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Waldentwicklungsplan T A M I N A - Bericht - im St.Galler Wald ...

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<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong><br />

T A M I N A - <strong>Bericht</strong><br />

Gemeinden: Bad Ragaz, Pfäfers<br />

Vernehmlassungsexemplar, Version 1.8<br />

Mels, 14. Juli 2004<br />

Version vom<br />

Dokument<br />

Druckdatum<br />

14. Juli 2004<br />

WEP-TAMINA, Version 1.8


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 2<br />

Impressum<br />

Planungsleitung Hartmann Arnold, Kreisforstamt III, 8887 Mels<br />

Leitungsgruppe Eggenberger Peter, Wildhüter, 7323 Wangs<br />

Frey Hansueli Dr., 7315 Vättis<br />

Hartmann Arnold, Kreisoberförster (Vorsitz), 8887 Mels<br />

Kühne Urban, Revierförster, 7317 Valens<br />

Nigg Jörg, Pol. Gde. Pfäfers, 7312 Pfäfers<br />

Nigg <strong>St</strong>efan, Revierförster, 7315 Vättis<br />

Rupp August, Revierförster, 7312 Pfäfers<br />

Rüsch Willy Dr., Planungsbüro, 5000 Aarau<br />

Schwitter Raphael, BZWM, 7304 Maienfeld<br />

Thut Esther, Pol. Gde. Bad Ragaz, 7310 Bad Ragaz<br />

Widrig Abraham, Revierförster, 7310 Bad Ragaz<br />

Arbeitsgruppe Ammann Mario, OLG <strong>St</strong>. Gallen - Appenzell, 9442 Berneck<br />

Bütler Bernhard, Hegeobmann Sektion Tamina, 9476 Weite<br />

Frehner Monika Dr., Naturschutz, 7320 Sargans<br />

Germann Guido Dr., Pol. Gde. Bad Ragaz / Wanderwege, 7310 Bad Ragaz<br />

Good Benno, Fluggruppe Pizol (FGP), 8888 Heiligkreuz<br />

Gort Josef, Jagdgesellschaft S<strong>im</strong>el, 7315 Vättis<br />

Jäger Benedikt, Jagdgesellschaft Vadura, 7314 Vadura<br />

Kühne Alfons, SAC Sektion Pizol, 7317 Valens<br />

Kühne Johann, OG Vasön, 7317 Vasön<br />

Mayer Philipp, IG MTB, Projekte Ostschweiz, 9000 <strong>St</strong>. Gallen<br />

Mullis Jules, OG Bad Ragaz, 7310 Bad Ragaz<br />

Mullis Mario, Sportbahnen Bad Ragaz-Pizol, 7310 Bad Ragaz<br />

Riederer Ferdinand, Pol. Gde. Pfäfers, 7312 Pfäfers<br />

Rudmann Franz, Auerhuhngruppe Ostschweiz, 9630 Wattwil<br />

Rupp August, Jagdgesellschaft Ladils, 7312 Pfäfers<br />

Rupp Toni, OG Valens, 7317 Valens<br />

Schwitter Urs, OG Pfäfers, 7312 Pfäfers<br />

Sgier Theo, Jagdgesellschaft Calanda, 7315 Vättis<br />

Spörri Otto, Regionalplanung Sarganserland, 7320 Sargans<br />

Sprecher Hermann, OG Vättis, 7315 Vättis<br />

<strong>St</strong>ocker Mathis, Ornithologische Vereinigung Bad Ragaz, 7310 Bad Ragaz<br />

Thomann Urs, Jagdgesellschaft Pardiel, 7310 Bad Ragaz<br />

Wälti Roland, Hegegemeinschaft 2, 8887 Mels<br />

Ziegler Beatrice, Jagdgesellschaft Saar, 7320 Sargans<br />

Bearbeitung RüschEngineering, 5000 Aarau<br />

Pläne / GIS<br />

Good Erich, Kantonsforstamt, 9001 <strong>St</strong>. Gallen<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 3<br />

Vorwort<br />

Der <strong>Wald</strong> ist <strong>im</strong> Gebiet der Tamina ein best<strong>im</strong>mendes Landschaftselement, welches nicht nur wichtige<br />

Schutz- und Wohlfahrtsaufgaben erfüllt, sondern auch zur regionalen volkswirtschaftlichen Wertschöpfung<br />

beiträgt. Der <strong>Wald</strong> besteht aus unterschiedlichen Ökosystemen mit komplexen Beziehungsgefügen<br />

zwischen den dort lebenden Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen. Für uns Menschen<br />

ist der <strong>Wald</strong> von grösster Bedeutung.<br />

Je nach Orientierung werden sehr unterschiedliche Ansprüche an den <strong>Wald</strong> gestellt: Die <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

möchten den <strong>Wald</strong> kostendeckend bewirtschaften. Die Erinnerung, dass aus Holzschlägen Gewinne<br />

resultiert haben, welche den Eigentümern die Finanzierung von Investitionen auch ausserhalb<br />

des <strong>Wald</strong>es <strong>im</strong>mer wieder ermöglichten, ist noch präsent. In der heutigen Zeit, wo fertige Importschnittwaren<br />

oftmals billiger sind als das eigene Holz aus dem <strong>Wald</strong>, fällt es schwer, zusehen zu müssen,<br />

wie die Wälder vor der Haustür <strong>im</strong>mer älter und starkholzreicher werden und eine nachhaltige<br />

Verjüngung aus Kostengründen kaum mehr (oder nur noch punktuell mit Beiträgen) realisiert werden<br />

kann und die Wertschöpfung aus dem Holz anderswo erfolgt.<br />

Für die Bevölkerung ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der <strong>Wald</strong> seine Schutzwirkungen gegenüber<br />

den Naturgefahren <strong>im</strong>mer 100%-ig und „kostenlos“ erbringt. Diese Funktion ist eine Leistung des<br />

<strong>Wald</strong>es, welche ein intakter <strong>Wald</strong> <strong>im</strong> Rahmen seiner Möglichkeiten erbringt, welche aber nie überschätzt<br />

und auch nie dauernd garantiert werden kann (Vivian!). Wir alle stellen auch berechtigte Ansprüche,<br />

den <strong>Wald</strong> als Erholungsraum praktisch uneingeschränkt benützen zu dürfen.<br />

Die Jagd, welche <strong>im</strong> Planungsper<strong>im</strong>eter einen hohen <strong>St</strong>ellenwert besitzt, möchte verständlicherweise<br />

möglichst ungestörte Lebensräume erhalten oder die bestehenden Verhältnisse für das Wild und damit<br />

auch für die Jagdausübung verbessern.<br />

Weitgehend am gleichen <strong>St</strong>rick ziehen die Vertreter des Naturschutzes, welche die allgemeinen und<br />

die speziellen Naturwerte (z.B. Auerhuhnlebensraum) erhalten oder <strong>im</strong> Rahmen der Möglichkeiten<br />

aufwerten wollen.<br />

Der Per<strong>im</strong>eter des WEP Tamina deckt zwei wichtige Tourismusgemeinden ab. Wir müssen zur Kenntnis<br />

nehmen, dass hier der Tourismus von hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung und auch noch entwicklungsfähig<br />

ist. Die Interessen der Touristiker und der Sporttreibenden sind deshalb ebenfalls legit<strong>im</strong><br />

und somit ebenso ernst zu nehmen.<br />

Die Ansprüche an den <strong>Wald</strong> sind daher sehr unterschiedlich. Der <strong>Wald</strong>eigentümer, die Kunden des<br />

Holzgewerbes und der Industrie, Erholungssuchende, die Ansprüche der Tourismusorganisationen,<br />

Jäger und Naturschützer haben legit<strong>im</strong>e Interessen und Zielsetzungen, die sich in ihrer Gesamtheit<br />

nicht <strong>im</strong>mer exakt zur Deckung bringen lassen.<br />

Der vorliegende <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> „Tamina“ soll diesen Anforderungen bestmöglich Rechnung<br />

tragen. Die Ziele der <strong>Wald</strong>entwicklung und die Bewirtschaftungsgrundsätze sind festgelegt sowie die<br />

<strong>Wald</strong>funktionen ermittelt und gewichtet. Die rechtlich verbindlichen Vorgaben wie Richtplan oder Inventare<br />

und die thematischen Grundlagen wie <strong>St</strong>andortkarten werden in ihrer Breite und Vielfalt berücksichtigt.<br />

Der planerische Inhalt basiert auf den unterschiedlichen Kenntnissen und Erfahrungen der<br />

Mitglieder der Arbeits- und Leitungsgruppe sowie der Behörden. In zum Teil kontroversen, aber meistens<br />

fruchtbaren Diskussionen wurde der <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> erarbeitet, sodass die meisten Konflikte<br />

einvernehmlich gelöst werden konnten.<br />

Eine Vielzahl von Personen hat zur Erarbeitung des <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong>s unentgeltlich beigetragen.<br />

Ihnen allen und insbesondere den Mitgliedern der Arbeits- und der Leitungsgruppe sowie den beteiligten<br />

Gemeinde- und kantonalen Behörden gilt unser verbindlicher Dank.<br />

Mels, Sommer 2004 KREISFORSTAMT III Sargans<br />

Arnold Hartmann, Kreisoberförster<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 4<br />

Inhalt<br />

1 EINLEITUNG 6<br />

1.1 Ziel und Zweck................................................................................................................................. 6<br />

1.2 Rechtsgrundlagen............................................................................................................................7<br />

1.3 Planungsper<strong>im</strong>eter...........................................................................................................................8<br />

2 VORGEHEN UND VERBINDLICHKEIT 9<br />

2.1 Vorgehen.......................................................................................................................................... 9<br />

2.2 Aufbau.............................................................................................................................................. 9<br />

2.3 Planungsgremien...........................................................................................................................10<br />

2.4 Rechtswirkung ...............................................................................................................................10<br />

3 PLANUNGSRESULTATE 11<br />

3.1 Festlegungen ................................................................................................................................. 11<br />

3.1.1 Bewirtschaftungsgrundsätze................................................................................................11<br />

3.1.1.1 Nachhaltigkeit....................................................................................................................... 11<br />

3.1.1.2 Naturnaher <strong>Wald</strong>bau ............................................................................................................ 11<br />

3.1.1.3 Schutz vor Naturgefahren .................................................................................................... 13<br />

3.1.1.4 Naturschutz .......................................................................................................................... 14<br />

3.1.1.5 Holznutzung und Holzverwendung....................................................................................... 15<br />

3.1.1.6 Erschliessungen ................................................................................................................... 15<br />

3.1.1.7 Erholung ............................................................................................................................... 15<br />

3.1.1.8 Jagd und Wildbestand ......................................................................................................... 16<br />

3.1.1.9 Öffentlichkeitsarbeit.............................................................................................................. 16<br />

3.1.2 <strong>Wald</strong>funktionen.................................................................................................................... 16<br />

3.1.2.1 Begriff und Bedeutung.......................................................................................................... 16<br />

3.1.2.2 Vorrangfunktionen ................................................................................................................ 17<br />

3.1.2.3 Spezielle Funktionen ............................................................................................................ 18<br />

3.1.3 Konfliktbehandlung .............................................................................................................. 19<br />

3.1.4 Übrige <strong>Wald</strong>ungen............................................................................................................... 19<br />

3.2 Objektblätter................................................................................................................................... 20<br />

3.2.1 Übersicht Objektblätter ........................................................................................................ 20<br />

3.2.1.1 WEP-Objekte mit Vorrangfunktionen ................................................................................... 20<br />

3.2.1.2 WEP-Objekte mit speziellen Funktionen .............................................................................. 20<br />

3.2.1.3 WEP-Objekt mit offenem Konflikt ......................................................................................... 21<br />

3.2.2 Objektblätter "Vorrangfunktionen" .......................................................................................22<br />

3.2.2.1 Vorrangfunktion Schutz vor Naturgefahren (VS) .................................................................. 22<br />

3.2.2.2 Vorrangfunktion Natur und Landschaft (VN) ........................................................................ 24<br />

3.2.2.3 Vorrangfunktion Erholung (VE) ............................................................................................ 28<br />

3.2.3 Objektblätter "Spezielle Funktionen" ................................................................................... 29<br />

3.2.3.1 Spezielle Funktion Natur und Landschaft (N) ....................................................................... 29<br />

3.2.3.2 Spezielle Funktion Erholung und Sport (E) .......................................................................... 42<br />

3.2.3.3 Spezielle Funktion Wild und Jagd (W) ................................................................................. 45<br />

3.2.3.4 Spezielle Funktion Landwirtschaft (L) .................................................................................. 49<br />

3.2.4 Objektblätter "Ungelöste Konflikte"......................................................................................50<br />

4 KONTROLLE UND NACHFÜHRUNG 52<br />

4.1 Kontrolle......................................................................................................................................... 52<br />

4.1.1 Organe................................................................................................................................. 52<br />

4.1.2 Vorgehen .............................................................................................................................52<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 5<br />

4.2 Nachführung .................................................................................................................................. 52<br />

5 GENEHMIGUNG UND INKRAFTSETZUNG 53<br />

Anhang................................................................................................................................................... 54<br />

A1: Verhaltenskodex für Hängegleiter (am Pizol) ................................................................................. 54<br />

A2: Verhaltenskodex für Mountainbiker ................................................................................................55<br />

A3: Literatur................................................................................................................................... 56<br />

A4: Glossar ................................................................................................................................... 56<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 6<br />

1 Einleitung<br />

1.1 Ziel und Zweck<br />

Art. 20 EGzWaG (Kant. Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über den <strong>Wald</strong>) definiert<br />

den <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> wie folgt:<br />

Der <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> gibt Aufschluss über die <strong>St</strong>andortsverhältnisse, legt<br />

die Ziele der <strong>Wald</strong>entwicklung sowie die Bewirtschaftungsgrundsätze fest und<br />

gewichtet die <strong>Wald</strong>funktionen. Der <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> ist behördenverbindlich.<br />

Der <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> (WEP) ist das forstliche Planungsinstrument auf überbetrieblicher<br />

Ebene und hat folgende beide Hauptaufträge zu erfüllen:<br />

Informationsauftrag<br />

Der WEP muss die wichtigsten Sachinformationen über den Planungsbereich sammeln<br />

und als Informationsübersicht in anschaulicher Form wiedergeben.<br />

<strong>St</strong>rategischer Auftrag<br />

Der WEP ist eine strategische Planung, in der Ziele für die nächsten 20 Jahre festgelegt<br />

und Lösungswege aufgezeigt werden. Der WEP setzt nach eingehender Interessenabwägung<br />

die Leitplanken für jede Art der <strong>Wald</strong>nutzung und <strong>Wald</strong>benutzung und dient der<br />

Sicherstellung der öffentlichen Interessen am <strong>Wald</strong>. Er ist damit das Führungsinstrument<br />

des Forstdienstes.<br />

<strong>St</strong>rategische Elemente <strong>im</strong> WEP Tamina<br />

Neben den Ansprüchen der Interessenvertreter an den <strong>Wald</strong> sind die Planungsgrundlagen<br />

und die <strong>Wald</strong>funktionen für die Erstellung des WEP Tamina von hauptsächlicher<br />

Bedeutung. Daneben sind auch alle Wirtschaftsbereiche <strong>im</strong> WEP-Per<strong>im</strong>eter zu berücksichtigen.<br />

Die übergeordneten Zielsetzungen für den WEP Tamina sind durch die Raumplanung<br />

gegeben; die Integration und die Verbindungen zum kantonalen Richtplan, zu den Regionalplänen,<br />

den kommunalen Nutzungsplänen (früher: Ortsplanung) und Schutzverordnungen<br />

sind sichergestellt.<br />

Die herausragende Bedeutung der Wälder <strong>im</strong> WEP Tamina liegt <strong>im</strong> Schutz vor Naturgefahren<br />

(Schutzfunktionen), der Holzproduktion, der Jagd (12 Jagdreviere) und der<br />

Erholung (Tourismus); daneben haben auch die Alplandwirtschaft sowie der Natur- und<br />

Landschaftsschutz einen hohen <strong>St</strong>ellenwert. Erwähnenswert ist, dass rund 14 % der<br />

<strong>Wald</strong>ungen <strong>im</strong> Privatbesitz sind. Für den WEP Tamina kann beispielsweise auf die<br />

Schutzwaldausscheidung, auf die <strong>St</strong>andortskartierung, auf das kantonale <strong>Wald</strong>reservatskonzept<br />

sowie auf das kantonale Auerhuhnschutz-Konzept abgestützt werden.<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 7<br />

1.2 Rechtsgrundlagen<br />

In der <strong>Wald</strong>gesetzgebung von Bund und Kanton <strong>St</strong>. Gallen finden sich folgende Rechtsnormen<br />

zum Thema WEP:<br />

Erlass Artikel Absatz Inhalt<br />

WaG Art. 20 Abs. 2 Auftrag an die Kantone zum Erlass von Planungs- und Bewirtschaftungsvorschriften<br />

