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Bildungspartner von besonderer Bedeutung sind. So wird in NRW an ca.1000 2 der
2783 Grundschulen das Bildungsprogramm JEKITS angeboten, welches in den
regulären Unterricht eingebettet ist. Für viele EMP Lehrkräfte hat sich dadurch ihr
Arbeitsfeld mit Kindern dieser Altersgruppe in veränderte Rahmenbedingungen
verlagert. Die EMP- Lehrkräfte bringen wiederum veränderte Paradigmen im Bezug auf
musikpädagogisches Handeln, Prinzipien, Unterrichtskonzepte wie auch eine
veränderte Sicht auf Kind und Kindheit in den Unterricht ein, wie z.B. die Orientierung
am Spiel und am Experiment, sowie am Einbezug des Körpers (vgl. Dartsch, 2010, S.
22; Krüger/Oravec 2016, S.21). Die EMP zeichnet sich bzgl. Umgangsweisen (i.e.
Singen, Spielen von Instrumenten, Bewegen, Wahrnehmen und Erleben, Denken und
Symbolisieren, Verbinden von Musik mit anderen Ausdrucksformen), Stilen und Genres
durch eine grundsätzliche Offenheit aus. Selbstbildungsprozesse, sinnliche und
emotionale Wahrnehmung, vielfältige Lern- und Entwicklungsprozesse, persönliche
Aneignung von Kultur beschreiben das zugrunde liegende Bildungsverständnis. (vgl.
Dartsch, 2016, S.58). Diese Prozesse entziehen sich, laut Dartsch, oftmals dem
Einfluss der Lehrkraft.
Durch die Veränderungen der Curricula mit Hinwendung zum Kompetenzbegriff ist eine
Annäherung der Schulmusikpädagogik an den weitergefassten Bildungsbegriff der
EMP nicht von der Hand zu weisen, auch wenn der Begriff Bildung selbst einem
andauerndem Definitionsprozess unterworfen ist (vgl. Dartsch, 2018, S.177 ff.).
Festgestellt werden kann in jedem Fall, dass sich die Lehrpläne für mannigfaltige
Inhalte öffnen, auch wenn beispielsweise Rock- und Popmusik im Schwerpunkt „Lieder
kennen lernen“ erst für das dritte und vierte Schuljahr explizit genannt werden. Soll
jedoch die Formulierung des Lehrplans umgesetzt werden „[…] ihre (Anm. die der
Kinder) Musik wird akzeptierend aufgenommen“, so ist der Einsatz von Popmusik auch
im ersten und zweiten Schuljahr zu denken. Da der Musikunterricht weiterhin zur
Aufgabe hat an individuelle Fähigkeiten, Begabungen, v.a. aber auch individuelle
Erfahrungen anzuknüpfen, erscheint ein Einbetten von Popmusik in
handlungsorientierte Lernprozesse, um eine Erweiterung der Erfahrung zu erzielen,
sinnvoll. Konkrete Lernfelder, in denen dies geschehen kann und soll, sind: das Musik
machen, das Musik hören, das Umsetzen von Musik und das Verständigen über Musik,
diese Bereiche entsprechen in weiten Teilen ebenfalls den Zielkategorien der EMP.
2 https://www.jekits.de/das-programm/ueberblick/