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20 Jahre Fährtensuche: Jå, weil i „die“ måg - Salzburger Volkskultur

20 Jahre Fährtensuche: Jå, weil i „die“ måg - Salzburger Volkskultur

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Volkslied/Volksmusik<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Fährtensuche</strong>: <strong>Jå</strong>, <strong>weil</strong> i <strong>„die“</strong> <strong>måg</strong><br />

Eine wolkenlose und bitterkalte, eine märchenhafte<br />

Winternacht zur <strong>Jahre</strong>swende<br />

1989/90. Unter den Schuhen der beiden<br />

Männer, die zu später Stunde vom Vorderkasbichlhof<br />

am Fuße des Saalfeldner<br />

Bibergs den ringförmigen Zugangsweg hinabschreiten,<br />

knirschen Schnee und Eis. Von<br />

oben begleitet sie der „Dui-dui“-Jodler<br />

eines Dreigesanges. Die bekannte Schlusszeile<br />

„<strong>Jå</strong>, <strong>weil</strong> i di <strong>måg</strong>“ war der Geburtsaugenblick<br />

der volksmusikalischen „<strong>Fährtensuche</strong>“,<br />

deren Fundstücke seit nunmehr<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n in der „<strong>Salzburger</strong> <strong>Volkskultur</strong>“<br />

