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DIE MACHER Sonderausgabe KARRIERE-MACHER

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EINE

DIE MACHER

SONDERAUSGABE

2020_2021

Wer

braucht

mein

Talent?

Und welcher

Arbeitgeber

schätzt es

am meisten?

Ist er

überhaupt

der richtige

Arbeitgeber

für mich?


Gestalte mit uns die

#futureofnews

Performance Marketer, Frontend Dev, Backend Dev,

Data Scientist, ML/NLP Specialist?

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2


editorial.

Reiselust

Arbeit ist anstrengend, beschwerlich und macht müde. Und eigentlich ist der beste

Moment der Woche, wenn freitags die Bürotür ins Schloss fällt und erst einmal zweieinhalb

Tage „Schicht im Schacht“ ist. Wenn das eine typische Arbeitswoche beschreibt,

sollte man sich dringend auf eine Reise begeben – und damit ist nicht Urlaub gemeint.

Es geht um eine Entdeckungsreise. Was es dabei zu erkunden gibt? Die eigenen Talente.

Denn jeder hat sie – nur manchmal brodeln sie eben etwas unter der Oberfläche.

Auch wir sind in diesem Magazin der Spur des Talents gefolgt und konnten dabei

feststellen: Menschen, die ihre Talente gefunden haben, berichten von Spaß, Freude

und Bereicherung, wenn sie über ihre Arbeit sprechen. Sie sprechen von einer Sinnhaftigkeit

in ihrem Tun, von Wertschätzung, die ihnen dafür entgegengebracht wird, und

von einem Gefühl, jede noch so große Herausforderung mit dem nötigen Engagement

meistern zu können. Und davon gibt es auch abseits des Jobs genug – Stichwort: Beruf

und Familie.

Wir möchten mit diesem Magazin inspirieren. Inspirieren durch spannende Geschichten

und Hintergrundinformationen, um eigene Spuren auf dem persönlichen Karriereweg

zu hinterlassen. Denn eines beweist diese Ausgabe noch: Ob Schüler, Lehrling,

Student oder alter Hase im Geschäft – es ist nie zu spät, die eigenen Talente zu entdecken.

In diesem Sinne: Mut tut gut!

Viel Spaß beim Lesen.

Ihr Daniel Schöppl

HERAUSGEBER

Alexandra Auböck

David Böhm

Susanna Winkelhofer

CHEFREDAKTION

Susanna Winkelhofer

REDAKTION

Valentin Bayer

Katharina Anna Ecker

Valentin Lischka

Daniel Schöppl

Daniela Ullrich

LEKTORAT

Lisa Feindert

VERKAUFSLEITUNG

Maria Haidinger

VERKAUF

Claudia Schmeißl

KREATIVDIREKTION

Alexandra Auböck

inhalt.

WER BRAUCHT

MEIN TALENT?

4

9

Auf Entdeckungsreise

nach dem eigenen Talent.

Wir brauchen Talente.

Top-Arbeitgeber im Portrait.

BEWERBUNGSTRENDS.

30

33

34

36

Tipps zum Traumberuf.

Worauf es heute ankommt.

Neue Wege. Die Krise am

Arbeitsmarkt als Chance nutzen.

Bewerbungsgespräch.

Checkliste zur Vorbereitung.

Talentwissen-To-Go.

GRAFIK

Martin Anderl

Madlen Dorfner

FOTOGRAFIE

Mario Riener

ILLUSTRATIONEN

Martin Anderl

Alexandra Auböck

OPERATIONS

MANAGEMENT

Brigita Bede

Lisa Prammer

ERFOLGSFAKTOR

WERTSCHÄTZUNG.

18

22

25

26

Was Wertschätzung für

Unternehmen bedeutet.

Kind und Karriere.

Funktioniert. Aber wie?

Start-ups. Weiterbildungslehrgang

an der FH OÖ.

Werna. Neues Gütesiegel für

wertschätzende Arbeitgeber.

JOBS & AUSBILDUNG

MIT ZUKUNFT.

38

41

46

48

Wie und wo wir arbeiten

werden. Jobs mit Zukunft.

Zehn Persönlichkeiten über

Ausbildungswege.

Neue Studiengänge an

Österreichs Unis und FHs

Wünsche an die neue

Bildungsstätte TU Linz.

Impressum: EIGENTÜMER &

MEDIENINHABER_MACHER

MEDIA HOUSE GmbH,

Lastenstraße 36, 4020

Linz, T 0732 78 26 10,

office@machermediahouse.at,

www.machermediahouse.at,

GESCHÄFTSFÜHRER_

Mag. Alexandra Auböck,

Mag. David Böhm, Susanna

Winkelhofer MBA,

AUFLAGE_40.000 Stück,

DRUCK_Walstead NP Druck

GmbH, 3100 St. Pölten,

FOTO_ohne extra Nennung:

Gettyimages oder Privat,

bei den Firmenbeiträgen

ab Seite 10 bis 15 handelt

es sich gemäß §26 MG um

entgeltliche Einschaltungen

mit Druckkostenbeiträgen.

Für Satz und Druckfehler

übernehmen wir keine

Haftung. Alle Rechte sind

vorbehalten. Im Sinne der

leichteren Lesbarkeit wird

auf geschlechtsspezifische

Formulierungen verzichtet.

Es sind jeweils beide

Geschlechter von der

Formulierung umfasst.

3


Talentfrei?

Gibt es nicht!!

4


Text

Foto

Daniela Ullrich

Gettyimages; Ali Mahlodji;

ÖAMTC: Grumböck;

Aspöck Systems;

Kocher: Antje Wolm;

Hengstschläger: Udo Titz

Was fällt Ihnen leicht? Bei welcher Tätigkeit vergeht für Sie die Zeit wie im

Flug? Und bei welcher Sache, die Sie stundenlang ausführen, denken Sie

sich: „Hey, ich habe mehr Energie als davor!“? Voilà, Sie haben soeben Ihr

Talent entdeckt, meint Keynote-Speaker und Unternehmer Ali Mahlodji.

In zwei Unternehmen – ÖAMTC und Aspöck Systems – haben wir uns

umgesehen, wie dort Mitarbeiter ihre Talente einsetzen.

„Talent ist der Bewusstseinszustand. Du entdeckst

deine Gabe und siehst, dass du dir dabei leichttust,

während sich andere abmühen“, sagt Ali Mahlodji,

der zur Selbstbeobachtung rät, um die eigenen

(vielleicht verborgenen) Talente zu entdecken. „Ich

habe noch niemanden kennengelernt, der nicht talentiert

ist“, sagt der Co-Founder von whatchado,

der mittlerweile auch als Europäischer Jugendbotschafter,

Keynote-Speaker und Autor sehr gefragt

ist.

In seinen Büchern und Vorträgen macht er den

jungen Leuten Mut und sagt: „Dein Talent, mit

dem du geboren wurdest, ist deine Superkraft: Entdecke

sie und hab Vertrauen, dass sich daraus eine

Tätigkeit entwickeln lässt. Das ist das Mindset, das

wir brauchen. Menschen werden zu dem, was man

in sie hineinprojiziert.“ Personalleitern empfiehlt

er, in den Zoo zu gehen, um Kinder dabei zu beobachten,

wie sie interessiert herumlaufen und viele

Fragen stellen, denn: „Berufsorientierung findet im

jugendlichen Alter statt. Der Wissensdurst wird in

unserem Bildungssystem leider nicht gestillt, sondern

eher gehemmt“, sagt der gebürtige Iraner, der

außerdem davor warnt, Vorurteile über junge Talente

zu stülpen: „Noch immer werden Mädchen,

die sich beispielsweise für Softwareentwicklung interessieren,

komisch beäugt. Dabei waren die ersten

Programmierer der Welt weiblich. In den USA galt

Softwareentwicklung früher sogar als Frauenberuf,

die Mathematikerin Ada Lovelace war Ende des 18.

Jahrhunderts eine wahre Koryphäe.“

Ali Mahlodji ermutigt dazu, große Träume und

Ziele zu haben und gleichzeitig zu erkennen, wofür

man im Leben steht. In seinem aktuellen Buch

„Entdecke dein Wofür“ geht er darauf näher ein

und zeigt, dass jeder von uns sein Schicksal selbst

in die Hand nehmen kann. „Viele von uns haben

das Gefühl, kein erfülltes Leben zu führen – und

wagen dennoch nicht, entscheidende Weichen umzustellen“,

sagt der 38-Jährige, der mit dem Buch

einen Ratgeber in die Hand gibt, der seine Leser

auf den Weg zu ihrem „Wofür“ führen soll, um so

zu erkennen, wer sie wirklich sind – und wer sie

sein könnten.

EIN ECHTER GELBER ENGEL

„Ich möchte dauernd noch etwas dazu lernen, gerade

im technischen Bereich, wissbegierig war ich

schon immer“, sagt Helga Gsöllradl, die ihr

Ich habe

noch niemanden

kennengelernt, der

nicht talentiert ist.

Ali Mahlodji

Keynote-Speaker,

Unternehmer

buchtipp

Entdecke dein Wofür

Autor_Ali Mahlodji

Verlag_Gräfe und Unzer

ISBN_978-3-8338-7251-8

Tipp: Wir

verlosen auf

Facebook vier

Exemplare

des Buches.

5


Mein Talent

macht mich

unabhängig.

Helga Gsöllradl

KFZ-Technikerin,

ÖAMTC

Techniktalent früh entdeckte. Schon mit zwölf Jahren

wusste Helga Gsöllradl, dass sie später mal „was

mit Technik“ machen möchte. Als älteste von drei

Schwestern war sie es, die den Part des „fehlenden“

Sohnes auf der kleinen elterlichen Wirtschaft im

Ennstal übernahm: „Ich war oft mit meinem Papa

unterwegs und habe mir dabei viel abgeschaut,

wenn beispielsweise die Motorsägen mal nicht

funktioniert haben“, sagt die 45-Jährige, die ihre

Leidenschaft nun als erste weibliche Automechanikerin

beim ÖAMTC am Stützpunkt in Steyr ausleben

kann.

3 Fragen an …

… Sandra Kocher,

Coach, Institut Kutschera

Die Mentaltrainerin unterstützt als Coach Menschen dabei,

Ängste, Stress und Unsicherheiten zu überwinden, um gestärkt

und frei die eigenen Fähigkeiten und Talente voll zu

entfalten.

01 Was bedeutet für Sie Talent?

KOCHER_Talent ist meines Erachtens etwas Wertvolles, ein

„Startgeschenk“ fürs Leben. Wer sein Talent entdeckt, lebt

und in die Gesellschaft einbringt, empfindet das Leben freudvoll

und sinnvoll.

02 Wie entdecke ich meine (tief verborgenen) Talente?

KOCHER_Die Grundannahme ist, dass jeder ein Talent hat.

Das heißt, es ist da, wird aber nicht bewusst wahrgenommen.

Schlummernde Talente „aufzuwecken“ gelingt, indem wir uns

von unserem Unterbewusstsein „beschenken“ lassen. Dann

taucht das Talent im Bewusstsein auf. Ich arbeite dabei mit

Superlearning oder Mental Tools aus dem Spitzensport oder

der Gehirnforschung. Manchmal ist die Überraschung groß, da

das eigene Talent zunächst oft nicht als solches erkannt wird,

weil es scheinbar selbstverständlich und nichts Besonderes ist.

03 Sind Talente erlernbar?

KOCHER_Ich glaube: Talent hat man oder hat man nicht. Fähigkeiten

kann man erlernen. Ich bin aber auch der Meinung,

dass jeder fast alles erlernen kann, wenn er es auch wirklich

erlernen will.

Für ihren Traum der KFZ-Mechaniker-Lehre verließ

sie sogar als junges Mädchen das traute Heim

und ging in die Berufsschule nach Steyr. Dort war

sie als angehende Mechanikerin alleine auf weiter

Flur: „Damals war das Klischee, dass Mädchen in

der Technik nichts verloren haben, noch viel stärker

verbreitet. Es war eine harte Schule, aber ich habe

mich nicht beirren lassen, mein Talent auszuleben

und mein Ziel zu verfolgen“, sagt die Mutter eines

erwachsenen Sohnes, der ebenso wissbegierig und

technisch geschickt wie die Mama ist, aber: „Es

fehlt ihm an Geduld“, sagt Helga Gsöllradl, die mit

Leidenschaft daheim an ihrem persönlichen, stets

wechselnden Fuhrpark schraubt. Zweirädrige, aber

besonders vierrädrige Italiener haben es ihr dabei

besonders angetan. Um ihr Talent ist sie froh, denn:

„Es macht mich unabhängig. Mit meinem handwerklichen

Geschick kann ich auch im Haushalt

alles reparieren.“

ES WERDE LICHT

Bei Aspöck Systems dreht sich seit 40 Jahren alles

um das Thema Licht. Mittlerweile hat sich das

Unternehmen zu Europas führendem Hersteller

vorgefertigter Lichtanlagen für gezogene Fahrzeuge

aller Art etabliert. Vom Konzept bis hin zum montagebereiten

Produkt entwickelt, produziert und

testet Aspöck Systems lichtbezogene Lösungen für

LKW-, PKW-Anhänger, Agrarmaschinen, Automotive,

Motorräder und Caravans. Darüber hinaus

produziert die Firma auch Beleuchtungseinheiten

und deckt somit ein breites Spektrum ab.

Ebenso breitgefächert sind die Herangehensweisen

an das Thema Licht, wie Kevin Riepl, Andreas Miniberger

und Benjamin Nagl beweisen. Alle drei arbeiten

zwar im gleichen Bereich, haben aber jeweils

einen ganz eigenen Zugang. Während Riepl als

6


Meine Talente

sind Geduld und

Zielstrebigkeit.

Benjamin Nagl

Produktingenieur,

Aspöck Systems

Ich

erkenne rasch

Zusammenhänge.

Andreas Miniberger

Optikingenieur,

Aspöck Systems

Ich arbeite

mich gerne in

neue Themen ein.

Kevin Riepl

Innovationsmanager,

Aspöck Systems

Innovationsmanager agiert und sich hauptsächlich

mit neuen Themen – „vieles ist Neuland, wo ich

mich richtig reintigern muss“ – auseinandersetzt,

ist Kollege Miniberger derjenige, der sich mit verschiedenen

Lichtsimulationen beschäftigt: „Es ist

ein sehr befriedigendes Gefühl, wenn man bei Prototypen

und Tests sieht, dass es auch funktioniert.“

Als Produktingenieur ist es Nagls Hauptaufgabe,

mit Kunden Projektspezifikationen zu erarbeiten,

aber auch Augen und Ohren für neue Technologien

offen zu halten: „Die neue LED-Sparte bietet neue

Herausforderungen, was richtig viel Spaß macht“,

sagt der 31-Jährige, der seine Talente darin sieht,

geduldig und zielstrebig zu sein.

Andreas Miniberger hat eine Gabe darin, Zusammenhänge

rasch zu erkennen und sich in Themen

vertiefen zu können, und ja, dabei vergesse er auch

ab und zu die Zeit, meint der 35-Jährige. Kevin

Riepls Talent sind eindeutig Zahlen und die Mathematik,

was er auch schon bei seinem Studium

der technischen Physik unter Beweis stellen konnte.

Interessant bei allen drei Talenten: Der ursprünglich

angedachte Weg war ein anderer, so hat Optikingenieur

Miniberger ursprünglich Kunststofftechnik

studiert, Produktingenieur Nagl hat mit der

Mechatronik-HTL begonnen und dann an der FH

Wels Material- und Kunststofftechnik studiert. Die

Kollegen sind sich aber einig, nun den „richtigen

Platz“ gefunden zu haben und sind glücklich darüber,

ihre Talente in die tägliche Arbeit einbringen

zu können._

# nachgefragt.

Bei Markus Hengstschläger,

Fachhumangenetiker, wissenschaftlicher Leiter

des Think Tanks Academia Superior und Autor

Wie viel Talent liegt in den Genen?

HENGSTSCHLÄGER_Der Mensch ist beim Talent nicht auf

seine Gene reduzierbar. Es geht dabei viel mehr um die

Wechselwirkung zwischen Genen, Umwelt und Epigenetik. Wir

haben dabei auch sehr viel selbst in der Hand. Wenn es um die

Förderung der nächsten Generationen geht, ist das natürlich

eine große Chance. Es ist aber auch eine Verantwortung.

In Ihrem aktuellen Buch sprechen Sie über die

Lösungsbegabung. Was versteht man darunter?

HENGSTSCHLÄGER_Eine Begabung ist ein auch genetisch

mitbestimmtes und frühkindlich mitgeprägtes Potential. Dieses

Potential kann nur durch Lernen und Üben in bestimmte

Leistungen umgesetzt werden. Man darf beispielsweise Kindern

Lösungsfindungsprozesse nicht ständig abnehmen. Sie müssen

das Gefühl dafür entwickeln, selbst Lösungen finden zu können.

Das prägt einen Menschen für sein Leben. In der Bildung

braucht es neben dem unverzichtbaren Faktenwissen auch,

wie ich es nenne, jede Menge ungerichtete Kompetenzen, wie

etwa kritisches und kreatives Denken, Teamfähigkeit, Resilienz

oder Ethik. Und für kollektive Lösungsprozesse, wie wir sie jetzt

gerade auch in der Pandemie brauchen, ist es wichtig, dass die

Menschen sich nicht in eine Mitmachkrise verabschieden.

Die Lösungsbegabung

Autor_Markus Hengstschläger

Verlag_Ecowin

ISBN_978-3-7110-0279-2

buchtipp

7


WIR

brauchen

diese

Talente!!

8


6 Arbeitgeber …

… aus unterschiedlichen Branchen, die eines gemeinsam haben:

Sie suchen nicht einfach nur neue Mitarbeiter. Sie suchen

Menschen mit Talenten, mit individuellen Fähigkeiten, mit ihren

ganz eigenen Bedürfnissen. Menschen, die sie so wertschätzen,

wie sie sind. Denen sie jeden Tag aufs Neue einen Arbeitsplatz

bieten wollen, wo sie ihre Talente mit Spaß und Leidenschaft

ausleben können. Damit Sie eine Antwort auf die Frage „Will ich

bei diesem Unternehmen meine Talente umsetzen?“ bekommen,

stellen wir Ihnen hier Ihre (vielleicht neuen) Arbeitgeber ganz

persönlich vor.

9


Es werden

sicher spannende Jahre

auf uns zukommen, die viele

Veränderungen mit sich

bringen. Aber die Post sehe

ich durchgehend als

krisensichere, moderne und

attraktive Arbeitgeberin.

Adam S. Vukovic

Personalmanager,

Österreichische Post

Text

Foto

Susanna Winkelhofer

Fotografie Michaela Fratzl, Österreichische Post AG

Österreichische Post

Die Österreichische Post ist der landesweit führende Logistik- und

Postdienstleister. So wie sich die österreichische Bevölkerung und

Wirtschaft auf die flächendeckende und zuverlässige Versorgung

mit Postdienstleistungen verlassen kann, so können das auch

die Mitarbeiter. Selbst in schwierigen Zeiten wie der aktuellen

Pandemie hält man hier zu seiner wichtigsten Ressource: den

Menschen mit ihren Talenten.

Österreichische Post AG

Gründungsjahr_1999

Firmengröße_20.338 Mitarbeiter

(Vollzeit)

Standort_Hauptsitz in Wien

Kontakt

Unternehmenszentrale

Rochusplatz 1

1030 Wien

https://karriere.post.at

6 Fraen an …

Adam S. Vukovic

Wer profitiert von

Ihrem Unternehmen?

Alle in Österreich lebenden Menschen

sowie auch Personen außerhalb der Landesgrenzen.

Viele wissen gar nicht, dass

die Österreichische Post einen vielfältigen

Tätigkeitsbereich hat, der weit über die

Arbeit unserer wertgeschätzten Zusteller

hinausgeht.

Wo sehen Sie das Unternehmen

in zehn Jahren?

