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Magazin 3. Ausgabe

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stay in

balance

Ausgabe 3 | Oktober 2020

E N T S P A N N T

D U R C H D I E

V A T A - Z E I T

Y O G A F Ü R

D E I N V A T A

K Ü C H E N -

I N S P I R A T I O N

F Ü R V A T A

D I E K R A F T D E R

Ä T H E R I S C H E N

Ö L E I M H E R B S T


Entspannt durch

die Vata-Zeit

Nadine Webering

Vielleicht merkst du es grad auch. Nicht nur im Außen hat sich

gerade eine ganze Menge verändert, sondern auch in dir.

Es ist Herbst - Vata-Zeit. Das ist die Zeit, in der die Qualitäten

von Luft und Raum dominieren. Es wird kalt, windig und die

Blätter an den Bäumen vertrocknen. Die Natur bereitet sich

auf den Winter vor und da wir nunmal ein Abbild der Natur

sind, wir im gleichen Rhythmus schwingen, merken wir diese

Veränderungen natürlich auch.

In der letzten Ausgabe hast du schon erfahren, was du tun

kannst, um den Jahresübergang so angenehm wie möglich für

dich und dein Agni zu gestalten.

Nun ist es Zeit, dass wir und anschauen, wie du entspannt und

vor allem gesund durch die Vata-Zeit kommst.

Für viele Menschen fühlt sich der Übergang vom Sommer zum

Herbst so schwer an. Wir bewegen uns von der sehr

extrovertierten Energie von Pitta im Sommer in eine eher

introvertierte Energie im Herbst.

Im Sommer haben wir viel Zeit draußen verbracht, vielleicht in

diesem ungewöhnlichen Jahr sogar noch mehr als sonst, da es

lange nicht möglich war, sich in Restaurants, Cafés oder Bars

zu treffen. Nun wird es viel schneller dunkel und die Abende

fühlen sich viel kürzer an.

Jetzt ist es Zeit zurück zu unseren Routinen zu kommen. Die

Vata-Zeit sollte eine stillere Zeit sein, die wir nutzen, um nach

innen zu gehen.

Es ist die Zeit zur Reflexion. Genauso wie die Bauern jetzt ihre

Ernte einbringen, ist es die richtige Zeit, auf die Ernte unseres

Jahres zu schauen.

Wie war mein Jahr bislang?

Wie ist es mir gesundheitlich ergangen? Wie zufrieden bin ich

mit meinem Berufs- und Privatleben?

Was will ich fürs nächste Jahr?

Viele Menschen stellen sich solche Fragen erst an Sylvester,

aber ich finde, dass die Energie von Vata, die uns aktuell

umgibt, ganz perfekt ist um uns den Raum für solche

Gedanken zu geben.

Außerdem ist es unglaublich wichtig, jetzt bewusst inne zu

halten und nicht einfach so weiter zu machen, wie zuvor.

Pitta ist die Energie, die uns mit ihrem Feuer vorantreibt,

Vata dagegen steht für Kreativität und Inspiration

Im Januar starten wir meist mit neuen Zielen. Jetzt ist es Zeit

um auszuruhen und uns darauf vorzubereiten. Wir sähen in

dieser Zeit sozusagen die Samen für das nächste Jahr.

Was kannst du jetzt fühlen?

Vata ist das Prinzip der Bewegung und genau das kannst du

jetzt im Herbst auch in dir wahrnehmen. Der Kopf spielt

verrückt, die Gedanken kreisen vielleicht, eventuell hält dich

das sogar vom schlafen ab. Manch einer fühlt sich in dieser

Zeit vielleicht sogar richtig kopflos, verlegt ständig Dinge

oder vergisst Verabredungen oder Termine.

Das ist die bewegte Energie von Vata, die wir da spüren und

die uns manchmal ganz schön durchpusten kann.

Auf körperlicher Ebene spürst du jetzt vielleicht eine

vermehrte Trockenheit. Viele haben gerade im Herbst

Probleme mit trockenen Haaren, brüchigen Nägeln und

trockener Haut, gerade die, die von Haus aus schon viel Vata

mit in den Herbst nehmen.

