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Salz-Wissen - Verband der Kali

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Die <strong>Salz</strong>werkstatt<br />

Arbeitsblätter zum Lesen und Lernen<br />

für den Schulunterricht<br />

Du erfährst, wie <strong>Salz</strong> aus unterirdischen<br />

Lagern geför<strong>der</strong>t und wie es als Nahrungsmittel<br />

aufbereitet wird.<br />

Warum wird auf vereiste Straßen <strong>Salz</strong><br />

gestreut? Weißt du, dass <strong>Salz</strong> einst auch<br />

als Geld verwendet wurde?<br />

Im Meer ist es leichter zu schwimmen<br />

als in einem Schwimmbad. Kennst du den<br />

Grund hierfür? Und warum schmecken<br />

Tränen salzig?<br />

Außerdem bekommst du viele Anregungen,<br />

eigene Versuche anzustellen, <strong>Salz</strong>kristalle<br />

wachsen zu lassen o<strong>der</strong> Figuren aus <strong>Salz</strong>teig<br />

herzustellen.


Hinweise zur „<strong>Salz</strong>werkstatt“<br />

Die Arbeitsblätter sind nummeriert, um die Vollständigkeit einer<br />

Mappe erkennen zu können. Sie können unabhängig voneinan<strong>der</strong><br />

benutzt und beliebig miteinan<strong>der</strong> kombiniert werden. Die Arbeitsmappe<br />

steht auch im Downloadbereich unserer Website<br />

www.vks-kalisalz.de zur Verfügung.<br />

4. aktualisierte Auflage 2009<br />

Impressum<br />

Redaktion<br />

Dieter Krüger M.A.<br />

<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kali</strong>- und <strong>Salz</strong>industrie e. V.<br />

Reinhardtstraße 18A<br />

10117 Berlin<br />

Tel. (0 30) 8 47 10 69.0<br />

Fax (0 30) 8 47 10 69.21<br />

E-Mail: info.berlin@vks-kalisalz.de<br />

www.vks-kalisalz.de


Alles auf einen Blick<br />

<strong>Salz</strong>: lebenswichtig und vielseitig<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

<strong>Salz</strong> in unserer Nahrung<br />

<strong>Salz</strong> in unserem Körper<br />

Pinnwand „<strong>Salz</strong>-<strong>Wissen</strong>“<br />

Wo kommt das <strong>Salz</strong> her?<br />

Wie gewinnt man Speisesalz?<br />

Heilen und lin<strong>der</strong>n mit <strong>Salz</strong><br />

<strong>Salz</strong> und seine Geschichte<br />

Wo findest du <strong>Salz</strong>?<br />

Das schwebende Ei<br />

Dem <strong>Salz</strong> auf <strong>der</strong> Spur<br />

<strong>Salz</strong> und Wasser<br />

12 <strong>Salz</strong> und Eis<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

Die älteste Eismaschine<br />

Das Märchen vom <strong>Salz</strong><br />

<strong>Salz</strong> im Volksglauben<br />

Mit <strong>Salz</strong>teig basteln<br />

Spielzeug aus <strong>Salz</strong>?<br />

<strong>Salz</strong> in <strong>der</strong> Natur<br />

Lüneburg: Reich durch <strong>Salz</strong><br />

<strong>Salz</strong> macht haltbar<br />

Das Meer in uns<br />

Auf <strong>der</strong> Suche nach „<strong>Salz</strong>städten“<br />

Zwei verschiedene Gesellen<br />

Ein salziges Spiel


<strong>Salz</strong> in unserer Nahrung<br />

<strong>Salz</strong> ist ein Würzmittel. „So wichtig wie das <strong>Salz</strong><br />

in <strong>der</strong> Suppe“ – schon in dieser Redensart drückt<br />

sich aus, wie bedeutsam <strong>Salz</strong> als Lebensmittel ist:<br />

Wer möchte schon seine Suppe ohne <strong>Salz</strong> löffeln?<br />

Wie fade schmecken doch Kartoffeln und auch<br />

das Frühstücksei ohne <strong>Salz</strong>?<br />

Die wenigen Beispiele zeigen bereits, dass <strong>Salz</strong> ein wichtiger<br />

Geschmacksträger in unseren Lebensmitteln ist. Es sorgt dafür,<br />

dass Speisen „salzig“ schmecken. Viele Lebensmittel schmecken<br />

ohne <strong>Salz</strong> einfach nicht. Auch können Brot und Käse, Fleisch- und<br />

Wurstwaren ohne <strong>Salz</strong> nicht hergestellt werden.<br />

Bevor es Konserven und Tiefkühlkost gab, wurde <strong>Salz</strong> zum<br />

Konservieren, das heißt Haltbarmachen, von Lebensmitteln<br />

verwendet. Die Bakterien, die bewirken, dass Lebensmittel<br />

ver<strong>der</strong>ben, brauchen Wasser, um zu leben.<br />

Wenn Fleisch und Fisch in <strong>Salz</strong> eingelegt werden, so entzieht<br />

<strong>Salz</strong> die gesamte Feuchtigkeit. Dadurch werden die Bakterien<br />

daran gehin<strong>der</strong>t, sich zu vermehren. Dies wussten schon die alten<br />

Ägypter und haben so ihre Lebensmittel über längere Zeit<br />

haltbar gemacht.<br />

In fast allem, was wir essen, ist <strong>Salz</strong> enthalten, selbst in<br />

Speisen, die überhaupt nicht nach <strong>Salz</strong> schmecken. Aus<br />

unserer Nahrung ist <strong>Salz</strong> nicht wegzudenken und eine<br />

streng salzarme Ernährung ist, das zeigt alle Lebens erfahrung,<br />

kaum durchzuhalten. Viel wichtiger ist eine ausgewogene,<br />

gesunde Ernährung und körperliche Fitness.<br />

Überprüft einmal bei einigen Lebensmitteln die aufgedruckte<br />

Liste <strong>der</strong> Zutaten: Welche enthalten <strong>Salz</strong>? Manchmal wird das<br />

