Imexus 37 Ds - Crisline Boote
Imexus 37 Ds - Crisline Boote
Imexus 37 Ds - Crisline Boote
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EXKLUSIV<br />
50 Bootshandel 08/2010<br />
KOMFORT<br />
gÜnStig<br />
nicht ein gleitfähiges Segel- und Motorboot wie die<br />
<strong>Imexus</strong> 28, sondern eine reinrassige Decksalon-Fahrtenyacht<br />
hat die polnische Werft mit der <strong>Imexus</strong> <strong>37</strong> DS aufgelegt.<br />
Wir konnten Baunummer 3 mit Werftchef und<br />
Importeur exklusiv auf der Ostsee testen.
Breite Fenster sorgen für gute<br />
Sicht voraus. Ideal wäre, von<br />
innen auch den Großsegelstand<br />
kontrollieren zu können.<br />
TEXT MiChaEL KriEg FOTOS aXEL böhM<br />
TEST <strong>Imexus</strong> <strong>37</strong> <strong>Ds</strong><br />
Von der Seite am Steg im holsteinischen<br />
Neustadt betrachtet, wirkt die<br />
Yacht durchaus schiffig und dank moderatem<br />
Steven und gerundetem Heck im Design<br />
stimmig. Die Linien versprechen zudem<br />
ein gutmütiges Seeverhalten.<br />
Das Decksalonkonzept verbindet Lebensräume.<br />
Bei Stehhöhen bis zu 2,30 m und mehr<br />
Fläche unter Deck ist eine wesentlich<br />
verlängerte Saison und auch<br />
Segeln bei schlechtem Wetter<br />
möglich. Vom zweiten kompletten<br />
Steuerstand im Salon aus<br />
kann das Boot auch bewegt<br />
werden. Weitere Kontrollinstrumente<br />
sind seitlich platziert.<br />
Ideal wäre es, wenn<br />
man von dort auch den<br />
Großsegelstand über ein<br />
Luk kontrollieren könnte.<br />
Die breite Fensterfront<br />
sorgt für gute Sicht voraus.<br />
Die Neuheit hat bekannte<br />
Wurzeln: Die <strong>Imexus</strong><br />
<strong>37</strong> DS ist eine deutlich<br />
verbesserte Version<br />
der von Jan Kjaerulff<br />
für Faurby gezeichneten<br />
Jutlandic <strong>37</strong> DS.<br />
Nach Erwerb der Formen<br />
durch <strong>Crisline</strong><br />
wurden die Linien<br />
noch einmal grundlegend<br />
modifiziert.<br />
Drei Kielvarianten<br />
mit 1,75 m, 1,55 m<br />
und 1,10 m Tiefgang<br />
machen das<br />
08/2010 Bootshandel 51
Für den Chartermarkt interessant ist die Dreikajütenversion<br />
neue <strong>Imexus</strong>-Flaggschiff für alle Reviere<br />
interessant.<br />
Der Zugang zur <strong>37</strong> DS erfolgt entweder<br />
von achtern über die integrierte Badeplattform<br />
und eine schmale Cockpittür,<br />
über die Relingsdurchstiege zu beiden<br />
Seiten oder über das trittsichere Bugspriet.<br />
Um immer freien Durchgang zu<br />
haben, kann das Steuerrad beim Liegen<br />
Individuell gestaltbar: das Eigner-Logis<br />
52 Bootshandel 08/2010<br />
im Hafen abgenommen und am Heckkorb<br />
befestigt werden. Auch ein faltbares Steuerrad<br />
ist zu haben.<br />
Das Cockpit bietet Platz für sechs bis<br />
acht Personen, hat vier teils sehr große<br />
Backskisten und liegt, die Crew gut<br />
schützend, recht tief. Der Steuermann<br />
sitzt beim Segeln entspannt auf dem gewölbten<br />
achterlichen Rudergängersitz<br />
oder – für bessere Sicht aufs Vorsegel am<br />
Deckshaus vorbei – seitlich auf der breiten<br />
Süllkante. Fürs Steuern vom Süll aus<br />
könnte das Rad allerdings eine Nummer<br />
größer sein. Das, sagt Werftchef Andreas<br />
Palarz, würde die Werft auf Wunsch auch<br />
ohne Aufpreis liefern.<br />
Die Deckausstattung ist ansonsten ergonomisch<br />
gut und für kleine Crews optimiert.<br />
Während die Großschot über eine<br />