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Das kommt von der trockenen Heizungsluft! Hast du diese

Erklärung auch schon so oft gehört? Stimmt nicht, kommt

von Vata!

Auch im Darm kannst du jetzt eine vermehrte Trockenheit

und vor allem viel mehr Wind wahrnehmen. Gerade

Menschen mit einer Vata-Verdauung bekommen jetzt noch

mehr Probleme mit Verstopfung und Blähungen.

Und wenn du vielleicht schon eine Vata-dominierte

Erkrankung hast, wie Migräne oder Arthrose zum Beispiel,

merkst du jetzt im Herbst vielleicht eine deutliche Zunahme

deiner Symptome im Vergleich zum Sommer.

Aber was tun? Warten bis der nächste Sommer kommt?

Nein, denn mit Hilfe des Wissens des Ayurveda hast du die

Möglichkeit, deinem Körper und geist jetzt genau das zu

geben, was er braucht.

Like attracts like, opposites create balance!

Das ist der Leitsatz der hinter jeder ayurvedischer

Therapieentscheidung steht. Wollen wir ein Dosha

reduzieren oder harmonisieren, schauen wir uns dessen

Qualitäten an und erzeugen genau das Gegenteil. Denn das

führt zu Balance.

Die Qualitäten von Vata sind kalt, trocken, rau, dynamisch

und instabil. Was wir also gerade im Moment alle brauchen

ist Wärme, Feuchtigkeit von innen und außen, Ruhe, Erdung

und vor allem Nährung auf allen Ebenen.

Es ist Zeit für Selbstliebe!

Uns zu nähren fällt uns immer besonders schwer. Wir sind in

der Welt, in der wir leben, immer so sehr im Außen, dass wir

völlig verlernt haben, was es heißt, uns zu nähren oder auf

allen Ebenen genährt zu sein. Oder könntest du jetzt

spontan 10 Dinge aufzählen, die dich nähren?

Darum finde ich den Ayurveda so kraftvoll. Er beschenkt uns

mit so viel Wissen über nährendes Essen und Selbstliebe-

Praktiken, wir müssen uns eigentlich nur noch aussuchen,

welche für uns stimmig sind.

Was das Essen angeht, schenkt uns die Natur jetzt gerade

genau das, was wir brauchen. Es ist die Zeit der

Wurzelgemüse und Kürbisse. Und alles, was in oder auf der

Erde wächst, hat aus Sicht des Ayurveda eine erdende

Wirkung. Es gibt so viele tolle Suppen und Eintopfe, mit

denen du dich jetzt verwöhnen und Wärme, Feuchtigkeit

und Erdung erzeugen kannst. Ein ganz feines Suppenrezept

findest du zum Beispiel am Ende des Magazins im Rezept-

Teil

Wärme, Feuchtigkeit und Erdung kannst du aber auch durch

eine der schönsten Selbstliebe-Praktiken im Ayurveda

kreieren, der Ganzkörper-Ölmassage. Jetzt ist die Zeit, in

der du dir dieseForm der Aufmerksamkeit ruhig öfter

schenken darfst. Sie nimmt die Trockenheit, nährt deine

Gewebe und du kommst in einen wunderschönen,

liebevollen Kontakt mit dir selbst, den wir uns sonst so

selten erlauben und gönnen.

Ein tolles Öl für Vata ist Sesamöl, da es eine sehr wärmende

und nährende Wirkung hat. Und wenn du aktuell nicht genug

Raum für eine komplette Massage kreieren kannst, wie wäre

es mit einer Fußmassage oder eine Kopfmassage?Dem Öl

kannst du übrigens auch ätherische Öle beimischen um die

Wirkung noch zu verstärken. Dimitra teilt mit dir in dieser

Ausgabe, welche Öle harmonisierend auf Vata wirken.

Das Wissen um die Doshas gibt uns einfach die Erlaubnis

jetzt zur Ruhe zu kommen.

Nur Sein nicht Tun sollte jetzt die Devise sein.!

