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Jahresbericht 2011 E-Mail Version - Familienbüro Bornhöved

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Jahresbericht</strong>e:<br />

Koordinator 3 - 6<br />

Empfangssekretariat 7<br />

Angebote der Gemeinde <strong>Bornhöved</strong> 8<br />

Behördenlotse 9<br />

Erziehungs- und Lebensberatung 10 - 11<br />

Servicebüro Kindertagespflege 12 - 14<br />

ATS-Suchtberatung 15 - 16<br />

pro familia 17 - 18<br />

Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt 19 - 20<br />

2


Vier Jahre <strong>Familienbüro</strong>-Beratungszentrum<br />

3<br />

Seit vier Jahren steht nun das <strong>Familienbüro</strong> mit seinem Angebot den Bürgern von <strong>Bornhöved</strong><br />

zur Verfügung. In den vergangenen Jahren sind wir gewachsen und konnten mit geringem<br />

finanziellem Aufwand und viel ehrenamtlichen Engagement unsere Hilfen dem Bedarf aus<br />

der Gemeinde anpassen. So haben wir beispielsweise die ÖRA Öffentliche Rechtsauskunft<br />

ergänzend zu unserem bestehenden Team eingerichtet. Wir haben die Absicht, uns immer<br />

weiter zu entwickeln, die Qualität unserer Arbeit ständig zu verbessern und das Spektrum<br />

unserer Hilfen entsprechend anzupassen und auszubauen.<br />

Eine weitere Herausforderung in der Zukunft ist die Umgestaltung der Beratungslandschaft<br />

durch die Sozialraumorientierung. In Kooperation mit der Bürgermeisterin von <strong>Bornhöved</strong>,<br />

Frau Helga Hauschildt, fanden schon zahlreiche Gespräche, Treffen und Ortstermine statt.<br />

Wir erwarten, dass die dadurch entstehende räumliche Nähe zu den Mitarbeitern des<br />

Jugendamtes die Zusammenarbeit weiter positiv beeinflussen wird.<br />

<strong>Familienbüro</strong>-Beratungszentrum<br />

Alles unter einem Dach<br />

Das <strong>Familienbüro</strong>-Beratungszentrum zeichnet sich durch ein dezentrales, niedrigschwelliges<br />

und lebensnahes Angebot für die Ratsuchenden aus der Region <strong>Bornhöved</strong>-Trappenkamp<br />

aus.<br />

Folgende Organisationen bieten ihre Beratungsdienste im <strong>Familienbüro</strong> an:<br />

Diakonisches Werk des Kirchenkreises Plön-Segeberg GmbH<br />

• Empfangsbüro/Familienservice: Frau Arabella Voß<br />

• Behördenlotsen: Herr Lothar Vibrans<br />

Frau Hilde Gobrecht<br />

• Erziehungs- und Lebensberatung: Herr Alfons Krause<br />

• Flexible Sozialpädagogische Hilfen Herr Michael Schaluschke<br />

Diakonie Altholstein<br />

• Servicebüro Kindertagespflege Frau Petra Brennecke<br />

Suchthilfeverbund Nordelbien<br />

• Ambulante und Teilstationäre Suchthilfe – ATS: Frau Ulrike Schörle


Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Schleswig-Holstein<br />

• Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt: Frau Elke Pansa<br />

pro familia<br />

• Beratung bei Schwangerschaft im Schwangerschaftskonflikt<br />

Bundesstiftung „Mutter und Kind“: Frau Karen Callsen<br />

Angebote der Gemeinde <strong>Bornhöved</strong><br />

4<br />

• Sprechstunde der Bürgermeisterin Frau Helga Hauschildt<br />

• DRK Kleiderkammer<br />

• Rentenberatung Herr Günter Broecker<br />

• Schiedsamt Frau Lore Pohlmann<br />

• ÖRA Öffentliche Rechtsauskunft Frau Susanne Lipponen<br />

Andere Angebote<br />

• Familienhebamme Frau Angela Mau<br />

Geburtsvorbereitungskurse,<br />

Rückbildungsgymnastik und Babymassage<br />

• Musikschule „Musicanis“ Frau Ulrike Jürgensen,<br />

Musikunterricht für Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene<br />

• Praxis für Heilpädagogik und<br />

Interdisziplinäre Frühförderstelle Frau Angela Metzler<br />

„Schaltstelle“ für alle ein- und ausgehenden Informationen ist das Empfangsbüro. Hier trifft<br />

der Ratsuchende an fünf Vormittagen in der Woche die Sekretärin an, die nach Möglichkeit<br />

und Problemlage umgehend Hilfe leistet, sei es durch ein Telefonat, die Ausgabe von<br />

Informationsmaterial und die folgende Weiterleitung an die entsprechende Institution. Es ist<br />

uns wichtig, sich für jeden Besucher genug Zeit zu nehmen und zuzuhören. Viele<br />

Ratsuchende geben an, dass sie schon seit Längerem Hilfe suchen aber nicht das richtige<br />

fanden. Andere tragen sich lange mit dem Gedanken und es kostete sie Überwindung, den<br />

Schritt zu tun. Besonders für diese Menschen ist es wichtig, jemanden anzutreffen, der sie<br />

mit ihrem Anliegen ernst nimmt und sich kümmert.<br />

Wir haben es geschafft, mehr zu sein als nur eine Bürogemeinschaft. Die Projekterfahrung<br />

hat die Unverzichtbarkeit der Position eines Koordinators in einem Vernetzungsprojekt<br />

bestätigt wie auch die einer zentralen Anlaufstelle, dem Sekretariat. Der Koordinator war<br />

und ist für die unerlässliche Kooperations- und Vernetzungsarbeit zuständig und kümmert<br />

sich intern um die organisatorischen und inhaltlich fachlichen Fragen der verschiedenen<br />

Dienste.


