SiBe-Report - Kommunale Unfallversicherung Bayern
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» PRÄVENTION<br />
Zecken – die unterschätzte Gefahr<br />
In Wald und Wiese können in der warmen<br />
Jahreszeit gefährliche Blutsauger lauern,<br />
deren Biss gefährliche Krankheiten<br />
überträgt. Gefährdet sind nicht nur Forstarbeiter,<br />
sondern auch Kindergruppen,<br />
Schulklassen oder Spaziergänger. Durch<br />
geeignete Vorsichtsmaßnahmen kann<br />
man die Gefahr, von einer Zecke gebissen<br />
zu werden, deutlich reduzieren.<br />
Zecken sind kleine Spinnentiere, die Menschen<br />
oder Tiere beißen, um Blut zu saugen.<br />
Dabei können sie Krankheiten wie die<br />
Lyme-Borreliose und die Früh sommer-Meningoenzephalitis<br />
(FSME) übertragen. Mit<br />
Borreliose infi zierte Zecken gibt es überall<br />
in Deutschland, während ein erhöhtes<br />
FSME-Risiko nur in bestimmten Regionen<br />
z. B. in weiten Teilen <strong>Bayern</strong>s besteht. Die<br />
FSME-Verbreitungsgebiete fi nden Sie beim<br />
Robert Koch-Institut unter www.rki.de unter<br />
dem Stichwort „Zecken“.<br />
Gegen FSME steht eine Impfung zur Verfügung;<br />
Borreliose kann im Frühstadium<br />
erfolgreich mit Antibiotika behandelt<br />
werden.<br />
Zecken sitzen nicht, wie häufi g behauptet,<br />
auf Bäumen und lassen sich auf ihre<br />
12<br />
<strong>Unfallversicherung</strong> aktuell 3/2005<br />
Opfer herabfallen, sondern lauern vorwiegend<br />
in der niedrigen Vegetation. Werden<br />
sie etwa im Vorbeigehen versehentlich<br />
abgestreift, krabbeln sie in der Kleidung<br />
und auf dem Körper herum,<br />
bis sie eine Einstichstelle gefunden<br />
haben.<br />
Der beste Schutz vor Erkrankungen<br />
sind vorbeugende Maßnahmen<br />
gegen Zeckenbisse:<br />
k Zecken sitzen gern auf hohen Gräsern<br />
oder auf Kräutern; vermeiden<br />
Sie möglichst Körperkontakt mit diesen<br />
Pfl anzen, und meiden Sie generell ungemähte<br />
Wiesen,<br />
DAS DEUTSCHE GRÜNE KREUZ INFORMIERT:<br />
Borreliose FSME<br />
Überträger (in Europa) Ixodes ricinus (Holzbock) Holzbock<br />
Erreger Bakterien (Borrelien) Flavi-Viren<br />
k tragen Sie im Freien möglichst lange<br />
Kleidung und geschlossene Schuhe;<br />
stecken Sie möglichst die Hosenbeine<br />
in die Socken, damit die Parasiten nicht<br />
in Ihre Kleidung krabbeln,<br />
k verwenden Sie vor allem auf Armen<br />
und Beinen ein Zeckenschutzmittel; die<br />
Stiftung Warentest hat den Wirkstoff<br />
Icaridin als geeignet bewertet, Zecken<br />
die Lust aufs Beißen zu nehmen (dieser<br />
wirkt aber nur 4 Stunden),<br />
k suchen Sie nach einem Aufenthalt im<br />
Freien den Körper nach Zecken ab, denken<br />
Sie an Haustiere als Zeckenvehikel.<br />
Nach einem Zeckenbiss muss das Tier so<br />
rasch wie möglich vollständig entfernt<br />
werden, am besten mit einem speziellen<br />
Zeckenentferner aus der Apotheke (nicht<br />
mit einer Pinzette, da die Gefahr besteht,<br />
die Zecke zu quetschen und damit<br />
Speichel freizusetzen). Ziehen Sie<br />
dazu möglichst einen Arzt zu Rate.<br />
Anschließend muss die Einstichstelle<br />
desinfi ziert werden.<br />
Ausführliche, gut verständliche<br />
Informationen über FSME und Lyme-<br />
Borreliose gibt es auf den Seiten des<br />
Robert Koch-Instituts unter www.rki.de<br />
Risikogebiete in Deutschland ganz Deutschland v. a. Süddeutschland, siehe www.dgk.de<br />
Häufi gkeit erregerbefallener Zecken durchschnittlich bis 20 % bis 3,5 % in Endemie-Gebieten<br />
Neuerkrankungen/Jahr in Deutschland bis zu 100.000 (geschätzt) ca. 300 (gemeldete Fälle)<br />
mögliches Krankheitsbild Wanderröte, Gelenkentzündungen, grippeähnliche Symptome,<br />
neurologische Veränderungen, Kopfschmerzen, Fieber,<br />
Lähmungen, Herzentzündung Gehirnentzündung, Lähmungen<br />
Behandlung im Frühstadium gut mit Antibiotika nur symptomatische Behandlung<br />
behandelbar; in späteren Stadien möglich<br />
ebenfalls Antibiotika, Erfolg aber fraglich<br />
Schutzmaßnahmen Vermeidung von Zeckenstichen FSME-Impfung, Vermeidung von<br />
Zeckenstichen<br />
Foto: Baxter BioScience