Jetzt ist genau die richtige Zeit auf dich zu hören. Wonach

steht dir der Sinn? Einfach mal in die Badewanne gehen oder

eine Pause auf dem Sofa machen?Oder mal einen ganzen Tag

im Pyjama bleiben? Dir Zeit nehmen für Meditation und

einfach nur atmen? Mal einen ganzen Tag das Handy

auslassen? Erlaub es dir!.

Mach es dir zu Hause gemütlich. Pack die Kuscheldecke aus.

Mach dir eine Kerze an, koch einen schönen Tee oder eine

goldene Milch.

Hast du noch nie Goldene Milch gekocht? Dann teile ich gern

mein Rezept mit dir. Du brauchst:

1 Tasse Pflanzenmilch (Mandelmilch wirkt besonders

beruhigend auf Vata)

1 Tl Ingwerpulver

1 Tl gemahlener Kardamom

1 Tl gemahlener Kurkuma

1/2 Tl gemahlener Zimt

1/2 Tl Agavendicksaft oder Reissirup

Alle Zutaten gibst du zusammen in einen Topf und lässt sie

einmal kurz aufkochen. Wenn es besonders schnell gehen

soll, kannst du auch alles zusammen in eine Tasse geben und

für 2 Minuten in die Mikrowelle stellen. Dabei solltest du das

Ganze Zwischendurch gut umrühren, damit sich die Gewürze

auflösen. Ich empfehle jedoch immer, sich seine Milch in

einem Topf aufzukochen, nicht weil ich die Mikrowelle als so

schädlich empfinde, sondern weil der Vorgang des

Zubereitens und Aufkochens eine wunderschöne

Achtsamkeitsübung sein kann.

Generell sind wärmende Gewürze jetzt besonders wichtig.

Und deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Du

kannst sie im Essen verwenden oder dir einen Tee kochen.

Ich empfehle ohnehin immer den Tee selbst aus losen

Gewürzen zusammen zu stellen. Da weißt du zum einen, was

du bekommst und zum anderen kannst du die

Kombinationen genauso wählen, wie du sie gerade brauchst.

Probier dich doch mal aus und finde deinen Lieblingstee.

Gerade in der Vata-Zeit eignen sich Kreuzkümmel, Ingwer,

schwarzer Pfeffer, Kurkuma, Nelke, Anis, Fenchel, Zimt,

Lavendel, Rosmarin, Wacholderbeeren, Kardamom und

Salbei.

Ich wünsche dir eine gesunde Vata-Zeit

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KRÄUTER

KUNDE

A s a f o e t i d a

Jelena Treutlein

Asafötida, auch wenig liebevoll „Teufelsdreck“ genannt, ist ein eher unbekanntes Gewürz – schade

eigentlich.

Ja, Asafötida riecht, sagen wir, gewöhnungsbedürftig. In der yogischen Küche wird das Gewürz aber

als Ersatz für die blähende Zwiebel und den Knoblauch eingesetzt. Genau deshalb wird es auch im

Ayurveda so gerne verwendet. Denn diese Wurzel ist das Mittel der Wahl bei allen blähenden

Speisen, insbesondere Hülsenfrüchten.

Asafötida wirkt auf die Darmflora und reduziert Gase. Durch die Wärme regt es die Zirkulation im

Körper an und hat die Eigenschaft beweglich, wodurch es auch bei leicht trägem Darm helfen kann.

Dadurch ist es eines der besten Gewürze für Vata!

Diese Wirkungen sind es, die wir uns im Rahmen des Detoxes zu Nutze machen wollen. Das Kitchari

wird dadurch leichter verdaulich und dein Agni angeregt. In der Vatazeit bringt Asafötida mehr Wärme

in deinen Körper und unterstützt dich so auf vielen verschiedenen Ebenen – da kann man auch gerne

mal über den Geruch hinwegsehen.