5<br />

In einem 4- bis 6wöchigen Rhythmus treffen sich die Mitarbeiter des gesamten<br />

<strong>Familienbüro</strong>s zur gemeinsamen Hauskonferenz. Diese ist immer Gelegenheit, gemeinsame<br />

Projekte zu planen, anonymisierte Fälle zu besprechen und sich untereinander abzustimmen<br />

Nach wie vor finden die vierteljährlichen Treffen der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft<br />

„PSAG“ in den Räumen des <strong>Familienbüro</strong>s/der Gemeinde statt. Der Koordinator fungiert<br />

hierbei als Gastgeber und Moderator. Seit einem Jahr erhält dabei die Fachkraft für<br />

Kinderschutz und Qualitätsmanagement des Kreisjugendamtes die Gelegenheit, in diesem<br />

Rahmen Schwerpunkte ihrer Arbeit zu präsentieren.<br />

In den Monaten Juni und November fand jeweils eine Info-Rallye mit drei bzw. vier<br />

Schulklassen des 8. Jahrganges Haupt- und Realschule der Sventana Schule statt. Gründliche<br />

Vorbereitung der Lehrkräfte und Schüler durch den Koordinator, die<br />

Jugendschutzbeauftragte des Kreises, Frau Marion Laaser, und das Sekretariat machen den<br />

Erfolg der Veranstaltung aus. Die Schüler erschienen interessiert und gut vorbereitet im<br />

<strong>Familienbüro</strong> und konnten der Jury ihre teilweise beeindruckenden Arbeiten präsentieren,<br />

die dann bei einer feierlichen Preisverleihung prämiert und mit Geldpreisen belohnt wurden.<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich auf die professionelle Zusammenarbeit mit und<br />

großzügige Unterstützung durch die Stiftung der Sparkasse Südholstein hinweisen.<br />

Aufgrund der Zunahme der Mediations – und Beratungsarbeit mit hochkonflikthaften<br />

Trennungs- und Scheidungsfamilien, kamen unsere über Jahre aufgebauten guten Kontakte<br />

zu den verschiedenen Rechtsanwälten zum Tragen<br />

Mit den Richterinnen und Richtern des Segeberger Familiengerichtes ist eine wertvolle<br />

Kooperation entstanden. Das gegenseitige Interesse an der jeweiligen Einrichtung macht die<br />

gemeinsame Arbeit mit hochstrittigen Familien effektiver und umfassender zum Wohl deren<br />

Kinder.<br />

Eine enge und gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Jugendamtes ist ein wichtiger<br />

Teil unserer Arbeit. Das gilt sowohl für die fallbezogenen, direkten und persönlichen<br />

Kontakte sowie auch generelle Treffen zur Abstimmung und Planung langfristiger Projekte.<br />

Unsere Homepage erweist sich als eine bei den Ratsuchenden weiterhin sehr beliebte<br />

Informationsquelle und gute Öffentlichkeitsarbeit. Bis zum Ende des Jahres <strong>2011</strong> hatten sich<br />

dort schon über 14 000 Besucher informiert, was sich auch bei den Anmeldungen bemerkbar<br />

machte. Positiv wahrgenommen wurde auch das attraktive Hinweisschild am Eingang zum<br />

Grundstück des Alten Amtes mit einem Wegweiser zu unseren Institutionen.<br />

Uns angegliedert ist das Beratungszentrum Trappenkamp, das an verschiedenen Tagen in<br />

der Woche von Fachkräften für Treffen mit Gruppen oder für Einzelgespräche genutzt wird.<br />

Mit der Erziehungs- und Lebensberatung und der ATS Suchthilfe sind zwei Angebote des<br />

<strong>Familienbüro</strong>s dort vertreten, die besonders von Bürgern genutzt werden, die nicht die<br />

Möglichkeit haben uns in <strong>Bornhöved</strong> aufzusuchen. Die Klientenzahlen bestätigen die<br />

Berechtigung dieses Angebotes, dass durch das Engagement des damaligen Trappenkamper<br />

Bürgermeisters Herrn Werner Schultz, und das Entgegenkommen der Wankendorfer<br />

Wohnungsgesellschaft, die die Räume für die Beratungstermine zur Verfügung stellt,<br />

ermöglicht wurde.


6<br />

Wir pflegen einen regen Kontakt mit verschiedenen Einrichtungen in unserem<br />

Einzugsbereich:<br />

• U.a.: Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden <strong>Bornhöved</strong> und Trappenkamp<br />

• Austausch und Zusammenarbeit mit der Tagesgruppe des Ev.<br />

Jugendgemeinschaftswerkes NMS in Trappenkamp<br />

• Kooperationen mit den Schulen in <strong>Bornhöved</strong> und Trappenkamp. Besonders<br />

erwähnenswert ist hier die Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeitern<br />

• Zusammenarbeit mit den hiesigen Ärzten und Kinderärzten. etc.<br />

Mit der Familienhebamme, Angela Mau, verbindet uns seit Bestehen des <strong>Familienbüro</strong>s ein<br />

enger Kontakt. Frau Mau ist bei öffentlichen Auftritten und Veranstaltungen des<br />

<strong>Familienbüro</strong>s stets aktiv eingebunden und gehört zu den Teilnehmern der Hauskonferenz.<br />

Die gemeinsame, fallbezogene Arbeit mit den Fachkräften der Erziehungs- und<br />

Lebensberatung hat sich als Vorteil für die Ratsuchenden erwiesen.<br />

Als Neuzugang zum Team des <strong>Familienbüro</strong>s bietet die Rechtsanwältin, Susanne Lipponen in<br />

unserem Hause eine öffentliche Rechtsauskunft (ÖRA) an. Dieses Angebot wendet sich<br />

hauptsächlich an Bürger mit geringen finanziellen Möglichkeiten und wird seit Beginn der<br />

monatlichen Sprechstunde im April <strong>2011</strong> rege besucht.<br />

Im Sommer <strong>2011</strong> fand ein Personalwechsel im <strong>Familienbüro</strong> statt. Im September übernahm<br />

