REISE - Frosch Sportreisen
REISE - Frosch Sportreisen
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<strong>REISE</strong><br />
Abfahren auf<br />
Gomera<br />
Sie sind Single und suchen Sonne,<br />
Sport und Spaß? Wir haben den<br />
perfekten Trip für Sie: zwei Wochen<br />
Action auf La Gomera – Flirts inklusive!<br />
TEXT CHRISTINE BREDOW FOTOS CHRISTINE BREDOW (3), IMAGO, VISUM<br />
In Topform: die „Genuss-Gruppe“ auf<br />
Bike-Tour. Rechts: Unser Guide Chris<br />
checkt, ob Claudias Helm auch passt<br />
Mmmh“, mein erster Tag lässt sich<br />
gut an. Ich sitze auf der sonnigen<br />
Hotelterrasse, und Claudia knetet<br />
seit zwei Minuten mein Ohrläppchen<br />
durch. „Hilft gegen Verspannungen<br />
und macht im Nu topfit.“ Sie muss es wissen:<br />
Die Krankenschwester ist angehende<br />
Heilpraktikerin und Akupressur-Profi. Ich<br />
könnte stundenlang so dasitzen – aber leider<br />
ist Claudia wie ich zum Urlaubmachen hier.<br />
KENNEN LERNEN Gegen Mittag bin ich auf<br />
Teneriffa gelandet, dann mit der Fähre zur<br />
Nachbarinsel La Gomera übergesetzt. Anfangs<br />
war ich etwas nervös: „Sport-Ferien<br />
speziell für Singles“ stand im<br />
Katalog. Was erwartet mich?<br />
Bin ich fit genug? Wie ist die<br />
Gruppe? Und nicht zuletzt:<br />
Sind schnuckelige Jungs dabei?<br />
Wir wohnen alle in Valle<br />
Gran Rey im Südwesten der<br />
Insel. Unser Hotel „Jardín<br />
Concha“ klebt malerisch am<br />
Hang, rechts und links ragen<br />
terrakottarote Berge bis zu<br />
600 Meter in den blauen Himmel. Alle 13<br />
Zimmer haben Blick auf den Atlantik und<br />
das Tal mit Bananenhainen und Palmen.<br />
Um 20 Uhr ist Treffpunkt an der Rezeption.<br />
Kurzer Scan: Wir sind 16 Leute, Altersdurchschnitt<br />
Anfang 30. Mädels in der Überzahl<br />
(2:1), dafür sind<br />
die Männer<br />
durchwegs attraktiv<br />
und knackig<br />
trainiert. Reiseleiterin<br />
Melanie von<br />
„Activida Tours“, dem<br />
Antonio-Kirche – der<br />
Geheimtipp für Singles<br />
Nur 4 Flugstunden von<br />
Deutschland und das<br />
ganze Jahr Badesaison!<br />
KANAREN<br />
Gomera<br />
Spanien<br />
NORD-<br />
AFRKIA<br />
Veranstalter vor Ort, erklärt uns das Programm<br />
für die nächsten zwei Wochen: Wandern,<br />
Biken, Salsa, Segeln, Tauchen, Delfine<br />
gucken… Yippie, verspricht lustig zu werden!<br />
Beim Abendessen im Restaurant „El Palmar“<br />
werden die ersten Fakten ausgetauscht: Wer<br />
kommt woher (alles dabei, von Berlin über<br />
Bremen bis Bayern), wer trainiert was und<br />
wie oft? (Hilfe: Frank läuft<br />
Marathon, dafür saß Ricarda<br />
noch nie auf einem Mountainbike.)<br />
Und die große<br />
Frage: Wer teilt sich mit mir<br />
eine Flasche Vino? Ein Muss<br />
zur kanarischen Chili-Tomaten-Knoblauch-Soße<br />
Mojo<br />
Rojo. Tischnachbar Andreas<br />
aus Stuttgart ist sofort<br />
dabei. Sehr sympathisch.<br />
