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Erfahrungen und Perspektiven - Difu.de

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entwicklung ein. Letztlich muss es darum<br />

gehen, die langfristigen Entwicklungen zu<br />

steuern bzw. diesen zu begegnen.<br />

Als min<strong>de</strong>stens genauso gravierend wie <strong>de</strong>r<br />

absolute Rückgang <strong>de</strong>r Bevölkerung ist die<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Altersstruktur in <strong>de</strong>r Stadt<br />

Min<strong>de</strong>n einzuschätzen. Der Anteil <strong>de</strong>r älteren<br />

wird zu Lasten <strong>de</strong>r jüngeren Jahrgänge wachsen.<br />

Das wird die bekannten Auswirkungen<br />

wie etwa eine mangeln<strong>de</strong> Auslastung <strong>de</strong>r<br />

städtischen Infrastruktur haben, vor allem<br />

bei Kin<strong>de</strong>rgärten <strong>und</strong> Schulen. Darüber hinaus<br />

wird <strong>de</strong>r Bedarf an seniorengerechten<br />

Wohnungen genau wie in an<strong>de</strong>ren Kommunen<br />

auch zu Handlungsbedarf führen.<br />

Ein konkretes Beispiel ist <strong>de</strong>r seit drei Jahren<br />

laufen<strong>de</strong> Prozess <strong>de</strong>r Schulentwicklungsplanung,<br />

<strong>de</strong>r in Min<strong>de</strong>n letztlich zu<br />

einem Rückbau von kommunaler Infrastruktur<br />

geführt hat. Hierbei haben wir die<br />

Zahl <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>schulstandorte von 16 auf<br />

11 reduziert. Ähnliches, nämlich eine Reduzierung<br />

von 15 auf 8, haben wir jetzt<br />

auch mit <strong>de</strong>n Feuerwehrhäusern vor. Ihnen<br />

allen wird klar sein, welche intensiven kommunalpolitischen<br />

Diskussionen eine solche<br />

Umsetzung voraussetzt.<br />

Dies ist jedoch nur eine erste Reaktion auf<br />

die Frage: Wie teuer ist die kommunale Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> was können wir uns leisten?<br />

Für die Wohnbauflächenentwicklung<br />

beson<strong>de</strong>rs be<strong>de</strong>utsam ist die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r haushalt- <strong>und</strong> eigentumsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Jahrgänge, also <strong>de</strong>r Haushaltsneugrün<strong>de</strong>r.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re hier sind starke Auswir-<br />

kungen auf die Wohnungsnachfrage <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>n Flächenbedarf zu erwarten, <strong>de</strong>nn diese<br />

Jahrgänge sind rückläufig.<br />

Im Vergleich mit Städten im Osten<br />

Deutschlands o<strong>de</strong>r mit Städten im Ruhrgebiet<br />

erscheint <strong>de</strong>r Bevölkerungsrückgang<br />

in Min<strong>de</strong>n zwar recht mo<strong>de</strong>rat, er wird<br />

jedoch auch hier <strong>de</strong>utliche Spuren hinterlassen.<br />

Darüber hinaus steht die Stadt<br />

Min<strong>de</strong>n, ähnlich wie an<strong>de</strong>re Städte auch,<br />

vor Herausfor<strong>de</strong>rungen im Themenfeld Migration<br />

<strong>und</strong> Wohnungsmarkt. Die Zahl <strong>de</strong>r<br />

Bürger mit Migrationshintergr<strong>und</strong> steigt<br />

stark an, zurzeit haben min<strong>de</strong>stens 20% <strong>de</strong>r<br />

Min<strong>de</strong>ner Bürger einen Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

Das ist für unsere Region durchaus<br />

nicht viel, in Espelkamp beispielsweise liegt<br />

die Quote doppelt so hoch.<br />

Um die bereits erwähnte strukturkonservative<br />

Gr<strong>und</strong>haltung <strong>de</strong>r Bevölkerung aufzuweichen,<br />

die sich natürlich auch in <strong>de</strong>r<br />

Politik nie<strong>de</strong>rschlägt, haben wir zunächst<br />

einmal begonnen, gemeinsam mit Politik<br />

<strong>und</strong> Bevölkerung ein politisches Zielsystem<br />

für die gesamte Stadtentwicklung zu diskutieren.<br />

Wir haben strategische Zielbereiche<br />

<strong>de</strong>finiert sowie Oberziele, strategische Unterziele<br />

<strong>und</strong> operationalisierte Ziele mit unserer<br />

Kommunalpolitik diskutiert, um die<br />

gesamte Entwicklung <strong>de</strong>r Stadt zunächst<br />

einmal in eine Systematik zu bringen.<br />

Das Thema ‚Wohnbaulandmanagement‘<br />

fin<strong>de</strong>t sich unter <strong>de</strong>m Punkt ‚Regionales<br />

Zentrum‘. Wir haben darunter strategische<br />

Oberziele <strong>de</strong>finiert, die z. B. die Einwoh-

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