zu lesen sind. Anlässlich dieses Jubiläums<br />

sprach Christoph Sebald 1 mit Prof. Willi<br />

Sauberer.<br />

Deine „<strong>Fährtensuche</strong>“ beschreibt Sängergruppen,<br />

Stuben­ und Tanzlmusikanten,<br />

aber auch Veranstaltungsreihen.<br />

Was bedeuten diese Beiträge aus zwei Jahrzehnten<br />

in deinen Augen?<br />

Der Beginn fiel in eine goldene Zeit der<br />

alpenländischen <strong>Volkskultur</strong>. Es gab eine<br />

großartige Breite, Vielfalt und Qualität von<br />

engagierten Menschen, von Gruppen und<br />

Veranstaltungen in klarer Abtrennung von<br />

Verfremdungen, Vermischungen und Verfälschungen.<br />

Aktiv in das Geschehen eingebunden,<br />

war es mir gegönnt, der <strong>Volkskultur</strong><br />

in den Medien und damit auch in der<br />

Öffentlichkeit einen völlig neuen Stellenwert<br />

verschafft zu haben. Die Momentaufnahmen<br />

der „<strong>Fährtensuche</strong>“ sind dabei<br />

Christoph Sebald befragt Willi Sauberer<br />

Mosaiksteine, die dank ihrer Authentizität<br />

als Gesamtheit ein aussagekräftiges Bild von<br />

zwanzig unwiederholbaren <strong>Jahre</strong>n ergeben.<br />

Wie hast du deine Fährten gesucht?<br />

Nicht die Perfektion, sondern „das Herz“,<br />

also die Begeisterung und das Engagement<br />

für die Sache waren für mich entscheidend.<br />

Manche Ensembles leuchteten lange am<br />

Volks musikhimmel, so die Außerfeldner<br />

Tanzlmusi, der Zauchenseer Viergesang<br />

oder die Singgruppen der Familie Klappacher-Fuchsberger,<br />

deren Geschichte ich in<br />

einem Buch des <strong>Salzburger</strong> Volksliedwerkes<br />

ausführlich darstellen durfte, manche verlöschten<br />

bald wieder wie die Baumgartner<br />

Sänger, die ich die „Meistersinger“ nannte,<br />

denn vier der fünf Brüder waren Handwerksmeister.<br />

Meist forderten familiäre<br />

oder berufliche Veränderungen ihren Tribut.<br />

Aber auch solche Sternschnuppen ge -<br />

hören zur vielfältigen Pracht des volkskulturellen<br />

Lebens.<br />

War die „<strong>Fährtensuche</strong>“ eigentlich deine Idee?<br />

Nein, als Chefredakteur einer Tageszeitung<br />

litt ich wahrlich nicht unter Lange<strong>weil</strong>e.<br />

Den Anstoß gab, wie oft in so vielen Dingen,<br />

Harald Dengg. Nach langem Sträuben<br />

war ich Ende 1989 zu einem Versuch be -<br />

reit. Auch der Titel der Reihe stammt nicht<br />

von mir, ich musste ja nicht „suchen“, sondern<br />

hatte ständig die Qual der Auswahl<br />

unter den vielen guten Gruppen.<br />

87


Wie begann diese Auswahl?<br />

Testen wollte ich mit einer Musikgruppe<br />

„außergebirg“, der Untersberger Klarinetten<br />

musi, mit der mich eine enge<br />

Freund schaft verband, und mit einer Sängergruppe<br />

„innergebirg“. Der Bauernsohn<br />

Hubert Lohfeyer, vielfach im volkskulturellen<br />

Bereich aktiv und einer meiner studentischen<br />

Mitarbeiter in der Zeitung, heute<br />

Jurist und Bürgermeister von Unken,<br />

schlug die Saalfeldner Geschwister Schmider<br />

er vor. Nach dem musikalischen Ge -<br />

spräch freuten sich die jungen Leute im<br />

