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judo-kalender 2007 - Dachverband für Budotechniken Nordrhein ...

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JUDO NW Dan-Kollegium<br />

Judokas von mittelmäßig bis<br />

sehr gut und bei den übrigen<br />

16 % von mittelmäßig bis sehr<br />

schlecht sind. Das ganze ist<br />

normal und besagt nichts weiter,<br />

dass Menschen unterschiedliche<br />

Fähigkeiten haben, wobei die<br />

Extreme von sehr guten oder<br />

sehr schlechten Fähigkeiten naturgemäß<br />

seltener vorkommen<br />

als mittelmäßige Fähigkeiten.<br />

Die Beobachtung, dass Judokas<br />

schlechte technische Fähigkeiten<br />

haben, dürfte insoweit<br />

statistisch keine Neuigkeit sein.<br />

Neu wäre diese Beobachtung<br />

nur, wenn die Gruppe der Judokas<br />

mit mäßigen bis schlechten<br />

technischen Fähigkeiten in den<br />

letzten Jahren auffällig gewachsen<br />

wäre. Untersuchungen, die<br />

dieses Wachstum bestätigen,<br />

gibt es, soweit ich weiß, nicht.<br />

Insoweit erscheinen mir die<br />

Beobachtungen der Lehrteams<br />

so lange als Wahrnehmungen,<br />

bis diese Beobachtung als<br />

objektiv erkennbare Tatsache<br />

bewiesen ist.<br />

Im Übrigen: Die Vereine<br />

als Mitglieder im NWJV leisten<br />

die elementare Ausbildungsarbeit.<br />

Und wen die Vereine<br />

da<strong>für</strong> einsetzen, liegt allein in<br />

deren Ermessen. Faktisch darf<br />

in einem Verein jeder Judo<br />

unterrichten, der im Stande ist,<br />

sich einen Gürtel umzubinden<br />

und der mit Blick auf die Wahrnehmung<br />

der Haftung bzw. der<br />

Aufsichtspflicht mindestens 18<br />

Jahre alt ist. Waren in Vereinen<br />

beim Einsatz von Ausbildern<br />

oder Ausbilderassistenten nur<br />

die Kriterien Gürtelbinden<br />

und Alter maßgebend <strong>für</strong> die<br />

Auswahl, dann kann das bei<br />

Lizenzlehrgängen bei den<br />

Lehrteams des NWJV zu oben<br />

beschriebenen Wahrnehmungen<br />

führen. Wenn die Lehrteams<br />

dann aber Lizenzen an Judokas<br />

vergeben, die nicht über ausreichende<br />

technische Fähigkeiten<br />

verfügen, dann müssen die<br />

Kriterien <strong>für</strong> die Lizenzvergabe<br />

überdacht werden. Denn sonst<br />

wird technische Unzulänglichkeit<br />

lizenziert, die sich so mit<br />

Billigung des NWJV fortsetzt.<br />

Schließlich: Die Dan-Prüfungsordnung<br />

ist im Verlauf der<br />

zweiten Hälfte der 1990-Jahre<br />

verändert worden; ihre erneute<br />

Überarbeitung ist bereits im<br />

Gange. Die offene Trainerfortbildung<br />

im DJB entwickelte<br />

sich. Die Ausbildungsvielfalt<br />

im NWJV verbreiterte sich:<br />

Sportassistent mit Zertifikat-<br />

abschluss, Jugendleiter-Card,<br />

Aufbaukurse vom Sportassistent<br />

und Jugendleiter-Card-Inhaber<br />

zum Fach-Übungsleiter C,<br />

Aufbaulehrgänge vom Fach-<br />

Übungsleiter C zum Trainer C<br />

und so weiter. Die Fortschreibung<br />

und Vereinheitlichung der<br />

Kyu-Prüfungsordnung wurde<br />