Auch sonst: Er ist 33, hat braune Augen und<br />
tanzt umwerfend gut Salsa. Aber dazu später<br />
mehr… Nach einem kurzen Orientierungsmarsch<br />
durchs Dorf (Strand, Bike-Center,<br />
Tauchschule, Cafés, Shops) starten wir am<br />
nächsten Tag mit einer Busfahrt in die Berge.<br />
Der beste<br />
Platz für<br />
einen Sundowner:<br />
„Casa María“<br />
SHAPE 113
schwer mittel leicht ❮<br />
Palmen-Paradies: Auf<br />
La Gomera stehen über<br />
100.000 Exemplare<br />
Wandern auf Gomera –<br />
von Anfänger bis Profi<br />
Start/Ziel: Laguna Grande Länge:<br />
9 km Dauer: 3,5 Std. Highlights:<br />
Rundtour durch den Nationalpark,<br />
inklusive Besteigung des höchsten<br />
Bergs der Insel (Garajonay, 1.487 m)<br />
Start: Valle Gran Rey Ziel: El Cercado<br />
Länge: 6,5 km (one way) Dauer:<br />
3,5 Std. Highlights: 1000 steile Höhenmeter,<br />
dafür Traumaussicht ins<br />
Tal, und am Ende wartet eine Bar!<br />
Start/Ziel: Agulo (im Nordosten)<br />
Länge: 8 km Dauer: 4 Std. Highlights:<br />
Roundtrip mit Mega-Aufstieg<br />
über eine 500 m hohe Steilwand.<br />
Zwischendrin oft Blick aufs Meer<br />
Lars, Andreas und<br />
Martin (v. l. n. r.)<br />
fragen sich, wie<br />
Frank und Salsalehrerin<br />
Bea diese<br />
Schritte hinkriegen<br />
114 SHAPE<br />
Canyon-Feeling<br />
auf dem Weg<br />
zum Wasserfall<br />
Reiseleiterin<br />
Melanie erklärt,<br />
wie man aus<br />
Palmen Honig<br />
macht (oben).<br />
Beim Trekking<br />
durch den mystischenLorbeerwald<br />
ist Balance<br />
gefragt (links)<br />
Valle Gran Rey, das sieben Kilometer lange<br />
Tal des großen Königs, gilt als schönste<br />
Gegend von La Gomera: strahlend weiße<br />
Häuser mit bunten Türen, dazwischen Agaven,<br />
Orangen- und Avokadobäume. Und<br />
unglaublich viele Dattelpalmen! Melanie erzählt:<br />
„La Gomera ist mit 45 Kilometern<br />
Durchmesser nach El Hierro die zweitkleinste<br />
Kanareninsel. Aber hier wachsen mehr<br />
Palmen als auf allen anderen Islas Canarias<br />
zusammen!“ Mit jedem Höhenmeter wird’s<br />
kühler, der Passatwind treibt dicke Wolken<br />
in die Berge. Wir zippen die Beine unserer<br />
Trekkingpants an, kuscheln uns in Fleecepullis.<br />
Gerade, als es gemütlich wird, sagt<br />
Melanie: „Aussteigen! Wir sind im Garajonay-Nationalpark,<br />
dem Herzen der Insel.<br />
Hier beginnt unsere erste Wanderung. Drei<br />
Stunden, als Warm-up!“ Brrr! Aber es lohnt<br />
sich: Der Wald ist märchenhaft schön, aus<br />
dem Nebel tauchen Farne, Efeu und Lorbeerbäume<br />
auf, Zweige und Flechten bilden<br />
ein dichtes Dach über uns. Melanie flüstert<br />
geheimnisvoll: „Verlauft euch nicht: Nach<br />
Einbruch der Dunkelheit gehört der Lorbeerwald<br />
nur noch den Hexen.“ Doch als die<br />
Sonne untergeht, sitze ich längst mit Frank,<br />
Andreas, Kerstin und Evi vor der legendären<br />
Beachbar „María“, nur zehn Minuten zu Fuß<br />
vom Hotel. Jeden Abend treffen sich hier<br />
