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Modelarstwo-kolejowe (D), Ausgabe 6

Inhalt Ausgabe 6 - Wichtige Neuheiten - Jahrestrends 2017 - Anlagenportrait "Makoszow" - Test der ST43 von mtb - Eine Torte zum Einstieg, Teil 6 - Anlagenbeleuchtung IntelliLight LED von Uhlenbrock - Laubbäume im Eigenbau - Werkstatt - Pinzetten und Zangen - Puzzle ohne Ende - Auhagens Fassadensystem - Neues Entdecken: Anlage Stadtbahn Kollwitz - Vorschau / Inpressum

Inhalt Ausgabe 6
- Wichtige Neuheiten
- Jahrestrends 2017
- Anlagenportrait "Makoszow"
- Test der ST43 von mtb
- Eine Torte zum Einstieg, Teil 6
- Anlagenbeleuchtung IntelliLight LED von Uhlenbrock
- Laubbäume im Eigenbau
- Werkstatt - Pinzetten und Zangen
- Puzzle ohne Ende - Auhagens Fassadensystem
- Neues Entdecken: Anlage Stadtbahn Kollwitz
- Vorschau / Inpressum

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<strong>Ausgabe</strong> 6<br />

<strong>Modelarstwo</strong> <strong>kolejowe</strong> 6<br />

M odelarstwo<br />

<strong>kolejowe</strong><br />

Unabhängiges Magazin für alle Freunde polnischer Modellbahnen<br />

Cyfrowe: Das neue<br />

IntelliLight LED<br />

Zabudowania:<br />

Unendliches Puzzle II<br />

Makieta: Makosów<br />

Preis 6,80 Euro inkl. 7% MwSt.<br />

ISSN 2392-1811


Witamy !<br />

Das kritische Begutachten von<br />

Lokmodellen gehört ebenso zur<br />

Philosophie von <strong>Modelarstwo</strong> <strong>kolejowe</strong><br />

wie das genaue Beobachten der<br />

gesamten Modellbahn-Szene.<br />

Während es für die Redaktion<br />

naturgemäß ein Leichtes ist,<br />

eine neue <strong>Ausgabe</strong> von <strong>Modelarstwo</strong><br />

<strong>kolejowe</strong> auf Deutsch zu produzieren,<br />

ist die Publikation der eigentlich<br />

deutlich wichtigeren polnischen gedruckten<br />

<strong>Ausgabe</strong> trotz all unserer Bemühungen<br />

jedesmal mit neuen Herausforderungen<br />

verbunden. Die Schwachstelle<br />

liegt weiterhin im korrekten und treffenden<br />

Übersetzen. Wobei wir uns wirklich<br />

fragen, warum polnische Übersetzer<br />

wie auch Modellbahner vergleichsweise<br />

leicht und schnell mündlich übersetzen,<br />

sich aber mit Händen und Füßen wehren,<br />

Stift oder Tastatur zu bemühen. Und<br />

wenn sie es doch tun, wird das Ergebnis,<br />

auch aus teuer bezahlten Agenturen<br />

und Übersetzungsbüros, regelmäßig von<br />

unserem polnischen Lektor Grzegorz<br />

Molenda wegen Unbrauchbarkeit verrissen<br />

(selbst Google-Übersetzungen seien<br />

brauchbarer...).<br />

Aus den sich dann ergebenden zeitlichen<br />

Verzögerungen heraus werden<br />

dann wieder redaktionelle Änderungen<br />

zur Wahrung der Aktualität nötig, was<br />

wiederum neue Übersetzungen erfordert.<br />

Ein kleiner Teufelskreis. Allerdings denken<br />

wir nicht ans Aufgeben und hoffen<br />

weiter auf verlässlichen Zuwachs, getrau<br />

der deutschen Redensart „Mühsam nährt<br />

sich das Eichhörnchen“. Die Reaktionen<br />

unserer weiter wachsenden Leserschaft<br />

einschließlich der ungebrochenen Nachfrage<br />

auch nach älteren <strong>Ausgabe</strong>n gibt<br />

uns Recht.<br />

Doch nun genug der Vorrede. Wie immer<br />

in der ersten <strong>Ausgabe</strong> eines Jahres<br />

stehen die wichtigsten Neuheiten und<br />

Trends des Jahres im Mittelpunkt des<br />

Interesses. Vieles angekündigte wird sowieso<br />

erst in der zweiten Jahreshälfte an<br />

den Handel geliefert, manches auch erst<br />

im Folgejahr. Allerdings gibt es immer<br />

wieder Überraschungen, wie beispielsweise<br />

Märklins Baureihe 42 (polnisch<br />

Ty43), die bereits erhältlich ist und deren<br />

besser umbaugeeignetes Trix-Pendant<br />

in Kürze folgen wird.<br />

Wichtig sind natürlich auch unsere<br />

Anlagenportraits, wobei wir diesmal den<br />

Blick auf den zweiten Teil richten möchten.<br />

Dort stellen wir Ihnen eine schmalspurige<br />

Anlage im Maßstab 1:43 vor, die<br />

vor allem durch ihre Ausstattungsdetails<br />

gefällt und im wahrsten Wortsin zum<br />

Blick über den Tellerrand anregen soll.<br />

In Sachen Landschaftsgestaltung widmen<br />

wir uns in dieser <strong>Ausgabe</strong> von <strong>Modelarstwo</strong>-<strong>kolejowe</strong><br />

dem Selbstbau von<br />

Laubbäumen aus Bausätzen, wie sie<br />

beispielsweise von Heki angeboten werden.<br />

Die dort vorgestellten Technikenb<br />

lassen sich aber auch auf Eigenfertigungen<br />

übertragen.<br />

Ebenfalls als Anregung auch zur Aufwertung<br />

bestehender Anlagen gedacht<br />

ist der aktuelle Teil der Einsteiger-Serie,<br />

bei dem es im die Installation einer kleinen<br />

Feldbahn als belebendes Element<br />

der eigenen Anlage geht.<br />

Ansonsten bleibt Ihnen, liebe Leser,<br />

nur zu wünschen, an möglichst vielen<br />

sonnigen (früh-) sommerlichen Tagen<br />

Eindrücke für die ganz sicher spätestens<br />

mit dem trüben Herbst kommende Modellbahnsaison<br />

zu sammeln. Schließlich<br />

gibt es ja nichts schöneres, als sich an<br />

einer selbstgebauten idyllischen Modelllandschaft<br />

mit interessantem Zugverkehr<br />

zu erfreuen.<br />

Titel: Zwar gab es in der vergangenheit<br />

schon verschiedene Ansätze in<br />

Groß- und Kleinserienfertigung, eine<br />

echte polnische ST43 schuf allerdings<br />

erst mtb. Das Modell muss sich<br />

vor der Konkurrenz nicht fürchten,<br />

wie Vergleichsaufnahmen und der<br />

Test in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

zeigen.<br />

Najserdeczniej pozdrawiam,<br />

Wasz Michael U. Kratzsch-Leichsenring<br />

2


Zawartość<br />

Neuheiten 4<br />

Die Trends des Modellbahnjahres 2017 26<br />

Anlagenportrait Makoszow 16<br />

Blick über den Tellerrand: „Kollwitzer Stadtbahn“ 60<br />

Im Test: Die ST43 von mtb 36<br />

Eine Torte zum Einstieg, Teil VI 42<br />

Das neue IntelliLight LED von Uhlenbrock 46<br />

Preiswerte Laubbäume mit Heki-Vliesen 52<br />

Alles im Griff - Zangen und Pinzetten 56<br />

Auhagens unendliches Fassaden-Puzzle, Teil II 58<br />

Vorschau und Informationen zum Bezug 66<br />

<strong>Modelarstwo</strong>-<strong>kolejowe</strong> (DE) <strong>Ausgabe</strong> 6<br />

Chefredakteur (V.i.S.d.P.)<br />

Michael Kratzsch-Leichsenring (MKL)<br />

Redaktion<br />

Roman Lohr, Jerzy Żabkowski<br />

redakcja@modelarstwo-<strong>kolejowe</strong>.info<br />

Übersetzungen<br />

Dr. Gerd S. Reschka<br />

Lektorat<br />

Nathalie Kratzsch<br />

Freie Mitarbeiter<br />

Josefine Kratzsch, Tobias Lauterbach<br />

Herausgeber (Deutschland)<br />

Leikra Fotografie,<br />

Auf dem Schurweßel 5a,<br />

D-53347 Alfter<br />

Anzeigen<br />

reklama@modelarstwo-<strong>kolejowe</strong>.info<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/2016.<br />

Für den Inhalt der Anzeigen sind die jeweiligen<br />

Unternehmen selbst verantwortlich.<br />

Die Zeitschrift und alle ihre enthaltenen<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Der Nachdruck sowie eine auch nur<br />

auszugsweise Veröffentlichung der<br />

Publikation auch in elektronischen Medien<br />

bedürfen der schriftlichen Zustimmung<br />

der Redaktion. Durch die Annahme eines<br />

Manuskriptes erwirbt der Herausgeber<br />

aus ausschließliche Recht zur Veröffentlichung.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Haftung<br />

übernommen. Der Herausgeber übernimmt<br />

keine Gewähr für die Richtigkeit<br />

von Preisen, Namen und sonstigen Daten<br />

in Anzeigen und redaktionellen Beiträgen.<br />

Bearbeitetes Material wird redaktionell archiviert.Die<br />

Umsetzung von Bauvorschlägen<br />

und elektrischen wie elektronischen<br />

Schaltungen kann Garantieverluste nach<br />

sich ziehen und erfolgt stets auf eigene<br />

Gefahr des Anwenders.<br />

Gerichtsstand ist Alfter.<br />

www.modelarstwo-<strong>kolejowe</strong>.de / facebook: <strong>Modelarstwo</strong>-<strong>kolejowe</strong>-D<br />