Es werden sicher spannende Jahre auf

uns zukommen, die viele Veränderungen

mit sich bringen. Aber die Post sehe ich

durchgehend als krisensichere, moderne

und attraktive Arbeitgeberin und weiterhin

als Markt- und Know-how-Führerin

im Logistikbereich.

Wann macht Sie Ihre Arbeit glücklich?

Am Recruiting für die Österreichische

Post finde ich die persönlichen Gespräche

mit den Bewerbern am schönsten,

besonders wenn wir es schaffen, einen

tollen und engagierten Menschen im

Team begrüßen zu dürfen.

Was war Ihr schönster Moment im

Unternehmen im vergangenen Jahr?

Vergangenes Jahr gab es so viele großartige

Momente, da werde ich es vereinfachen

und meinen gesamten ersten Monat bei

der Österreichischen Post als „Moment“

definieren. Ich bin aus dem Staunen nicht

mehr herausgekommen: angefangen bei

den neuen, wirklich tollen Kollegen über

die offene, kommunikative Atmosphäre

bis hin zum modernen Open-Office in

der Unternehmenszentrale. Es ist immer

noch ein großartiges Feeling!

Welche Schlagzeile würden Sie gern

über Ihr Unternehmen 2020 in der

Zeitung lesen?

Österreichische Post: Gelb, ein sichtbarer

Held!

Wie beschreiben Sie einem

sechsjährigen Kind das Besondere

an Ihrem Unternehmen?

Wir dürfen jeden Tag Christkind spielen

und die Dinge, die sich die Menschen

wünschen, nach Hause bringen.

we like

# Offene und ehrliche

Kommunikation

# Positive Einstellung

# Gegenseitige

Unterstützung

# Motivation, sein

Bestmögliches zu geben

10


Glücklich macht

mich meine Arbeit

dann, wenn unsere

Mitarbeiter

begeistert sind.

Hubert Wetschnig

CEO, HABAU Group

Text

Foto

Susanna Winkelhofer

HABAU Group

HABAU Group

Die HABAU-Unternehmensgruppe mit Sitz in Perg ist ein

jahrzehntelang erfolgreich gewachsenes Familienunternehmen

und zählt zu den Top vier der österreichischen Bauindustrie – mit

Tätigkeitsschwerpunkt auf Österreich und Deutschland. Worauf

man hier baut: auf Empowerment. Mitarbeiter werden ständig

gefördert und dazu ermutigt, sich weiterzuentwickeln und ihren

Mut zu Innovation und Kreativität zu leben. Dazu setzt man auf

gegenseitiges Vertrauen, Kooperation und offene Kommunikation.

6 Fraen an …

Hubert Wetschnig

Wer profitiert von

Ihrem Unternehmen?

Alle Kunden, die etwas bauen wollen –

egal ob Hochbau, Tiefbau, Fertigteilbau,

Pipelinebau, Untertagebau oder Stahlund

Anlagebau. Und alle, die Kompetenz

mit partnerschaftlichem Zugang suchen.

Wann macht Sie Ihre

Arbeit glücklich?

Wenn wir gemeinsam im Team Herausforderungen

erfolgreich bewältigen.

Wenn unsere Kunden zufrieden sind.

Wenn unsere Mitarbeiter begeistert sind.

Und wenn dann – infolgedessen – erwarteter

finanzieller Erfolg eintritt.

Welche Schlagzeile würden Sie 2020

gern über Ihr Unternehmen

in der Zeitung lesen?

„Best place to work“ und „Innovativster,

partnerschaftlichster und kompetentester

Baukonzern in Familienhand“.

Welches Schulfach hat die

größte Bedeutung für das,

was Sie heute machen?

Soziale Kompetenz. Denn die spielt in

unserem Unternehmen eine große Rolle.

Wir verstehen uns im Führungsteam

als Vorbilder für unsere Mitarbeiter. Das

heißt, wir tun gegenüber jedem tatsächlich

nur das, was wir sagen, und halten

unsere Versprechungen und Vereinbarungen

ein. So bauen wir gegenseitiges

Vertrauen auf und übernehmen soziale

Verantwortung.

Was war bis jetzt Ihr größter

beruflicher Erfolg? Und warum?

Der Weg meiner Karriere. Dabei war und

ist mir übrigens immer wichtig, flexibel,

beweglich und offen für alles zu sein, was

kommen mag.

Was machen Sie an Ihrem

freien Tag am liebsten?

Zeit mit meiner Familie verbringen – am

liebsten beim gemeinsamen Sport.

we like

# Offene und ehrliche

Kommunikation

# Gegenseitige Unterstützung

# Spaß am gemeinsamen

Schaffen

# Verantwortung übernehmen

HABAU Hoch- und

Tiefbaugesellschaft m.b.H.

Gründungsjahr_1913

Firmengröße_5.071 Mitarbeiter

Standorte_Zentrale in Perg,

weitere Standorte in sieben

europäischen Ländern

Kontakt

4320 Perg, Greiner Straße 63

www.habaugroup.com

11


Text

Foto

Susanna Winkelhofer

Fill, raumpixel

FILL

„Wer die beste Lösung sucht, entwickelt gemeinsam mit Fill seine Zukunft.“ Das ist

die Mission des international tätigen Maschinen- und Anlagenbauunternehmens

in Gurten im Innviertel. Zur Umsetzung der innovativen Projekte sind

unterschiedlichste Kompetenzen gefragt. Die Mitarbeiter genießen sehr viel

Freiraum, bekommen aber auch die notwendige Unterstützung, um sich in der

jeweiligen Disziplin fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.

Fill Gesellschaft m.b.H.

Gründungsjahr_1966

Firmengröße_920 Mitarbeiter,

Standorte_Gurten, Shanghai

(China), Puebla (Mexiko)

Kontakt

4942 Gurten, Fillstraße 1

Kathrin Schrems,

Claudia Kaltenecker

T 07757 70 10

M kathrin.schrems@fill.co.at

M claudia.kaltenecker@fill.co.at

www.fill.co.at/karriere/jobs

6 Fraen an …

Günter Redhammer

Wer profitiert von

Ihrem Unternehmen?

Unsere Kunden profitieren vor allem

von unserer hervorragenden Prozesskompetenz

und der Ausarbeitung und

Implementierung schlüsselfertiger

Turn-Key-Lösungen. Natürlich profitieren

auch unsere Lieferanten und

Partner von langjährigen, partnerschaftlichen

und fairen Verbindungen.

Der wichtigste Profiteur ist aber unsere

motivierte und äußerst kompetente

Mannschaft von über 920 Mitarbeitern.

Was die fachlichen Kompetenzen betrifft,

sind wir bei Fill sehr breit aufgestellt

und trotz unserer Unternehmensgröße

sehr innovativ und schnell in der

Umsetzung. Fill macht keinen Bogen

um komplexe Herausforderungen, sondern

findet gemeinsam mit dem jeweiligen

Partner die beste Lösung.

Wo sehen Sie das Unternehmen

in zehn Jahren?

Diese Frage stellen sich momentan

viele Unternehmen, die wie wir vorwiegend

in der Automobilindustrie

tätig sind. Fill wird in Zukunft noch

schneller Lösungen für neue Technologien

und Produkte in diesem Umfeld

bieten und seinen Kunden durch hohe

Lösungskompetenz einen deutlichen

Mehrwert bieten. Wir beschäftigen

uns bereits mit Medizintechnik, auch

das Thema Umwelt- und Energietechnik

wird in Zukunft bei uns eine Rolle

spielen. In zehn Jahren werden unsere

Kompetenzen noch breiter aufgestellt

sein. Wir werden die komplexen Prozessketten

mit vielen eigenen Lösungen

und dem entsprechenden Knowhow

dazu abdecken können.

Wann macht Sie Ihre

Arbeit glücklich?

Wenn ich Rahmenbedingungen schaffen

kann, durch die sich die Mitarbeiter

auf ihre Aufgaben und Kernkompetenzen

konzentrieren können und

so die Möglichkeiten bekommen, sich

persönlich und fachlich weiterzuent-

12


Junge Mitarbeiter wollen

verstanden und professionell

geführt werden. Soziale

Kompetenz und Ethik sind

daher wichtige Themen für

Führungspositionen.

Günter Redhammer

COO, Geschäftsführer

für Logistik und

Produktion, Fill

wickeln. Der erfolgreiche Abschluss

eines spannenden Kundenprojekts erzeugt

immer noch ein Glücksgefühl.

Welche Schlagzeile würden Sie

gern über Ihr Unternehmen 2020

in der Zeitung lesen?

2020 war für Fill ein extrem herausforderndes

Jahr. Dennoch kann das

Unternehmen durch den starken Fokus

auf Neuentwicklungen und den

geschlossenen Einsatz des gesamten

Teams gestärkt in das Jahr 2021 gehen

und seine gesteckten Ziele kontinuierlich

verfolgen.

Wie beschreiben Sie einem

sechsjährigen Kind das Besondere

an Ihrem Unternehmen?

Bei Fill dreht sich immer alles um

Technik und innovative Ideen, mit denen

wir unseren Kunden weiterhelfen

können. Wir beschäftigen uns ständig

mit neuen Themen und es wird niemals

langweilig, da wir immer an den

modernsten Maschinen und Anlagen

forschen und entwickeln. Man kommt

bei Fill mit unterschiedlichen Materialien

in Berührung, wie zum Beispiel

Aluminium, Stahl, Kunststoffen und

Fasern, aber auch verschiedenen Holzwerkstoffen.

Unsere Mitarbeiter können

sich ihre Arbeitszeiten sehr eigenständig

einteilen, viele können auch

von zu Hause arbeiten. Unsere Montageteams

sind auf der ganzen Welt im

Einsatz, um die Maschinen und Anlagen

bei unseren Kunden zusammenzubauen

und in Betrieb zu nehmen.

Welches Schulfach hat die

größte Bedeutung für das,

was Sie heute machen?

Leider fehlt die wichtigste Komponente,

die heute einen sehr großen Stellenwert

einnimmt, in der klassischen

Schulausbildung komplett. Soziale

Kompetenz und Ethik sind Themen,

die in Führungspositionen und in Zeiten

des Fachkräftemangels eine sehr

wichtige Position einnehmen. Junge

Mitarbeiter wollen verstanden und

professionell geführt werden. Dazu

muss man auf sie eingehen und die

Führungsaufgaben auch wahrnehmen.

Eine große Bedeutung für meine heutige

Position haben die Fächer Mathematik

und Deutsch, für ein international

tätiges Unternehmen sind

natürlich auch Fremdsprachen sehr

wichtig.

we like

# Offene und ehrliche

Kommunikation

# Mut, sich weiterzuentwickeln

# Spaß am gemeinsamen

Schaffen

# Verantwortung

übernehmen

13


Wir bieten

unseren Mitarbeitern auch

in diesen herausfordernden

Zeiten einen sicheren

Arbeitsplatz mit Weiterentwicklungspotential.

Günther Beck

Geschäftsführer,

Revital Aspach

Gesundheitszentrum

Revital Aspach

Gesundheit schaffen und erhalten, ganzheitlich und mit fast

30-jähriger Erfahrung. Dafür steht das Revital Aspach – Zentrum

für modernes Gesundheitsmanagement. Neben einer Klinik

für orthopädische Rehabilitation und einem Ambulatorium für

physikalische Medizin betreibt das Revital Aspach außerdem ein

Gesundheitsrefugium (Villa Vitalis) für modernes, zeitgemäßes

Stress- und Stoffwechselmanagement.

Text

Foto

Susanna Winkelhofer

Günther Standl, Mario Riener

Gesundheitszentrum

Revital Aspach

Gründungsjahr_1991

Firmengröße_180 Mitarbeiter,

Standorte_Aspach im

Innviertel

Kontakt

5252 Aspach, Revitalplatz 1-2

Claudia Straif, Personalmanagement

T 07755 68 01-526

M bewerbung@revital-aspach.at

www.revital-aspach.at

6 Fraen an …

Günther Beck

Wer profitiert von

Ihrem Unternehmen?

Viele Teile unserer Gesellschaft. Einerseits

direkt unsere Patienten und Gäste sowie

indirekt deren Umfeld, indem wir ein

Stück Lebensqualität und Lebensfreude

zurückgeben. Das wirkt sich nachhaltig

positiv auf sozioökonomischer Ebene aus.

Und andererseits alle Mitarbeiter, denen

wir auch in diesen herausfordernden Zeiten

einen sicheren Arbeitsplatz mit Weiterentwicklungspotential

ermöglichen.

Wo sehen Sie das Unternehmen

in zehn Jahren?

In zehn Jahren sehe ich das Gesundheitszentrum

weiterhin als eines der etabliertesten

Zentren für modernes Gesundheitsmanagement.

Ein Unternehmen,

wo sich Kunden bestens betreut fühlen

und wo sich die Mitarbeiter wohlfühlen

und entwickeln können.

Wann macht Sie Ihre

Arbeit glücklich?

Täglich, wenn ich sehe, wie zufrieden unsere

Kunden und Patienten sind und das

gesamte Team auch in herausfordernden

Zeiten an einem Strang zieht.

Was war Ihr schönster Moment im

Unternehmen im vergangenen Jahr?

Als wir am 30. April kurz vor Mitternacht

die Info bekamen, dass ab 1. Mai das Betretungsverbot

unserer Sonderkrankenanstalt

und des Ambulatoriums wieder

aufgehoben ist.

Welches Schulfach hat die

größte Bedeutung für das,

was Sie heute machen?

Sportunterricht und Biologie

Was war bis jetzt Ihr größter

beruflicher Erfolg? Und warum?

Ein gut strukturiertes, loyales und funktionierendes

Managementteam aufzubauen,

welches operativ unsere definierten

Werte und die Unternehmenskultur

umsetzt und auf Augenhöhe mit unseren

Mitarbeitern und Patienten sowie Gästen

agiert.

we like

# Offene und ehrliche

Kommunikation

# Gegenseitige

Unterstützung

# Loyalität

# Verantwortung

übernehmen

14


Wir sind

Begleiter, Unterstützer

und Ermöglicher für

die Menschen und die

Wirtschaft.

Klaus Kumpfmüller

Generaldirektor,

HYPO Oberösterreich

Text

Foto

Susanna Winkelhofer

Wakolbinger/HYPO OÖ

HYPO Oberösterreich

Menschlichkeit und Leistung, passt das zusammen? Bei der

Hypo Oberösterreich passt das sogar sehr gut zusammen: Die

Bank zählt nicht nur zu den erfolgreichsten Regionalbanken,

sondern auch seit vielen Jahren zu den besten und beliebtesten

Arbeitgebern Österreichs. 2007 war die Hypo etwa die

erste Bank Oberösterreichs, die das staatliche Gütesiegel als

familienfreundliches Unternehmen erhalten hat.

6 Fraen an …

Klaus Kumpfmüller

Wer profitiert von Ihrem

Unternehmen?

Unsere mehr als 100.000 Kunden. Wir

bieten Beratung und Lösungsorientierung

auf hohem Niveau. Wir sind Begleiter,

Unterstützer und Ermöglicher für die

Menschen und die Wirtschaft.

Wo sehen Sie das Unternehmen

in zehn Jahren?

Weiterhin auf Wachstumskurs. Wir werden

viele neue Kunden durch unsere

Leistungen überzeugt haben.

Wann macht Sie Ihre

Arbeit glücklich?

Jeden einzelnen Tag. Es ist eine Freude

und ein Privileg, in einem so tollen Unternehmen

mit motivierten Mitarbeitern

Verantwortung zu haben.

Was war Ihr schönster

Moment im Unternehmen

im vergangenen Jahr?

Mein erster Arbeitstag als Generaldirektor

der Hypo Oberösterreich nach fast

zehn Jahren in Wien. Ich wurde groß-

artig aufgenommen und habe mich von

Beginn an wohlgefühlt.

Was war bis jetzt Ihr größter

beruflicher Erfolg? Und warum?

Die aktive Mitgestaltung in meiner Funktion

als Chef der Finanzmarktaufsicht

beim Abbau der Heta. Dadurch haben

wir den Österreichern einige Milliarden

Euro an Schaden erspart.

Was machen Sie an Ihrem

freien Tag am liebsten?

Ich gehe raus in die Natur auf einen Berg,

zum Skifahren oder zum Laufen.

we like

# Offene und ehrliche

Kommunikation

# Gegenseitige Unterstützung

# Spaß am gemeinsamen

Schaffen

# Verantwortung übernehmen

HYPO Oberösterreich

Gründungsjahr_1891

Firmengröße_426 Mitarbeiter

Standorte_Zentrale in Linz,

12 Filialen

Kontakt

4010 Linz, Landstraße 38

Michael Hintenaus

T 0732 76 39-54640

M michael.hintenaus@hypo-ooe.at

www.hypo.at

15


Man muss sich auf seine

Visionen bedingungslos

einlassen, damit sie wahr

werden können.

Julia Maria Moser

Eigentümerin,

Prachtwerk THE ONE und

Prachtwerk ORIGIN

Text

Foto

Susanna Winkelhofer

TVK Fotografie

Prachtwerk

Im Prachtwerk THE ONE in Gallneukirchen und im Prachtwerk

ORIGIN in Linz geht es vor allem um eines: Menschen zum

Strahlen zu bringen. Äußerlich mit der ganzen Bandbreite an

Beauty-Behandlungen und innerlich, weil Julia Maria Moser hier

zwei Orte geschaffen hat, wo man sich – als Kunde genauso wie

als Mitarbeiter – wohlfühlt. 2020 hat sich die junge Gründerin ihren

großen Lebenstraum erfüllt und in Gallneukirchen einen zweiten

Standort aufgebaut.

Prachtwerk THE ONE und

Prachtwerk ORIGIN

Gründungsjahre_2015, 2020

Firmengröße_5 Mitarbeiter

Standorte_Linz und

Gallneukirchen

Kontakt

Prachtwerk ORIGIN

Knollgutstraße 19

4030 Linz

T 0660 56 81 838

Prachtwerk THE ONE

Hauptstraße 2

4210 Gallneukirchen

T 0677 63 73 29 28

M hello@pracht-werk.at

prachtwerk.beauty

www.pracht-werk.at

6 Fraen an …

Julia Maria Moser

Wer profitiert von

Ihrem Unternehmen?

Alle, die EINE Adresse für verschiedenste

Dienstleistungen von Kopf bis Fuß

haben wollen. Menschen, die Schönheit

nicht nur auf Äußerlichkeiten reduzieren,

sondern von innen heraus erstrahlen wollen

– im Gesamterscheinungsbild.

Wann macht Sie Ihre

Arbeit glücklich?

Ich lebe meine Berufung. Das ist mein

Privileg. Insofern macht mich jeder Tag,

an dem ich mit großer Leidenschaft für

Prachtwerk im Einsatz bin, glücklich.

Und das ist mein Antrieb – motivieren

muss ich mich praktisch nie (lacht).

Welche Schlagzeile würden Sie

gern über Ihr Unternehmen 2020

in der Zeitung lesen?

Prachtwerk the one – unangefochtene

Nummer eins der Beautyszene in Oberösterreich

Welches Schulfach hat die

größte Bedeutung für das,

was Sie heute machen?

Es kommt meiner Meinung nach nicht

auf das Schulfach an. Viel wichtiger sind

Fleiß, Zielstrebigkeit und Passion. Egal

um welches berufliches Ziel es sich handelt.

Was würde Ihre Mitarbeiter wohl am

meisten über Sie überraschen?

Dass es an mir eine Facette gibt, die man

einer „Beautychefin“ vielleicht nicht

unbedingt zutrauen würde: Nämlich

die Julia, die unter freiem Himmel am

Biwakplatz schläft und der nach einer

Mountainbiketour eiskaltes Bachwasser

als Beautyroutine völlig ausreicht – und

die das noch dazu glücklich macht. So

perfektionistisch ich in meiner Arbeit

auch bin, privat liebe ich das Abenteuer,

das Natürliche und lasse mich auch liebend

gerne mal auf das Unvorhergesehene

ein.