<strong>Salz</strong> auch mit seinem chemischen Namen als Natriumchlorid<br />

bezeichnet.<br />

1a


<strong>Salz</strong> in unserer Nahrung<br />

Zwiebeln kannst du in <strong>Salz</strong> und Essig einlegen,<br />

um sie haltbar zu machen. Versuche einmal<br />

selbst, solche Essigzwiebeln einzulegen.<br />

Was musst du tun:<br />

1. Schäle 600 g Silberzwiebeln und lege sie in eine<br />

Schüssel. Rühre jetzt eine <strong>Salz</strong>lake an: dabei kommen<br />

auf je einen halben Liter Wasser 40 g <strong>Salz</strong>.<br />

2. Die Lake muss du über die Zwiebeln gießen, mit<br />

einem Teller beschweren und an einem kühlen Ort<br />

24 Stunden ziehen lassen.<br />

3. Spüle die Zwiebeln gut ab und schichte sie mit<br />

2 Lorbeerblättern sowie 4 Teelöffeln Senfkörnern<br />

in einem Glas.<br />

4. Gieße etwa 350 ml Weißweinessig<br />

über die Zwiebeln, und zwar soviel, dass<br />

sie etwa 2 cm damit bedeckt sind.<br />

Das Glas verschließen.<br />

Nun musst du sie vor dem Probieren an<br />

einem kühlen Ort vier Wochen ziehen<br />

lassen.<br />

Du brauchst dazu:<br />

600 g Silberzwiebeln<br />

500 ml Wasser<br />

40 g <strong>Salz</strong><br />

Lorbeerblätter<br />

Senfkörner<br />

350 ml Weinessig<br />

1 Marmeladenglas<br />

mit Deckel<br />

1 Rührschüssel<br />

1Teller<br />

1 Messer<br />

1b


<strong>Salz</strong> in unserem Körper<br />

<strong>Salz</strong> ist ein Baustein<br />

des Lebens und für<br />

unseren Körper lebensnotwendig.<br />

Je<strong>der</strong> von uns hat etwa<br />

einen gehäuften Teelöffel <strong>Salz</strong> in<br />

seinem Blut. Knochen und Muskeln<br />

enthalten ebenfalls <strong>Salz</strong>.<br />

Tag für Tag verlierst du etwas von<br />

diesem <strong>Salz</strong>, wenn du schwitzt, zur<br />

Toilette gehst o<strong>der</strong> weinst.<br />

Das <strong>Salz</strong> muss jedoch ersetzt worden,<br />

damit du gesund bleibst. Im täglichen<br />

Essen – vor allem in Brot, Wurst und<br />

Käse ist aus reichend <strong>Salz</strong> enthalten. Zu<br />

viel und auch zu wenig <strong>Salz</strong> kann den<br />

Blutkreislauf beeinflussen.<br />

Im Körper des Menschen<br />

müssen <strong>Salz</strong> und Wasser<br />

in einem ausgewogenen<br />

Verhältnis zu einan<strong>der</strong> stehen.<br />

Wenn du zu viel <strong>Salz</strong><br />

zu dir nimmst, wird dieses<br />

Gleichgewicht gestört,<br />

und du empfindest<br />

Durst. Wenn du dann Wasser trinkst,<br />

um den Durst zu löschen, wird das<br />

Gleichgewicht wie<strong>der</strong> hergestellt.<br />

Wenn jemand im Verlauf einer Krankheit<br />

viel von seiner Körperflüssigkeit<br />

verliert, wird ihm eine Kochsalzlösung<br />

verabreicht. Diese Lösung enthält<br />

genau die Dosis <strong>Salz</strong>, die <strong>der</strong> Körper<br />

braucht, um<br />

den Verlust<br />

wie<strong>der</strong> auszugleichen.<br />

2<br />

Auf deiner Zunge hast du so genannte<br />

Geschmacksknospen, mit denen du<br />

jeweils sauer, süß, salzig und bitter<br />

schmecken kannst.<br />

Probiere einmal herauszufinden, ob<br />

es eine Stelle auf deiner Zunge gibt,<br />

mit <strong>der</strong> du <strong>Salz</strong>iges schmeckst. Strecke<br />

deine Zunge heraus, tauche eine angefeuchtete<br />

Fingerspitze in <strong>Salz</strong> und<br />

versuche auf <strong>der</strong> Zunge die Stelle<br />

ausfindig zu machen.<br />

Probiere es erst in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong><br />

Zunge, dann auf <strong>der</strong> Zungenspitze.<br />

Wo schmeckst du das <strong>Salz</strong> mehr?<br />

Um den <strong>Salz</strong>geschmack wie<strong>der</strong> los<br />

zu werden, solltest du dir den Mund<br />

mit Wasser spülen.<br />

<strong>Salz</strong> schmecken<br />

<strong>Salz</strong> hat einen unverwechselbaren<br />

Geschmack. Versuche einmal, mit<br />

verbundenen Augen den unterschiedlichen<br />

Geschmack zwischen <strong>Salz</strong>wasser<br />

und Süßwasser zu erkennen.


Pinnwand „<strong>Salz</strong>-<strong>Wissen</strong>?“<br />

Sicherlich weiß du schon einige Dinge über <strong>Salz</strong>. Welche sind das?<br />

Schreibe sie auf die abgedruckten Kärtchen. Aber es gibt bestimmt auch<br />

noch Fragen zu <strong>Salz</strong>. Schreibe auf, was dich noch am <strong>Salz</strong> neugierig macht.<br />

Anschließend schneidest du die Kärtchen aus und befestigst sie auf einer<br />

gemeinsamen Pinnwand „<strong>Salz</strong>-<strong>Wissen</strong>“.<br />

Mein <strong>Wissen</strong> über <strong>Salz</strong>:<br />

!<br />

!<br />

Meine Fragen zu <strong>Salz</strong>:<br />

?<br />

?<br />

!<br />

!<br />

?<br />

?<br />

3


Wo kommt das <strong>Salz</strong> her?<br />

Das <strong>Salz</strong>, das wir unseren Speisen zusätzlich beigeben,<br />

stammt aus <strong>Salz</strong>bergwerken, aus Quellen mit salzhaltigem<br />

Wasser (Salinen) o<strong>der</strong> aus dem Meer.<br />

Meersalz<br />

Vor Tausenden von Jahren entdeckten die Menschen, dass<br />

das Meerwasser <strong>Salz</strong> enthält. In südlichen Län<strong>der</strong>n leiteten sie<br />

das Meerwasser in flache Becken und benutzten die Sonnenenergie,<br />

um das Wasser darin verdunsten zu lassen, bis nur<br />

noch das <strong>Salz</strong> zurückblieb.<br />

Das <strong>Salz</strong> aus dem Meer wird Meersalz<br />

genannt. Es wird heute in Län<strong>der</strong>n mit intensiver<br />

Sonneneinstrahlung gewonnen, beispielsweise<br />

in Frankreich, Spanien und Portugal.<br />

Foto: R. Sprang<br />

Zur Gewinnung von Meersalz wird das Wasser<br />

in flache Betonbecken gepumpt, die man SaIzgärten nennt. Im ersten<br />

Becken setzen sich Sand, Schlamm, Mikroorganismen usw. ab.<br />

Dann leitet man das salzige Wasser in weitere Becken, wo sich durch<br />

die fortlaufende Verdunstung im letzten Becken das <strong>Salz</strong> absetzt.<br />

Das <strong>Salz</strong> wird dann mit Maschinen o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Hand zusammen<br />

geschoben, gründlich gereinigt und verpackt.<br />

In einem Liter Meerwasser sind etwa 30 Gramm <strong>Salz</strong> enthalten.<br />

Du kannst Meersalz selbst herstellen.<br />

Was musst du tun?<br />

Gieße etwas von dem <strong>Salz</strong>wasser in den<br />

flachen Teller und stelle ihn in die Sonne<br />

o<strong>der</strong> an die Heizung.<br />

Wie viel von dem <strong>Salz</strong>wasser ist nach einem<br />

Tag noch übrig? Wenn sich am Tellerrand<br />

<strong>Salz</strong>kristalle gebildet haben, gieße noch<br />

etwas von dem <strong>Salz</strong>wasser nach. Wie<strong>der</strong>hole<br />

das ein paar Tage lang. Bald kannst du dein<br />

eigenes Meersalz ernten.<br />

4 a<br />

Dazu brauchst du:<br />

Meerwasser o<strong>der</strong><br />

1 Liter Wasser,<br />

in den du 5 Esslöffel<br />

<strong>Salz</strong> auflöst<br />

1 flachen Teller<br />

1 Krug


Wo kommt das <strong>Salz</strong> her?<br />

Unterirdische <strong>Salz</strong>lager<br />

Vor Millionen von Jahren verdunsteten flache<br />

Randmeere des Ozeans, wodurch mächtige <strong>Salz</strong>schichten<br />

zurückblieben. Durch Erdverschiebungen<br />

geriet das <strong>Salz</strong> unter an<strong>der</strong>e Gesteinsschichten.<br />

Von keltischen Bergleuten wird berichtet, die bereits<br />

1.000 Jahre v. Chr. auf <strong>der</strong> Suche nach <strong>Salz</strong> waren.<br />

Unermüdlich und mit einfachsten Mitteln mussten sie<br />

Gänge (Stollen) schlagen, ehe sie erfolgreich waren und<br />

auf das weiße Gold stießen.<br />

Heute wird das <strong>Salz</strong> durch Bergbau<br />

gewonnen. <strong>Salz</strong>bergwerke gibt es in vielen<br />

Län<strong>der</strong>n, so in Deutschland, Österreich und<br />

Großbritannien.<br />

In den <strong>Salz</strong>bergwerken wird ein Schacht bis<br />

in die <strong>Salz</strong>schicht getrieben. Dann werden<br />

durch das <strong>Salz</strong> und Gestein Stollen gefräst,<br />

die breit wie eine Straße und hoch wie ein Haus sind.<br />

Zum Vortreiben des Stollens werden mit Ma schinen<br />

Sprenglöcher in die <strong>Salz</strong>lager gebohrt und mit Sprengstoff<br />

gefüllt. Dieser wird elektrisch gezündet.<br />

Das dadurch heraus brechende Steinsalz wird<br />

auf För<strong>der</strong>bän<strong>der</strong> geschaufelt, zerkleinert<br />

und zu Tage geför<strong>der</strong>t.<br />

Steinsalz wird zur Herstellung von Kunststoff,<br />

Glas, Papier, Medikamente, Seife und<br />

Zahnpasta verwendet.<br />

Im Winter wird es zum Tauen von Schnee<br />

und Eis auf Straßen gestreut.<br />

4 b


Wie gewinnt man Speisesalz?<br />

Das bei uns meist zum Kochen benutzte Speisesalz<br />

wird in Salinen gewonnen und Siedesalz genannt.<br />

Zur Herstellung von Siedesalz wird das aus <strong>Salz</strong>bergwerken<br />

o<strong>der</strong> aus Quellen stammende salzhaltige<br />

Wasser, die so genannte Sole, eingedampft.<br />

Dazu wird eine <strong>Salz</strong>lagerstätte angebohrt und in die<br />

ent ste henden Hohlräume Süßwasser eingeleitet. Das <strong>Salz</strong><br />

löst sich im Wasser. Es bildet sich Sole.<br />

Die Bestandteile des <strong>Salz</strong>gesteins, die sich nicht auflösen,<br />

sinken ab und bleiben in den Hohlräumen. Die Sole wird<br />

in großen Behältern verarbeitet, die Verdampfer genannt<br />

werden.<br />

In den geschlossenen Behältern kocht (o<strong>der</strong>:<br />

siedet) die Sole, wobei das Wasser verdampft<br />

und sich <strong>Salz</strong>kristalle bilden. Der <strong>Salz</strong>brei wird<br />

abgeführt, und das so gewonnene Siedesalz<br />

getrocknet, gesiebt und in Säcke, Eimer o<strong>der</strong><br />

auch in Pakete abgefüllt.<br />

Kannst du <strong>Salz</strong>kristalle wachsen lassen?<br />

Was musst du tun:<br />

Lass große <strong>Salz</strong>kristalle wachsen. Du benötigst dazu eine<br />

<strong>Salz</strong> lösung, die du selbst herstellst. Sie besteht aus 0,1 Liter<br />