3


Nowości<br />

2017 - DAS JAHR DER ST43 ?<br />

Fot. Leikra / Tobias Lauterbach<br />

Bereits Ende 2016 erfolgte parallel zur Vorstellung des Prototyps der ST43 in der polnischen Version der Epoche IV<br />

durch mtb (links) die Ankündigung eines in der Gründung befindlichen Konsortiums, das seinerzeit bei Tillig vertriebe-<br />

Das Jahr 2017 könnte zum Jahr der<br />

polnischen Diesel-Baureihe ST43<br />

werden. Mit der Ankündigung des<br />

rumänischen Herstellers Amintiri Feroviare<br />

ist das Trio der Hersteller einer solchen<br />

Maschine nun komplett.<br />

Den Anfang des Modellreigens macht<br />

der tschechische Hersteller mtb, der<br />

sein Modell der markanten Maschine im<br />

Maßstab 1:87 allerdings ausschließlich<br />

für das klassische Zweischienen-Gleichstrom-System<br />

auflegt. Auf Märklin-Gleisen<br />

fahrende Modellbahner sind also au-<br />

ßen vor, dafür dürfen sich die TT-Bahner<br />

freuen, denn sie sollen ebenfalls eine<br />

mtb-Miniatur der Maschine erhalten.<br />

Die beiden Wettbewerber dagegen<br />

planen die ST43 auch in den entsprechenden<br />

Versionen für das inzwischen<br />

auch in Polen häufiger zu findende<br />

Dreileiter-Märklin-System aufzulegen<br />

beziehungseise sie zumindest mit einem<br />

Umbausatz leicht dafür ausrüsten<br />

zu können. Über genaue Liefertermine<br />

konnten allerdings noch keine Aussagen<br />

getroffen werden.<br />

Das Modell der ST43 von mtb ist bereits<br />

verfügbar und gibt mit seinem Preis<br />

von 149 Euro zunächst die Richtung vor.<br />

Wie von mtb gewohnt, garantiert der<br />

schwere Rahmen des Modells einen ruhigen<br />

Lauf und die entsprechenden Zugkräfte<br />

des Modells. Es bringt immerhin<br />

knapp 480 g auf die Waage.<br />

An inneren Werten besitzt es eine<br />

Schnittstelle für Decoder nach Plux22,<br />

einen werksseitig integrierten Lautsprecher<br />

(8 Ohm) und einen Lichtwechsel<br />

Weiß/Rot mit getrennten Lichtleitern.<br />

4<br />

Fotos (4): Michael Kratzsch-Leichsenring


Kommentar<br />

ALLES GUT?<br />

Es könnte alles schön sein - die Neuheitenschau<br />

in Nürnberg offerierte wieder<br />

etliche lang ersehnte Modelle wie die<br />

ET22 von Piko, viele polnische Farbvarianten<br />

bei Piko und Roco, polentaugliche<br />

Dampfloks wie Rocos S160 oder die 42<br />

von Märklin/Trix und nicht zuletzt zahlreiche<br />

neue Güterwagen von Exacttrain,<br />

Fleischmann, Piko, Roco und Trix. Und<br />

einiges ist sogar schon in den Ladenregalen<br />

greifbar.<br />

ne Modell technisch zu überarbeiten und zeitgemäß in verschiedenen polnischen<br />

und internationalen Versionen neu aufzulegen.<br />

Ganz links - das schachtelfrische<br />

Modell der mtb-ST43 mit allen beiliegenden<br />

Zurüstteilen.<br />

Links - bei den Ansichten von oben<br />

fallen die unterschiedlichen Ausführungen<br />

der Fronten, Schürzen und<br />

Dachlüfter auf.<br />

Rechts - gefallen dürften die großen<br />

polnischen Laternen der ST43 mit<br />

separatem Lichtleiter für die roten<br />

Schlusslichter.<br />

Am Kunststoff-Gehäuse gefallen die<br />

feinen Griffstangen, sauberen Gravuren<br />

und natürlich die nun erstmals ohne Umbauten<br />

zu habenden polnischen Laternen<br />

in der für die Epoche IV/V korrekten<br />

Ausführung. Beim Blick auf das Dach<br />

kann man erkennen, dass alle Details<br />

korrekt umgesetzt sind, einschließlich<br />

der (angedeuteten) gekrümmten Ableitbleche<br />

im Auspuff und einer sehr plastischen<br />

Nachbildung des Dachlüfters.<br />

Die filigranen Scheibenwischer müssen<br />

ebenso wie die Bremsschläuche nachgerüstet<br />

werden, sie liegen dem Modell<br />

nur als Spritzling bei, ebenso die Signalhörner.<br />

Natürlich finden sich am Modell auch<br />

einige, angesichts des Preises allerdings<br />

durchaus vertretbare Schwächen:<br />

So besitzt die Lok nur Scheiben- anstatt<br />

Speichenräder, die wegen der Kupplung<br />

offene Frontschürze kann nicht durch<br />

eine geschlossene getauscht werden.<br />

Eine ausführlichere Beschreibung findet<br />

sich im vergleichenden Test mit dem<br />

Tillig-Modell ab Seite 36.<br />

Aber das ist nur die halbe Wahrheit,<br />

denn die Neuheitenflut hat ihren Preis.<br />

Weil viele Modellbahner meinen, alles<br />

haben zu müssen, worauf PKP steht,<br />

bleibt oft kein Geld für sinnvolles Zubehör<br />

oder Digitaldecoder. Selbst wenige<br />

Monate alte Modelle bleiben zunehmend<br />

liegen, obwohl sie doch eigentlich gewünscht<br />

sind. Aber eine beispielsweise<br />

fehlende ET22 ist eben wichtiger als<br />

Wagen, die kriegt man ja später immer<br />

noch. Aus Sicht der Modellbahnsammler<br />

ist das alles sicher richtig, aber vor<br />

allem Händler und nicht zuletzt die<br />

Hersteller selbst leiden darunter, denn<br />

durchaus teure Ware bis hin zu interessanten<br />

Digitalsets bleibt liegen, bindet<br />

Geld, was für anderes fehlt. Und mit<br />

Schränken voller Lokschachteln macht<br />

man am Ende auch keine Werbung fürs<br />

Hobby, sondern schreckt eher ab.<br />

Und gerade das ist es, was der Modellbahnmarkt<br />

nicht braucht. Angesichts<br />

aktueller konkurierender Hobbies wie<br />

Drohnen, RC-Autos und Flugzeugen<br />

gerät die leicht angestaubte Eisenbahn<br />

als Freizeitbeschäftigung ins Hintertreffen.<br />

Dabei zeigte gerade ein Blick in<br />

die Nachbarhallen der Internationalen<br />

Spielwarenmesse Nürnberg, dass der<br />

Trend zum kreativen Schaffen auch<br />

eigener Miniaturwelten ungebrochen ist.<br />

Und bietet nicht gerade Modellbahn da<br />

ungeahnte Möglichkeiten? Schließlich<br />

muss sie nicht nur aus Zügen bestehen,<br />

im Gegenteil.<br />

Auf vielen Ausstellungen sind es gerade<br />

die kleineren Anlagen mit gut gestalteten<br />

Landschaften, gezielt gesetzten<br />

digitalen Effekten und einem überschaubaren<br />

Fahrzeugpark, die das Publikum<br />

begeistern. Und das ist wahre Werbung<br />

für das Hobby Modellbahn. Anregungen<br />

finden sich auch in dieser <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Ihr Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

5


DIE RUSSEN !<br />

Nowości<br />

Nach Jahren des Zögerns wagt sich<br />

der Hersteller Roco nun wieder etwas<br />

weiter in Richtung Osten vor und liefert<br />

aktuell die imposante Doppellok 2M62<br />

aus. Einige Exemplare dieser Maschinen<br />

erreichten im grenzüberschreitenden<br />

Verkehr auch regelmäßig Polen.<br />

Für das Modell, das in der ersten<br />

Ausführung als Lok der Oktober-Eisenbahn<br />

in der Epoche IV-Ausführung<br />

der SZD anrollt, wurden die schon von<br />

der ST44 bekannten Gehäuse komplett<br />

überarbeitet. So ist der hintere<br />

Führerstand wie im Original mit einem<br />

Gummi-Wulst-Übergang versehen, die<br />

Stirnfenster sind entsprechend verschlossen<br />

und auch die markanten<br />

Vorsätze vor den Lüfterjalousien wurden<br />

korrekt umgesetzt.Weitere Änderungen<br />

betrafen das Dach mit neuem<br />

Lüfter und Antennen.<br />

Das Innenleben dagegen ist das<br />

bereits bekannte, wenn man von den<br />

Schnittstellen und dem in der digitalen<br />

Soundversion verfügbaren Zimo-Decoder<br />

absieht. Erfreulich: Beide Lokhälften<br />

sind angetrieben und können<br />

auch einzeln eingesetzt werden. Auch<br />

das kam beim Vorbild vor leichteren<br />

Reisezügen vor.<br />

Verbunden wird das Modell mit einer<br />

starren Kupplungsdeichsel. Wer<br />

so länger fahren will, kann die geteilten<br />

Schlauchattrappen zwischen den Lokhälten<br />

auch durch flexible, ungeteilte<br />

ersetzen. Dies wirkt dann vorbildlicher,<br />

ebenso der Ersatz der Frontkupplungen<br />

durch geschlossene Schürzen und<br />

die ebenfalls beiliegenden Attrappen<br />

der Mittelpufferkupplungen.<br />

In der Digitalausführung hören beide<br />

Lokhälten zunächst auf Adresse 3,<br />

der Sound der zweiten Hälfte wird aber<br />

über Adresse 4 aktiviert.<br />

n Artykuł 73794 ca. 369 Euro<br />

n Artykuł 73795 (DC-Sound) ca. 499 Euro<br />

n Artykuł 79795 (AC-Sound) ca. 499 Euro<br />

6<br />

Die vorbildgerecht für die 2M62 geänderten Fronten<br />

ohne Fenster, mit Übergang und Spiegeln.<br />

Die offenen Schürzen können getauscht werden, ebenso die geteilten<br />

Schlauchverbindungen. Erwähnenswert sind die Antennen.