Frau Petra Brennecke von der Diakonie Altholstein das Servicebüro Kindertagespflege von<br />

Juliane Glöe-Carstensen, Diakonisches Werk Plön-Segeberg, und kümmert sich seither um<br />

sämtliche Belange im Bereich Tagesmütter, Tageskinder, Eltern, Fortbildung usw. Abgesehen<br />

von der Bürozeit jeden Montag von 9.00 bis 12.00 Uhr ist Frau Brennecke über ihr<br />

Diensttelefon und mittels Anrufumleitung zum Büro Bad Bramstedt bestens erreichbar.<br />

Besonderen Dank möchten wir der Bürgermeisterin der Gemeinde, Frau Helga Hauschildt,<br />

aussprechen, die für uns in jedwedem Belange immer verständnisvolle Ansprechpartnerin<br />

ist, mit klugem Rat unsere Zukunftspläne begleitet und uns in jeder Hinsicht verlässlich und<br />

tatkräftig unterstützt.<br />

Unser Dank gilt allen Förderern und Unterstützern des <strong>Familienbüro</strong>-Beratungszentrums,<br />

dem Kreis Segeberg, der Gemeinde und dem Amt <strong>Bornhöved</strong>, allen Trägern und nicht zuletzt<br />

auch allen Kolleginnen und Kollegen hier im Hause.<br />

Alfons Krause<br />

Koordinator des <strong>Familienbüro</strong>-Beratungszentrums<br />

des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Plön-Segeberg GmbH


<strong>Jahresbericht</strong> des Empfangssekretariats<br />

7<br />

Das Sekretariat des <strong>Familienbüro</strong>s ist mit festgelegten Arbeits- und Anwesenheitszeiten die<br />

Anlaufstelle für <strong>Bornhöved</strong>er Bürger, telefonisch für Auskunft und Weitervermittlung auch<br />

für Anfragen aus den umliegenden Gemeinden und die Kollegen der verschiedenen<br />

Einrichtungen, die stundenweise und nach Terminvereinbarung hier tätig sind.<br />

In enger Zusammenarbeit mit den Kolleginnen des Sekretariats der Erziehungs- und<br />

Lebensberatungstelle Bad Segeberg, wird die Terminvergabe koordiniert, und der Kalender<br />

für <strong>Bornhöved</strong>, das Beratungszentrum Trappenkamp und Bad Segeberg verwaltet.<br />

Ferner gehört zu den Aufgaben, die Ausrichtung, Einladung und Bewirtung bei Treffen und<br />

Sitzungen und die Planung und Betreuung aller das <strong>Familienbüro</strong> betreffenden<br />

Veranstaltungen.<br />

Arabella Voß<br />

Sekretariat


Angebote der Gemeinde <strong>Bornhöved</strong><br />

8<br />

Die Bürgermeisterin, Frau Helga Hauschildt unterhält ihr Büro im Alten Amtsgebäude.<br />

Neben den Sprechzeiten für die Bürger, ist sie häufig für gemeinsame Projekte und die fast<br />

tägliche Zusammenarbeit mit dem Sekretariat vor Ort.<br />

Die Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes unterhält im Kellergeschoss des Hauses eine<br />

gut ausgestattete Kleiderkammer. An jedem ersten Mittwoch im Monat von 9.30 bis 11.30<br />

Uhr betreuen zwei ehrenamtliche Kräfte die Annahme und Ausgabe von Kleidungsstücken.<br />

Der Rentenberater hält an jedem ersten Montag im Monat zwischen 15.00 und 18.00 eine<br />

offene Sprechstunde ab. Nachdem die Amtsverwaltung im Zuge der Zusammenlegung der<br />

Ämter <strong>Bornhöved</strong> und Trappenkamp die Stelle zur Bearbeitung der Rentenbelange wegfiel,<br />

ist das Angebot des ehrenamtlichen Rentenberaters im Alten Amtsgebäude zu einem<br />

unverzichtbaren Anlaufpunkt der Bürger aus beiden Gemeinden geworden.<br />

Das Schiedsamt bietet durch Frau Lore Pohlmann nach Absprache Schlichtungsgespräche an.<br />

Für Trappenkamp sind Herr Bernd Haasler und Frau Carola Bösebeck Ansprechpartner.<br />

Die Rechtsanwältin Susanne Lipponen bietet an jedem 2. Montag im Monat von 16.00 bis<br />

18.00 Uhr mit der ÖRA – Öffentliche Rechtsauskunft eine Anlaufstelle für Bürger in, die in<br />

rechtlichen Angelegenheiten Beratung suchen.


9<br />

Behördenlotse des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Plön-<br />

Segeberg GmbH<br />

Der Umgangston in Ämtern und Behörden, vornehmlich denen, in denen es um soziale<br />

Belange geht, ist in den letzten Jahren zunehmend rauer geworden. Dieser Tatsache sind<br />

viele Mitbürger, vor allen Dingen ältere, nicht mehr gewachsen und drohen mit ihren<br />

Anliegen unterzugehen. Hier setzt die Tätigkeit der ehrenamtlichen Behördenlotsen (zumeist<br />

auch Ämterlotsen genannt) in Kreis Segeberg an.<br />

<strong>2011</strong> war das <strong>Familienbüro</strong> und Beratungszentrum <strong>Bornhöved</strong> durchgehend mit 2<br />

Behördenlotsen besetzt. Dadurch konnte eine durchgehende Verfügbarkeit auch in den<br />

Ferienmonaten sichergestellt werden.<br />

Zur Statistik:<br />

Die Tätigkeit der Behördenlotsen wurde auch in <strong>2011</strong> von der Bevölkerung gut<br />

angenommen. Die im <strong>Jahresbericht</strong> für 2010 prognostizierte Auslastung wurde zahlenmäßig<br />

noch deutlich übertroffen. Mit 159 (echten) Kontaktaufnahmen erhöhte sich das<br />