Die Autorin

Jelena ist Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin und kam zum

Ayurveda aufgrund ihrer eigenen Beschwerden. Sie litt jahrelang unter multiplen

Nahrungsmittel-unverträglichkeiten und starkem Untergewicht. Als sie ihre

Beschwerden durch eine Ayurvedakur so immens minimieren konnte, hat sie ihre

Leidenschaft für den Ayurveda entdeckt, sich fortgebildet und schließlich auch

eine Ausbildung absolviert.

Aufgrund dieses persönlichen Hintergrundes arbeitet Jelena schwerpunktmäßig

mit Klienten, die wie sie unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Untergewicht

oder Essstörungen leiden.

Wenn du Kontakt zu Jelena aufnehmen möchtest, schreib gerne an info@restand-digest.de

oder besuche ihre Webseite: www.rest-and-digest.de oder ihr

Instagram-Profil: jelena_in_balance.

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Ayurveda

in your kitchen!


KICHERERBSEN-BIRNEN-SUPPE MIT

GEBRATENEM SAUERKRAUT

Kristina Nowoczin

Eine köstliche und so wohltuende Suppe in der Vata Zeit.

Deftig, fruchtig, sauer, ein Gaumenschmaus, der gute Laune macht.

Versprochen!!!

Man nehme:

1 Dose Kichererbsen abgetropft

ein daumenlanges Stück Lauch, am besten das weiße

ein Stück Ingwer fein gerieben

1 EL Gemüsebrühe

eine Birne

1/2 Pak. Sauerkraut,

1El Fenchelsamen

Kokosfett.

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Lauch und Ingwer in Kokosfett anbraten, schön lang, damit leckere

Röstaromen entstehen.

Dann die Kichererbsen und gestückelte Birne mitrösten, bis sie schön

knusprig sind.

Das Ganze wird dann mit 600 ml Gemüsebrühe aufgeschüttet und ca.

15 Minuten köcheln gelassen.

Anleitung

Jetzt pürieren und mit Pfeffer, Salz und Zitrone abschmecken.

Sauerkraut ausdrücken und in Kokosfett mit den Fenchelsamen

braun braten. Mit 1EL Rohrzucker und Salz abschmecken!

Suppe in die Schüssel und das ganze mit dem gebratenen Sauerkraut

toppen.

Enjoy

Die Autorin

Kristina ist von Haus aus Kommunikations- und

Fotodesignerin und bringt Ihre Leidenschaft zur Ayurveda-

Küche durch kreative Rezeptentwicklung zum Ausdruck.

Ihre Interpretation der ayurvedischen Küche ist kreativ und

modern. So verwandelt sie hochwertige und saisonale

Zutaten intuitiv und mit Liebe in ein kreatives, nährendes

Menü.

Instagram: @soulfruit.ayurveda

Seit ihrer frühen Jugend beschäftigt sie sich leidenschaftlich

mit der vedischen Kochkunst. 2016 hat sie ihre Kenntnisse in

einer Ausbildung bei Volker Mehl zum „Ayurveda-Kochcoach“

verfeinert. Seit 2017 ist sie zertifizierte Ayurveda-

Ernährungsberaterin. Ihre begleitende Ausbildung zur Atemund

Achtsamkeitstrainerin bildet die Grundlage für einen

bewussten Umgang mit Menschen, Nahrung und Umwelt.

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Ayurveda

Yoga


Yoga zur Vata-Reduktion

Susanne Striebel

Deine Yogapraxis sollte dich in erster Linie nähren

und dir gut tun – ganz unabhängig davon, welchen

Yogastil du übst. Das gilt immer und speziell jetzt

in der Übergangszeit in die kältere und dunklere

Jahreszeit.

Deshalb sollten wir nicht nur uns, sondern auch die

Art, wie wir üben und eben auch die Asanas – also

das, was wir üben – an die Umstände und

Gegebenheiten anpassen: die äußeren wie die

inneren.

Die äußeren Umstände sind im Herbst geprägt

durch kühles, windiges, teilweise unwirtliches

Wetter mit kürzeren Tagen und vermehrter

Dunkelheit.

In der Natur ist das Vata-Dosha erhöht, und das

hat unweigerlich auch Einfluss auf unsere inneren

Umstände, d.h. unser Befinden.