Fotos: Michael U. Kratzsch-Leichsenring (2); Leikra/Tobias Lauterbach (4)<br />

Roco: Amerikanische Aufbauhelfer<br />

Zunächst als Versorgungslok der amerikanischen<br />

Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg gebaut, halfen zahlreiche<br />

Loks der Bauart S160 auch in der Nachkriegszeit<br />

bei Truppenbewegungen und dem Wiederaufbau.<br />

In Polen dienten einige Maschinen, dann entsprechend<br />

polonisiert, bis in die 1970er-Jahre. Passende<br />

Laternen liefert Kluba, Farben unter anderen Revell<br />

oder Humbrol.<br />

n Artykuł 96371 (USTC), ca. 399 Euro<br />

Als zweiteiliges Wagenset rollen<br />

Rocos hochbordige Zweiachser<br />

jeweils mit und ohne Bremserhaus<br />

auf die H0-Gleise, hier<br />

in einer Version der CSD der<br />

Epoche IV.<br />

n Artikel 76103, 49,90 Euro<br />

Als Wagen der schmalspurigen<br />

Prignitzer Kleinbahnen rollen bei<br />

Technomodell zwei Vierachser in<br />

H0e vom Band.<br />

n Artikel 5-2503 und -04; 49,90 Euro<br />

7


Nowości<br />

MÄRKLIN: Nase vorn!<br />

Märklins Modell der Baureihe 42 erscheint<br />

überraschend schnell nach<br />

der Ankündigung auf der Nürnberger<br />

Spielwarenmesse, allerdings waren die<br />

dort gezeigten Miniaturen der verschiedenen<br />

Ausführungen von Deutscher Bundesund<br />

Deutscher Reichsbahn auch schon<br />

sehr weit gediehen.<br />

Den Anfang der Göppinger 42er-Varianten<br />

macht die Lok 42 1437 des Bw Bamberg<br />

der BD Nürnberg im Zustand des Jahres<br />

1950. Sie überzeugt durch gelungene<br />

Proportionen und ein sehr ausgewogenes<br />

Fahrverhalten. In Sachen Detaillierung geht<br />

Märklin den mit der Baureihe 95 begonnenen<br />

Weg konsequent weiter: Es finden sich<br />

bis kurz über die Schienenoberkante führende<br />

Sandfallrohre, auch am Kessel freistehende,<br />

separat angesetzte Sandfallrohre,<br />

Rangiergriffe unterhalb der Puffer und<br />

freihstehende Griffstangen, um nur einige<br />

Besonderheiten zu nennen.<br />

Trotz aller Filigranität der Lok kommt die<br />

Fahrtauglichkeit nicht zu kurz. Wie gewohnt,<br />

ist das Modell auch im Einsteiger-Radius<br />

R1 fahrfähig, solange die beiliegenden<br />

Nachbildungen der Kolbenstangenschutzrohre<br />

nicht angesetzt werden. Allerdings ist<br />

dies bei allen H0-Dampflokmodellen auch<br />

anderer Hersteller ein übliches Zugeständnis<br />

an Sammler mit wenig Platz. Bei großen<br />

Radien oder für die Vitrine kann man den<br />

Lok-Tender-Abstand deutlich reduzieren.<br />

Zeitgemäß erfolgt die Beleuchtung der<br />

Lok mit warmweißen LED. Wer freistehende<br />

Frontlaternen sucht, tut das bei dieser<br />

Version übrigens korrekterweise vergebens,<br />

denn das Original hatte keine.<br />

• Artikel 39042; 449,99 Euro<br />

8<br />

Die markante Front mit den kantigen, wuchtigen Zylindern mit integrierten<br />

Frontlaternen hat Märklin ebenso präzise umgesetzt (links), wie die verstärkten<br />

Tenderdrehgestelle oder das im Vergleich zur 52 etwas längere Führerhaus.<br />

Der Lok-Tender-Abstand kann bei Bedarf deutlich reduziert werden.


Kommentar<br />

42 - EXOTEN IM ANMARSCH<br />

Für Modellbahner mit dem Thema<br />

Bundesbahn ist die Baureihe 42 trotz des<br />

Nachkriegsbestandes von über 600 Maschinen<br />

sicher ebenso exotisch wie die 52<br />

oder die preußische oder badische G12.<br />

Allen Baureihen war wegen der kriegsbedingten<br />

Vereinfachungen oder im Fall<br />

der G12 Überalterung kein langes Leben<br />

beschieden, zumal mit den Baureihe 44<br />

und 50 und den verstärkt aufkommenden<br />

Elektroloks genug und vor allem leistungsfähige<br />

Alternativen zur Verfügung standen.<br />

So verschwanden die meisten 42er bis<br />

Mitte der 1950er-Jahre von den westdeutschen<br />

Gleisen. Allerdings kamen nach<br />

Angliederung des Saarlandes nochmals<br />

bis zum Ablauf der letzten Untersuchungsfristen<br />

im Jahre 1962 einige Lokomotiven<br />

der Baureihe 42 zurück in den DB-Betriebsdienst.<br />

Lastenträger der frühen Bundesbahn: Schwere Erzoder<br />

auch Kohlezüge waren bis 1962 eine der Domänen der 42er.<br />

Allerdings war dieser imposanten Kriegslok bei der Deutschen Bundesbahn<br />

kein langes Leben beschieden, im Gegensatz zu den Schwesterloks in der<br />

DDR oder gar Polen, wo Nachbauten bis in die 1990er dampften.<br />

Fahrwerk und der beim Vorbild eher spartanisch ausgestatte Kessel überzeugen<br />

durch die filigrane Ausführung zahlreicher Details, beispielsweise Steuerung,<br />

Sandfallrohre oder auch Gegengewichte der Treib- und Kuppelradsätze.<br />

Auch in der rückwärtigen Ansicht gefällt die wuchtige Lok. Die feinen Tenderaufstiege<br />

gefallen ebenso wie die korrekten Warnschilder am Kohlekasten.<br />

Gerade das macht sicher nicht nur für<br />

den Hersteller Märklin den besonderen<br />

Reiz solcher Vorbilder aus, schließlich sind<br />

es für die DB-Sammler keine Allerweltsloks<br />

wie etwa die Baureihe 50. Und beispielsweise<br />

Fans der Reichsbahn in der DDR<br />

dürften die von Trix angekündigten Loks<br />

schätzen, schieden doch die letzten 42er<br />

erst 1968 und die G12 gar erst 1977 aus.<br />

Auch in Österreich sowie Polen lebte die<br />

42 weitaus länger als in Westdeutschland.<br />

Weshalb es nicht verwundert, dass auch<br />

Liliput eine grundlegende Überarbeitung<br />

seines Klassikers ankündigte<br />

Die Messlatte für die aktuellen Modelle<br />

der imposanten Güterzuglok legt nun<br />

Märklin vor, die ersten Lokomotiven,<br />

zunächst in der Ausführung mit Sound,<br />

rollten bereits in den Fachhandel. Und<br />

wie es sich bei einer Neukonstruktion<br />

gehört, achtete Märklin auch auf feine<br />

Unterschiede der Loks von Deutscher<br />

Bundesbahn wie auch Reichsbahn der<br />

DDR (Trix) in Details wie Rauchkammertritt,<br />

Lüftungsaufsatz des Führerhauses<br />

oder aber Ausführung der Tenderdrehgestelle.<br />

Dass in dieser Modellserie<br />

zahlreiche Digitalfunktionen bis hin zum<br />

Spielewelt-Decoder mit hinterlegtem<br />

Dampflok-Führerstand für die CS2/CS3<br />

den Besitzer begeistern können, muss<br />

sicher nicht besonders erwähnt werden.<br />

Einen ausführlichen Vergleichstest mit<br />

dem Liliput-Modell bereiten wir für eine<br />

der nächsten <strong>Ausgabe</strong>n vor.<br />

Ihr Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

9


FOTOTRAWIONE DETALE DO MODELI KOLEJOWYCH H0, TT<br />

FOTOTRAWIONE AKCESORIA DO BUDOWY MAKIET H0, TT<br />

www.modart.radom.pl<br />

Nowości<br />

NOWOŒCI:<br />

H0, TT: nowe wzory wskaŸników<br />

TT: ch³odnia 202Lc, wagon kryty 211K<br />

Trix: Kistenschlepper<br />

Der fast komplett aus Metall bestehende Tragwagen Sgns erscheint als<br />

Formvariante mit einem 40-Fuß-Seecontainer der Spedition Maersk als<br />

Wagen der polnischen Staatsbahn-Tochter PKP Cargo sowie als Wagen<br />

der tschechischen CD jeweils in der Ausführung der Epoche VI.<br />

n Artikel 24130 (PKP) 24131 (CD); jeweils 59,99 Euro<br />

Roco: Handfunker<br />

Die bekannte Roco-Maus gibt es nun auch als<br />

kabellosen Regler für die Z21-Zentralen. Die Kommunikation<br />

erfolgt über das selbe W-LAN, an dem<br />

auch die Zentrale arbeitet. Der Funktionsumfang<br />

umfasst alle gewohnten Steuerbefehle für Loks<br />

und Zubehör einschließlich der Decoderprogrammierung<br />

über CV.<br />

Auch der optischen Unterscheidung von den<br />

klassischen Kabel-Mäusen wegen kommt sie in<br />

Schwarz.<br />

Bei der Erstanmeldung an die Zentrale werden alle<br />

nötigen Daten wie SSID und Kennwort automatisch<br />

abgefragt.<br />

n Artikel 10813; 99 Euro<br />

10<br />

Roco: Blechbüchse in Farbe<br />

Den Schiebewandwagen der Gattung Hbbills der<br />

polnischen PKP, der bevorzugt in größeren Wagengruppen<br />

verkehrt, liefern die Österreicher nun als<br />

preiswerten Wagen für die Epoche VI in in Farben<br />

der PKP Cargo.<br />

n Artikel 76875, 25,50 Euro


ROCO-LINE<br />

Abb. zeigt Auswahl aus unserem ROCO-LINE-Sortiment<br />

Lange ersehnt - jetzt wieder da!<br />

Roco legt das beliebte und sehr oft nachgefragte ROCO-LINE-Gleissystem mit Bettung wieder auf. Das durchdachte Gleis<br />

mit 2,1 mm Schienenprofi l bringt das Schotterbett schon mit. Egal, ob eine schnell aufgebaute Strecke im heimischen<br />