Gomeros, Touristen und Hippies, um zu beobachten,<br />
wie der rote Feuerball langsam im<br />
Meer versinkt. Muy romantico!<br />
WASSERFALL-WANDERUNG Heute fällt die<br />
Tour größer aus: Von Valle Gran Rey trekken<br />
wir durch den Barranco de Arure, eine canyonartige<br />
Schlucht mit haushohen Kakteen,<br />
die an den fast senkrechten Felswänden kleben.<br />
Dann tauchen wir in einen schattigen<br />
Schilfdschungel ab und klettern durch ein<br />
halb ausgetrocknetes Flussbett nach oben.<br />
(2)<br />
Am Ende werden wir belohnt mit Picknick<br />
PAULY<br />
am Wasserfall, inklusive Mini-Bananen, Feigen<br />
und Energy Drinks. Am Nachmittag zu-<br />
SUSANNE<br />
rück im Hotel wollen wir nur noch eins: baden!<br />
Valle Gran Reys Ortsteil La Playa ist<br />
MAURITIUS, (6),<br />
der optimale Platz dafür: Hier ist der Atlantik<br />
ruhig, es gibt keine gefährlichen Unter-<br />
BREDOW<br />
strömungen. Danach braten wir faul in der<br />
Sonne, die Füße in den schwarzen Lavasand CHRISTINE<br />
eingebuddelt. Sport kann so schön sein! FOTOS<br />
Agulo: Von hier aus<br />
startet die spektakuläre<br />
Wanderung zur roten<br />
Steilwand<br />
Fitness-Lunch: Salat (l.) und<br />
bicicleta (Radler: Bier & Limo)<br />
TANZEN & DELFINE GUCKEN Muskelkater!<br />
Dagegen hilft nur eins: Salsa. Auf der Dachterrasse<br />
des Hotels versammeln wir uns um<br />
10 Uhr morgens, blinzeln verschlafen in die<br />
Sonne. Kubanerin Bea kennt keine Gnade: In<br />
zwei Reihen aufstellen, Grundschritt (basico)<br />
einstudieren: un, dos, tres, rechts zurück,<br />
links zurück. Dann nach vorne und hinten,<br />
langsame und schnelle Drehung. Jetzt<br />
mit Partner (habe mir Andreas geschnappt:<br />
gute Wahl). Und nicht vergessen: Sexy mit<br />
den Hüften wackeln, in die Augen schauen<br />
und – lächeln! Nach zwei Stunden sitzt der<br />
basico halbwegs. Wir beschließen, später in<br />
der Disco weiterzuüben. Ohne Bea, dafür<br />
mit Cocktails als Bewegungs-Beschleuniger.<br />
Nächster Programmpunkt: Delfin-Watching.<br />
Start ist um 17 Uhr am Hafen. Eine Stunde<br />
düsen wir im Motorsegler übers Meer. Dann<br />
tauchen die ersten Tiere auf. Rund 100 Fle-<br />
Cooler Chill-out:<br />
Ricarda & Sportskanone<br />
Frank<br />
entspannen nach<br />
der Trekkingtour<br />
am Strand
Flipper in Sicht:<br />
Unsere Segel-Crew<br />
beobachtet fasziniert<br />
die Fleckendelfine.<br />
Die Tiere werden bis<br />
zu zwei Meter lang<br />
Black Beach: La Playa in Valle<br />
Gran Rey ist einer von über<br />
50 gomerischen Stränden<br />
❮<br />
Reiseinformationen<br />
116 SHAPE<br />
ckendelfine umkreisen nach kurzer Zeit neugierig<br />
unser Boot. Skipper Bernd erzählt,<br />
dass ihre Anwesenheit entspannend wirkt<br />
auf Körper und Geist. Wir canceln trotzdem<br />
unseren geplanten Disco-Besuch: Morgen<br />
früh ist Mountainbiken angesagt.<br />
OFFROAD-ABENTEUER Als ich unseren<br />
