />

sehr verehrter Prof. Greiner,<br />

sehr verehrter Prof. Stock,<br />

sehr verehrter Dekan Prof. Rischke,<br />

sehr geehrte Stifter,<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen vom Fachbereich,<br />

meine sehr verehrten Damen und Herren.<br />

Ich möchte mich sehr herzlich <strong>für</strong> die Ehrung bedanken, die mir heute mit dem Erwin<br />

Schopper Gedächtnispreis zuteil wird. Zuerst möchte ich mich bei der Stifterin Frau<br />

Dr. Schopper bedanken, die diesen Gedächtnispreis zu Ehren von Prof. Dr. Erwin Schopper<br />

ermöglicht hat. Über diese Ehrung freue ich mich enorm. Gerade <strong>für</strong> einen jungen<br />

Nachwuchswissenschaftler wie mich, zeigt es das meine Arbeit geschätzt wird.<br />

Besonderer Dank gilt auch dem <strong>Frankfurter</strong> <strong>Förderverein</strong> <strong>für</strong> physikalische Grundlagenforschung<br />

und dem Fachbereich Physik <strong>für</strong> die Nominierung.<br />

Insbesondere möchte ich mich sehr herzlich bei meinem langjährigen Unterstützer<br />

Prof. Reinhard Stock bedanken, der mich schon früh in seine Gruppe aufgenommen hat.<br />

Nur durch seine Unterstützung und Begeisterung <strong>für</strong> die Physik waren solche Erfolge<br />

möglich.<br />

Herr Prof. Dr. Schopper war ein Pionier der Schwerionenphysik und war zusammen<br />

mit Prof. Greiner Gründer der Gesellschaft <strong>für</strong> Schwerionenforschung (GSI). Am Institut<br />

<strong>für</strong> Kernphysik der Goethe-Universität Frankfurt dessen Gründungsvater er war, habe ich<br />

meine Diplomarbeit und Dissertation angefertigt.<br />

Im Bereich der Schwerionenphysik widmete sich Herr Prof. Dr. Schopper zusammen<br />

mit Prof. Greiner und dem jetzigen Direktor der GSI Prof. Stöcker der Untersuchung<br />

von Schockwellen in Kernmaterie (Shock Waves). Ein besonders interessanter Punkt war<br />

hierbei die Entstehung von Machkegeln – wie man sie aus dem Überschallknall von Flugzeugen<br />

kennt – beim Zusammenprall von schweren Atomkernen.<br />

Diese Idee wurde weitergeführt und ist nun unter der Bezeichnung ” Elliptischer Fluss“<br />

bekannt. Gemessen wird der elliptische Fluss mit dem STAR Detektor am relativistischen<br />

Schwerionenbeschleuniger RHIC am Brookhaven National Laboratory (BNL). In einer<br />

Schwerionenkollision kann sich bei genügend langer Wechselwirkung der erzeugten Teilchen<br />

ein thermisches Gleichgewicht einstellen.<br />

Dabei spiegeln sich makroskopischen Eigenschaften des Systems im kollektiven Verhalten<br />

der Materie wider, z.B. durch die besagten Schockwellen und Machkegel, und


ietet so einen direkten Zugang zur Zustandsgleichung der Materie.<br />

Der Gedächtnispreis wurde mir <strong>für</strong> die weiterführende Forschung auf diesem Gebiet<br />

verliehen. Ich bin sicher, dass wir auch in Zukunft von dieser Idee profitieren werden und<br />

neue Einsichten über die Eigenschaften der Kernmaterie erhalten werden.<br />

Sehr geehrte Frau Dr. Schopper, ich möchte mich nochmals herzlichst <strong>für</strong> diese Auszeichnung<br />

bedanken, sie bedeutet mir sehr viel.<br />

Susanna Schopper-Jochum, Michael Mitrovski


Laudatio<br />

zur Verleihung des<br />

Gernot und Carin Frank-Preises<br />

an Frau Dr. Saskia Gottlieb-Schönmeyer<br />

von<br />

Prof. Dr. Wolf Aßmus<br />

Sehr geehrte Frau Frank, sehr geehrter Herr Frank,<br />

liebe Saskia,<br />

verehrte Anwesende,<br />

eine Laudatio <strong>für</strong> den Gernot und Carin Frank-Preis zu übernehmen, ist besonders dann<br />

eine sehr angenehme Aufgabe, wenn die gewürdigte Arbeit im eigenen Forschungslabor<br />

entstanden ist.<br />

Frau Gottlieb-Schönmeyer hat im März dieses Jahres ihre Dissertation mit dem Thema<br />

” Yb-Cu-Phasen mit sehr großen Einheitszellen“ abgeschlossen. Für das Verständnis der<br />

Eigenschaften kondensierter Materie ist die Bestimmung der mikroskopischen Struktur<br />

sowie der Mechanismen, die zur Strukturbildung führen, von hoher Bedeutung. Norma-<br />

”<br />

le“ kristalline Phasen mit ihrer drei-dimensionalen Periodizität sind aus vergleichsweise<br />

kleineren Einheitszellen mit wenigen Atomen aufgebaut. Seit Entdeckung der Quasikristalle<br />

in bestimmten intermetallischen Verbindungen sind Ordnungsformen bekannt, die<br />

ohne drei-dimensionale Periodizität auskommen, aber dennoch strengen Bauregeln unterliegen.<br />

Betrachtet man diese Quasikristalle als Systeme mit unendlich großer Einheitszelle,<br />

so ergibt sich zwangsläufig die Frage nach den Konstruktionsmustern, die <strong>für</strong> Kristalle<br />

mit drei-dimensionaler Periodizität und extrem großen Einheitszellen gilt.<br />

Die von Frau Gottlieb-Schönmeyer untersuchten Yb-Cu Phasen bestehen zum Teil<br />

aus riesigen Einheitszellen, so enthält z. B. die Zelle von YbCu4,5 7448 Atome. In derartigen<br />

Strukturen können Atome in Clustern angeordnet sein; Fehlordnung, Versetzung<br />

und Leerstellen beeinflussen aber die elektronische Struktur, die Gitterdynamik und letztendlich<br />

die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Bulk und Oberfläche.<br />

Für ihre Synthese und Charakterisierung verwendet Frau Gottlieb-Schönmeyer eine<br />

Vielzahl moderner Verfahren, die in unserem EU-Network of Excellence on Complex<br />

Metallic Alloys zur Verfügung stehen. Einkristall-Röntgendiffraktometrieuntersuchungen<br />

führte sie an der ETH Zürich durch, Strukturbestimmung über Elektronenbeugung am<br />

Ernst-Ruska-Zentrum in Jülich, Phasendiagramme entstanden aus gemeinsamen Messungen<br />

an der Universität Turin und der Universität Frankfurt.<br />

Nur durch extrem sorgfältiges experimentelles Arbeiten, ihren Fleiß, ihr Durchhaltevermögen<br />

gepaart mit scharfem Verstand ist es Frau Gottlieb-Schönmeyer gelungen,<br />

Ecksteine <strong>für</strong> die künftige Forschung an Complex Metallic Alloys zu setzen.