Kinderzimmer oder quer durch die Wohnung, mit dem ROCO-LINE-Bettungsgleis fahren Sie immer sicher. Das mühsame<br />

Einschottern der Gleise auf der Modellbahnanlage entfällt dank der authentischen Gleisbettung. Aufgrund der klaren<br />

Geometrie werden nur wenige Gleiselemente für den Aufbau benötigt. Der eigenen Phantasie sind dank fl exibler Gleise<br />

kaum Grenzen gesetzt.<br />

Weitere Informationen bei Ihrem<br />

Fachhändler, auf unserer Homepage<br />

sowie in unserem Neuheitenkatalog<br />

11<br />

Weitere Informationen auch bei unseren Vertriebspartnern.<br />

www.roco.cc


Nowości<br />

TILLIG: KLEINE GANZ GROSS ...<br />

Der vorbildgerechte Türspalt erlaubt<br />

das Ansetzen eines dünnen Spatels.<br />

Das Abheben des Führerhauses ist<br />

kein Problem, ein Decoder einbaubar.<br />

Langsam aber stetig rücken Schmalspurbahnen<br />

aus ihrer Nische als<br />

Exotenprodukt für Freaks heraus.<br />

Einen nicht unerheblichen Anteil daran<br />

hat die Firma Tillig, die sich bereits<br />

vor einigen Jahren dem Thema Harz im<br />

Maßstab 1:87 verschrieb und die Nenngröße<br />

H0m damit ins Blickfeld rückt.<br />

Nach der Auflage der ersten Wagen<br />

und der kleineren dreiachsigen Dampflok<br />

99 6101 folgt nun seit Jahresbeginn<br />

mit der 99.72 nun das echte Wahrzeichen<br />

der Harzer Schmalspurbahnen in<br />

zwei Ausführungen, nämlich der Neubaulok<br />

99 247 der Epoche III. Weitere<br />

Versionen sollen folgen, darunter auch<br />

die Ursprungstype 99 222 sowie weitere<br />

Ausführungen von DR und HSB in den<br />

Epochen III bis VI. Wer nun denkt, Harz<br />

sei kein Thema - die Vorbildmaschinen<br />

waren zum Teil auch im Thüringer Wald<br />

unterwegs. Ein Einsatz auf einer eigenen<br />

Schmalspurstrecke als Ergänzung<br />

zur vorhandenen Anlage ist also immer<br />

möglich, so man will.<br />

Das Modell ist sehr durchdacht konstruiert<br />

und gibt das Original sehr gut<br />

wieder. Für den einseitigen Zugdienst<br />

lassen sich die jeweils führenden Seiten<br />

auch mit geschlossenen Schürzen und<br />

Attrappen der Originalkupplungen bestücken.<br />

Selbstverständlich besitzen die Lokmodelle<br />

auch eine Schnittstelle nach<br />

Next18. Diese liegt gut zugänglich unter<br />

einer Abdeckung im Führerhaus. Das<br />

wiederum lässt sich durch einen konstruktiv<br />

sehr gut gelungenen Kniff leicht<br />

abheben (siehe links). Alle Loklaternen<br />

sind beleuchtet und digital sschaltbar.<br />

Das Fahrverhalten des Modells gibt auch<br />

auf engen Radien keinen Grund zur Klage.<br />

Naturgemäß ist das Langsamfahren<br />

mit digitaler Ansteuerung noch etwas bequemer,<br />

es erfordert allerdings eine zusätzliche<br />

Investition von rund 30 Euro für<br />

den Decoder. Die Zugkraft der Harzlok<br />

ist angemessen und reicht auch in Steigungen<br />

für längere Züge.<br />

n Artikel 02925, 419,19 Euro<br />

12<br />

Die Schürzen können getauscht und<br />

vorbildgerecht zugerüstet werden.<br />

Loklaternen sind auch freistehend im<br />

Modell voll funktionsfähig.<br />

Rückansicht der markanten Tenderlok<br />

der Harzer Schmalspurbahnen.


Die schon aus der Nenngröße 1<br />

zum Teil bekannten Überladebleche<br />

für Laderampen bietet der<br />

Kleinserien- und Metallspezialist<br />

Saller nun auch H0-Bahnern an.<br />

n saller-modelle.de<br />

Silhouette / Mininatur: Frühlingserwachen<br />

Nach der Übernahme von Silhouette Modellbahnzubehör nach überraschendem<br />

Tod des Firmengründers Albert Raddemacher mitsamt bewährter Belegschaft sind<br />

nun alle Dinge geregelt und die Produktion der hochwertigen Landschaftsprodukte<br />

läuft unvermindert weiter. Nun stellt die Silhouette Modellbau GmbH passend zur<br />

Jahreszeit ihre erste Neuheit 2017 vor. Es werden zwei Sträucher-Sortimente für H0<br />

in den Varianten Frühjahr/Sommer und blühend angeboten. Das jeweilige Sortiment<br />