Was war bis jetzt Ihr größter

beruflicher Erfolg? Und warum?

Dass eines meiner #lifegoals, das Prachtwerk

the one, vier Jahre früher umgesetzt

wurde, als ich es zu träumen gewagt habe.

Weil es mir gezeigt hat, dass man sich bedingungslos

auf seine Visionen einlassen

sollte, um sie zur Realität werden zu lassen.

we like

# Offene und ehrliche

Kommunikation

# Positive Einstellung

# Motivation, sein

Bestmögliches zu geben

# Spaß am gemeinsamen

Schaffen

16


Foto | RLB OÖ / Strobl

RLB-OÖ-Mitarbeiterin Sandra Charko schätzt

die Flexibilität im Arbeitsalltag und die

familienfreundlichen Angebote.

Raiffeisenlandesbank OÖ.

Sicherer Arbeitsplatz mit

Wohlfühlfaktor.

Die Nähe zum Kunden und die damit verbundene besondere Kundenorientierung sowie die

Vorreiterrolle in Sachen Digitalisierung machen die Raiffeisenlandesbank OÖ gemeinsam mit den

oberösterreichischen Raiffeisenbanken zur digitalen Regionalbank. Wir begleiten unsere Kunden

quer durch alle Zielgruppen als verlässlicher und kompetenter Bank-Partner, wollen Schrittmacher

bei Innovationen sein und mit kundenfreundlichen Lösungen die Zukunft des Bankgeschäfts sowie

unseres Unternehmens aktiv gestalten.

Vielfältige Berufsbilder

Sicherer, attraktiver Arbeitsplatz

BEZAHLTE ANZEIGE

Wir setzen für unseren Erfolg und die Schlagkraft am

Markt zugunsten unserer Kunden auf bestens ausgebildete,

motivierte, kreative und zuverlässige Köpfe – die

Berufsbilder sind dabei vielfältig:

• Kundenbetreuer, die die Bedürfnisse der

Unternehmen und Privatpersonen kennen und

sie lösungsorientiert und kompetent bei ihren

Vorhaben begleiten

• Experten für die Vielzahl unserer Unternehmensbereiche

und Geschäftsfelder – vom Finanzierungsbis

zum Beteiligungsbereich

• Spezialisten für Digitalisierung, Innovation und IT

• Ideengeber, Mitgestalter und vieles mehr

• Darüber hinaus bieten wir auch Lehrlingen, die im

Job-Rotation-Prinzip die unterschiedlichen

Abteilungen kennenlernen, und Maturanten

abwechslungsreiche Tätigkeiten.

Kontakt Stellenangebote

Mag. René Angermair, MA

4020 Linz, Europaplatz 1a

T 0732 65 96 22 544

M bewerbung@rlbooe.at

www.rlbooe.at/karriere

Die Coronakrise hat einmal mehr verdeutlicht, wie wichtig

engagierte Mitarbeiter auf der einen Seite und ein sicherer

Arbeitsplatz mit Wohlfühlfaktor auf der anderen

Seite sind. Die Raiffeisenlandesbank OÖ hat Flexibilität

und Familienfreundlichkeit fest in der Unternehmenskultur

verankert und bietet ihren Mitarbeitern attraktive

Rahmenbedingungen:

• eine auf Lebensphasen ausgerichtete Flexibilität

bei der Ausgestaltung von Arbeitszeit und -ort, unter

anderem durch die Jahresgleitzeit und die Möglichkeit

zu Smart Office sowie flexible Teilzeitmodelle von der

Bildungs- bis zur Altersteilzeit

• ein eigenes Bildungscenter mit vielfältigen

Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten

• familienfreundliche Benefits wie einen Betriebskindergarten

mit Krabbelstube und das

Angebot einer Kinderferienbetreuung

• ein umfassendes Sport- und Gesundheitsangebot

wie Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge,

Go-Vital-Küche im Mitarbeiterrestaurant

oder Impfaktionen

• einen engagierten Betriebsrat, der unter anderem

Betriebsausflüge, Kinderweihnachtsfeiern und

einige weitere Veranstaltungen ermöglicht

• Angebote für Wiedereinsteiger

• familienfreundliche Sozialleistungen

und vieles mehr.

17


Wertschätzung

muss echt und

authentisch sein.

Manuela Wenger

Die Wertschätzerin

ERFOLGSFAKTOR

WERTSCHÄTZUNG

Meine Mitarbeiter

sollen Spaß an der

Arbeit haben und

sich wohlfühlen.

Helmuth Vogl

Eigentümer, Coiffeur Vogl

Ja, genau, überall sollen Führungskräfte Wertschätzung zeigen, um Mitarbeiter zu halten und

zu begeistern. Hier und da ein kleines Lob, gelegentlich eine Belohnung und alle Mitarbeiter

sollen sich bitte mit Kusshand über die entgegengebrachte Wertschätzung freuen und

selbstverständlich besser, lieber und länger arbeiten. Naja, nicht ganz. Was Wertschätzung

tatsächlich bedeutet, erklärt „die Wertschätzerin“ Manuela Wenger. Und was bringt sie?

Wir haben uns bei drei Unternehmen umgehört …

Text

Foto

Daniela Ullrich,

Susanna Winkelhofer,

Valentin Lischka

Wenger: Thomas

Smetana; Vogl: TVK,

Jelic und Mizerovsky:

ISS; Hintenaus;

Wetschnig: HABAU

Group; Margesin:

Quellenhof

Tipp: Das gesamte

Interview mit

Manuela Wenger

zum Nachhören

in unserem

Mux-Mäuschen-

Laut-Podcast.

Hand aufs Herz: Haben Sie heute schon jemanden

wertgeschätzt? Und was heißt das eigentlich?

„Wertschätzung ist das Schmiermittel einer Beziehung.

Es geht um die Haltung, mit der ich anderen

Menschen begegne – mit der ich ohne Schubladendenken

frei auf mein Gegenüber zugehe“, sagt

Manuela Wenger, die sich als „die Wertschätzerin“

mit dem Thema beruflich befasst: „Wertschätzung

ist ein menschliches Grundbedürfnis und in beruflicher

Hinsicht ein Indikator für Mitarbeiterbindung.

Die positive Wirkung von Anerkennung im

Job ist ein Antriebsmotor für viele Arbeitnehmer,

der nicht unterschätzt werden sollte. Unternehmen

mit einer wertschätzenden Unternehmenskultur

sind in der Krise 2008/09 weniger abgesunken und

haben sich rascher wieder erholt.“

Dabei geht es aber nicht um ein Lob im Vorbeigehen,

gekünstelte Aufmerksamkeiten oder „bloß

nicht!“ um den gut gemeinten Schulterklopfer.

„Wertschätzung muss echt und authentisch sein

und auch zeitnah passieren. Dann ist es eine echte

Anerkennung der Leistung“, sagt die Oberösterreicherin,

die auch Zahlen der Gallup-Metaanalyse

zum Thema präsentieren kann. Diese beweisen,

dass Wertschätzung ein wahrer Erfolgsfaktor

ist: 22 Prozent mehr Rentabilität und 21 Prozent

mehr Produktivität stehen 65 Prozent weniger

Fluktuation und 37 Prozent weniger Fehlzeiten

bei Mitarbeitern gegenüber. Freilich sind diese

Werte noch in keiner Bilanz ausgewiesen, was

schade ist, denn das Potential für Unternehmer sei

extrem hoch, sagt Wenger: „Die Deutschen haben

es ausgerechnet und fehlende Wertschätzung

im Unternehmen mit rund 100 Milliarden Euro

Verlust beziffert. Beispielsweise Kosten für demotivierte

Mitarbeiter, die nur ‚Dienst nach Vorschrift‘

machen, andere damit anstecken oder länger im

Krankenstand bleiben. Nicht zu vergessen sind

dabei die Fluktuationskosten. Bei Fachkräften

sind es etwa ein bis zwei, bei Führungskräften

zwei bis drei Jahresgehälter, die dadurch verloren

gehen.“

Und wie bringt man nun den Kollegen und Mitarbeitern

mehr Wertschätzung entgegen, damit sie

sich in der Arbeit wohlfühlen? Denn auch wenn

Führungskräfte noch so sehr betonen, die Nähe

zur Basis zu suchen und eine Managementkultur

der offenen Tür zu pflegen: Die offene Tür nutzt

gar nichts, wenn der Chef keine Zeit hat, wenn er

da ist. „Echte Wertschätzung drückt sich darin aus,

dass der Vorgesetzte auch auf die Mitarbeiter zugeht,

sich zeigt, sich für sie interessiert, zuhört und

signalisiert: ‚Ich bin für euch da.‘ Mitarbeiter-Befragungen

zeigen, dass sich diese vorwiegend Sinn

und Wertschätzung wünschen. Eine nette Begrüßung,

ein ernstgemeintes Lob oder ein aufrechtes

Dankeschön sind ein erster Schritt zu einem angenehmeren

Arbeitsumfeld. Einen anderen Menschen

wertzuschätzen bedeutet auch, dessen Bedürfnisse

zu erkennen und ernst zu nehmen. Auch

darin drückt sich echtes Interesse aus. Wenn ich

die Mitarbeiter und Kollegen besser kennenlerne,

dann fällt es auch leichter, ein ernstgemeintes Lob

auszusprechen“, sagt Manuela Wenger, die in ihren

Vorträgen und Workshops Impulsgeberin und Anstifterin

zugleich ist.

18


DER FEEL-GOOD-MANAGER

Helmuth Vogl leitet einen Linzer Friseursalon mit

26 Mitarbeitern und sieht sich nicht als Chef, sondern

lieber als Feel-Good-Manager, dem die wertschätzende

Zusammenarbeit mit seinem Team sehr

am Herzen liegt: „Ich schaue, dass es allen gut geht

und dass wir viel zu lachen haben. Das steckt bekanntlich

an. Meine Mitarbeiter arbeiten direkt

am Kunden, umso wichtiger ist es, dass sie Spaß an

ihrer Arbeit haben und sich bei uns wohlfühlen“,

sagt der 31-Jährige, der eine offene Gesprächskultur

pflegt und seine Mitarbeiter zu einer wöchentlichen

Frühstücksrunde im Salon einlädt: „Neben

privaten Dingen tauschen wir uns auch über unsere

Produkte aus oder geben Erfahrungen und Tipps

bei Haarfarben weiter“, sagt Vogl, der auch sonst

immer ein offenes Ohr für seine Angestellten hat.

„Ich bin dazu da, um die Bedürfnisse aller Mitarbeitenden

aufzufangen und eine konstruktive Zusammenarbeit

zu fördern. Das gelingt mir, glaube

ich, ganz gut. Fluktuation haben wir kaum eine. In

wirtschaftlichen Entscheidungen werde ich leichter

verstanden, da mein Team umsatzbeteiligt ist“,

sagt Vogl, der seiner Mannschaft während des ersten

Lockdowns, als auch Friseure betroffen waren,

Osternester mit Süßigkeiten, kleine Aufmerksamkeiten

und einen persönlichen Brief geschickt hat.

Obendrein gab es als Entschädigung ein „Minitrinkgeld“

aus der persönlichen Cheftasche. „Ich

fühle mich von meinem Team wertgeschätzt, indem

sie untereinander einspringen, freie Tage tauschen

und miteinander selbstständig schauen, dass

das ‚Werkel‘ rennt.“

Wertschätzung

ist für mich

persönlich

wichtiger als

Entlohnung.

Nachgefragt bei …

… I S S Österreich

Sinisa Jelic, technischer

Angestellter, und Key-Account-

Managerin Daniela Mizerovsky

Für mich ist

Wertschätzung

ein wichtiger

Antrieb für

meine Arbeit.

Wertschätzung bedeutet für mich:

MIZEROVSKY_Wertschätzung ist verbunden mit

Respekt, Freundlichkeit, Interesse und Aufmerksamkeit

– für mich wichtige Aspekte für meine

tägliche Arbeit.

JELIC_Wertschätzung für meine geleistete Arbeit

ist für mich ein wichtiger Antrieb und die

Bestätigung, dass ich schnell und kompetent

handle.

Welchen (Mehr-)Wert bringen Sie ins

Unternehmen ein?

MIZEROVSKY_Ich habe die Bedürfnisse der Kunden,

unserer Mitarbeiter und unseres Unternehmens

im Blick. Ich richte mein Handeln danach

aus. Ich lebe die Werte des Unternehmens und

stehe zu 100 Prozent hinter unseren Mitarbeitern

und unserer Leistung.

JELIC_Kollegen schätzen an mir meine Teamfähigkeit

und dass sie sich auf mich verlassen können.

Mit meiner lösungsorientierten Art versuche

ich, für jedes Problem die passende Lösung zu

finden.

Empfinden Sie Wertschätzung als

Motivationsfaktor?

MIZEROVSKY_Wertschätzung ist für mich persönlich

wichtiger als Entlohnung. Besonders freue

ich mich darüber, dass Wertschätzung bei uns im

Unternehmen keine leere Worthülse ist und dass

ISS jeden Menschen individuell betrachtet, fördert

und ihm Anerkennung zeigt.

JELIC_Ja, absolut. Wenn meine Arbeit wertgeschätzt

wird, verspüre ich auch viel mehr Freude

daran.

19


Über welche Form der Wertschätzung

haben Sie sich am meisten gefreut?

MIZEROVSKY_Über eine Anerkennung in Form

des „Operation Award“ im Zuge einer großen

Mitarbeiterveranstaltung. Ich habe schon mehrere

Auszeichnungen erhalten, aber diese ist eine

der wesentlichsten in unserem Unternehmen. Der

Preis ist mir von unserem CEO Erich Steinreiber

in Verbindung mit sehr anerkennenden Worten

vor der gesamten Firmenführung und dem Managementteam

überreicht worden. Ein unvergessliches

Erlebnis.

JELIC_Der „Apple Award“ ist eine konzerninterne

Auszeichnung für herausragende Leistungen

beim Kunden für uns Mitarbeiter. Sowohl Kunden

als auch unsere Chefs oder Teamkollegen

können nominieren. Als ich letztes Jahr diesen

Award österreichweit gewonnen habe und mir bei

einer großen Veranstaltung von Erich Steinreiber

der Apple-Pokal und ein Reisegutschein überreicht

wurden, war das ein besonderes Erlebnis.

Behandle

andere so, wie

du selbst gerne

behandelt werden

möchtest.

… Hypo Bank Oberösterreich

Michael Hintenaus,

Personalmanagement

Beschreiben Sie die Stimmung

in Ihrer Abteilung:

HINTENAUS_Professionell arbeiten und Spaß dabei

haben.

Wertschätzung bedeutet für mich:

HINTENAUS_Sich unvoreingenommen auf Augenhöhe

zu begegnen, ganz nach dem Spruch:

„Ich bin ok – du bist ok.“

Welchen (Mehr-)Wert bringen

Sie ins Unternehmen ein?

HINTENAUS_Als Personalleiter sorge ich für eine

professionelle und wertschätzende Unternehmenskultur.

Leistung und Menschlichkeit sind

dabei wesentliche Bausteine – und dafür stehe

ich.

Wie sehr wird dieser wertgeschätzt?

HINTENAUS_Das Ergebnis sind eine geringe

Fluktuation, eine langjährige Betriebszugehörigkeit

und zufriedene Mitarbeiter.

Empfinden Sie Wertschätzung

als Motivationsfaktor?

HINTENAUS_Jeder möchte gerne als Mensch

ernst genommen werden. Wenn Unternehmen

und Mitarbeiter einander auf Augenhöhe begegnen,

profitieren beide Seiten: zufriedenere Mitarbeiter,

weniger Fluktuation, bessere Leistungen.

Ich merke das auch bei mir: Wenn die wechselseitige

Balance passt, bin ich gerne bereit, die berühmte

„Extrameile“ zu gehen.

Über welche Form der Wertschätzung

haben Sie sich am meisten gefreut?

HINTENAUS_Ich freue mich über ein ehrliches

„Danke, super gemacht“, weil dann meine Leistung

gesehen und honoriert wird.

Wie bringen Sie Ihren Kollegen

Wertschätzung entgegen?

HINTENAUS_Mein Handeln versuche ich so gut

es geht nach folgendem Leitsatz auszurichten:

„Behandle andere so, wie du selbst gerne behandelt

werden möchtest.“ Damit bin ich bisher sehr

gut gefahren.

Haben Sie heute schon

jemanden wertgeschätzt?

HINTENAUS_Als Erstes gleich heute Früh meinen

Sohn, weil er seine LEGO-Sachen von selbst

ganz toll zusammengeräumt hat.

20


… Habau

Hubert Wetschnig, CEO

Beschreiben Sie die Stimmung in Ihrem

Unternehmen in drei Worten:

WETSCHNIG_Stolz, optimistisch, fokussiert.

Wertschätzung bedeutet für

mich in einem Satz:

WETSCHNIG_Die Standpunkte, Werte und Gefühle

des Gesprächspartners ernst zu nehmen und

sich wirklich für sein Gegenüber zu interessieren.

Wie kommunizieren Sie Ihre

Wertschätzung an Ihre Mitarbeiter?

WETSCHNIG_Ich versuche in Gesprächen direkt

sehr viel ehrliches Feedback zu den Leistungen zu

geben und sage auch „Danke“, wenn etwas gut

geklappt hat. Ich bin überzeugt davon, dass man

echte Wertschätzung, und dass man ernst genommen

wird, spürt, sie muss ehrlich und authentisch

sein. Wertschätzung geht bei uns übrigens auch

über das rein berufliche hinaus. In der Vergangenheit

sind etwa Mitarbeiter zu mir gekommen

und haben mir von gesundheitlichen Problemen

der Angehörigen erzählt – da habe ich den Kontakt

zu guten Ärzten hergestellt, die ich kenne.

Was hat Ihrer Meinung nach besondere

Wertschätzung verdient, was hat Sie

an ihren Mitarbeitern am meisten

beeindruckt?

WETSCHNIG_In jeder Abteilung gibt es herausragende

Leistungsträger. Besonders beeindruckend

finde ich, wenn sich Abteilungen gegenseitig aushelfen,

wenn etwa einer dieser Leistungsträger

ausfällt. Da wird an einem Strang gezogen.

Inwiefern empfinden Sie

Wertschätzung als Motivationsfaktor?

Wie wirkt sich das aus?

WETSCHNIG_Der wertschätzende Umgang ist

ein ganz wesentliches Thema und ein wichtiger

Motivationsfaktor. Jeder möchte geschätzt und

beachtet werden. Durch Wertschätzung wird man

leistungsbereiter, loyaler und motivierter – umgekehrt

kann ein Mangel an Anerkennung Dienst

nach Vorschrift zur Folge haben – bis hin zur

Kündigung.

Über welche Form der Wertschätzung

haben Sie sich selbst am meisten gefreut?

Warum?

WETSCHNIG_Gestern hatte ich ein Koordinationsmeeting

und die Rückmeldung war, dass die

Zusammenarbeit unserer Unternehmensgruppe

derzeit so gut wie noch nie ist. Das hat mich wirklich

sehr gefreut, denn ich setze seit ich hier bin

auf eine Gleichbehandlung aller Unternehmen

aus unserer Gruppe. Wenn dann so ein Lob von

jemandem aus der Konzerngruppe kommt, ist das

schön.

Haben Sie heute schon jemanden

wertgeschätzt? Wie?

WETSCHNIG_Ja, ich habe einem Mitarbeiter das

Vertrauen ausgesprochen und ihm eröffnet, dass

er die Nachfolge von seinem Chef übernehmen

wird. Das ist auch eine Form von Wertschätzung._

„So wie die Führungskraft

ihre Mitarbeiter behandelt,

so behandeln diese auch

die Kunden.“

STEFAN MARGESIN, Hoteldirektor,

Quellenhof Luxury Resort Lazise

Wertschätzung

bedeutet für mich,

sich ernsthaft mit

seinem Gegenüber

auseinanderzusetzen und

Standpunkte, Werte und

Gefühle ernst zu

nehmen.