WaV Art. 18 Abs. 1 Best<strong>im</strong>mungen über den Inhalt von Planungsvorschriften<br />

Abs. 2 Mindestinhalt forstlicher Planungsdokumente sind die Beschreibung<br />

der <strong>St</strong>andortsverhältnisse sowie der <strong>Wald</strong>funktionen<br />

und deren Gewichtung<br />

Abs. 3 Verpflichtung zur Information der Bevölkerung über Planungsziele<br />

und Ablauf sowie zur Ermöglichung der Mitwirkung und<br />

Gewährung der Einsicht in Planungsdokumente<br />

EGzWaG Art.20 Begriff "<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong>" als Instrument der überbetrieblichen<br />

forstlichen Planung. Kurzbeschreibung von Ziel und<br />

Zweck. Behördenverbindlichkeit des WEP.<br />

Art. 21 Best<strong>im</strong>mung betreffend Erlass, öffentliche Auflage sowie Vorschlags-<br />

und Einwenderecht der Bevölkerung.<br />

VEGzWaG Art. 25 Min<strong>im</strong>alinhalt des WEP<br />

Art. 26 Wichtigste Grundlagen für den WEP<br />

Art. 27 Mindestinhalt der WEP-Richtlinie<br />

Art. 28 Abs. 1, 2 Nachführung bzw. Überprüfung des WEP<br />

Für den WEP Tamina sind folgende Grundlagen und Dossiers rechtsverbindlich bzw.<br />

verwaltungsanweisend:<br />

– NHG - Bundesgesetz vom 1. Juni 1966 über den Natur- und He<strong>im</strong>atschutz<br />

– NHV - Verordnung zum NHG vom 16. Januar 1991<br />

– Kanton <strong>St</strong>. Gallen, Richtplan, 2003<br />

– Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000, 2003<br />

– Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen, 2003<br />

– Schutzverordnung Calfeisental, Gemeinde Pfäfers 1972<br />

– Regionalplan 1985 (Hauptrichtplan, Ergänzungsplan, <strong>Bericht</strong> zum Regionalplan,<br />

Schutzinventar zum Regionalplan); Regionalplanungsgruppe Sarganserland -<br />

Walensee<br />

– Entwicklungskonzept Region Sarganserland - Walensee, 1988<br />

– Ortsplanung (Nutzungsplanung) Gemeinde Pfäfers, 1997<br />

– Baumkartierung Bad Ragaz, 1997/1998<br />

– Nutzungs- und Schutzkonzept für den Alpenrhein zwischen Bad Ragaz und <strong>St</strong>.<br />

Margrethen, 2001 (inkl. Vertiefung Bereich Bad Ragaz, 2002)<br />

– Auerhuhn-Schutzkonzept Kantons <strong>St</strong>. Gallen, 2001 (F. Rudmann)<br />

– Projektskizze zum Auerhuhnschutz-Konzept Pardiel; Schweiz. Vogelwarte<br />

Sempach, 3. Nov. 2003 (P. Mollet, P. Eggenberger)<br />

– Gewässerschutzkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen, 2003<br />

zusätzlich ist nachstehende Grundlage konsultiert worden:<br />

– Entwurf Schutzverordnung Gemeinde Pfäfers, 1988<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 8<br />

1.3 Planungsper<strong>im</strong>eter<br />

Abbildung 1: - WEP-Per<strong>im</strong>eter Einteilung des Kantons <strong>St</strong>. Gallen (links)<br />

- Per<strong>im</strong>eter Nr. 8 des WEP Tamina (rechts)<br />

(reproduziert mit Bewilligung der Swisstopo, GG25 © 2004 swisstopo [DV033395])<br />

Nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über Bevölkerung, <strong>Wald</strong>verhältnisse und Bewaldungsprozent:<br />

Gemeinde Bevölkerung Gesamtfläche [ha] <strong>Wald</strong>fläche [ha] Bewaldungs-% <strong>Wald</strong>fläche pro<br />

Einwohner [ar]<br />

Bad Ragaz<br />

(<strong>St</strong>and 2003)<br />

Pfäfers<br />

(<strong>St</strong>and 2000)<br />

5'002 2'540 739 29.09 14.77<br />

1'716 12'876 3'074 23.87 179.14<br />

Total 6'718 15'416 3'813 24.73 56.76<br />

Tabelle 1: Wohnbevölkerung pro Gemeinde (Quellen: Homepage Gemeinden<br />

Bad Ragaz und Pfäfers und Kant. Forststatistik SG III)<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 9<br />

2 Vorgehen und Verbindlichkeit<br />

2.1 Vorgehen<br />

Gemäss den "Richtlinien für die Ausarbeitung von <strong>Wald</strong>entwicklungsplänen in Kanton<br />

<strong>St</strong>. Gallen" wurde der gesamte Planungsprozess in folgende 5 Phasen gegliedert:<br />

Phase 1: Vorbereitung<br />

In der Vorbereitungsphase wurde zuerst die Leitungsgruppe (LG) konstituiert. Diese<br />

machte den <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> Tamina und seine Bedeutung öffentlich bekannt und<br />

sorgte für die Bildung einer Arbeitsgruppe (ArG).<br />

Phase 2: Planung<br />

Die LG koordinierte die Arbeiten und war für die Zwischenkontrollen und den Arbeitsfortschritt<br />

verantwortlich. Die ArG formulierte die Ansprüche der verschiedenen Interessengruppen<br />

und erarbeitete Lösungen für eine verträgliche Umsetzung. Die gemeinsamen<br />

Sitzungen wurden durch die LG moderiert. Zusammen mit der ArG werden die Diskussionsergebnisse<br />

zum Vernehmlassungsexemplar bereinigt.<br />

Phase 3: Vernehmlassung<br />

Die Vernehmlassung wird beiden betroffenen Gemeinden, den einspracheberechtigten<br />

Organisationen, den berührten Amtsstellen und bei den <strong>Wald</strong>eigentümern durchgeführt.<br />

Die LG wertet die Vernehmlassungsergebnisse aus.<br />

Phase 4: Auflage<br />

Das WEP-Auflageexemplar ergibt sich aus dem Vernehmlassungsexemplar, das allenfalls<br />

gemäss den Vernehmlassungsergebnissen berichtigt wird. Nach der öffentlichen<br />

Bekanntmachung <strong>im</strong> Amtsblatt wird es während 60 Tagen in den betroffenen Gemeinden<br />

aufgelegt. Die LG verarbeitet Einwände und Vorschläge der Bevölkerung.<br />

Phase 5: Genehmigung<br />

Das bereinigte Auflageexemplar wird der Regierung zur Prüfung unterbreitet. Allfällige<br />

von der Regierung beantragte Änderungen werden von der LG bearbeitet. Mit dem Erlass<br />

durch die Regierung wird der WEP Tamina rechtsverbindlich. Die Ergebnisse werden<br />

der Öffentlichkeit durch die LG mitgeteilt.<br />

2.2 Aufbau<br />

Um den Inhalt der <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong>ung möglichst übersichtlich darzustellen, wird<br />

eine Aufteilung in die drei Blöcke A, B und C vorgenommen.<br />

Block A<br />

Dieser enthält den WEP-<strong>Bericht</strong> und die WEP-Pläne. Es handelt sich um das eigentliche<br />

Planungsergebnis, das als gesamtes Dossier aufgelegt wird (Auflageexemplar). Es wird<br />

von der Regierung als "<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong>" erlassen und enthält mindestens folgende<br />

Aussagen:<br />

- waldbauliche und waldwirtschaftliche <strong>St</strong>rategien und Zielsetzungen<br />

- Nachweis einer angemessenen und ausgewogenen Berücksichtigung aller <strong>Wald</strong>funktionen<br />

durch:<br />

- Festlegung von Lage und Grösse der <strong>Wald</strong>flächen mit Vorrangfunktionen<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 10<br />

- Festlegung weiterer spezieller <strong>Wald</strong>funktionen (Resultat von Interessenabwägungen)<br />

- Formulierung notwendiger Massnahmen zur Sicherstellung der Hauptfunktionen<br />

Block B<br />

Hier sind alle für die Planung verwendeten Grundlagen aufgeführt. Sie werden untergliedert<br />

in<br />

a) Vorgaben (rechtlich verbindliche Grundlagen wie Kant. Richtplan etc.)<br />

b) Basisinformationen (wichtige Sachverhalte ohne rechtliche Verbindlichkeit wie <strong>St</strong>andortkarten,<br />

<strong>St</strong>rukturdaten, Bestandeskarten etc.)<br />

Block C<br />

darin wird alles Dokumentationsmaterial gesammelt und aufbewahrt. Es enthält Protokolle,<br />

<strong>St</strong>ellungnahmen, übergeordnete Pläne etc.<br />

2.3 Planungsgremien<br />

Damit die <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong>ung entsprechend den 5 Planungsphasen sachtechnisch<br />

einwandfrei durchgeführt werden konnte, wurden folgende Gremien gebildet:<br />

Leitungsgruppe (LG)<br />

Die Leitungsgruppe bestand aus Kreisoberförster A. Hartmann, Vertretern der beiden<br />

politischen Gemeinden Bad Ragaz und Pfäfers, den 4 Revierförstern, dem Wildhüter, je<br />

einem Spezialisten für Gebirgswaldbau und Vegetationskunde sowie dem Vertreter des<br />

Ingenieurbüros; insgesamt also aus 11 Mitgliedern. Kreisoberförster Hartmann amtete<br />

als Vorsitzender. Bis zur Erstellung des Vernehmlassungsexemplars wurden bisher 5<br />

Sitzungen (mit und ohne ArG) der Leitungsgruppe durchgeführt.<br />

Arbeitsgruppe (ArG)<br />

Die Arbeitsgruppe bestand aus insgesamt 25 Mitgliedern, welche als Interessenvertreter<br />

der Bereiche Politische Gemeinden, <strong>Wald</strong>eigentümer, Naturschutz, Tourismus, Sport<br />

und Jagd Einsitz nahmen. Es wurden bisher 4 Sitzungen der ArG durchgeführt.<br />

Ämtergruppe (ÄG)<br />

Diese fakultative Gruppe wurde <strong>im</strong> Rahmen der Fertigstellung des Vernehmlassungsexemplars<br />

beigezogen. Ende Januar 2004 wurde eine Sitzung mit Vertretern der kantonalen<br />

Ämter Jagd- und Fischerei, Tiefbau (Abt. Wasserbau), Raumentwicklung (Naturschutz),<br />

Turnen und Sport und des <strong>St</strong>rassenkreis-Inspektorates Buchs durchgeführt.<br />

2.4 Rechtswirkung<br />

Der WEP Tamina ist behördenverbindlich und mittel- bis langfristig (max<strong>im</strong>al 20 Jahre)<br />

wirksam. Dabei ist der Forstdienst zuständig für den Vollzug der Planungsvorgaben;<br />

dazu führt er die notwendigen Kontrollen durch.<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 11<br />

3 Planungsresultate<br />

3.1 Festlegungen<br />

3.1.1 Bewirtschaftungsgrundsätze<br />

3.1.1.1 Nachhaltigkeit<br />

Der <strong>Wald</strong> ist so zu bewirtschaften, dass er seine Funktionen dauernd und uneingeschränkt<br />

erfüllen kann (Bundesgesetz über den <strong>Wald</strong>, Art. 20). Die Erhaltung und Bewirtschaftung<br />

des <strong>Wald</strong>es ist Sache der <strong>Wald</strong>eigentümerin oder des <strong>Wald</strong>eigentümers.<br />

Im Gebiet des WEP Tamina erfüllen grosse Teile des <strong>Wald</strong>es mehrere <strong>Wald</strong>funktionen.<br />

Auf grossen <strong>Wald</strong>flächen wächst Holz, das bei entsprechender Nachfrage genutzt werden<br />

kann. Der ganze <strong>Wald</strong> ist Lebensraum des Wildes und zahlreicher Tiere und Pflanzen.<br />

Grosse Teile des <strong>Wald</strong>es üben allgemeine Schutzfunktionen aus. Weite Gebiete<br />

sind bedeutend als Erholungsraum für den Menschen.<br />

Für den <strong>Wald</strong>eigentümer besteht <strong>im</strong> Grundsatz allerdings keine Bewirtschaftungspflicht<br />

des <strong>Wald</strong>es. Wenn aber die Eigentümer ihren <strong>Wald</strong> bewirtschaften, so berücksichtigen<br />

sie – ohne Entschädigung – bei der Pflege und Nutzung des <strong>Wald</strong>es den naturnahen<br />

<strong>Wald</strong>bau (Kap. 3.1.1.2) und schonen Boden, Flora und Fauna. Der Forstdienst hat jedoch<br />

die Möglichkeit, in best<strong>im</strong>mten Fällen Pflegemassnahmen anzuordnen (Kap.<br />

3.1.1.3).<br />

3.1.1.2 Naturnaher <strong>Wald</strong>bau<br />

Die Eidg. Forstdirektion hat mit Schreiben vom 20. Dezember 1996 eine Beilage zu KS<br />

Nr. 7 abgegeben, worin die aus der Sicht des BUWAL unerlässlichen Inhalte des naturnahen<br />

<strong>Wald</strong>baus formuliert werden. Mit Schreiben vom 30. Juli 1997 werden zusätzliche<br />

Präzisierungen zu der erwähnten Beilage gemacht. Darin werden folgende Min<strong>im</strong>alelemente<br />

des naturnahen <strong>Wald</strong>baus (flächendeckend umzusetzen) definiert und verlangt:<br />

Der naturnahe <strong>Wald</strong>bau hat von Gesetzes wegen folgenden Vorgaben zu genügen:<br />

– Nachhaltigkeit (WaG Art. 20 Abs. 1); insbesondere Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit<br />

– Kahlschlagverbot (WaG Art. 22)<br />

– <strong>St</strong>andortsgerechte Verjüngung (WaG Art. 24 und 27)<br />

– Verbot von umweltgefährdenden <strong>St</strong>offen (WaG Art. 18)<br />

Diese Mindestkriterien sind als entschädigungslose Eigentumsbeschränkungen zu verstehen,<br />

welche sich auf die ganze <strong>Wald</strong>fläche auswirken (analog z.B. ZGB 699).<br />

Art. 32 der kantonalen Verordnung zum Einführungsgesetz zur eidgenössischen <strong>Wald</strong>gesetzgebung<br />

(VEGzWaG) präzisiert die nachhaltige <strong>Wald</strong>bewirtschaftung wie folgt:<br />

Der <strong>Wald</strong> wird nachhaltig bewirtschaftet. Gefördert werden insbesondere:<br />

a) standorthe<strong>im</strong>ische Baumarten<br />

b) natürliche <strong>Wald</strong>verjüngung<br />

c) vielfältige Alters- und Bestandesstrukturen<br />

d) Arten- und Lebensraumvielfalt<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 12<br />

Im Rahmen der <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong>ung ist in der Regel eine allgemeine Formulierung<br />

der Bestockungs- und Pflegeziele - abgeleitet aus den obigen Grundsätzen - verbindlich<br />

zu definieren.<br />

Im Bezug auf die "Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit" und die "Verwendung standortsgerechter<br />

Baumarten" (die beiden Forderungen stehen in einem engen Zusammenhang)<br />

stützt man sich <strong>im</strong> Kanton <strong>St</strong>. Gallen auf die vegetationskundliche Kartierung der <strong>Wald</strong>standorte.<br />

Wo die <strong>St</strong>andortskartierung bereits vorliegt ist sie als verbindliche Grundlage<br />

anzuwenden. Ein erstes "Prinzip" ihrer Anwendung wurde mit der Tabelle "Min<strong>im</strong>ale<br />

Laubbaumanteile und max<strong>im</strong>ale Nadelholzanteile" (Jacques Burnand; 20.1.1999) festgelegt.<br />

Darin sind für die <strong>im</strong> Kanton <strong>St</strong>. Gallen vorkommenden Pflanzengesellschaften<br />

die min<strong>im</strong>al geforderten Laubholzanteile und die max<strong>im</strong>al zulässigen Nadelholzanteile in<br />

% der Zielbestockung angegeben.<br />

Bei der waldbaulichen Umsetzung dieser Festlegungen sind nachfolgend formulierte<br />

Grundsätze zu beachten:<br />

Verjüngungsverfahren<br />

Die Begründung von Jungwald soll mittels Naturverjüngung (NV) erfolgen. Eine Abweichung<br />

davon kann angezeigt sein, wenn<br />

sich innerhalb von drei Jahren keine brauchbare NV einstellt;<br />

die sich einstellende NV die Ausgangslage gemäss Ziffer 2.2 nicht erfüllt;<br />

es sich um die Pflanzung von seltenen Einzelbäumen handelt;<br />

das Einbringen von Pioniergehölzen zur Vermeidung von Erosion und Rutschungen bzw.<br />

zur Verhinderung der Verunkrautung nötig ist.<br />

zur Einbringung von wirtschaftlich interessanten, standortsangepassten Gastbaumarten.<br />