Ein erhöhtes Vata-Dosha fördert Gefühle von

Unruhe, Sorge und Befürchtungen, es bringt

unseren Rhythmus durcheinander, kann zu

Durchschlafstörungen führen und zu vermehrtem

Kälteempfinden.

Daher tut jetzt alles gut, was das Gegenteil davon

stärkt und beruhigend auf unser Nervensystem

wirkt. Was wir jetzt brauchen ist vor allem Ruhe,

Rückzug, ein geregelter Rhythmus, viel Wärme

von innen und außen, Licht und Stabilität.

Wenn du willst, dann checke einmal für dich, wie

es um deine inneren Gegebenheiten bestellt ist:

Wie geht es mir eigentlich gerade? Spüre ich den

Einfluss der Natur und des Vata-Doshas?

Bin ich vielleicht unruhiger als sonst, wache ich

nachts auf, habe ich jetzt öfter kalte Füße oder

Hände, habe ich mehr Lust auf warme Eintöpfe

und Suppen? Was brauche ich? Wie kann ich mir

im Inneren einen Ausgleich zu den äußeren

Umständen schaffen? Wie kann ich auch in meiner

Yogapraxis gut für mich sorgen?

In deiner Yogapraxis kannst du Pranayama und

Asanas gezielt dafür nutzen, um dich zu erden und

dich in Balance zu halten. Du kannst jetzt im Herbst

die Qualitäten integrieren, die du brauchst, um das

erhöhte Vata-Dosha im Außen zu reduzieren.

Im Folgenden stelle ich dir dafür eine Atemübung

und drei Asanas vor, die dir dabei helfen können.

Pranayama

Die Bienenatmung, auf Sanskrit Brahmari, ist eine

einfache und effektive Übung zur Stressreduktion

und hilft dir dabei, Geist und Nervensystem zu

beruhigen. Außerdem soll sie das Herz mit Freude

füllen – und Sukha (Helligkeit, Leichtigkeit) ist nun

mal das beste Mittel gegen Dukkha (Dunkelheit,

Unzufriedenheit)!

Bei der Ausatmung summst du wie eine Biene und

erzeugst dadurch eine Vibration in deinem Körper,

die du vor allem im Kopf-, Hals- und Brustbereich

deutlich spüren wirst. Auf physischer Ebene werden

deine Resonanzräume in Schwingung versetzt, das

Gewebe wird besser durchblutet und die Kehle

gereinigt.

Setzte dich aufrecht und bequem hin, entspanne

deine Schultern und deine Kiefermuskulatur.

Verschließe dann mit den Zeigefingern deine Ohren,

indem du sie sanft auf den Tragus drückst.

Atme tief und gleichmäßig und nimm für einen

Moment das Geräusch deines Atems wahr. Dann

beginne mit Brahmari: mit der Ausatmung erzeugst

du ein Summen. Atme normal durch die Nase ein.

Ausatmend summst du und spürst das Vibrieren in

deinem Körper. Du kannst für 2 Minuten summen

oder so lange, bis deine Arme ermüden. Öffne dann

deine Ohren, aber halte die Augen noch

geschlossen und spüre der Übung nach.

—> Hier kannst du dir die Atemübung als Video

ansehen: www.ayurvedayogatherapie.de/videos

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Asana

Virabhadrasana

Der spirituelle Krieger ist eine kraftvolle Haltung,

die deine Balance fördert und dich durch ihre

Ausrichtung mit dem Licht des Himmels

verbindet. Sie erdet dich und verleiht dir innere

Stabilität und Zuversicht.

Mache mit dem linken Fuß einen Ausfallschritt

nach vorne, die Fersen sind in einer Linie. Der

linke Fuß zeigt nach vorne, der rechte ist etwas

nach außen gedreht. Beuge das vordere Knie, bis

Knie und Fußknöchel übereinander stehen. Richte

das Becken parallel nach vorne aus. Passe deine

Schrittlänge evt. nochmal an (es wird leichter,

wenn du den Schritt kleiner machst). Mit der

Einatmung bringe die Arme über den Kopf nach

oben und presse die Handaußenkanten fest

aneinander. Der Blick ist zu den Daumen

gerichtet, der Nacken ist frei. Spüre Weite im

Brustraum und ziehe gleichzeitig die

Schulterblattspitzen nach unten Richtung

Steißbein.