„Die wichtigste Eigenschaft für mich

als Hoteldirektor ist es, den Umgang

mit Menschen zu lieben“, sagt Stefan

Margesin. Er führt das 2019 neu eröffnete

Fünf-Sterne-Hotel „Quellenhof Luxury

Resort Lazise“ am Gardasee und weiß,

dass es nicht nur darum gehe, dass sich

seine Gäste im Luxushotel wertgeschätzt

und wohlfühlen, sondern genauso seine

Mitarbeiter: „So wie die Führungskraft

ihre Mitarbeiter behandelt, so behandeln

diese auch die Kunden – in unserem Fall

die Gäste.“

Er selbst hat sich von jenen Vorgesetzten

inspirieren lassen, die immer auf einer

Ebene mit ihm als Mitarbeiter diskutiert

und kommuniziert haben. „Das waren

Chefs, die überaus professionell

gearbeitet haben und gleichzeitig immer

für einen Spaß zu haben waren, die sich

nie über ihre Mitarbeiter gestellt haben

und trotzdem sind ihnen alle gefolgt.

Das ist für mich Führung.“

21


An meine

Karriere habe ich

keine Sekunde

gedacht.

Kati Bellowitsch

Moderatorin,

Hitradio Ö3

Das klassische

Rollenmodell ist

veraltet, heute sollten

beide Elternteile

zusammenhelfen.

Peter Huebauer

Konzernkommunikation,

RLB OÖ

22


Text

Foto

Daniela Ullrich

Bellowitsch: Hitradioö3, privat;

Huebauer: privat, Wakolbinger;

Fill

KINDER UND KARRIERE:

EIN ENTWEDER-ODER?

Oder ist beides möglich? „Ja!“, sagen Kati Bellowitsch, Mama zweier Jungs

und Peter Huebauer, Papa von zwei Mädchen. Beide erzählen, wie sie

alle(s) unter einen Hut bekommen. Wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf

unterstützt werden kann, zeigen die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich

und Maschinenbau Fill.

„An meine Karriere habe ich keine Sekunde gedacht,

ich habe mich einfach nur über den Nachwuchs

gefreut“, erinnert sich Kati Bellowitsch, die

seit 21 Jahren als Moderatorin beim ORF im Einsatz

ist. Vor dreizehn Jahren kam ihr erster Sohn

zur Welt, zu diesem Zeitpunkt war die Frohnatur

schon eine etablierte Stimme im Radio: „Selbstverständlich

kann man auch als Ö3-Moderatorin

Kinder bekommen, Unterstützung gibt es vom

Arbeitgeber aber kaum. Im besten Fall wartet

nach der Karenzzeit die Sendung wieder auf einen.

Bei mir war das glücklicherweise so“, sagt die

heute 46-Jährige, die damals nach einem Jahr in

den Job zurückkehrte: „Ich habe dann vormittags

eine Woche im Monat moderiert. Das war überschaubar

und für mich eine schöne Abwechslung

vom Babyalltag“, sagt die glückliche Mama und

leidenschaftliche Moderatorin, die zehn Jahre später

einem zweiten Sohn das Leben schenkte.

„Der Kleine“ hat nun das magische Alter von drei

erreicht, für Familie Bellowitsch ein Meilenstein:

„Meine Kids fangen erst mit drei Jahren an, in den

Kindergarten zu gehen. Das ist zwar anstrengend,

sie so lange daheim zu haben, uns aber wichtig“,

sagt Mama Kati, die in der Kinderbetreuung mit

ihrem Mann ein gutes Team bildet. „Mein Mann

arbeitet als Pilot. Coronabedingt hat er nun viel

mehr Freizeit, aber auch im ‚normalen‘ Betrieb

kommen wir mit der Zeiteinteilung und Kinderbetreuung

gut zurecht“, sagt Bellowitsch, die es

manchmal bedauert, Oma und Opa nicht in der

Nähe zu haben: „Meine Eltern sind in der Steiermark,

die Schwiegereltern in Deutschland. Mein

Mann und ich haben in den letzten drei Jahren

nur wenige Abende auswärts alleine genossen.

Obwohl wir eigentlich zwei tolle Kindermädchen

haben, aber manchmal sind wir auch einfach zu

müde“, sagt Bellowitsch, deren gute Laune zu

einem großen Teil auf ausreichend Schlaf basiert,

wie sie sagt.

PAPA ALLEIN ZU HAUS

Die Entscheidung, ob Kinder oder Karriere, stellte

sich auch für Peter Huebauer nicht. Der 35-Jährige

arbeitet seit 2009 bei der Raiffeisenlandesbank

Oberösterreich, seit einem Jahr nun in der

Konzernkommunikation. Seit September Teilzeit,

da er mehr Zeit mit seinen beiden Töchtern verbringen

möchte: „Der Papamonat hat sich bei mir

irgendwie nicht ergeben, also habe ich mich jetzt

dazu entschlossen, mehr Zeit für meine fünf- und

meine achtjährige Tochter zu haben. Für mich ist

es ein massiver Mehrwert, die Kinder nicht nur

aufwachsen zu sehen, sondern als Papa auch zur

Verfügung zu stehen und die kindliche Entwicklung

zu fördern. Das klassische Rollenmodell ist

veraltet, heute sollten beide Elternteile zusammenhelfen“,

sagt Huebauer, der sich darüber

23


Der Maschinenbauer

Fill bietet für

Mitarbeiterkinder tolle

Ferienprogramme.

freut, so auch seine Frau dabei unterstützen zu

können, ihren Beruf als Krankenschwester wieder

mit mehr Stunden aufnehmen zu können.

Dass ihm der Entschluss zur Teilzeit so leichtfiel,

liegt auch daran, dass ihn sein Arbeitgeber maßgeblich

dabei unterstützt. „Ich bin froh, dass meine

Entscheidung von meinem Arbeitgeber, meinem

Chef sowie Kollegen getragen wird. Beruf

und Familie unter einen Hut zu bringen, braucht

einen starken Willen und ein gutes Netzwerk“,

weiß der engagierte Papa, der die Flexibilität und

das familienfreundliche Engagement seines Arbeitgebers

sehr zu schätzen weiß.

Mit dem Angebot „Teilzeit+“ hilft die Raiffeisenlandesbank

Mitarbeitern, die ihre Arbeitszeit reduzieren

wollen, durch eine einmalige Prämie und

erleichtert es so, das Stundenausmaß an die jeweilige

Lebenssituation anzupassen. Neben der Kinderbetreuung

sind auch häufig die Pflege von Angehörigen

sowie Aus- und Weiterbildungen oder

Freizeitaktivitäten Anlässe für ein geringeres Stundenausmaß

und damit mehr Flexibilität. Denn,

# Kind und Karriere!

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zählt europaweit

zu den wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen.

Politik und Wirtschaft sind angehalten, gemeinsam laufend

entsprechende Initiativen zu setzen. Die Familie & Beruf

Management GmbH koordiniert und bündelt diese Aktivitäten

auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene. Die europaweite

Vernetzung fördert zudem den Wissensaustausch und die

Entwicklung von Best-Practice-Modellen. Das Ziel ist die

optimale Gestaltung einer familienorientierten Lebens- und

Arbeitsumgebung.

Infos unter www.familieundberuf.at

ein wichtiger Baustein einer gesunden Work-Life-Balance

ist vielfach das Arbeiten in Teilzeit.

Übrigens, für ihre Familienfreundlichkeit ist die

Raiffeisenlandesbank OÖ bereits seit 2009 mit

dem Audit „berufundfamilie“ zertifiziert.

WENN KINDER ZUR ARBEIT MITKOMMEN

Ferien. Ein Reizwort für manche Eltern, denn

gerade in den langen Sommerferien stoßen viele

Mamas und Papas an ihre Grenzen, was die

Vereinbarkeit von Job und Familie betrifft. Eine

Erleichterung für die Eltern und eine tolle Erfahrung

für die Kinder gab es vergangenen Sommer

beim Maschinenbauunternehmen Fill in Gurten.

Mitarbeiter bekamen während der Sommerferien

Betreuung für ihren Nachwuchs im Alter zwischen

zwei und zehn Jahren geboten. Und zwar

nicht irgendeine! Valerie Kaufmann ist nicht nur

Maschinenbau-Studentin und Berufspraktikantin

bei Fill, sondern auch zusätzlich ausgebildete

Kindergartenpädagogin. Sie hat ein eigenes, auf

die Kinder zugeschnittenes Konzept mit Robotern,

3D-Stiften und technischen Basteleinheiten

entwickelt, das im Ferienprogramm mit zwei

weiteren ausgebildeten Pädagoginnen umgesetzt

wurde. Dafür stand ein 150 Quadratmeter großer

Raum, ausgestattet mit Minirobotern und Computern,

zur Verfügung.

Im Fill Future Lab drehte sich alles um die Zukunft

in einer digitalen Welt. Coole Roboter begeisterten

die Kinder jeden Alters. Für die ganz

kleinen Teilnehmer stand „Cubetto“ zur Verfügung,

der auf Bildschirme und Tasten verzichtet

und stattdessen mit Bausteinen programmiert

wird. Mit dem „Dash“ wurden erste Programme

geschrieben und dann auch gleich vom Roboter

ausgeführt. „Die ganze Welt ist unser Spielplatz“,

lautete das Motto. Apfelscheiben, Wassergläser

und Play-Doh-Figuren wurden mit dem „Makey

Makey“ zu ganz besonderen Tasten, mit denen

man Musik machen oder Pac-Man spielen konnte._

24


Text

Foto

Daniel Schöppl

FH OÖ

Wer sind die Lehrenden?

WEISZ_Leute aus der Praxis. Unter anderem ist

das Michael Reiter, einer von wenigen facebook-

Entrepreneur-

Experience muss

erlebt werden.

Gerold Weisz

Lehrgangsleiter „Start-up &

Entrepreneurship“

WHAT’S UP?

START-UP!

In Oberösterreich tummelt sich die Start-up-Szene. Nicht nur die Tabakfabrik in Linz

ist ein Sammelpunkt für das Jungunternehmertum, auch die FH Oberösterreich bietet

künftig eine Weiterbildung im Bereich der beruflichen Selbstständigkeit an –

von der Idee zum Unternehmen.

Ab März 2021 startet an der FH Oberösterreich

der Weiterbildungslehrgang „Start-up & Entrepreneurship“.

Neben Strukturen des österreichischen

Start-up-Ökosystems, des Förderwesens und der

Investorenlandschaft werden auch Marktanalyse,

Marktforschung sowie Markt- und Gesellschaftstrends

zentrale Inhalte sein. Wie die Ausbildung

den Weg zum eigenen Unternehmen ebnen soll,

erklärt Lehrgangsleiter Gerold Weisz.

Mit dem Lehrgang erweitert die

FH OÖ ihr Bildungsangebot abseits

der Studiengänge. An wen richtet

sich die Weiterbildung?

WEISZ_Zum einen sind es Start-ups sowie bestehende

Unternehmer. Es geht darum, aus einer

Idee einen konkreten Businessplan abzuleiten und

in die Umsetzung zu kommen. Vor dieser Herausforderung

stehen beide Gruppen. Die dritte Zielgruppe

sind Personen in Managementebenen. Wir

behandeln auch Themen, die weit über Grundlagen

hinausgehen, und diskutieren über neueste

Entwicklungen am Markt und in der Gesellschaft –

sei es im Marketing, dem finanziellen Bereich oder

im Leadership. Die Denkweisen von gestandenen

Unternehmern mit dem Mindset von Start-ups sowie

der Struktur von Managementebenen zusammenzubringen,

schafft große Synergien.

Wieso haben Sie konkret einen Bedarf

an diesem Lehrgang geortet?

WEISZ_Wir bauen an der FH OÖ gerade eine

Weiterbildungsschiene auf. Die Entscheidung zur

Selbstständigkeit wird oft erst nach ein paar Jahren

im Berufsleben getroffen. Mit der praktischen Erfahrung

entstehen viele gute Ideen, aber es fehlen

eben noch gewisse Denkanstöße und Werkzeuge

zur Umsetzung – und die wollen wir vermitteln.

zertifizierten Experten in Österreich. Auch Steuerberater

des Jahres, Markus Raml, oder die Bridge

Corporate Finance, die österreichweit zu den Topadressen

in der Unternehmensbewertung und Kapitalbeschaffung

zählt, werden ihr Wissen teilen.

Inwiefern unterscheidet sich die

Ausbildung von anderen Angeboten

in diesem Bereich?

WEISZ_Viele Entrepreneurship-Angebote sind nur

eine Aneinanderreihung von Themen der Betriebswirtschaft.

Bei uns kommt eine ganze Reihe „weicher“

Aspekte hinzu. Es geht darum, die Rahmenbedingungen

sowie die aktuellsten Entwicklungen

kennenzulernen und diese Entrepreneur-Experience

gemeinsam mit Gleichgesinnten zu erleben, um

Kreativität und innovatives Denken zu entwickeln.

Durch den Mix an Teilnehmern, Top-Vortragenden

und den spannende Austausch untereinander,

soll der „entrepreneurial spirit“ entstehen._

Modulübersicht

#1 How to run a Start-up

_Von der Idee zum Business Plan

_Gründungsplanung

#2 Money & Cash

_Grundzüge des Accountings

_Kapitalbeschaffung

#3 Make Some Noise

_Marketingstrategie

_Online-Marketing

#4 Preparing Growth

_Organisationsentwicklung

_Personal Soft Skills

#5 Recht und Management

_Unternehmensrecht & Leadership

#6 Das Produkt entsteht

_Prototyp, Produkt und Produktion

_Supply Chain

Tipp: Über

Details zur Studienorganisation

spricht

Gerold Weisz im

Macher-Onlineblog –

hier zum Nachlesen!

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Wollen gute Arbeitgeber sichtbarer machen: Christian Steiner, Andreas Pumberger, Michael Hintenaus und Jörg Neuhauser.

HALLO, ICH BIN WERNA!

Sie können mich aber auch beim ganzen Namen nennen: Gütesiegel für wertschätzende

und nachhaltige Arbeitgeber. Ins Leben gerufen haben mich vier Personalexperten aus

unterschiedlichen Branchen. Ihre Motivation dahinter: einen Beitrag zu leisten, dass sich die

Arbeitswelt positiv weiterentwickelt.

Wie Michael Hintenaus, Jörg Neuhauser, Andreas

Pumberger und Christian Steiner auf die Idee

von Werna gekommen sind? Indem sie alle die

gleiche Erfahrung gemacht haben: Auf Nachhaltigkeit

und Wertschätzung komme es an, damit

Mitarbeiter ihre Stärken leben können, damit sie

gewonnen werden und damit sie gerne für das

Unternehmen leisten. Hintenaus erinnert sich an

die Akquise eines Controllingleiters für die Hypo

Oberösterreich, wo er seit vielen Jahren Personalchef

ist: „Der kam schließlich mit seiner ganzen

Familie von Hamburg nach Linz, weil er sich bei

uns so wertgeschätzt fühlte. Das kannte er von

seinen früheren Arbeitgebern nicht.“

zu finden, weiß er aus seinen Unternehmensberatungen:

„Die Personalchefin eines großen Anlagenbauers

hat einmal zu mir gesagt: Früher war’s

so, dass sich die Leute bei uns beworben haben.

Heute müssen wir uns bei den Leuten bewerben.“

Mit dem Gütesiegel solle das nun einfacher

funktionieren. Was einen guten Arbeitgeber auszeichnet,

das erzählen die vier Personalexperten

an einem Ort, wo man augenscheinlich gerne

arbeitet, oder zumindest gerne mal zwei Stunden

für ein Interview verbringt: in der Agentur von

upart.

Was macht einen guten Arbeitgeber aus?

Text

Foto

Susanna Winkelhofer

Mario Riener

Mit Werna wollen die vier Freunde gute Arbeitgeber

sichtbarer machen. Denn, so Unternehmensberater

Christian Steiner, „im Wettbewerb um

talentierte Fachkräfte sind nicht nur Marktstärke

und Zukunftspotential entscheidend, sondern

auch die Strahlkraft des Unternehmens“. Wie

schwierig es sein kann, die richtigen Mitarbeiter

STEINER_Einen guten Arbeitgeber erkennt man

an seinen engagierten Mitarbeitern, die ihm verbunden

sind, die selbstbestimmt arbeiten und dabei

ihre Stärken ausleben können.

PUMBERGER_Ein guter Arbeitgeber pflegt

einen sehr wertschätzenden Umgang mit sei-

26


# Gedanken

Ein guter Arbeitgeber würde niemals:

NEUHAUSER_ein Gespräch verwehren. Wenn ein Mitarbeiter zu

uns kommt, haben wir immer Zeit. Deshalb haben wir auch keine

Türen bei uns.

PUMBERGER_vergessen, dass seine Mitarbeiter Menschen sind.

Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Menschen, die

auch mal private Herausforderungen bewältigen müssen und dann

nicht 100 Prozent geben können.

STEINER_als erste Maßnahme bei wirtschaftlichen

Problemen den Mitarbeiterstand reduzieren.

HINTENAUS_schlechte Führungskräfte tolerieren.

Homeoffice ist:

HINTENAUS_nicht mehr wegzudenken. Und erleichtert

manches – zum Beispiel erspart es viele Kilometer Fahrweg.

nen Mitarbeitern. Und er sorgt dafür, dass die

individuellen Fähigkeiten der Mitarbeiter Platz

haben.

HINTENAUS_Er kommuniziert auf Augenhöhe.

NEUHAUSER_... und ermöglicht ein Miteinander

auf allen Ebenen.

Spielen Hard Facts wie ein

schönes Büro keine Rolle?

NEUHAUSER_Ich glaube schon, dass eine schöne

Location auch eine Rolle spielt und von den

Mitarbeitern wertgeschätzt wird, aber man darf

sie nicht überbewerten.

STEINER_Der Effekt ist irgendwann weg, weil

es zur Gewohnheit wird – ähnlich wie bei einer

Lohnerhöhung. Die wirkt auch nur eine bestimmte

Zeit und ist bald selbstverständlich.

PUMBERGER_Im Bildungsbereich gibt es eine

weltweite Studie, die belegt, dass nicht die Schüleranzahl

in der Klasse und auch nicht die Ausstattung

der Schule für das Lernen ausschlaggebend

sind, sondern die Beziehung zwischen

Lehrern und Schülern. Umgelegt auf die Arbeitswelt

bedeutet das: Es geht um Beziehungen. Klar

braucht man gute Rahmenbedingungen, aber die

viel größere Rolle spielt die Beziehung zwischen

den Menschen in den Hierarchien.

PUMBERGER_ein Prüfstein des Vertrauens zwischen

Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

NEUHAUSER_Chance und Risiko.

STEINER_auch ein Impuls für das Weiterentwickeln des

Führungsverhaltens – in Richtung Ergebnis- und Zielorientierung.

Mitarbeiter wollen vor allem:

HINTENAUS_Wertschätzung, Offenheit, Fairness.

NEUHAUSER_Transparenz.

PUMBERGER_aber auch Anerkennung für Leistung.

STEINER_Wenn man den Gedanken weiterdenkt:

Was bleibt von einem Unternehmen, wenn du dir

die Beziehungen wegdenkst? Dann ist eigentlich

nichts mehr da. Beziehungen machen ein Unternehmen

erst lebendig.

NEUHAUSER_Das glaube ich auch. Die Beziehungen

untereinander sind viel wichtiger als

das Drumherum. Wenn die Stimmung lässig ist,

kannst du auch in einer Garage glückliche Mitarbeiter

haben.

Aber wie findet man überhaupt die

richtigen Mitarbeiter? In einigen

Branchen ist das ein immer

schwierigeres Unterfangen.