umfasst 9 Büsche in gewohnter Qualität.<br />

n Artikel 252-02 Frühling, 252-05 Blühend; jeweils 25 Euro<br />

Für die Feldwirtschaft der Nachkriegszeit<br />

lässt sich auch der<br />

Hanomag AR38 mit Eisenrädern<br />

verwenden. Saller liefert eine passende<br />

Weißmetall-Miniatur.<br />

n Artikel 87733, 49,30 Euro<br />

0<br />

1:45<br />

1:87<br />

1:120<br />

N<br />

1:160<br />

Z<br />

1:220<br />

Den bevorzugt für Nebenbahnen<br />

bestimmten Triebwagen Lint 27<br />

liefert Liliput als Spur-N-Modell mit<br />

Next18-Schnittstelle.<br />

n Artikel 163100; 219,00 Euro<br />

NAPĘD ZWROTNICOWY<br />

ROZJAZDÓW<br />

silnikowy napęd zwrotnicowy z cichym i powolnym<br />

ruchem<br />

o miniaturowych wymiarach 28×40 mm (sz×d)<br />

napędzany małym silnikiem z planetarną<br />

przekładnią<br />

bezpośredni zamiennik elektromagnetycznych<br />

napędów zwrotnicowych z załączeniem<br />

trzyprzewodowym<br />

Etliche Privatbahnen, darunter<br />

auch die polnische CTL, nutzten ab<br />

Ende der 1990er-Jahre Mietloks der<br />

SBB Cargo für ihre Verkehre nach<br />

Deutschland. Fleischmann liefert<br />

nun das passenden Modell im<br />

Maßstab 1:160, um entsprechende<br />

Leistungen nachstellen zu können.<br />

Auch dieses Modell besitzt eine<br />

Next18-Schnittstelle.<br />

n Artikel 738804; 164,00 Euro<br />

poloha 1 poloha 2<br />

www.mtb-model.com<br />

13


Nowości<br />

LENZ: PRIVATWAGEN IN 0<br />

Eher für Klein- und Nebenbahnen als<br />

größere Hauptstrecken bestimmt<br />

sind die jüngsten Lenz-Neuheiten<br />

für die Spur 0. Nach verschiedenen Versionen<br />

von regulären Zweiachsern für den<br />

Personenverkehr von Donnerbüchsen<br />

bis zum Behelfspersonenwagen widmet<br />

sich Lenz nun zwei Vorbildern bayrischer<br />

Lokalbahnen und setzt sie im Maßstab<br />

1:45 exakt um. Nicht zuletzt durch die<br />

Wirren des Zweiten Weltkrieges fanden<br />

sich solche Wagen auch außerhalb Bayerns<br />

wieder, fotografisch belegt sind Einsätze<br />

in Thüringen oder im Oderbruch.<br />

Besonderes Augenmerk legte Lenz<br />

dabei auf die inneren Werte sowohl des<br />

kurzen Personen- wie auch des kombinierten<br />

Post-/Packwagens. In dieser<br />

Größe kommen die Waggons selbstverständlich<br />

mit einer mehrfarbigen,<br />

detailreichen Inneneinrichtung in den<br />

Handel. Zudem besitzen die Wagen ab<br />

Werk alle einen Deocder mit einheitlicher<br />

Adressierung. Damit lässt sich die<br />

Innenbeleuchtung der Fahrzeuge nicht<br />

nur schalten, sondern auch in ihrer Helligkleit<br />

ganz individuell verändern. Leicht<br />

abnehmbare Dächer ermöglichen zudem<br />

den Zugang zum Inneren, etwa um<br />

Figuren zu platzieren oder anderweitig<br />

Hand anzulegen.<br />

Die Lenz-Standardkupplung mit Fallhaken<br />

kann auch gegen eine optional erhältliche<br />

Schraubenkupplung getauscht<br />

werden. Die dann nötige Federung der<br />

Puffer ist bereits vorhanden.<br />

Die seidenmatte Lackierung der Wagenkästen<br />

ist ebenso über jeden Zweifel<br />

erhaben, wie die absolut lupenreine<br />

Beschriftung an Wagenkasten wie auch<br />

Langträger. Ebenso eine Augenweide<br />

sind die filigranen Fensterrahmen oder<br />

Schutzgitter an den Einstiegstüren<br />

Passende Zuglokomotiven sind neben<br />

der in Kürze erscheindenden Lenz-Neuheit<br />

der preußischen T3 auch die bereits<br />

ausgelieferten zweichsige Diesellok der<br />

Bauarten V20 oder Kö.<br />

n Artikel 41145-01/-02, 187,50 Euro<br />

n Artikel 41146-01, 187,50 Euro<br />

14<br />

Stangl: Zweckbau<br />

Zur Ausgestaltung von<br />

Anlagen der Spur 0<br />

bestimmt ist der kleine<br />

Bausatz eines Waschhauses<br />

mit angebautem<br />

Backofen, wie es<br />

als Nebengebäude<br />

nicht nur auf ländlichen<br />

preußischen Bahnhöfen<br />

zu finden war.<br />

n Artikel BS 0/057/02/K,<br />

30 Euro<br />

Stangl: Blechbüchse mit Gewicht<br />

Eine Wellblechbude mit Stahlrahmen<br />

als Wiegehäuschen für Gleis- wie auch<br />

Straßenwaagen bietet Stangl in 0 und 1<br />

als Bausatz.<br />

n Artikel BS 0/037/1, 25 Euro


4<br />

kompaktModul + microModul<br />

einkleben – einstecken – fertig<br />

Decoder<br />

SUSI<br />

kompaktModul<br />

MicroLautsprecherbox mit<br />

integriertem Soundmodul und<br />

SUSI-Schnittstelle<br />

Uhlenbrock Elektronik GmbH<br />

Mercatorstr. 6<br />

46244 Bottrop<br />

Tel. 02045-85830<br />

www.uhlenbrock.de<br />

digital<br />

microModul (14 x 8,8 x 3,3 mm)


Makieta<br />

Ein kleinerer Durchgangsbahnhof an einer zweigleisigen Hauptbahn mit<br />

bescheidenen Anlagen zum Ortsgüterumschlag, das ist das Konzept der<br />

ersten größeren Anlage, welche die beiden bekannten Landschaftsgestalter<br />

Bartosz und Maciej Radke schufen. Eine polnische Zeitreise.<br />

16


Makoszow<br />

Fotos (14): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

17


Makieta<br />

18<br />

Der hohe Grünanteil zwischen den Gleisen und im Bereich der Ortsgüteranlage (im Bild oben) verlegt die Anlage zumindest<br />

aus diesem Blickwinkel eindeutig in die heutige Zeit, was nicht zuletzt die kurze Übergabe mit der SM42 unterstreicht.


Besser als mit solchen Szenen kann man das Bahnland Polen im Modell nicht beschreiben. Angesichts der jetzigen<br />

Entwicklungen beim Vorbild sind derartige Garnituren nicht mehr aktuell, sondern bereits Geschichte.<br />

Wer Modulanlagen baut, und das<br />

sind in Polen viele Modelleisenbahner,<br />

steht immer ein wenig<br />

vor dem Dilemma der Epochenfrage.<br />

Denn es sollen ja auf Ausstellungen sowohl<br />

die eigenen Fahrzeuge im richtigen<br />

Umfeld präsentiert werden, aber durchfahrende<br />

„Transitzüge” von den Nachbarmodulen<br />

der Mitaussteller nicht zu<br />

stark aus dem Rahmen fallen.<br />

Nun ist das Thema Polen insoweit<br />

gnädig, als dass sich in den beliebtesten<br />

Epochen III und IV bis in die aktuellen<br />

V und VI hinein im Bereich der Eisenbahn-Architektur<br />

und -Technik nur wenig<br />

verändert hat, sieht man von seinerzeit<br />

nicht nur im Bahnumfeld allgegenwärtigen<br />

und üblichen politischen Losungen<br />

einmal ab. Noch heute kann man auch<br />

an zweigleisigen Hauptbahnen Polens<br />

noch kleinere Bahnhöfe finden, bei denen<br />

nur die Oberleitung sowie aktuelle<br />

Reklame im Umfeld oder die Straßenfahrzeuge<br />

verraten, dass man sich nicht<br />

in den 1920er-Jahren befindet.<br />

Und so ist auch die hier vorgestellte<br />

Anlage Makoszow von ihren Gestaltern<br />

relativ zeitlos gehalten worden und bietet<br />

für eine Vielzahl von Zügen eine ide-<br />

ale Bühne zur Präsentation nicht nur auf<br />

Ausstellungen, sondern eigentlich die<br />

längste Zeit des Jahres im eigenen Zuhause<br />

des Besitzers.<br />

DER UNTERBAU<br />

Wie unter den Modulbahnern allgemein<br />

üblich, besteht der Unterbau der<br />

Anlage aus einem stabilen Gerüst aus<br />

Die weitgehend neutrale Ausgestaltung der Anlage ermöglicht aber auch derartige<br />

stimmungsvolle Szenen wie die ausfahrende Ol49 am Bahnübergang.<br />

19


Makieta<br />

Nicht zuletzt durch die gekonnte<br />

Patinierung fügen sich Empfangsgebäude<br />

von Faller und Toilette von<br />

Auhagen harmonisch zusammen.<br />

Sperrholz, auf dem auch die Trassenbretter<br />

für Gleisanlagen und Straßen<br />

aus dem selben Material ruhen. Den<br />

mechanisch weniger belastbaren Untergrund<br />

für Bauten und Wiesenflächen<br />

bilden schließlich Styrodurplatten, denn<br />

bei transportablen Ausstellungsanlagen<br />

zählt auch das Eigengewicht.<br />

GLEISE UND TECHNIK<br />

Der Bahnhofsgleisplan ist angesichts<br />

der Anlagengröße recht überschaubar,<br />

bietet aber trotzdem viele Rangiermöglichkeiten.<br />

Die beiden durchgehenden Hauptgleise<br />

umschließen den zentralen Mittelbahnsteig,<br />

der mit einem einfachen<br />

Durch das Verlegen einzelner Platten<br />

wirkt der Bahnsteig aus dieser Perspektive<br />

extrem realistisch. Gelungen<br />

ist auch die leicht verwilderte<br />

Gestaltung des Gartens.<br />

20<br />

Der Bahnhof Makoszow aus der<br />

Vogelperspektive: Nach links zweigte<br />

früher ein Anschlussgleis ab, rechts<br />

liegen weitere zwei Ladegleise


21


Makieta<br />

Am kleinen Lagerschuppen herrscht reges Treiben, wobei<br />

der Lademeister einen Wagen zu vermissen scheint.<br />

Oder er bemerkt das einzige Manko, nämlich das für die<br />

Epochen III und IV unverzichtbare aber hier fehlende<br />

Freiladegleis.<br />

Durch eine gekonnte Gestaltung und Begrünung der<br />

Anlage fallen die unvermeidlichen Trennkanten nur aus<br />

bestimmten Blickwinkeln auf.<br />

Die kleinen Szenen am Rande wie dieser vor sich hinrostende<br />

und zerfallende Gleisstapel sind das, womit sich<br />

die Gestalter von einer großen Masse abheben.<br />

Überweg an den Hausbahnsteig angebunden<br />

ist. Ein dem Empfangsgebäude<br />

gegenüberliegendes drittes Gleis dient<br />

als Kreuzungs- sowie Überholungsgleis<br />

für Güterzüge. Von ihm zweigte früher<br />

noch ein kleiner Anschluss ab, dessen<br />

Schienen heute langsam von der Natur<br />

zurückerobert werden.<br />

22<br />

Die Gleisskizze der Segmentanlage Makoszow. Außerhalb von Ausstellungen ist zuhause immerhin ein reger Rangier-<br />

Betrieb möglich, bei angeschlossenem Schattenbahnhof sogar etwas Zugverkehr.


Ein für die späten 1970er- und 1980er-Jahre typischer Kohle-Ganzzug aus Eaos-Wagen, bespannt mit einer selbst gebauten<br />

ET21, durcheilt in voller Fahrt den Bahnhof Makoszow. Das Fehlen des Fahrdrahtes fällt hier kaum auf.<br />