Saskia, <strong>für</strong> diese wunderschöne Doktorarbeit erhältst Du jetzt die heutige Auszeichnung<br />

und ich wünsche Dir viel Erfolg <strong>für</strong> Deine weitere Zeit als Wissenschaftlerin (leider<br />

nicht mehr bei uns, sondern an der TU München- aber so ist nun mal das wissenschaftliche<br />

Geschäft).<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Wolf Aßmus


Sehr geehrte Stifter,<br />

lieber Walter,<br />

liebe Hannah,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Laudatio<br />

zur Verleihung des<br />

Gernot und Carin Frank-Preises<br />

an Frau Dr. Hannah Petersen<br />

von<br />

Prof. Dr. Marcus Bleicher<br />

es ist mir eine große Freunde hier und heute die Festrede auf Frau Dr. Hannah Petersen<br />

zu Ehren der Verleihung des Gernot und Carin Frank-Preises zu halten.<br />

Zuallererst möchte ich mich aber beim Stifter Ehepaar Frank <strong>für</strong> die großzügige Unterstützung<br />

bedanken, die ich nicht <strong>für</strong> selbstverständlich halte. Nur durch Ihre Zuwendungen<br />

– und auch die der anderen Stifter – ist es möglich, solch weithin sichtbare Würdigungen<br />

der Forschungsergebnisse und Studienleistungen in diesem Maße zu vollbringen.<br />

Gerade der <strong>Frankfurter</strong> Verein <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Grundlagenforschung hat mit Ihrer Hilfe<br />

hier Zeichen gesetzt, <strong>für</strong> die wir auch weit über Frankfurt hinaus beneidet werden. Da<strong>für</strong><br />

möchte ich Ihnen herzlich Danken.<br />

Mit Frau Petersen wird heute eine hervorragende Nachwuchswissenschaftlerin ausgezeichnet,<br />

die im Rahmen ihrer Doktorarbeit Pionierarbeiten auf dem Gebiet der relativistischen<br />

Schwerionenphysik geleistet hat. Dieses ausgezeichnete Ergebnis steht bei Frau<br />

Petersen in einer langen Reihe sehr guter Leistungen. Schon das Abitur hat Frau Petersen<br />

im Jahr 2002 mit der Gesamtnote 1,0 abgeschlossen, bevor sie dann im Oktober des selben<br />

Jahres mit dem Physikstudium hier in Frankfurt begann. Nach nur drei Semestern bekam<br />

sie ihr Vordiplom, ebenfalls mit der Note sehr gut, und hat danach in der Arbeitsgruppe<br />

von Horst Stöcker und mir ihre Diplomarbeit angefertigt. Auch hier hat Frau Petersen<br />

exzellente Arbeit geleistet und mit sehr großem Erfolg und ausgezeichnetem Ergebnis in<br />

nicht einmal 8 Semester ihr Diplom erhalten. Ihre Diplomarbeit wurde damals mit dem<br />

Michael-Loulakis-Preis gewürdigt.<br />

Mit einem Stipendium der Deutschen Telekom-Stiftung nahm Frau Petersen dann ihre<br />

Doktorarbeit in unserer Arbeitsgruppe in Angriff. Darin hat sie erstmals die hydrodynamische<br />

Beschreibung von Kernmaterie bei extremen Dichten und Temperaturen – wie sie<br />

z.B. in den riesigen Beschleunigern am CERN und bei der GSI hergestellt werden und<br />

kurz nach dem Urknall herrschten – mit einer mikroskopischen Beschreibung im Rahmen<br />

der relativistischen Boltzmann-Gleichung verbunden.<br />

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle die Details vorenthalten, kann aber sagen, dass diese


Arbeiten und mehr als ein Dutzend Publikationen weithin Beachtung gefunden haben und<br />

die Grundlage <strong>für</strong> weitere Forschungsprojekte legten.<br />

Mittlerweile wurde Frau Petersen auch von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit<br />

einem Feodor-Lynen-Stipendium bedacht und forscht an der renommierten Duke Universität<br />

in den Vereinigten Staaten.<br />

Liebes Ehepaar Frank, ich möchte mich nochmals herzlich <strong>für</strong> die Stiftung dieser<br />

Auszeichnung bedanken, Sie fördern damit eine wirklich hochkarätige junge Frau und<br />

Wissenschaftlerin!<br />

Liebe Hannah, ich bin stolz, dass Du heute diesen Preis erhältst und wünsche Dir auch<br />

<strong>für</strong> die Zukunft alles Gute!<br />

Marcus Bleicher


Hannah Petersen, Saskia Gottlieb-Schönmeyer, Walter Greiner Dirk Rischke<br />

Gernot und Karin Frank, Marcus Bleicher, Hannah Petersen, Wolf Aßmus, Saskia<br />

Gottlieb-Schönmeyer


Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Laudatio<br />

zur Verleihung des<br />

Carl Wilhelm Fück-Preises<br />

an Herrn Dr. Axel Gruppe<br />

von<br />

Prof. Dr. Jürgen Struckmeier<br />

Die Carl Wilhelm Fück-Stiftung verleiht zum ersten Mal ihren Preis<br />

” Für Verdienste bei der naturwissenschaftlichen Nachwuchsförderung“<br />

In diesem Jahr geht der Preis an Herrn Dr. Axel Gruppe. Die Stiftung honoriert damit<br />

dessen außerordentlichen Verdienste beim Aufbau des Schülerlabors am GSI-Helmholtzzentrum<br />

<strong>für</strong> Schwerionenforschung in Darmstadt.<br />

Herr Dr. Axel Gruppe ist der GSI schon seit seiner Promotionsarbeit aus dem Jahr<br />

1985 mit dem Thema ” Messungen zur Positronenerzeugung im Schwerionenstoß“ eng<br />

verbunden. Im gleichen Jahr bestand Herr Dr. Gruppe auch das 2. Staatsexamen <strong>für</strong><br />

das Lehramt an Gymnasien. Als Studiendirektor leitet er seit 1992 den mathematischnaturwissenschaftlichen<br />

Fachbereich am Lessing-Gymnasium in Frankfurt am Main.<br />

Sowohl seine Forschung an dem international renommierten Forschungs-Zentrum GSI,<br />

als auch seine langjährige Erfahrung bei der Ausbildung des naturwissenschaftlichen<br />

Nachwuchses prädestinierten Herrn Dr. Axel Gruppe. Er verbindet beide wichtigen Bestandteile<br />

einer nachhaltigen Forschungskultur. Das Resultat – das GSI-Schülerlabor –<br />

ist außerordentlich gut gelungen. Es ist ein authentischer Lernort und kein Experimentiermuseum.<br />

Im Gegenteil: Der naturwissenschaftliche Schulunterricht wird hier durch<br />

anspruchsvolle Schülerexperimente unterstützt und durch die praktische Erfahrung beim<br />

naturwissenschaftlichen Arbeiten ergänzt. Als Beispiele <strong>für</strong> vorhandene Experimentstationen<br />

sind zu nennen:<br />

– Halbwertszeitmessung von Radon in der Ionisationskammer<br />

– Gamma-Gamma - Koinzidenzmessung in NaJ-Detektoren<br />

– Auswertung von Nebelkammerbildern<br />

– Rutherfordscher Streuversuch und Vergleich der Messergebnisse mit der Streuformel<br />

Diese anspruchsvollen Experimente werden durch didaktisches Begleitmaterial in <strong>für</strong><br />

die Schüler lösbare Aufgabenstellungen transponiert. Beeindruckend ist auch, dass seit<br />

der Einrichtung des GSI-Schülerlabors im Jahre 2004 dieses von über 7400 Schülerinnen<br />

und Schülern besucht wurde.<br />

Der Vorstand der Carl Wilhelm Fück-Stiftung freut sich, mit Herrn Dr. Axel Gruppe<br />

einen so hervorragenden Physiker und Pädagogen mit diesem Preis auszuzeichnen. Er<br />

wünscht ihm weiterhin viel Erfolg bei der Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses.