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In fünf Jahren wollen

wir so etwas wie das

AMA-Gütesiegel der

Arbeitswelt sein.

Michael Hintenaus

Gründer und Partner, Werna

(Er trägt Werna nach außen, kümmert

sich um das Kundennetzwerk und

ist damit so etwas wie der CEO des

Unternehmens.)

Wenn die Stimmung lässig ist, kannst

du auch in einer Garage glückliche

Mitarbeiter haben.

Jörg Neuhauser

Gründer und Partner, Werna

(Als Eigentümer der Werbeagentur Upart ist er natürlich

vor allem dafür zuständig, die Marke aufzubauen.)

NEUHAUSER_Absolut. Das hat sich in den vergangenen

15 Jahren ganz massiv verändert. Früher

konntest du dich gar nicht wehren vor lauter

Bewerbungen, heute bist du froh, wenn du überhaupt

Leute kriegst, noch dazu gute Leute. Das

ist ein Riesenunterschied zu früher. Wenn wir als

Agentur jemanden suchen, suchen fünf oder sogar

zehn Agenturen gerade genau dasselbe Profil.

Da herrscht eine brutale Buhlschaft um die Leute.

Daher muss man als Arbeitgeber gute Leute

heute ganz anders ansprechen und mehr dafür

tun, dass man sie bekommt.

HINTENAUS_Letztendlich will jeder in einem

Unternehmen arbeiten, das spannende Produkte

herstellt und wo man einen Sinn in der Arbeit

sieht. Und es geht darum, dass ich mich dort als

Mensch wertgeschätzt fühle. Dass meine Fähigkeiten

und Stärken erkannt werden, dass eine

gute Stimmung herrscht und eine gute Betriebskultur

spürbar ist.

STEINER_Es geht überhaupt sehr stark ums Gespür.

Bei manchen Firmen fühlt es sich schon komisch

an, wenn man reingeht, bei anderen wiederum

fühlt man sich sofort wohl.

Aber nicht alle potentiellen Bewerber

können zunächst mal sämtliche Firmen

besuchen, um das zu fühlen. Kann man

dieses Gefühl mit der Arbeitgebermarke

nach außen transportieren?

STEINER_Ja, das stimmt, das ist die große Herausforderung

für Unternehmen. Und das ist ja

auch ein wesentlicher Grund, warum wir unser

Werna-Gütesiegel ins Leben gerufen haben. Und

warum wir, um authentische Eindrücke von den

Unternehmen gewinnen zu können, ab dem Werna-plus

Paket auch in die Firmen gehen und mit

ausgewählten Personen Interviews führen. Das

fließt alles in unsere Bewertung mit ein.

HINTENAUS_In fünf Jahren wollen wir so etwas

wie das AMA-Gütesiegel der Arbeitswelt sein. Ein

Siegel, das sicherstellt, dass der Arbeitgeber fair

mit seinen Mitarbeitern umgeht.

Gütesiegel zur Beurteilung des

Arbeitgebers gibt es bereits.

Was ist an Werna anders?

PUMBERGER_Werna ist eine österreichische Lösung.

Wir wollen regional, österreichisch sein und

in der Vision auch europäisch. In Europa spielen

zum Teil ganz andere Parameter eine Rolle, ob ein

Arbeitgeber als gut wahrgenommen wird.

Und wie finden Sie heraus,

wie gut ein Arbeitgeber ist?

HINTENAUS_Das Herzstück dafür ist die Mitarbeiterbefragung,

68 geschlossene und zwei offene

Fragen. Im Fokus stehen dabei Wertschätzung

28


Ein guter Arbeitgeber

sorgt dafür, dass die

individuellen Fähigkeiten

der Mitarbeiter Platz

haben.

Andreas Pumberger

Gründer und Partner, Werna

(Seine Partner nennen ihn den

„Finanzminister“.)

Beziehungen machen ein

Unternehmen erst lebendig.

Christian Steiner

Gründer und Partner, Werna

(„Er ist the brain“, sagt Michael

Hintenaus über ihn.)

und Nachhaltigkeit. Um diese Parameter zu messen,

werden relevante Daten zum Thema Führung,

Kommunikation, Umgang und Arbeitsmittelausstattung

erfasst, analysiert und bewertet.

Und natürlich spielen auch Personalkennzahlen

wie Fluktuation und Krankenstandquote eine

Rolle – immer unter der Berücksichtigung, dass

Branchen ganz unterschiedlich sind.

Wie haben Sie die Mitarbeiterbefragung

entwickelt?

STEINER_Gemeinsam mit der FH Hagenberg

haben wir dieses fundierte Analysetool entwickelt.

Das Ergebnis ist ein ungeschminktes Feedback – es

ist spannend zu sehen, wie Mitarbeiter das Unternehmen

und ihren Arbeitsplatz wirklich beurteilen.

NEUHAUSER_Das Gütesiegel macht wertschätzende

und nachhaltige Unternehmensführung

nach außen sichtbar. Es kann aber auch Impulse

nach innen geben, indem es Handlungsbedarf

aufzeigt. Mit dem Ergebnis sollte die Unternehmenskultur

weiterentwickelt werden können.

Wohin sollte sich ein Unternehmen

im Idealfall denn entwickeln, damit

Mitarbeiter sich langfristig wohlfühlen?

STEINER_Junge Menschen haben heute viel mehr

Selbstvertrauen als noch vor fünfzehn Jahren. Sie

wollen daher eigenverantwortlich agieren, selbst

zu Lösungen kommen, in Entscheidungen eingebunden

werden. Und fordern das auch. Dazu

muss man als Führungskraft seine Mitarbeiter

sehr gut kennen, um sie ihren Fähigkeiten und

Talenten entsprechend am richtigen Platz einzusetzen.

Dann kann eine Arbeitskultur, ein Miteinander

entstehen, wo man sich wirklich entfalten

kann und sich langfristig wohlfühlt.

HINTENAUS_Wichtig ist auch, dass sich Mitarbeiter

in ihrer Lebensphase ernstgenommen

und damit fair behandelt fühlen. Letztendlich

sind Firmen, die das beherzigen, auch wirtschaftlich

erfolgreicher. Wenn Leute wertgeschätzt und

ernst genommen werden, wenn Entscheidungsspielräume

da sind, dann gehen die Mitarbeiter

auch die Extrameile und das beeinflusst natürlich

den Unternehmenserfolg positiv.

PUMBERGER_In Werna-zertifizierten Unternehmen

sollen auch Mitarbeiter mit höherem Alter

gern arbeiten. Weil sie hier eine Freude haben,

ihre Arbeitsleistung und Erfahrung einbringen

können und die Möglichkeit bekommen, immer

noch mitzugestalten. So passiert eine gute Wissenstransformation._

Rendez-vous mit Werna?

Anfragen und Infos zum Gütesiegel

„Werna – Wertschätzender und

nachhaltiger Arbeitgeber“:

www.werna.net

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BEWERBUNGSTRENDS:

MIT DEN RICHTIGEN

TIPPS ZUM TRAUMBERUF

Jobplattformen, Firmenwebsites, Social Media oder doch ganz oldschool per Post? Die

Möglichkeiten sich zu bewerben sind vielfältiger denn je. Auch bei der Gestaltung der (digitalen)

Bewerbungsmappe gibt es unterschiedlichste Ansätze. Aber welche Unterlagen lesen sich

Personalisten tatsächlich durch? Und worauf achten sie besonders? Zwei Recruiter sprechen

über aktuelle Trends im Bewerbungsprozess und Fähigkeiten, die der Arbeitsmarkt der Zukunft

erfordern wird.

Text

Foto

Illu

Daniel Schöppl

Forghani: Randstad;

Struber: Teampool/

Chris Rogl

Gettyimages

Welche Rolle spielen Social-Media-

Plattformen bei der Jobsuche?

FORGHANI_Je besser das Social-Media-Profil in

den einschlägigen Netzwerken aufbereitet und

umso leichter es auffindbar ist, desto mehr kann

der Recruiter auch für Bewerber tun. Wer Interesse

an einem Jobwechsel hat, sollte auf Plattformen

wie LinkedIn oder Xing vertreten sein.

Fast jeder Personalberater, der in seiner eigenen

Datenbank nichts gefunden hat, setzt seine Suche

in den Sozialen Medien fort – das ist einfach der

„place to be“.

Laut einer Umfrage von JobMatch.pro

liegt der Fokus im Bewerbungsprozess

viel zu häufig auf fachlichem Know-how,

„obwohl mittlerweile nachgewiesen wurde,

dass intrinsische Motivationsfaktoren

entscheidend sind“. Was sind die drei

häufigsten Fehler, die Unternehmen

bei der Personalsuche machen?

FORGHANI_Diesem Umfrageergebnis stimme

ich zu. Ein gewisses Maß an Know-how muss natürlich

vorhanden sein, aber danach ist die Motivation

entscheidender – fachliche Kenntnisse

können schließlich gelernt werden. Ein zu starker

Fokus auf fachliches Know-how ist also tatsächlich

ein häufiger Fehler. Oft wird auch zu wenig

Druck seitens der HR-Abteilungen ausgeübt, zeitnahe

Entscheidungen zu treffen, wodurch Kandidaten

verärgert werden oder in der Zwischenzeit

vielleicht bei einem anderen Arbeitgeber unter-

30


Die Zeiten der

Motivationsschreiben

gehören der

Vergangenheit an.

Danesh Forghani

Manager Personalberatung,

Randstad Austria

schreiben. Ganz wichtig ist auch das Gehalt. Hier

sollten Bewerber nicht zu sehr gedrückt werden.

Darunter leidet die Motivation der Kandidaten

und man wird sie nicht langfristig halten können.

Ausbildung versus Fortbildung –

was ist wichtiger?

FORGHANI_Wenn ich mich zwischen diesen

beiden Optionen entscheiden müsste, würde ich

eine gute Ausbildung als viel wichtiger erachten.

Die muss man wirklich schwarz auf weiß nachweisen

können. Wenn die Ausbildung fehlt, ist

eine gewisse Basis einfach nicht da.

Kleckern oder klotzen: Welche Unterlagen

sollte eine vollständige Bewerbung

tatsächlich beinhalten?

FORGHANI_Ein schön gestalteter Lebenslauf,

der aussagekräftig ist, über ein professionelles

Foto verfügt und übersichtlich formatiert ist,

reicht oft aus. Die Zeiten der Motivationsschreiben

gehören der Vergangenheit an – das wird

meiner Erfahrung nach kaum noch durchgelesen.

Ebenso verhält es sich mit Zeugnissen, Weiterbildungen

und anderen Qualifikationen. Ich würde

daher den vollen Fokus auf die Gestaltung des

Lebenslaufs legen. Hier sollten keine künstlerischen

Experimente gewagt oder Romane verfasst

werden. Der Schlüssel lautet: kompakt und ansprechend.

Am Ende würde ich noch anfügen,

dass auf Wunsch sämtliche Zeugnisse und Unterlagen

zur Verfügung gestellt werden. Die muss

man dann auf jeden Fall bei der Hand haben. Es

kommt nicht gut an, wenn man gebeten wird, etwas

nachzureichen, und das selbst erst noch einholen

muss.

Wie geht man als Bewerber damit um,

wenn man keine Antwort bekommt?

FORGHANI_Ich bin ein großer Befürworter davon,

schon vorab bei der entsprechenden Kontaktperson

anzurufen, um Interesse an der Stelle

zu bekunden, zwei intelligente Fragen zu stellen

und erst danach die Unterlagen abzuschicken.

Damit hebt man sich schon einmal vom Großteil

der Bewerber ab. Sollte man dann länger keine

Rückmeldung erhalten, ist es durchaus gut, einmal

nachzufragen – das macht einen interessierten

Eindruck. Alles darüber hinaus sollte man

aber eher bleiben lassen, um nicht aufdringlich

zu werden. Das kommt natürlich auch immer ein

bisschen auf das Gegenüber an. Fingerspitzengefühl

ist hier ein guter Ratgeber.

Wie sieht die optimale Vorbereitung

auf ein Bewerbungsgespräch aus?

Welche fünf To-dos dürfen auf

keiner Checkliste fehlen?

FORGHANI_Man sollte ganz genau wissen, wer

die Gesprächspartner sind: Welche Position haben

sie? Was ist ihre Tätigkeit? Wie lange sind sie

schon im Unternehmen? Es ist gut, sein Gegenüber

zu kennen. Der zweite Punkt ist, sich intensiv

mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen.

Ein guter Tipp: Die Begrifflichkeiten, die das

Unternehmen auf der Website verwendet, notieren.

Produkte und Slogans zu kennen kommt

gut an und zeigt, dass man vorbereitet ist. Außerdem

sollten sich Bewerber unbedingt drei Fragen

überlegen, die sie am Ende des Gesprächs stellen

können. Zudem ist es wichtig, sich genau zu

überlegen, wie die Rahmenbedingungen gestaltet

werden sollen – Gehalt, Reisebereitschaft und

ähnliche Aspekte. Zu guter Letzt: Am Vortag die

passende Kleidung vorbereiten, um dann wirklich

mit einem Lächeln in das Gespräch zu gehen und

so viele Punkte wie möglich mit nach Hause zu

nehmen.

Randstad Austria

Standorte_9

Mitarbeiter_100

Schwerpunkte_Vermittlung von Fach- und Führungskräften,

Personalberatung in den Bereichen Finance, Life Sciences und IT,

gewerbliche Arbeitskräfteüberlassung in allen Industrien

Randstad in drei Worten_menschlich, leistungsorientiert, fair

31


20 Jahren den Beruf erlernt und sich seither nie

wieder weitergebildet hat, kann heute kein Auto

mehr reparieren, weil das mittlerweile nur noch

mit EDV-Unterstützung funktioniert. Daher ist

für mich ganz klar: Wenn ich mich für eine der

beiden entscheiden müsste, ist die Fortbildung

wichtiger.

Mut wird im

Bewerbungsprozess

oft belohnt.

Wolfgang Struber

Leitung Personal und Recht,

Teampool Personal Service

Was sind die drei häufigsten Fehler,

die Unternehmen bei der Personalsuche

machen?

STRUBER_Ein gravierender Fehler ist sicherlich

die Beurteilung nach Zeugnisnoten. Gute Noten

bedeuten, dass jemand ein guter Theoretiker ist,

das bedeutet aber nicht, dass er auch gut in der

Umsetzung ist. Es gibt auch Unternehmen, die

sich durch unnötige – teilweise sogar diskriminierende

– Selektionskriterien selbst einschränken.

Das ist ungeschickt! Die Vielfalt der Bevölkerung

zur Gänze auszuschöpfen, ist ein großer Vorteil –

die Welt ist bunt, genauso wie die Kunden! Die

Altersdiskriminierung möchte ich dabei sogar als

eigenen Punkt anführen, weil sie tatsächlich ein

riesiges Thema ist. Ein 52-jähriger Mitarbeiter arbeitet

auch noch knapp 15 Jahre und bleibt dem

Betrieb unter Umständen sogar länger erhalten

als ein jüngerer Mitarbeiter. Darüber hinaus kann

er durch seine Kompetenz, sein Wissen sowie seine

Lebens- und Berufserfahrung viel einbringen,

wovon die Gesamtorganisation profitiert. Es ist

also nicht sonderlich schlau, wenn man als Arbeitgeber

auf diese Gruppe verzichtet.

Oft erfüllen Bewerber nicht das

gesamte Anforderungsprofil einer

Stellenausschreibung. Wie erkennen

potentielle Arbeitnehmer, welche

Qualifikationen ein „Must-have“ sind?

STRUBER_Grundsätzlich liegt hier die Verantwortung

bei den Unternehmen. In der Praxis ist

die Formulierung aber nicht immer eindeutig. Je

weiter oben eine Kompetenz in der Auflistung

angeführt wird, desto wichtiger ist sie üblicherweise.

So kann man als Bewerber seine Chancen

ganz gut einordnen. Wobei prinzipiell gilt: Im

Zweifelsfall einfach bewerben. Mut wird im Bewerbungsprozess

oft belohnt.

Ausbildung versus Fortbildung –

was ist wichtiger?

STRUBER_Eine gewisse Grundausbildung ist natürlich

wichtig – das ist die Basis. Entscheidend

für beruflichen Erfolg sind allerdings das Dranbleiben

und das lebenslange Lernen. Nehmen

wir einen Automechaniker als Beispiel: Wer vor

Welche Zeugnisse und Qualifikationen

sollte man den Bewerbungsunterlagen

tatsächlich beilegen?

STRUBER_Das ist gar nicht so einfach, da scheiden

sich oftmals die Geister. Für mich ist ganz

wichtig, dass alle grundlegenden Zeugnisse, wie

Lehrabschlussprüfung, Maturazeugnis oder Studienzeugnisse,

dabei sind. Ich möchte auch die

Noten dabeihaben und nicht nur die Bestätigungen

über den Abschluss. Die Noten sind zwar

keine ausschlaggebende Entscheidungsgrundlage,

gehören aber einfach dazu. Als Personalist möchte

ich außerdem alle Dienstzeugnisse der vorherigen

Arbeitgeber sehen. Für die Stellenausschreibung

relevante Fortbildungszeugnisse gehören ebenso

zu einer sauberen und vollständigen Bewerbungsmappe.

Was meiner Meinung nach überflüssig

ist, sind etwa Telefoncoachings, persönlichkeitsbildende

Seminare oder Rhetorikkurse – davon

muss man sich als Personalist ohnehin selbst ein

Bild machen. Es kommt natürlich immer ein

bisschen auf die Branche und die Position an,

aber eine Bewerbung sollte keinesfalls länger als

15 Seiten sein. Das ist wirklich das absolute Maximum.

Welche Qualifikationen werden am

Arbeitsmarkt immer häufiger nachgefragt?

Was sind die Skills der Zukunft?

STRUBER_Aus meiner Sicht sind das im Wesentlichen

drei Kompetenzen, die alle ineinander

greifen. Zum einen ist das die Sozialkompetenz.

In Unternehmen geht es darum, gemeinsam Ziele

zu erreichen – und ein Team benötigt keine Egozentriker.

Eine weitere wichtige Fähigkeit ist die

Kommunikationsstärke. Unsere Welt und damit

auch unsere Arbeitsprozesse sind mittlerweile

sehr vernetzt. Das wird in Zukunft weiter zunehmen,

deshalb ist es unabkömmlich, außerhalb des

eigenen Arbeitsbereichs zu denken und zu kommunizieren.

Neben der Sozialkompetenz und

der Kommunikationsstärke erfordert die immer

stärkere Vernetzung natürlich auch eine digitale

Kompetenz. Wer diese Skills mitbringt, ist gut gerüstet

für den Arbeitsmarkt der Zukunft._

Teampool

Standorte_10

Mitarbeiter_100

Schwerpunkte_Bau, Metall,

Elektro, Holz, Maschinenbau

und kaufmännische Berufe

Teampool in drei Worten_Zeitarbeit,

Personalberatung, Engineering

32


Text

Daniel Schöppl

Foto

Mario Riener

Die Coronakrise hat den Arbeitsmarkt schwer getroffen und sorgt für hohe Arbeitslosigkeit.

Gefordert ist jetzt nicht nur das Sozialsystem, sondern auch die Betroffenen selbst. Denn die

Wartezeit, bis die Wirtschaft wieder anläuft und Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, kann

produktiv genutzt werden. Das AMS hat einige Tipps parat.

Ein Job, der den

eigenen Talenten

entspricht und Spaß

macht, bringt viel

Lebensqualität

mit sich.