Bestockungsziele / Baumartenzusammensetzung<br />

Die BA-Zusammensetzung der aktuellen Verjüngungsflächen (=Flächen, in denen Jungwald begründet<br />

wird) hat den Zielsetzungen betreffend den min<strong>im</strong>alen Laubholzanteilen und max<strong>im</strong>alen<br />

Nadelholzanteilen (Tabelle von J. Burnand; 20.1.99) zu genügen. Das heisst, es ist in der Entwicklungsstufe<br />

"Jungwuchs" eine Ausgangslage zu schaffen, welche die geforderten BA-Anteile<br />

bereits erfüllt oder mindestens deren Erreichung <strong>im</strong> Rahmen der zukünftigen Pflegeeingriffe bis<br />

zum Ende der <strong>St</strong>angenholzphase ermöglicht.<br />

<strong>Wald</strong>bauliche Massnahmen<br />

a) Vorgehen bei notwendigen Pflanzungen:<br />

falls Pflanzungen nötig sind (Ziff. 1), sollen Baumarten verwendet werden, die zur Schaffung<br />

der in Ziffer 2 verlangten Ausgangslage beitragen. Es sind passende Provenienzen<br />

aus bekannten Herkünften (quellengesichert) zu verwenden.<br />

zur Förderung einer vertikalen <strong>St</strong>rukturierung sollen Pflanzungen gruppenweise erfolgen<br />

(kein flächenhaftes Auspflanzen).<br />

b) Pflegeeingriffe <strong>im</strong> Jungwald (Jungwuchs/Dickung/<strong>St</strong>angenholz)<br />

Pflegeeingriffe in Jungwaldbeständen sind so vorzunehmen, dass<br />

die vorhandene Baumartenzusammensetzung erhalten bleibt, sofern sie den Zielvorgaben<br />

der pflanzensoziologischen <strong>St</strong>andortskarte entspricht;<br />

bei nicht idealer Baumartenzusammensetzung eine wesentliche Verbesserung in Richtung<br />

der pflanzensoziologischen Zielvorgaben erreicht wird.<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 13<br />

Flächenkriterium für die Zielformulierung "BA-Anteile"<br />

erstreckt sich eine Verjüngungsfläche über mehrere vegetationskundliche Einheiten mit<br />

unter-schiedlicher BA-Empfehlung, muss die Forderung nach den jeweiligen Laub- und Nadelholzanteilen<br />

für jede einzelne <strong>St</strong>andortseinheit erfüllt sein.<br />

handelt es sich um eine sehr grosse Verjüngungsfläche innerhalb derselben <strong>St</strong>andortseinheit,<br />

sollen die verlangten Baumartenanteile gruppen- (1bis 5 Aren) bis horstweise (5 bis 50<br />

Aren) gemischt werden.<br />

Finanzielle Unterstützung<br />

a) Festhalten der Bestockungs- und Pflegeziele für einzelne Flächen<br />

Die Bestockungs- und Pflegeziele für Jungwaldflächen, für die finanzielle Beiträge aus forstlichen<br />

Krediten nachgesucht werden, sind schriftlich festzuhalten und vom betreffenden <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

zu bestätigen. Dies hat vorgängig <strong>im</strong> Rahmen von Wiederherstellungsprojekten (Projektakten)<br />

oder von <strong>Wald</strong>bauprojekten (Projektakten bzw. Gesuchsformulare für Pflegebeiträge bei<br />

<strong>Wald</strong>bau A) zu erfolgen.<br />

b) Konsequenzen bei Nichterfüllung:<br />

Für Jungwaldbestände, die der pflanzensoziologischen Zielsetzung (Ziffer 2) widersprechen und<br />

für Massnahmen, die nicht auf die Zielerreichung ausgerichtet sind oder diese gefährden, werden<br />

keine finanziellen Beiträge aus forstlichen Krediten ausgerichtet.<br />

Die <strong>Wald</strong>eigentümer sind <strong>im</strong> Rahmen der waldbaulichen Beratung durch den Forstdienst<br />

über diese Grundsätze in Kenntnis zu setzen.<br />

Ein umfassendes Konzept zur Verhütung von Wildschäden (vgl. Art. 27 EGzWaG) in<br />

Verbindung mit forstlichen Massnahmen ermöglicht die natürliche Verjüngung und die<br />

Förderung von standortgerechten Mischbeständen.<br />

3.1.1.3 Schutz vor Naturgefahren<br />

Grosse Teile des <strong>Wald</strong>es <strong>im</strong> Gebiet des WEP Tamina üben folgende Schutzwirkungen<br />

aus:<br />

Verminderung des Hochwasserabflusses der Gewässer<br />

Verminderung von Rutschungen, <strong>St</strong>einschlag und Lawinen<br />

Verminderung der Geschiebeproduktion der Bäche<br />

Soweit Rutschungen, <strong>St</strong>einschlag, Lawinen und Hochwasserereignisse nicht Menschen<br />

oder erhebliche Sachwerte gefährden, lassen sich diese Schutzwirkungen mit allen anderen<br />

Funktionen kombinieren. Nur grossflächige Kahlschläge, welche gesetzlich verboten<br />

sind, würden diese Schutzwirkungen gefährden.<br />

Wälder deren Schutzwirkungen darüber hinausgehen, werden in Kap. 3.2.2.1 behandelt.<br />

Es handelt sich um Wälder, die Menschen und erhebliche Sachwerte direkt vor Naturgefahren<br />

schützen, wo also ein grosses Schadenpotenzial gegeben ist.<br />

An <strong>Wald</strong>streifen entlang von <strong>St</strong>rassen werden in vielen Fällen besondere <strong>St</strong>abilitätsansprüche<br />

gestellt. Die Holznutzung in diesen Wäldern wird oft mit besonderen Sicherheitsauflagen<br />

erschwert.<br />

Das Ziel besteht in naturnahen <strong>Wald</strong>beständen und gesichertem Nachwuchs <strong>im</strong> gesamten<br />

Gebiet des WEP Tamina. Besonders stabile Bestände ohne grosse Lücken sind<br />

in Wäldern mit Vorrangfunktion Schutz vor Naturgefahren anzustreben. Dadurch n<strong>im</strong>mt<br />

die Gefährdung von Menschen und erheblichen Sachwerten durch Naturgefahren ab.<br />

Zweckmässige Massnahmen sind:<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 14<br />

• das Vorhandensein von <strong>Wald</strong> reicht aus, den Hochwasserabfluss der Gewässer<br />

und die Geschiebeproduktion der Bäche zu vermindern; eine gezielte <strong>Wald</strong>pflege<br />

zur Erhaltung dieser Wirkungen ist je nach Verhältnissen in einem geeigneten<br />

Masse unumgänglich.<br />

• sofern der <strong>Wald</strong> bewirtschaftet wird, sollen Vitalität, <strong>St</strong>abilität und Verjüngung gefördert<br />

werden.<br />

• min<strong>im</strong>ale Pflegemassnahmen in wasserführenden Bachtobeln; SF- und BSF-<br />

Wäldern<br />

• rechtzeitige <strong>St</strong>abilitätsdurchforstungen in Sicherheitsstreifen entlang von <strong>St</strong>rassen<br />

und Wanderwegen<br />

Der Forstdienst hat von Gesetzes wegen die Möglichkeit, Pflegemassnahmen anzuordnen<br />

(Art. 20 Abs. 5 WaG): wo es die Schutzerfüllung erfordert, stellen die Kantone eine<br />

min<strong>im</strong>ale Pflege sicher. Min<strong>im</strong>ale Pflege bedeutet, dass mit möglichst geringem Aufwand<br />

ein min<strong>im</strong>aler <strong>Wald</strong>zustand gesichert werden soll, der nachhaltig eine hohe<br />

Schutzwirkung erbringt. Die waldbaulichen Massnahmen sind zwingend auf die Schutzerfüllung<br />

auszurichten.<br />

Die Wegleitung des BUWAL, 1996: "Min<strong>im</strong>ale Pflegemassnahmen mit Schutzfunktionen"<br />

beschreibt dazu das praktische Vorgehen:<br />

Die Schutzwirkung des <strong>Wald</strong>es ist abhängig vom <strong>Wald</strong>zustand; die Schutzwaldpflege<br />

orientiert sich an einer möglichst naturnahen <strong>Wald</strong>entwicklung. Aufgrund der <strong>St</strong>andortsverhältnisse<br />

und Gefahrenprozesse werden Gebiete mit ähnlichen waldbaulichen Zielsetzungen,<br />

so genannte Zieltypen, ausgeschieden. Die <strong>St</strong>andorts- und die Schutzwaldkarte<br />

bilden die Grundlage für die Ausscheidung dieser Zieltypen. Für jeden Zieltyp wird<br />

der <strong>Wald</strong>zustand beschrieben, der eine möglichst hohe Schutzwirkung erwarten lässt<br />

(Anforderungsprofil).<br />

Die Anforderungsprofile dienen als Vorgabe für die Herleitung eines allfälligen Handlungsbedarfes<br />

(Min<strong>im</strong>alprofil) und umschrieben die langfristige waldbauliche Zielsetzung<br />

(Idealprofil). Die Herleitung des Handlungsbedarfes erfolgt durch den Vergleich des Min<strong>im</strong>alprofiles<br />

(SOLL) mit dem aktuellen <strong>Wald</strong>zustand (IST) unter Berücksichtigung der<br />

natürlichen Entwicklung. Handlungsbedarf besteht, wenn durch den Soll/Ist-Vergleich<br />

Massnahmen ausgewiesen werden, die mit verhältnismässigem Aufwand umgesetzt<br />

werden können. Mit einem Kontroll-System sind der Vollzug und die Wirksamkeit der<br />

Eingriffe zu überprüfen.<br />

3.1.1.4 Naturschutz<br />

Das <strong>Wald</strong>gebiet <strong>im</strong> WEP Tamina weist eine grosse Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf.<br />

Es sind viele wertvolle Lebensräume wie urwaldähnliche Wälder, Felsen und Pionierstandorte,<br />

seltene, artenreiche <strong>Wald</strong>gesellschaften oder eng mit Flach- und Hochmooren<br />

sowie Magerwiesen verzahnte Wälder vorhanden. Die grosse Bedeutung des Gebietes<br />

für die biologische Vielfalt <strong>im</strong> Kanton <strong>St</strong>. Gallen findet denn auch u.a. <strong>im</strong> kantonalen<br />

Richtplan, <strong>im</strong> kantonalen <strong>Wald</strong>reservatskonzept oder <strong>im</strong> Auerhuhnschutz-Konzept<br />

ihren Ausdruck.<br />

Die Erhaltung der Vielfalt setzt bei den meisten speziellen Lebensraumtypen eine zielgerichtete<br />

<strong>Wald</strong>pflege und Holznutzung voraus, die infolge wirtschaftlicher und struktureller<br />

Veränderungen aber seit längerer Zeit und zunehmend ausbleibt.<br />

Die hohe Attraktivität des Gebietes für Freizeit- und Sportaktivitäten wirkt sich auf die<br />

störungsempfindlichen Wildtiere negativ aus.<br />

Die Zielsetzung besteht in naturnahen <strong>Wald</strong>beständen <strong>im</strong> ganzen Gebiet: Besonders<br />

grosse Vielfalt an Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten wird in Wäldern mit Vorrang-<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 15<br />

funktion Naturschutz (Objektblätter VN 1, VN 2) angestrebt; es dürfen keine Verluste<br />

von heute bekannten Arten eintreten; bedrohte Arten sollen sich ausbreiten können.<br />

Bei der <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong>ung <strong>im</strong> WEP Tamina haben die Vertreter der allgemeinen<br />

Naturschutz-Anliegen, der Auerhuhngruppe Ostschweiz und der Ornithologischen Vereinigung<br />

Bad Ragaz mitgewirkt. Bei der Zielsetzung geht es vor allem um Erhaltung<br />

und/oder Wiederherstellung von Lebensräumen.<br />

3.1.1.5 Holznutzung und Holzverwendung<br />

Die Holznutzung kann mit Ausnahme von Naturwaldreservaten und Totholz- oder Altholzinseln<br />

<strong>im</strong> ganzen <strong>Wald</strong>per<strong>im</strong>eter eine mehr oder weniger grosse Rolle spielen. Sie erfolgt<br />

<strong>im</strong> Rahmen der gesetzlichen Freiräume und verfolgt Ziele des naturnahen <strong>Wald</strong>baus.<br />

Die Holznutzung ist somit <strong>im</strong> Rahmen der Vorrangfunktionen und der Speziellen<br />

Funktionen mit jeder andern <strong>Wald</strong>funktion vereinbar und muss selbst nicht als Vorrangfunktion<br />

auftreten. Allfällige Einschränkungen der Holznutzung durch Vorrangfunktionen<br />

oder andere spezielle Funktionen sind in den entsprechenden Beschreibungen begründet.<br />

Sofern Holz für Verbauungen oder sonstigen Eigenbedarf benötigt wird, ist darauf zu<br />

achten, dass die entsprechende Holznutzung nach Möglichkeit aus den nächst möglichen<br />

<strong>Wald</strong>ungen erfolgt.<br />

Bei öffentlichen Gebäuden ist ein Opt<strong>im</strong>um an einhe<strong>im</strong>ischem Holz zu verwenden. Die<br />

Möglichkeiten von modernen Holzheizungen (Holzschnitzel und -pellets) sind auszuschöpfen.<br />

3.1.1.6 Erschliessungen<br />

Unterhalt und allfällige Neuerstellung von <strong>Wald</strong>strassen haben sich an der Zielsetzung<br />

der festgelegten Funktionen zu orientieren.<br />

<strong>Wald</strong>strassen werden nur dann der Vorrangsfunktion Erholung angepasst, wenn die<br />

Kosten von den Nutzniessern getragen werden; andernfalls gilt der waldbauliche Min<strong>im</strong>alstandard.<br />

3.1.1.7 Erholung<br />

Tourismus, Freizeit- und Sportaktivitäten haben eine grosse wirtschaftliche Bedeutung<br />

für die Region Tamina. <strong>Wald</strong> und Landschaft spielen dementsprechend für die Tourismus-<br />

und Freizeitbranche eine wichtige Rolle.<br />

Von den Sommerbesuchern, die sich <strong>im</strong> <strong>Wald</strong> aufhalten, sind ein grosser Teil Wanderer,<br />

in zunehmendem Mass auch Freizeitsportler wie Mountainbiker oder Jogger.<br />

Bei den Winterbesuchern handelt es sich vor allem um Langläufer, Wanderer, Touren-<br />

Skifahrer und Schneeschuhläufer. Zunehmend werden sensible Gebiete begangen, welche<br />

bisher von <strong>St</strong>örungen verschont geblieben waren. Auch das Fliegen mit Hängegleitern<br />

kann Wildtiere <strong>im</strong> <strong>Wald</strong> stören. Es kommt vereinzelt zu Konflikten mit dem Naturoder<br />

Wildschutz. Die Lenkung der <strong>Wald</strong>besucher mit einem gezielten Infrastruktur-<br />

Angebot gewinnt daher laufend an Bedeutung.<br />

Noch sind sich wenige Erholungssuchende bewusst, dass das Gebiet ein wichtiger Lebensraum<br />

für Tiere und Pflanzen ist.<br />

Im WEP Tamina spielen folgende Bereiche eine recht intensive Rolle: Tourismus (Bergbahnen<br />

Pizol: Winter/Sommer), Skifahren und Snowboarden, Gleitschirmfliegen, Wan-<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 16<br />

derwege, Mountain-Biking und Trial. Hinsichtlich Gleitschirmfliegen und Mountain-<br />

Biking befinden sich in Anhang A1 bzw. A2 Verhaltensregeln, die grundsätzlich zu beachten<br />

sind.<br />

Andere Bereiche wie OL, Pfadfinder, Reiter und Kletterer sind betreffend Tangierung<br />

des <strong>Wald</strong>es <strong>im</strong> WEP Tamina von untergeordneter Bedeutung.<br />

Gemäss Zielsetzung (vgl. Kap. 3.1.2.2) sind die Erholungstätigkeiten und Erweiterungen<br />

derselben grundsätzlich auf die Gebiete mit Vorrangfunktion Erholung zu beschränken.<br />

Für sportliche und gesellschaftliche Anlässe sind ebenfalls diese Gebiete zu bevorzugen.<br />