Wasser und etwa 30 Gramm <strong>Salz</strong>. Fülle einen <strong>der</strong> Becher<br />

mit heißem Wasser. Gib drei Esslöffel <strong>Salz</strong> ins Wasser und<br />

verrühre es. Gib dann noch mehr <strong>Salz</strong> hinein, bis sich<br />

das <strong>Salz</strong> nicht mehr im Wasser auflösen kann. Lass das<br />

<strong>Salz</strong>wasser abkühlen.<br />

Binde einen Faden am Bleistift fest. Lege<br />

den Bleistift auf den Becherrand, so dass <strong>der</strong><br />

Faden im <strong>Salz</strong>wasser hängt. Decke den Becher<br />

mit dem Bogen Papier zu, damit das<br />

Was ser nur langsam verdunsten kann und<br />

<strong>der</strong> Kristall eine tolle Form erhält. Mit<br />

etwas Glück und Geduld kannst du nach<br />

2 bis 3 Tagen die ersten Ergebnisse bewun<strong>der</strong>n.<br />

Um wie viel ist dein Kristall danach größer<br />

geworden?<br />

5<br />

Dazu brauchst du:<br />

1 Becher<br />

Heißes Wasser<br />

<strong>Salz</strong><br />

1 Esslöffel<br />

1 Bleistift<br />

1 Stück Faden<br />

1 Bogen<br />

Papier


Heilen und lin<strong>der</strong>n mit <strong>Salz</strong><br />

<strong>Salz</strong> ist für unsere Gesundheit<br />

wichtig. Der Mineralstoff sorgt<br />

dafür, dass die für den Körper<br />

lebenswichtige Flüssigkeit gebunden<br />

wird, so dass alle Reaktionen und<br />

alle Stoffwechselprozesse optimal<br />

ablaufen können.<br />

Aber eine ausreichende Versorgung<br />

mit <strong>Salz</strong> ist nicht nur lebenswichtig,<br />

<strong>der</strong> Mineralstoff hat darüber hinaus<br />

auch heilende Wirkungen. Das<br />

wussten schon unsere Vorfahren: Sie<br />

nutzten vor allem die heilende Kraft<br />

eines Bades in salzhaltigen Quellen<br />

und im Meer. Kannst du dir vorstellen,<br />

bei welchen Krankheiten <strong>Salz</strong><br />

als Heilmittel eingesetzt werden kann?<br />

Vielleicht bist du selbst schon einmal<br />

mit <strong>Salz</strong>lösungen o<strong>der</strong> <strong>Salz</strong>wasserdampf<br />

behandelt worden?<br />

<strong>Salz</strong> und Wasser: Die natürliche<br />

Kur für unseren Körper<br />

Schon vor mehr als 2.000 Jahren<br />

beschrieb <strong>der</strong> griechische Arzt und<br />

<strong>Wissen</strong>schaftler Hippokrates die Heilwirkung<br />

des Meerwassers. Heiß<br />

o<strong>der</strong> auch kalt – Meerwasser diente<br />

damals wie heute in Form heilen<strong>der</strong><br />

Bä<strong>der</strong> zur Lin<strong>der</strong>ung von Gelenkbeschwerden.<br />

Auch viele Hautkrankheiten bessern<br />

sich durch Bä<strong>der</strong> in <strong>Salz</strong>wasser.<br />

Frühjahrs müdigkeit: <strong>Salz</strong>wasserbad<br />

stärkt den Kreislauf<br />

Müde und zerschlagen – so fühlen<br />

sich viele Menschen im Frühjahr, wenn<br />

Krokus und Narzisse wie<strong>der</strong> blühen.<br />

Dann ist es beson<strong>der</strong>s wichtig, sich<br />

gesund zu ernähren, damit <strong>der</strong> Körper<br />

die notwendigen Vitamine und Mineralstoffe<br />

erhält. Eine ausreichende<br />

<strong>Salz</strong> zufuhr gehört dazu. Denn das <strong>Salz</strong><br />

hält Kreislauf und Blutdruck stabil. Das<br />

aber ist die wichtigste Voraussetzung<br />

dafür, dass wir uns fit und leistungsstark<br />

fühlen.<br />

Es gibt weitere Tricks, <strong>der</strong> Frühjahrsmüdigkeit<br />

den Garaus zu machen:<br />

Wechselduschen am Morgen, also mal<br />

unter richtig kaltes und dann unter<br />

heißes Wasser, das bringt den Kreislauf<br />

in Schwung. Abends sollte man<br />

dagegen in warmem Wasser baden,<br />

am besten mit einem <strong>Salz</strong>zusatz<br />

(10 bis 15 Gramm Kochsalz pro Liter<br />

Wasser). Probiere es ruhig mal aus,<br />

du wirst danach schlafen wie ein<br />

Murmeltier und am nächsten Morgen<br />

gut ausgeruht zur Schule kommen.<br />

6 a


Heilen und lin<strong>der</strong>n mit <strong>Salz</strong><br />

<strong>Salz</strong>lösung vertreibt Husten,<br />

Schnupfen und Heiserkeit<br />

Auch bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit ist <strong>Salz</strong><br />

ein altbekanntes Heilmittel. Schon unsere Großmütter<br />

haben bei Erkältungen mit einem Handtuch über dem<br />

Kopf über einer großen Schüssel voll mit heißem <strong>Salz</strong>wasser<br />

die aufsteigenden <strong>Salz</strong>dämpfe inhaliert.<br />

Auch dem lästigen Schnupfen lässt sich mit<br />

<strong>Salz</strong> wasser Paroli bieten: Am besten geht das, wenn<br />

man sich jeden Morgen mit einer <strong>Salz</strong>lösung (etwa 4 g<br />

<strong>Salz</strong> auf einen 1/2 Liter Wasser) die Nase „putzt“.<br />

So wird es gemacht: Den Kopf über dem Waschbecken<br />

auf die Seite legen und die Lösung über eine<br />

Nasendusche (gibt es in <strong>der</strong> Apotheke) in das Nasenloch<br />

einlaufen lassen. Du wirst staunen: Sie kommt<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Nasenseite wie<strong>der</strong> heraus. Das macht<br />

man einmal rechts, einmal links.<br />

Zugegeben, anfangs ist das schon ein komisches<br />

Gefühl, aber man kann sich daran gewöhnen wie<br />

an das Zähneputzen. Die Erkältungsviren mögen die<br />

Nasendusche nicht, sie nehmen garantiert Reißaus.<br />

Und noch etwas: Wer unter Halsschmerzen und<br />

Heiserkeit leidet, <strong>der</strong> sollte einmal versuchen, mit <strong>der</strong><br />

<strong>Salz</strong>lösung zu gurgeln. Das ärgert die Erkältungsviren<br />

kolossal, nimmt die Schmerzen und macht obendrein<br />

noch richtig Spaß!<br />

6 b


<strong>Salz</strong> und seine Geschichte<br />

Alte Handelswege<br />

In alter Zeit entdeckten die an den Küsten des Mittelmeers<br />

l ebenden Menschen, wie man Meersalz gewinnt. Dieses <strong>Salz</strong> war<br />

ein wertvolles Gut und im Tauschhandel sehr gefragt. Kaufleute<br />

reisten von überall her auf dem Land- und Seeweg in die Län<strong>der</strong><br />

am Mittelmeer, um ihre Handelssachen gegen <strong>Salz</strong> einzutauschen.<br />

Die Kaufleute benutzten uralte Verkehrsstraßen, die die einzelnen<br />

Län<strong>der</strong> miteinan<strong>der</strong> verbanden. Um diese Handelswege wurden oft<br />

blutige Kriege geführt.<br />

Viele Straßen zwischen bedeutenden Städten in Europa, Arabien<br />

und dem Fernen Osten wurden vor Hun<strong>der</strong>ten von Jahren vorwiegend<br />

zum Zwecke des <strong>Salz</strong>handels gebaut. Eine <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Straßen war die „<strong>Salz</strong>straße“ (Via Salaria) in Italien, die vom Hafen<br />

Ostia nach Rom führte. Eine <strong>der</strong> wichtigsten <strong>Salz</strong>straßen in<br />

Deutschland führte von Reichenhall über München nach Landsberg<br />

und Augsburg. Eine an<strong>der</strong>e war die „Rheinstraße“ von Halle über<br />