„ES IST

NIE ZU SPÄT,

NEUE WEGE

EINZUSCHLAGEN“

Gerhard Straßer,

Landesgeschäftsführer,

AMS OÖ

Die Arbeitslosigkeit von Menschen, deren höchste

Ausbildung ein Pflichtschulabschluss ist, liegt bei

16 Prozent. Bei Personen, die mindestens einen

Lehrabschluss vorweisen können, sinkt die Quote

auf unter vier Prozent. Anders ausgedrückt: Arbeitslosigkeit

reduziert sich durch eine fundierte Ausbildung

um 75 Prozent. „Daher wird das AMS alles

daran setzen, Arbeitsuchende mindestens mit einem

Lehrabschluss zu qualifizieren. Auch Erwachsene

können einen Lehrabschluss nachholen. Mit

der arbeitsnahen Qualifizierung – kurz AQUA –

bieten wir eine gute Möglichkeit dazu“, erklärt

Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer des AMS

OÖ. „Es ist nie zu spät, neue Wege einzuschlagen!“

Fähigkeiten und Interessen entdecken, die sich

vielleicht erst mit zunehmender Lebenserfahrung

entwickelt haben, der Wiedereinstieg nach einer

Unterbrechung der Berufslaufbahn oder eine Kündigung,

die berufliche Neuorientierung erfordert –

all das kann Anlass werden, sich einen Berufstraum

zu erfüllen. „Der erste Schritt ist, sich über die

Möglichkeiten zu informieren und über seine Vorstellungen

zu sprechen“, ist Straßer überzeugt. „Es

gibt über 200 Lehrberufe. Aus dieser Fülle jenen zu

finden, der den eigenen Interessen entspricht, und

auch zu schauen, in welchen Berufssparten besondere

Zukunftschancen liegen, ist der Grundstein

für eine erfüllte Berufslaufbahn.“

KARRIEREKOMPASSE

GEBEN ORIENTIERUNG

Egal ob beim Einstieg ins Berufsleben oder bei der

Suche nach einer neuen Beschäftigung – die Fragen,

die sich dabei stellen, sind die gleichen: Wo

liegen meine Stärken? In welchen Berufen kann

ich diese Fähigkeiten gut einsetzen? Und wohin

möchte ich mich entwickeln? Den eigenen Talen-

ten auf die Spur zu kommen, kann spannend sein –

und oft auch schwierig. Deshalb gibt das AMS

Hilfestellung: „Unser Berufskompass ist ein tolles

Onlinetool. Hier findet man Interessenstests, die

auf verschiedenste Lebenssituationen abgestimmt

sind – für Jugendliche oder Wiedereinsteiger ins

Berufsleben bis hin zur Unterstützung bei der

Entscheidung, sich selbstständig zu machen“,

ruft Straßer zum Ausprobieren auf. „Es rentiert

sich. Ein Job, der den eigenen Talenten entspricht

und Spaß macht, bringt viel Lebensqualität mit

sich.“_

2 Karriere-Tipps …

… von Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer, AMS OÖ

01 Eigene Stärken erkennen …

Wer Freude an einer Tätigkeit hat, die einem auch leichtfällt, ist

gut im Job. Was für eine Person anstrengend oder kompliziert

erscheinen mag, kann einer anderen Spaß machen und mühelos

von der Hand gehen. Warum? Weil die entsprechenden

individuellen Stärken und Talente zum Einsatz kommen.

Um im Traumjob arbeiten zu können, lohnt es sich, den

eigenen Stärken auf den Grund zu gehen.

02 … und den persönlichen Interessen nachspüren

Hobbys können dabei hilfreich sein. Es geht nicht unbedingt

darum, das Hobby zum Beruf zu machen, sondern darum,

festzustellen, was an dem Hobby besonders Spaß macht. Im

Bereich des Sports könnte das Geschicklichkeit, Ausdauer oder

Teamgeist sein. Beim Computerspielen ist es möglicherweise

Strategie, taktisches Verhalten oder Geduld. All das kann

auch in der Berufswelt zum Einsatz kommen.

Zum Karrierekompass: www.berufskompass.at

33


Text

Foto

Illu

Daniel Schöppl

Vukovic: Foto Weinwurm; Zibuschka: ePunkt;

Destinger: AMS; Edlbauer: hokify

Gettyimages

40 Fragen

RUND UMS

BEWERBUNGSGESPRÄCH

Die Einladung zum Vorstellungsgespräch ist eingetrudelt? Gratulation! Der

Traumjob ist bereits ein großes Stück näher. Zum Feiern ist es aber noch zu früh –

Vorbereitung ist jetzt angesagt. Nun gilt es noch einmal richtig zu punkten

und Fettnäpfchen zu vermeiden. Mit diesen Fragen wird die

Unterschrift am Dienstvertrag nur noch zur Formalität.

Adam S. Vukovic

Personalmanager,

Österreichische Post

10 FRAGEN, die du dir selbst unbedingt

stellen solltest, bevor du dich bewirbst

01 Habe ich mich über den zukünftigen Arbeitgeber

und die angestrebte Stelle ausreichend informiert?

02 Bin ich der richtige Kandidat für diese Position,

passt mein Profil?

03 Was bringe ich außerhalb der ausgeschriebenen

Qualifikationen für diese Position mit?

04 Was sind meine Talente und Stärken und

wie kann ich sie einsetzen?

05 Arbeite ich lieber alleine oder mit Kollegen?

06 Was sind meine Werte?

Je mehr Fragen man sich selbst stellt und

beantwortet, desto besser ist sowohl die

Jobauswahl als auch das Auftreten beim

Bewerbungsgespräch. Je selbstreflektierter

man ist, desto klarer sind die eigenen Ziele

im Leben!

07 Erfüllt die angestrebte Stelle alle meine Bedürfnisse

oder muss ich Kompromisse eingehen?

08 Wie ist mein Lifestyle und was strebe ich in meinem

Leben an – sowohl privat als auch beruflich? Ist mein

Lifestyle kompatibel mit der gewünschten Stelle?

09 Wo und wie kann ich mich noch weiterbilden?

10 Würde ich mir selbst den Job geben, wenn ich

der Personalist wäre, der die Entscheidung treffen muss?

Brigitte

Zibuschka

Head of Recruiting,

epunkt Linz

Beim Bewerbungsgespräch möchte das

Unternehmen herausfinden, wer sein Gegenüber

ist. Brainteaser-Fragen sind im Recruiting nicht

mehr „State of the Art“, der Fokus liegt darauf,

mehr über das persönliche Selbstempfinden im

Job zu erfahren.

10 ÜBERRASCHENDE

FRAGEN, die bei einem

Bewerbungsgespräch

gestellt werden könnten

01 Wenn Sie den perfekten Job für sich selbst

erschaffen dürften, wie sähe dieser aus?

02 Was erwarten Sie sich von einem

Unternehmen, in das Sie Ihr Talent

und Ihre Zeit investieren?

03 Wenn ich Ihren besten Freund anrufen

würde, wie würde er Sie beschreiben?

04 Was motiviert Sie, morgens aufzustehen

und in die Arbeit zu gehen?

34


10 FRAGEN, die du bei einem Bewerbungsgespräch

auf gar keinen Fall stellen solltest

Petra Destinger

Managementprozesse,

AMS Oberösterreich

Kandidaten sollten keine überaus

komplizierten, technischen oder

hochspezialisierten Fragen stellen.

Man sollte den Interviewer nicht

in eine unangenehme Situation

bringen, weil er die Antwort auf eine

fachspezifische Frage vielleicht nicht

kennt. Beim Interview geht es darum,

die Persönlichkeit kennenzulernen.

01 Wie lange wird das Gespräch ungefähr dauern?

02 Welche Produkte stellen Sie her?

03 Wer sind denn so Ihre Konkurrenten am Markt?

04 Mir ist eine gute Atmosphäre am Arbeitsplatz wichtig –

ist das Betriebsklima gut?

05 Wie ist die Unternehmenskultur bei Ihnen?

06 Kann ich mir meine Arbeitszeit frei einteilen?

07 Ich wurde in meinem letzten Job zu wenig gefordert –

wieso ist das hier anders?

08 Wie motivieren Sie Mitarbeiter?

09 Wann kann ich Urlaub nehmen?

10 Habe ich einen guten Eindruck auf Sie gemacht?

Karl Edlbauer

Gründer und Geschäftsführer,

hokify

05 Wie haben Sie reagiert, als zuletzt eine

Entscheidung getroffen wurde, die

ganz klar gegen Ihre persönliche

Meinung ging?

06 Haben Sie schon einmal entgegen der

Meinung aller anderen etwas

durchgesetzt? Wie sind Sie

vorgegangen? Falls nicht:

Wie würden Sie vorgehen?

07 Welchen Rat würden Sie Ihrem

5-jährigen Ich geben?

08 Stellen Sie sich vor, Sie bekommen

drei Jobangebote, die in allen

Eckpunkten vergleichbar sind

(Aufgabe, Gehalt, Dienstort). Was

sind für Sie die wichtigsten Kriterien,

damit Sie sich für ein Jobangebot

entscheiden?

09 Welche Fähigkeiten haben Sie in den

vergangenen drei Jahren entwickelt?

10 Wenn Sie unser Unternehmen

betrachten, was würden Sie als

Erstes verbessern?

Mit gut gewählten Fragen bleibt

man dem Ansprechpartner leichter

im Gedächtnis. Bewerber sollten im

Gespräch so viel wie möglich über

den zukünftigen Job herausfinden.

Ob eine Stelle die richtige ist und

ob man sich im künftigen Team

wohlfühlt, kann erfragt werden.

10 ECHT GUTE FRAGEN, die du stellen

kannst, wenn man dich im Bewerbungsgespräch

fragt, ob du Fragen hast

01 Kann ich einen Tag zum Probearbeiten kommen?

02 Was muss Ihr bester Mitarbeiter können?

03 Wie definiert Ihr Unternehmen Erfolg für diese Position?

04 Wenn Sie eine Sache an Ihrem Unternehmen

ändern könnten – welche wäre das und wieso?

05 Welche drei Charaktereigenschaften muss ich mitbringen,

damit ich ins Team passe?

06 Wie werden Talente und Stärken bei Ihnen gefördert?

07 Wie sieht es mit Aufstiegs- und Fortbildungsmöglichkeiten aus?

08 Mit welchen Softwares/Geräten/Technologien

arbeitet das Team täglich?

09 Wie ist die Kleiderordnung am Arbeitsplatz?

Gibt es eine Arbeitskleidung, die ich täglich tragen muss?

10 Wann kann ich mit Ihrer Entscheidung rechnen?

Wie sehen die nächsten Schritte aus?_

35


In der 7. und 8. Schulstufe

haben Schüler häufig noch

Schwierigkeiten, ihre Stärken

richtig einzuordnen. „Viele Jugendliche

wissen, dass sie Talente

haben, fühlen sich aber

mit der Vielfalt an Möglichkeiten

überfordert“, erklärt

WKOÖ-Präsidentin Doris

Hummer. Die Folge: Knapp

5.000 Jugendliche – rund ein

Drittel aller oberösterreichischen

Schüler der Sekundarstufe

2 – brechen jährlich ihre

Ausbildung ab oder wechseln

in eine andere. „Für die Wirtschaftskammer

Oberösterreich

ist das ein alarmierendes Signal.“

Unter dem Titel „‚ich

werde‘ – Mein persönlicher

Zukunftsplaner“ wurde daher

mit der Bildungsdirektion OÖ

ein Printprodukt samt ergänzender

Website entwickelt. Das

Angebot unterstützt Jugendliche

schon ab der 5. Schulstufe

bei der bewussten Berufswahl

und steht allen Schulen österreichweit

zur Verfügung.

www.ichwerde.at

Studierende waren im Studienjahr

2019/20 an Österreichs Universitäten

und Fachhochschulen gemeldet

– 205.972 FRAUEN

und 170.078 MÄNNER.

MEHR ENTREPRENEURSHIP

AN UNIVERSITÄTEN

Unternehmertum soll neben Forschung und Lehre als

dritte Säule des universitären Auftrags verankert

werden – zumindest wenn es nach Computer-Entrepreneur

und Risikokapitalgeber Hermann Hauser

geht. Gemeinsam mit Business Angel und

eQventure-CEO Herbert Gartner hat er deshalb

die Initiative „Spin-off Austria“ ins Leben

gerufen. Das Ziel: Bis zum Jahr 2030 soll ein

Spin-off-Ökosystem mit zusätzlichen 1.000

neu gegründeten Start-ups entstehen. „In

den vergangenen Jahren entsprangen

allen öffentlich-rechtlichen Universitäten

in Summe nur 20 Spin-offs pro Jahr. Das

entspricht nicht einmal der Anzahl an

Spin-offs, die jährlich allein der ETH Zürich

entstammen“, bekräftigt Gartner

die Notwendigkeit der Initiative.

36


zählt die WKO zum letzten

Stichtag in Österreich.

Mit 23.294 Lehrlingen

ist Oberösterreich

Spitzenreiter im

landesweiten Vergleich.

RICHTIG

durchstarten!

Soll ich eine Lehre oder Matura

machen? Welcher Schultyp passt

zu mir? Und welche Möglichkeiten

habe ich nach dem Abschluss? Bei

diesen und weiteren Fragen unterstützt

das Jugendservice des Landes

Oberösterreich mit einer kostenlosen

Onlineberatung. „Wir wollen

junge Menschen auf ihrem Ausbildungs-

und Berufsweg bestmöglich

begleiten. Ziel ist es, Interessen zu

entdecken, Talente zu wecken und

individuelle Fähigkeiten zu entwickeln“,

erklärt Landeshauptmann

Thomas Stelzer. Das Angebot zur

Berufsorientierung gibt’s unter

www.jugendservice.at.

Dem KLINIKUM WELS-GRIESKIRCHEN wurde der Staatspreis „Familie

& Beruf“ in der Kategorie Non-Profit-Unternehmen

verliehen. Die AUSZEICHNUNG wird jährlich vom Bundesministerium

für Arbeit, Familie und Jugend vergeben.

Beurteilungskriterien sind unter anderem die Flexibilität

von Arbeitszeit und -ort, die Wiedereinstiegsquote

nach der Karenz, Kinderbetreuungsund

Gleichstellungsmaßnahmen sowie

Weiterbildungsmöglichkeiten. „Wie

gut Beruf und Familie miteinander

vereinbar sind, hängt maßgeblich

von den Möglichkeiten

der Kinderbetreuung ab.

Als familienfreundlicher

Arbeitgeber ist es uns

wichtig, ergänzende

Betreuungsmöglichkeiten

anzubieten, wo öffentliche

Angebote nicht ausreichen“,

so Julia Stierberger,

Leiterin des Personalmanagements

am Klinikum

Wels-Grieskirchen.

Text

Foto

Illu

Daniel Schöppl

Gettyimages

Gettyimages

37


Michael

Blätterbinder

Joachim

Haindl-Grutsch

JOBS MIT ZUKUNFT

Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Und vor allem: Welche Jobs werden gefragt sein?

Fortschreitende Digitalisierung, Automatisierung und Künstliche Intelligenz gelten als

zukunftsträchtig Themen am Arbeitsmarkt. Doch auch in anderen Branchen werden dringend

Arbeitskräfte benötigt. Wir haben uns umgehört. Und spannende Antworten erhalten.

5

Fragen

an...

Text

Foto

Illu

Katharina Anna Ecker

Blätterbinder: Rudolf

Laresser; Haindl-

Grutsch: Eric Krügl;

Kautz: Klinikum Wels;

Ecker: Lunik 2; Binder:

privat; Koller,

Schwarz, Klostermann:

Klinikum Wels;

Gettyimages

... Michael Blätterbinder, Geschäftsführer,

Energie AG Oberösterreich Personalmanagement,

und Joachim Haindl-Grutsch,

Geschäftsführer, Industriellenvereinigung

01 Was sind Jobs mit Zukunft?

BLÄTTERBINDER_Der Arbeitsmarkt befindet

sich im ständigen Wandel, verantwortlich dafür

sind unter anderem die Digitalisierung und die

Automatisierung. Um die technischen und digitalen

Herausforderungen der Energiezukunft

stemmen zu können, müssen wir Fachspezialisten

aufbauen und fördern. IT-Experten, die von

der Softwareentwicklung über die IT-Security

bis zur Künstlichen Intelligenz reichen, werden

mit Hochdruck gesucht.

HAINDL-GRUTSCH_Berufsbilder mit Zukunftspotential

betreffen im digitalen Bereich die

Automatisierung von Produktions- und Dienstleistungsprozessen.

Die Entwicklung hat hier in

der Industrie schon vor Jahrzehnten seinen Lauf

genommen und wird in diese Richtung rasch

weitergehen. Softwarespezialisten und Experten

für Künstliche Intelligenz sind deshalb gefragter

denn je. Damit verbunden ist natürlich

auch das Thema IT-Security, man sieht an der

aktuellen Coronakrise, dass Teleworking stark

zugenommen hat und unsere Netzwerke geschützt

werden müssen. Abseits der Digitalisierungswelt

sind die Energieversorgung und der

Klimaschutz spannende Themen für die zukünftige

Arbeitswelt. Ein Beispiel für ein zukunftsträchtiges

Berufsbild ist hier das des Verfahrenstechnikers,

der nachhaltige Produktionsprozesse

entwickelt und damit den CO 2 -Ausstoß deutlich

verringert. Zusammengefasst sind MINT-Berufe

(Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik,

Naturwissenschaft und Technik) für die

Zukunft von Bedeutung, weil damit innovative

Technologien und Wachstum in den Bereichen

Digitalisierung, Automatisierung oder Umweltschutz

ermöglicht werden. Ein weiterer wichtiger

Sektor betrifft die Medizintechnologie und

verschiedene Gesundheitsdienstleistungen. Wir

dürfen aber nicht vergessen, dass wir neben Spezialisten

auch Generalisten brauchen werden:

Personen, die den Überblick behalten und einschätzen

können, wie sich neue Technologien

auf unsere Gesellschaft auswirken.

02 Welche Fähigkeiten und Qualifikationen

werden gefragt sein?

BLÄTTERBINDER_Hochqualifizierte Mitarbeiter

sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Elektrotechniker,

Informations- und Kommunikationstechniker,

aber auch sehr gut ausgebildete

Facharbeiter werden in unserem Unternehmen

immer gefragt sein. Viele Jobs entstehen künftig

im technischen Bereich und somit sind teilweise

eine hohe technische Kompetenz, Digital Skills

und Medienkompetenz erforderlich, für alle

Jobs gilt aber, dass die Fähigkeit zu gutem persönlichen

Kontakt und soziale Kompetenz sehr

wichtig sind.

HAINDL-GRUTSCH_Die Jobs mit Zukunft betreffen

alle Ausbildungsebenen, von der Lehre

38


BEISPIELE FÜR MINT-BERUFE (www.mint-ist-zukunft.at)

Wo die Jobs der

Zukunft liegen

Künstliche Intelligenz,

Robotik und Automation/

MINT-Berufe (Berufe

in den Bereichen

Mathematik, Informatik,

Naturwissenschaft und

Technik)

Rohstoffe, Nachhaltigkeit,

erneuerbare Energien

Gesundheitsdienstleistung

und Medizintechnik

Besonders gefragte Lehrberufe_

# Betriebslogistikkaufmann

# Bautechnischer Zeichner

# Chemielabortechnik

# Elektrotechnik

# Elektronik

# Informationstechnologie – Informatik | Technik

# Konstrukteur

MINT-Matura_

Viele HTLs und HTBLAs sind auf Mathematik, Technik

und Informatik ausgelegt und bieten gute Möglichkeiten,

schon während der Ausbildung in MINT-Berufsbilder

hineinzuschnuppern.

MINT-Studium_

An Fachhochschulen und Universitäten wird österreichweit auf

eine Ausbildung mit unterschiedlichen MINT-Schwerpunkten

gesetzt. In Oberösterreich werden an den vier Fachhochschulen

Steyr, Hagenberg, Linz und Wels Experten für den MINT-Bereich

mit Praxisbezug zu Unternehmen ausgebildet. An der JKU in

Linz werden zukunftsweisende Studiengänge zu allen MINT-

Fachrichtungen angeboten.

bis zu den Hochschulen. Hier sind alle Ausbildungen

rund um Industrie 4.0, wie Maschinenbau,

Mechatronik, Elektronik, bis hin zur IT

wichtig. Coding ist eine Qualifikation, die immer

mehr zur Grundkompetenz neben Schreiben

und Rechnen werden wird.