Ab einer best<strong>im</strong>mten Grösse von solchen Anlässen muss be<strong>im</strong> Kantonsforstamt<br />

eine Bewilligung eingeholt werden.<br />

Der <strong>Wald</strong>bau wird nur dann der Vorrangfunktion Erholung angepasst, wenn die Kosten<br />

von den Nutzniessern übernommen werden. Andernfalls gilt der waldbaulich notwendige<br />

Min<strong>im</strong>alstandard.<br />

3.1.1.8 Jagd und Wildbestand<br />

Gemäss Art. 27 WaG haben die Kantone den Wildbestand so zu regeln, dass <strong>im</strong> Grundsatz<br />

eine natürliche Verjüngung mit standortsgerechten Baumarten ohne Schutzmassnahmen<br />

möglich ist. Obwohl das Wild durch die kantonale Jagdgesetzgebung gut geschützt<br />

ist, soll dieser Schutz durch die Ausscheidung von so genannten Wildruhezonen<br />

noch zusätzlich verstärkt werden. Wildruhezonen werden als WEP-Objekte (Objekte W1<br />

bis W4) mit speziellen Funktionen ausgeschieden und haben zum Ziel<br />

a) <strong>St</strong>örungen in wertvollen Wildlebensräumen zu verringern, um die natürliche <strong>Wald</strong>verjüngung<br />

zu gewährleisten<br />

b) vitale Lebensbedürfnisse des Wildes zu gewährleisten (z.B. Nahrung, Ruhe, Fortpflanzung<br />

/ Aufzucht, Bewegung, Flächenanspruch etc.)<br />

In den Wildruhezonen soll eine gute Jagdausübung zugunsten des natürlichen Aufkommens<br />

von Mischbaumarten stattfinden. Dazu bieten die Forstorgane nicht nur in Wildruhezonen,<br />

sondern <strong>im</strong> ganzen <strong>Wald</strong>, eine opt<strong>im</strong>ale Unterstützung durch Bejagungsschneisen,<br />

Hochsitze, Auflichten der <strong>Wald</strong>bestände sowie eine störungsverhindernde<br />

<strong>Wald</strong>pflege in der Setz- und Aufzuchtzeit in Frühjahr.<br />

3.1.1.9 Öffentlichkeitsarbeit<br />

Auf die unfassende Information der Öffentlichkeit wurde vor Inangriffnahme der <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong>ung<br />

grossen Wert gelegt. Es wurden folgende Informationen und Veranstaltungen<br />

durchgeführt:<br />

• Publikation der Informationsveranstaltung <strong>im</strong> "Sarganserländer" am 24. Dez. 2002<br />

• Informationsveranstaltung: 31. Januar 2003<br />

• Fragebogen an die Politischen Gemeinden Bad Ragaz und Pfäfers: 16. Dez. 2002<br />

• Fragebogen an die Arbeitsgruppen betr. allg. und lokalen Anliegen: 29. Jan. 2003<br />

3.1.2 <strong>Wald</strong>funktionen<br />

3.1.2.1 Begriff und Bedeutung<br />

Die Bezeichnung einer <strong>Wald</strong>funktion <strong>im</strong> WEP erfolgt als Vorrangfunktion und als spezielle<br />

Funktion gemäss den Richtlinien für die Ausarbeitung von <strong>Wald</strong>entwicklungsplänen <strong>im</strong><br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 17<br />

Kanton <strong>St</strong>. Gallen. Die Bewirtschaftung derartiger Wälder ist so vorzunehmen, dass insbesondere<br />

die Vorrangfunktion nachhaltig erfüllt wird. Wo keine entsprechende Bezeichnung<br />

erfolgt, stehen sich die verschiedenen Walsfunktionen ebenbürtig gegenüber. Es sind die<br />

allgemeinen Bewirtschaftungsgrundsätze und die durch bestehende Erlasse genannten Zielsetzungen<br />

zu befolgen (vgl. Kap. 2.4).<br />

3.1.2.2 Vorrangfunktionen<br />

Als Gebiete mit Vorrangfunktionen werden <strong>Wald</strong>flächen ausgeschieden, wenn ihnen bezüglich<br />

der Funktionen Schutz vor Naturgefahren, Naturschutz oder Erholung eine <strong>im</strong> Verhältnis<br />

zu anderen Nutzungen überdurchschnittliche Bedeutung zukommt. Die Überlagerung von<br />

zwei oder mehreren Vorrangfunktionen auf derselben Fläche ist nicht zulässig. Der Hinweis<br />

der einzelnen Flächen auf das entsprechende Objektblatt erfolgt mit der Bezeichnung VS<br />

(Vorrangfunktion Schutz), VN (Vorrangfunktion Naturschutz) oder VE (Vorrangfunktion Erholung).<br />

Liegen für eine Vorrangfunktion mehrere Objektblätter vor, werden sie in ihrer Reihenfolge<br />

nummeriert (z.B. VN 1, VN 2 usw.). Bezieht sich ein Objektblatt hingegen auf mehrere<br />

Teilflächen, so werden diese mit einer zweiten Ziffer durchnumeriert (z.B. VS 1.1, VS<br />

1.2 usw.).<br />

Eine explizite Vorrangfunktion Holznutzung wird nicht ausgeschieden. Diese Nutzfunktion ist<br />

auf der gesamten <strong>Wald</strong>fläche naturgemäss gegeben. Sie hat sich aber den erwähnten Vorrangfunktionen<br />

oder den nachfolgend beschriebenen speziellen Funktionen auf den diesbezüglich<br />

bezeichneten Flächen unterzuordnen. Die volks- und betriebswirtschaftliche Bedeutung<br />

der Holzproduktion für die Allgemeinheit wie für die einzelnen <strong>Wald</strong>eigentümer wurden<br />

bei der Erstellung des WEP berücksichtigt. Bei der Festlegung der Vorrangfunktionen und<br />

der speziellen Funktionen wurden die Aspekte der Nutzfunktion miteinbezogen, um allfälligen<br />

Nutzungskonflikten vorzubeugen.<br />

Bei Wäldern, welche mit einer Vorrangfunktion bezeichnet sind, jedoch in Bezug auf mehrere<br />

Kriterien eine überdurchschnittliche Bedeutung haben, können die anderen Kriterien als<br />

spezielle Funktionen (vgl. Kap. 3.1.2.3) hinzugefügt werden. Die Pflege und Bewirtschaftung<br />

richtet sich prioritär nach der Vorrangfunktion. Diese waldbaulichen Massnahmen sind aber<br />

mit den Zielen der speziellen Funktionen abzust<strong>im</strong>men.<br />

Die Vorrangfunktion Naturschutz kommt sowohl <strong>im</strong> WEP als auch <strong>im</strong> kantonalen Richtplan<br />

(Koordinationsblatt V31: Vorranggebiete Natur und Landschaft) vor. Die Vorrangfunktion<br />

Natur <strong>im</strong> Richtplan zielt auf den umfassenden Lebensraumschutz ab, während <strong>im</strong> WEP mit<br />

der Vorrangfunktion Naturschutz vor allem die Ziele der <strong>Wald</strong>bewirtschaftung angesprochen<br />

sind. Es ist daher nicht zwingend, dass die Einträge überall deckungsgleich sind. Bei Wäldern,<br />

welche <strong>im</strong> WEP mit der Vorrangfunktion Schutz vor Naturgefahren bezeichnet und <strong>im</strong><br />

kantonalen Richtplan als Vorranggebiet Natur und Landschaft ausgeschieden sind, sind die<br />

<strong>im</strong> Richtplan genannten Schutzziele bei der Bewirtschaftung und Pflege zu berücksichtigen.<br />

Eine Abweichung von den Schutzzielen ist nur zulässig, wenn sich der Schutz vor Naturgefahren<br />

anders nicht erreichen lässt.<br />

Die <strong>im</strong> Rahmen des WEP ausgeschiedenen Vorrangfunktionen dienen als wichtige Entscheidungsgrundlage<br />

für Verfahren bei Gemeinden und be<strong>im</strong> Kanton - wie z.B. für die Behandlung<br />

von Rodungsgesuchen oder von Bewilligungsverfahren für Bauten und Anlagen<br />

ausserhalb der Bauzone. Die Bewilligungsfähigkeit eines Vorhabens muss aber weiterhin <strong>im</strong><br />

Einzelfall geprüft werden, auch wenn <strong>im</strong> Rahmen des WEP die Interessenabwägung vorgezogen<br />

wurde.<br />

Mit der Ausscheidung von Vorrangfunktionen ergeben sich nachstehende Konsequenzen:<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 18<br />

Vorrangfunktion Gründe, die zur Ausscheidung führten <strong>Wald</strong>bauliche, betriebliche und hoheitliche<br />

Konsequenzen<br />

Schutz vor - Gebiet genügt den Anforderungen für • Nachweis für Projektwürdigkeit <strong>Wald</strong>bau C<br />

Naturgefahren <strong>Wald</strong>bau C (BSF-Ausscheidung), allen- (bzw. B) ist erbracht.<br />

falls für <strong>Wald</strong>bau B (SF-Ausscheidung)<br />

- Die Gebiete sind nach den Richtlinien zur<br />

BSF/SF-Ausscheidung des Kantons <strong>St</strong>.<br />

Gallen ausgeschieden<br />

• Der Forstdienst hat die Möglichkeit, Pfl egemassnahmen<br />

anzuordnen (Art. 20 Abs. 5<br />

WaG).<br />

• <strong>Wald</strong>bauliche Massnahmen sind zwingend<br />

auf die Schutzerfüllung auszurichten.<br />

Erholung - hoher Bedarf für Erholungssuchende • Einrichtungen wie Feuerstellen, Hütten,<br />

- Ausscheidung für Abgrenzung gegen- Vita-Parcours, Skipisten usw. sind (<strong>im</strong> g eüber<br />

an deren Interessen nötig<br />

setzlich zugelassenen Rahmen) grundsät z-<br />

- geeignete Lage in der Nähe von Siedlungsgebieten<br />

oder von Touristikzentren<br />

lich auf diese Gebiete zu beschränken (in sbesondere<br />

Neubauten).<br />

• Für sportliche und gesellschaftliche Vera nstaltungen,<br />

Anlässe und Aktivitäten, sind<br />

die Gebiete mit Vorrangfunktion "Erholung“<br />

zu bevorzugen;<br />

• Wegunterhalt und <strong>Wald</strong>bau werden der<br />

Funktion angepasst, sofern die Kosten von<br />

den Nutzniessern übernommen werden<br />

Naturschutz - besondere Schutzobjekte vorhanden, • waldbauliche Massnahmen haben sich<br />

deren Erhaltung die Unterordnung ande- nach dem vorrangigen Ziel zu richten; die<br />

rer Interessen verlangt.<br />

Baumartenzusammensetzung hat der na-<br />

- Lebensraumschutz für gefährdete oder türlichen <strong>Wald</strong>gesellschaft zu entsprechen.<br />

empfindliche Tierarten als besondere<br />

Zielsetzung<br />

• Ausnahmebewilligungen für Rodungen sind<br />

aufgrund Art. 5 Abs. 4 WaG besonders problematisch<br />

• diese Flächen können Bestandteil des<br />

kantonalen <strong>Wald</strong>reservatkonzeptes sein<br />

• der Einsatz der finanziellen Mittel für den<br />

Naturschutz <strong>im</strong> <strong>Wald</strong> hat in diesen Flächen<br />

Vorrang gegenüber dem übrigen <strong>Wald</strong><br />

• räumliche oder zeitliche Einschränkung der<br />

forstlichen Eingriffe und des Zutrittes der<br />

Bevölkerung sind möglich; allenfalls mü ssen<br />

gezielte waldbauliche Massnahmen<br />

verlangt werden<br />

• restriktive Handhabung für Bewilligungen<br />

von Veranstaltungen.<br />

Die Objektblätter mit den Vorrangfunktionen sind in Kap. 3.2.2 aufgeführt.<br />

3.1.2.3 Spezielle Funktionen<br />

Spezielle Funktionen beziehen sich auf <strong>Wald</strong>flächen oder einzelne Objekte, die nicht mit<br />

der Vorrangfunktion versehen werden, aber durch ihre Eigenart oder Bedeutung doch<br />

über die für den ganzen <strong>Wald</strong> geltende Multifunktionalität hinausgehen. Die Bezeichnung<br />

einer speziellen Funktion dient aber zugleich auch zur Lösung von Interessenkonflikten:<br />

Mit dem entsprechenden Eintrag <strong>im</strong> Plan wird dem jeweiligen Anliegen einerseits<br />

eine Berechtigung attestiert, andererseits wird diese aber auf eine festgelegte <strong>St</strong>recke<br />

(z.B. Skiloipe) oder auf eine eingetragene Fläche (z.B. Wildruhezone) beschränkt. Damit<br />

dient die Bezeichnung von speziellen Funktionen unter anderem auch zur Kanalisierung<br />

und <strong>St</strong>euerung von Freizeitaktivitäten.<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 19<br />

Die Flächen und Objekte sind thematisch gegliedert und <strong>im</strong> Plan mit der Nummer des<br />

entsprechenden Objektblattes versehen. Flächen mit einer speziellen Funktion sollen<br />

sich in der Regel nicht überlappen. Die Überlagerung mit einer Vorrangfunktion ist hingegen<br />

möglich (vgl. Kap. 3.1.2.2).<br />

Die Objektblätter mit den speziellen Funktionen sind in Kap. 3.2.3 aufgeführt.<br />

3.1.3 Konfliktbehandlung<br />

Besteht für ein Gebiet oder eine Funktion ein Interessenkonflikt, für den <strong>im</strong> Planungsprozess<br />

keine Einigung erzielt werden konnte, so wird dieser offene Konflikt auf dem<br />

Plan und einem Objektblatt dargestellt. Im WEP Tamina ist das Gebiet Schwarzbüel<br />

(Pardiel) zur Zeit der Vernehmlassung als offener Konflikt bezeichnet (Objektblatt K 1).<br />

Unter "Vorgehen" wird eine Beschreibung der weiteren Schritte mit einer klaren Aufgabenzuweisung<br />

festgelegt.<br />

3.1.4 Übrige <strong>Wald</strong>ungen<br />

Sofern keine Vorrangfunktionen und keine speziellen Funktionen zugewiesen wurden,<br />

gelten die Feststellungen der Schutzwaldkartierung des Kantons <strong>St</strong>. Gallen (Dez. 2003).<br />

Solche Wälder sind insbesondere <strong>im</strong> Südteil des Per<strong>im</strong>eters des WEP Tamina vorhanden.<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 20<br />

3.2 Objektblätter<br />

3.2.1 Übersicht Objektblätter<br />

3.2.1.1 WEP-Objekte mit Vorrangfunktionen<br />

Nr. Seite Titel Gemeinde<br />

VS 1 22 Schutzwald Valenserberg Pfäfers<br />

VN 1 23 Naturschutzwald Pardiel Bad Ragaz<br />

VN 2 25 Naturschutzwald Lasa Pfäfers<br />

VE 1 26 Erholungswald Giessenpark Bad Ragaz<br />

Tabelle 2: Übersicht über die Objektblätter mit Vorrangsfunktionen <strong>im</strong> WEP Tamina und deren<br />

Zuordnung zu den Gemeinden<br />

3.2.1.2 WEP-Objekte mit speziellen Funktionen<br />

Nr. Seite Titel Name Bedeutung Gemeinde<br />

N 1 27 Naturwaldreservat 104.0 Badtobel BSF/Per<strong>im</strong>eteränderung Bad Ragaz<br />

N 2 28 Naturwaldreservat 99.0 Findelserwald-Nord BSF / Lawinenzug Pfäfers<br />

N 3 29 Sonderwaldreservat 100.1 <strong>St</strong>rangentobel-<br />

Rotbergli<br />

BSF/Per<strong>im</strong>eteränderung Pfäfers<br />

N 4 30 Naturwaldreservat 100.2 <strong>Wald</strong>boden-West BSF/Per<strong>im</strong>eteränderung Pfäfers<br />

N 5 31 Naturwaldreservat 98.1/2 Schüelen BSF/Per<strong>im</strong>eteränderung Pfäfers<br />

N 6 32 Sonderwaldreservat 97.0 Melcherlisberg BSF/Per<strong>im</strong>eteränderung Pfäfers<br />