Winsch auf dem Deckshaus bedient wird<br />
– der Traveller fürs Groß liegt auf dem<br />
Decksalon – sind die Genuawinschen auf<br />
dem Süll in Reichweite des Steuermanns<br />
platziert. Ungewohnt: Die Arbeitswinschen<br />
für die (durch Kanäle im Süll nach<br />
achtern geführten) Fallen und Strecker<br />
befinden sich am Ende der Süllkante nahe<br />
den Heckkörben. Eine am Korb ange-<br />
tEChniSChE DatEn WIE GESEGELT<br />
Länge über alles: 11,55 m<br />
Länge Wasserlinie: 10,40 m<br />
Breite: 3,55 m<br />
Tiefgang: 1,55 m<br />
(optional 1,10 oder 1,75 m)<br />
Gewicht: 7.800 kg<br />
davon Ballast: 2.700 kg<br />
Besegelung:<br />
Groß (30 m 2 ),<br />
Genua (120 %, 30 m 2 )<br />
CE-Zulassung: A<br />
(Hochsee)<br />
Preis: ab 159.000 Euro<br />
Standardausstattung (Auswahl) Bug- und Heckkorb, Seereling,<br />
Badeleiter, Positionslampen, Seldén-Rigg, Furlex-<br />
Rollreffeinrichtung, Doyel-Besegelung (120-%-Rollgenua<br />
und Groß mit zwei Reffreihen), 230-V-Landstromanschluss,<br />
Pantry mit Mikrowelle, Gaskocher, Backofen, Kühlbox,<br />
Alcantara-Polster, Tridata (Log, Lot, Temperatur), Kompass,<br />
Windex, Motor Volvo-Penta D1-30 mit Saildrive, Festpropeller,<br />
2. Innensteuerstand, Dreikabinenversion<br />
Extras (Auswahl) Flexiteek-Bodenbelag, Rollgroßanlage,<br />
Spinnaker-Einrichtung, Deckdusche, Badeplattform, Nasszelle,<br />
elektrisches WC, Heizung, Autopilot, Batterieladegerät,<br />
elektrische Ankerwinde, Motor Volvo Penta D2-40 oder 50,<br />
Bugstrahlruder, Relingdurchstieg, Cockpittisch, Antifouling,<br />
Mastlegevorrichtung<br />
hängte Leinentasche schluckt die Leinen.<br />
So ist die Plicht frei von Leinen und die<br />
Bedienung der Fallen und Strecker durch<br />
den Steuermann möglich.<br />
Am sommerlich warmen Testtag weht<br />
in der Neustädter Bucht lediglich eine<br />
schwache Brise mit 7 bis 10 Knoten. Die<br />
Furlex-Rollreffeinrichtung fürs Vorsegel ist<br />
leicht bedienbar. Das toppgetakelte Seldén-Rigg<br />
mit doppelten Salings wird über<br />
das wirkungsvoll verstellbare Achterstag<br />
und einen Rodkick mit Gasdruckfeder<br />
getrimmt. An der Kreuz dauert es seine<br />
Zeit, bis das acht Tonnen schwere Schiff<br />
bei Wendewinkeln um 90 Grad wieder in<br />
Fahrt kommt.<br />
Einmal in Schwung und mit einem leichten<br />
Schrick in den Schoten stehen immerhin<br />
5,7 Knoten auf der Uhr. Gekniffen<br />
werden mag die Yacht bei diesen Bedingungen<br />
nicht. Die 120-%-Genua erweist<br />
sich als gerade groß genug für Schwachwind.<br />
Das Steuerverhalten ist fein differenziert,<br />
das Ruder spricht schon auf<br />
kleinste Ruderausschläge an.<br />
Insgesamt verhält sich die Yacht unter<br />
allen Bedingungen und entsprechend<br />
getrimmt sehr kursstabil. Auf Überfüh
Komfortabel: der Innensteuerstand<br />
rungsfahrten von der Nord- zur Ostsee<br />
und zurück hat die <strong>Imexus</strong> auch bei mehr<br />
Wind ihre Stärken gezeigt. Die Kreuzeigenschaften<br />
waren mit einem Wendewinkel<br />
von etwa 42 Grad überzeugend. Regelmäßig<br />
wurde dabei die theoretische Rumpfgeschwindigkeit<br />
von 7,8 Knoten geloggt.<br />
Bootshandel-Magazin: Warum können Sie<br />
die <strong>Imexus</strong> <strong>37</strong> DS so preiswert anbieten?<br />
Andreas Palarz: Wir verkleben die Innenschale<br />
komplett in die Rumpff orm. Das<br />
ganze Schiff wird in der Form gebaut – bei<br />
einer Toleranz von vielleicht maximal zwei<br />
