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Segel- Special

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TECHNIK & AUSRÜSTUNG<br />

Aufbau des „Flex“-Laminates von DP: 1) schützendes Tafftgewebe,<br />

2) Mylarfolie mit UV-Schutz, 3) und 4) X-förmig gelegte Fasern<br />

kompensieren die Diagonalkräfte, 5) Kett- und Schussgelege sorgen<br />

für Formstabilität, 6) Mylarfolie, 7) Tafftgewebe<br />

Richtung der Hauptlast, also weniger quer zu ihr, verlegen. Und<br />

schließlich ist es durch diese „Patchwork-Methode“ möglich, für<br />

die weniger belasteten Bereiche im <strong>Segel</strong> leichteres Tuch einzusetzen<br />

– das <strong>Segel</strong> bleibt auch in schwachen Winden zugkräftig,<br />

das Toppgewicht wird vermindert und die Handhabung<br />

leichter bei geringerem Krafteinsatz.<br />

Mittlerweile stehen den <strong>Segel</strong>machern eine riesige Auswahl<br />

an Laminaten zur Verfügung. So hat der weltweit größte <strong>Segel</strong>tuchhersteller,<br />

die deutsche Firma Dimension-Polyant, allein<br />

über 300 Sorten im Angebot. Damit kann der <strong>Segel</strong>macher praktisch<br />

vom Opti bis zur Superyacht jeden Wunsch des Eigners<br />

erfüllen. Möglich sind besonders leichte <strong>Segel</strong> mit relativ langlebigen<br />

Profilen für sportliches <strong>Segel</strong>n genauso wie besonders<br />

robuste, nahezu unverwüstliche Tuche für das Blauwassersegeln<br />

mit außen schützenden Geweben.<br />

Für Segler erscheint das Angebot an Laminaten, unter denen<br />

sie wählen können, zumindest anfangs verwirrend und undurchschaubar.<br />

Im Prinzip sind sie alle jedoch weitgehend gleich<br />

aufgebaut, da die Ziele oder die Eigenschaften, die man erreichen<br />

will, dieselben sind: Möglichst langlebige und leichte <strong>Segel</strong> zu<br />

fertigen, deren Profile ebenfalls eine lange Lebensdauer haben,<br />

aber trotzdem noch einfach von kleinen Crews zu handhaben<br />

sind. Alle diese Eigenschaften lassen sich jedoch nicht in gleich<br />

hohem Maße verwirklichen. So ist zwar ein besonders robustes,<br />

gegen raue Behandlung widerstandsfähiges Laminatsegel mit äußerem<br />

Schutz aus Taffeta (feines Polyestergewebe) für Yachten<br />

bis zu einer Größe von etwa 40 Fuß kaum leichter als ein vergleichbares<br />

<strong>Segel</strong> aus gewebtem Tuch. Aber der Erhalt der optimalen<br />

Form des Profils ist um ein Vielfaches länger. Andererseits<br />

haben gewebte Tücher eine deutlich längere Lebensdauer als Laminate<br />

– natürlich immer davon abhängig, wie sorgfältig man mit<br />

dem jeweiligen <strong>Segel</strong> umgeht. Bei der Auswahl des Tuches für<br />

die neuen <strong>Segel</strong> müssen also Kompromisse gemacht werden –<br />

genauso wie bei der Wahl eines neuen Bootes. Wer jedoch gern<br />

auch sportlich segelt oder einfach nur Wert auf gute <strong>Segel</strong>eigenschaften<br />

legt, für den gibt es nur eine Wahl: <strong>Segel</strong> aus Laminat<br />

mit langer Profiltreue und damit langem <strong>Segel</strong>spaß.<br />

68 l www.segelnmagazin.de 2/2009<br />

Cruisinglaminat „CL-CFG“ von Bainbridge mit besonders dicken<br />

Carbonfasern in Kettrichtung für Radialschnitte und diagonal verlaufenden<br />

Fäden aus Dyneema. Die Mylarfolien sind durch sehr<br />

feines Tafftgewebe gegen Scheuern und UV-Strahlung geschützt<br />

Warum hat ein zugkräftiges Profil so starken Einfluss<br />

auf die <strong>Segel</strong>eigenschaften einer Yacht?<br />

Idealerweise liegt die größte Tiefe des Profils im vorderen Drittel<br />

eines <strong>Segel</strong>s, während zum Achterliek hin seine Form möglichst<br />

flach verlaufen sollte. Dadurch ist die Vortriebskomponente<br />

weitgehend voraus gerichtet – idealerweise in einem Winkel<br />

zwischen 38 und 42 Grad. Das Boot kann optimal Höhe laufen<br />

und gleichzeitig maximal Fahrt durchs Wasser machen. Und:<br />

Durch den nach vorn gerichteten Vortrieb segelt es ausgeglichen<br />

mit genau der richtigen Krängung, Ruderdruck und Lage bleiben<br />

im grünen Bereich.<br />

Abgesehen vom <strong>Segel</strong>spaß tragen gute <strong>Segel</strong>eigenschaften auch<br />