An den kurzen Hausbahnsteig schließen<br />

sich die Ladegleise des Bahnhofes<br />

an, die über eine doppelte Kreuzungsweiche<br />

einmal zum Schuppenanbau des<br />

Empfangsgebäudes führen und zum anderen<br />

einen weiteren Ladeschuppen sowie<br />

ein Abstellgleis anbinden. Auch hier<br />

ist erkennbar, dass die Nutzung deutlich<br />

zurückgegangen ist.<br />

Das verwendete Gleismaterial der<br />

Anlage stammt von Tillig, ebenso die<br />

Weichen nebst Antrieben. Letztere sind<br />

selbstverständlich alle unterfl ur montiert<br />

und lassen sich über entsprechende<br />

Weichendecoder auch digital ansteuern.<br />

Wie die Gebäude, wurden natürlich<br />

auch die Gleisanlagen vorbildgerecht<br />

betriebsverschmutzt.<br />

Der Fahrbetrieb selbst ist digital, dies<br />

erlaubt einerseits einen komfortablen<br />

Rangierbetrieb mit allen Finessen aktueller<br />

Modelle (Geräusche und Funktionen)<br />

in den eigenen vier Wänden,<br />

andererseits ist so auch ein rechnergesteuerter<br />

Automatikbetrieb möglich.<br />

HOCHBAUTEN<br />

Bei den verwendeten Gebäuden handelt<br />

es sich sämtlich um handelsübliche<br />

Bausätze der verschiedenen Hersteller.<br />

So lieferte beispielsweise Faller mit dem<br />

Lasercut-Bausatz Klingental das Empfangsgebäude<br />

sowie Wohnbauten und<br />

den Lagerschuppen, Auhagen die Bahnhofstoilette<br />

und den Schrankenposten<br />

aus der Preußen-Serie sowie Kibri einige<br />

Backstein-Wohnhäuser aus der Zechen-Serie.<br />

Montiert wurden alle Bauwerke entsprechend<br />

ihren Anleitungen. Eigene<br />

Wege gingen Bartek und Maciej Radke<br />

nur bei der Farbgebung und einigen Details.<br />

So tragen die Gebäude alle eine<br />

sehr natürlich wirkende Patina und verschiedentlich<br />

geben geöffnete Fenster<br />

und Türen den Blick ins zumindest andeutungsweise<br />

gestaltete Innere frei.<br />

Eine Ausnahme bildet insoweit der<br />

als Hochbahnsteig ausgeführte Zugang<br />

zu den Zügen. Ihn schufen die Anlagenbauer<br />

aus angepassten Styrodurstreifen<br />

entsprechend den Erfordernissen der<br />

Anlage und der verkehrenden Züge. Den<br />

Plattenbelag wiederum lieferte ein Kleinserienhersteller.<br />

Weil alle Platten einzeln<br />

verklebt werden müssen, ergibt sich<br />

am Ende fast automatisch ein sehr realistisch<br />

wirkender, weil leicht unebener<br />

Bahnsteig, dessen Vorbildtreue durch<br />

seine Patina noch erhöht wird.<br />

Damit auch im Bahnhofsumfeld keine<br />

Langeweile aufkommt, verläuft die Straße<br />

zum Bahnhof nicht exakt gradlinig<br />

und parallel zu den Gleisen, sondern<br />

verschwenkt. Dies erlaubte zudem einige<br />

zusätzliche gestalterische Elemente<br />

wie begrenzende Mauern und Zäune,<br />

wobei dabei auf der Anlage auch originär<br />

Polnisches zu fi nden ist, wie etwa die<br />

markenten Fertigteilzäune.<br />

BEGRÜNUNG<br />

Die Ausgestaltung der Anlage mit<br />

Grünfl ächen und Bäumen zeigt erneut<br />

eindrucksvoll den Blick der beiden Spezialisten,<br />

die mit dem Einsatz ihrer eige-<br />

23


Makieta<br />

nen Produkte nicht geizten. Neben der<br />

sehr natürlich wirkenden Mischung aus<br />

Birken, Kiefern und Pappeln überzeugen<br />

auch die abwechslungsreich gestalteten<br />

Wege und Straßen. Selbstgeprägtes<br />

Kopfsteinpflaster ist ebenso zu finden<br />

wie Betonplattenwege oder vorbildgerecht<br />

mit Sand und Erden angelegte<br />

Feldwege.<br />

Dass die jeweiligen Übergangsbereiche<br />

zu den benachbarten Segmenten<br />

meisterlich getarnt und damit beinahe<br />

unsichtbar sind, versteht sich bei diesen<br />

Anlagenbauern von selbst. Kleinere<br />

Fehler, beispielsweise beim Gestalten<br />

des Umfeldes des Lagerschuppens,<br />

werden da verzeihlich beziehungsweise<br />

schieben die Szenarie zwangsweise in<br />

das Jetzt und Heute.<br />

Das Verschwenken der Bahnhofstraße sorgt für Abwechslung und lenkt den<br />

Blick des Betrachters etwa auf die liebevoll ausgestalteten Vorgärten.<br />

AUSGESTALTUNG<br />

Wie es sich für eine Hauptstrecke gehört,<br />

besitzt der Bahnhof auch zahlreiche<br />

filigrane Tragwerke für die Oberleitung<br />

an allen Hauptgleisen. Ausgespart<br />

wurden vorbildgetreu nur die Ladegleise<br />

sowie der ehemaligen Anschluss.<br />

Um allerdings irreparable Beschädigungen<br />

vor allem im Ausstellungsbetrieb<br />

zu vermeiden, verzichteten die Erbauer<br />

(zunächst) auf das Montieren der zugehörigen<br />

Fahrleitungen und Tragsseile.<br />

Zu guter Letzt sorgen zahlreiche liebevoll<br />

mit Preiser-Figuren ausgestaltete<br />

Szenen auf der gesamten Anlage für<br />

staundende Besucher. Ein Pluspunkt,<br />

auf den leider noch zu viele polnische<br />

Modellbahner verzichten.<br />

Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

24<br />

Natürlich findet sich auch eines der beliebtesten polnischen Freizeitvergnügen auf der Anlage wieder: Pilzesammeln.<br />

Gerade solche kleinen Szenen fesseln das Publikum auf Ausstellungen nachhaltig.


Zeitreise: Auch in der älteren grünen Farbgebung und vor Ryflak-Wagen macht die SP42 in Makoszow eine gute Figur.<br />

Das Gedränge auf den Bahnsteigen lässt auf baldiges Einfahren eines Gegenzuges schließen.<br />

25


Nowości<br />

26<br />

Ein verbindendes Thema ist die Höllentalbahn. Sowohl Roco als auch Märklin<br />

legen die Baureihe 85 auf, Roco als Neukonstruktion mit dynamischem<br />

Dampfausstoß (oben).<br />

Vorrangig für den polnischen Markt bestimmt sind die Farbvarianten der ESU-<br />

232 der East-West-Railway sowie der aus der ITL hervorgegangenen Captrain.<br />

Jahresv<br />

Das erste Quartal mit<br />

Höhepunkt ist ganz<br />

tende Modelle und<br />

Das Rennen um die ersten Neuheitenankündigungen<br />

beginnt in<br />

jedem Jahr gefühlt früher, was<br />

wirklich geliefert wird, kristallisiert sich<br />

allerdings erst im ersten Quartal heraus.<br />

Natürlich ohne Gewähr, ob nicht dennoch<br />

Verschiebungen auftreten. Und<br />

noch immer ist die Nürnberger Messe<br />

für Überraschungen gut, vor allem was<br />

einige ausländische Anbieter betrifft.<br />

Zur großen Freude polnischer Modellbahner<br />

beziehungsweise aller Freunde<br />

polnischer Eisenbahnen sind auch in<br />

diesem Jahr interessante Modelle darunter.<br />

Highlight für viele ist sicher Pikos<br />

ET22, aber die polnischen Farbvarianten<br />

der ESU-232 sind ebenso erwähnenswert<br />

wie die (Wieder-) Auflagen bewährter<br />

Roco-Modelle. Hinzu kommen etliche


Kommentar<br />

THEMENWELTEN<br />

Nun gibt es eigentlich in jedem Jahr<br />

runde Themen, zu denen die Hersteller<br />

passende Modelle ausliefern können. 45<br />

Jahre (neuer) Rheingold 1962 ist 2017<br />

so eines. Märklin widmet ihm einen Retro-Zug<br />

aus alten Formen. Piko kümmert<br />

sich - neben den wichtigen polnischen<br />

Neuheiten wie der ET22 und passenden<br />

Güterwagen eher indirekt darum. So<br />

kommt durchaus überraschend eine<br />

IC-Wagen-Familie auf den Markt, die<br />

ihren Ursprung durchaus in den modernen<br />

Rheingoldwagen hat.<br />

orschau 2017<br />

der Nürnberger Spielwarenmesse als<br />

traditionell das Schaufenster für zu erwar-<br />

Trends. Ein Ausblick auf das Wichtigste.<br />

Fahrzeugneuheiten, die wohl umgehend<br />

nach Erscheinen in größerer Zahl polonisiert<br />

werden dürften, wozu wie neben<br />

der Baureihe 42 von Trix und Märklin<br />

(polnisch Ty43) auch die Baureihe 58<br />

aus selben Hause (polnisch Ty1) oder<br />

Rocos S160 zählen. Letztere wurde in<br />

Polen als Tr203 bekannt.<br />

ACME<br />

Der italienische Hersteller kündigt für<br />

2017 unter anderem drei Versionen der<br />

Pikos Polen-Neuheit 2017 ist zqweifelsohne die ET22 als passendes Zugpferd<br />

für die neuen vierachsigen Niederbord- und Flachwagen aus selben Hause.<br />

Etwas anders sieht es beim Thema der<br />

Höllentalbahn aus - Roco erhebt es zum<br />

Thema der diesjährigen Neuheitenvorstellung<br />

rund um das Hauptmodell der<br />

BR 85 und ließ eigens dafür eine Vorführanlage<br />

mit markanten Abschnitten<br />

zwischen dem Hirschsprung und dem<br />

Ravenna-Viadukt als Paradestrecke<br />

bauen. Ein Vorteil für die Besucher nicht<br />

nur in Nürnberg: Ganz wie beim Vorbild<br />

ist es natürlich besonders spannend<br />

zu beobachten, wie sich etwas vor<br />

dem Erscheinen der Dampflok bereits<br />

eine Rauchfahne aus dem Tunnel gen<br />

Himmel erhebt. Und damit auch die<br />

Anhänger der dampffreien Epochen IV<br />

und V etwas abbekommen, erscheinen<br />

die Baureihen 139 und 143 überarbeitet<br />

mit neuen Decodern beziehungsweise<br />

in den seinerzeit im Höllental üblichen<br />

Farben.<br />

Da wollte man bei Märklin offenbar nicht<br />

nachstehen und kündigte ebenfalls eine<br />

Neuauflage der eigenen 85 an. An der bekannten<br />

Form und Detaillierung wird sich<br />

nichts ändern, dafür erhält das Modell<br />

allerdings einen aktuellen Decoder.<br />

Passende Waggons bieten beide Hersteller<br />

sowieso und für eine weitere Verbindung<br />

zum Thema Höllentalbahn sorgt der<br />

Zubehörspezialist Noch. Neuheit dieses<br />

Jahres ist ein modularer Steinbogenviadukt,<br />

der dem Ravenna-Viadukt nachempfunden<br />

ist. Der Einfachheit halber<br />

allerdings mit kleineren Spannweiten der<br />

Bögen und ohne Steigung.<br />

Noch etwas weiter geht Märklin bei<br />

seiner Kooperation mit Viessmann beim<br />

Gleisbaufahrzeug Robel: Damit Käufer<br />

nicht alten Wein in neuen Schläuchen<br />

bekommt, spendierte man dem Fahrzeug<br />

nun einen recht frei beweglichen Ladekran,<br />

vorher war dies nur Attrappe.<br />

Ihr Roman Lohr<br />

27


Nowości<br />

28<br />

Eine der Hauptneuheiten von ACME ist die langsam auch beim deutschen Vorbild<br />

ans Laufen kommende Baureihe 147/187 als Railpool- wie auch DB-Lok.<br />

Der Überhang des 45-Fuß-Containers verrät es: ACME konstruierte nun auch<br />

den bislang fehlenden 2x40-Fuß-Container-Doppeltragwagen.<br />

Im aktuellen Wettbewerb um die schönsten Dieseltriebzüge meldet Bemo unter<br />

anderem mit den in drei Farben verfügbaren 634 ein Mitspracherecht an.<br />

Bei ESU erhält die 94er-Familie mit der DB-Lok mit hohem Kohlekasten Zuwachs.<br />