Danksagung<br />

von<br />

Dr. Axel Gruppe<br />

Pädagogischer Leiter des GSI-Schülerlabors<br />

Fachbereichsleiter am Lessing-Gymnasium zu Frankfurt<br />

Sehr geehrter Herr Professor Greiner!<br />

Es ist <strong>für</strong> mich schon etwas Besonderes, gerade aus Ihren Händen einen Preis entgegennehmen<br />

zu dürfen, der meine ” Verdienste bei der naturwissenschaftlichen Lehre<br />

und Nachwuchsförderung“ würdigt. Damit schließt sich ein Kreis, der <strong>für</strong> mich in Ihren<br />

Vorlesungen über theoretische Physik Anfang der 70er Jahre begann, und mich in den<br />

80er Jahren zur der Jagd nach den ” spontanen“ Positronen in Schwerionenstößen bei der<br />

GSI führte. Bei meinem Wechsel in den Lehrerberuf habe ich mir diese Liebe zur physikalischen<br />

Grundlagenforschung erhalten können und ich sehe es als besonderen biographischen<br />

Glücksfall an, dass ich mithelfen konnte, das Schülerlabor ” Radioaktivität und<br />

Strahlung“ der GSI zu einem geschätzten außerschulischen Lernort zu entwickeln.<br />

Ganz herzlich möchte ich mich daher bei der Carl-Wilhelm-Fück-Stiftung, der Auswahljury<br />

und bei Ihnen, sehr geehrter Herr Professor Greiner bedanken, nicht zuletzt auch<br />

<strong>für</strong> die harmonische Feier an Bord der MS ” Ehrenfels“.


Axel Gruppe, Dirk Rischke, Walter Greiner<br />

Marie-Helen Struckmeier, Walter Greiner, Axel Gruppe, Dirk Rischke,<br />

Jürgen Struckmeier


<strong>Frankfurter</strong> Rundschau 29. 9. 2010<br />

Die Idealbesetzung<br />

Axel Gruppe ist Physiker, Lehrer und nun auch Carl-Wilhelm-Fück-Preisträger<br />

D<br />

Von Moritz Zimmermann<br />

er achtjährige Axel Gruppe<br />

will zu Weihnachten unbedingt<br />

ein Radio. Er wünscht sich<br />

kein Handy und keinen MP3-<br />

Player, weil es das Jahr 1961 ist<br />

und solche Geräte erst erfunden<br />

werden müssen. Aber auch ein<br />

Radio bekommt er nicht. Trotzdem<br />

sollte Gruppes Wunsch <strong>für</strong><br />

ihn zum absoluten Schlüsselerlebnis<br />

werden: Denn weil er kein<br />

eigenes Radio bekommt, bastelt<br />

sich der damalige Grundschüler<br />

nach einer Bauanleitung einfach<br />

selbst eines.<br />

Heute ist der 57-Jährige Physiklehrer<br />

am Lessing-Gymnasium<br />

in Frankfurt und Physiker am GSI<br />

Helmholtzzentrum <strong>für</strong> Schwerionenforschung<br />

in Darmstadt in einer<br />

Person. Schon im Studium<br />

stellte sich Axel Gruppe auf beide<br />

Standbeine ein, absolvierte<br />

Staatsexamen und Promotion<br />

parallel.<br />

„Meine Motivation ist es,<br />

Begeisterung zu entfachen <strong>für</strong><br />

die Naturwissenschaften."<br />

Mittlerweile konzentriert er sich<br />

mehr auf die Wissensvermittlung,<br />

als Forscher sieht er sich nicht. „Ich<br />

forsche mit den Schülern", sagt er.<br />

Mit unermüdlichem Einsatz versucht<br />

er den Nachwuchswissenschaftlern<br />

die Physik nahe zu bringen.<br />

„Meine Motivation ist es, Begeisterung<br />

zu entfachen, denn ich<br />

hatte das Glück, in meiner Jugend<br />

Menschen zu treffen, die ihre Lust<br />

an den Naturwissenschaften auf<br />

mich übertragen haben."<br />

Unter anderem deshalb hat er<br />

ab Sommer 2003 den Aufbau und<br />

die Konzeption eines Schülerlabors<br />

im Darmstädter GSI-Zentrum<br />

übernommen. Da<strong>für</strong> wurde<br />

er jetzt von der <strong>Frankfurter</strong> Carl-<br />

Wilhelm-Fück-Stiftung mit dem<br />

gleichnamigen Preis ausgezeichnet.<br />

Die Pädagogik-Auszeichnung<br />

belohnt besonderes Engagement<br />

in der naturwissenschaftlichen<br />

Nachwuchsförderung und ist mit<br />

5000 Eüro dotiert. Auf den Preis<br />

ist Gruppe stolz. „Es ist nicht üblich,<br />

dass man im System Schule<br />

Axel Gruppe will Schülern die Physik nahe bringen. ANDREAS ARNOLD<br />

———— SCHÜLERLABOR IM GSI-HELMHOLTZZENTRUM ————<br />

Das Schülerlabor bei der Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Schwerionenforschung in Darmstadt soll<br />

eine Brücke schlagen zwischen naturwissenschaftlicher<br />

Ausbildung und<br />

Forschung. Es ist ein Ort der Begegnung<br />

von Forschern, Lehrern und Schülern.<br />

Experimente werden dort jeweils an<br />

neun verschiedenen Plätzen im Labor<br />

angeboten. Dabei werden alle Strah-<br />

lungsarten abgedeckt. Analysiert werden<br />

etwa Strahlenschäden. Die GSI hat ein<br />

Therapieverfahren <strong>für</strong> die Tumorhandlung<br />

mit lonenstrahlen entwickelt.<br />

Am heutigen Abend um 19.30 Uhr hält<br />

Axel Gruppe im <strong>Frankfurter</strong> Holzhausenschlösschen,<br />

Justinianstraße 5, einen<br />

Vortrag über seine Arbeit im Schülerlabor,<br />

prmz<br />

eine solche Anerkennung erfährt",<br />

sagt der Physiker.<br />

Zwar sieht er Früchte seiner Arbeit<br />

bei den Schülern und auch<br />

beim Zusammenwirken mit Kollegen,<br />

aber so eine Auszeichnung ist<br />

dann doch etwas anderes. „Das ist<br />

auch ein Stück weit ein Preis <strong>für</strong><br />

die GSI-Leute", findet er. Ständig<br />

kämen Schüler in das Labor und<br />

machten Lärm. Trotzdem erhalte<br />

er volle Rückendeckung von den<br />

Forschern. Die GSI bezahlt auch<br />

seine Stelle, da er von der Schule<br />

freigestellt ist, um Jugendliche im<br />

Labor betreuen zu können - dieses<br />

Schuljahr allerdings nur einen Tag<br />

in der Woche.<br />

In seinen Unterricht baut er so<br />

viele Experimente wie möglich<br />

ein<br />

In seinen Unterricht baut Gruppe<br />

so viele Experimente wie möglich<br />

ein, vergisst aber auch den Vorbereitungsteil<br />

nicht. So will er darauf<br />

reagieren, dass die meisten<br />

Schüler heute ohne ausreichend<br />

eigene Bastelerfahrungen mit etwaigen<br />

Radios in den Physikunterricht<br />

kommen.<br />

Ein direkter Bezug zur Praxis<br />

ist dem <strong>Frankfurter</strong> wichtig. Dabei<br />

bezeichnet er Physik als<br />

„kunstvolles Gedankengebäude",<br />

wobei er besonderen Wert auch<br />

auf die geschichtliche Entwicklung<br />

legt. „Wir sind stets in einem<br />

Zwischenzustand, es geht immer<br />

weiter."<br />

In der Physik erscheint Gruppe<br />

gerade die Grundlagenforschung<br />

wie sie bei der Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Schwerionenforschung (GSI) betrieben<br />