Aufkommen um ca. 43% gegenüber dem Vorjahr. Die Altersspanne erstreckte sich von<br />

zarten 16 Jahren bis hin zu Senioren mit über 70 Lenzen. Männliche Ratsuchende überwogen<br />

die weiblichen im Verhältnis von 2:1.<br />

Die Schwerpunkte der erbetenen Hilfe lagen mit ca. 33% bei der finanziellen Absicherung in<br />

Gestalt von Hartz IV, Grundsicherung und Rente, ca. 20% Bitten um Unterstützung bei<br />

Mietfragen und Krankenkassenproblemen sowie ca. 46% diverser Problemstellungen wie<br />

GEZ, Kindergeld, Schulden, Unterstützung beim Ausfüllen unterschiedlichster Formulare,<br />

Hilfestellung bei Bankbesuchen etc..<br />

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich die Anzahl von Unterstützungsersuchen im<br />

Umgang mit dem Jobcenter (Hartz IV) deutlich verringert hat. Die Qualität der dort<br />

geleisteten Arbeit hat merklich zugenommen, begründete Beanstandungen nehmen ab,<br />

wenngleich die Bearbeitung noch immer nicht fehlerfrei genannt werden kann.<br />

Fortschritte im Bereich unseres Arbeitsmottos „Hilfe zur Selbsthilfe“ konnten wiederum<br />

kaum verzeichnet werden. Wahrscheinlich ist dieser Anspruch auch einfach zu hochgesteckt,<br />

da ja ohnehin nur der Hilfe beim Behördenlotsen sucht, der selbst nicht über das<br />

erforderliche Durchsetzvermögen verfügt und dies auch auf die Schnelle selbst bei bester<br />

Anleitung nicht zu ändern vermag.<br />

Die Anbindung der Behördenlotsen an das Beratungszentrum <strong>Bornhöved</strong> hat sich erneut<br />

bewährt. Ratsuchende konnten umfassender wahrgenommen werden, lange Wege wurden<br />

vermieden und komplexere Sachverhalte konnten zeitnah besser abgearbeitet werden. In<br />

diesem Zusammenhang sei erneut darauf hingewiesen, dass eine Erweiterung des<br />

Beratungsangebotes in unserem Hause zum Beispiel in Form einer Schuldnerberatung (wenn<br />

auch nur als Nebenstelle) wünschenswert wäre.<br />

Lothar Vibrans<br />

Behördenlotse


10<br />

Erziehungs- und Lebensberatungsstelle des Diakonischen Werkes<br />

des Kirchenkreises Plön – Segeberg GmbH<br />

Die Erziehungs- und Lebensberatungsstelle Bad Segeberg bietet an 3 bis 4 ganzen Tagen im<br />

<strong>Familienbüro</strong>-Beratungszentrum in <strong>Bornhöved</strong> Beratungsarbeit von einer Fachkraft an. Diese<br />

Fachkraft ist ebenfalls mit der Koordination des <strong>Familienbüro</strong>-Beratungszentrums<br />

beauftragt.<br />

In den Räumen Am Markt 9 c in Trappenkamp bieten wir einmal wöchentlich Beratung an.<br />

Der Schwerpunkt in den Beratungen mit den Ratsuchenden war auch <strong>2011</strong> die Verarbeitung<br />

von Trennung und Scheidung und den daraus resultierenden Problemen im Umgang mit den<br />

Kindern, sowie Besuchsrechts- und Sorgerechtsfragen. Neben der Beratung in<br />

Erziehungsfragen gab es viele Anfragen mit Familien- und Paarproblematik. Unser Angebot<br />

der Familienmediation in Zusammenarbeit mit erfahrenen Anwälten wird von den<br />

betroffenen Familien als sehr hilfreich empfunden und gut angenommen. Hier erweist sich<br />

die Arbeit nach der „Segeberger Praxis“ als äußerst sinnvoll. Ein schneller, unkomplizierter<br />

Kooperationsprozess zwischen Familiengericht, Jugendamt, Rechtsanwälten und<br />

Beratungsstelle dient dem Wohle der betroffenen Kinder.<br />

Die Beratungsstelle hat mit vielen anderen Institutionen kooperiert: u. a. mit den Ämtern der<br />

Gemeinde <strong>Bornhöved</strong>/Trappenkamp, mit allen hier im Beratungszentrum tätigen<br />

Kolleginnen und Kollegen, der Familienhebamme, den Kinderärzten, den Kirchengemeinden<br />

in <strong>Bornhöved</strong> und Trappenkamp und den Schulen und Kindergärten. Es existiert eine gute<br />

Zusammenarbeit mit dem Jugendamt in Bad Segeberg.<br />

Statistik <strong>2011</strong><br />

Gesamtzahl der Erziehung- und Lebensberatungsstelle des Diakonischen Werkes des<br />

Kirchenkreises Plön-Segeberg GmbH:<br />

Erziehungsberatung 680 Fälle Davon abgeschlossen 577 Fälle<br />

Lebensberatung 79 Fälle Davon abgeschlossen 60 Fälle<br />

<strong>2011</strong> wurden 885,75 KJHG – Verrechnungseinheiten und 87 EFL Verrechnungseinheiten<br />

absolviert<br />

Statistik <strong>2011</strong> der Erziehungs- und Lebensberatung im <strong>Familienbüro</strong>-Beratungszentrum<br />

<strong>Bornhöved</strong><br />

Erziehungsberatung 160 Fälle Davon abgeschlossen 128 Fälle


Lebensberatung 7 Fälle Davon abgeschlossen 5 Fälle<br />

11<br />

Erziehungsberatung In <strong>2011</strong><br />

Abgeschlossene Fälle 128<br />

Laufende Fälle 32<br />

Fälle insgesamt 160<br />

Abgeschlossene Fälle (in Altersgruppen) nach dem KJHG In <strong>2011</strong><br />