Dazu passen die neuen Ausführungen der zweiachsigen Kesselwagen.<br />

Zuwachs erhält das Güterwagen-Sortiment unter anderem durch den neu konstruierten<br />

Gbs in der Ausführung mit Holzbeplankung der Epochen III und IV.<br />

BR 187/147 an. Den Güterwagenpark<br />

der Epochen V/VI bereichern neu konstruierte<br />

Doppeltragwagen mit 80 anstatt<br />

90 Fuß Nutzlänge. Neu kommen ebenso<br />

einige Ausführungen des langen Spitzdachwagens<br />

der Epoche III.<br />

Weiteren Zuwachs erfahren zudem<br />

originale D-Zug- und EC-Garnituren<br />

der frühen Epochen IV und V, wie der<br />

Spree-Alpen-Express. Auch Freunde<br />

(ost-) europäischer Züge kommen auf<br />

ihre Kosten, beispielsweise mit dem Saratov-Express<br />

oder der Neuauflage des<br />

Ost-West-Express.<br />

BEMO<br />

In Sachen Triebwagen-Boom können<br />

Sammler auch bei dem eigentlich für<br />

seine Schmalspurbahnen bekannten<br />

Hersteller fündig werden, denn neben<br />

verschiedenen Regioshuttle-Bauarten<br />

finden sich auch 634-Versionen in den<br />

Farben der Epochen IV und V im aktuellen<br />

Angebot.<br />

ESU<br />

Ausgebaut wird die Engineering-Edition<br />

mit der Baureihe 103 in beiden Versionen.<br />

Anders als bei Märklin beschränken<br />

sich die Funktionalitäten aber auf<br />

des Fahrzeug selbst. Die weitgehende<br />

Fertigung aus Metall verspricht ein hohes<br />

Eigengewicht und damit entsprechende<br />

große Zugkräfte.<br />

Für oberleitungsfreie Strecken bestimmt<br />

sind die neuen Farbversionen<br />

der Baureihe 245 und 232. Erstere erscheint<br />

in der für die RAB geplanten Lackierung<br />

in Lichtgrau/Gelb sowie einer<br />

Phantasie-SBB-Cargo-Ausführung. Die<br />

232 erscheint in Versionen der ITL und<br />

Captrain sowie East-West-Railway.<br />

Die Auslieferung weiterer Versionen<br />

der etablierten Baureihen 94 und V90<br />

sowie 261/65 geht planmäßig weiter,<br />

ebenso bei den zweiachsigen Kesselwagen<br />

Uerdinger Bauart der Epoche III/IV.<br />

EXACT-TRAIN<br />

Der niederländische Spezialist für<br />

filigrane Wagen legt neben weiteren<br />

Formvarianten bereits bekannter Modelle<br />

wie des Oppeln oder Gbs der Holzbauart<br />

einen ersten Reisezugwagen auf, der<br />

auch als PKP-Beutewagen angekündigt<br />

ist. Die Detailfülle des gezeigten Handmusters<br />

war bereits vielversprechend.<br />

FLEISCHMANN<br />

Wirklich erwähnenswert ist bei dem<br />

Traditionshersteller in diesem Jahr eigentlich<br />

nur die wirklich formneue E52,<br />

deren 3D-Druck ausgestellt war und


Als ersten Reisezugwagen des eigenen<br />

Programms will Exact Train einen<br />

niederländischen D-Zug-Wagen aus<br />

der Epoche II/III auflegen. Dieser Typ<br />

war nach dem Krieg auch als Beutefahrzeug<br />

bei PKP und DR anzutreffen.<br />

Viel Vorfreude auf eine zeitgemäße Miniatur einer interessanten Altbau-Lok<br />

weckt Fleischmanns 3D-Druck der Neukonstruktion der E52/152 der DB.<br />

In Sachen zweiachsiger Güterwagen<br />

der Familie Oppeln sind von Exact<br />

Train Neuauflagen auch in Versionen<br />

der PKP und CSD der Epochen III und<br />

IV geplant.<br />

Ich und mein Holz - offenbar hat es den Dänen von Hobbytrade dieser Song<br />

angetan oder es ist absolute Vorbildtreue: Nicht nur die Bierwagen, sondern ...<br />

... auch die neuen Post- sowie Personenwagen (unten) besitzen über einem<br />

formstabilen Bakelitkern eine hölzerne Außenhaut. Einfach großartig.<br />

erste Hinweise auf die technische Ausführung<br />

des künftigen Modells inklusive<br />

angedeutetem Maschinenraum lieferte.<br />

Eine weitere Neuheit, die auf der<br />

Roco-218 basierende 215, ist bereits<br />

lieferbar.<br />

HOBBY-TRADE<br />

Aus Dänemark sind in diesem Jahr<br />

interessante Wagenneuheiten zu erwarten:<br />

Nach dem Erfolg der ersten, mit<br />

echtem Holz beplankten Reisezuwagen<br />

samt passender Gepäcklok Litra gibt<br />

es reichlich Zuwachs. Ein weiterer Reisezugwagen,<br />

drei verschiedene Post-/<br />

Gepäckwagen sowie sehr filigrane gedeckte<br />

Güterwagen zum Biertransport<br />

gehören zu den Neuheiten 2017.<br />

Weiter ausgebaut wurde auch das<br />

Programm der Henschel-Rangierloks.<br />

So gibt es weitere Ausführungen mit<br />

Stangenantrieb mit innen- wie außen liegender<br />

Blindwelle sowie Einzelachsantrieb<br />

in der Farben der wichtigsten Einsatzbetriebe<br />

von Ruhrkohle über Opel<br />

bis zum Standard-Blau.<br />

MÄRKLIN/TRIX<br />

Zu den wirklichen Überraschungen<br />

des Göppinger Traditionsunternehmens<br />

gehören zweifelsohne die neu konstruierte<br />

Dampflok-Baureihe 42 mitsamt<br />

passenden Erzwagen sowie die ebenfalls<br />

neu konstuierten Kesselwagen der<br />

95-m 3 -Familie. Erstere Modellen sind<br />

bereits im Fachhandel. Die preiswertere<br />

Ausführung der Baureihe 42 ohne<br />

Sound und als DR-Lok kommt in der<br />

zweiten Jahreshälfte.<br />

Dieser Termin gilt auch für die neuen<br />

Kesselwagen.samt passender Zuglok<br />

der Baureihe 152. Bei ersteren berücksichtigten<br />

Märklins Konstrukteure akribisch<br />

die verschiedenen Ausführungen<br />

etwa für Mineralöle oder Chemieprodukte<br />

mit und ohne Ablaufrinnen, Sonderdomen,<br />

Armaturen etc.<br />

Fortgesetzt wird der Trend hin zur<br />

Epoche IV als wachsendem Sammlerschwerpunkt.<br />

Erwähnenswert sind hier<br />

unter anderem die Baureihe 194 in Ozeanblau/Beige<br />

mit passenden Neuauflagen<br />

von zwei- und vierachsigen Con-<br />

Unter anderem in der zweiachsigen<br />

Stangenversion mit mittlerer Blindwelle<br />

will Hobbytrade die Henschel-Serie<br />

fortsetzen. Neben dem hier gezeigten<br />

Standard-Modell wird es auch eine in<br />

der gelben Lackierung der Opelwerke<br />

Rüsselsheim geben.<br />

Vom Modell der CKD-Werksbahn-Rangierlok<br />

T448p als Formvariante der<br />

bereits erschienenen T742 kündigte<br />

Tillig für die TT-Bahner für den Sommer<br />

2017 eine Version der polnischen<br />

DB-Tochter Schenker-Rail Polska an.<br />

Ganz den aktuellen Standards entsprechend<br />

wird dieses Modell eine<br />

Next18-Schnittstelle besitzen.<br />

29


Nowości<br />

Eine echte Überraschung bei Märklin sind die neu konstruierten 95-m 3 -Kesselwagen<br />

mit den unterschiedlichen Armaturen für Mineralöl und Chemieprodukte.<br />

Je Verwendungszweck fallen die Dom- wie auch Bodenarmaturen der Wagen<br />

unterschiedlich aus. Es gibt auch Wagen mit seitlicher Ablaufrinne.<br />

Ein deutliches Bekenntnis zur Bundesbahn-Epoche IV ist die 194 in Ozeanblau/<br />