werde, besonders ergiebig.<br />

Als das Schülerlabor dort ins<br />

Leben gerufen wurde, war er als<br />

Pendler zwischen zwei Welten natürlich<br />

die Idealbesetzung, da er<br />

mit seinen Klassen regelmäßiger<br />

Gast im Darmstädter Helmholtzzentrum<br />

war und die Kontakte<br />

seit seiner Arbeit dort Ende der<br />

Siebziger nie abgerissen sind.<br />

Heute ist er auch seinem Vater<br />

dankbar, dass dieser ihm 1961<br />

kein Radio schenkte und so <strong>für</strong><br />

den Wendepunkt im Werdegang<br />

des Axel Gruppe sorgte.


Laudatio<br />

zur Verleihung der<br />

Michael und Biserka Baum-Preises<br />

an Herrn Prof. Dr. Bruno Deiss<br />

von<br />

Prof. Dr. Wolfgang Grünbein<br />

Lieber Herr Deiss,<br />

Sie werden mit dem Baum-Preis ausgezeichnet <strong>für</strong> Ihre Verdienste um den <strong>Physikalische</strong>n<br />

Verein. Im Namen des Präsidiums des <strong>Physikalische</strong>n Vereins gratuliere ich Ihnen dazu<br />

sehr herzlich.<br />

Sie treten in mehreren Rollen auf, die ich hier darlegen möchte:<br />

Sie sind Hochschullehrer, und halten an der Goethe-Universität Vorlesungen <strong>für</strong><br />

Fortgeschrittene in Astrophysik.<br />

Sie sind der wissenschaftliche Direktor des <strong>Physikalische</strong>n Vereins und damit sein<br />

wissenschaftliches Rückgrat, nicht nur in der Astrophysik.<br />

Sie sind Feldforscher mit astronomischer und astrophysikalischer Ausprägung.<br />

Als Hochschullehrer, habilitiert bei Prof. Kegel vermitteln Sie der Generation unserer<br />

Studenten die aktuellen Kenntnisse der Astrophysik und Astronomie. Das Universum in<br />

seiner zeitlichen Entwicklung seit dem Urknall ist genauso Thema, wie die Schwarzen<br />

Löcher und die Schwarze Energie. Sie verbinden das auch mit praktischen Übungen in<br />

unserem Observatorium auf dem Kleinen Feldberg.<br />

Das tun Sie in einem Umfeld, das aufs Engste verbunden ist mit Ihrer zweiten Berufung:<br />

im <strong>Physikalische</strong>n Verein, damit sind Sie gleichzeitig Repräsentant des naturwissenschaftlichen<br />

Stifters der Universität, der dieser Einrichtung durch Einbringung seiner<br />

Institute und seines Gebäudes einen fliegenden Start bei ihrer Gründung ermöglichte.<br />

Hier haben Stern und Gerlach die von Sommerfeld vorausgesagte Raumquantisierung<br />

experimentell bestätigt.<br />

Mit Ihnen, lieber Herr Deiss, sozusagen als Leitstern, hat sich dieser Verein der naturwissenschaftlichen<br />

Breitenbildung in seinem geografischen Umfeld verstärkt zugewandt.<br />

Hier ist Ihr Auditorium, in dem Sie von Ihren Archaeo-astronomischen Feldforschungen<br />

berichten, die Sie gemeinsam mit der Römisch-Germanischen Kommission durchführen,<br />

mit denen es Ihnen gelingt, die astronomischen Kenntnisse unserer eisenzeitlichen<br />

Vorfahren nachzuweisen.<br />

Getreu Ihrem oft geäußerten Spruch ” Wissen ist Macht“ erläutern Sie, wie astronomisch<br />

Wissende – und damit Mächtige – in der Vorzeit die lebenswichtigen Daten <strong>für</strong>


Saat und Speichern der Ernte aus dem Lauf der Gestirne bestimmten. Ausgeprägte Punkte<br />

dieser Abläufe wurden mit speziell ausgerichteten Pfahl- Anordnungen und Erdwerk<br />

dokumentiert, die Sie mit Erdverfärbungen und veränderten Magnet-Feldlinien-Dichten<br />

sowie Ihrem stets mitgeführten Kompass nachweisen.<br />

So am Glauberg, hier in unserer Nähe, aber auch am Mont Lassois in Burgund und in<br />

Chatillon s. Seine.<br />

Sie betreiben auch geomagnetische Prospektion, mit der sich, leichter als mit Luftbildern,<br />

im schleifenden Sonnenlicht, frühzeitliche Baustrukturen nachweisen lassen, ohne,<br />

dass in den Boden eingegriffen wird.<br />

All diese Arbeiten sind auch wissenschaftlich publiziert.<br />

Ihr jüngstes Kind der naturwissenschaftlichen Breitenbildung sind die Science-slams,<br />

von denen Sie schon zwei in Frankfurt sehr erfolgreich durchgeführt haben.<br />

Besonders hier kommt auch Ihre persönliche Fähigkeit zum Tragen, freiwillige Helfer<br />

zur Mitarbeit zu motivieren, gemeinsam mit Ihnen, denn Sie schließen sich bei keiner<br />

Arbeit aus.<br />

Sie bedienen sich auch gern einer großen Zahl von Multiplikatoren in der Physik,<br />

indem Sie Fachlehrer in akkreditierten Wochenend- Seminaren weiterbilden .<br />

Für all diese Tätigkeiten, die ich hier nur anreißen konnte, bedankt sich die <strong>Physikalische</strong><br />

communitas bei Ihnen mit dem Baum-Preis.<br />

Wir danken an dieser Stelle auch dem Stifter dieses Preises.