Alter von 22, 23 und 24 <strong>Jahre</strong>n über die<br />

landwirtschaftlichen Interessen des Besuchers<br />

aus der Landeshauptstadt, und als<br />

Hubert und ich in der sternenklaren Winternacht<br />

zum tiefer gelegenen Parkplatz<br />

abstiegen, verabschiedeten sie uns in berührender<br />

Weise mit dem „Dui-dui“-Jodler.<br />

Das war der Augenblick, in dem ich mich<br />

entschloss, auf „<strong>Fährtensuche</strong>“ zu gehen.<br />

Gab es trotz der Verschiedenheit der Gruppe<br />

so etwas wie einen gemeinsamen Nenner<br />

deiner Beiträge?<br />

Neben den persönlichen Gegebenheiten<br />

der Gesprächspartner wie Ausbildung und<br />

Beruf interessierte mich immer das je<strong>weil</strong>ige<br />

familiäre Umfeld, das fast immer für das<br />

Singen und Musizieren entscheidend war.<br />

Daher leitete ich schon meinen ersten Beitrag<br />

mit dem Satz ein: Die alpenländische<br />

Volksmusik ruht auf zwei Säulen: Zweitens<br />

Junge Musikanten im Freilichtmuseum <strong>20</strong>03.<br />

88<br />

auf den Gruppen, die sich finden, und –<br />

erstens auf den Familien. Ich habe auch<br />

immer die Eltern junger Musikanten<br />

bewundert: Sie mussten Instrument und<br />

Ausbildung bezahlen, spielten Taxi für die<br />

Unterrichtsstunden und später auch für die<br />

ersten Auftritte, denn für einen eigenen<br />

Führerschein war oft die ganze Gruppe<br />

noch zu jung.<br />

Was haben diese <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> dir persönlich<br />

gegeben?<br />

Pure Daseinsfreude, viele, viele Begegnungen,<br />

die ich nicht missen möchte, unterschiedlich<br />

in der Art, doch unterschiedslos<br />

beglückend. Und immer wieder erlebte ich<br />

die heute selten gewordene Eigenschaft der<br />

Dankbarkeit. Oft kam ein Echo aus anderen<br />

Bundesländern und Bayern. Besonders<br />

freute mich, dass die Zeitschrift „g’sungen<br />

und g’spielt“ des Tiroler Volksmusikvereins<br />

auf dem „Hoagascht-Platzl“ des Landmann<br />

Sepp doppelseitig aus meinen „Fährten -<br />

suche“-Artikeln zitierte.<br />

Wie oft warst du auf „<strong>Fährtensuche</strong>“?<br />

Ich schrieb über 70 Beiträge, und über 50<br />

Gruppen wurden vorgestellt. Aber auch Veranstaltungsjubiläen<br />

waren Themen, beispielsweise<br />

40 <strong>Jahre</strong> Bischofshofener Amselsingen,<br />

25 <strong>Jahre</strong> Flachgauer Dreikönigsingen<br />

oder 30 <strong>Jahre</strong> Zipfer Advent, dessen Leiter<br />

Gustl Eisl als Aberseer die kräftigen<br />

volkskulturellen Verbindungen zwischen<br />

Salzburg und Oberösterreich verkörpert.<br />

Manchmal musste ich auch in den Archiven<br />

stöbern. Zu den Aberseer Musikanten und<br />

Paschern ergänzte ich einen historischen<br />

Exkurs über das rhythmische Klatschen und<br />

Stampfen. „Getrommelt und ge pfiffen“ betitelte<br />

sich eine kurze Geschichte des Schwegelns<br />

in Salzburg. Viel Vergnügen bereitete<br />

mir auf Einladung des Krispler Toni ein<br />

Treffen alter Musikanten, die von der Zeit<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg erzählten, „als<br />