Eis leben, Nordhausen und Göttingen nach Köln. Findet ihr diese<br />

Wege auch im Atlas?<br />

Meersalzgewinnung<br />

vor 3.000 Jahren<br />

7a


<strong>Salz</strong> und seine Geschichte<br />

<strong>Salz</strong> war früher sehr wertvoll. Die römischen<br />

Legionäre erhielten eine Zuteilung von <strong>Salz</strong> als<br />

Teil ihres Soldes, das so genannte „salarium“<br />

(von „sal“ = <strong>Salz</strong>). Daraus wurde später das „Salär“<br />

als Besoldung des Offiziers. Der Ausdruck ist heute<br />

noch als Wort für Gehalt<br />

o<strong>der</strong> Lohn in Gebrauch.<br />

Bis zum Anfang dieses<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts war in einigen<br />

tropischen Regionen<br />

das <strong>Salz</strong> so wertvoll, dass<br />

es dem Wert des Geldes<br />

gleichkam und als solches<br />

verwendet wurde. Wie<br />

wäre es, wenn du solche<br />

<strong>Salz</strong>münzen einmal selbst<br />

herstellst?<br />

<strong>Salz</strong>münzen selbstgemacht.<br />

Was musst du tun:<br />

1. Vermische etwa fünf Esslöffel <strong>Salz</strong> mit einem<br />

Esslöffel Wasser zu einem festen Brei. Gib noch etwas<br />

<strong>Salz</strong> hinzu, falls die Mischung zu feucht ist.<br />

2. Fülle den Brei in die Schale und presse ihn mit<br />

dem Löffel rücken fest. Stich dann runde Formen aus<br />

und lass dein <strong>Salz</strong>geld in <strong>der</strong> Sonne o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Heizung<br />

trocknen. Doch gehe behutsam damit um.<br />

7b<br />

Dazu brauchst du:<br />

<strong>Salz</strong><br />

Wasser<br />

1 Rührschüssel<br />

1 flache Schale<br />

1 Ausstechform<br />

1 Esslöffel


Wo findest du <strong>Salz</strong>?<br />

<strong>Salz</strong> ist überall in <strong>der</strong> Natur zu finden.<br />

In vielen Nahrungsmitteln ist <strong>Salz</strong> enthalten.<br />

Auch in unserer Körperflüssigkeit ist <strong>Salz</strong> enthalten.<br />

Sobald man schwitzt, weint o<strong>der</strong> zur Toilette<br />

geht, verliert man etwas davon. Lecke an deinem<br />

Hand rücken, wenn du schwitzt. Dein Schweiß<br />

schmeckt salzig.<br />

Schau dir <strong>Salz</strong> genau an:<br />

Du weißt, dass sich im Wasser <strong>Salz</strong> auflöst.<br />

Aber wie geht das vor? Kann man dabei zu sehen?<br />

Wie sich die kleinen <strong>Salz</strong>kristalle in Wasser auflösen,<br />

kannst du mit Hilfe eines Mikroskops genau<br />

beobachten.<br />

Fülle den Objektträger mit Wasser, so dass <strong>der</strong> Boden<br />

leicht mit Wasser bedeckt ist. Anschließend gibst<br />

du einige <strong>Salz</strong>kristalle hinzu.<br />

Was beobachtest du? Schreibe es auf.<br />

8<br />

Du benötigst:<br />

1 Mikroskop<br />

1 Schälchen<br />

Wasser<br />

Ein paar<br />

<strong>Salz</strong>kristalle


Das schwebende Ei<br />

<strong>Salz</strong> ist überall in <strong>der</strong> Natur zu finden.<br />

Man lässt sich von den Meereswellen schaukeln und liest<br />

dabei Comics, und dass ohne unterzugehen. Dies funktioniert<br />

nur am Toten Meer. Das Wasser ist so salzig, dass<br />

man sich einfach drauflegen kann wie auf eine Luft matratze.<br />

In unseren Schwimmbä<strong>der</strong>n musst du schwimmen,<br />

sonst gehst du unter.<br />

Das Tote Meer, das eigentlich ein riesiger See ist, liegt<br />

an <strong>der</strong> Grenze zwischen Israel und Jordanien. Dort ist es<br />

extrem heiß und trocken, so dass beson<strong>der</strong>s viel Wasser<br />

verdunstet.<br />

Deshalb ist <strong>der</strong> <strong>Salz</strong>gehalt des Toten Meeres ungefähr<br />

zehnmal so hoch wie zum Beispiel im Mittelmeer o<strong>der</strong><br />

im Atlantik. Nur ein paar Algen o<strong>der</strong> Bakterien können<br />

unter diesen Bedingungen überleben. Daher kommt<br />

auch <strong>der</strong> Name: „Totes“ Meer.<br />

Schau dir <strong>Salz</strong> genau an:<br />

1. Gib das Ei mit Hilfe des Löffels<br />

vorsichtig in das Glas mit Wasser.<br />

Lass es darin zu Boden sinken.<br />

2. Nun gibst du einen Esslöffel <strong>Salz</strong><br />

ins Wasser. Was geschieht mit dem Ei?<br />

3. Gib noch mehr <strong>Salz</strong> ins Wasser bis<br />

das Ei auf schwimmt. Im <strong>Salz</strong>wasser<br />

hat das Ei, ebenso wie ein Schwimmer,<br />

mehr Auftrieb als im Süßwasser.<br />

4. Wie kannst du bewirken, dass<br />

das Ei wie<strong>der</strong> absinkt?<br />

9<br />

Dazu brauchst du:<br />

1 großes<br />

Marmeladenglas<br />

voll Wasser<br />

1 Esslöffel<br />

1 frisches Ei<br />

<strong>Salz</strong>


Dem <strong>Salz</strong> auf <strong>der</strong> Spur<br />

<strong>Salz</strong> besteht aus winzigen Körnchen, den so<br />

genannten Kristallen. Du kannst sie erkennen,<br />

wenn du das <strong>Salz</strong> mit einer Lupe betrachtest.<br />

Beobachte genau! Was fühlst und schmeckst du?<br />

Kann man <strong>Salz</strong> riechen o<strong>der</strong> macht es Geräusche?<br />

Finde so viel wie möglich heraus.<br />

Schreibe alles, was du herausgefunden hast, auf.<br />

Entdeckst du noch an<strong>der</strong>e Merkmale? Schreibe sie hier auf.<br />

10<br />

Auf einer gemeinsamen Pinnwand kannst du deine Entdeckungen anbringen.


<strong>Salz</strong> und Wasser<br />

Was geschieht, wenn du <strong>Salz</strong> und Wasser miteinan<strong>der</strong><br />

vermischst? Probiere es aus und versuche, dir diese<br />

Frage selbst zu beantworten.<br />

Was musst du tun:<br />

1. Gib in eines <strong>der</strong> Gläser mit Wasser einen Teelöffel <strong>Salz</strong> und rühre um.<br />

Schau dir das <strong>Salz</strong> durch die Lupe an. Die <strong>Salz</strong>körnchen werden kleiner und<br />

kleiner und verschwinden schließlich<br />

völlig. Das <strong>Salz</strong> ist zwar immer noch<br />

da, aber es hat sich im Wasser aufgelöst.<br />

Gib einen Teelöffel Sand in das<br />

an<strong>der</strong>e Glas mit Wasser und rühre<br />

um. Was geschieht mit dem Sand?<br />

2. Gib die Filtertüten in die Trichter.<br />

Gieß durch einen <strong>der</strong> Filter das mit<br />

Sand vermischte Wasser in ein leeres<br />

Glas. Du wirst feststellen, dass <strong>der</strong><br />

Sand im Filter zurückbleibt. Gieß das<br />

<strong>Salz</strong>wasser durch den zweiten Filter in<br />

das an<strong>der</strong>e leere Glas, ist dabei <strong>Salz</strong><br />

im Filter geblieben?<br />

3. Überzeuge dich davon, dass das<br />

im Wasser aufgelöste <strong>Salz</strong> immer noch dort ist.<br />

Tauche den Finger hinein und probiere, ob es salzig schmeckt.<br />

11<br />

Wenn sich <strong>Salz</strong> im Wasser auflöst, so erhöht sich nicht die Menge<br />

des Wassers, selbst wenn es sich um ziemlich viel <strong>Salz</strong> handeln<br />

sollte. Überzeuge dich selbst.<br />

1. Markiere den Wasserstand in deinem<br />

Marmeladenglas mit <strong>der</strong> Zeichenkreide. Gib<br />

einen Teelöffel <strong>Salz</strong> ins Wasser und verrühre es.<br />

Überprüfe den Wasserstand. Gib noch mehr<br />

<strong>Salz</strong> hinein und verrühre es. Wenn du alles <strong>Salz</strong><br />