N 7 33 Naturwaldreservat 96.2 <strong>St</strong>. Martin -<br />

Zeigertobel<br />

SF / Per<strong>im</strong>eteränderung Pfäfers<br />

N 8 34 Naturwaldreservat 96.1 <strong>St</strong>. Martin - Sardona<br />

BSF; Alpholzerei; NWR Pfäfers<br />

N 9 35 Förderungsgebiet Auerhuhn Pardiel -<br />

Vilterser Alp<br />

Artenschutz Bad Ragaz<br />

N10 36 <strong>Wald</strong>ränder Pfäfers Artenvielfalt Pfäfers<br />

N11 37 <strong>Wald</strong>ränder Vättis Artenvielfalt Pfäfers<br />

N12 38 <strong>Wald</strong>ränder Valens Artenvielfalt Pfäfers<br />

N13 39 <strong>Wald</strong>ränder Bad Ragaz Artenvielfalt Bad Ragaz<br />

E 1 40 Flugroute Hängegleiter Lasa - Pardiel Sport Bad Ragaz,<br />

Pfäfers<br />

E 2 41 Langlaufloipen <strong>St</strong>. Margretherberg Sport Pfäfers<br />

E 3 42 Langlaufloipen Vättis Sport Pfäfers<br />

W 1 43 Wildruhezonen Pardiel Wildlebensraum Bad Ragaz<br />

W 2 44 Wildruhezone <strong>St</strong>. Margretherberg Wildlebensraum Pfäfers<br />

W 3 45 Wildruhezone Vadura Wildlebensraum Pfäfers<br />

W 4 46 Wildruhezone Monteluna Wildlebensraum Pfäfers<br />

L 1 47 Freihaltezonen Schafe/Ziegen Guaggis und<br />

Wislichopf<br />

Landwirtschaft Pfäfers<br />

Tabelle 3: Übersicht über die Objektblätter mit speziellen Funktionen <strong>im</strong> WEP Tamina und deren<br />

Zuordnung zu den Gemeinden<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 21<br />

3.2.1.3 WEP-Objekt mit offenem Konflikt<br />

Nr. Seite Titel Name Bedeutung Gemeinde<br />

K 1 48 Erholungs- und Naturschutzwald Schwarzbüel Wintersport und<br />

Raufusshühner<br />

Bad Ragaz<br />

Tabelle 4: Objektblatt K 1 mit ungelöstem Konflikt<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 22<br />

3.2.2 Objektblätter "Vorrangfunktionen"<br />

3.2.2.1 Vorrangfunktion Schutz vor Naturgefahren (VS)<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Vorrangfunktion Schutz vor Naturgefahren<br />

Titel V A L E N S E R B E R G Nr VS 1<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen Bannwald - Valenserberg - Lavadiel<br />

Ausgangslage Grosse <strong>Wald</strong>komplexe mit BSF und SF. Im Per<strong>im</strong>eter integriert sind kleine<br />

Randwälder mit Multifunktionalität sowie ist das Sonderwaldreservat 211.0.<br />

Konflikt Erhöhtes <strong>St</strong>örungspotential des Wildlebensraumes durch Variantenskifahrer,<br />

Snowboarder und Hängegleiter. Die dadurch verursachte Verdrängung des<br />

Schalenwildes in den <strong>Wald</strong>, stört das das standortsgerechte Aufwachsen des<br />

Jungwaldes. Auch <strong>St</strong>örung der Raufusshühner.<br />

Ziel / Absichten - Schutz des Dorfes Valens sowie der Verbindungsstrassen Bad Ragaz -<br />

Valens - Vasön und Valens - Obersäss<br />

- Schutz des Jungwaldes und der Baumartenvielfalt<br />

- Schutz der Raufusshühner<br />

- Ziele der BSF- und SF-Wälder sind mit Sonderwaldreservat 211.0 (Valenserberg)<br />

vereinbar<br />

- Gewässerschutz<br />

Massnahmen - Förderung der Nachhaltigkeit in BSF- und SF-Wälder; zwingende Ausrichtung<br />

des <strong>Wald</strong>baus auf die Schutzerfüllung<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

- Förderung der natürlichen Baumartenzusammensetzung<br />

- Bejagungskonzept Schalenwild erarbeiten<br />

- Konzept zur Lenkung von Tourismus und Sport erarbeiten<br />

- Förderungsgebiete für Raufusshühner anstreben; Hinweis- und (bei Bedarf)<br />

Verbotstafeln für störende Sport- und Erholungstätigkeiten errichten<br />

- Umsetzungsplanung baldmöglichst<br />

- <strong>Wald</strong>bau entsprechend dem Handlungsbedarf<br />

- Hinweis- bzw. Verbotstafeln: verbesserter Vollzug der bestehenden Hinweise<br />

und Neuerstellung möglichst umgehend, spätestens nach Erlass des<br />

WEP<br />

- Festlegung einer Hauptflugroute für Hängegleiter (vgl. Objektblatt E 1)<br />

- Grundwasserschutzzonen S3 und S2; auch Gewässerschutzbereich A<br />

Finanzierung durch Nutzniesser und/oder Verursacher<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

nach Erlass des WEP<br />

Federführung Kreisforstamt zusammen mit Revierförster, Wildhüter und Jagdgesellschaft<br />

Beteiligte Pol. Gde. Pfäfers, Auerhuhngruppe Ostschweiz, Fluggruppe Pizol<br />

Information - Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

- Hängegleiter: www.fluggruppepizol.ch<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 23<br />

Grundlagen<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

- Auerhuhn-Schutzkonzept Kanton <strong>St</strong>. Gallen; Oktober 2001<br />

- Gewässerschutzkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen; Oktober 2003<br />

- Grundwasserschutzzone Therme Pfäfers<br />

Karte Landeskarte 1:25'000 - Blatt Sargans<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 24<br />

3.2.2.2 Vorrangfunktion Natur und Landschaft (VN)<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Vorrangfunktion Natur und Landschaft<br />

Titel P A R D I E L Nr. VN 1<br />

Gemeinde Bad Ragaz<br />

Lokalnamen Matells - Pardiel – Gitzichrumma<br />

Ausgangslage Dieser Per<strong>im</strong>eter erstreckt sich infolge der hohen Bedeutung des Naturschutzes<br />

ausnahmsweise auch über BSF-<strong>Wald</strong>ungen. Kant. Richtplan: Lebensraum<br />

bedrohter Arten; Kern- und Schongebiete; wertvoller Lebensraum für gefährdete<br />

und/oder empfindliche Tierarten (v.a. Raufusshühner).<br />

Konflikt Raufusshühner: Kükenaufzucht erfolgt zwischen Mitte April und Mitte Juli.<br />

<strong>St</strong>örungen v.a. durch Winter-Tourismus sowie durch Pilz- und Beerensammler<br />

sind dem Lebensraum vor allem in dieser Periode nicht zuträglich. Lösungsansätze:<br />

vgl. Objektblatt K 1 (Schwarzbüel)<br />

Ziel / Absichten - natürliche Baumartenzusammensetzung anstreben; <strong>Wald</strong>struktur öffnen<br />

- Schutz und Förderung von Fauna und Flora<br />

- Lebensraum für Raufusshühner schützen und verbessern<br />

- <strong>St</strong>örungen durch Freizeit-Aktivitäten auf ein verträgliches Mass reduzieren<br />

- Skitourismus <strong>im</strong> bisherigen Umfang gewährleisten (vgl. K 1, Seite 46)<br />

- Zielsetzung Richtplanung und Gewässerschutz erfüllen<br />

Massnahmen - Ausrichtung des <strong>Wald</strong>baus auf die Naturschutz-Zielsetzung: ggf. Sonderwaldreservat<br />

anstreben<br />

- Förderungsgebiete für Raufusshühner anstreben; Hinweis- ggf. Verbottafeln<br />

für störende Sport- und Erholungstätigkeiten errichten<br />

- Abst<strong>im</strong>men mit Zielsetzung mit Objektblättern K 1 (Schwarzbüel) und N 9<br />

(Förderungsgebiet Auerhuhn)<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

- <strong>im</strong> Rahmen der regulären <strong>Wald</strong>bewirtschaftung entsprechend Handlungsbedarf<br />

und Prioritäten<br />

- <strong>Wald</strong>bau in Koordination mit dem umgebenden BSF-<strong>Wald</strong><br />

- Hinweis- ggf. Verbotstafeln: möglichst umgehend, spätestens nach Erlass<br />

des WEP<br />

- Per<strong>im</strong>eter beinhaltet <strong>im</strong> Bereich "Haldenberg" einen Gewässerschutzbereich<br />

C<br />

Finanzierung forstliche Beitrage und/oder Beiträge der Raumplanung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

Projektstart ab 2005<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Information - Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

- Auerhuhngruppe Ostschweiz; Vogelwarte Sempach (Konzept P. Mollet)<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 25<br />

Grundlagen<br />

Dokumente - Richtplan des Kantons <strong>St</strong>. Gallen, 2003<br />

- Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

- Auerhuhn-Schutzkonzept Kanton <strong>St</strong>. Gallen; Oktober 2001<br />

- Projektskizze zum Auerhuhnschutz-Konzept Pardiel; Schweiz. Vogelwarte<br />

Sempach, 3. Nov. 2003 (P. Mollet, P. Eggenberger)<br />

- Gewässerschutzkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen; Oktober 2003<br />

Karte Landeskarte 1:25'000 - Blatt Sargans<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 26<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Vorrangfunktion Natur und Landschaft<br />

Titel L A S A Nr VN 2<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen Bannwald - Lasnertobel<br />

Ausgangslage Grosse <strong>Wald</strong>komplexe mit seltenen <strong>Wald</strong>gesellschaften. Der Per<strong>im</strong>eter umfasst<br />

infolge der hohen Bedeutung des Nauturschutzes ausnahmsweise auch<br />

BSF-<strong>Wald</strong>ungen. Ein wertvoller Lebensraum für gefährdete und/oder empfindliche<br />

Tierarten (v.a. Raufusshühner). <strong>St</strong>arke Zunahme von Sport und Tourismus<br />

in den letzten 20 Jahren.<br />

Konflikt Das Gebiet ist nach Artenförderungsprojekt Auerhuhn (Robin, Juni 2004) Prioritätsgebiet<br />

2 (Vernetzungsraum) für Raufusshühner. Kükenaufzucht erfolgt<br />

zwischen Mitte April und Mitte Juli: <strong>St</strong>örungen durch Tourismus sowie durch<br />

Pilz- und Beerensammler sind dem Lebensraum insbesondere in dieser Zeit<br />

nicht zuträglich.<br />

Ausserdem besteht ein Konflikt zwischen Sport, Tourismus und Freizeit-<br />

Suchenden: das Schalenwild wird in den <strong>Wald</strong> verdrängt, wo dieses die Jungwaldentwicklung<br />

negativ beeinflusst.<br />

Ziel / Absichten - Schutz und Förderung von Fauna und Flora<br />

- Lebensraum für Raufusshühner schützen und verbessern<br />

- <strong>St</strong>örungen durch Sport- und Erholungstätigkeiten auf ein verträgliches<br />

Mass reduzieren<br />

- Zielsetzung Gewässerschutz erfüllen<br />

Massnahmen - natürliche Baumartenzusammensetzung anstreben<br />

- Bejagungskonzept Schalenwild erarbeiten<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

- Konzept zur Lenkung von Tourismus und Sport erarbeiten<br />

- Ausrichtung des <strong>Wald</strong>baus auf die Naturschutz-Zielsetzung<br />

- Förderungsgebiete für Raufusshühner anstreben; Hinweis- ggf. Verbottafeln<br />

für störende Sport- und Erholungstätigkeiten errichten<br />

- <strong>im</strong> Rahmen der regulären <strong>Wald</strong>bewirtschaftung entsprechend Handlungsbedarf<br />

und Prioritäten<br />

- <strong>Wald</strong>bau in Koordination mit dem umgebenden BSF-<strong>Wald</strong><br />

- Hinweis- ggf. Verbotstafeln: möglichst umgehend, spätestens nach Erlass<br />

des WEP; insbesondere keine Variantenskifahrer bei Pkt. 2222 "Laufböden"<br />

anbringen<br />

- Per<strong>im</strong>eter beinhaltet <strong>im</strong> Bereich "Haldenberg" einen Gewässerschutzbereich<br />

Finanzierung forstliche Beitrage und/oder Beiträge der Raumplanung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

Projektstart ab 2005<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

- Jagd<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 27<br />

Grundlagen<br />

Information - Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

- Auerhuhngruppe Ostschweiz; Vogelwarte Sempach (Konzept P. Mollet)<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

- Auerhuhn-Schutzkonzept Kanton <strong>St</strong>. Gallen; Oktober 2001<br />

- Gewässerschutzkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen; Oktober 2003<br />

Karte Landeskarte 1:25'000 - Blatt Sargans<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 28<br />

3.2.2.3 Vorrangfunktion Erholung (VE)<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Vorrangfunktion Erholung<br />

Titel G I E S S E N P A R K Nr VE 1<br />

Gemeinde Bad Ragaz<br />

Lokalname Giessenpark<br />

Ausgangslage Klassischer Erholungswald in fast allen Varianten; beliebt und viel begangen<br />

von Jung und Alt. Die juristische festgestellte <strong>Wald</strong>fläche unterliegt der <strong>Wald</strong>gesetzgebung.<br />

Konflikt keine<br />

Ziel / Absichten - Erhaltung als typischer Erholungswald<br />

- Förderung standortsgerechter Baumarten, aber Erhaltung der Exoten<br />

- Nutzung <strong>im</strong> bisherigen Rahmen gewährleisten<br />

- ökologische Ausgleichsmassnahmen bei allfälliger Erweiterung des Golfplatzes<br />

Massnahmen - naturnahe <strong>Wald</strong>pflege gestützt auf landschaftsschützerische Gesichtspunkte<br />

- alte Bäume und Exoten erhalten<br />

- wertvolle, seltene Baumarten (z.B. Schwarzpappeln) erhalten und fördern<br />

- Fichten an Ausbreitung hindern<br />

- Massnahmen und Aktivitäten sind gewässerschutzkonform<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

- auf Bedürfnisse der Erholungssuchenden <strong>im</strong> Rahmen der Möglichkeiten<br />

eingehen<br />

- laufende Umsetzung<br />

- Giessenpark beinhaltet Gewässerschutzzonen S2 und S3 sowie Rechtskräftiges<br />

Areal und ist gesamthaft mit einem Gewässerschutzbereich A<br />

überlagert<br />

Finanzierung durch Nutzniesser und/oder Verursacher<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

ab 2005<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte Pol. Gde. Bad Ragaz<br />

Information - Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

- Ornithologische Vereinigung Bad Ragaz<br />

Dokumente - Nutz- und Schutzkonzept Alpenrhein; Vertiefung Bereich Bad Ragaz<br />

- Baumkartierung Giessenpark 1997/98<br />

- Gewässerschutzkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen; Oktober 2003<br />

Karte Landeskarte 1:25'000 - Blatt Sargans<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 29<br />

3.2.3 Objektblätter "Spezielle Funktionen"<br />

3.2.3.1 Spezielle Funktion Natur und Landschaft (N)<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>reservat NWR 104.0 Nr N 1<br />

Gemeinde Bad Ragaz<br />

Lokalname Badtobel<br />

Ausgangslage BSF-<strong>Wald</strong>; jedoch als NWR vorgeschlagen<br />

Konflikt BSF-<strong>Wald</strong> und NWR schliessen sich in der Regel aus<br />

Ziel / Absichten<br />

Konfliktlösung zugunsten BSF<br />

Massnahmen - das NWR 104.0 ist aus dem <strong>Wald</strong>reservatskonzept zu streichen<br />

- Erarbeitung eines Konzeptes für die Sicherheitsholzschläge<br />

- <strong>Wald</strong>bewirtschaftung gemäss Handlungsbedarf<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Bereinigung des Konzeptes <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen<br />

Finanzierung durch Nutzniesser der Badtobelstrasse<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

ab 2005<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - TBA<br />

Information<br />

- <strong>St</strong>rassenkreis-Inspektorat Buchs<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

- Unterhaltsregelung Februar 2004<br />

Karte Überwachungs- und Unterhaltskonzept <strong>St</strong>rasse Bad Ragaz - Altes Bad<br />

Pfäfers (FS Geotechnik 01.03.2004)<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 30<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>reservat NWR 99.0 Nr N 2<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen Findelserwald-Nord<br />

Ausgangslage BSF-<strong>Wald</strong> als NWR vorgeschlagen<br />

Konflikt BSF -<strong>Wald</strong> und NWR sind in der Regel nicht möglich<br />

Ziel / Absichten<br />

ausnahmsweise ist diese Überlagerung möglich, da es sich um <strong>Wald</strong> in einem<br />

Lawinenzug handelt<br />

Massnahmen keine aktiven Massnahmen nötig<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

ab 2005<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumentwicklung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Kreisforstamt III<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 31<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>reservat SWR 100.1 Nr N 3<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen <strong>St</strong>rangentobel - Rotbergli<br />

Ausgangslage BSF-<strong>Wald</strong> als SWR vorgeschlagen<br />

Konflikt BSF-<strong>Wald</strong> und SWR sind je nach Zielsetzung des SWR möglich<br />

Ziel / Absichten<br />

Konfliktlösung zugunsten des BFS-<strong>Wald</strong>es<br />

Massnahmen - das SWR 100.1 ist aus dem <strong>Wald</strong>reservatskonzept zu streichen<br />