0 – 6 Jahre 21<br />

6 – 12 Jahre 35<br />

12 – 14 Jahre 20<br />

14 – 18 Jahre 27<br />

18 – 21 Jahre 15<br />

21 – 27 Jahre 10<br />

gesamt 128<br />

Laufende Fälle (in Altersgruppen) nach dem KJHG In <strong>2011</strong><br />

0 – 6 Jahre 5<br />

6 – 12 Jahre 10<br />

12 – 14 Jahre 4<br />

14 – 18 Jahre 10<br />

18 – 21 Jahre 3<br />

21 – 27 Jahre 0<br />

gesamt 32<br />

Sitzungshäufigkeit abgeschlossene KJHG-Fälle In <strong>2011</strong><br />

Einmalige Sitzungen 32<br />

2 – 5 Sitzungen 51<br />

6 – 10 Sitzungen 30<br />

11 – 20 Sitzungen 11<br />

Mehr als 20 Sitzungen 4<br />

Beratungsanlässe (Mehrfachnennungen) In <strong>2011</strong><br />

Rat und Information<br />

107<br />

(Besondere Fragestellungen zur Erziehung, Sorgerechtsfragen)<br />

Trennung und Scheidung der Eltern 120<br />

Familien- und Partnerprobleme der Eltern 120<br />

Auffälligkeiten im Leistungsbereich<br />

13<br />

(z. B. Schul- und Ausbildungsproblem, Aufmerksamkeitsstörungen,<br />

Entwicklungsrückstände, Hyperaktivität)<br />

Störungen im Gefühlsbereich<br />

11<br />

(wie z. B. emotionale Labilität, Ängste, Suizidgefahr,


12<br />

Aggressivität, Trotz)<br />

Störungen in sozialen Beziehungen<br />

(z. B. Geschwisterrivalität, Isolation, Probleme mit Gleichaltrigen)<br />

Auffälligkeiten und Probleme im Kontext von<br />

Pubertät und Adoleszenz<br />

Anzeichen für sexuellen Missbrauch und Kindesmisshandlung und<br />

Aufklärung und Therapie bei sexuellem Missbrauch<br />

Alfons Krause<br />

Erziehungs- und Lebensberatungsstelle<br />

9<br />

11<br />

2


Servicebüro Kindertagespflege<br />

13<br />

Ev. Familienbildungsstätte Bad Bramstedt / Diakonie Altholstein<br />

• Informationen für Kindertagespflegepersonen<br />

• Information und Beratung von Eltern<br />

• Vermittlung<br />

• Begleitung<br />

Im Juni <strong>2011</strong> übernahm die Ev. Familienbildungsstätte des Diakonisches Werkes Altholstein<br />

vom Diakonischen Werk Plön – Segeberg GmbH die Aufgaben der Kindertagespflege nach §<br />

23 SGB VII im Amtsbezirk <strong>Bornhöved</strong>.<br />

Zu unseren Aufgaben gehört u.a.<br />

• die Vermittlung von Kindern zu anerkannten und geeigneten Tagespflegepersonen;<br />

• die Prüfung und Feststellung der Eignung gegenüber dem Kreisjugendamt,<br />

• die fachliche Beratung von Tagespflegepersonen;<br />

• die fachliche Begleitung von Tagespflegeverhältnissen;<br />

• der Austausch von Tagespflegepersonen;<br />

• Aufbau eines Tagespflege-Netzwerkes ( z.B. Vertretungen untereinander);<br />

Die Tagespflegestellen und die darin genehmigten Plätze:<br />

<strong>Bornhöved</strong><br />

Trappenkamp<br />

Schmalensee<br />

Tagespflegestellen<br />

4<br />

3<br />

1<br />

Genehmigte Plätze<br />

17<br />

13<br />

5


Belegung der Tagespflegestellen:<br />

Amt <strong>Bornhöved</strong>/<br />

Trappenkamp<br />

Beratungsgespräche:<br />

Tagespflegestellen<br />

Eltern persönlich und<br />

telefonisch<br />

Interessierte<br />

Personen<br />

Genehmige Plätze<br />

35<br />

11<br />

09<br />

04<br />

14<br />

Betreute Kinder<br />

Ein enger Kontakt und Austausch besteht zu den anderen Vermittlungsstellen im Kreis:<br />

• Verein Tausendfüßler, Kaltenkirchen;<br />

• Tagespflege Nord in Norderstedt;<br />

• Ev. Bildungswerk Segeberg;<br />

• Kreisjugendamt Segeberg;<br />

• Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft / <strong>Bornhöved</strong><br />

• Kindertagesstätten <strong>Bornhöved</strong> / Trappenkamp<br />

27


15<br />

Um unsere Arbeit weiter publik zu machen, wurde in den örtlichen Zeitungen auf unsere<br />

Arbeit Aufmerksam gemacht:<br />

Segeberger Zeitung<br />

Segeberger Umland Basses Blatt<br />

Sonnabend, 3. Dezember <strong>2011</strong> 7. Dezember <strong>2011</strong>


16<br />

Das Servicebüro Kindertagespflege <strong>Bornhöved</strong> ist jeden Montag Vormittag besetzt.<br />

Ansonsten werden die Kontakte zu den Eltern und den Tagesmüttern telefonisch über die<br />

Nummer des Büros der Ev. Familienbildungsstätte in Bad Bramstedt (Tel.: 04192 – 1250)<br />

abgewickelt.<br />

Petra Petra Petra Brennecke<br />

Brennecke<br />

Servicebüro Kindertagespflege


17<br />

ATS – Suchthilfeverbund Nordelbien<br />

Arbeitsfeld Prävention<br />

Im Amt <strong>Bornhöved</strong> lag der Schwerpunkt unserer Arbeit neben den Aktivitäten in der<br />

Gemeinde Trappenkamp im Jahr <strong>2011</strong> auf der Ausgestaltung der psychosozialen<br />

