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Schwarz wie Ebenholz - Midgard

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Die Vorgeschichte<br />

Zur Zeit des Krieges der Magier befanden sich die Anwisa,<br />

gestaltwandlerische Schlangendämonen aus der Ebene der<br />

Finsternis, auf der Flucht vor ihren dämonischen Feinden,<br />

als sie den Ruf des Dunklen Seemeisters Saron Neragal vernahmen.<br />

Die „Schlangenfrauen“ schlossen einen Pakt mit<br />

ihm: ihre Hilfe in seinem Krieg gegen seinen Schutz vor ihren<br />

Feinden. Dennoch unterlagen die Dunklen Meister, und<br />

Saron Neragal fl üchtete mit wenigen Getreuen (darunter die<br />

Anwisa) in den Pengannion. Dort versetzte er sich in einen<br />

langen Schlaf und konnte sich so seinen Feinden entziehen.<br />

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte überlebte nur eine einzige<br />

Anwisa (s. Der Weiße Wurm).<br />

Vor einigen Jahrzehnten erwachte der Dunkle Meister aus<br />

seinem Schlaf und arbeitet seither daran, neue Getreue zu<br />

gewinnen und Armeen aufzustellen, um dereinst sein eigenes<br />

Reich zu gründen und über ganz Vesternesse auszudehnen.<br />

Dies ist der wahre Grund für die Gerüchte, die seit<br />

einiger Zeit in den nördlichen und westlichen Grenzgebieten<br />

Albas umgehen, über einen angeblichen Hexenmeister, der<br />

versucht, viele Orc-Stämme zu einer Macht zusammenzuschließen.<br />

Bisher gelang es Saron Neragal zwar nur, die Orcs<br />

in den Nebelbergen soweit zu beeinfl ussen, dass sie ihm gehorchen,<br />

aber die Zwerge des Artross spüren schon die ersten<br />

Auswirkungen in Gestalt verschwundener Handelszüge und<br />

zunehmender Sichtungen von Orcs im Osten des Gebirges.<br />

Sarons Orcs haben sich den Namen Herzfresser gegeben,<br />

und ihr Abzeichen, das sie auf Holzschilden und Standarten<br />

aus an Stangenholz befestigten Zwergenhemden präsentieren,<br />

ist ein großer roter Fleck auf beliebigem Hintergrund.<br />

Der Plan<br />

Die Pläne Saron Neragals erlitten zwar einen Rückschlag<br />

durch die Vernichtung des Weißen Wurms von Worming (so<br />

er vernichtet wurde), aber die Qualitäten der Anwisa weiß<br />

er weiterhin zu schätzen. So hat in seinem Auftrag eine der<br />

„Schlangenfrauen“ (Lady Silvynn, wenn sie überlebt hat;<br />

ansonsten hat er eine weitere Anwisa herbeigerufen) bereits<br />

seit einiger Zeit Dorenn NiBeorn, die Halbschwester des jungen<br />

albischen Königs, beobachtet und sich - soweit möglich<br />

- entsprechende Fertigkeiten angeeignet, um in deren Rolle<br />

zu schlüpfen. Als sich schließlich die erwartete Gelegenheit<br />

ergibt, begibt sich die falsche „Dorenn“ an den Hof der Artrosszwerge<br />

in Gimil-dum und bittet den König der Zwerge<br />

um zeitweiligen Schutz vor angeblicher Verfolgung durch<br />

ihre Stiefmutter Angharad. Sobald sie mit einer Zwergengarde<br />

an einem sicheren Ort untergebracht ist, will sie ihren<br />

2<br />

Beschützern deren eigentlichen Auftrag offenbaren: ihren<br />

Halbbruder Beren MacBeorn aus dem albischen Königshof<br />

zu entführen und „zu seiner Sicherheit“ zu ihr zu bringen, da<br />

sie auch um sein Leben fürchtet. Diese Befürchtung kann sie<br />

mit einigen stichhaltigen „Beweisen“ untermauern.<br />

Ziel dieser Aktion ist eine Destabilisierung und Zersplitterung<br />

der zur Zeit in Alba wirkenden politischen und militärischen<br />

Kräfte, damit Saron seine eigene Macht weiter ausbauen<br />

zu kann. Die Beteiligung der Artrosszwerge an einer<br />

Entführung des jungen Beren stellt auf jeden Fall eine mehr<br />

oder weniger dramatische Verschlechterung des Verhältnisses<br />

zwischen Zwergen und Menschen in Alba sicher und<br />

damit eine Schwächung beider Seiten. Dabei ist es zweitrangig,<br />

ob die Aktion gelingt oder nicht, Hauptsache, ein Trupp<br />

Zwerge - und ausschließlich Zwerge - stiftet Unruhe am<br />

albischen Königshof. Zudem werden durch die erwarteten<br />

Aktionen der potentiellen Entführer (oder Informanten, so<br />

sie „Dorenns“ Spiel durchschauen sollten) in und um den<br />

Hof in Beornanburgh auch die Konfl ikte nicht nur zwischen<br />

den Albai und Twyneddin angeheizt, sondern auch zwischen<br />

den verschiedenen twyneddischen Fraktionen: dem königstreuen<br />

Zirkel um Angharad so<strong>wie</strong> den Anhängern des potentiellen<br />

Umstürzlers Liam ap Garth. Sollte die Entführung<br />

des jungen Königs tatsächlich gelingen, hat Saron Neragal<br />

außerdem noch einen mächtigen Trumpf in der Hand, den<br />

er beizeiten geschickt auszuspielen weiß. Saron geht also<br />

davon aus, dass gleich eine ganze Reihe Machtfaktoren der<br />

Region gegeneinander ausgespielt werden und er dabei nur<br />

gewinnen kann.<br />

Warum macht der Zwergenkönig mit? Er hat sich von „Dorenn“<br />

täuschen lassen. So etwas passiert auch Königen (das sog. Theoden-Syndrom).<br />

Da er dem albischen Königshaus zugetan und<br />

Dorenn ihm sympathisch ist, die Druiden dagegen so<strong>wie</strong> die barbarischen<br />

Twyneddin auch ihm etwas suspekt sind, schenkt er ihr<br />

Glauben. Dadurch, dass er sich offi ziell aus der Sache heraushält,<br />

glaubt er, ernsthafte Konsequenzen vermeiden zu können - mit denen<br />

er im Grunde aber nicht rechnet. Sollte sich herausstellen, dass<br />

es nur die überreizte Phantasie einer jungen (aus Zwergensicht sehr<br />

jungen) Frau war, nun, dann ließen sich eventuelle Verstimmungen<br />

schnell durch ein Gespräch mit dem <strong>Schwarz</strong>en Angus verhindern,<br />

der ja durchaus vernünftig und welterfahren ist.<br />

Goldwäsche beim König<br />

Es ist Sommer, und ihr befi ndet euch alle aus dem einen<br />

oder anderen Grund in Gimil-dum. Am 5. Tag der 2. Tri-

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