können Sie den Artikel lesen - Aschaffenburger-Bus
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SOZiALpROjEkt<br />
Hartwig Loh, Vorsitzender vom Seniorentreff „Pfaffengasse“<br />
in Aschaffenburg ist voll des Lobes: „Es ist ein<br />
sagenhaftes Glück für uns, dass wir Werner Henke haben,<br />
der diese Idee mit dem <strong>Bus</strong> hatte. Seitdem sind wir<br />
<strong>Aschaffenburger</strong> Senioren wieder mobiler gewor<strong>den</strong>. Vor<br />
allem für diejenigen, die sich finanziell nicht unbedingt<br />
alles leisten <strong>können</strong>, ist das soziale Engagement des<br />
Herrn Henke ein großes Geschenk.“<br />
küche mit viel Technik: Heißluftofen, drei Kühlschränke,<br />
Mikrowelle, drei Kaffeemaschinen, Tiefkühltruhe.<br />
Da <strong>können</strong> wir unseren Fahrgästen das<br />
Mittagessen servieren, das uns die Lufthansa für<br />
2,50 Euro pro Person zum Selbstkostenpreis zur<br />
Verfügung stellt. Den Service übernehmen ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes, die<br />
unsere <strong>Bus</strong>touren begleiten.“<br />
Nicht nur das Reiseziel ist wichtig, es geht<br />
auch um soziale Kontakte und Abwechslung<br />
Werner Henke hat diesen <strong>Bus</strong> gekauft. Er hat sich<br />
diesen finanziellen Einsatz geleistet, weil er von<br />
seiner Idee überzeugt ist. Nach vielen Jahren Tätigkeit<br />
als Leiter einer Apotheke mit angeschlossenem<br />
Herstellungsbetrieb für parenterale Arzneimittel<br />
liegt es ihm heute am Herzen, sich sozial zu engagieren.<br />
Bereits in jüngeren Jahren war er ehrenamtlich<br />
als Sanitäter für <strong>den</strong> Malteser Hilfsdienst tätig.<br />
Im vergangenen Jahr hat er seine Apotheke verkauft<br />
und die gemeinnützige GmbH „Reisen ohne Grenzen<br />
– Aschaffenburg“ gegründet. Wie auf der Internetseite<br />
www.aschaffenburg-bus.de zu <strong>lesen</strong> ist,<br />
Der <strong>Bus</strong> von „Reisen ohne Grenzen“ zeigt, wo er herkommt:<br />
Das Panorama der Stadt Aschaffenburg weckt Aufmerksamkeit.<br />
82 | 566 | Deutsche Apotheker Zeitung | 152. Jahrgang<br />
wer<strong>den</strong> von „Reisen ohne Grenzen“ <strong>Bus</strong>fahrten<br />
ohne Gewinnerzielungsabsicht und zu günstigen<br />
Konditionen durchgeführt. Dies geschieht speziell<br />
für materiell oder persönlich hilfsbedürftige Personen<br />
oder für Organisationen, die solche Personen<br />
fördern. Nicht alleine das Reiseziel soll dabei im<br />
Vordergrund stehen, sondern vielmehr die gemeinsame<br />
Fahrt, der Kontakt zu und mit anderen und<br />
die Abwechslung vom normalen Alltag.<br />
In Planung: Eine Romreise mit Audienz beim<br />
Papst und der Jakobsweg in Nordspanien<br />
Was hat Werner Henke zu diesem Schritt motiviert?<br />
„Es waren die vielen Gespräche in der Apotheke“,<br />
sagt Henke. „Beim Arzt sind die Patienten nach<br />
fünf bis zehn Minuten wieder draußen. In der Apotheke<br />
dagegen ist man so ein bisschen der Beichtvater.<br />
Man hört Familiengeschichten und die Sorgen<br />
der Menschen. Man hört von der Rentnerin, die<br />
Werner Henkes <strong>Bus</strong> ist eine Kopie des Reisebusses der<br />
deutschen Fußballnationalmannschaft – mit komfortabler<br />
Innenausstattung in <strong>den</strong> Farben schwarz-rot-gold. Hier ein<br />
Blick auf <strong>den</strong> Bistrobereich mit vier Tischen.<br />
nur 700 Euro Rente hat, aus Scham nicht zum Sozialamt<br />
geht, seit Jahren keinen Urlaub gemacht<br />
hat. Viele meiner Apothekenkun<strong>den</strong> hatten Aschaffenburg<br />
jahrelang nicht verlassen. <strong>Sie</strong> konnten es<br />
sich einfach finanziell nicht leisten. Das stimmt<br />
doch nach<strong>den</strong>klich. Eine Tagesausflugsfahrt kostet<br />
normalerweise 30 bis 40 Euro. Wir <strong>können</strong> eine<br />
Tagesreise mit unserem <strong>Bus</strong> für 9 Euro zum Selbstkostenpreis<br />
anbieten. Auch hier auf unseren Fahrten<br />
bekommt man gna<strong>den</strong>los mit: Die Kluft in Deutschland<br />
zwischen <strong>den</strong>en, die viel haben und <strong>den</strong>en, die<br />
wenig haben, wird immer größer. Mein Wunsch<br />
war es, <strong>den</strong> Menschen einfach Lebensfreude zu<br />
geben! Und das habe ich voll erreicht. Unser Projekt<br />
hat bombig eingeschlagen!“ Man sieht Werner<br />
Henke seine eigene Freude und Begeisterung an.<br />
Seine Augen strahlen, er strotzt vor neuen Ideen.<br />
Zum Beispiel sei eine Fahrt mit Behinderten nach<br />
Rom geplant inklusive Papstaudienz und auch eine<br />
02.02.2012 | Nr. 5