Sprechstunde an der weiterführenden Schule in <strong>Bornhöved</strong> sowie in der erfolgreichen<br />

Umsetzung eines neuen Ausbildungsganges „Suchtexperten“.<br />

Mehrstündige Schulveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen, wie Nikotin, Alkohol und<br />

Medien vervollständigten die Präventionsbemühungen in <strong>Bornhöved</strong> ebenso, wie die<br />

Einbindung vieler Schülerinnen und Schüler in die „Info-Ralley“, die nach dem Vorbild in Bad<br />

Segeberg und Wahlstedt den Jugendlichen die vor Ort vorgehaltenen Hilfsangebote<br />

näherbringen kann und sollte.<br />

Der Fokus unserer primär- und sekundärpräventiven Arbeit in der Gemeinde Trappenkamp<br />

wurde, wie im Vorjahr, auf die Fortsetzung der psychosozialen Sprechstunde in der Klaus-<br />

Groth-Schule und die begleitenden Präventionsaktivitäten an der Schule gerichtet.<br />

An der Richard-Hallmann-Gesamtschule gestaltete die ATS , wie in den Vorjahren auch, in<br />

den sechsten und siebten Klassen themenspezifische Präventionseinheiten.<br />

Zudem wurde an dieser Schule im Jahr <strong>2011</strong> die „Suchtexperten“ –Ausbildung weitergeführt,<br />

die zu Beginn des Jahres 2012 abgeschlossen sein wird.<br />

Arbeitsfeld Suchtberatung<br />

In <strong>2011</strong> wurden in der Region insgesamt 6 Stunden offene Sprechzeit wöchentlich<br />

angeboten. Im Beratungszentrum <strong>Bornhöved</strong> montags von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr und<br />

freitags von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr, sowie in der Außenstelle des Beratungszentrums in<br />

Trappenkamp montags von 09.00 Uhr bis 11.00 Uhr. Darüber hinaus wurden Termine nach<br />

Vereinbarung über das Büro der ATS in Bad Segeberg sowie das Front-Office des<br />

Beratungszentrums in <strong>Bornhöved</strong> vergeben.<br />

Insgesamt wurden in <strong>2011</strong> über das Beratungszentrum von der ATS 96 Personen (72<br />

Betroffene / 24 Angehörige) erreicht.<br />

Die Wohnorte der KlientInnen verteilen sich wie folgt:<br />

Trappenkamp: 26<br />

<strong>Bornhöved</strong> / Amt <strong>Bornhöved</strong> (excl. Trappenkamp): 31<br />

Amt Rickling / Boostedt 25<br />

Amt Trave Land 12<br />

Auswärtige 2


Tätigkeitsbericht <strong>2011</strong> der ATS / Beratungszentrum / <strong>Familienbüro</strong> <strong>Bornhöved</strong><br />

18<br />

Die auswärtigen Ratsuchenden kamen durchgängig aus der Region Wankendorf. Das<br />

Beratungszentrum war für diese Ratsuchenden besser zu erreichen, als die Angebote im<br />

Kreis Plön (Suchtberatungsstelle der ATS in Preetz).<br />

Nach Geschlecht unterschieden nahmen 39 Frauen und 57 Männer das Beratungsangebot in<br />

Anspruch. Drei Ratsuchende hatten einen Migrationshintergrund.<br />

Bezüglich der Altersstruktur waren 26 Personen zwischen 40 und 49 Jahre alt, 24 KlientInnen<br />

waren älter als 50 Jahre, 18 KlientInnen waren zwischen 30 und 39 Jahre alt. 13 KlientInnen<br />

waren zwischen 20 und 29 Jahre alt und 7 Ratsuchende waren unter 20 Jahre alt.<br />

Inhalt der Beratung war in 52 Fällen eine Alkoholproblematik, 21 KlientInnen suchten wegen<br />

einer stoffungebundenen Problematik Rat. In 11 Beratungen ging es inhaltlich um eine<br />

Cannabisproblematik, in einem Fall um eine Kokain- und in drei weiteren Fällen um eine<br />

Heroinproblematik. In zwei Fällen ging es um einen problematischen<br />

Medikamentengebrauch.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden mit den 96 Ratsuchenden insgesamt 564 Gesprächskontakte, zum Teil<br />

auch außerhalb der ausgewiesenen Sprechzeiten realisiert.<br />

77 Beratungen konnten ordnungsgemäß abgeschlossen oder durch Weitervermittlung<br />

beendet werden.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> gab es in fünf Fällen eine klientenbezogene Zusammenarbeit mit der<br />

Erziehungs- und Lebensberatungsstelle, sowie eine gemeinsam geplante und durchgeführte<br />

Öffentlichkeitsveranstaltung.<br />

Auch im Jahr <strong>2011</strong> war die Arbeit im <strong>Familienbüro</strong> / Beratungszentrum <strong>Bornhöved</strong> von einer<br />

guten, vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit gekennzeichnet.<br />

Wie auch in den vergangenen Jahren danken wir dem Amt und der Gemeinde <strong>Bornhöved</strong> für<br />

Ihre Unterstützung bei der Entwicklung des Beratungszentrums und auch dem Diakonischen<br />

Werk für die gemeinsam getragene Verantwortung für das Zentrum<br />

Bodo Haßler<br />

Leiter Ambulante und Teilstationäre Suchthilfe<br />

Ulrike Schörle<br />

ATS - Fachkraft im Beratungszentrum


Bericht der pro familia im <strong>Familienbüro</strong>/Beratungszentrum <strong>Bornhöved</strong> für <strong>2011</strong><br />

19<br />

Seit dem 20.03.2008 bietet Frau Callsen als Mitarbeiterin der pro familia Beratungsstelle Bad<br />

Segeberg im alten Amtsgebäude in <strong>Bornhöved</strong> Beratungen an.<br />

Frau Callsen steht Frauen, Paaren und Familien alle 2 Wochen Donnerstags von 9.00 bis<br />