Atme 10 Mal tief ein und aus. Ausatmend lass die

Arme sinken.

Dreh dich um 180 Grad, sodass dein rechter Fuß

vorne steht. Richte die Füße und Beine neu aus

und wiederhole die Übung auf der rechten Seite.

Adho Mukha Shvanasana

Der herabschauende Hund hilft dabei, den

Kopf loszulassen und den Geist zu

entspannen. In dieser Haltung sind wir mit

allen Vieren gut geerdet und connected.

Unser Nervensystem kann zur Ruhe

kommen, die Sinne können sich

zurückziehen. Der Hund soll auch bei

Nervosität und Schlafstörungen helfen.

Komme in einen Vierfüßlerstand mit den

Schultern über den Handgelenken und den

Hüften über den Kniegelenken. Zehen sind

aufgestellt. Verwurzle deine Hände fest im

Boden und spreize die Finger weit, die

Zeigefinger sind parallel.

Dreh die Oberarme etwas nach außen und

zieh die Schulterblattspitzen Richtung

Steißbein, achte darauf, dass die Ellbogen

nicht einrasten.

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Dann kippe mit der Einatmung das Becken nach vorn, aktiviere Mula Bandha, deinen Beckenboden und

ziehe die unteren Rippen nach innen. Aus dieser Länge im Rücken strecke mit der Ausatmung deine Beine

so gut es geht und lass die Fersen Richtung Boden sinken, auch so gut es eben geht. Po strebt nach hinten

und oben. Der Nacken ist entspannt, der Kopf hängt.

Wenn dir danach ist, bewege dich im Hund. Streck dich und räkle dich, sortiere dich neu und richte dich

wieder aus.

Bleib hier für 10 Atemzüge.

Balasana

Die Kindhaltung ist für die Entspannung da :) Sie wirkt beruhigend und regenerierend. Die äußere Form der

Haltung zeigt an, dass es hier um Rückzug und Einkehr geht. Du darfst dich vollkommen hingeben.

Gleichzeitig werden die Bauchorgane massiert, was Obstipation und Verdauungsbeschwerden

entgegenwirkt, die durch zu viel Vata hervorgerufen werden können.

Setze dich mit geschossenen Knien

und Füßen auf deine Fersen und

beuge dich mit der Ausatmung nach

vorn. Lege die Stirn auf der Matte ab,

entspanne den Nacken. Die Arme

liegen entweder mit den Handflächen

nach oben neben deinem Körper oder

– wenn das angenehmer ist – kannst

du sie auch nach vorne strecken mit

den Handflächen zum Boden.

Wenn du Stress im Nacken spürst, leg

dir eine kleine Unterlage unter die

Stirn.

Nimm dir Zeit in der Haltung und

verweile so lange, wie es für dich

angenehm ist.

Die Autorin

Susanne Striebel ist Heilpraktikerin, Yoga- & Ayurveda-Therapeutin und die Gründerin

von "Ayurveda-Yogatherapie": Ein ganzheitliches, ganz individuelles Yogatherapie-

Programm, das auf ayurvedischem Wissen gründet und die persönliche Konstitution

nach der Dosha-Lehre berücksichtigt. Jede Sitzung ist 1:1 und online möglich. "Damit

möchte ich jedem Menschen ein einfaches, effektives Werkzeug in die Hand geben, um

eigenständig in Balance zu kommen und langfristig auf allen Ebenen gesund zu bleiben:

körperlich, geistig und seelisch."

Yoga begleitet Susanne seit dreißig Jahren und ist ein fester Bestandteil ihres Lebens.

Sie unterrichtet seit zehn Jahren Ashtanga & Yin-Yoga und lernt jeden Tag weiter dazu.