im vergangenen Jahr abgeschlossen.<br />

Der DJB brachte<br />

dazu in Wort und Bild Begleitmaterial<br />

<strong>für</strong> die Multiplikatorenschulung<br />

heraus. Das<br />

Ausbildungsprogramm des DJB<br />

<strong>für</strong> 5- bis 7-Jährige wurde auf<br />

die Schiene gesetzt. Vor kurzem<br />

brachte der NWJV die DVD<br />

„Methodik I“ mit ausgewählten<br />

Wurftechniken heraus, eine aus<br />

meiner Sicht hervorragende<br />

Hilfestellung zur Technikschulung.<br />

Nahezu jede Ausgabe des<br />

Judo-Magazins enthält Schulungshinweise.<br />

Nach welchen Konzepten<br />

und Lösungen wollt ihr Lehrwarte<br />

des NWJV und NWDK<br />

denn noch suchen? Es ist doch<br />

alles da, professionell dargestellt<br />

in Wort, Bild und Praxis.<br />

Aber vielleicht liegt hier ja<br />

das Problem: Judo wurde im<br />

Verlauf der letzten 15 Jahre<br />

nach meinem Eindruck in<br />

Wort, Bild und Praxis immer<br />

professioneller, mit wachsenden<br />

Ansprüchen der Profis. Die<br />

oben beispielhaft erwähnten<br />

Entwicklungen der letzten Jahre<br />

sind Indizien da<strong>für</strong>. Wenn die<br />

Lehrteams nun wahrnehmen,<br />

dass die Gruppe der Judokas<br />

mit schlechten technischen Fähigkeiten<br />

größer geworden ist,<br />

dann darf ich mutmaßen, dass in<br />

vielen Vereinen nichts von den<br />

Entwicklungen angekommen<br />

ist. Die Profis verbreiten oben<br />

viel Qualm; ein Feuer unten<br />

in den Vereinen entsteht nicht.<br />

Gäbe es sonst Klagen?<br />

Demnach lässt sich die<br />

Frage nach Konzepten und Lösungen<br />

vielleicht eingrenzen auf<br />

die Frage nach dem Brandstifter<br />

und die Frage nach dem Brandsatz:<br />

Mit wem und mit was<br />

bringt man mehr Wissen und<br />

bessere technische Fähigkeiten<br />

in die Vereine? Und wer ist<br />

„man“? Nach Meinung seines<br />

geschäftsführenden Präsidenten<br />

ist der NWJV ein Profiverband<br />

und das NWDK ein Amateurverband,<br />

so von ihm geäußert<br />

bei der außerordentlichen<br />

Verbandstagung des NWJV im<br />

Juni 2006. Wer eignet sich nun<br />

besser als „man“: Profis oder<br />

Amateure? Apropos NWJV-<br />

Profis und NWDK-Amateure:<br />

Um die Qualität der technischen<br />

Fähigkeiten nachhaltig zu<br />

verbessern, lohnt sich vielleicht<br />

auch der Versuch, über die<br />

Struktur des Unternehmens<br />

„NWJV/NWDK“ zumindest<br />

einmal nachzudenken. Allein<br />

der Wortlaut der momentanen<br />

Satzungen verpflichtet dazu.<br />

Mehr Gedanken dazu im nächsten<br />

Heft.<br />

Michael Holte<br />

Geschäftsführender<br />

Präsident ...<br />

... ist zum Beispiel Dr.<br />

Theo Zwanziger. Er vertritt und<br />

repräsentiert einen Riesen unter<br />

den Sportbünden: den Deutschen<br />

Fußball-Bund. Geschäftsführende<br />

Präsidenten gibt‘s<br />

viele: Johannes Freiherr Heereman<br />

im Malteser Hilfsdienst,<br />

Botschafter a. D. Fridjof von<br />

Nordenskjöld in der Deutschen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Auswärtige<br />