Millimetern. So kann ich die Holzmöbel<br />
komplett draußen bauen, muss nicht<br />
ewig hobeln und anpassen. Es kommt<br />
nur die Montage. Auf diese Weise können<br />
wir Arbeitszeit verkürzen und günstiger<br />
produzieren.<br />
Bootshandel-Magazin: Wer steht hinter<br />
dem <strong>Imexus</strong>-Projekt?<br />
Dirk Kroll: Mit unseren Geschäftsfreunden<br />
Achim und Christian Maselli, die Motor-<br />
TEST <strong>Imexus</strong> <strong>37</strong> <strong>Ds</strong><br />
Erfolgreich als Dreiergespann<br />
werftchef andreas Palarz und imexus-händler Dirk Kroll<br />
über Preisgestaltung und Freundschaft<br />
boote der Marke <strong>Crisline</strong> produzieren, habe<br />
ich die Negativformen erworben, modifi ziert<br />
und die Innenschalen produziert. Wir sind<br />
also ein Dreiergespann: Die „<strong>Crisline</strong>s“ und<br />
ich als Eigentümer der Formen, dazu die<br />
<strong>Imexus</strong>-Werft als Produzent.<br />
Bootshandel-Magazin: Sie arbeiten seit vielen<br />
Jahren erfolgreich miteinander. Welche<br />
Projekte stehen an?<br />
Andreas Palarz: Ich habe von Slotta die 34er-<br />
Formen gekauft. Die werden wir ebenfalls<br />
modifi zieren und Formen für die Innenschalen<br />
bauen. Das wird dann unsere nächste<br />
Decksalonyacht.<br />
Das Gespräch führte Michael Krieg.
TEST <strong>Imexus</strong> <strong>37</strong> <strong>Ds</strong><br />
DiE MitbEwErbEr<br />
rEgina af VinDö 38<br />
Die in ausrichtung und<br />
Design konservative Decksalonyacht<br />
aus Schweden<br />
punktet mit guten Segeleigenschaften.<br />
reginayachts.se<br />
technische Daten<br />
Länge über alles: 11,80 m<br />
Breite: 3,70 m<br />
Tiefgang: 1,70 m<br />
Gewicht: 9.500 kg<br />
Segelfläche: 75 m 2<br />
CE-Kategorie: A (Hochsee)<br />
Preis: auf anfrage<br />
naUtiCat <strong>37</strong><br />
Die finnische Nauticat-Werft<br />
besitzt mit ihren Pilothouse-<br />
Yachten immer noch das Image<br />
des Motorseglers, obwohl das,<br />
vor allem bei den größeren<br />
Einheiten, nicht mehr zutrifft.<br />
gruendl.de<br />
technische Daten<br />
Länge über alles: 11,23 m<br />
Breite: 3,65 m<br />
Tiefgang: 1,85 m<br />
Gewicht: 8.700 kg<br />
Segelfläche: 75 m 2<br />
CE-Kategorie: A (Hochsee)<br />
Preis: ab 316.673 Euro<br />
54 Bootshandel 08/2010<br />
Mit moderatem Steven und gerundetem Heck wirkt das Design der <strong>37</strong>-Fuß-Yacht<br />
stimmig und durchaus schiffig<br />
Durch das schlanke Vorschiff taucht die<br />
Yacht weich in die Welle ein. Das hohe<br />
Deckshaus verhindert, dass Spritzwasser<br />
in der Plicht landet. Großsegel und<br />
Genua von Doyle gehören zur Standardausrüstung.<br />
Eine ordentliche Motorisierung gehört<br />
auch zum Konzept einer Decksalonyacht.<br />
Schließlich geht es auch darum,<br />
schwerem Wetter begegnen zu können<br />
oder bei Flaute zügig viele Meilen zu machen.<br />
Dafür können 1<strong>37</strong> Liter Diesel gebunkert<br />
werden. Der Vierzylindermotor<br />
von Volvo Penta ist gut isoliert, sorgt für<br />
ordentliche Schubkraft und kann über<br />
zwei große Zugänge gut gewartet werden.<br />
Die 38 PS unseres Testschiffs (27<br />
PS hat die Standardversion) bringen die<br />
<strong>37</strong>-Fuß-Yacht schon bei Marschfahrt mit<br />
2.200 U/min auf 7,0 Knoten, bei 2.800<br />
Umdrehungen wird die Rumpfgeschwindigkeit<br />
von 7,8 Knoten überschritten.<br />
Bei Vollgas (3.200 Umdrehungen) sind<br />