zur Sicherheit bei, um sich beispielsweise aus einer gefährlichen<br />

Legerwallsituation freizukreuzen oder noch vor Dunkelheit einen<br />

schwierig anzusteuernden Hafen zu erreichen. Verliert das<br />

<strong>Segel</strong>tuch seine Festigkeit, kann es die größte Profiltiefe im <strong>Segel</strong><br />

nicht mehr an der vorgegebenen Stelle halten; sie verlagert<br />

sich im Laufe der Zeit immer weiter nach achtern. Dadurch ändert<br />

sich auch die Richtung des Vortriebs, sie wird mehr oder<br />

weniger querschiffs gerichtet – Krängung, Ruderwinkel und -<br />

druck nehmen zu und die Fahrt durchs Wasser entsprechend ab.<br />

Durch die Verlagerung des Profils wird der Bereich des Achterlieks<br />

immer runder, die Strömung entsprechend stark nach Luv<br />

umgelenkt und gleichzeitig der Spalt zwischen Vor- und Großsegel<br />

zu eng. Die Lage nimmt weiter zu – das Boot muss zu frühzeitig<br />

gerefft werden. Mit solchen <strong>Segel</strong>n lässt sich keine befriedigende<br />

Höhe mehr laufen, der Steuermann muss entsprechend<br />

abfallen. Sonst würde das Boot zu langsam, die Abdrift<br />

zu hoch und es würde sich im Seegang feststampfen.<br />

Wie erreicht man mit <strong>Segel</strong>n aus Laminat die überlegene<br />

Formstabilität im Vergleich zu <strong>Segel</strong>n aus<br />

gewebten Tuchen?<br />

Wie schon erwähnt, werden die Kräfte im laminierten Tuch<br />

hauptsächlich durch das sogenannten „Scrim“ (Gittergelege aus<br />

hochmodulen Garnen, die mit der Folie verklebt sind) abgefangen.<br />

Im Laufe der Jahre wurden die für das Scrim verwendeten<br />

TECHNIK & AUSRÜSTUNG<br />

Dimension-Polyant: Der weltweit größte Hersteller lagert hier<br />

über 300 Tuchsorten – vom Opti bis zum Maxi-Racer<br />

Fäden immer weiter verbessert. Vor allem die Aramide mit<br />

den Firmennahmen „Kevlar“, „Twaron“ oder „Technora“<br />

sind nun erheblich unempfindlicher gegen UV-Strahlung<br />

und Knickbeanspruchungen geworden und damit von einer<br />

Langlebigkeit, die sie auch für das Fahrtensegeln interessant<br />

machen. Weiterhin werden in Laminaten ähnlich dehnungsarme<br />

und reißfeste Garne aus modifiziertem Polyester<br />

mit den Markennahmen „Vectran“ und „Pentex“ verwandt.<br />

Noch bessere Eigenschaften haben Garne oder Gewebe aus<br />

modifiziertem Polyethylen mit den Markennahmen „Dyneema“<br />

oder „Spectra“. Dieses Material ist unempfindlicher<br />

gegen Knicken und UV-Strahlung als die anderen Arten,<br />

dazu ist es noch wesentlich leichter und nimmt kein Wasser<br />

auf.<br />

Die besten Werte mit dem höchsten Modulus (siehe Kasten<br />

„Die Eigenschaften der im Laminat verwendeten Materialien)<br />

liefern Filamente aus Carbon. Nachteil des sehr teuren<br />

Materials: Die Garne reagieren besonders empfindlich auf<br />

seitliche Stoßbelastungen, wenn beispielsweise das <strong>Segel</strong> gegen<br />

die Wanten schlägt. Dies kann zum Bruch der Fasern<br />

führen und damit zum Verlust des zugkräftigen Profils.<br />

➣<br />

2/2009 www.segelnmagazin.de l 69<br />

Photo : A 35 - Ettore Yachting<br />

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(40 microns / Trommel<br />

und Wirbel)<br />

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der Profile<br />

FX<br />

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Reffleine ( einfaches einsetzen<br />

& entfernen der Leine)<br />

- <strong>Segel</strong> schnell gesetzt<br />

- bedienbar vom Cockpit aus<br />

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RC Performance<br />

- geringe Abmessungen<br />

für ein maximales Vorliek<br />

- gute Kraftübertragung<br />

durch breiten<br />

Trommeldurchmesser<br />

- Endlosleinen Konzept<br />

( verhindert ein<br />

Überlaufen der Reffleine)<br />

w w w . f a c n o r . c o m<br />

R O B E R T L I N D E M A N N K G<br />

Wendenstrasse 455 D-20537 Hamburg<br />

Tel. : +49 (0)40 211197 46<br />

Fax : +49 (0)40 211197 30<br />

e-mail: kullik@lindemann-kg.de<br />

Photo : Ettore Yachting (A 35 ) - E. Beaugé - Groupe Losange (Allures)

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