- Bewirtschaftung gemäss Handlungsbedarf des BSF-<strong>Wald</strong>es<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Bereinigung des Konzeptes <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumentwicklung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 32<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>reservat NWR 100.2 Nr N 4<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen <strong>Wald</strong>boden - <strong>St</strong>rangentobel<br />

Ausgangslage BSF-<strong>Wald</strong> als NWR vorgeschlagen<br />

Konflikt BSF-<strong>Wald</strong> und NWR schliessen sich in der Regel aus<br />

Ziel / Absichten<br />

diese Überlagerung ist hier ausnahmsweise nur oberhalb der Alpen möglich<br />

Massnahmen - die Teile unterhalb der Alpen des NWR 100.2 sind aus dem <strong>Wald</strong>reservatskonzept<br />

zu streichen; demgegenüber kann oberhalb der Alpen bis<br />

zum "Ghürstobel" eine Erweiterung vorgenommen werden<br />

- Bewirtschaftung gemäss Handlungsbedarf des BSF-<strong>Wald</strong>es<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Bereinigung des Konzeptes <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumentwicklung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 33<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>reservat NWR 98.1 und 98.2 Nr N 5<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen Schüelen<br />

Ausgangslage BSF-<strong>Wald</strong> als NWR vorgeschlagen<br />

Konflikt BSF-<strong>Wald</strong> und NWR schliessen sich in der Regel aus<br />

Ziel / Absichten<br />

diese Überlagerung ist hier entsprechend der Zielsetzung für das Teilgebiet<br />

98.2 möglich<br />

Massnahmen - der Teil 98.1 aus dem <strong>Wald</strong>reservats-Konzept streichen; demgegenüber<br />

kann <strong>im</strong> Gebiet "Wolfjos" eine Erweiterung des NWR vorgenommen werden<br />

- Bewirtschaftung gemäss Handlungsbedarf des BSF-<strong>Wald</strong>es<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Bereinigung des Konzeptes <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 34<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>reservat SWR 97.0 Nr N 6<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen Melcherlisberg<br />

Ausgangslage BSF-<strong>Wald</strong> als SWR vorgeschlagen<br />

Konflikt BSF-<strong>Wald</strong> und SWR sind je nach Zielsetzung SWR möglich<br />

Ziel / Absichten<br />

Konfliktlösung zugunsten BSF<br />

Massnahmen - das SWR 97.0 ist aus dem <strong>Wald</strong>reservatskonzept zu streichen<br />

- <strong>Wald</strong>bewirtschaftung des BSF-<strong>Wald</strong>es gemäss Handlungsbedarf<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Bereinigung des Konzeptes <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 35<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>reservat NWR 96.2 Nr N 7<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen <strong>St</strong>. Martin - Zeigertobel ("Panära")<br />

Ausgangslage SF-<strong>Wald</strong> als NWR vorgeschlagen; Schutz der <strong>St</strong>rasse<br />

Konflikt SF-<strong>Wald</strong> und NWR sind möglich, wenn Zielsetzung NWR dies zulässt<br />

Ziel / Absichten<br />

Konfliktlösung zugunsten der SF<br />

Massnahmen - das NWR 96.2 ist aus dem <strong>Wald</strong>reservats-Konzept zu streichen<br />

- <strong>Wald</strong>bewirtschaftung gemäss Konzept Revierförster S. Nigg<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Bereinigung des Konzeptes <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 36<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>reservat NWR 96.1 Nr N 8<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen <strong>St</strong>. Martin - Sardona:<br />

- N 8.1: Chilchli / Schiterwäldli<br />

- N 8.2 "Alphüttenholzerei" (diverse <strong>Wald</strong>flächen)<br />

- N 8.3 Restliche <strong>Wald</strong>flächen<br />

Ausgangslage SF- und BSF-<strong>Wald</strong> als NWR vorgeschlagen<br />

Konflikt SF-<strong>Wald</strong> und NWR sind möglich, wenn Zielsetzung NWR dies zulässt; BSF-<br />

<strong>Wald</strong> und NWR schliessen sich <strong>im</strong> Grundsatz aus<br />

Ziel / Absichten<br />

<strong>Wald</strong>eigentümer wünschen wie bisher die Möglichkeit einer sehr extensiven<br />

<strong>Wald</strong>nutzung für den Eigenbedarf: die so genannte Alphüttenholzerei soll in<br />

best<strong>im</strong>mten Teilen möglich sein. Konfliktlösung zugunsten der SF<br />

Massnahmen - N 8.1: BSF- <strong>Wald</strong>; aus <strong>Wald</strong>reservatskonzept streichen<br />

- N 8.2: Alphüttenholzerei; aus <strong>Wald</strong>reservatskonzept streichen<br />

- N 8.3: Restliche Flächen; NWR sowie SWR (Sardonawald)<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Bereinigung des Konzeptes <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

- Vorschlag Revierförster <strong>St</strong>. Nigg betreffend Alphüttenholzerei vom 28. Oktober<br />

2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 37<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel Förderungsgebiet Auerhühner Nr N 9<br />

Gemeinde Bad Ragaz<br />

Lokalnamen Pardiel - Vilterser Alp<br />

Ausgangslage - Vorranggebiet für Erhaltung/Regeneration des kantonalen Auerhuhn-<br />

Bestandes; Winterstörungen (v.a. Variantenfahrer durch Ski- und Snowboarder,<br />

Schneeschuhwanderer) und Sommerstörungen (v.a. Hunde, Biker,<br />

Trial) vorhanden<br />

- dieses Förderungsgebiet liegt überlagert das Vorrangobjekt Naturschutz<br />

VN 1 (Pardiel) und den offenen Konflikt K 1 (Schwarzbüel)<br />

Konflikt v.a. mit Objekt K 1 (Schwarzbüel); Wintertourismus und Raufusshühner<br />

Ziel / Absichten<br />

Konfliktlösung zugunsten des Förderungsgebietes Auerhühner<br />

Massnahmen - <strong>Wald</strong>: Auflichtung strukturarmer Bestände; Tanne und Buche fördern; bekannte<br />

und potentielle Schlaf und Äsungsbäume erhalten<br />

- ggf. SWR einrichten<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Das Förderungsgebiet basiert auf der Projektskizze zum Auerhuhnschutzkonzept<br />

Pardiel von Nov. 2003; nächste Schritte erfolgen ab Mai 2004; Gemeindeschutzverordnung<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente - Auerhuhn-Schutzkonzept Kanton <strong>St</strong>. Gallen; Oktober 2001<br />

- Projektskizze zum Auerhuhnschutz-Konzept Pardiel; Schweiz. Vogelwarte<br />

Sempach, 3. Nov. 2003 (P. Mollet, P. Eggenberger)<br />

- Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Konzept <strong>Wald</strong>reservate Kanton <strong>St</strong>. Gallen; März 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1155 Sargans<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 38<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>ränder Pfäfers Nr N 10<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen - N 10.1 Valur<br />

- N 10.2 Eichbüel<br />

- N 10.3 Ruine Wartenstein<br />

- N 10.4 Siechrüti<br />

Ausgangslage 4 sonnenexponierte <strong>Wald</strong>ränder mit u.a. Eichen, Spitzahornen und diversen<br />

<strong>St</strong>räuchern<br />

Konflikt - - - - -<br />

Ziel / Absichten Artenreichtum verbessern<br />

Massnahmen <strong>Wald</strong>randpflege<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

ab 2005<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente Vorschlag Revierförster A. Rupp vom Jan. 2004<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1155 Sargans<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 39<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>ränder Vättis Nr N 11<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen - N 11.1 Gaspuswald<br />

- N 11.2 Gamswald<br />

- N 11.3 Rofanetsachli<br />

- N 11.4 Pardätsch<br />

- N 11.5 Gonscherola<br />

- N 11.6 Breitägerten<br />

- N 11.7 Luterenzug<br />

Ausgangslage 7 sonnenexponierte <strong>Wald</strong>ränder mit u.a. Eichen, Spitzahornen und diversen<br />

<strong>St</strong>räuchern<br />

Konflikt - - - - -<br />

Ziel / Absichten Artenreichtum verbessern<br />

Massnahmen gezielte <strong>Wald</strong>randpflege<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

ab 2005<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente Vorschlag Revierförster S. Nigg vom Dez. 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 40<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>ränder Valens Nr N 12<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen 12.1 Valenserberg - 12.2 Vasön<br />

Ausgangslage zahlreiche sonnenexponierte <strong>Wald</strong>ränder mit u.a. Eichen, Spitzahornen und<br />

diversen <strong>St</strong>räuchern<br />

Konflikt - - - - -<br />

Ziel / Absichten Artenreichtum verbessern<br />

Massnahmen gezielte <strong>Wald</strong>randpflege<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

ab 2005<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente Vorschlag Revierförster U. Kühne vom Jan. 2004<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 41<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Natur und Landschaft<br />

Titel <strong>Wald</strong>ränder Bad Ragaz Nr N 13<br />

Gemeinde Bad Ragaz<br />

Lokalnamen - 13.1 Gitzichrumma<br />

- 13.2 Brintschingg<br />

- 13.3 Padaduris<br />

Ausgangslage zahlreiche sonnenexponierte <strong>Wald</strong>ränder mit u.a. Eichen, Spitzahornen und<br />

diversen <strong>St</strong>räuchern<br />

Konflikt - - - - -<br />

Ziel / Absichten Artenreichtum verbessern<br />

Massnahmen gezielte <strong>Wald</strong>randpflege<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

ab 2005<br />

Finanzierung forstliche Beiträge und/oder Beiträge der Raumplanung<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

2010<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

Information<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente Vorschlag Revierförster A. Widrig vom Jan. 2004<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 42<br />

3.2.3.2 Spezielle Funktion Erholung und Sport (E)<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Erholung und Sport<br />

Titel Flugroute für Hängegleiter Nr E 1<br />

Gemeinden Bad Ragaz und Pfäfers<br />

Lokalname Lasa - Pardiel<br />

Ausgangslage Bei Überflug von <strong>Wald</strong> gilt das Luftrecht, nicht das <strong>Wald</strong>gesetz des Bundes<br />

Konflikt <strong>St</strong>örungspotential Lebensraum von Gamswild, Rotwild und Raufusshühnern<br />

Ziel / Absichten - <strong>St</strong>örungen der Fauna min<strong>im</strong>ieren<br />

- Definition einer opt<strong>im</strong>ierten Hauptflugroute<br />

- Benützung der offiziellen <strong>St</strong>artplätze: Laufböden und Pizolhütte<br />

Massnahmen - Informationen über die Hauptflugroute an allen Bahnstationen<br />

- Festlegung eines Haupt-Zeitfensters (jahreszeitlich)<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Finanzierung Verursacher<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

- Koordination mit Eigentümern (Zugang) und Pizolbahnen (Information)<br />

- regionales Konzept Sarganserland (in Bearbeitung)<br />

- etliche Massnahmen bereits ausgeführt (vgl. Internet)<br />

2005<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - Fluggruppe Pizol (FGP)<br />

Information<br />

- <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

- Jagd<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Auerhuhn-Schutzkonzept Kanton <strong>St</strong>. Gallen; Oktober 2001<br />

- Praxishilfe BUWAL 1997 (R. Schnidrig)<br />

- www.fluggruppepizol.ch<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1155 Sargans<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 43<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Erholung und Sport<br />

Titel Langlaufloipen <strong>St</strong>. Margretenberg Nr E 2<br />

Gemeinden Pfäfers<br />

Lokalname <strong>St</strong>. Margretenberg: Tristeli - Furggels - Sennhus – Fürggli<br />

Ausgangslage bestehend; tangiert den <strong>Wald</strong> nicht direkt<br />

Konflikt - - - - -<br />

Ziel / Absichten <strong>St</strong>örungen Fauna min<strong>im</strong>ieren<br />

Massnahmen Informationen<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Finanzierung Verursacher<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

Federführung Forstdienst<br />

Koordination mit Skilift Furggels<br />

ab Erlass des WEP Tamina<br />

Beteiligte - Langlaufclub <strong>St</strong>. Margretenberg<br />

Information<br />

- <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Auerhuhn-Schutzkonzept Kanton <strong>St</strong>. Gallen; Oktober 2001<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1155 Sargans<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 44<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Erholung und Sport<br />

Titel Langlaufloipen Vättis Nr E 3<br />

Gemeinden Pfäfers<br />

Lokalname E 3.1 Gaspus - E 3.2 Kunkels<br />

Ausgangslage bestehend; z.T. auf <strong>Wald</strong>weg, tangiert den <strong>Wald</strong> nicht direkt<br />

Konflikt - - - - -<br />

Ziel / Absichten <strong>St</strong>örungen Fauna min<strong>im</strong>ieren<br />

Massnahmen rechtzeitiges Entfernen von <strong>St</strong>räuchern, Büschen und Bäumen, die in die Loipe<br />

wachsen<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Finanzierung Verursacher<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

Federführung Forstdienst<br />

Koordination mit Skiclub Vättis<br />

Beteiligte - Skiclub Vättis<br />

Information<br />

Dokumente<br />

nach Erlass des WEP Tamina; wiederkehrende Arbeiten<br />

- <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 45<br />

3.2.3.3 Spezielle Funktion Wild und Jagd (W)<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Wild und Jagd<br />

Titel Wildruhezonen Pardiel Nr W 1<br />

Gemeinde Bad Ragaz<br />

Lokalnamen - W 1.1 Haldenberg/Zeiger<br />

- W 1.2 Schwamm<br />

- W 1.3 Hochrütiwald<br />

Ausgangslage 4 Rotwild-Lebensräume:<br />

- 1.1 / 1.2: Wintereinstand<br />

- 1.3: Sommereinstand und Brunft<br />

Wildruhezonen Pardiel liegen vollständig <strong>im</strong> Objekt VN 1 Pardiel (Vorrangfunktion<br />

Naturschutz)<br />

Konflikt ggf. mit BSF- und SF-<strong>Wald</strong>, Sport- und Erholungsaktivitäten (vgl. VN 1)<br />

Ziel / Absichten <strong>St</strong>örungen für das Wild min<strong>im</strong>ieren<br />

Massnahmen - notwendige, zielgerichtete <strong>Wald</strong>pflege bleibt unbehindert<br />

- <strong>Wald</strong>pflegeeingriffe erst ab Spätsommer durchführen<br />

- keine weiteren Erschliessungen mehr<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

2. Vorschlag durch Chef Leitungsgruppe (<strong>St</strong>reichung "Hochegg" infolge zu<br />

vieler Schutzüberlagerungen)<br />

Finanzierung Amt für Jagd und Fischerei<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

sofort<br />

Federführung Wildhüter, Revierförster, Kreisforstamt III<br />

Beteiligte<br />

Jagdgesellschaft Pardiel, <strong>Wald</strong>eigentümer, Pol. Gde. Bad Ragaz<br />

Information - Auflage WEP<br />

- Gemeindeinformationsblatt<br />

Dokumente 1. Vorschlag Jagdgesellschaft Pardiel vom Nov. 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 46<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Wild und Jagd<br />

Titel Wildruhezone <strong>St</strong>. Margretenberg Nr W 2<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen Golerberg - Höf - Grot (Krete)<br />

Ausgangslage Einstände von Rot-, Gäms- und Rehwild; Raufusshühnerbestände<br />

Konflikt SF-<strong>Wald</strong> (ev. BSF-<strong>Wald</strong> [Brenntwald]), Sport- und Erholungsaktivitäten<br />

Ziel / Absichten <strong>St</strong>örungen für das Wild und Raufusshühner min<strong>im</strong>ieren<br />

Massnahmen - Hinweistafeln (Appell): Wildruhezone<br />

- notwendige, zielgerichtete <strong>Wald</strong>pflege<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

2. Vorschlag durch Chef Leitungsgruppe (Reduktion <strong>im</strong> BSF-<strong>Wald</strong>); Vollzug<br />

mittels Schutzverordnung<br />

Finanzierung Amt für Jagd und Fischerei<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

nach Erlass des WEP Tamina bis Ende 2005<br />

Federführung Wildhüter, Revierförster, Kreisforstamt III<br />

Beteiligte Jagdgesellschaft Pizalun, <strong>Wald</strong>eigentümer, Pol. Gde. Pfäfers<br />

Information - Auflage WEP<br />

- Gemeindeinformationsblatt<br />

Dokumente 1. Vorschlag Jagdgesellschaft Pizalun vom Nov. 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 47<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Wild und Jagd<br />

Titel Wildruhezone Vadura Nr W 3<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen <strong>St</strong>egtobel - <strong>St</strong>rangentobel<br />

Ausgangslage Wintereinstand Gämswild, Adlerhorst <strong>St</strong>. Peter<br />