hineingeschüttet hast, schau nach, ob <strong>der</strong> Wasserstand<br />

im Glas über deine Markierung hinaus<br />

angestiegen ist.<br />

2. Probiere das gleiche mit Sand anstelle von<br />

<strong>Salz</strong>. Was geschieht mit dem Wasserstand, wenn<br />

du Sand ins Wasser gibst?<br />

Dazu brauchst du:<br />

2 Marmeladengläser<br />

voll Wasser<br />

2 leere<br />

Marmeladengläser<br />

Sand<br />

2 Trichter<br />

2 Teelöffel<br />

2 Kaffeefiltertüten<br />

1 Lupe<br />

Dazu brauchst du:<br />

<strong>Salz</strong><br />

1 Teelöffel<br />

1 Marmeladenglas<br />

voll Wasser<br />

1 Stück<br />

Zeichenkreide


<strong>Salz</strong> und Eis<br />

Süßwasser in Seen und Flüssen beginnt bei Null<br />

Grad zu gefrieren. Meerwasser jedoch noch<br />

nicht. Das liegt daran, dass <strong>Salz</strong>wasser bei<br />

tieferen Temperaturen gefriert als Süßwasser.<br />

Im Winter sind verschneite o<strong>der</strong> vereiste Straßen glatt<br />

und gefährlich. Aus diesem Grunde wird Auftausalz<br />

gestreut. Denn <strong>Salz</strong> lässt Eis schmelzen.<br />

Wenn sich <strong>Salz</strong> im Wasser auflöst, so erhöht sich<br />

nicht die Menge des Wassers, selbst wenn es sich<br />

um ziemlich viel <strong>Salz</strong> handeln sollte. Überzeuge dich<br />

selbst.<br />

1. Gib zwei Eiswürfel auf jeden Teller. Bestreue die Würfel auf<br />

dem einen Teller mit <strong>Salz</strong>. Stelle fest, wie lange es dauert, bis die<br />

Eiswürfel geschmolzen sind.<br />

2. Stelle fest, ob die Eiswürfel von oben nach unten schmelzen.<br />

Was ist mit den Eiswürfeln geschehen, die nicht<br />

mit <strong>Salz</strong> bestreut wurden?<br />

3. Wie<strong>der</strong>hole den Versuch, indem du<br />

unter die Eiswürfel das <strong>Salz</strong><br />

verteilt. Was geschieht jetzt?<br />

12<br />

Dazu brauchst du:<br />

4 Eiswürfel<br />

2 Teller<br />

<strong>Salz</strong><br />

1 Uhr


Die älteste Eismaschine<br />

Süßwasser in Seen und Flüssen beginnt bei Null Grad<br />

zu gefrieren. Meerwasser jedoch noch nicht. Das liegt<br />

daran, dass <strong>Salz</strong>wasser bei tieferen Temperaturen<br />

gefriert als Süßwasser.<br />

Schon vor Jahrhun<strong>der</strong>ten brachten Seefahrer aus dem Fernen<br />

Osten die Kunst mit, eine Speise zu kühlen, ohne sie direkt mit<br />

Eis zu vermengen. Man entdeckte, dass zerstoßenes Eis mit <strong>Salz</strong><br />

die Temperatur <strong>der</strong> Umgebung um zwanzig Grad Celsius herabsetzt.<br />

Die Technik, Speisen zu kühlen mit Hilfe einer Mischung aus <strong>Salz</strong><br />

und Eis, kannte man im Orient schon vor 1.500 Jahren. Zu uns<br />

nach Europa gelangte dieses <strong>Wissen</strong> erst viel später.<br />

In Zeiten, als es noch keinen Strom und somit auch keine Kühlschränke<br />

gab, schlugen die Menschen im Winter aus zugefrorenen<br />

Seen Eisblöcke heraus. Das Eis wurde mit einer schützenden<br />

Schicht aus Stroh abgedeckt und in tiefen Kellern eingelagert.<br />

Mit dem Eis konnten zum Beispiel die Gasthäuser ihre Getränke<br />

kühlen.<br />

Traditionell wird Speiseeis in einer Metallschüssel gefroren,<br />

die sich in einem Behälter mit einer Mischung aus zerstoßenen<br />

Eiswürfeln und <strong>Salz</strong>, <strong>der</strong> so genannten Kältemischung, befindet.<br />

Durch die unter –10 °C kalte Mischung wird die Eismasse gefroren<br />

und kann zugleich gerührt werden.<br />

Untersuche selbst, wie gut <strong>Salz</strong> kühlt<br />

und zur Eismaschine wird. So wird’s gemacht:<br />

1. Fülle das Eis ins Glas und miss<br />

vorsichtig die Temperatur des Eises.<br />

2. Trage die Temperatur<br />

hier ein ______<br />

3. Gib nun <strong>Salz</strong> hinzu<br />

und beobachte erneut<br />

die Temperatur.<br />

Welche misst du jetzt?<br />

4. Trage die Temperatur<br />

hier ein ______<br />

13<br />

Dafür brauchst du:<br />

1 Glas Wasser<br />

1 Rührstab<br />

1 Teelöffel<br />

1 Thermometer<br />

<strong>Salz</strong><br />

Eis<br />

a


Die älteste Eismaschine<br />

Auch heißes Wasser, kann mit <strong>Salz</strong> schnell um ein<br />

paar Grad abgekühlt werden. Das liegt daran, dass<br />

<strong>Salz</strong> dem Wasser die Wärme entzieht.<br />

1. Fülle das Glas mit heißem Wasser und miss<br />

die Temperatur des Wassers.<br />

2. Trage die Temperatur<br />

hier ein ______<br />

3. Gib jetzt <strong>Salz</strong> hinzu und rühre um.<br />

Beobachte genau das Thermometer.<br />

Welche misst du jetzt?<br />

4. Trage die Temperatur<br />

hier ein ______<br />

Ein kalter Spaß: Die Eiswürfelkette<br />

Streut man <strong>Salz</strong> auf Eis, dann schmilzt das Eis an dieser<br />

Stelle zu Wasser. Doch kann das Wasser gleich wie<strong>der</strong> zu<br />

Eis erstarren, wenn es ausreichend kalt ist.<br />

Das zeigt die Eiswürfelkette: Auf einen Eiswürfel wird <strong>Salz</strong><br />

gestreut, dann drückt man auf diese Stelle einen zweiten<br />

Eiswürfel fest, streut wie<strong>der</strong> <strong>Salz</strong>, drückt den nächsten<br />