13.00 Uhr im <strong>Familienbüro</strong>/Beratungszentrum <strong>Bornhöved</strong> zur Verfügung.<br />

Die Anmeldung erfolgt telefonisch über die pro familia Beratungsstelle Bad Segeberg.<br />

Frau Callsen unterstützt Schwangere, insbesondere bei Fragen zu psychosozialen,<br />

gesundheitlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten im Zusammenhang mit einer<br />

Schwangerschaft. Außerdem führt sie Beratungen im Schwangerschaftskonflikt (§ 219 StGB,<br />

§ 5 SchKG) und Beratungen nach einem Schwangerschaftsabbruch durch. Des Weiteren<br />

berät sie Frauen und Paare zu Fragen zur Familienplanung, Schwangerschaftsverhütung und<br />

Kinderwunsch. Einen großen Umfang nehmen auch die Beratungen zur Antragsannahme für<br />

die Bundesstiftung „Mutter und Kind“ ein. Zunehmend berät Frau Callsen auch Menschen in<br />

Krisensituationen, wie z.B. nach einer Trennung oder bei Fehlgeburten.<br />

In <strong>2011</strong> haben gab es 28 Anmeldungen zu Beratungen in <strong>Bornhöved</strong>. 26 Personen wurden<br />

beraten, davon 24 Frauen und 2 Männer. 3 Beratungen waren Schwangerschaftskonfliktberatungen.<br />

Frauen und Paare kommen mit unterschiedliche Frage und Anliegen in<br />

die Beratung. Hier einige Beispiele:<br />

• Wie und wo beantrage ich Elterngeld und Kindergeld? Erhalte ich Gelder aus der<br />

„Bundesstiftung Mutter-und-Kind“?<br />

• Wovon werde ich leben, wenn ich allein erziehend sein werde und in Elternzeit gehe?<br />

• Was muss der Vater eines nicht ehelichen Kindes bedenken?<br />

• Wo kann ich eine Schwangerschaftsabbruch im Kreis Segeberg vornehmen lassen und<br />

wer kommt dafür auf?<br />

• Welches Verhütungsmittel kommt für mich in Frage?<br />

• Was muss ich bedenken, wenn ich mich von meinem/r Partner/in trennen möchte?<br />

Die Nähe des Beratungszentrums zum Wohnort der KlientInnen, die kurzen Wege aus<br />

<strong>Bornhöved</strong>, dem benachbarten Trappenkamp oder der Umgebung wurden durchweg positiv<br />

bewertet. Viele Klientinnen kamen zu Fuß oder mit dem Fahrrad.<br />

Zur Erweiterung des Bekanntheitsgrades des <strong>Familienbüro</strong>s hat der Tag der offenen Tür im<br />

Juni <strong>2011</strong> beigetragen. Kinder, Jugendliche und Eltern konnten die Institutionen, ihre<br />

Mitarbeiterinnen und ihre Aufgaben kennen lernen. Als Team der pro familia hatten Frau<br />

Callsen und ihr Kollege, der Sexualpädagoge Herr Bodenberger das Glücksrad dabei. Fragen<br />

zu Liebe, Sexualität, Verhütung wurden vor allem von den Kindern gerne beantwortet und<br />

mit einem kleinen Geschenk belohnt.<br />

Im November waren die 8.Klassen der Sventana-Schule mit rund 100 SchülerInnen ins<br />

Beratungszentrums/<strong>Familienbüro</strong> in <strong>Bornhöved</strong> eingeladen, sich in Form einer Info-Rallye<br />

über die Beratungsmöglichkeiten im Hause zu informieren. Das Interesse war groß und die


20<br />

SchülerInnen nahmen die Möglichkeit wahr, im Gespräch mit den BeraterInnen und<br />

SexualpädagogInnen der pro familia zum Teil sehr persönliche Fragen zum Thema Liebe,<br />

Sexualität, Verhütung/Schwangerschaft und sexuell übertragbare Krankheiten zu stellen und<br />

beantwortet zu bekommen.<br />

Die „Hauskonferenzen“ und andere Koordinationsgespräche zum Informationsaustausch mit<br />

den KollegInnen aus den anderen Institutionen und der Verwaltungskraft waren auch in<br />

diesem Jahr zur Absprache und der Verbesserung die Arbeitsabläufe sehr förderlich.<br />

Im Beratungsalltag hat sich die Zusammenarbeit mit den anderen MitarbeiterInnen der<br />

unterschiedlichen Institutionen und Frau Voß als sehr hilfreich erwiesen. So konnten<br />

KlientInnen, die Fragen und Probleme im Umgang mit Behörden hatten, direkt zum<br />

Behördenlotsen weitergeleitet werden. Auch gab es bei familiären Problemen<br />

Weitervermittlungen zu Herrn Krause von der Erziehungsberatungsstelle oder bei Bedarf zur<br />

(Familien)-Hebamme, Frau Mau. Ein weiterer Ausbau der Zusammenarbeit für 2012/2013<br />

wird von der pro familia sehr begrüßt.<br />

Karen Callsen<br />

pro familia


21<br />

Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt<br />

Seit 1996 besteht die Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt in Trägerschaft des<br />

Kinderschutzbundes Landesverband Schleswig-Holstein in Bad Segeberg– in den ersten<br />

Jahren in gemeinsamer Trägerschaft mit dem Ortsverein Kiel/Kinderschutz-Zentrum Kiel. Seit<br />

Februar 2010 ist die Trägerschaft in die Kinderschutzbund Segeberg gemeinnützige GmbH<br />

übergegangen. Der Kreisverband Ostholstein und der Landesverband Schleswig-Holstein sind<br />

Gesellschafter.<br />

Die Fachberatungsstelle ist für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene bis 27 Jahre und ihre<br />