Konflikt ggf. mit BSF- und SF-<strong>Wald</strong>, Kletteraktivitäten c/o SOS-Tafel<br />

Ziel / Absichten <strong>St</strong>örungen für Fauna min<strong>im</strong>ieren<br />

Massnahmen - notwendige, zielgerichtete <strong>Wald</strong>pflege<br />

- Eingriffe zugunsten BSF-<strong>Wald</strong> (Projekte)<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

1. Vorschlag durch Revier Vadura; genauer Per<strong>im</strong>eter ist noch festzulegen;<br />

Vollzug mittels Schutzverordnung<br />

Finanzierung Amt für Jagd und Fischerei<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

nach Erlass des WEP Tamina<br />

Federführung Wildhüter, Revierförster, Kreisforstamt III<br />

Beteiligte<br />

Jagdrevier Vadura, <strong>Wald</strong>eigentümer, Pol. Gde. Pfäfers<br />

Information - Auflage WEP<br />

- Gemeindeinformationsblatt<br />

Dokumente Vorschlag Jagdrevier Vadura vom 3. Nov. 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 48<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Wild und Jagd<br />

Titel Wildruhezone Monteluna Nr W 4<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen Radeintobel - Grappafirst<br />

Ausgangslage Wintereinstand Gäms- und <strong>St</strong>einwild; Sommereinstand von Gäms- und Rotwild;<br />

Vorkommen von Felsenbrütern; wertvolle Brut-, Setz- und Aufzuchtgebiete<br />

von Säugetieren und Vögeln<br />

Konflikt - - - - -<br />

Ziel / Absichten <strong>St</strong>örungen für Fauna min<strong>im</strong>ieren<br />

Massnahmen - ggf. min<strong>im</strong>ale <strong>Wald</strong>pflege (SF-<strong>Wald</strong>)<br />

- Regelung der Beweidung<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Vorschläge durch Jagdgesellschaften Monteluna und Ladils; durch Chef Leitungsgruppe<br />

teilweise reduziert; Vollzug mittels Schutzverordnung<br />

Finanzierung Amt für Jagd und Fischerei<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

nach Erlass des WEP Tamina<br />

Federführung Wildhüter, Revierförster, Kreisforstamt III<br />

Beteiligte<br />

Jagdgesellschaften Monteluna & Ladils, <strong>Wald</strong>eigentümer, Pol. Gde. Pfäfers<br />

Information - Auflage WEP<br />

- Gemeindeinformationsblatt<br />

Dokumente - Vorschlag Jagdgesellschaft Monteluna vom 11. Nov. 2003<br />

- Vorschlag Jagdgesellschaft Ladils vom 10. Nov. 2003<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 49<br />

3.2.3.4 Spezielle Funktion Landwirtschaft (L)<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

Grundlagen<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Spezielle Funktion Landwirtschaft<br />

Titel Freihaltezonen Schafe / Ziegen Nr L 1<br />

Gemeinde Pfäfers<br />

Lokalnamen L 1.1 Guaggis - L 1.2 Wislichopf<br />

Ausgangslage <strong>Wald</strong>weide durch Ziegen und Schafe<br />

Konflikt mit BSF- und SF-<strong>Wald</strong><br />

Ziel / Absichten <strong>Wald</strong>schäden verhindern, insbesondere bei BSF-<strong>Wald</strong><br />

Massnahmen - Beaufsichtigung / Begatterung<br />

- Verzicht auf Beweidung <strong>im</strong> <strong>Wald</strong><br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

Finanzierung GAöL<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

Beobachtungen Wildhüter und Jagdgesellschaft<br />

nach Erlass des WEP TAMINA bis Ende 2005<br />

Federführung Revierförster, Wildhüter, Kreisforstamt III<br />

Beteiligte<br />

Information<br />

Dokumente Vorschlag Wildhüter<br />

Jagdgesellschaften Calanda & Ladils und Grundeigentümer<br />

Vernehmlassung und Auflage des WEP Tamina<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1175 Vättis<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 50<br />

3.2.4 Objektblätter "Ungelöste Konflikte"<br />

Beschreibung<br />

Vorgehen<br />

Koordination<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> TAMINA – Objektblatt: Ungelöste Konflikte<br />

Titel Schwarzbüel Nr K 1<br />

Gemeinde Bad Ragaz<br />

Lokalnamen Schwarzbüel - Mittelsäss<br />

Ausgangslage Der intensive Erholungswald (vor allem Wintersport) ist gleichzeitig ein guter<br />

Lebensraum für Raufusshühner. Diese <strong>Wald</strong>ungen sind meistens multifunktional,<br />

enthalten aber einige <strong>Wald</strong>flächen mit SF. Lebensräume bedrohter<br />

Arten; Kern- und Schongebiete gemäss Kant. Richtplan 2003.<br />

Konflikt Sport- und Erholungsaktivitäten tangieren Lebensraum der Raufusshühner;<br />

besondere Probleme <strong>im</strong> Winter (Variantenskifahren)<br />

Ziel / Absichten - Touristische Nutzung <strong>im</strong> bisherigen Rahmen gewährleisten<br />

- Skiabfahrten <strong>im</strong> bisherigen Rahmen gewährleisten<br />

- Min<strong>im</strong>ierung der Konflikte von Sport- und Erholungstätigkeiten mit naturschützerischen<br />

Anliegen<br />

- Verbesserung des Lebensraumes für Raufusshühner durch Förderung<br />

standortsgerechter Baumarten und offener <strong>Wald</strong>strukturen<br />

- Koordination mit Objektblättern VN 1 (Vorrangfunktion Naturschutz) und<br />

N 9 (Förderungsgebiet Auerhuhn)<br />

Massnahmen - Festlegung der Abfahrtspisten gemäss Konzept Pardiel Juli 2002 und gemäss<br />

Beilage zu K 1<br />

- naturnahe <strong>Wald</strong>pflege gestützt auf naturschützerische Gesichtspunkte<br />

- Errichten von Informations- und Verhaltenstafeln an strategischen <strong>St</strong>ellen<br />

("Tafelwald" jedoch unerwünscht)<br />

- Konfliktbereinigung <strong>im</strong> Laufe des Vernehmlassungs-, Auflage- und Verfügungsprozesses<br />

vorgesehen<br />

Ausführungsplanung<br />

/ Umsetzung<br />

- Vorgaben WEP TAMINA und Konzept Pardiel (Juli 2002) sind bis Mitte<br />

2005 zu realisieren<br />

- Gespräche zwischen Wildhut und Sportbahnen zwecks Vollzug der Regelung<br />

des Wintertourismus sind zu etablieren<br />

Finanzierung durch Nutzniesser und/oder Verursacher<br />

Zeitrahmen /<br />

Termin<br />

nach Erlass des WEP<br />

Federführung Forstdienst<br />

Beteiligte - <strong>Wald</strong>eigentümer<br />

- Pol. Gemeinden<br />

- Naturschutzverbände<br />

- Amt für Raumentwicklung<br />

- Amt für Jagd und Fischerei<br />

Information - Vernehmlassung und Auflage des WEP TAMINA<br />

- Auerhuhngruppe Ostschweiz; Vogelwarte Sempach (Konzept P. Mollet)<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 51<br />

Grundlagen<br />

Dokumente - Schutzwaldkarte des Kantons <strong>St</strong>. Gallen 1:25'000; Blatt 1155 Sargans;<br />

Ausgabe Dezember 2003<br />

- Auerhuhn-Schutzkonzept Kanton <strong>St</strong>. Gallen; Oktober 2001<br />

- Projektskizze zum Auerhuhnschutz-Konzept Pardiel; Schweiz. Vogelwarte<br />

Sempach, 3. Nov. 2003 (P. Mollet, P. Eggenberger)<br />

- Konzept Pardiel Juli 2002<br />

Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 - Blatt 1155 Sargans<br />

© Kreisforstamt III, Sargans, 2004


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 52<br />

4 Kontrolle und Nachführung<br />

4.1 Kontrolle<br />

Die Kontrolle vergleicht den IST-Zustand mit dem SOLL-Zustand und liefert daraus Angaben,<br />

ob die festgelegten Massnahmen und Vorhaben<br />

- ausgeführt wurden und<br />

- die beabsichtigte Wirkung erzielten<br />

Zur Beurteilung, ob sich der <strong>Wald</strong> in die gewünschte Richtung entwickelt (vgl. Kap. 3.1),<br />

werden periodisch entsprechende Messgrössen zum <strong>Wald</strong>zustand erfasst. Einfache Erhebungen<br />

sollen dazu beitragen, dass erwünschte und unerwünschte Entwicklungen <strong>im</strong> <strong>Wald</strong><br />

erkannt werden. Aus den Erkenntnissen können Rückschlüsse für die weitere Planung und<br />

Umsetzung gezogen werden.<br />

Methoden und Zeitpunkt zur Erhebung und Auswertung der Messgrössen müssen durch das<br />

Kantonsforstamt noch festgelegt werden.<br />

4.1.1 Organe<br />

Kreisforstamt III: macht die jährlich Vollzugskontrolle<br />

Verantwortlichkeiten für Massnahmen: sind in den Objektblättern bezeichnet<br />

4.1.2 Vorgehen<br />

Kontrollgrössen vgl. Kap. 3.1.2 (<strong>Wald</strong>funktionen) und Kap. 4.1<br />

4.2 Nachführung<br />

Der WEP muss stets einen realistischen Bezug zur Wirklichkeit herstellen; daher wird er<br />

regelmässig überprüft und wenn nötig überarbeitet. Wichtige Anpassungen sollen periodisch<br />

vorgenommen werden. Eine Gesamtüberarbeitung erfolgt in der Regel alle zwanzig<br />

Jahre.<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 53<br />

5 Genehmigung und Inkraftsetzung<br />

Folgende Elemente des <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong>es Tamina werden vom Regierungsrat mit<br />

Beschluss vom ……………<br />

für eine Dauer von 20 Jahren festgesetzt:<br />

• <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> (Textteil)<br />

• Plan "<strong>Wald</strong> mit Vorrangfunktion"<br />

• Plan " <strong>Wald</strong> und Objekte mit spezieller Funktion"<br />

Mels, 14. Juli 2004<br />

KREISFORSTAMT III, SARGANS<br />

Der Kreisoberförster:<br />

A. Hartmann, Planungsleiter WEP Tamina<br />

Genehmigungsvermerk des Regierungsrates<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 54<br />

Anhang<br />

A1: Verhaltenskodex für Hängegleiter (am Pizol)<br />

Flüge vom Pizol führen zwangsläufig in die 5 km Zone des Flugplatzes Bad Ragaz.<br />

Delta- und Gleitschirmflüge werden jedoch toleriert, wenn folgende Regeln eingehalten werden:<br />

• Es ist verboten, zwischen Bad Ragaz und Vilters zu fliegen.<br />

• Die <strong>St</strong>rasse Tennisplatz Wangs-Pizolpark darf nur bei Talquerungen überflogen werden (Achtung:<br />

Motorflieger).<br />

• In Bad Ragaz sowie Richtung Rhein darf nicht gelandet werden. Östlich des Golfplatzes von Bad<br />

Ragaz in Richtung Mastrils/Landquart gibt es einen Notlandeplatz (Windsack auf dem <strong>St</strong>all). Bitte<br />

eine freie, gemähte Wiese wählen.<br />

Der Flugplatz Bad Ragaz ist über die Flugfunkfrequenz 123.500 MHz erreichbar (für Ausnahmefälle<br />

unter der Telefonnummer 079 353 53 77).<br />

Be<strong>im</strong> Fliegen am Pizol bitte folgendes beachten:<br />

• Bei Südwindstarts Richtung Taminatal nicht zu tief fliegen, sodass der Landeplatz in Wangs noch<br />

sicher erreicht werden kann. Das Taminatal hat ein starkes und unberechenbares Talwindsystem.<br />

• Gleitschirmfliegen findet in der Natur statt und das Wild soll respektiert und geschont wer-<br />

den. Bitte tiefes Überfliegen von Hangkanten und Felskreten an ihren Aufenthaltsorten un-<br />

terlassen, sowie auf unnötigen Lärm verzichten. Um den Lebensraum des Wildes zu scho-<br />

nen, wird bei Südwindstarts empfohlen, der eingezeichneten Hauptflugroute (vgl.<br />

Objektblatt E 1; S. 40) zu folgen.<br />

• Bei Bisenlage ist auf dem Landeplatz Wangs mit Turbulenzen zu rechnen.<br />

Hinweis: www.fluggruppepizol.ch<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 55<br />

A2: Verhaltenskodex für Mountainbiker<br />

1. Befahre nur befestigte Wege:<br />

Respektiere die Umwelt und bleibe auf befestigten Wegen. Fahrverbote und Wegsperrungen gelten<br />

auch für Mountainbiker!<br />

2. Hinterlasse keine Spuren:<br />

Respektiere ungünstige Terrain-Bedingungen und meide die Trails nach Regenfällen. Du hinterlässt<br />

dabei Spuren, die dem Weg schaden. Blockierte Bremsen zeugen nicht von Fahrkönnen!<br />

3. Kontrolliere Dein Bike:<br />

Fahre nie über Deinen Verhältnissen, passe die Geschwindigkeit dem Trail und der Sichtweite an.<br />

Pflege Dein Bike, technische Mängel können gefährliche Situationen hervorrufen.<br />

4. Gewähre Vortritt:<br />

Reduziere die Geschwindigkeit und grüsse be<strong>im</strong> Überholen oder Kreuzen anderer Trail-Benutzer. Der<br />

<strong>Wald</strong> ist kein abgesperrter Racetrack und die Mitbenutzer keine Gegner sondern Freunde. Besondere<br />

Rücksichtnahme ist gegenüber Reitern und älteren Personen sowie bei Bauernhöfen zu gewähren.<br />

5. Erschrecke niemals Tiere:<br />

Wildtiere erschrecken rasch und können daran sterben. Siehst Du ein Tier, halte sofort an und warte,<br />

bis es sich in Sicherheit bringen konnte. Versperre ihm niemals den Fluchtweg! Dasselbe gilt auch für<br />

Hunde, Pferde, Kühe, ...<br />

6. Plane Deinen Ride:<br />

Kenne Deine Ausrüstung, Deine Fähigkeiten und die Gegend. Benütze Karten und Tipps der lokalen<br />

Bikehändler. Fahre in abgelegenen Gebieten niemals alleine. Trage <strong>im</strong>mer einen Helm und Handschuhe<br />

und n<strong>im</strong>m <strong>im</strong>mer genügend Flüssigkeit und Nahrung und wenn möglich ein Notfallset und ein<br />

Mobiltelefon mit.<br />

8 Tipps, die nichts kosten und viel bewirken<br />

- Montiere eine Klingel am Bike und mach auf dich aufmerksam. Klingle aber frühzeitig und nicht zu<br />

nahe bei Wanderern und Reitern.<br />

- Fahre in kleinen Gruppen, am besten nicht mehr als zu viert. Das macht mehr Spass und reduziert<br />

Konflikte auf den Trails.<br />

- Siehst Du Wanderer oder Reiter, grüsse freundlich und lass Dich auf ein Gespräch ein.<br />

- Siehst Du Förster oder Jäger, lass Dich auf ein Gespräch ein und zeig Ihnen Deinen Respekt.<br />

- Lese Abfall auf dem Trail auf, auch wenn er nicht von Dir stammt. Speziell weggeworfene Verpakkungen<br />

von Power-Riegeln und kaputte Schläuche werfen ein schlechtes Licht auf uns Biker.<br />

- Mach Deine Lieblingsrunde mal zu Fuss. Das wirft ein ganz neues Licht auf die Trails und zeigt Dir<br />

die Perspektive der Wanderer.<br />

- Gibt es Podiumsgespräche in Deiner Gegend zum Thema Mountainbike: Geh hin und vertrete<br />

Deine Meinung.<br />

- <strong>Bericht</strong>en Medien wieder Mal von den "wilden Mountainbikern", schreib einen Leserbrief und widerlege<br />

diese Argumente.<br />

Quelle: http://www.ig-mtb.ch/atrailrules.htm<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 56<br />

A3: Literatur<br />

BUWAL, (HRSG.) 1996: Wegleitung Min<strong>im</strong>ale Pflegemassnahmen für Wälder mit Schutzfunktion,<br />

Vollzug Umwelt, EDMZ Bern.<br />

BUWAL, (HRSG.) 1999: Nationale <strong>St</strong>andards für die <strong>Wald</strong>zertifizierung in der Schweiz<br />

(<strong>St</strong>and Juni 1999), Bern<br />

BUWAL, 1996: Kreisschreiben Nr. 8: <strong>Wald</strong>bau B und C (Komponenten Nr. 411.2 und 411.3)<br />

vom 29.07.1996 (inkl. Beilagen 1 - 4)<br />

BUWAL, 1995: Kreisschreiben Nr. 19: <strong>Wald</strong>reservate (Komponente Nr. 412)<br />

