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Rahmenbedingungen und Handlungsfelder für den Aktionsplan ...

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<strong>Rahmenbedingungen</strong> – Ausgangssituation <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Auerhuhngebiete 2003<br />

sonstige Waldflächen<br />

3.2 Biologie des Auerhuhns<br />

Das Auerhuhn (Tetrao urogallus) gehört zur Familie der<br />

Fasanenartigen (Phasianidae) <strong>und</strong> der Ordnung der Hühnervögel<br />

(Galliformes) <strong>und</strong> ist der größte Vertreter der<br />

Unterfamilie der Raufußhühner (Tetraonidae) Europas.<br />

Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet des Auerhuhns umfasst<br />

die großen, lichten Waldgebiete Europas <strong>und</strong> Nordasiens.<br />

Sein Lebensraum liegt in der borealen Nadelwaldzone<br />

Nord- <strong>und</strong> Osteuropas <strong>und</strong> in <strong>den</strong> hochmontanen Wäldern<br />

der Alpen <strong>und</strong> Mittelgebirge. In Deutschland sind heute<br />

neben <strong>den</strong> Alpen der Schwarzwald <strong>und</strong> der Bayerische<br />

Wald besiedelt, weitere kleinere Vorkommen gibt es im<br />

Fichtelgebirge <strong>und</strong> im Harz.<br />

Aussehen: Auerhahn <strong>und</strong> Auerhenne zeigen einen deutlichen<br />

Geschlechtsdimorphismus:<br />

Der Auerhahn ist mit einem Gewicht von ca. 4–6 kg <strong>und</strong><br />

einer Flügelspannweite von r<strong>und</strong> 90 cm wesentlich größer<br />

als die Henne. Seine Befiederung ist schwarzgrau bis<br />

dunkelbraun mit einem metallisch glänzen<strong>den</strong> grünen<br />

Brustschild.<br />

Die Auerhenne besitzt ein durchschnittliches Gewicht von<br />

ca. 2 kg <strong>und</strong> eine Flügelspannweite von bis zu 70 cm. Ihr<br />

Gefieder ist braun-schwarz weiß gebändert <strong>und</strong> zeigt eine<br />

rostrote Brustbefiederung.<br />

Beide Geschlechter besitzen eine auffällig rote Hautstelle<br />

(Rose) über <strong>den</strong> Augen. Das Auerhuhn ist an ein Überleben<br />

in winterkalten Gebieten angepasst: Auffällig neben <strong>den</strong><br />

Abbildung 2: (Br a u n i s c h & su c h a n t 2006)<br />

Auerhuhnverbreitung im Schwarzwald,<br />

Stand: Kartierung 2003<br />

Datengr<strong>und</strong>lage: FVA Ba<strong>den</strong>-Württemberg,<br />

in Zusammenarbeit mit Forstämtern<br />

<strong>und</strong> Auerwildhegegemeinschaften im<br />

Schwarzwald.<br />

befiederten Füßen sind die seitlich der Zehen stehen<strong>den</strong><br />

kleinen Hornstifte, die im Winter wie Schneeschuhe wirken<br />

<strong>und</strong> von <strong>den</strong>en die Bezeichnung „Raufußhühner“ abgeleitet<br />

wird.<br />

Nachweise: Neben Federf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> <strong>den</strong> auffälligen Trittsiegeln<br />

(Hahn: 12,5 x 11 cm, Henne: 9,5 x 9 cm) stellt die<br />

unverwechselbare Losung des Auerhuhns eine wichtige<br />

indirekte Nachweismöglichkeit dar. Im Winter <strong>und</strong> Frühjahr<br />

besteht sie aus ca. 3 - 6 cm langen Walzen unterschiedlicher<br />

Dicke bei Hahn <strong>und</strong> Henne (Hahn: ca. 0,9 cm, Henne: ca. 0,6<br />

cm). Im Sommer sind Geschlechtsunterschiede aufgr<strong>und</strong><br />

der weicheren Konsistenz der Losung weniger gut erkennbar.<br />

Das sogenannte Balzpech, eine schwarzglänzende Ausscheidung<br />

des Blinddarms, wird zusätzlich einmal täglich<br />

ausgeschie<strong>den</strong>.<br />

Lebensraum: Das Auerhuhn bevorzugt lichte, strukturreiche<br />

Nadelmischwälder mit reichlich Bo<strong>den</strong>vegetation,<br />

meist dominiert von Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) <strong>und</strong><br />

anderen Vaccinien-Arten. Insbesondere <strong>für</strong> die Hennen<br />

mit Küken ist eine eng verzahnte Mischung aus offenen,<br />

besonnten Bereichen <strong>und</strong> deckungsbieten<strong>den</strong> Randlinien<br />

notwendig. Ideal sind lichte Althölzer mit einem Kronenschlussgrad<br />

von 50-70 %, tiefbeasteten Bäumen <strong>und</strong> insektenreicher<br />

Bo<strong>den</strong>vegetation sowie kleinere Freiflächen.<br />

Kleinere, dichte Bereiche wer<strong>den</strong> insbesondere im Winter<br />

als Deckung genutzt.

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