03 Verlieren durch die zunehmende

Digitalisierung Soft Skills an Bedeutung?

BLÄTTERBINDER_Fachliche Kompetenz alleine

wird nicht reichen, um hochqualifiziert zu sein,

es braucht auch Soft Skills, die es uns ermöglichen,

uns in der sich schnell verändernden Welt

zurechtzufinden und diese Veränderung in eine

positive Richtung zu lenken. Dazu brauchen wir

etwa Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit,

interkulturelle Kompetenz und Fähigkeiten

im Umgang mit Komplexität.

HAINDL-GRUTSCH_Nein, manche Soft Skills

werden sogar wichtiger, wie etwa Vernetzungsskills:

vernetztes Wissen und Denken sowie das

Vernetzen und der Austausch mit anderen Experten.

04 Welche Branchen stehen künftig stärker

im Fokus?

BLÄTTERBINDER_Die Energiebranche wird

sicher weiterhin im Fokus stehen, wobei hier

Aspekte wie Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

nach wie vor von großer Bedeutung sein werden.

Vor großen Herausforderungen und Möglichkeiten

steht sicher die Automobilbranche –

Stichworte: E-Mobilität und autonomes Fahren.

Viel Dynamik wird es auch in den Bereichen der

Künstlichen Intelligenz, Robotik sowie in den

Transport- und Logistikbranchen geben, um nur

einige zu nennen.

HAINDL-GRUTSCH_Der digitale Veränderungsprozess

im Dienstleistungssektor wurde durch

Corona noch einmal beschleunigt. Jene Tätigkeiten

von Menschen, die stark auf Routine setzen

und die eine Maschine oder ein Computer

viel besser erledigen können, werden wegfallen.

Hier ist im Dienstleistungssektor vor allem der

Handel beziehungsweise der Onlinehandel gemeint,

nicht die persönliche Dienstleistung. Die

Künstliche Intelligenz wird Standardtätigkeiten

übernehmen. Längerfristig haben wir aufgrund

der demografischen Entwicklung und unserer

hohen Innovationskraft viel zu viel Arbeit und

zu wenige Menschen.

05 Welche Stellen sind aktuell in Ihrem

Unternehmen gefragter denn je; wo haben

Sie Schwierigkeiten, qualifizierte Bewerber

zu finden?

BLÄTTERBINDER_Im vielseitigen, herausfordernden

Arbeitsumfeld suchen wir exzellente

Experten. Besonders gefragt sind Menschen, die

Ausbildungen in Bereichen wie Elektrotechnik,

Informations- und Telekommunikationstechnik,

Öko-Energietechnik oder Metalltechnik

mitbringen, aber auch kaufmännische Fachkräfte,

LKW-Fahrer oder Facharbeiter aus handwerklichen

Berufen.

39


Nichts geht

ohne Pflege

Es ist DER Job mit Zukunft. Die Lebenserwartung

der Österreicher steigt, die gesunden Jahre

werden gleichzeitig immer weniger. Bis 2030

werden laut Bundesministerium für Soziales

zusätzlich 76.000 Pflegekräfte hierzulande benötigt.

Neben den klassischen Pflegeberufen in

Krankenhäusern sowie in der mobilen und stationären

Langzeitpflege und -betreuung werden

Menschen in Pflege- und Sozialbetreuungsberufen

in vielen weiteren Bereichen tätig, wie etwa

in der Forschung, der Lehre, im Management,

in der Betreuung von Menschen mit Behinderungen,

in der Beratung, in der Verwaltung oder

selbstständig.

Wir haben bei Pflegekräften nachgefragt,

was ihren Beruf auszeichnet._

„Pflege ist nicht nur

krisensicher, sondern vor

allem auch sinnstiftend.

In meinem Beruf bin ich

jeden Tag mit Menschen in

Verbindung und lerne dabei

sie und ihre individuellen

Schicksale kennen. Das gibt

mir sehr viel für mein Leben.“

Gerhard Kautz

Pflegeassistent

„Ich habe nach der Matura

im Rahmen eines freiwilligen

sozialen Jahres mit

beeinträchtigten Kindern

gearbeitet. Es war eine

schöne Erfahrung zu sehen,

wie jedes Kind dazulernen

kann, wenn man seine

Stärken sieht und darauf

aufbauen kann. Ich bin

froh über die wertvollen

Erfahrungen und kann nur

jedem ans Herz legen, einmal

mit Menschen zu arbeiten.“

Leonie Binder

über ihre Erfahrungen im

freiwilligen sozialen Jahr

„Pflege ist für mich,

eigenverantwortlich

zu arbeiten.“

Hedwig Schwarz

Dipl. Gesundheits- und

Krankenpflegerin

„Pflege ist ein

wichtiger Teil in

unserem Leben,

denn jeder wird

sie irgendwann

benötigen. Daher

freut es mich

besonders, dass ich

mit meiner Arbeit

Gutes vollbringen

kann.“

Roman Echer

Ausbildung zur

Pflegefachassistenz

„Bei meiner

Arbeit begleite

ich Menschen in

unterschiedlichsten

Lebenssituationen.

Dabei gefällt mir,

dass ich einen

wertvollen Beitrag

für die Gesellschaft

leisten kann.“

Nicole Koller

Ausbildung zur

Pflegefachassistenz

„Es ist schön zu

sehen, wenn es

bei Patienten

gesundheitlich

wieder bergauf

geht.“

Sabrina Klostermann

Diplom. Gesundheits- und

Krankenpflegerin

40


PICK YOUR CHOICE!

Lehre, Studium oder doch FH? Vor dieser Frage stehen die meisten irgendwann auf ihrem

Karriereweg. Die richtige Entscheidung zu treffen ist gar nicht so einfach, prägt sie doch das

restliche Leben. Dabei könnte man diese Entscheidung eigentlich viel gelassener treffen. Denn:

Es kommt gar nicht darauf an, was man macht. Es kommt darauf an, wie man es macht! Egal

ob Lehre, Studium oder FH – diese zehn Persönlichkeiten zeigen, dass ein erfülltes Berufsleben

eine Frage der Bereitschaft ist.

Mario Dern

Geschäftsführer,

zukunft.lehre.österreich

Werner Steinecker

Generaldirektor, Energie AG

Oberösterreich und Präsident,

zukunft.lehre.österreich

Lehre als Mechatroniker

bei der voestalpine in Linz

Lehre als Elektriker bei

Oberösterreichische Kraftwerke AG

Welche (Karriere-)Möglichkeiten

hat Ihnen die Lehre eröffnet?

DERNTL_Nach meiner Lehrzeit habe ich die Matura

nachgeholt, war Landesgeschäftsführer der Lehrlingsunion,

eine Weile für Bundeskanzler Sebastian Kurz

tätig, war beruflich in den USA und danach bei Siemens

in Linz. Zusätzlich habe ich Personalmanagement

studiert sowie kürzlich mein MBA-Studium

abgeschlossen. Nun habe ich die große Ehre, mich als

Geschäftsführer für die größte private Lehrlingsinitiative

Österreichs einzusetzen. Die Lehre war definitiv der

goldrichtige Startpunkt für mich.

Was konnte Ihnen Ihre Ausbildung

nicht bieten?

DERNTL_Ich war zu Beginn meiner Lehrzeit kein

einfacher Jugendlicher und habe es meinen Ausbildern

nicht immer ganz leicht gemacht. Entsprechend musste

ich auch lernen, mit Widerstand umzugehen. Das

haben meine Ausbilder im Nachhinein betrachtet richtig

gut gemacht. Außerdem bin ich eher ein praktischer

als ein theoretischer Lerntyp, weswegen mir die duale

Ausbildung sehr entgegengekommen ist.

Warum würden Sie jungen Menschen eine

Lehre als Karriereweg empfehlen?

DERNTL_Durch die wertvolle Arbeitserfahrung, das

praktische Erlernen von Fachkompetenzen und das

Verdienen vom ersten eigenen Gehalt ist man während

der Lehrzeit vielen Gleichaltrigen, die eine Ausbildung

an einer weiterführenden Schule absolvieren,

am Arbeitsmarkt weit voraus. Die unzähligen Weiterbildungsmöglichkeiten

und Aufstiegschancen machen

eine Karriere mit Lehre zu einem Erfolgsweg.

Was hätten Sie beruflich ohne Ihre

Lehrlingsausbildung nicht erreicht?

STEINECKER_Mir hat die Lehre sehr bald auch einen

Einblick in die sozialen Belange als Arbeiter geboten.

Eine Erkenntnis, die ich sehr gut brauchen konnte, um

die Karriereleiter hochzusteigen – sie half mir dabei,

nie den Blick für die Arbeiterschaft zu verlieren.

Wenn Sie Ihren Karriereweg rückwirkend

betrachten: Was würden Sie wieder

genauso machen? Was anders?

STEINECKER_Ich durfte eine Vielzahl von Ausbildungswegen

erleben: Lehre, Abendmatura, Universitätsstudien

und ausländische Masterstudien. Die Lehre

war für mich sicher der wichtigste Baustein in dieser

Sammlung, zumal sie in der höchsten Prägungsphase

im Alter zwischen 15 und 20 Jahren stattfand. Was ich

intensivieren würde, wäre die sprachliche Ausbildung!

Ein Manko von den österreichischen Technikern ist oft

das fehlende oder schlechte Englisch.

Worauf kommt es an, damit man

als Absolvent ankommt?

STEINECKER_Man soll sich immer ein solides

Grundmaß an Neugierde bewahren und als Elixier für

das persönliche Fortkommen verwenden. Die Grundprinzipien

des korrekten Umgangs mit Menschen und

ein freundliches, sympathisches Wesen sind gleichermaßen

wichtig für einen jungen Lehrling – speziell bei

seinem Eintritt in das Berufsleben.

Text

Foto

Illu

Daniel Schöppl

Derntl: Mario Derntl;

Steinecker: Energie AG;

Aichbauer: Magdalena

Bloder; Mahringer: A1;

Leitner: Brandstätterverlag;

Schgör: Cityfoto;

Chansri: Pixelkinder;

Vonwald: FH St. Pölten;

Raberger: J. R.

Photography;

Orsulic: Ferdinand

Porsche FernFH;

Gettyimages

41


Gina Aichbauer

Inhaberin, Hairgott Graz

Lehre als Friseurin beim Salon

Intercoiffeur Erika in Gleisdorf

Alfred Mahringer

HR-Leiter, A1 Telekom Austria

Lehre als Techniker

bei A1 Telekom Austria

Wieso haben Sie sich für eine Lehre

als Ausbildungsweg entschieden?

AICHBAUER_Da ich mich schon seit frühester Kindheit

für Mode und Styling interessiert habe, war es für

mich naheliegend, einen kreativen Beruf zu ergreifen.

Als dann eine Lehrstelle als Friseurin in Gleisdorf frei

wurde, musste ich nicht lange überlegen – mein Beruf

ist meine Berufung!

Was konnte Ihnen Ihre Ausbildung

nicht bieten?

AICHBAUER_Ich habe eine hervorragende Ausbildung

genossen. Dass ich bis heute die einzige Frau in

Österreich bin, die als Hairdresser of the Year ausgezeichnet

wurde, wäre wahrscheinlich ohne meine Lehre

nicht möglich gewesen. Meine ehemalige Chefin war

ihrer Zeit voraus: Wir hatten schon damals kontinuierliche

Lehrlingsabende, bei denen wir auf alles, was den

Friseurberuf ausmacht, vorbereitet wurden.

Worauf kommt es an, damit man

als Absolventin ankommt?

AICHBAUER_An erster Stelle steht definitiv Freude

am Beruf. Aber auch wenn es geringe Ausbildungslücken

gibt, ist das für mich kein Grund, jemanden nicht

einzustellen. Denn wenn die Motivation und der Ehrgeiz

da sind, kann man vieles nachholen und lernen.

Wieso haben Sie sich für eine Lehre

als Ausbildungsweg entschieden?

MAHRINGER_Ich hatte einfach genug von der klassischen

Schule und wollte Lernen und Praxis miteinander

verbinden. Mir war aber schon damals bewusst,

dass die Lehre für mich eine super Basis ist und ich

dann auch später noch jede Ausbildung machen kann –

was ich dann auch mehrfach gemacht habe.

Was hätten Sie beruflich ohne Ihre

Lehrlingsausbildung nicht erreicht?

MAHRINGER_Bei zwei Sachen bin ich mir sicher:

Diese praktische Ausbildung ist bis heute ein sehr gutes

Fundament. Auch wenn sich vieles weiterentwickelt

hat, die Grundlagen bleiben meist doch die gleichen.

Außerdem habe ich viele Freundschaften geschlossen,

die bis heute anhalten – und beides hilft mir.

Warum würden Sie jungen Menschen eine

Lehre als Karriereweg empfehlen?

MAHRINGER_Um das duale Ausbildungssystem in

Österreich beneiden uns viele Staaten. Die Kombination

aus Theorie und Praxis im Betrieb und in der Berufsschule

ist ein wichtiges Grundelement. Durch die

Lehre mit Matura gibt es eine spannende Ergänzung.

Der Zugang zu Bildung jeglicher Art ist auch nach dem

Abschluss der Lehre einfach möglich. Da liegt es dann

an jedem selbst.

42


Tarek Leitner

Moderator, ORF

studierte Rechtswissenschaften

an der Johannes Kepler

Universität in Linz

Sabine Schgör

Bereichsleiterin der Abteilungen Marketing und

Unternehmenskommunikation, neue Medien,

Sortiments- und Ernährungsmanagement,

Produktentwicklung und Qualitätssicherung,

Resch & Frisch

studierte Betriebswirtschaftslehre

an der Johannes Kepler Universität in Linz

Welche (Karriere-)Möglichkeiten

hat Ihnen Ihr Studium eröffnet?

LEITNER_Das Studium der Rechtswissenschaften ermöglicht

einen sehr umfassenden Blick auf die Welt.

War es am Anfang die Gerichtsberichterstattung, die

mir mit dieser – für den Journalismus unspezifischen –

Vorbildung leicht von der Hand ging, waren es wenig

später gute Kenntnisse über die Möglichkeiten politischer

Gestaltung. Politik ist zwar etwas anderes als

Recht, aber man weiß die Politik durch das Recht begrenzt

und weiß, was in unserem Land rechtlich möglich

ist. Bei den Akteuren ist das ja nicht immer so …

Warum würden Sie jungen Menschen

ein Universitätsstudium als Karriereweg

empfehlen?

LEITNER_Ich empfehle das gar nicht grundsätzlich,

sondern nur dann, wenn jemand an einer Sache wirklich

Interesse hat. Ein Studium sollte doch eine Beschäftigung

sein, die das eigene Leben bereichert. Nur

dann ist man wirklich gut und kann die erworbenen

Kenntnisse auch gewinnbringend einsetzen. Und „gewinnbringend“

meine ich jetzt nicht im ökonomischen

Sinn.

Worauf kommt es an, damit man

als Absolvent ankommt?

LEITNER_Auf ganz andere Dinge als die, die man

in der Vorlesung lernt. Aber die Mechanismen unserer

Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, die kann man

schon an der Uni lernen. Wahrscheinlich am besten

zwischen den Vorlesungen. Darauf kommt es an.

Wieso haben Sie sich für ein Studium

an der JKU entschieden?

SCHGÖR_Mich hat das Mitgestalten in und an einem

Unternehmen immer sehr interessiert – vor allem das

Vermarkten von Dienstleistungen und Produkten sowie

das Kundenverhalten und die dahinterliegenden

Kaufmotive. Daher war für mich ein Betriebswirtschaftsstudium

die richtige Wahl.

Wenn Sie Ihren Karriereweg rückwirkend

betrachten: Was würden Sie wieder

genauso machen? Was anders?

SCHGÖR_Ich würde mich wieder für ein Wirtschaftsstudium

entscheiden, aber mir die Zeit für ein Auslandssemester

nehmen. Die Chance, in eine andere

Kultur einzutauchen, hat einfach reizvolle Aspekte.

Damals hatte ich eher nur den Studienabschluss im

Fokus.

Warum würden Sie jungen Menschen

ein Universitätsstudium als Karriereweg

empfehlen?

SCHGÖR_Weil ein fundiertes Wissen in vielen Fachgebieten

die Basis für eine erfolgreiche berufliche Entwicklung

ist.

43


Jasmine Chansri

Leiterin Abteilung Personal und Recht,

Volkshilfe Oberösterreich

absolvierte den MBA Management

und Leadership für Frauen an der

Volkshochschule Linz

Michael Vonwald

Technischer Leiter,

Neuman Aluminium Austria

studierte Smart Engineering of

Production Technologies and

Processes an der FH St. Pölten

Welche (Karriere-)Möglichkeiten

hat Ihnen Ihr Studium eröffnet?

CHANSRI_Während der Coronakrise war ich Vorsitzende

des Krisenstabes und konnte in dieser herausfordernden

Zeit mein Wissen aus dem Studium gut

anwenden. Ich habe die Chance ergriffen, mich für die

Geschäftsführung zu bewerben. Die MBA-Ausbildung

hat sicherlich dazu beigetragen, dass ich diese Funktion

nun mit 1. Juli 2021 übernehmen werde.

Wenn Sie Ihren Karriereweg rückwirkend

betrachten: Was würden Sie wieder

genauso machen? Was anders?

CHANSRI_Ich würde an viele Dinge gelassener herangehen

und Druck herausnehmen. Auf jeden Fall würde

ich wieder zu allen Angeboten bezüglich der Übernahme

von Führungsrollen in ehrenamtlichen Strukturen

Ja sagen. Diese Positionen stärken das Führungsverhalten

und zeigen, dass man Verantwortung übernimmt.

Worauf kommt es an, damit man

als Absolventin ankommt?

CHANSRI_Es ist wichtig, dass man über den Abschluss

spricht und diesen auch in berufliche Gespräche

immer wieder miteinfließen lässt. Man kann sehr

stolz sein, wenn man neben dem Beruf und der Familie

ein Studium absolviert.

Wieso haben Sie sich für ein Studium

an der FH St. Pölten entschieden?

VONWALD_Als ich mich für das Studium entschieden

hatte, war ich bereits zwölf Jahre bei Neuman Aluminium

beschäftigt. Neuman hat mich immer dabei

unterstützt, mich nebenberuflich fortzubilden. Das

Studium war neben vielen weiteren Aspekten ein essentielles

Puzzleteil in meiner persönlichen Entwicklung

und für den Werdegang vom Lehrling zur Führungskraft.

Was konnte Ihnen Ihr Studium

nicht bieten?

VONWALD_Das Angebot kann nicht zu 100 Prozent

den persönlichen Erwartungen und Vorlieben entsprechen.

Aber das muss es auch nicht. Ein Studiengang

soll dynamisch sein. Er lebt vom Austausch zwischen

der Hochschule, der Wirtschaft und den Studenten.

Wenn Sie Ihren Karriereweg rückwirkend

betrachten: Was würden Sie wieder

genauso machen? Was anders?

VONWALD_Ich habe mich parallel zur Vollzeitbeschäftigung

bei unterschiedlichsten Einrichtungen über

19 Semester hinweg berufsbegleitend fortgebildet – das

war ein steiniger Weg. Aber ich konnte mir in diesen

Jahren beweisen, dass ich jede noch so herausfordernde

Aufgabe mit dem nötigen Engagement schaffen kann.

Daher würde ich diesen Weg wieder wählen.

44


Michael Raberger

Geschäftsführer,

E-Conomix Group

studierte Wirtschaftsinformatik

an der Ferdinand Porsche

FernFH in Wiener Neustadt

Nada Orsulic

Human Resources Manager,

TGW Logistics Group

studierte Betriebswirtschaft &

Wirtschaftspsychologie an der

Ferdinand Porsche FernFH in

Wiener Neustadt

Wieso haben Sie sich für ein Studium

an der Ferdinand Porsche FernFH

entschieden?