A4: Glossar<br />

a) Abkürzungen<br />

ÄG<br />

ArG<br />

BUWAL<br />

OG<br />

Ämtergruppe<br />

Arbeitsgruppe<br />

Bundesamt für Umwelt, <strong>Wald</strong> und Landschaft<br />

Ortsgemeinde<br />

BSF Besondere Schutzfunktion<br />

EGzWaG Einführungsgesetz zur eidgenössischen <strong>Wald</strong>gesetzgebung vom<br />

29. November 1998 (sGS 651.1)<br />

NHG Bundesgesetz vom 1. Juli 1966 über den Natur- und He<strong>im</strong>atschutz,<br />

SR 451<br />

NHV Verordnung vom 16. Januar 1991 über den Natur- und He<strong>im</strong>atschutz<br />

OL Orientierungslaufen<br />

Pol. Gde. Politische Gemeinde<br />

SF Schutzfunktion<br />

VEGzWaG<br />

LG<br />

NV<br />

NWR<br />

SWR<br />

TBA<br />

Verordnung zum Einführungsgesetz zur eidgenössischen<br />

<strong>Wald</strong>gesetzgebung vom 7. Dezember 1999 (sGS 651.11)<br />

Leitungsgruppe<br />

Naturverjüngung<br />

Natur-<strong>Wald</strong>reservat<br />

Sonder-<strong>Wald</strong>reservat<br />

Kantonales Tiefbauamt<br />

WaG Bundesgesetz vom 4. Oktober 1991 über den <strong>Wald</strong><br />

(<strong>Wald</strong>gesetz; SR 921.0)<br />

WaV Verordnung vom 30. November 1992 über den <strong>Wald</strong><br />

(<strong>Wald</strong>verordnung; SR 921.01)<br />

WEP <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong><br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 57<br />

b) <strong>St</strong>ichworte<br />

Begriff Beschreibung<br />

Altholzinsel Gruppe von Alt- oder Totholz (=>), welche aus Naturschutzgründen (v.a.<br />

Höhlenbäume als Tierlebensräume) über die übliche Umtriebszeit hinaus,<br />

ev. bis zum natürlichen Zerfall stehen bleibt, um danach in einer Art Rotation<br />

durch andere geeignetere Baumgruppen ersetzt zu werden. Grösse 1 – 5<br />

ha. Nutzungsverzichtsfläche (=>). Naturwaldreservat (=>).<br />

Bestand Baumkollektiv, das sich von der Umgebung durch Baumartenzusammensetzung,<br />

Alter, Aufbau oder andere Merkmale wesentlich unterscheidet.<br />

Bestandeskarte Kartografische Wiedergabe der Bestände in einem best<strong>im</strong>mten Gebiet.<br />

Betriebsart Bewirtschaftungsart des <strong>Wald</strong>es, die sich in der Verjüngungsmethode unterscheidet:<br />

Hochwald (=>), Mittelwald (=>), Niederwald (=>).<br />

einhe<strong>im</strong>isch In der Schweiz (ev. Europa) von Natur aus vorkommend.<br />

Entwicklungsstufe Die verschiedenen Altersstufen eines Baumbestandes. Unterschieden wird<br />

anhand des <strong>St</strong>ammdurchmessers auf Brusthöhe: Jungwuchs/Dickung < 10<br />

cm, <strong>St</strong>angenholz 10 – 30 cm und Baumholz > 30 cm.<br />

Erschliessung Die Gesamtheit der für die Pflege und Nutzung des <strong>Wald</strong>es vorhandenen<br />

Anlagen. Dazu gehören <strong>Wald</strong>strassen (=>), Maschinenwege (=>) und<br />

Rückegassen (=>) als ständige und vor allem <strong>im</strong> Gebirge Seilanlagen als<br />

mobile Einrichtungen.<br />

Forstliche Planung Bestandteile der forstlichen Planung sind der <strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong> (=>)<br />

und der Betriebsplan, sowie die daraus abgeleiteten jährlichen Hauungsund<br />

Pflegeprogramme (=>).<br />

Gastbaumart <strong>St</strong>andortfremde, aber standorttaugliche Baumart; Gastbaumarten fehlen in<br />

der natürlichen Baumartengarnitur wegen der ungenügenden Konkurrenzkraft<br />

oder aus andern Gründen (z.B. Verdrängung nach der Eiszeit).<br />

Gefährdung <strong>Wald</strong>gesellschaften und –strukturen, Pflanzen und Tiere mit starkem Rückgang<br />

ihrer Verbreitung oder ihres Bestandes gelten als gefährdet. Der Gefährdungsgrad<br />

wird durch ‚Rote Listen‘ dokumentiert<br />

Hochwald Heute übliche Betriebsart (=>) mit einer aus Kernwüchsen hervorgegangenen<br />

Oberschicht, bei welcher die Bäume in vollständig erwachsenem Zustand<br />

in relativ langen Umtriebszeiten (=>) genutzt werden.<br />

Kahlschlag das grossflächige Entfernen einer Bestockung bei fehlender Bodenbedekkung<br />

durch junge <strong>Wald</strong>bäume, die freilandähnliche Bedingungen schafft.<br />

Die anschliessende Wiederbestockung ist in der Regel nur durch künstliche<br />

Verjüngung (Pflanzung von Bäumen) möglich. Im Gegensatz zur Rodung<br />

(=>) sind Kahlschläge in der Schweiz verboten; für besondere waldbauliche<br />

Massnahmen können die Kantone Ausnahmen bewilligen.<br />

Maschinenweg Maschinell hergerichtete Fahrpiste ohne Befestigung der Fahrbahn für spezielle<br />

Maschinen des Holztransportes. Erschliessung (=>).<br />

Mittelwald Weiterentwicklung aus dem Niederwald (=>) mit einem zweischichtigen<br />

Aufbau. Die Unterschicht aus <strong>St</strong>ockausschlägen wird in kurzen Zeitabständen<br />

genutzt. Die Oberschicht aus Kernwüchsen dient der Erzeugung von<br />

Bau- und Werkholz. Typische Betriebsart (=>) vom frühen Mittelalter bis ins<br />

19. Jahrhundert.<br />

Nachhaltige <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />

Nachhaltigkeit (Allgemein)<br />

Bewirtschaftung der Ressource <strong>Wald</strong>, welche die langfristige Gewährleistung<br />

der verschiedenen <strong>Wald</strong>funktionen (=>) sicherstellt. Sie dient der<br />

<strong>St</strong>euerung der <strong>Wald</strong>beanspruchung durch den Menschen und basiert auf<br />

der Überwachung von <strong>Wald</strong>veränderungen.<br />

Kontinuität sämtlicher materieller Leistungen und sämtlicher Wirkungen des<br />

<strong>Wald</strong>es.<br />

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WEP Tamina: Version 1.8 Seite 58<br />

Begriff Beschreibung<br />

Nationale Verantwortung Besonders wertvolle <strong>Wald</strong>komplexe (=>) oder <strong>Wald</strong>gesellschaften (=>) mit<br />

schwerpunktmässiger Verbreitung, welche <strong>im</strong> nationalen oder gar internationalen<br />

Rahmen eine besondere Verantwortung tragen.<br />

Naturgefahren Prozesse in der Natur, welche für Menschen oder Sachwerte schädlich sein<br />

können.<br />

naturnah <strong>Wald</strong>bestand mit kleinem Anteil an standortfremden (=>) Baumarten. Er<br />

besteht zum grössten Teil aus standorthe<strong>im</strong>ischen (=>) Baumarten mit einem<br />

weitgehend naturnahen Beziehungsgefüge.<br />

naturnaher <strong>Wald</strong>bau Form der Behandlung von Beständen (=>), die sich an den natürlichen Gegebenheiten<br />

und Abläufen orientiert bzw. diese einbezieht.<br />

Naturwaldreservat <strong>Wald</strong>reservat (=>) mit vollständigem Nutzungsverzicht (=>) und ohne Pflegeeingriffe<br />

(=>) zugunsten des Naturschutzes. Als Langfristziel sollen urwaldähnliche<br />

<strong>Wald</strong>strukturen entstehen. Nutzungsverzichtsfläche (=>). Grösse:<br />

> 5 ha Totalreservate. Altholzinsel (=>).<br />

nicht einhe<strong>im</strong>isch In der Schweiz (ev. Europa) von Natur aus nicht vorkommende, fremde<br />

Baumart.<br />

Niederwald Älteste Form der geregelten <strong>Wald</strong>nutzung, vorwiegend zur Brennholzgewinnung.<br />

Diese Betriebsart (=>) begünstigte Baumarten mit der Fähigkeit zum<br />

<strong>St</strong>ockausschlag (=>). Niederwald wird in kurzen Umtriebszeiten (=>) kahlgeschlagen.<br />

Nutzfunktion Die der Holzgewinnung dienende Leistung des <strong>Wald</strong>es.<br />

Nutzungsverzichtsfläche <strong>Wald</strong>fläche in der auf jegliche Nutzung von Holz und allenfalls anderen Produkten<br />

verzichtet wird. Man unterscheidet zwischen Altholzinsel (=>) und<br />

Totalreservat (=>).<br />

Pflanzengesellschaft Alle Pflanzenarten (Bäume, <strong>St</strong>räucher, Kräuter, Moose, etc), die an einem<br />

best<strong>im</strong>mten, in Bezug auf den <strong>St</strong>andort einheitlichen Ort eine Gesellschaft<br />

mit wechselseitigem Wirkungsgefüge bilden.<br />

Pflege Lenkende Eingriffe in <strong>Wald</strong>bestände, bei denen nicht die Holzgewinnung <strong>im</strong><br />

Vordergrund steht, sondern das Bestreben, langfristig naturnahe, stabile<br />

und qualitativ gute <strong>Wald</strong>bestände zu formen.<br />

Pflegeprogramm Das vom <strong>Wald</strong>eigentümer zu erstellende und dem Kanton jährlich zur Genehmigung<br />

vorzulegende Programm für die Jungwaldpflege.<br />

Plenterwald Bewirtschaftungsform, als deren Folge sich <strong>im</strong> Idealfall Bäume aller Entwicklungsstufen<br />

(Alter) auf kleiner Fläche nebeneinander befinden.<br />

Rodung Dauernde oder vorübergehende Zweckentfremdung von <strong>Wald</strong>boden für<br />

nichtforstliche Zwecke. Gegensatz zu Kahlschlag (=>).<br />

Rückegasse Unbefestigte, nicht maschinell hergerichtete Fahrpiste für Spezial-fahrzeuge<br />

oder Pferdeeinsatz.<br />

Schutzfunktion Sie umfasst die Leistung, die der <strong>Wald</strong> dort erfüllt, wo er den Widrigkeiten<br />

der Natur trotzt und dadurch Menschenleben und in erheblichem Masse<br />

Sachwerte schützt.<br />

Seltenheit Die Seltenheit best<strong>im</strong>mter <strong>Wald</strong>gesellschaften (=>) oder <strong>Wald</strong>strukturen ist<br />

ein wichtiges Kriterium zur Ausscheidung von <strong>Wald</strong>reservaten <strong>im</strong> Sinne des<br />

ungeschmälerten Erhalts der gesamten Vielfalt an natürlichen <strong>Wald</strong>typen.<br />

Sonderwaldreservat <strong>Wald</strong>reservat (=>) mit gezielten Pflegeeingriffen zugunsten der Erhaltung<br />

und Förderung besonderer naturschützerischer Werte.<br />

z.B. Sukzessionsgesellschaften, Bestände mit hoher Artenvielfalt, Reptilienförderung,<br />

historische Betriebsarten wie Mittelwald (=>), Niederwald (=>),<br />

Wytwald. Holzproduktion nur als Nebenprodukt der Pflegeeingriffe.<br />

standortfremd Baumart, die von Natur aus nicht auf einem <strong>St</strong>andort vorkommt<br />

standortgerecht =<br />

standorttauglich = standortgemäss<br />

<strong>St</strong>andortfremde Baumarten, die von ihrem gesamtökologischen Verhalten<br />

her bis zu einem best<strong>im</strong>mten Anteil zum <strong>St</strong>andort passen und auf diesem<br />

gedeihen, ohne ihn zu schädigen, aber nicht von Natur aus vorkommen.<br />


WEP Tamina: Version 1.8 Seite 59<br />

Begriff Beschreibung<br />

können sie ja nicht standorthe<strong>im</strong>isch sein; siehe „standorthe<strong>im</strong>isch“ (=>)><br />

standorthe<strong>im</strong>isch Baumart, die von Natur aus auf einem <strong>St</strong>andort vorkommt<br />

Totholz <strong>St</strong>ehendes oder liegendes Holz das für die natürlichen Abbauprozesse <strong>im</strong><br />

<strong>Wald</strong>bestand verbleibt. Neuere zoologische Untersuchungen zeigen die<br />

grosse Bedeutung namentlich von stehendem Totholz mit grösserem<br />

Durchmesser für die Tierwelt, insbesondere spezialisierte Insekten und von<br />

ihnen abhängige Vögel.<br />

Umtriebszeit Planmässig festgelegter Zeitraum zwischen Begründung und Endnutzung<br />

eines Bestandes (=>). Aus der Umtriebszeit lässt sich die nachhaltige (=>)<br />

jährliche Verjüngungsfläche ableiten.<br />

Verjüngungsverfahren Verfahren, das Hiebsart (Schirm-, Femel-, Plenter-, Saumschlag), Schlagform<br />

(Gross-, Klein-, Kleinstfläche) und Verjüngungsart (Kunst-, Natur- Verjüngung)<br />

umschreibt.<br />

<strong><strong>Wald</strong>entwicklungsplan</strong>,<br />

WEP<br />

Instrument für die raumplanerische Behandlung des <strong>Wald</strong>gebietes. Planerischer<br />

Inhalt sind die grobe <strong>Wald</strong>funktionenzuweisung und daraus abgeleitet<br />

die übergeordneten <strong>Wald</strong>ziele. Weitere Komponenten sind die auf aktuellen<br />

Aufnahmen beruhenden Zustandsbeschreibungen der <strong>Wald</strong>ungen. Das<br />

Bundeswaldgesetz schreibt die Mitwirkung der Öffentlichkeit bei der Erstellung<br />

des WEP vor.<br />

<strong>Wald</strong>funktionen Umschreibung der unterschiedlich ausgeprägten Leistungen, die der <strong>Wald</strong><br />

für die unterschiedlichen Ansprüche zu erbringen hat. Es wird unterschieden<br />

zwischen Nutzfunktion (=>), Schutzfunktion (=>) und Wohlfahrtsfunktion<br />

(=>).<br />

<strong>Wald</strong>gesellschaft Eine natürliche Gemeinschaft best<strong>im</strong>mter Bäume, <strong>St</strong>räucher, Kräuter, Moose<br />

und Pilze, welche unter gleichen <strong>St</strong>andortbedingungen in ähnlicher Form<br />

wiederkehrt.<br />

<strong>Wald</strong>komplexe Unter best<strong>im</strong>mten <strong>St</strong>andortbedingungen <strong>im</strong>mer wiederkehrende Kombination<br />

best<strong>im</strong>mter <strong>Wald</strong>gesellschaften (=>).<br />

<strong>Wald</strong>reservat <strong>Wald</strong>reservate haben eine langfristige Zielsetzung aufzuweisen. Sie werden<br />

in Naturwaldreservate (=>) und Sonderwaldreservate (=>) gegliedert<br />

<strong>Wald</strong>reservatskonzept,<br />

kantonales<br />

<strong>St</strong>udie zu Handen von Kanton und Bund, die den Naturwert der Wälder <strong>im</strong><br />

ganzen Kanton bewertet. Kriterien sind: nationale Verantwortung (=>) / Repräsentativität<br />

/ Seltenheit (=>)/Gefährdung (=>)/Referenzflächen (=>)/ botanische<br />

und ornithologische Seltenheiten (=>)/etc. Das Konzept sagt nichts<br />

über die Realisierung von einzelnen Reservaten aus. Diese werden vertraglich<br />

mit den betroffenen <strong>Wald</strong>eigentümern ausgehandelt.<br />

<strong>Wald</strong>strassen Dauernd mit Lastwagen befahrbare <strong>Wald</strong>wege, die einen entsprechenden<br />

baulichen Untergrund sowie eine Deckschicht als Fahrbahn besitzen. Sie<br />

werden nach den Gesichtspunkten der örtlich zweckmässigen <strong>Wald</strong>pflege,<br />

des Holztransportes und der Min<strong>im</strong>ierung der Erstellungs- und Unterhaltskosten<br />

gebaut. Auf <strong>Wald</strong>strassen ist in der Regel das Reiten und Fahrradfahren<br />

erlaubt. Erschliessung (=>).<br />

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