Politik. Geschäftsführende<br />

Präsidenten gibt‘s auch im<br />

Finanzwesen: Rainer Vogt im<br />

Ostdeutschen Sparkassenverband<br />

oder Dr. Siegfried Naser<br />

im Sparkassenverband Bayern.<br />

Nur ein paar Beispiele von<br />

vielen, die sagen wollen, dass<br />

die Funktion Geschäftsführender<br />

Präsident keine Erfindung<br />

von Dieter Höntzsch ist, der den<br />

<strong>Nordrhein</strong>-Westfälischen Judo-<br />

Verband (NWJV) verlässt und<br />

somit der Geschäftsführerposten<br />

neu besetzt werden muss.<br />

Denn nach eigener Erzählung<br />

anlässlich der außerordentlichen<br />

Verbandstagung des NWJV<br />

am 11.6.2006 sei es ja seine<br />

Idee gewesen, die Funktion<br />

Geschäftsführer des NWJV in<br />

die Hände seines amtierenden<br />

Präsidenten zu legen, zunächst<br />

bis zum Zeitpunkt der Verbandstagung<br />

<strong>2007</strong>. Doch eins<br />

nach dem anderen.<br />

Welche Person die Verbandsgeschäftsstelle<br />

als<br />

hauptamtlicher Geschäftsführer<br />

oder hauptamtliche Geschäftsführerin<br />

leitet, entscheidet nicht<br />

die Verbandstagung. Nach § 30<br />

des Bürgerlichen Gesetzbuchs<br />

(BGB) können Vereine durch<br />

Satzung bestimmen, „dass<br />

neben dem Vorstand <strong>für</strong> gewisse<br />

Geschäfte besondere Vertreter<br />

zu bestellen sind.“ Umgesetzt<br />

wurde dies in der NWJV-Satzung<br />

mit § 9 Nrn. 2. und 3.,<br />

wonach die Verbandsgeschäftsstelle<br />

von einem hauptamtlichen<br />

Geschäftsführer geleitet wird<br />

und der Geschäftsführer ein besonderer<br />

Vertreter im Sinne des<br />

§ 30 BGB ist. Eine Zuständigkeit<br />

der Verbandstagung <strong>für</strong> die<br />

Bestellung des hauptamtlichen<br />

Geschäftsführers ergibt sich<br />

aus der Satzung nicht; folglich<br />

ist ihr Votum zu der Person,<br />

die zum Geschäftsführer oder<br />

zur Geschäftsführerin bestellt<br />

werden soll, nicht erforderlich.<br />

Satzungsgemäß zuständig ist<br />

die Verbandstagung aber <strong>für</strong><br />

Satzungsänderungen. Mit der<br />

im „budoka“ erschienenen Einladung<br />

zur außerordentlichen<br />

Verbandstagung am 11.6.2006<br />

wurde bekannt gemacht, dass §<br />

6 Nr. 2. der Satzung des NWJV<br />

geändert werden sollte. § 6<br />

Nr. 2. lautet: „Wer im Verband<br />

hauptamtlich tätig ist, kann<br />

kein Wahlamt in Organen des<br />

Verbandes wahrnehmen.“<br />

Erklärende Hinweise zum<br />

Antrag enthielt die Einladung<br />

nicht. Jede Person, die sich als<br />

Delegierter meldete, konnte mit<br />

Blick auf den Antragsgegenstand<br />

nur vermuten, was Sache<br />

war: Eine Einladung zu einer<br />

außerordentlichen Verbandstagung<br />

im Zusammenhang mit<br />

einem Antrag auf Änderung des<br />

§ 6 Nr. 2. der Satzung lässt vermuten,<br />

dass der Verband es eilig<br />

hat, jemandem, der gewählt<br />

ist, hauptamtliche Aufgaben zu<br />

übertragen oder jemanden, der<br />

hauptamtliche Aufgaben hat,<br />

in ein Wahlamt zu heben. Und<br />

so wäre auch ich am 11.6. mit<br />

einer Vermutungshaltung nach<br />

Duisburg gefahren, wenn da<br />

nicht jemand gewesen wäre,<br />

der mich etwa eine Woche vor<br />

der Verbandstagung über die<br />

Hintergründe des Antrags auf<br />

Satzungsänderung informiert<br />

hätte. Und so hatte ich wenigstens<br />

ein paar Tage Zeit, über<br />

die Bedeutung der beantragten<br />

Satzungsänderung nachzudenken<br />

und mit Vereinskollegen<br />

darüber zu sprechen. Ich finde,<br />

dass der NWJV zukünftig<br />

offener und rechtzeitiger über<br />

den inhaltlichen Anlass von<br />

Verbandsanliegen informieren<br />

sollte, <strong>für</strong> die er die Zustimmung<br />

der Verbandstagung<br />

braucht. Ein paar Sätze dazu<br />

in der Einladung zur Tagung<br />

würden schon genügen.<br />

46 9/2006 der budoka

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