Eiswürfel an und so fort. Nach und nach wird so eine<br />

Eis würfelkette zusammengebaut.<br />

13<br />

Dafür brauchst du:<br />

1 Glas heißes<br />

Wasser<br />

1 Teelöffel<br />

1 Thermometer<br />

<strong>Salz</strong><br />

b


Das Märchen vom <strong>Salz</strong><br />

Vor langer Zeit lebte ein<br />

König. Er hatte drei Töchter.<br />

Da er schon sehr alt war,<br />

wollte er seiner klügsten<br />

Tochter sein Königreich<br />

überlassen. Sieben Tage vor<br />

seinem Geburtstag ließ er<br />

seine Töchter zu sich kommen<br />

und sagte zu ihnen:<br />

„Diejenige, die mir das<br />

kostbarste Geschenk macht,<br />

bekommt mein Königreich“.<br />

Die Töchter überlegten<br />

lange, denn jede von ihnen<br />

wollte das Reich des Vaters<br />

regieren. Doch welche<br />

Kostbarkeiten könnten den<br />

Vater erfreuen?<br />

Als <strong>der</strong> Tag des Geburtstages<br />

gekommen war,<br />

schenkte ihm die älteste<br />

Tochter kostbaren Schmuck,<br />

die mittlere Tochter schenkte<br />

ihm einen teuren Mantel.<br />

Der König war sehr erfreut<br />

über die wertvollen<br />

Geschenke und war sehr<br />

gespannt, was er wohl von<br />

seiner jüngsten Tochter<br />

bekäme.<br />

Als er ihr Geschenk sah,<br />

wurde er sehr zornig über<br />

ihre Dummheit, denn es war<br />

nur ein Schälchen voll <strong>Salz</strong>,<br />

was sie ihm präsentierte.<br />

Der König war sehr enttäuscht<br />

und verjagte sie aus<br />

seinem Land.<br />

Eines Tages saß er gedankenlos<br />

an seinem Fenster<br />

und schaute auf sein<br />

Königreich hinunter, als sein<br />

Botschafter zu ihm kam und<br />

berichtete: „Der König des<br />

Nachbarreiches hat eine<br />

sehr kluge Prinzessin geheiratet,<br />

die großen Reichtum<br />

über das Land bringt!<br />

Sie stellt <strong>Salz</strong> her, indem<br />

sie Wasser aus dem Meer<br />

schöpfen lässt.<br />

Das Wasser verdunstet<br />

durch die Sonne und das<br />

<strong>Salz</strong> bleibt zurück. Viele<br />

Kaufleute aus fernen Län<strong>der</strong>n,<br />

die nicht am Meer<br />

liegen, reisen an, um das<br />

<strong>Salz</strong> zu kaufen!“<br />

Daraufhin beschloss <strong>der</strong><br />

König, das Nachbarreich<br />

selbst einmal zu besuchen.<br />

Bei seiner Ankunft wurde<br />

er sehr herzlich empfangen<br />

und es wurde ein großes<br />

Fest zu seinen Ehren veranstaltet.<br />

Als er die Königin<br />

erblickte, stellte er fest, dass<br />

es seine eigene Tochter war,<br />

die er einst fortgejagt hatte.<br />

14<br />

Der König bat sie um<br />

Verzeihung und so wurde<br />

es ein wun<strong>der</strong>schönes<br />

Versöhnungsfest.<br />

Die Königin war sehr<br />

glücklich und überlegte<br />

sich, wie sie ihren Reichtum<br />

mit ihrem Vater teilen<br />

könnte. Ihr kam die Idee,<br />

dass alle Kaufleute nun<br />

auch durch sein Land reisen<br />

sollten. Weil nämlich <strong>der</strong><br />

König bisher die Durchreise<br />

durch sein Reich verboten<br />

hatte, erblühte von nun<br />

auch in seinem Königreich<br />

<strong>der</strong> Handel und alle Straßen,<br />

auf denen die Kauf leute<br />

durch das Land zogen, wurden<br />

<strong>Salz</strong>straßen genannt.<br />

Um noch mehr Geld mit<br />

dem Handel des <strong>Salz</strong>es zu<br />

verdienen, erhob <strong>der</strong> König<br />

auf die Benutzung <strong>der</strong><br />

Wege Zölle und die Leute<br />

mussten Steuern für das<br />

<strong>Salz</strong> zahlen.<br />

Dem <strong>Salz</strong> gab man den<br />

Namen „Weißes Gold“, weil<br />

überall, wo es auftauchte,<br />

<strong>der</strong> Reichtum nicht lange<br />

auf sich warten ließ.


<strong>Salz</strong> im Volksglauben<br />

Im Volksglauben spielte das <strong>Salz</strong> eine große Rolle.<br />

Im klassischen Altertum wurde dem <strong>Salz</strong> eine<br />

magische Kraft beigemessen.<br />

Die Römer glaubten ihren Grund und Boden zu weihen,<br />

wenn sie <strong>Salz</strong> darin vergruben. Die Druiden (keltische Priester)<br />

verwendeten bei festlichen Anlässen <strong>Salz</strong>, um auf die<br />

Fruchtbarkeit <strong>der</strong> Erde hinzuweisen.<br />

Es gibt noch mehr Bräuche, in denen das <strong>Salz</strong> eine Rolle<br />

spielt. In einigen arabischen Län<strong>der</strong>n isst man mit einem<br />

Gast zum Zeichen <strong>der</strong> Freundschaft etwas <strong>Salz</strong>iges. In<br />

vielen Län<strong>der</strong>n überreicht man <strong>Salz</strong> und Brot zu ganz<br />

beson<strong>der</strong>en Anlässen.<br />

Viele Menschen glauben, dass es Streit bedeutet, wenn<br />

man <strong>Salz</strong> verschüttet, und werfen eine Prise über die linke<br />

Schulter hinter sich, um Unheil abzuwenden.<br />

15


Mit <strong>Salz</strong>teig basteln<br />

Du kannst <strong>Salz</strong>teig selbst anrühren und<br />

daraus hübsche Figuren formen. Den<br />

<strong>Salz</strong>teig stellst du ganz einfach selbst her:<br />

1. Vermische in einer Schüssel drei Tassen Mehl<br />

und eine Tasse <strong>Salz</strong>.<br />

2. Gib nach und nach 1 1/2 Tassen Wasser hinzu<br />

und knete deinen Teig bis er glatt ist und keine<br />

Klümpchen mehr enthält.<br />

3. Dann rollst du den <strong>Salz</strong>teig aus und schneidest<br />

Stücke davon ab.<br />

4. Du kannst daraus Figuren o<strong>der</strong> Blumen formen.<br />

Leg die Figuren auf ein Backblech und lasse sie bei<br />

etwa 100 °C Grad eine Stunde backen.<br />

5. Sobald die Figuren dann abgekühlt<br />

sind, kannst du sie mit Wasserfarben<br />

bunt bemalen und anschließend<br />

aufhängen.<br />

Dafür brauchst du:<br />

3 Tassen Mehl<br />

1 Tasse <strong>Salz</strong><br />

1 1/2 Tassen<br />

Wasser<br />

16


Spielzeug aus <strong>Salz</strong>?<br />

„Aber was hat mein Spielzeug mit <strong>Salz</strong> zu tun?“<br />

wirst du erstaunt fragen. Eine ganze Menge!<br />

Um Kunststoff herstellen zu können, braucht man <strong>Salz</strong>.<br />

Viele deiner Spielsachen gäbe es nicht, wenn wir kein <strong>Salz</strong><br />

hätten. Kannst du Spielsachen nennen, die aus Kunststoff sind?<br />

Aber nicht nur im Kin<strong>der</strong>zimmer gibt es Dinge, die mit Hilfe<br />

von <strong>Salz</strong> gemacht sind. Wenn du einen Rundgang durch die<br />

Wohnung machst, wirst du noch viele an<strong>der</strong>e Dinge finden,<br />

die es ohne <strong>Salz</strong> nicht gäbe:<br />

• die Seife im Badezimmer<br />

• die Trinkgläser im Wohnzimmer<br />

• die Kunststoffschüsseln und Putzmittel in <strong>der</strong> Küche<br />

• die Schuhe und Taschen im Flur<br />

• und auch die Fensterscheiben<br />

Der Stammbaum des <strong>Salz</strong>es<br />

<strong>Salz</strong> ist ein Rohstoff für vielfältige Produkte von Backpulver bis<br />

Aluminium und Glas bis Kunststoff. Unser Stammbaum zeigt auf<br />

einfache Weise, welche Produktgruppen aus <strong>Salz</strong> durch verschiedene<br />

chemische Vorgänge entstehen können.<br />

17


<strong>Salz</strong> in <strong>der</strong> Natur<br />

<strong>Salz</strong> stammt ursprünglich aus dem Meer.<br />

Es ist ein Element <strong>der</strong> Natur, das in vielfacher<br />

Hinsicht für uns große Bedeutung<br />

besitzt. Das <strong>Salz</strong>wasser <strong>der</strong> Meere ist <strong>der</strong><br />

Ursprung des Lebens. Überall in <strong>der</strong> Natur<br />

ist <strong>Salz</strong> zu finden – z.B. in den tieferen<br />

Erdschichten als <strong>Salz</strong>lager stätte o<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> Körperflüssigkeit von Lebewesen.<br />

Es kommt in unterschiedlichen Konzentrationen<br />

vor. Die Natur ist auch beim<br />

<strong>Salz</strong> sehr anpassungsfähig; dafür gibt es<br />

erstaunliche Beispiele.<br />

In Pflanzen ist wenig <strong>Salz</strong><br />

Bei Pflanzen ist die <strong>Salz</strong>konzentration<br />

sehr gering. Das zeigt das Beispiel von<br />

Weidetieren und Wild, die von Pflanzen<br />

leben. Sie leiden meist unter <strong>Salz</strong>mangel<br />

und brauchen <strong>Salz</strong>lecksteine.<br />

Aber auch Pflanzen können sich einer<br />

höheren <strong>Salz</strong>konzentration anpassen wie<br />

z.B. die <strong>Salz</strong>wiesen <strong>der</strong> Nordseeinseln<br />

zeigen. In beson<strong>der</strong>s auffälliger Weise<br />

gilt dies auch für die Pflanzen nahe des<br />

berühmten Salt Lake in den USA: Die<br />

Pflanzen dort sind sogar mit <strong>Salz</strong>kristallen<br />

überzogen.<br />

Lachs und Albatros:<br />

Anpassungskünstler<br />

Die Tiere benötigen zur Aufrechterhaltung<br />

ihres <strong>Salz</strong>- und Wasserhaushaltes<br />

wesentlich mehr <strong>Salz</strong> als Pflanzen.<br />

Auch hier gibt es<br />

große Unterschiede,<br />

und die Natur<br />

beweist ein erstaunliches Anpassungsvermögen.<br />

Hierfür zwei Beispiele:<br />

18<br />

Der Lachs ist in <strong>der</strong> Lage, aus dem <strong>Salz</strong>wasser<br />

<strong>der</strong> Meere in das Süßwasser <strong>der</strong><br />

Flüsse zu wechseln. Er lebt im Nordatlantik<br />

und zieht zur Eiablage (Laichen) in die<br />

Süßwasserflüsse Europas und Amerikas.<br />

Der Albatros nimmt über seine im Meer<br />

lebenden Beutetiere gezwungenermaßen<br />

mehr <strong>Salz</strong> zu sich, als er verkraften kann.<br />

Daher hat er beson<strong>der</strong>e Drüsen entwickelt,<br />

durch die er überschüssiges <strong>Salz</strong>wasser<br />

als hochkonzentrierte <strong>Salz</strong>lösung<br />

über die Nasenlöcher wie<strong>der</strong> ausscheidet.<br />

<strong>Salz</strong>seen und <strong>Salz</strong>wüsten<br />

In manchen Regionen <strong>der</strong> Erde exis tieren<br />

<strong>Salz</strong>seen o<strong>der</strong> auch <strong>Salz</strong>wüsten; diese<br />

Wüsten sind durch Verdunsten<br />

von <strong>Salz</strong>seen entstanden.<br />

Bei zu hohen <strong>Salz</strong>konzentrationen wie<br />

z.B. den <strong>Salz</strong>seen in Amerika o<strong>der</strong> den<br />

<strong>Salz</strong>wüsten in Afrika ist Leben nicht mehr<br />

o<strong>der</strong> nur eingeschränkt möglich.


