Prof. Dr. med. Hellmut Mehnert - Medizin + Kunst

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1993 Verleihung der Medaille „München Leuchtet” in Gold durch OB Kronawitter lem Hellmut Mehnert mit seiner Liberalität und Fähigkeit, seine Mitarbeiter zu motivieren. Diese Eigenschaft hatte ich in meiner amerikanischen Zeit schätzen gelernt und ich sah sie immer als Voraussetzung für wissenschaftliche und klinische Spitzenleistungen. Die Forschung am Schwabinger Institut war international kompetitiv und konnte sich sehen lassen. Hohe internationale Auszeichnungen, Ordinarien und Chefärzte gingen aus der Institution hervor, wie auch eine ganze Generation bayerischer Internisten und Diabetologen in erfolgreicher Praxis. Hellmut Mehnert war als Halbwüchsiger nach dem Krieg in der Ostzone in einem sowjetischen 9 Konzentrationslager beinahe umgekommen. Vielleicht war diese Grenzerfahrung, dieser Nullpunkt, ein Grund für seinen Elan, es konnte von da an nur noch aufwärts gehen. Er kam 1949 zum Studium nach München, wo er 1954 Staatsexamen und Promotion ablegte. Seine klinische Ausbildung machte er an der Medizinischen Poliklinik bei Professor Walter Seitz, unterbrochen durch einen Aufenthalt in Boston bei dem Altmeister der klinischen Diabetologie, Elliot P. Joslin, der viel für ihn bedeutete. Seine ersten wissenschaftlichen Meriten holte er sich auf dem Gebiet der oralen Antidiabetika und der Beschreibung des „Wohlstandssyndroms“, aus dem später der Begriff des „Metabolischen Syn- 1988 H.M. mit Dr. Barbara Hillebrand während einer Diabetikerschulung
Verlag Kirchheim, Mainz droms“ werden sollte, den heute so viele für sich reklamieren. Legendär waren seine Diabetes-Früherfassungsaktionen zu einer Zeit, als die Diabetes–Epidemiologie noch in den Kinderschuhen steckte. Er war ein Pionier mit der Gründung des ersten deutschen Schulungszentrums für Diabetiker und eines interdisziplinären Schwerpunktes zur Betreuung diabetischer Schwangerer. Unter seiner Ägide entstanden wichtige klinische und klinisch-experimentelle Arbeiten, die man heute als Meilensteine auf dem Gebiet der Diabetestherapie sieht. 10 Die große Zahl seiner Publikationen, die Lehrbücher und Ehrungen müssen an anderer Stelle gewürdigt werden. Als fachlichen Höhepunkt sieht er seine Präsidentschaft 1980/81 der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin mit dem Festvortrag „Vom Leben und Leiden unserer Patienten“. Da hier von Medizin und Kunst die Rede ist, möchte ich neben seiner ärztlichen Kunst – und die hat er immer hochgehalten – auch eine Seite erwähnen, für die er geradezu notorisch war: seine Auf- 1993 von den Mitarbeitern überraschend zur Verkleidung als (Zucker-) Papst gezwungen
Seite 1: WIEDERSEHEN MIT EINEM GROSSEN DIABE
Seite 5: 12 etwas glückte ihm auch in New D

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