die Musikanten noch zu Fuß gingen“, wie<br />

dann der Titel des Berichtes lautete.


Du warst ja volkskulturell nicht nur als<br />

„<strong>Fährtensuche</strong>r“ unterwegs.<br />

Lucia Luidold und Pepi Wimmer schlugen<br />

mir eine Untersuchung des „neuen“ alpenländischen<br />

Weisenblasens vor. Es wurde<br />

eine Pionierarbeit von 35 Druckseiten.<br />

Einen Saalfeldner Instrumentenbauer be -<br />

suchte ich auf Harald Denggs Wunsch.<br />

Dem „<strong>Salzburger</strong> Ur-Musikantenwirt“, also<br />

dem Gasthaus „Krimpelstätter“ in der Zeit<br />

von Helga und Günther Essl, versuchte ich<br />

ein publizistisches Denkmal zu setzen, und<br />

schließlich konnte ich noch ein winziges<br />

Steinchen zum Riesengebäude der Mozart-<br />

Forschung beitragen, nämlich Überlegungen<br />

zu möglichen Besuchen der Familie<br />

Mozart im erwähnten Müllner Gasthaus.<br />

Dieser Beitrag erschien auch als Sonderdruck,<br />

zu dem du ja die Fotos gemacht<br />

hast.<br />

Hast du bei deiner „<strong>Fährtensuche</strong>“ auch<br />

Über raschungen erlebt?<br />

Einmal setzten sich die besuchten Familienmitglieder<br />

rund um mich und hörten<br />

mir zu. Ein richtiges Gespräch kam lange<br />

nicht zustande. Ich erzählte manche Ge -<br />

schichten und Schnurren und erwähnte<br />

nach etwa einer Stunde zufällig den Reiter<br />

Peter. Den kennst a? Plötzlich konnte ich<br />

alle meine Fragen stellen, es wurde dann<br />

auch aufgespielt, und erst lange nach Mitternacht<br />

machte ich mich auf den langen<br />

Heimweg.<br />

Du hast sicher auch lustige Begebenheiten<br />

erfahren.<br />

Die „Zauchenseer“ traten bei Franzi<br />

Schwabs Adventsingen in Berchtesgaden<br />

auf. Als sie beim ersten Lied an die Bühnenrampe<br />

traten, begann hinten der Chor<br />

zu kichern. Der „Bass“-Lois drehte sich verunsichert<br />

um, worauf die Heiterkeit auf das<br />

Publikum übergriff. Auf dem Hinterteil der<br />

Lederhose des Lois klebte ein großer Hinweiszettel<br />

„Zauchenseer“, der auf dem Bühnensessel<br />

gelegen war.<br />

Ob junge Musikanten aufspielten, ob sich<br />

Spielleut’ der Nachkriegszeit trafen – der<br />

„<strong>Fährtensuche</strong>r“ war dabei. Fotos: Sauberer<br />

Ärger gab es nie? Ist nie etwas schief gelaufen?<br />

Wir sind in jedem Gespräch menschlich<br />

„zu sammengekommen“, sogar in dem<br />

einen Fall, als weit weg von der Landeshauptstadt<br />

zum vereinbarten Termin von<br />

fünf Tanzlmusikanten nur zwei erschienen,<br />

die dann auch nur einen Teil meiner Fragen<br />

beantworten konnten. Meine Begeisterung<br />

hielt sich allerdings in Grenzen. Schief ge -<br />

laufen ist es nur einmal, dafür aber gründlich:<br />

Beim Beitrag über die 100. „Kleßheimer<br />

Singstund’“ Bertl Göttls verwechselte<br />

ich durch einen Konzentrationsfehler<br />

Tobi und Tobias Reiser, und dazu kamen<br />

wirklich haarsträubende Bildtexte, deren<br />

Urheber ich bis heute nicht weiß. Bei der<br />

<strong>20</strong>0. Singstund’ war wieder alles in Ordnung.<br />

Woher bekamst du die Fotos?<br />

Reproduzierbare Bilder der Gruppen waren<br />

sehr oft ein Problem. Amateurfotos waren<br />

manchmal unscharf, meist aber hatten sie<br />

einen völlig unbrauchbaren Hintergrund.<br />

Für professionelle Fotos waren die Reproduktionsrechte<br />

abzulösen. Die Redaktion<br />

muss sich da bei dem Fotografen Walter<br />

Schweinöster für sein stetes Entgegenkommen<br />

bedanken. Digital konnte ich später<br />

selber Bilder beisteuern, auf manche bin<br />

ich sogar stolz.<br />

89


Du warst doch auch bei vielen Anlässen<br />

abseits der Bühne dabei.<br />

So ein privater Z’sammverlass war für mich<br />

immer eine besondere Freude, und manchmal<br />

kam ich zu schönen Schnappschüssen<br />

für mein persönliches Archiv. Gerade heuer<br />

konnte ich daraus Bilder für die Biographie<br />

Wastl Fanderls zur Verfügung stellen. Ich<br />

durfte in kleinem Kreis der Feier zu Wastls<br />

75. Geburtstag in Friesachers Zirbenstube<br />

beiwohnen, und jetzt sind meine damaligen<br />

Aufnahmen dem Verfasser des Buches,<br />

dem <strong>Salzburger</strong> Germanisten Univ.-Prof.<br />

Dr. Karl Müller, sehr willkommen.<br />

Wastl Fanderl war ja für Volksmusik und<br />

Volkslied im gesamten Alpenraum eine ganz<br />

wichtige Persönlichkeit – aber kein <strong>Salzburger</strong>.<br />

Die alpenländische <strong>Volkskultur</strong> hat jahrhundertealte<br />

Wurzeln, die natürlich über<br />

Salzach und Saalach reichen. Schon 1991<br />

beschrieb ich die erste „Grenzgängertruppe“,<br />

nämlich die Göllwurzenmusi mit Mitgliedern<br />

von herent und drent. Es wird ja<br />

90<br />

auch munter hinüber und herüber geheiratet,<br />

merkte ich damals an. Ich war auch bei den<br />

Ramsauer Sängern, und beim Weißbier<br />

stellten wir fest, dass die drei Bayern<br />

zumindest im Rundfunk öfter herent als<br />

drent aufgetreten sind. Ausführlich habe<br />

ich auch über die Brüder Sontheim ge -<br />

schrieben und die Texte der Beihefte zu den<br />

drei CDs verfasst, die Toni Gmachl dazu<br />

herausbrachte.<br />

Du warst ja Jahrzehnte hindurch im volkskulturellen<br />

Bereich selbst aktiv.<br />

Ja, vor allem als Volkstänzer und „Sing -<br />

stund“-Besucher, einmal sogar als Liedlehrer<br />

– für Studentenlieder. Mit Blockflöte<br />

und Hackbrett habe ich aber den Familienkreis<br />

fast nie verlassen.<br />

Hast du für dein Werk Anerkennung<br />

gefunden?<br />

Die schönste Anerkennung ist für mich die<br />

andauernde Freundschaft mit so vielen<br />

Sängern und Musikanten. Von meinen<br />

Auszeichnungen möchte ich nur die eher<br />

Der „<strong>Fährtensuche</strong>r“ Prof. Willi Sauberer mit Referatsleiterin Dr. Lucia Luidold und dem Vorsitzenden<br />

des Landesverbandes <strong>Salzburger</strong> <strong>Volkskultur</strong>, Hanspeter Lugstein, bei der Oberalmer<br />