Lüneburg – Reich durch <strong>Salz</strong><br />

<strong>Salz</strong>vorräte <strong>der</strong> Erde sind ungleich<br />

verteilt. <strong>Salz</strong> an Orten fernab<br />

vom Meer und abseits von <strong>Salz</strong>stöcken<br />

war teuer. Wohl dem, <strong>der</strong><br />

eine <strong>Salz</strong>quelle sein Eigen nannte,<br />

wie zum Beispiel die norddeutschen<br />

Lüneburger.<br />

Das Geschäft mit dem <strong>Salz</strong> begann in<br />

Lüneburg schon vor über 1.000 Jahren.<br />

Jedenfalls haben Geschichtsforscher<br />

Dokumente gefunden, in denen die<br />

<strong>Salz</strong>vorkommen im Jahre 956 zum ersten<br />

Mal erwähnt werden. Die <strong>Salz</strong>quellen<br />

waren <strong>Salz</strong>quellen im wahrsten Sinne<br />

des Wortes.<br />

Die Lüneburger mussten das <strong>Salz</strong> gar<br />

nicht erst mühselig in unterirdischen Stollen<br />

aus <strong>der</strong> Erde brechen. Eine natürliche,<br />

unterirdische Wasserquelle übernahm<br />

einen Teil <strong>der</strong> Abbauarbeit: sie durchfloss<br />

die feste <strong>Salz</strong>schicht, löste dabei das <strong>Salz</strong><br />

und machte das Wasser zu einer <strong>Salz</strong>lösung.<br />

Die Sole, wie man sie auch nennt,<br />

wurde wie Süßwasser in einem Brunnen,<br />

erst mit Eimern und später mit Pumpen,<br />

nach oben geholt. <strong>Salz</strong> trennt sich vom<br />

Wasser durch Verdunstung.<br />

Da in nördlichen Gegenden die Sonne<br />

nicht so häufig und so warm scheint<br />

wie im Süden, griffen die Lüneburger zu<br />

einfachen Mitteln.<br />

Sie erhitzten die Sole in riesigen Pfannen,<br />

so genannten Siedepfannen, die etwa ein<br />

Meter groß waren. Die Riesenpfannen<br />

standen in „Siedehäusern“ auf spez iellen<br />

Lehmöfen, die ständig<br />

beheizt wurden.<br />

Die Stadt Lüneburg rodete<br />

ganze Wäl<strong>der</strong> ihrer Umge<br />

bung ab, um die Saline<br />

– so heißt eine Anlage, in <strong>der</strong> eine Sole<br />

ausgebeutet wird – in Gang zu halten.<br />

19<br />

Die Holzfeuer unter den Siedepfannen<br />

brannten so lange bis die Feuchtigkeit aus<br />

dem <strong>Salz</strong> verdunstet war. Danach kam<br />

das <strong>Salz</strong> in große Lager, wo es bis zum<br />

Verkauf weiter trocknete.<br />

Der größte Anteil des <strong>Salz</strong>es wurde aber<br />

nicht zum Würzen, son<strong>der</strong>n zum Haltbarmachen<br />

<strong>der</strong> Nahrung verwendet. Es<br />

gab ja keine Konservendosen und keine<br />

Kühlschränke. Die einzige Möglichkeit,<br />

Nahrungsmittel zu konservieren, war <strong>Salz</strong>.<br />

Fleisch wurde zu Pökelfleisch, Heringe zu<br />

<strong>Salz</strong>heringen.<br />

<strong>Salz</strong> war unentbehrlich, und <strong>der</strong> Handel<br />

mit <strong>Salz</strong>, die Verschiffung über See und<br />

<strong>der</strong> Transport über <strong>Salz</strong>straßen sicherte<br />

ein einträgliches Geschäft.


<strong>Salz</strong> macht haltbar<br />

Auch heute machen wir einige unserer Nahrungsmittel<br />

haltbar: <strong>Salz</strong>gurken, <strong>Salz</strong>heringe o<strong>der</strong><br />

Soleier. Die Gurken, Heringe und Eier können nicht<br />

ver <strong>der</strong>ben, weil das <strong>Salz</strong> sie vor Bakterien schützt,<br />

die diese Lebensmittel angreifen würden.<br />

Bakterien können in einer salzhaltigen Umgebung nicht<br />

über leben. Bakterien sind mikroskopisch kleine Lebewesen,<br />

die nur aus einer Zelle bestehen. Sie bestehen aus einer Hülle,<br />

die mit Wasser und einem komplizierten Innenleben gefüllt ist.<br />

Kommen diese Bakterien nun in Kontakt mit <strong>Salz</strong>wasser, so<br />

zieht das <strong>Salz</strong> das Wasser aus <strong>der</strong> Bakterienzelle. Für die<br />

Bakterien ist dieser Wasserverlust tödlich. Sie verlieren ihr<br />

Wasser, schrumpfen und trocknen aus. Ohne Wasser haben<br />

sie keine Lebensgrundlage.<br />

Du kannst mit einem Versuch diesen Vorgang<br />

beobachten.<br />

Man braucht für diesen Versuch eine Wursthaut aus Tier därmen.<br />

Diese Haut kann man mit Wasser füllen, ohne dass es hinaus<br />

läuft. Aber trotzdem bleibt die Haut wasserdurchlässig wie die<br />

Bakterienhüllen.<br />

Die Wursthaut ist also unser Modell einer Bakterie und wird<br />

mit Wasser gefüllt und dann fest verschlossen. In ein Glasgefäß<br />

kommt <strong>Salz</strong>wasser (Gut salzen!) Dann legt man die mit Wasser<br />

gefüllte Wursthaut in das <strong>Salz</strong>wasser. Wenn man ganz genau<br />

hinsieht, kann man an feinen Schlieren sehen, wie das Wasser<br />

durch die Haut <strong>der</strong> Modell-Bakterie ins <strong>Salz</strong>wasser strömt.<br />

Nach ein paar Stunden ist es klar zu sehen: Die Flüssigkeit ist<br />

fast vollständig aus <strong>der</strong> Wursthaut verschwunden, die Modell-<br />

Bakterie ist schlapp, fast vertrocknet.<br />

20


Das Meer in uns<br />

Warum eigentlich ist es gerade<br />

das <strong>Salz</strong>, das eine so wichtige<br />

Rolle für uns spielt?<br />

Die Antwort findet sich in <strong>der</strong> Entstehungsgeschichte<br />

des Lebens<br />

selbst. Sie beginnt auf <strong>der</strong> Erde vor<br />

Jahr millionen. Die ersten Lebewesen<br />

sind winzige einfache Einzeller, die<br />

im Meer leben. Das salzige Meerwasser<br />

bestimmt ihr Leben: es gibt<br />

ihnen Lebensraum, liefert ihnen alle<br />

Nährstoffe und dient gleichzeitig als<br />

„Abfalleimer“.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Zeit entwickeln sich aus<br />

den Einzellern größere Organismen.<br />

Sie alle können sich aus dem Meer<br />

ernähren. Am Beispiel <strong>der</strong> Quallen ist<br />

dies heute noch leicht zu erkennen.<br />

Einfach gesagt sind sie ein großer<br />

Zellverband, <strong>der</strong> seine Nahrung aus<br />

dem durchströmenden Meerwasser<br />

herausfiltert.<br />

Dann entwickeln sich die ersten Landlebewesen.<br />

Diese Lebewesen erschließen<br />

sich einen neuen Lebensraum mit<br />

neuen Bedingungen. Doch eines bleibt<br />

gleich: Die Landlebewesen geben die<br />

Verbindung zum Meer nicht auf. Sie<br />

nehmen das Meer gewissermaßen<br />

mit – als salzige Flüssigkeit, die ihre<br />

Körperzellen umspült. Über die Jahr-<br />

millionen vom<br />

Einzeller bis<br />

zum Menschen<br />

hat sich daran<br />

nichts geän<strong>der</strong>t.<br />

21<br />

Auch unsere Körperzellen werden<br />

wie zu Urzeiten von salziger Flüssigkeit<br />

umspült. Diese Flüssigkeit umspült,<br />

ernährt und entsorgt die Körperzellen<br />

wie das Meer vor Millionen von<br />

Jahren.<br />

Etwa 9 Gramm <strong>Salz</strong> sind in jedem<br />

Liter unserer Körperflüssigkeit<br />

enthalten.