Wolfgang Grünbein<br />

Michael und Biserka Baum, Petra Weiser-Deiss und Bruno Deiss, Walter Greiner,<br />

Wolfgang Grünbein, Dirk Rischke


Sehr geehrtes Ehepaar Baum,<br />

sehr geehrte Ehrengäste,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Danksagung<br />

von<br />

Prof. Dr. Bruno Deiss<br />

mit dem Michael und Biserka Baum-Preis ausgezeichnet zu werden, ist eine sehr große<br />

Ehre, nicht zuletzt angesichts der honorigen Reihe bisheriger Preisträger. Da<strong>für</strong> danke<br />

ich dem <strong>Förderverein</strong> <strong>für</strong> physikalische Grundlagenforschung – stellvertretend seinem<br />

Vorsitzenden Walter Greiner – und vor allem danke ich sehr herzlich den hier anwesenden<br />

Stiftern dieses Preises, dem Ehepaar Biserka und Michael Baum.<br />

Herrn Professor Grünbein danke ich <strong>für</strong> die freundlichen Worte in seiner Laudatio. Er<br />

hat Ihnen dabei den <strong>Physikalische</strong>n Verein mit seinen vielfältigen Aktivitäten vorgestellt,<br />

die wir – damit meine ich die Mitarbeiter dieser traditionsreichen Gesellschaft – in den<br />

letzten Jahren entwickelt haben. Ich sehe mich hier in Vertretung eines großen Teams,<br />

das mit enormer Kreativität und Begeisterung die Physik und andere Naturwissenschaften<br />

mit den unterschiedlichsten Veranstaltungsformaten in die Öffentlichkeit trägt. Denn<br />

Naturwissenschaft, oder ganz allgemein gesprochen: die Beschäftigung mit naturwissenschaftlichen<br />

Fragestellungen ist ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Bildung in<br />

der modernen, durch Technik geprägten Gesellschaft.<br />

Ein besonderes Augenmerk legen wir darauf, dass Kinder und Jugendliche ihre Freude<br />

am Experimentieren und Erforschen behalten und ausbauen. Hervorheben möchte ich hier<br />

unsere Reihe ” Physik am Samstag“, das sind Vorlesungen speziell <strong>für</strong> Oberstufenschüler,<br />

die in den letzten Jahren enormen Zulauf erfahren haben. Dem Projektleiter, Dr. Sebastian<br />

Heß, möchte ich an dieser Stelle besonders danken.<br />

Mit diesen Vorlesungen wollen wir junge Menschen an die Physik heranführen, denn<br />

die sind ja die Zukunft der Forschung. In diesem Sinne sieht sich der <strong>Physikalische</strong> Verein<br />

als Komplement zum hiesigen ” <strong>Förderverein</strong> <strong>für</strong> physikalische Grundlagenforschung“:<br />

Wir sehen uns als Vereinigung zur Schaffung von Grundlagen <strong>für</strong> die Forschung.<br />

In diesem Sinne möchte ich mich noch einmal sehr herzlich <strong>für</strong> die Verleihung des<br />

Biserka und Michael Baum-Preises bedanken, und Ihnen allen danke ich <strong>für</strong> die besondere<br />

Ehre Ihrer Anwesenheit.


Bruno Deiss<br />

Reinhard Stock


Laudatio<br />

zur Verleihung der<br />

Carl-Wilhelm Fück-Laureatus-Professur<br />

an Herrn Prof. Dr. Harald Appelshäuser<br />

von<br />

Prof. Dr. Reinhard Stock<br />

Heute verleiht der <strong>Frankfurter</strong> <strong>Förderverein</strong> <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Grundlagenforschung Herrn<br />

Professor Dr. Harald Appelshäuser eine ausserordentliche Ehrung, durch die Ernennung<br />

zum ” Professor Laureatus“ am Fachbereich Physik. Als sein Vorgänger in der Leitung der<br />

Arbeitsgruppe Hochenergie-Kernphysik im Institut <strong>für</strong> Kernphysik erlaube ich mir, einige<br />

Gedanken zu diesem Anlass beizutragen.<br />

Unser Forschungsthema ist Ihnen wohlvertraut durch vielerlei frühere Laudationes in<br />

diesem Kreis. Wir unternehmen einen Brückenschlag zwischen der uns vertrauten Materie,<br />

mit ihren ” Aggregatzuständen“ in unserem kühlen, hochdifferenzierten Universum,<br />

und dem Urzustand der Materie kurz nach dem sogenannten Urknall. Ausgehend von<br />

diesem Anfangsereignis, vor etwa 13 Milliarden Jahren, läuft die Zeit, und das Universum<br />

expandiert und kühlt. Zu Anfang besteht das, was wir Materie nennen, aus einer<br />

unermesslich dichten und heissen Feuerkugel voller exotischer (uns zum Teil noch unbekannter)<br />

Elementarteilchen und Kraftfelder. Ein Kubikzentimeter dieser Urmaterie macht<br />

heute einen ganzen Kontinent aus, und mit ihm zusammen ein viele tausend Lichtjahre<br />

großes Strahlungsfeld kalter Lichtquanten, in den Weiten des nur scheinbar leeren<br />

Universums. Die immerwährende Expansion dieses Anfangs-Feuerballs führt zu einer<br />

Evolutionskette verschiedener Materie-Welten. Die entstehende Architektur der elementaren<br />

Materie durchläuft während der Expansionskühlung verschiedene, charakteristische<br />

Phasen: von einem anfangs völlig strukturlosen Kosmos aus Strahlungs-und Kraftfeldern<br />

unerhörter Energiedichte, bis zu Sternen wie unserer Sonne, und Planetensystemen, der<br />

Erde, schließlich dem Leben, das nach 10 Milliarden Weltall-Alter die Evolution der Materie<br />

um die biologische Evolution bereichert. Abkühlung bringt Formenvielfalt hervor.<br />

In dieser Evolution gilt unser spezielles Forschungsinteresse einem frühen Stadium,<br />

lokalisiert zwischen Nano-und Mikrosekunden nach dem Urknall, während dessen das<br />

Universum eben über die Dimension unseres Sonnen-Planetensystems hinauswächst. Hier<br />

ereignet sich ein besonders interessanter Phasenübergang in der Urmaterie. Aus einem<br />

flüssigen Zustand dichter Elementarteilchen (Quarks, Gluonen, Elektronen und Photonen)<br />

frieren hier die Protonen und Neutronen aus, noch heute die uns vertraute Form<br />

der Materie, aus der alle Atomkerne bestehen. Wie wir alle hier sitzen, rast im Inneren<br />

unserer Protonen und Neutronen die Höllenhitze des Urknalls weiter, uns allen verborgen<br />

durch den Trick der Natur, das Walten der ” rohen Kräfte“ durch Neutralisierung ins<br />

Innere zu verstecken. An diesem Übergang, Quarks zu gebundenen Nukleonen, entsteht


zum ersten Mal in der kosmischen Evolution eine Struktur von Innen und Aussen. Später<br />

gibt es das noch einmal in der Entstehung der ersten Organismen (die schon einen Magen<br />

haben: ihr Inneres), aus herumfließenden Großmolekülen. Nun sind wir beim Thema.<br />

Der Phasenübergang aus einem Plasma von Quarks und Gluonen zu gebundenen<br />

Protonen und Neutronen, und auch die Eigenschaften des besagten Plasmas, stellen eins<br />

der letzten tiefen Rätsel der Theorie der elementaren Materie (der sogenannten Quanten-<br />

Chromodynamik,QCD) dar.<br />

Dass man diesen Phasenübergang auch im irdischen Labor untersuchen kann, ergab<br />

sich Anfang der 70er Jahre aus theoretischen Überlegungen von Herrn Kollegen Walter<br />

Greiner und seiner <strong>Frankfurter</strong> Arbeitsgruppe. Sofort griffen Experimantalisten seine<br />

Idee auf: man schieße bei allerhöchsten Energien zwei schwere Atomkerne ineinander.<br />

Der Kompressionsstoß (W. Greiners Formulierung) erhitzt und verdichtet die Materie in<br />

den Atomkernen derart, dass der kosmologische Phasenübergang rückwärts durchlaufen<br />

wird: von Protonen/Neutronen zurück zum Quark-Plasma, dem Urzustand der Materie.<br />