RABERGER_Das Fernstudium war für mich der

ideale Weg, ein Studium neben Beruf und Familie zu

meistern. Ich hatte bereits an der JKU mit Wirtschaftsinformatik

begonnen, jedoch schnell festgestellt, dass

es durch die Präsenzveranstaltungen für mich nicht

möglich war, in einer vernünftigen Zeit abzuschließen.

Das Konzept vom Onlinecampus hat mich dann davon

überzeugt, an die FernFH zu wechseln.

Was hätten Sie beruflich ohne die

Ausbildung an der FernFH nicht erreicht?

RABERGER_Für mich hat es als Geschäftsführer einer

Web-Agentur keinen Unterschied gemacht, ob ein

Titel hinter meinem Namen steht oder nicht. Trotzdem

bin ich für die erlernten Fähigkeiten sehr dankbar und

konnte diese schon oft in meinem beruflichen Alltag

nutzen.

Was konnte Ihnen Ihr FH-Studium

nicht bieten?

RABERGER_Was bei einem Fernstudium natürlich

entfällt, ist das soziale Miteinander – das kollegiale

Netzwerk, das auch gerne einmal Studientage im Lokal

um die Ecke ausklingen lässt.

Warum würden Sie jungen Menschen

ein (Fern-)FH-Studium als Karriereweg

empfehlen?

ORSULIC_Die FernFH bietet Menschen mit eingeschränkten

finanziellen und zeitlichen Ressourcen

einen optimalen Rahmen zur Weiterentwicklung. Die

organisatorische Betreuung und die Unterstützung

durch die Lehrenden haben bei mir zu schnellen Erfolgen

und einer effizienten Zeiteinteilung geführt.

Was konnte Ihnen Ihr FH-Studium

icht bieten?

ORSULIC_Nach dem Abschluss des Studiums sind

die meisten Kontakte schnell wieder abgebrochen, was

ich sehr bedauere. Hier könnte die FH ihre Absolventen

etwas mehr dabei unterstützen, das aufgebaute

Netzwerk zu pflegen – insbesondere die Kontakte zu

den externen Lektoren.

Worauf kommt es an, damit man

als Absolventin ankommt?

ORSULIC_Das Studium bringt einen dann beruflich

weiter, wenn man sich vor dem Start schon überlegt,

in welche berufliche Richtung die eigene Entwicklung

angestrebt wird. Ein FH-Studium bekommt oft nicht

die gleiche Anerkennung wie ein Uni-Abschluss, aber

es steht dem in nichts nach!_

45


NEUE

STUDIENGÄNGE

IM ÜBERBLICK

Auch dieses Jahr gibt es seit dem Wintersemester wieder einige Neuerungen

an Österreichs Universitäten und Fachhochschulen. Auffällig bei den neuen

Studienrichtungen: Der Schwerpunkt liegt klar auf den Zukunftsthemen

digitale Transformation und Informationstechnologie.

Masterstudien

Alpen-Adria-Universität

Klagenfurt

Artificial Intelligence and Cyber Security_

Der Fokus liegt auf der Verknüpfung von Künstlicher

Intelligenz und Internet-Sicherheit. Auch

die sozialen, ethischen und rechtlichen Aspekte,

die sich bei der praktischen Anwendung ergeben,

werden behandelt.

Universität Wien

Business Analytics_Das Fachgebiet vermittelt

die Fähigkeit, unter Einsatz umfangreicher

Datensätze selbstständig betriebswirtschaftliche

Entscheidungsprobleme zu lösen und Handlungsempfehlungen

abzuleiten.

Data Science_Aus immer größeren Datenmengen

sollen Erkenntnisse gewonnen werden, die

einen Mehrwert darstellen. Diese Erkenntnisse

werden unter anderem zur Entwicklung von

effizienten Algorithmen verwendet.

FH Joanneum

System Test Engineering_Der Studiengang

lehrt Fachexpertise in der systematischen Testung

von komplexen elektronikbasierten und mechatronischen

Systemen – stark nachgefragt in der

Elektronik- und Fahrzeugindustrie, aber auch in

anderen Industriezweigen.

FH St. Pölten

Cyber Security Resiliance_Studierende erhalten

Kompetenzen im Bereich der Software-,

Betriebssystem- und Netzwerksicherheit. Zudem

werden sowohl rechtliche als auch ethische

Grundlagen thematisiert.

FH Technikum Wien

Data Science_Datenanalyse wird in Zusammenhang

mit den Aufgaben und Zielen eines

Unternehmens oder einer Organisation betrachtet.

Mit dem Gelernten können Absolventen

Entscheidungsprozesse in allen Phasen unterstützen.

Text

Illu

Daniel Schöppl

Gettyimages

Digital Humanities_Studierende leisten hier

einen wesentlichen Beitrag zur Förderung und

Verankerung computerbasierter Arbeitsmethoden

in geisteswissenschaftlichen Forschungszusammenhängen.

46


FH Burgenland

Bachelorstudien

Johannes Kepler

Universität Linz

Rechtswissenschaften_Mit diesem Pilotstudium

verbindet die JKU klassisches Wissen über

Recht mit modernen juristischen Schlüsselkompetenzen.

Dazu gehören kreative Gestaltungskraft,

zielgruppengerechte Sprache und Kommunikation

sowie psychologische und medizinische

Kenntnisse. Auch digitales Know-how spielt

dabei eine wichtige Rolle (Computational Thinking,

Legal Technology, Digital Government

und Artificial Intelligence).

Montanuniversität Leoben

Industrial Data Science_Das zentrale Thema

in diesem Bachelorstudium ist die starke

Verknüpfung von technischem Verständnis mit

der Fähigkeit zur Anwendung von Analysemethoden.

Nach den entsprechenden Grundlagen

folgen unter anderem Vertiefungen in den

Bereichen Sensorik, Cloud Services, Simulation,

Artificial Intelligence und Machine Learning.

Software Engineering und vernetzte Systeme_Hinter

diesem Namen steckt ein Informatikstudium

mit den Schwerpunkten Softwareentwicklung,

Programmierung, Software Testing

und verteilte Systeme. Studierende beschäftigen

sich mit Methoden und Techniken entlang dieser

vier Themengebiete.

FH Campus 02

Business Data Science_Die Wirtschafts-FH

lehrt in dieser Ausbildung die Grundlagen der

Statistik, der Mathematik, des Programmierens

sowie der Softwareentwicklung – alles in Verbindung

mit ökonomischen Grundlagen. Ein besonderes

Augenmerk wird dabei auf die Themen

Kommunikation und Persönlichkeit gelegt, denn

Absolventen sollen nicht nur Muster in Daten

erkennen, sondern diese auch kommunizieren

und aufbereiten können.

FH Kärnten & FH

Technikum Wien

Informationstechnologien – Joint Degree_

Dieser Studiengang ist ein Kooperationsmodell

der beiden Bachelorstudiengänge „Informationstechnologien“

der FH Kärnten und „Informatik/

Computer Science“ der FH Technikum Wien.

Das Besondere ist, dass dieses Studium sowohl in

Kärnten als auch in Wien stattfindet.

FH St. Pölten

Universität Salzburg

Medizinische Biologie_Diese Disziplin

erforscht die biologischen Grundlagen des

Menschen im Hinblick auf die Bedeutung in

der Medizin, der Labordiagnostik und dem

Gesundheitswesen. Studenten bekommen ein

biologisches Verständnis für Themen, die für die

Medizin wesentlich sind.

Materialien und Nachhaltigkeit_Hier werden

fachwissenschaftliche Kenntnisse in den MINT-

Fächern erlernt und praktische Erfahrungen mit

der Auswahl von Materialien, der Materialherstellung

und -verarbeitung sowie dem Einsatz

moderner analytischer Methoden erworben.

FH des BFI Wien

Interactive Media and Games Business_Das

Studium verbindet Know-how über interaktive

Medien (XR, VR, AR) und Games mit betriebswirtschaftlichen

Kenntnissen. Die Entwicklung

von interaktiven (Spiel-)Umgebungen steht

ebenso auf dem Studienprogramm wie die strategische

Ausrichtung geeigneter Geschäftsmodelle.

Creative Computing_Im Mittelpunkt dieses

Fachgebiets stehen Kompetenzen zur Planung,

Gestaltung und Programmierung der Schnittstelle

zwischen Mensch und Computer. Das

Studium kombiniert technisches Wissen in der

Programmierung mit kreativer Expertise in den

Bereichen User Interface Design, Game Design,

Web Technologies, Mobile Programming, Augmented

und Virtual Reality._

Messe Jugend & Beruf als digitales Event

Die „Jugend & Beruf“ trotzte auch dem Corona-Jahr 2020 – sie

wurde kurzfristig einfach ins WWW verlagert. Das Onlineformat

bringt einen großen Vorteil mit sich: „Wir haben es geschafft,

in allen Bereichen mehr Anbieter und mehr Informationen

für die Jugendlichen zusammenzustellen. Zudem stehen

diese Infos dank des digitalen Formats das ganze Jahr über

zur Verfügung“, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. Auch

Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner ist begeistert von der

alternativen Austragungsform der Messe: „Ergebnis ist, dass

wir heuer die mit Abstand modernste Messe in Österreich

präsentieren durften.“ Die Veranstaltung endete zwar offiziell am

24. Oktober, Interessierte können sich aber nach wie vor unter

www.jugendundberuf.info durch das Informationsangebot von

insgesamt 652 Ausstellern klicken.

47


AUF STIMMENFANG

ZUR NEUEN TU

„Es geht nicht darum, ein Silicon Valley im Minimundus-Format zu machen“, erklärt JKU-Rektor

Meinhard Lukas in seinem Statement zur geplanten Technischen Universität in Oberösterreich –

ein Alleinstellungsmerkmal muss her. Noch während der aktuellen Regierungsperiode soll die

neue Uni mit Digitalisierungsschwerpunkt die ersten Studenten begrüßen. Höchste Zeit, um bei

der „Basis“ nachzufragen – Schüler, Studenten, Absolventen und ein Direktor über ihre Wünsche

an die neue Bildungsstätte.

Alexander

Hochholzer

Johanna

Pirchner

Alter_23

Aktueller Studiengang

an der TU Graz_Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen

– Maschinenbau

Alter_21

Aktueller Studiengang

an der TU Graz_Bachelorstudium

Molekularbiologie, NAWI Graz

Was müsste Ihnen die TU in Oberösterreich

bieten, damit Sie dort studieren würden?

HOCHHOLZER_Neben modernen Forschungseinrichtungen

braucht es natürlich das entsprechende

Lehrpersonal, das im internationalen

Vergleich gut abschneidet. Außerdem braucht es

passende Rahmenbedingungen wie Sportkurse,

günstige Studentenwohnungen und Ausgehmöglichkeiten.

Was müsste Ihnen die TU in Oberösterreich

bieten, damit Sie dort studieren würden?

PIRCHNER_Toll wäre, wenn von Anfang an interessante

Kooperationen mit Firmen und Partnerunis

möglich wären. Außerdem sollten ausreichend

Plätze in Werkstätten und Laboren zur

Verfügung stehen, sodass man im Studium kein

Semester damit verschwenden muss, auf eine

freie Stelle zu warten.

Text

Foto

Daniel Schöppl,

Katharina Anna Ecker,

Valentin Bayer

privat

Wie sollte sich die TU OÖ von

der TU Graz abgrenzen?

HOCHHOLZER_Den Schwerpunkt auf Digitalisierung

zu setzen ist wichtig. Außerdem

wäre es gut, wenn sich die neue TU gut in den

Wirtschaftsraum Oberösterreich einfügt. Die

TU Graz hat im Maschinenbaustudium ihren

Schwerpunkt auf die Automobilindustrie gelegt,

weil es in der Steiermark viele Unternehmen

in diesem Bereich gibt. Das könnte die TU in

Oberösterreich ähnlich machen.

Was würden Sie sich vom neuen

Campus wünschen?

HOCHHOLZER_Natürlich muss er technisch

gut ausgestattet sein. Er sollte aber auch für die

Studenten angenehm gestaltet sein: ein einziger,

großer Campus, auf dem alle Gebäude an einem

Ort sind. Und der Campus muss gut an die öffentlichen

Verkehrsmittel angebunden sein.

Wie sollte sich die TU OÖ von der

TU Graz abgrenzen?

PIRCHNER_Die Technische Universität in

Graz bietet sehr traditionelle Studiengänge wie

Maschinenbau, Bauingeneurwesen oder Elektrotechnik

an. Für die neue TU würde ich mir

„modernere“ Studiengänge wünschen, die zum

Beispiel einen Schwerpunkt auf Energie- und

Umwelttechnik, Umweltverfahrenstechnik oder

Rohstoffingenieurwesen setzen.

Was würden Sie sich vom neuen

Campus wünschen?

PIRCHNER_Gerade für Gruppenarbeiten sind

Lernplätze wichtig, aber auch für Einzelne sollten

ausreichend Computer, Drucker und Scanner

zur Verfügung stehen. Für die Lernpausen

braucht es eine schöne Grünfläche und eine

Mensa mit ausgewogenen Mahlzeiten, die auch

Optionen für Veganer und Vegetarierer bietet.

48


Marko

Radulovic

Alter_30

An der TU Wien absolviert_

Bachelor- und Masterstudiengang

in Verfahrenstechnik

Was hätte Ihnen eine TU in Oberösterreich

bieten müssen, um hier zu studieren?

RADULOVIC_Ich wollte unbedingt ein interdisziplinäres

Studium machen. Die TU Wien

hat mit Verfahrenstechnik ein komplettes Bachelor-

und Masterstudium angeboten, das Maschinenbau

mit Chemie verbindet und dabei

einen eigenen Schwerpunkt setzt. Das hat es in

Oberösterreich nicht gegeben.

Was sollte das Alleinstellungsmerkmal

der neuen Uni sein?

RADULOVIC_Oberösterreich hat bereits einige

Hochschulen mit technischen Schwerpunkten.

Die neue TU sollte nicht nur versuchen, Lücken

aufzufüllen, sondern bestehende Fachrichtungen

zusammenführen und in Kombination weiter

vertiefen. Vor allem in Oberösterreich gibt

es großes Potential für interdisziplinäre Ansätze.

Wenn die Hochschulen eng zusammenarbeiten,

können interessante neue Inhalte entstehen.

Was würden Sie sich vom neuen

Campus wünschen?

RADULOVIC_Der Campus muss modern und

technisch auf dem aktuellsten Stand sein – immerhin

ist er ein Aushängeschild für die Universität.

Außerdem sollten ausreichend Lernbereiche

vorhanden sein. Während meiner

Studienzeit war das vor allem während Prüfungsphasen

nicht immer der Fall. Und natürlich benötigt

der neue Campus auch einen Bereich, wo

die Studenten feiern können.

Philipp

Lang

Alter_32

An der TU Wien absolviert_

Bachelor- und Masterstudiengang in

Wirtschaftsingenieurwesen –

Maschinenbau

Was hätte Ihnen eine TU in Oberösterreich

bieten müssen, um hier zu studieren?

LANG_Mir war es wichtig, während der Studienzeit

auch einmal meine gewohnte Umgebung

zu verlassen. Deshalb hätte mich eine TU

in Oberösterreich wahrscheinlich nur schwer

überzeugen können. Davon abgesehen sollte die

Uni mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach

erreichbar sein, ausreichend Lernplätze – beispielsweise

in der Bibliothek – zur Verfügung

stellen und Möglichkeiten bieten, Vorlesungen

auch digital zu besuchen.

Was sollte das Alleinstellungsmerkmal

der neuen Uni sein?

LANG_Industrie 4.0 hat einen hohen Stellenwert

und wird die Zukunft vieler Unternehmen

prägen. Den Schwerpunkt auf die Digitalisierung

zu legen, ist sicher ein guter Schritt.

Studiengänge, die diesen Schwerpunkt mit

Projekt- und Prozessmanagement oder generell

Wirtschaftsingenieurwesen kombinieren, würden

mich ansprechen.

Was würden Sie sich vom neuen Campus

wünschen?

LANG_Der Campus sollte viele Grünflächen

und ein paar Möglichkeiten zur Bewegung während

der Pausen haben – zum Beispiel Tischtennistische

oder Basketballkörbe. Super wäre auch

eine Mensa mit Außenbereich, die gesunde Menüs

und regionale Lebensmittel anbietet. Und

natürlich wünschen sich Studenten ein Kultlokal

mit studentenfairen Preisen – das könnte

man auch am Campus integrieren.

49


Sonja

Rainer

Elias

Kroiss

Alter_19

Schule_HTL Ried Maschinenbau

(Agrar- und Umwelttechnik)

Was müsste Ihnen die TU in Oberösterreich

bieten, damit Sie dort studieren würden?

RAINER_Natürlich einen Studiengang, der

mich interessiert, aber generell ein breitgefächertes

Studienangebot, das sowohl für Männer

als auch Frauen attraktiv ist.

Wie sollte sich die TU OÖ von der

TU Wien und der TU Graz abgrenzen?

RAINER_Für mich sollte sich eine neue Technische

Universität unter anderem durch Nachhaltigkeit

abgrenzen. Zum Beispiel durch Studiengänge

zu diesem Thema, aber auch durch einen

nachhaltig gestalteten Campus.

Was würden Sie sich vom neuen

Campus wünschen?

RAINER_Es wäre optimal, wenn sich der neue

Campus an einem Standort mit guter öffentlicher

Anbindung befinden würde. Außerdem wären

günstige Wohnmöglichkeiten für Studenten

in der Nähe von großem Vorteil.

Alter_19

Schule_HTL Ried Maschinenbau

(Fertigungstechnik/Leichtbau)

Was müsste Ihnen die TU in Oberösterreich

bieten, damit Sie dort studieren würden?

KROISS_Die Technische Universität müsste am

Standort mit einer modernen Infrastruktur ausgestattet

sein und Studiengänge anbieten, die es

ausschließlich hier gibt.

Wie sollte sich die TU OÖ von der

TU Wien und der TU Graz abgrenzen?

KROISS_Sie sollte familiärer und moderner als

die beiden anderen Technischen Universitäten

sein.

Was würden Sie sich vom neuen

Campus wünschen?

KROISS_Am Campus sollten sich interessante

Lokale, leckere Restaurants und angenehme

Lernplätze befinden.

Wolfgang

Bill inger

Alter_58

Schule_Direktor HTL Ried

Was sollte die neue TU in

Oberösterreich bieten?

BILLINGER_Entscheidend sind die Ausrüstung

der Institute und die Qualität der Professoren.

Es sollte Ausbildung gepaart mit Forschung auf

höchstem Niveau geboten werden. Dabei ist

eine Abgrenzung zur „angewandten“ Forschung

an den FHs notwendig. Das Niveau sollte mit

einer großen Anzahl an durchgeführten Masterarbeiten

und Dissertationen untermauert werden.

Ideal wäre auch eine Querdurchlässigkeit

mit der FH-Ausbildung. Für Masterarbeiten

und Dissertationen sollte die TU OÖ auch für

FH-Studenten offen sein.

Wie sollte sich die TU OÖ von anderen

Technischen Universitäten abgrenzen?

BILLINGER_Die TU sollte sich als junges Team

präsentieren, das an zukunftsorientierten Lösungen

forscht – modern statt „old fashioned“.

Was würden Sie sich vom neuen

Campus wünschen?

BILLINGER_Die Erreichbarkeit spielt eine besondere

Rolle. Ich kenne einige unserer Absolventen,

die aus dem Innviertel in den Zentralraum

pendeln, um ein Studium zu absolvieren.

Die Möglichkeit zu pendeln und am Campus

oder in der Nähe zu wohnen, sollte gegeben

sein. Die Studienortwahl wird auch durch Angebote

für Sport, Kultur und Freizeit im Campusumfeld

beeinflusst._

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