Auf <strong>der</strong> Suche nach „<strong>Salz</strong>städten“<br />

Wir wollen nach Städten forschen, die in früheren<br />

Zeiten etwas mit <strong>Salz</strong> zu tun hatten. Manche haben<br />

das heute noch.<br />

Du kannst an den Städtenamen oft erkennen, wie wichtig<br />

das <strong>Salz</strong> für sie war. Zum Beispiel findet du das Wort <strong>Salz</strong><br />

in vielen Namen, wie bei <strong>der</strong> bekannten Stadt <strong>Salz</strong>burg.<br />

Solche Städte besaßen meist ein <strong>Salz</strong>vorkommen. Hier<br />

wurde <strong>Salz</strong> gewonnen o<strong>der</strong> man handelte damit.<br />

Waren in einer Stadt salzhaltige Quellen entdeckt worden,<br />

so fügte man „Bad“ dem eigentlichen Stadtnamen hinzu.<br />

Später entstanden hier Kurorte.<br />

Die keltische Bezeichnung für <strong>Salz</strong> „hall“ findest du auch<br />

häufig in den Städtenamen.<br />

Nimm einen Atlas o<strong>der</strong> eine Landkarte und such nach<br />

Städtenamen,<br />

• die mit <strong>Salz</strong> beginnen.<br />

• die mit Bad beginnen.<br />

• in denen „hall“ vorkommt.<br />

22


Zwei verschiedene Gesellen:<br />

Natrium und Chlor<br />

<strong>Salz</strong>, das oft auch Kochsalz genannt<br />

wird, ist eine chemische Verbindung.<br />

Diese Verbindung besteht aus zwei<br />

Elementen, nämlich Natrium und<br />

Chlor. Sie heißt deshalb Natriumchlorid.<br />

Das ist die Bezeichnung, die<br />

Chemiker gebrauchen, wenn sie von<br />

Kochsalz sprechen.<br />

Frage doch mal nach dem „Natriumchloridstreuer“,<br />

wenn du dein Frühstücksei<br />

salzen möchtest!<br />

Du kannst in unserem Versuch überprüfen,<br />

dass sich Kochsalz aus zwei<br />

Bestandteilen zusammensetzt. Dafür<br />

musst du die Verbindung trennen.<br />

Was musst du tun?<br />

Du füllst das Glas mit Wasser.<br />

Dann gibst du drei Esslöffel <strong>Salz</strong><br />

in das Glas und rührst so lange<br />

bis das gesamte <strong>Salz</strong> sich darin<br />

aufgelöst hat.<br />

Um die beiden Pole <strong>der</strong> Batterie<br />

wickelst du je einen Kupferdraht.<br />

Die beiden an<strong>der</strong>en Enden <strong>der</strong><br />

Drähte hängst du in die <strong>Salz</strong>lösung.<br />

Schau dir das Bild dazu an.<br />

Was kannst du beobachten?<br />

Jetzt beginnt etwas sehr<br />

Spannendes: Der Strom trennt<br />

die Elemente Natrium und Chlor<br />

voneinan<strong>der</strong>.<br />

An dem Draht, <strong>der</strong> mit dem<br />

negativen Pol (Minus-Pol) <strong>der</strong><br />

Batterie verbunden ist, steigen<br />

Luftbläschen auf. Natrium verbindet<br />

sich mit Wasser zu Natronlauge<br />

und Wasserstoffgas.<br />

Am an<strong>der</strong>en Draht (Plus-Pol) setzt<br />

sich gelblich-grüner Staub ab. Chlor<br />

bildet mit Kupfer das Kupfer chlorid.<br />

Dafür brauchst du:<br />

4,5 Volt-Batterie<br />

1 Glas<br />

1 Esslöffel<br />

2 Kupferdrähte<br />

<strong>Salz</strong><br />

Wasser<br />

4,5 Volt<br />

Batterie<br />

23 a


Zwei verschiedene Gesellen:<br />

Das springende <strong>Salz</strong><br />

Wie du schon weißt, besteht <strong>Salz</strong><br />

aus Natrium und Chlor. Diese beiden<br />

Elemente haben die Eigenschaft elektrisch<br />

geladen zu sein. Natrium ist<br />

positiv geladen und Chlor negativ.<br />

Positiv und negativ geladene Elemente<br />

ziehen sich gegenseitig an<br />

und verbinden sich. So entsteht aus<br />

Natrium und Chlor <strong>Salz</strong> o<strong>der</strong> wie <strong>der</strong><br />

Chemiker sagt Natriumchlorid.<br />

Wir wollen jetzt wissen, ob und<br />

wie <strong>Salz</strong> auf elektrische Energie also<br />

Strom reagiert.<br />

Was musst du tun?<br />

Schütte ein wenig <strong>Salz</strong> auf einen<br />

Teller. Nimm dann den Plastiklöffel<br />

und reibe ihn z.B. an deinem Pullover<br />

o<strong>der</strong> auch an deinen Haaren.<br />

Jetzt halte den Löffel langsam<br />

immer näher über die <strong>Salz</strong>körner<br />

auf dem Teller.<br />

Was kannst Du beobachten?<br />

Der Löffel zieht die <strong>Salz</strong>körner an.<br />

Manche Körner werden am Löffel<br />

hängen bleiben, an<strong>der</strong>e werden vom<br />

Löffel wie<strong>der</strong> abprallen.<br />

Dein Löffel ist mit elektrischer<br />

Energie aufgeladen worden, und<br />

zwar durch das Reiben an deinem<br />

Pullover o<strong>der</strong> deinen Haaren.<br />

Diese Energie wirkt nun auf die<br />

<strong>Salz</strong>körner, die auch eine elektrische<br />

Ladung haben. So werden wegen<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen elektrischen<br />

Ladungen an Löffel und <strong>Salz</strong>,<br />

die <strong>Salz</strong>körner angezogen o<strong>der</strong><br />

abgestoßen.<br />

Das brauchst du:<br />

<strong>Salz</strong>körner<br />

1 Teller<br />

1 Plastiklöffel<br />

1 Pullover o<strong>der</strong><br />

deine Haare<br />

23 b


Ein salziges Spiel:<br />

Wer kann besser schmecken?<br />

Schon im Jahre 1901 wurde von Forschern<br />

herausgefunden, dass <strong>der</strong> Mensch entlang<br />

seines gesamten Zungenrandes jeweils alle vier<br />

Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter und<br />

salzig wahrnehmen kann. Es gibt nur geringe<br />

U nterschiede in <strong>der</strong> Empfindlichkeit.<br />

Der <strong>Salz</strong>geschmack auf <strong>der</strong> Zunge wird von uns erkannt.<br />

Diese Empfindung wird an unser Gehirn weitergeleitet.<br />

So kann je<strong>der</strong> das lebensnotwendige <strong>Salz</strong> am Geschmack<br />

erkennen und dann auch entsprechend zu sich nehmen.<br />

Verzehrst du zu viel <strong>Salz</strong> auf einmal, reagiert dein Körper<br />

mit entsprechenden Abwehrmaßnahmen, die bis zum<br />

Erbrechen reichen können.<br />

Mit unserem kleinen Spiel kannst du testen, wie gut du<br />

<strong>Salz</strong> schmeckst. Versuch es einmal zusammen mit deinen<br />

Mitschülern.<br />

Was musst du vorbereiten?<br />

Sechs gleich große Gläser befüllst du mit Wasser.<br />

Dann beschriftest du sechs Zettel mit den Zahlen von 1–6.<br />

Mit Klebestreifen befestigst du je eine Nummer an einem Glas.<br />

In jedes Glas gibst du so viele Teelöffel <strong>Salz</strong>, wie die Nummer<br />

auf dem Glas angibt. Bitte gut umrühren!<br />

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Ein salziges Spiel:<br />

Wer kann besser schmecken?<br />

Hier sind die Spielregeln:<br />

Je<strong>der</strong> Mitspieler muss mit verbundenen<br />

Augen herausfinden, welches Glas die Nummer<br />

1, 2, 3, 4, 5, 6 trägt.<br />

Du darfst nur mit einem Finger eintauchen<br />

und probieren.<br />

Achtung! Nicht trinken!<br />

Die <strong>Salz</strong>mengen sind zu groß für dich und<br />

es kann dir sehr übel davon werden.<br />

Nach jedem Glas, kannst du ein kleines Stück<br />

Brot essen, um den <strong>Salz</strong>geschmack los zu<br />

werden und wie<strong>der</strong> besser schmecken zu können.<br />

Einer von euch schreibt die Reihenfolge auf,<br />

in <strong>der</strong> je<strong>der</strong> die Gläser ordnet.<br />

Gewonnen hat, wer es am besten gemacht hat.<br />

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