Zu den Pionieren dieses eben entstandenen Forschungsgebiets, das den unglücklich technischen<br />

Namen ” Relativistische Schwerionenstöße“ trägt, gehörten vor 40 Jahren auch<br />

mein Vorgänger, Herr Professor Schopper, der Gründer des Instituts <strong>für</strong> Kernphysik, und<br />

auch ich selbst: so kommen wir hier heute zusammen. Aus unseren anfänglich kleinen<br />

Arbeitsgruppen ist heute ein Arbeitsgebiet von Tausenden geworden. Und die Energien<br />

der von Synchrotrons beschleunigten Atomkerne ( ” Schwere Ionen“) ist auch um das<br />

tausendfache gewachsen, zum letzten Mal in diesem Jahr mit der Inbetriebnahme des<br />

Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf, von dessen Anfangsdramen Sie sicher<br />

gehört haben. Jetzt läuft er aber, und Harald Appelshäuser und seine Mannschaft könnten<br />

wirklich die einzelnen Kernkollisionen als lauten Knall ( ” zurück zum Urknall“) hören,<br />

obwohl hier nur winzige Quantenkugeln ineinanderrasen, wenn nicht dieser mini-bang<br />

im Vakuum tief in ihrem riesigen unterirdischen Detektorsystem eingeschlossen wäre. Ihr<br />

Experiment heisst bezeichnenderweise ” ALICE“, und Herrn Appelshäusers Gruppe hat<br />

zu diesem Experiment eine der instrumentellen Hauptkomponenten beigetragen, in Verbundforschung<br />

(vom BMBF gefördert) mit der GSI Darmstadt und den Universitätsgruppen<br />

in Heidelberg und Münster. Auf ihre Ergebnisse wartet jetzt die ganze Community<br />

der Physiker mit Spannung.<br />

Dazu gleich noch einige Bemerkungen. Ich möchte aber hier die Gelegenheit nicht<br />

versäumen, auf Sie, verehrte <strong>Frankfurter</strong> Stifter, eine kurze Laudatio zu halten! Ein deutsches<br />

Professorengehalt in der Physik reicht nach vielen Spar- ” Reformen“ heute eben grade<br />

<strong>für</strong> eine anständige Mittelstands-Existenz – nicht zu vergleichen mit der Herrlichkeit<br />

früherer preussischer Geheimräte in der Physik wie z.B. Planck oder Helmholtz. In den<br />

USA gibt es schon lange die aus privaten Stiftungen gespeisten ” Chair-Professorships“<br />

als Anerkennung der Leistung führender Wissenschaftler, analog zu denen Ihre Laureatus-<br />

Professur hierzulande <strong>für</strong> mehr Status der öffentlichen Diener sorgt. Wie schwerfällig und<br />

mühselig unser Institutsdasein im öffentlichen Dienst in persönlichen Karrieren abläuft,<br />

mögen zwei Beispiele aus der IKF-Vergangenheit erläutern. Als Herr Professor Schopper


das IKF gründete, wandelte er zum Beispiel zwei staatliche Planstellen <strong>für</strong> Wachhunde<br />

in die Stelle unseres Mechanikers W. Theisinger um! Und später kostete die Beförderung<br />

unseres Werkstatt-Obermeisters, Herrn Zangers, vom Besoldungsrang BAT5a zum<br />

Rang BAT4c, einen jahrelangen Kampf mit der Administration, dessen Schriftsätze und<br />

Beschwörungsversuche einen ganzen Aktenordner über 4 Jahre hingezogen füllen könnten.<br />

So sieht der Institutsalltag aus, und mit derart gewürdigten Mitarbeitern sollen wir<br />

hochkomplexe, technisch avancierte und riskante Großdetektoren bauen, wie es Herrn<br />

Appelshäusers Gruppe im IKF fertigbringt. Da wird dann gerne alles Produktive auf den<br />

besonderen Enthusiasmus lobend zurückgeführt. Es ist wunderbar, wenn von aussen auch<br />

handfestes Lob dazukommt! Natürlich erwarten wir von den Stiftern keine Investitionsmittel<br />

<strong>für</strong> Großgeräte (damit ist der Fachbereich Physik immer noch gut ausgestattet),<br />

sondern private Ermutigung im Alltag. Ihre Förderung ist <strong>für</strong> uns das, was man in Amerika<br />

” the icing on the cake“ nennen würde!<br />

Diese Auszeichnung wird heute sogar schon einem noch relativ jungen Physiker zuteil<br />

(zu dieser Zeit ist private Unterstützung ja auch besonders ermutigend, dann erst wieder<br />

<strong>für</strong> Greise, wie ich aus eigener Erfahrung anmerken muss), der aber schon viele wissenschaftliche<br />

Stationen durchmessen hat. Herr Appelshäuser hat eine breite Begabung:<br />

normalerweise teilen sich die Physiker in ” Hände im Öl“ und ” Philosophen“ auf, aber in<br />

seiner Laufbahn finden sich immer abwechselnd Konstruktionsarbeiten und analytische<br />

Beiträge. Diplomarbeit: Konstruktion eines höchstauflesenden Spurdetektors <strong>für</strong> unser<br />

CERN-Experiment NA49. Dissertation: Analyse der 2-Pion-Korrelation in Stößen zweier<br />

Bleikerne gemäß der Idee von Hanbury-Brown und Twiss. Postdoctoral Fellowship in<br />

Heidelberg: Konstruktion einer ganz neuartigen Time-Projection-Chamber (ein Gasdetektor<br />

zur Aufzeichnung der Spuren von Teilchen aus der Feuerball-Explosion) mit radialer<br />

Drift-Technik. Habilitation (Univ. Heidelberg): Analyse von Korrelationen und Fluktuationen<br />

als Indikatoren der Phasenstruktur hochverdichteter Materie im CERN-Experiment<br />

NA45 (CERES). Und nun als Professor in Frankfurt: Konstruktion eines technisch noch<br />

riskanteren neuen Großdetektors <strong>für</strong> das LHC-Experiment ALICE. Auf dessen Ergebnisse<br />

(zur Bottonium-Spektroskopie) warten wir, wie gesagt, alle mit großer Spannung –<br />

schon steht <strong>für</strong> Herrn Appelshäuser die nächste große Analysearbeit bevor!<br />

Zusammen: herzliche Glückwünsche, Harald, zu dieser großartigen Ehrung! Und allerherzlichsten<br />

Dank an unsere Stifter, die uns solche Feste und Freude bescheren!


