norderstedt und umgebung entdecken - Kirche Harksheide
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Gemeinde Aktuell 10 11<br />
Gemeinde Aktuell<br />
Was glaubst denn du ?<br />
Manchmal frage ich mich das, wenn ich<br />
sie vor mir sehe - die Konfis. Jungen <strong>und</strong><br />
Mädchen, mit Strickmütze fast über die<br />
Augen gezogen, mit Stöpseln in den Ohren;<br />
permanent tuschelnd oder scheinbar völlig<br />
abwesend; auf den Stühlen kippelnd oder<br />
in der letzten <strong>Kirche</strong>nbank abhängend.<br />
Was glaubt ihr eigentlich?<br />
Aber um genau diese Frage geht es; das ist<br />
die Frage zur Konfirmation, im Gottesdienst.<br />
Und die Konfis können diese Frage beantworten.<br />
Sehr persönlich, sehr umfassend,<br />
oftmals überraschend formuliert. Ja, die<br />
Konfis wissen, was sie glauben. Sie müssen<br />
nur gefragt werden. Das jedenfalls ist meine<br />
Erfahrung, immer wieder, am Ende der fast<br />
zwei Jahre Konfirmandenunterricht. Denn da<br />
formulieren die Konfis in ihren Gruppen ihr<br />
eigenes Glaubensbekenntnis, das sie dann<br />
beim Konfirmationsgottesdienst vortragen.<br />
Eines dieser selbstformulierten Bekenntnisse<br />
in diesem Jahr sah dann so aus:<br />
„Gott ist Gott. Er ist der Schöpfer der Erde,<br />
auf der ich lebe. Ihm verdanke ich mein<br />
Leben <strong>und</strong> meinen Glauben. Er ist mein<br />
täglicher Begleiter, er beschützt <strong>und</strong> hilft<br />
in der Not, auch wenn es nicht immer so<br />
scheint. Er ist liebevoll, gerecht <strong>und</strong> vielseitig.<br />
Gott will, dass wir aus Fehlern lernen. Er ist<br />
in meinem Herzen, im Himmel <strong>und</strong> überall.<br />
Gott ist wie ein Fre<strong>und</strong> für mich da, er will,<br />
dass ich gut zu anderen bin. Ich sehe Gott<br />
zwar nicht, aber ich kann an ihn glauben.<br />
Gott gibt mir in ausweglosen Momenten <strong>und</strong><br />
Situationen Zuversicht. Jesus ist ein guter<br />
Mensch, der anderen geholfen hat, er ist ein<br />
heiliger Mensch. Er sieht auch heute auf uns,<br />
denn er ist der auferstandene Sohn Gottes.<br />
Jesus hat sich für uns geopfert <strong>und</strong> uns erlöst.<br />
Er hilft Gott, indem er uns Menschen Hoffnung<br />
macht. <strong>Kirche</strong> ist ein Ort der Stille, ein<br />
schützender Zufluchtsort. <strong>Kirche</strong> ist ein Ort<br />
des Betens, an dem Schuld vergeben wird,<br />
ein Ort zum Weinen aber auch zur Freude.<br />
<strong>Kirche</strong> ist eine Gemeinschaft von netten<br />
Leuten, die einander aufnehmen <strong>und</strong> mich<br />
auffängt in schlechten Zeiten <strong>und</strong> wenn ich<br />
Probleme habe. In der <strong>Kirche</strong> kann ich auch<br />
Spaß haben – <strong>Kirche</strong> sollte immer da sein. Der<br />
Heilige Geist ist Gottes Geist in jedem von<br />
uns, es ist ein Geist der Gemeinschaft. Mit<br />
Hilfe des Heiligen Geistes will Gott etwas<br />
aus dieser Welt machen, Gott will, dass die<br />
Menschen in Frieden <strong>und</strong> Gerechtigkeit miteinander<br />
leben. Dazu belehrt er uns. Manchmal<br />
habe ich Angst vor dem Tod, der für uns<br />
unanbwendbar ist. Der Tod ist grausam,<br />
denn dann sehe ich meine Familie nicht<br />
mehr. Aber Gott hilft uns beim Sterben,<br />
er ruft uns zu sich. Ich hoffe, dass es nach<br />
dem Tod <strong>und</strong> der Auferstehung ein neues<br />
Leben <strong>und</strong> eine neue Welt im Himmel gibt.<br />
Meine Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> meine Familie, Gott <strong>und</strong><br />
ich tragen mein Leben. Ich bin mit meinem<br />
Leben glücklich, denn ich bin ganz in Ordnung.<br />
Ich bin ein Teil von Gott, ich bin sein Kind.“<br />
Ja, die Konfis wissen wirklich, was sie<br />
glauben.<br />
Pastor Christopher Fock<br />
Es geht weiter …<br />
Am 22. April fand unsere Gemeindeversammlung<br />
statt. Dazu hatte der Propst des<br />
<strong>Kirche</strong>nkreises, Dr. Karl-Heinrich Melzer,<br />