Musizierwoche <strong>20</strong>08. Foto: <strong>Salzburger</strong> <strong>Volkskultur</strong>


selten verliehene <strong>Salzburger</strong> <strong>Volkskultur</strong>medaille<br />

in Gold erwähnen, die ich im Vorjahr<br />

im Rahmen einer Musik-, Sing- und Tanzvorführung<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

während der Oberalmer Brauchtumswochen<br />

erhielt.<br />

Was gibst du uns Jungen mit?<br />

Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch<br />

<strong>Volkskultur</strong> und Brauchtum. Zu manchen<br />

Entwicklungen, wie sie sich in Crossover-<br />

Events, Multikulti-Übertreibungen oder<br />

Preisverleihungen manifestieren, möchte<br />

ich aber meine Vorbehalte anmelden, damit<br />

unsere eigenen Traditionen nicht zur Beliebigkeit<br />

verkommen. Ich möchte niemand<br />

ans Gängelband nehmen, aber daran erinnern,<br />

dass man mit verschütteter Milch<br />

nicht mehr kochen kann.<br />

Entschuldigen Sie bitte, wissen Sie, auf welchem<br />

Platz die Musikanten heute spielen?,<br />

fragt eine Passantin die Verkäuferin beim<br />

Bioimker-Standl am Grünmarkt an einem<br />

Samstagvormittag im Juni. Diese Frage<br />

zeigt uns, dass die Aktion „<strong>Salzburger</strong> Straßenmusik“<br />

nicht nur Aufsehen erregt, sondern<br />

sich immer mehr als fixe Veranstaltung<br />

in der Stadt etabliert. Viele <strong>Salzburger</strong><br />

kommen sogar extra wegen bestimmten<br />

Volksmusikgruppen in die Stadt, um sie zu<br />

hören und live zu erleben. Das Besondere<br />

an dieser Aktion ist sicherlich, dass keine<br />

Darbietung gleich ist wie eine andere –<br />

nicht nur wegen der unterschiedlichen<br />

Volks musikgruppen und Plätze, sondern<br />

Wo a Musi spüt …<br />

<strong>Salzburger</strong> Straßenmusik<br />

Birgit Kaufmann<br />

Letzte Frage: Warum gehst du also auf<br />

<strong>Fährtensuche</strong>?<br />

Lass mich mit dem „Dui-dui“-Jodler<br />

anworten: <strong>Jå</strong>, <strong>weil</strong> i <strong>„die“</strong> <strong>måg</strong>“, die Menschen<br />

nämlich, die in einer Zeit der Weltbreikultur<br />

unsere großartige, selbst unter<br />

den Alpenländern einmalige <strong>Salzburger</strong><br />

<strong>Volkskultur</strong> engagiert leben und weitertragen.<br />

ANMERKUNG<br />

1 Christoph Sebald maturierte am Borromäum mit der<br />

Fachbereichsarbeit „Die Bedeutung der Musik im <strong>Salzburger</strong><br />

Brauchtum“ und studiert an der Pädagogischen<br />

Hochschule Salzburg. Er singt in mehreren Chören (u.<br />

a. Jugendkantorei am Dom, <strong>Salzburger</strong> Volksliedchor,<br />

„cHornetto“), spielt die Seitelpfeife (u. a. mit seinen<br />

„Salzachschweglern“) und ist im Rahmen von „Jung-<br />

Alpenland“ eng in das <strong>Salzburger</strong> Brauchtum (Glöcklerlauf,<br />

Wilde Jagd usw.) eingebunden. Außerdem ist er ein<br />

Enkel des Interviewpartners.<br />

auch wegen der Stimmung, die dabei entsteht.<br />

Das wichtigste „Instrument“ bei der<br />

Straßenmusik ist letztlich der Musikant<br />

selbst, indem er durch seine Authentizität<br />

der Volksmusik „Lebendigkeit“ verleiht.<br />

Die Idee zur <strong>Salzburger</strong> Straßenmusik<br />

wurde letztes Jahr dank unseres 100-jährigen<br />

Jubiläums umgesetzt. Ziel war es, die<br />

<strong>Salzburger</strong> auf die reiche und vielfältige<br />

hei mische Volksmusikszene aufmerksam zu<br />

machen. Und da sich die lebensfrohe<br />

Volks musik besonders gut eignet, Zuhörer/<br />

Passanten/Touristen zu begeistern, stand<br />

der Umsetzung der Idee nichts mehr im<br />

Wege. Inga Horny vom Altstadtmarketing<br />

war von unserer Idee von Anfang an ange-<br />

91

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