Harald Appelshäuser<br />

Marie-Helen und Jürgen Struckmeier, Michaela und Harald Appelshäuser, Walter<br />

Greiner, Reinhard Stock, Dirk Rischke


Danksagung<br />

von<br />

Prof. Dr. Harald Appelshäuser<br />

Sehr geehrte Vertreter des Fachbereichs Physik und des <strong>Förderverein</strong>s<br />

sehr geehrte Ehrengäste,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Ich möchte ganz herzlich allen danken, die diese Auszeichnung möglich gemacht haben,<br />

insbesondere dem <strong>Frankfurter</strong> <strong>Förderverein</strong> und namentlich dem Vorsitzenden Herrn Prof.<br />

Walter Greiner, sowie natürlich den Initiatoren der Carl-Wilhelm-Fück-Stiftung. Dies ist<br />

eine bemerkenswerte und einzigartige Form der Anerkennung, über die ich mich ganz<br />

besonders freue. Ausdrücklicher Dank geht aber auch an alle Kollegen des Fachbereichs<br />

<strong>für</strong> den großen Vertrauensvorschuss und die rückhaltlose Unterstützung, die wir in den<br />

vergangenen fünf Jahren bei der Durchführung unserer Projekte erfahren haben. Dadurch<br />

war es uns möglich, einen erheblichen Beitrag zum Aufbau des ALICE-Experimentes<br />

zu leisten und damit ein einzigartiges Forschungsgerät zu schaffen, dessen enormes Entdeckungspotential<br />

auszuschöpfen die Aufgabe der kommenden Jahre sein wird.<br />

Zu diesem Zeitpunkt, da der LHC-Beschleuniger angelaufen ist und erste Daten zur<br />

Verfügung stehen, ist die <strong>Frankfurter</strong> Gruppe in einer hervorragenden Ausgangsposition,<br />

eine zentrale und weithin sichtbare Rolle im wissenschaftlichen Programm des LHC<br />

einzunehmen. Dies stellt eine große Bereicherung des wissenschaftlichen Spektrums des<br />

Fachbereichs dar, wovon nicht zuletzt auch die künftigen Studierenden und Doktoranden<br />

profitieren sollen.<br />

In meinen abschließenden Dank möchte ich ausdrücklich alle meine Mitarbeiter am<br />

Institut <strong>für</strong> Kernphysik einschließen, ohne die dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre.


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�����<strong>Frankfurter</strong> ������ Allgemeine ����� Zeitung, ����� 28. Juni 2010<br />

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Boris Rhein, Staatssekretär im Hessischen Innenministerium


Festvortrag<br />

von Herrn<br />

Boris Rhein<br />

Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Inneren und <strong>für</strong> Sport<br />

Verehrte Frau Prof. Valentí<br />

sehr geehrter Herr Prof. Greiner,<br />

sehr geehrter Herr Prof. Rischke,<br />

Frankfurt Rhein-Main: Wissensregion mit Zukunft<br />

Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich heute bei Ihrer akademischen Feierstunde<br />

die Festrede halten darf.<br />

Heute wird einer sehr bemerkenswerten Zahl von Doktoranden die Promotionsurkunde<br />

verliehen und außerdem auch etliche Preise <strong>für</strong> besondere Leistungen überreicht – sei<br />

es <strong>für</strong> sehr gute Examensarbeiten, <strong>für</strong> außerordentliches Engagement oder <strong>für</strong> herausragende<br />

Forschungsleistungen.<br />

Ich sage es ganz offen: mir als Nicht-Physiker und Mensch mit nur begrenzter Zuneigung<br />

zu Zahlen und Formeln jagt es einen Heidenrespekt ein, wenn ich die Themen<br />

lese wie ” Verdichtung der Kernmaterie in Schwerionenkollision“ oder ” Erforschung der<br />

dichten, heißen, elementaren Materie“.<br />

Aber: was könnte besser und anschaulicher die Zukunft der Wissensregion Frankfurt<br />

Rhein-Main versinnbildlichen als eine so große Zahl von (jungen) Menschen, die sich auf<br />

unterschiedliche, aber jeweils auf besondere Weise um die Wissenschaft – um das Wissen<br />

– verdient gemacht haben?<br />

Und meine Damen und Herren, ich will es vorweg nehmen: Frankfurt Rhein-Main ist<br />

ohne jeden Zweifel eine Wissensregion mit Zukunft!<br />

Nehmen Sie allein die Forschungseinrichtungen sozusagen auf Ihrem Fachgebiet, die<br />

in Frankfurt angesiedelt sind, z. B.<br />

– die Max-Planck-Institute <strong>für</strong> Hirnforschung und <strong>für</strong> Biophysik;<br />

– das Zentrum <strong>für</strong> Arzneimittelforschung (ZAFES) an der Goethe-Universität;<br />

– das <strong>Frankfurter</strong> Innovationszentrum Biotechnologie, das als Forschungscluster Unternehmensniederlassungen<br />

und Kooperationen weltweit ermöglicht;<br />

– die Gesellschaft <strong>für</strong> Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA) e. V.,<br />

die Entwicklungen von chemischen Technologien und Verfahren aktiv begleitet und<br />

neue Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung <strong>für</strong> die Praxis aufarbeitet.


Und diese Aufzählung kann ich <strong>für</strong> das Rhein-Main-Gebiet fortsetzen mit den Forschungsinstituten,<br />

mit denen beispielsweise das FIAS wissenschaftlich zusammenarbeitet:<br />

– der Gesellschaft <strong>für</strong> Schwerionenforschung in Darmstadt oder<br />

– dem Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Polymerforschung in Mainz.<br />

Insgesamt haben wir in der Region Frankfurt Rhein-Main<br />

– sechs Max-Planck-Institute, drei Fraunhofer- und mittlerweile vier Leibniz-Institute<br />

und rund 70 weitere Forschungseinrichtungen wie beispielsweise das European<br />

Space Operation Centre in Darmstadt, das Bundesinstitut <strong>für</strong> Bevölkerungsforschung<br />

in Wiesbaden und das Paul-Ehrlich-Institut in Langen.<br />

Diese kurze Aufzählung macht schon deutlich, wie viele und welch unterschiedliche<br />

Institutionen im Gebiet Frankfurt Rhein-Main sich Wissenschaft, Wissensvermittlung, Innovation,<br />

Forschung und Bildung zur Aufgabe gemacht haben.<br />

Und genau dies ist die Stärke der Region Frankfurt Rhein-Main: die Vielfältigkeit<br />

oder anders ausgedrückt: die Diversifikation, sei es in der Wissenschaft, der Forschung<br />

und Lehre oder in der Wirtschaft!<br />

Und genau darin liegt auch die Zukunft der Region Frankfurt Rhein-Main: darin, dass<br />

diese Region sich nicht auf einen Schwerpunkt, auf ein Thema reduzieren lässt.<br />

Es gibt wohl kaum ein Beispiel, dass besser geeignet wäre, die Notwendigkeit der<br />

Diversifikation – in diesem Fall der Wirtschaft – deutlich zu machen, als Frankfurt am<br />

Main:<br />

Keine andere Stadt wird so von einer Branche geprägt wahrgenommen wie Frankfurt<br />

als Bankenstadt. Und natürlich ist die Finanzbranche eine außerordentlich wichtige<br />

Schlüsselbranche <strong>für</strong> Frankfurt am Main. EZB, Bundesbank, Deutsche Börse, fast 500<br />

internationale Bankinstitute und das House of Finance formen das Profil Frankfurts als<br />

herausragenden Finanzplatz.<br />

Aber gerade die durch die Bankenkrise ausgelöste Wirtschaftskrise hat sehr deutlich<br />

gemacht, wie gefährlich es ist, sich nur auf eine Branche zu konzentrieren und andere<br />

Entwicklungsmöglichkeiten zu vernachlässigen – was hätte dies schmerzhafter zeigen<br />

können, als die Standortentscheidung der Deutschen Börse?<br />

Und das war nicht das erste Mal, dass das Wegbrechen eines zentralen Wirtschaftsbzw.<br />

Produktionszweiges aufgefangen werden musste: Frankfurt musste als traditioneller<br />

Industrie- und Chemiestandort auch schon die Folgen der Tertiärisierung verkraften und<br />

Antworten finden <strong>für</strong> die Verlagerung von der Herstellung zur Dienstleistung (siehe AEG,<br />

Triumph-Adler, Hartmann und Braun).<br />

Die Antwort hierauf war die Stärkung der bereits traditionell wichtigen Branchen Biotechnologie<br />

und Chemie und findet sich heute äußerst haptisch mit dem FIZ, mit dem<br />

FIAS, mit der Goethe-Universität am Campus Riedberg.