es 8,2 Seemeilen pro Stunde. Das ist<br />
überdurchschnittlich. Da bei Hafenmanövern<br />
vor allem die Windangriffsfläche<br />
des höheren Aufbaus Abdriften begünstigt,<br />
empfiehlt sich ein Bugstrahlruder.<br />
Die Manövriereigenschaften unter Segel<br />
wie Motor sind gut.<br />
Für den Chartermarkt interessant ist die<br />
<strong>Imexus</strong> <strong>37</strong> DS durch eine Ausbauvariante<br />
mit sechs Kojen in drei separaten Kabinen.<br />
Im großzügigen Decksalon ergeben<br />
sich zwei weitere Schlafmöglichkeiten,<br />
wenn man das Sofa umbaut.<br />
Unter Deck sitzt man eben nicht „im<br />
Keller“, wie Decksalon-Yachtbesitzer<br />
gelegentlich spotten. Vom Cockpit aus<br />
betrachtet liegt der Salon nur zwei Stufen<br />
niedriger. Um den großen Salontisch<br />
haben sechs Personen komfortabel Platz<br />
und einen Panorama-Rundumblick. Der<br />
Innensteuerstand liegt eine Stufe tiefer.<br />
Wirklich unter Deck ist man erst in der<br />
Pantry, einer der vorderen Kabinen oder<br />
der Nasszelle.<br />
Die Pantry lässt mit Mikrowelle, halbkardanisch<br />
aufgehängtem Gasherd samt<br />
Backofen, riesiger Kühlbox und großen<br />
Arbeitsflächen kaum Wünsche auch bei<br />
wochenlangen Törns offen. Spätestens<br />
hier offenbart sich ein weiterer Vorteil<br />
einer Decksalonyacht: Durch die zusätzliche<br />
untere Ebene (die Gästekabine liegt<br />
unterhalb des Salons) bietet die Yacht<br />
fast drei Quadratmeter mehr Wohnfläche<br />
unter Deck.<br />
Die Eignerkabine im Bug hat bei einer<br />
Stehhöhe von 1,84 m eine großzügige,
2,20 m lange und 2,38 m breite V-Doppelkoje<br />
mit Kopf- und Beinfreiheit. Zwei<br />
Schränke, größtenteils mit Klapptüren<br />
verschließbare Schapps und zwei praktische<br />
Schubfächer unter der Koje schlucken<br />
viel Staugut. 2,05 x 1,40 m groß ist<br />
die Doppelkoje in der Gästekabine – bei<br />
1,88 m Stehhöhe. Auch der Blick in Bad<br />
und Toilette überzeugt; der Raum ist hell,<br />
großzügig und pflegeleicht.<br />
Nicht ganz so bequem gelangt man in<br />
die zweite, an Steuerbord untergebrachte<br />
achterliche Gästekabine. Dazu muss<br />
erst der Sitzplatz des Innensteuerstands<br />
vorgeklappt werden. Der Zugang ist zudem<br />
recht schmal. Die Liegefläche, beim<br />
Testschiff bei teils nur 55 cm Höhe bis an<br />
die Backbordwand reichend, ist mit 2,80<br />
x 1,60 m riesig.<br />
Sinnvoller wäre es, die Achterkabine zu<br />
verkleinern und den gewonnenen Raum<br />
für eine begehbare Backskiste oder kleinen<br />
Werkstattraum zu nutzen. Wer ganz<br />
auf diesen Raum verzichtet, kann sich<br />
hier eine Dusche einbauen lassen. Die<br />
Werft geht auf alle Kundenwünsche ein.<br />
Für gute Belüftung ist, wie überall im<br />
Schiff, durch Luken und aufklappbare<br />
Fenster gesorgt. Der Holzausbau in polnischer<br />
Eiche mit schöner Maserung ist<br />
sauber ausgeführt. Breite massive Umleimer<br />
sowie Blend- und Schlingerleisten<br />
schließen die Kanten ab.<br />
Ob zu zweit oder mit größerer Crew: Die<br />
<strong>Imexus</strong> <strong>37</strong> DS wird vor allem Fahrtensegler<br />
ansprechen, die einen gewissen Komfort<br />
und viel Lebensraum unter Deck bei<br />
gutmütigen Segeleigenschaften schätzen.<br />
Dazu kommt der äußerst günstige Preis,<br />
der die Yacht auch für ein breiteres Publikum<br />
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SOLIDE
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