eingeladen. Diese Tatsache machte deutlich,<br />
in welcher Situation sich die Gemeinde<br />
zu diesem Zeitpunkt befand: Es gab keinen<br />
<strong>Kirche</strong>nvorstand mehr.<br />
Nachdem im Laufe des vergangenen Jahres<br />
mehrere Mitglieder aus persönlichen Gründen<br />
zurückgetreten waren, gelang es dem<br />
<strong>Kirche</strong>nvorstand nicht, Nachfolger für die<br />
Zurückgetretenen zu finden.<br />
Und noch etwas kam hinzu: Nach dem<br />
Rücktritt von Pastorin Dr. Duncker als<br />
Vorsitzende, bedingt durch ihren Stellenwechsel,<br />
konnte niemand gef<strong>und</strong>en<br />
werden, der den Vorsitz übernehmen wollte<br />
oder konnte. Damit war seit März die<br />
<strong>Kirche</strong>ngemeinde nicht nur leitungslos,<br />
sondern somit nach außen hin auch nicht<br />
mehr handlungsfähig.<br />
In dieser Situation beschloss der <strong>Kirche</strong>nkreisvorstand<br />
Ende März nach § 37 der<br />
Verfassung der Nordelbischen <strong>Kirche</strong> die<br />
Einberufung eines Beauftragtengremiums<br />
zur Leitung unserer <strong>Kirche</strong>ngemeinde.<br />
Dieses Gremium besteht aus drei Mitgliedern<br />
des <strong>Kirche</strong>nkreisvorstandes: Propst<br />
Dr. Melzer, Herr Duvignon <strong>und</strong> Herr Knifka,<br />
den drei derzeitigen Pfarrstelleninhaber-<br />
Innen: Pastorin Mell, Pastor Fock <strong>und</strong> Pastor<br />
Krüger sowie drei Gemeindegliedern: Herrn<br />
Weihe <strong>und</strong> Herrn Krauß. Ein drittes Gemeindeglied<br />
wird auf einer der kommenden Sitzungen<br />
berufen.<br />
Das Beauftragtengremium wird vermutlich<br />
ein bis anderthalb Jahre im Amt bleiben.<br />
Seine Aufgaben sind die Sicherstellung<br />
der pfarramtlichen Arbeit <strong>und</strong> die Gewährleistung<br />
der inhaltlichen Konsolidierung der<br />
Gemeinde.<br />
Propst Dr. Melzer hob auf der Gemeinde-<br />
versammlung hervor, wie schwierig die<br />
vergangenen drei Jahre für die Gemeinde<br />
verlaufen waren: Die „innere“ Fusion<br />
ist noch nicht vollzogen; es gab Wechsel<br />
im Pfarramt: Gunnar Urbach nach über<br />
30 Jahren, Dr. Christina Duncker nach vier<br />
Jahren. Daneben ist auch die Frage, was<br />
das „Neue“ der neuen <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />
ausmacht, noch nicht abschließend geklärt.<br />
Gleichzeitig betonte er, was der <strong>Kirche</strong>nvorstand<br />
in den vergangenen Jahren erfolgreich<br />
geleistet hat, um die Zukunft der Gemeinde<br />
sicher zu stellen:<br />
Finanziell scheint die Gemeinde 2013 einen<br />
konsolidierten Haushalt auszuweisen, ein<br />
neues Gottesdienstkonzept wurde erfolgreich<br />
eingeführt, das <strong>Kirche</strong>ncafé konnte in<br />
die Trägerschaft der Diakonie überführt <strong>und</strong><br />
damit erhalten werden.<br />
Daneben ist aber noch sehr vieles zu tun: Es<br />
finden Gespräche zur Offenen Kinder- <strong>und</strong><br />
Jugendsozialarbeit statt, die inhaltlich gewollt<br />
aber für die Gemeinde finanziell belastend<br />
sind; die gruppenbezogene gemeindliche<br />
Jugendarbeit muss neu ausgerichtet<br />
werden, <strong>und</strong> schließlich muss die Frage der<br />
Nutzung <strong>und</strong> der Finanzierung der Räume<br />
in beiden Gemeindezentren geklärt werden.<br />
Bei alldem hat sich der <strong>Kirche</strong>nvorstand die<br />
notwendigen Entscheidungen nicht leicht<br />
gemacht, ja, so mancher Beschluss war<br />
für das Gremium sehr schwer. Propst Dr.<br />
Melzer bedankte sich ausdrücklich bei den<br />
Laienmitgliedern des <strong>Kirche</strong>nvorstandes für<br />
ihre Arbeit, gerade in dieser schwierigen<br />
Übergangssituation.<br />
Anfang Mai hat das Beauftragtengremium<br />
seine Arbeit aufgenommen. Anregungen,<br />
Wünsche <strong>und</strong> Fragen nehmen die Mitglieder<br />
des Gremiums gerne persönlich an, schriftlich<br />
ist das Gremium über das <strong>Kirche</strong>nbüro<br />
der Gemeinde erreichbar.<br />
Ihre Antje M. Mell & Christopher Fock