Ein weiteres und sehr ähnliches Handlungsfeld – gerade in einem Ballungsraum und<br />

dem zentralen Verkehrsknotenpunkt Eurpas – ist das Thema Mobilität und Logistik –<br />

Mobilitäts- und Logistikfragen sind von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> eine funktionierende<br />

Wirtschaft und <strong>für</strong> die Versorgung von Industrie, Unternehmen und Bevölkerung.<br />

Der Logistiksektor stellt neben Handel und Automobilindustrie den drittgrößten Wirtschaftszweig<br />

der Bundesrepublik dar und ist einer der bestentwickelten Wirtschaftszweige<br />

in der Region Frankfurt Rhein-Main – mit rund 140.000 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten sogar noch vor der Finanzindustrie!<br />

Deswegen haben die lokale Politik (Frankfurt, Wiesbaden und das Land Hessen) zusammen<br />

mit Wirtschaft und Wissenschaft das Thema in einen internationalen Kontext gestellt,<br />

indem mehrere Universitäten, große Wirtschaftsunternehmen, Wirtschaftsverbände<br />

und Forschungseinrichtungen gemeinsam nach dem Vorbild des House of Finance hier<br />

einen Schwerpunkt entwickelt haben. Durch das Zusammenarbeiten lokaler und Landespolitik,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft konnte im Januar 2009 die Gründungsurkunde <strong>für</strong><br />

das House of Logistics and Mobility unterzeichnet werden, das zwischenzeitlich seinen<br />

Standort in Gateway Gardens am <strong>Frankfurter</strong> Flughafen bezogen hat.<br />

Durch die Einrichtung des Verkehrs- und Mobilitätscampus am <strong>Frankfurter</strong> Flughafen<br />

wird die Region durch die Ansiedelung weiterer Arbeitsplätze und durch die Steigerung<br />

ihrer Attraktivität <strong>für</strong> Top-Wissenschaftler und Studenten aus aller Welt profitieren.<br />

Das sind nur zwei Beispiele da<strong>für</strong>, dass Wissen bzw. die Vermittlung von Wissen auf<br />

hohem Niveau, in exzellenten Forschungseinrichtungen, in Hochschulen mit internationalem<br />

Ruf ein entscheidender Wettbewerbs- und Wirtschaftsfaktor ist.<br />

Die Angebote von Bildung und Wissen, Forschung und Innovation werden <strong>für</strong> die<br />

Entscheidung von Unternehmens-, aber selbstverständlich auch von persönlichen Lebensstandorten<br />

eine immer bedeutendere Rolle einnehmen.<br />

Und hier ist die Region Frankfurt Rhein-Main außerordentlich gut aufgestellt: Frankfurt<br />

als dynamische Metropole und die Region Rhein-Main sind international und weltoffen.<br />

Es gibt ein einzigartiges Angebot von traditionsreicher und moderner Kunst und Kultur.<br />

Innerhalb weniger Kilometer ist man hier entweder in idyllischer Weinbaulandschaft<br />

oder in den Naherholungsgebieten von Taunus, Spessart oder Rhön. Die Region liegt zentral<br />

in Europa und ist der Verkehrsknotenpunkt schlechthin – vom Flughafen Frankfurt<br />

hat man alle Möglichkeiten, die man sich nur vorstellen kann.<br />

Meine Damen und Herren, wir haben in der Region Frankfurt Rhein-Main eine international<br />

hoch angesehene, differenzierte Wissenschaft, wir haben herausragende studienmöglichkeiten<br />

und wir haben eine sehr gut aufgestellte Wirtschaft – was auch der<br />

Grund da<strong>für</strong> ist, dass unsere Region von der Wirtschaftskrise nicht so betroffen war wie<br />

andere.<br />

Und wir haben viele engagierte Entscheider in Wissenschaft und Wirtschaft, die erkannt<br />

haben, dass unsere globalisierte Welt Komplexität und Dynamik als eine der größten<br />

Herausforderungen mit sich bringt.


Ihnen allen ist eines gemeinsam: sie haben erkannt, dass Vernetzung in diesen Zeiten<br />

essentiell ist, dass die Grenzen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, zwischen Institutionen<br />

und Politik verschwimmen und deswegen überwunden müssen. Deswegen finden sie sich<br />

in Netzwerken, in Stiftungen, in Vereinen, zusammen und haben ein gemeinsames Ziel:<br />

die Arbeit an den unterschiedlichsten Zukunftsthemen.<br />

Ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Region durch ihre einzigartige Struktur<br />

und Vielfältigkeit, durch ihre Lebensqualität, Kreativität und Dynamik in herausragender<br />

Weise gute Chancen im Wettbewerb mit anderen Metropolen hat.<br />

Der Wissenschaftsstandort spielt dabei zunehmend eine wichtige Rolle, eben weil sich<br />

in und um Frankfurt mehr und mehr wissenschaftliche Exzellenz konzentriert: Grundlagenforschung,<br />

angewandte Forschung und Entwicklung, Produktentwicklung und akademische<br />

Lehre.<br />

So wird der Wissenschaftsstandort zum Wirtschaftsstandort!<br />

Frankfurt Rhein-Main hat die Chance, vermehrt unmittelbar an der Wertschöpfungskette,<br />

die in neue, intelligente Produkte aus den Bereichen Biotechnologie, Pharma, Chemie,<br />

Medizintechnik und vielem mehr einmündet, teilzuhaben.<br />

ABER: Wir werden noch mehr da<strong>für</strong> tun müssen, das bekannt zu machen.<br />

Dazu gehört auch, dass Wissenschaftler, insbesondere, wenn sie gemeinsam mit ihren<br />

Familien nach Frankfurt kommen, angemessene Wohnmöglichkeiten, gute Kindergärten<br />

oder Schulen brauchen. Dazu gehört, dass sie mit dem breiten und vielfältigen Kulturangebot<br />

der Stadt vertraut gemacht werden sowie die landschaftlichen Reize um Frankfurt<br />

herum kennenlernen.<br />

Kurzum: wir müssen da<strong>für</strong> sorgen, dass sie eine emotionale Bindung zur Region aufbauen<br />

und deswegen ist das, was Sie hier heute machen vorbildlich!<br />

Dennoch: wir sind gut aufgestellt und haben vielleicht nicht auf alle, aber doch auf<br />

zahlreiche Zukunftsfragen bereits heute Antworten – und das macht Frankfurt Rhein-<br />

Main zu der Wissensregion mit Zukunft.<br />

Ihnen allen wünsche ich einen unvergesslichen Tag in dieser einzigartigen Kulturlandschaft.<br />

Allen zu Ehrenden und Auszuzeichnenden will ich jetzt schon herzlich gratulieren.<br />

Herzlichen Dank!

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