muskelbepackten Guide Chris sehe, wird mir<br />
etwas mulmig. Außerdem<br />
hab ich als einzige keine<br />
richtige Radlerhose. Aber<br />
Chris beruhigt mich: „Keine<br />
Angst, du bist ja in<br />
der Genießer-Gruppe. Ihr<br />
macht 35 Kilometer, davon<br />
15 nur bergab, denn<br />
Steinmännchenbringen<br />
Glück<br />
und weisen<br />
Wanderern<br />
den Weg<br />
die ersten 1.300 Höhenmeter legen wir im<br />
Bus zurück. Die Jungs nehmen übrigens<br />
eine andere Strecke.“ Zuerst die Einweisung:<br />
Helm und Sattelhöhe korrekt einstellen,<br />
Schalten üben (24 Gänge), Bremsen<br />
Reisezeit: Ganzjährig; ideal zum Trekking: Frühjahr/Herbst. Veranstalter:<br />
14 Tg. „Aktiv & Fun“ inkl. Flug nach Teneriffa, Fähre nach La<br />
Gomera (1 Std.), Ü/HP, Wanderungen, Biketouren, Tauchkurs, 10 Std.<br />
Salsa, Segeltörn & Delfin-Watching ab 1.349 €; Buchung/Katalog:<br />
<strong>Frosch</strong> <strong>Sportreisen</strong>, www.frosch-sportreisen.de (hier gibt’s auch<br />
Last-Minute-Schnäppchen mit bis zu 20 Prozent Rabatt!). Mietwagen:<br />
ab 28 €/Tag, „Rent a Car La Rueda“, Valle Gran Rey, www.<br />
autolarueda.com. Bus: Valle G. R.-Hauptstadt S. Sebastián (1,5 Std.):<br />
5 €; selbe Strecke per Taxi: 40 €. Bike: ab 12 €/Tag. Spanisch<br />
lernen: 5 Tg. (20 Std.) ab 170 €, www.lagomera.de/idea. Land &<br />
Leute: www.lagomera.de, www.gomera.de, www.insel-la-gomera.de<br />
checken, passt! Die Fahrt ist wirklich easy:<br />
Nach einem kurzen Anstieg legen wir schon<br />
den ersten Stopp am Aussichtspunkt Mirador<br />
de Igualero ein. Von hier aus hat man<br />
freie Sicht auf den Tafelberg La Fortaleza<br />
(1.243 m) und die Nachbarinsel El Hierro.<br />
Danach jagt uns Chris downhill ins Gelände.<br />
Anfangs hoppeln wir noch etwas zögerlich<br />
über die Piste, aber nach ein paar Tracks<br />
fühlen wir uns schon wie die Profis.<br />
Jetzt noch ein Mini-Berg nach<br />
El Cercado (mit O-Saft-Pause), von<br />
da an geht’s nur noch abwärts<br />
Richtung Meer! An der Kirche<br />
Ermita San Antonio kurz vor Valle<br />
Gran Rey hält Chris nochmal<br />
an: „Ein Besuch hier kann nicht<br />
schaden: Der heilige Antonio hat schon so<br />
manches Paar zusammengebracht.“<br />
ACTION NONSTOP Die zweite Woche vergeht<br />
wie im Flug: Trekkingtour mit Übernachtung<br />
im Zelt, Salsa-Fortsetzung (Andreas<br />
hat sich in der Disco „Club del Mar“ als<br />
echter Tanzbär entpuppt!) und Segeltörn<br />
mit Captain Bernd. Schnuppertauchen hab<br />
ich geschwänzt und mir stattdessen mit<br />
Frank und Evi ein Auto gemietet. Perfekter<br />
Abschluss am letzten Abend: Beachparty<br />
mit Picknick im Sand. Wir stoßen an auf die<br />
schöne Reise, neue Freundschaften und ein<br />
Wiedersehen. Mit Andreas auf jeden Fall.<br />
Er ist nämlich nicht nur Salsa-King, sondern<br />
inzwischen auch Meister der Ohrmassage.<br />
FOTOS CHRISTINE BREDOW (2), IFA