Als sie über den Yoga zum Ayurveda kam, faszinierte sie dieses älteste Heilsystem so

nachhaltig, dass sie losging, um voll in die Ayurveda-Medizin einzutauchen. Inzwischen

lebt, lernt und erfährt sie Ayurveda aus allen Perspektiven und ist als Panchakarma-

Therapeutin und Beraterin täglich vom Spirit des Ayurveda umgeben.

"Ich bin dankbar und glücklich, dass ich Menschen mit Ayurveda & Yoga darin

unterstützen kann, in ihre Balance und Kraft zu kommen – die Grundvoraussetzung für

ein ganzheitlich gesundes, glückliches Leben."

Wenn du mit Susanne Kontakt aufnehmen möchtest, schau gern auf ihrer Website

www.ayurvedayogatherapie.de vorbei oder besuche ihr Profil auf instagram

@ayurvedayogatherapie

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ERFAHRE, WIE

DU MIT DER

KRAFT DER

ÄTHERISCHEN

ÖLE DIE VATA

ZEIT GEMÜTLICH,

GESUND UND

GUT GELAUNT

ERLEBEN

KANNST

Dimitra Bock

Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit

verfliegt bei den meisten Menschen die

fröhliche Stimmung des Sommers - es

wird kühler, windiger und nass. Man hält

sich hauptsächlich drinnen auf und die

erste Grippewelle lässt auch nicht lange

auf sich warten.

Wie wäre es, wenn du die Vata-Zeit

dieses Jahr mal etwas anders erlebst?

Mit wirklich reinen ätherischen Ölen

kann die Vata-Zeit zum Fest werden:

Innerlich ausgeglichen, fröhlich und

ohne Grippe macht auch das dunklere

Halbjahr einfach mehr Spaß, oder?

Ob zum Trinken, Einreiben, Vernebeln

oder als Zutat für dein Porridge und

deine Suppen - therapeutisch

hochgradige ätherische Öle können dein

Lebensgefühl auf vielen Wegen auf ein

ganz neues Level bringen!

Ich hab für dich 4 ätherische Öle

zusammengestellt die das überschüssige

Vata-Dosha im Herbst ausgleichen,

damit du diesen Übergang vom Sommer

in den Winter gut meisterst sowohl auf

emotionaler als auch auf geistiger und

körperlicher Ebene.

Kassia wird seit Jahrtausenden wegen

seiner zahlreichen gesundheitlichen

Vorteile verwendet. Es ist eines der

wenigen ätherischen Öle, das im Alten

Testament erwähnt wird, und ist für

seinen unverwechselbaren Duft und

seine beruhigenden aromatischen

Eigenschaften bekannt.

Das ätherische Öl hat eine positive

Wirkung auf die Psyche des Menschen.

So ist es beispielsweise vitalisierend,

stärkend und aphrodisierend.

Es heißt außerdem, dass bei der

Anwendung Wärme- und

Geborgenheitsgefühle hervorgerufen

werden können. Auch wenn

allgemeine Gefühle der Erschöpfung

auftreten, kann dieses Öl zum Einsatz

kommen.

Bei der Verwendung von dem

ätherischen Cassiaöl muss man

bedenken, dass es aufgrund des hohen

Gehaltes an Zimtaldehyd eine

reizende Wirkung auf Schleimhäute

und die Haut hat. Deshalbsollte es

immer mit einem Trägeröl verdünnt

werden. Für die Vata-Zeit empfehle

ich besonders Sesamöl als Trägeröl zu

verwenden.

Cassia - Geborgenheit & Wärme

Kassia ist eng mit Zimt verwandt und

hat ein starkes, würziges Aroma.

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Wild Orange - Das Öl der Fülle

Wild Orange wird aus der Schale kalt gepresst. Das Orangenöl

ist wie ein Sonnenschein in der Flasche.Es speichert in sich die

erhellende und wärmende Lichtenergie der Sonne und kann

somit dunkle Stimmungslagen und Mangelgefühle heben.