Familien sowie für Fachleute da. Beraten werden Kinder und Jugendliche, die Opfer von<br />

sexueller Gewalt wurden, und Kinder und Jugendliche, die selbst sexuell übergriffig wurden.<br />

Die Eltern oder andere Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen können ebenfalls die<br />

Hilfen der Fachberatungsstelle anfragen, um ihre Kinder zu unterstützen. Fachkräfte im<br />

Erziehungs- und Gesundheitswesen, des ASD, der Polizei und weitere, die mit dem Thema<br />

sexuelle Gewalt konfrontiert sind, erhalten Fachberatung.<br />

Die Fachberatungsstelle informiert im Rahmen von Elternabenden und Fortbildungen für<br />

MitarbeiterInnen aus psychosozialen Arbeitsfeldern zum Thema sexuelle Gewalt. Sie lädt<br />

zweimal im Jahr zum Gesamtarbeitskreis „Sexuelle Gewalt“ für den Kreis Segeberg ein und<br />

bietet so ein Forum zum wechselseitigen Austausch und zur Fortbildung. Im Jahr <strong>2011</strong><br />

konnte die Fachberatungsstelle Frau Marianne Dahm vom Kinderschutzzentrum Kiel mit<br />

dem Referat „ Kindeswohlgefährdung im Kontext sexueller Gewalt“ gewinnen sowie Herrn<br />

Torsten Koop zum Thema „ Datenschutz –Hilfe oder Hemmnis im Kinderschutz“ vom<br />

Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz in Kiel. Die Fachberaterinnen und ihr<br />

männlicher Kollege, der vorwiegend mit sexuell grenzverletzenden Kindern und Jugendlichen<br />

arbeitet, nehmen außerdem an verschiedenen regionalen fachbezogenen Arbeitskreisen teil.<br />

Die Fachberatungsstelle beteiligt sich an den mehrmals im Jahr stattfindenden Info-Rallyes<br />

des Kreises Segeberg, die Schülerinnen und Schüler auch mit den Angeboten der<br />

Fachberatungsstelle bekannt machen.<br />

Die direkte Hilfe für von sexueller Gewalt betroffene Kinder, Jugendlicher und junger<br />

Erwachsener macht jedoch den größten Anteil des Arbeitsalltags aus.<br />

Die Beratungen finden telefonisch oder persönlich und auf Wunsch auch anonym statt.<br />

Manchmal lässt sich eine Anfrage in einem Gespräch beantworten, manchmal ist eine<br />

Krisenintervention oder längerfristige Beratung notwendig. Die Fachberatungsstelle ist für<br />

den gesamten Kreis bis auf die Stadt Norderstedt tätig und zwar mit den Standorten Bad<br />

Segeberg, Kaltenkirchen und in den <strong>Familienbüro</strong>s Bad Bramstedt und <strong>Bornhöved</strong>.<br />

Die Geschäftsstelle ist im Beratungszentrum in Bad Segeberg mit Beratungsräumen,<br />

Spielzimmer und Sekretariat eingerichtet. Über das Sekretariat kann werktags von 8 bis 12


22<br />

Uhr der erste Kontakt aufgenommen werden und zwar auch für die Standorte Bad<br />

Bramstedt, <strong>Bornhöved</strong> und Kaltenkirchen. Immer mittwochs von 10 bis 12 Uhr bietet die<br />

Fachberatungsstelle eine offene Sprechstunde an.<br />

Mit Etablierung des <strong>Familienbüro</strong>s <strong>Bornhöved</strong> 2008 gehört auch die Fachberatungsstelle<br />

zum dortigen Hilfs- und Beratungsangebot. Davon profitieren insbesondere von sexueller<br />

Gewalt Betroffene und deren Familien vor Ort, die aus persönlichen und finanziellen<br />

Gründen den Weg nach Bad Segeberg nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten<br />

bewältigen könnten. Darüberhinaus sind die im <strong>Familienbüro</strong> ansässigen unterschiedlichen<br />

Hilfen im Sinne des Klienten bei Bedarf schnell und unbürokratisch vernetzbar.<br />

In <strong>2011</strong> wurde das Beratungskontingent der Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt für<br />

das <strong>Familienbüro</strong> <strong>Bornhöved</strong> zu 91% überschritten.<br />

Es wandten sich 18 Klienten an uns. Die statistischen Daten verteilen sich wie folgt:<br />

Meldepersonen<br />

11 Selbstmelder (Betroffene oder Mutter/Vater)<br />

7 professionelle Melder (Jugendamt,<br />

Alter der von Gewalt Betroffenen<br />

Schulsozialarbeiter etc.)<br />

5-17 Jahre<br />

Anteil Jungen/Mädchen 9 Jungen im Alter von 5 bis 16 Jahren<br />

9 Mädchen und Jugendliche im Alter von 5 bis 17<br />

Jahren<br />

Migrationshintergrund 3 Kinder haben einen Migrationshintergrund<br />

Bezug von Sozialleistungen 8 Kinder<br />

Daneben beteiligte sich die Fachberatungsstelle an zwei Info-Rallyes mit den SchülerInnen<br />

der Abschlussklassen der ortsansässigen Haupt- und Realschule. Wie auch in den Vorjahren<br />

konnten wir diese Veranstaltungen sehr gut dazu nutzen, die Jugendlichen für das Thema<br />

grenzverletzendes Verhalten im sexuellen Kontext zu sensibilisieren und mit Vorurteilen<br />

aufzuräumen(z.B. dass nur Mädchen/Frauen Opfer werden oder dass ein sexueller Übergriff<br />

erst bei einer Vergewaltigung vorliegt).<br />

Das Team der Fachberatungsstelle <strong>2011</strong><br />

Gerti Teske (Dipl.-Psychologin)<br />

Elke Pansa (Dipl.-Psychologin)<br />

Martin Klitsch (Dipl.-Soz.-Pädagoge)<br />

Britta Kohls (Sekretariat)

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