Im Diffuser vor allem in Kombination mit Zimt, Ingwer, Cassia

& Nelke wirkt es super Vata-ausgleichend. Du kannst auch 1-2

Tropfen des Öls auf 1l Wasser geben und trinken. Es stärkt das

Immunsystem und ist auch noch super lecker.

Nelke - wärmt Körper & Geist

Das Nelkenöl ist schon in Zeiten der alten Griechen und Römer

bekannt, die dieses Öl verwendeten, um Zahnschmerzen damit

zu lindern und die damit gegen Mundgeruch vorgingen. Die

gleichen Anwendungen kannte auch die alte chinesische und

ayurvedische Medizin.

Aufgrund seiner warmen, würzigen Eigenschaften gleicht es

das Vata-Dosha aus und passt zu herbstlichen Gerichten

besonders gut. Im Diffuser erzeugt Nelke in Kombination mit

Wild Orange eine gemütliche Atmosphäre die zum Entspannen

einlädt.

Siberian Fir - beruhigt Emotionen & erdet

Die Sibirische Tanne ist eine hohe, eher helle Nadelbaumart,

die in Russland und Kanada heimisch ist. Das ätherische Öl der

Sibirischen Tanne hat einen erfrischenden, holzigen Duft, der

für seine beruhigenden und entspannenden Eigenschaften

bekannt ist. Es hat eine einzigartige chemische

Zusammensetzung, die hauptsächlich aus Bornylacetat

besteht. Dieses ist für einen Großteil der lindernden

Eigenschaften dieses ätherischen Öls verantwortlich. Die

Sibirische Tanne hat eine sehr beruhigende Wirkung auf die

Haut und ist dadurch das ideale ätherische Öl für eine

wohltuende Massage. Sie kann dabei helfen, leichter

durchatmen zu können, gleichzeitig beruhigt sie die Emotionen

und hat eine erdende Wirkung. Genau das was wir in der Vata-

Zeit gut gebrauchen können.

Tipp: jeden morgen vor dem Aufstehen ein Tropfen Siberian Fir

mit etwas Sesamöl auf die Fußsohlen massieren, um gut

geerdet in den Tag zu starten.

Pumpkin Spice

3 Tropfen Wild Orange

2 Tropfen Cassia

1 Tropfen Nelke

Du kannst auch dein eigenes herbstliches Raumspray

erstellen, Speisen und Getränke verfeinern sowie

wohltuende Massagen machen.

Die Autorin

Dimitra ist angehende Yogalehrerin und ätherische Öl-

Beraterin.

Yoga, ayurvedische Rituale und die ätherischen Öle sind ihre

ganz persönlichen Kraftquellen und gleichzeitig Ruhe Oasen

in ihren stressigen Alltag als berufstätige Mutter. Diese

Gefühle der Ruhe und Kraft die ihr Yoga, Ayurveda und die

ätherischen Öle schenken, tun ihr so gut, dass es ihr

Herzenswunsch ist sie mit anderen zu teilen.

Wenn du Fragen hast oder eine individuelle auf dein Dosha

abgestimmte Öl-Beratung möchtest, schreib ihr eine Email

an: bockdimitra@gmail.com oder besuche ihre Webseite:

www.dimisyogadiary.com oder ihr Instagram Profil:

@dimisyogadiary für tägliche Inspiration rund um das Thema

Ätherische Öle.

Alle vier Öle sind wundervoll miteinander kombinierbar und du

kannst tolle herbstlich riechende Diffuser-Mischungen

kreieren.

Hier zwei meiner Lieblings Diffuser Mischungen für die Vata-

Zeit:

Waldspaziergang

4 Tropfen Wild Orange

2 Tropfen Siberian Fir

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Danke ...

. . . d e n w u n d e r v o l l e n A u t o r i n n e n d i e s e r

A u s g a b e , d i e a l l e o h n e B e z a h l u n g h i e r

m i t g e w i r k t h a b e n , d a m i t w i r d i r d i e s e s

M a g a z i n k o s t e n l o s z u r V e r f ü g u n g s t e l l e n

k ö n n e n .

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