Beige mitsamt den seinerzeit üblichen zweiachsigen Containertragwagen.<br />

tainertragwagen, technisch allerdings<br />

ohne größere Anpassungen, von der<br />

zeitgemäßen Decoderausstattung der<br />

Lok abgesehen.<br />

Im Bereich des Zubehörs soll 2017 die<br />

bereits vor einigen Jahren schonmals<br />

angekündigte Huntsche Bekohlung nach<br />

Münchener Vorbild erscheinen. Ebenfalls<br />

wiederaufgelegt wird der Turmtriebwagen<br />

als voll funktionsfähiges Modell,<br />

diesmal jedoch im roten Farbkleid der<br />

Epoche III. Mit erweiterten Funktionen<br />

hinsichtlich beweglicher Patografen<br />

profitieren nach dem Erfolg der Lufthansa-111<br />

oder MHI-144 nun weitere<br />

E-Lok-Modelle im Märklin-Programm.<br />

Zu guter Letzt greift auch Märklin das<br />

Thema Schwarzwald auf und schickt<br />

dazu seine 85 mit aktualisiertem Decoder<br />

und passendem Güterzug ins<br />

Rennen um die Käufergunst. Ähnliches<br />

gilt für die 210, wobei diese schon lieferbar<br />

ist. Ebenfalls unter die Kategorie<br />

Produktpflege fallen die nun mittels elektrischer<br />

Kupplung über die Lok versorgten<br />

dreiachsigen Umbauwagen.<br />

Ein besonderes Highlight für Einsteiger<br />

kann sicher der Bundesliga-Zug werden.<br />

Den aktuellen Tabellenstand der Saison<br />

2017/18 kann man dann wöchentlich an<br />

der Wagenreihung ablesen (siehe rechts).<br />

Polnische N-Bahner dürfen sich auf<br />

das Minitrix-Ergänzungsset 15698 zum<br />

IC Moliere Paris - Berlin mit drei osteuropäischen<br />

Kurswagen Berlin - Warschau<br />

- Moskau freuen. Die drei DR-Y-<br />

Wagen geben den Zustand Anfang der<br />

1990er-Jahre wieder.<br />

30<br />

Teamwork: Märklins neuer Diesel-Vectron, später auch Rot zu haben, zieht hier<br />

einen neuen Tillig-Kesselwagen mit EST-Aufkletterschutz.<br />

Für Dampflokfans ist die Hunt‘sche Großbekohlung als Bausatz angekündigt.<br />

NME<br />

Der Nürnberger Spezialist für moderne<br />

Schüttgutwagen präsentierte in Nürnberg<br />

neben weiteren Farbvarianten der<br />

bekannten VTG-Flotte den formneuen<br />

kurzen Feldbinder-Silowagen Uacns in<br />

gewohnt reichhaltiger Detaillierung. Die<br />

bekannten Silo- und Getreidewagen erscheinen<br />

mit neuen Wagennummern.<br />

N-Bahner dürfen sich auf die markante<br />

Industrie-Rangierlok-Familie der Henschel<br />

DHG 500 freuen.<br />

NMJ<br />

Neben verschiedenen Farb- und<br />

Beladungsvarianten der zweiachsigen<br />

Containertragwagen kommen neu<br />

Sgns-Holztransporter mit Exte-Rungen<br />

sowie eine kleine zweiachsige Rangierlok<br />

in den Hansdel. Schweden-Fans dürfen<br />

sich auf den Triebwagen MJ freuen.<br />

Die Messing-Edition wächst um eine<br />

weitere norwegische Dampflok mit passenden<br />

Güter- und Personenwagen.


Minitrix-Ergänzungsset<br />

zum IC Moliere mit drei<br />

Kurswagen Berlin - Moskau<br />

Als Insider-Modell mit erweiterten<br />

Spielfunktionen liefert Märklin die<br />

Baureihe 103 aus. Neben heb- und<br />

absenkbaren Stromabnehmern besitzt<br />

die Lok einen beweglichen Lokführer,<br />

der im hinteren Führerstand seitlich<br />

wegklappt und so unsichtbar wird.<br />

In Schweden zuhause sind die vierachsigen Triebwagen der Serie MJ, derer<br />

sich die Firma NMJ 2017 ebenfalls angenommen hat.<br />

Vor allem an die heranwachsenden<br />

Fans richtet Märklin die Neuheit des<br />

Bundesliga-Zuges aus Startup-Fahrzeugen<br />

mit den Logos der Bundesliga-Vereine<br />

der Saison 2017/18.<br />

Der Fuhrpark der skandinavischen Holzwagen wird durch die mit Exte-Rungen<br />

ausgestatten Containertragewagen Sgns erweitert. Natürlich auch mit Beladung.<br />

Das H0-Sortiment von NME erweitert Rolf Fleischmann um den kurzen Feldbinder-Silowagen,<br />

der zuerst als Mietwagen der Holcim geliefert wird.<br />

Rocky-Rail liefert in diesem Jahr nur neue Nummern- und Farbvarianten seiner<br />

bekannten Doppeltaschenwagen aus. Den Anfang machen Ekol und Walter.<br />

Die Ende des letzten Jahres erstmals<br />

ausgelieferte G06 von Piko erhält in<br />

diesem Jahr Gesellschaft durch die<br />

Version in den Farben der Werksbahn<br />

der BASF.<br />

31


Nowości<br />

PIKO<br />

Zu den Überraschungsformneuheiten<br />

zählen zweifelsohne die neuen IC-Wagen<br />

der DB im exakten Längenmaßstab<br />

1:87. Verkürzt auf 1:100 liefern die Sonneberger<br />

die Doppelstockwagen des IC2.<br />

Formneue Fahrzeugneuheiten betreffen<br />

neben der ET 22 für Polen als konsequente<br />

Weiterentwicklung der bestehenden<br />

Produktpalette die Bügelfalten-E10,<br />

BR 111 und die Schweizer Ae4/7 Ebenfalls<br />

angekündigt wurden die E52/152<br />

sowie der Schienenbus VT98. Varianten<br />

betreffen die BR 112/143/212/243,<br />

132/232 sowie E40/140. Überhang aus<br />

dem Vorjahr sind die 1010/1110 der<br />

ÖBB.<br />

Die Güterwagenflotte wächst um einen<br />

modernen Silo-Wagen von Feldbinder<br />

sowie einen polnischen Niederbordsowie<br />

Flachwagen.<br />

32<br />

AUHAGEN<br />

Auf den ersten Blick wenig spektakulär,<br />

dafür aber mit vielfältigem Nutzen sind<br />

Auhagens Neuheiten. Für die Industriefassaden<br />

gibt es nun auch Balkone und<br />

Brandschutzmauern für die Dächer zum<br />

Nachbilden typischer (Werks-) Wohnsiedlungen<br />

oder aber moderner Lofts<br />

nach eigenem Gusto. Weitere Vielfalt<br />

versprechen Oberlicht-Pultdächer sowie<br />

etagenweise Erweiterungen<br />

Für kleinere Bahnhöfe nach norddeutschen<br />

Vorbildern bestimmt ist das<br />

teils verbretterte und mit Güterschuppen<br />

nebst Rampe kombinierte Bahnhofsgebäude<br />

mit Fahrdienstleiter-Anbau (oben).<br />

ROCO<br />

Etwas aus dem bekannten Rahmen<br />

fiel die Neuheitenpräsentation der Österreicher.<br />

Waren in den letzten Jahren die<br />

meisten Neuheiten nur in Vitrinen oder<br />

auf neutralen Demonstrationsanlagen zu<br />

bestaunen, bildete in diesem Jahr eine<br />

eigens für den wichtigen Neuheitenkomplex<br />

„Höllental“ vom Kölner Modellbauteam<br />

gebaute Anlage nach Motiven der<br />

gleichnamigen Strecke im Schwarzwald<br />

die Bühne für etliche Modelle.<br />

Die Herausragendsten waren zweifelsohne<br />

die Dienst tuenden Vorserienausführungen<br />

der BR 85 mit dynamischem<br />

Rauchausstoß. Als passende<br />

Wagen bietet Roco einmal Touropa-Wagen<br />

in 1:87 sowie ein Güterwagenset.<br />

Zum Thema passend verkehrte noch die<br />

Neuheit BR 143 mit einem kurzen Interregio.<br />

Aber auch die Klapperschlange<br />

mit einem für 1945/46 passenden Güterzug<br />

oder die Fleischmann-E69 waren zu<br />

erleben.<br />

Ansonsten gibt es mit der Doppellok<br />

2M62 ein klares Bekenntnis für Fans<br />

mit Hang zu russischen Vorbildern. Das<br />

Modell als Formvariante der bekannten<br />

Taigatrommel ist inzwischen in der ersten<br />

Ausführung als Lok der Oktober-Eisenbahn<br />

in der Version der Epoche IV/V<br />

lieferbar und besticht durch viele echt<br />

russische Details wie Antennen, Rückspiegel<br />

oder Lüftervorbauten, aber auch<br />

technische interessante Lösungen für<br />

die durchgehenden Kupplungsschläuche<br />

beider Lokhälten.<br />

Polnische Sammler werden mit einer<br />

Neuauflage des Hursarz in den PKP-IC-<br />

Farben bedacht, hinzu kommen zahlreiche<br />

Wiederauflagen begehrter Gü-


Völlig unerwartet waren die am Piko-<br />

Stand vorgestellten unlackierten Handmuster<br />

der IC/EC-Wagen der DB. Sie<br />

gefielen durch ihre ansprechende<br />

Detaillierung und eine offenbar ab<br />

Werk vorgesehene Innenbeleuchtung.<br />

Zum Sortiment wird auch der<br />

zur Eigenversorgung im Stillstand mit<br />

Stromabnehmer ausgerüstete Speisewagen<br />

gehören.<br />

HOBBY-TRADE<br />

Alle Register des Laserns zieht das<br />

dänische Unternehmen mit seinen in<br />

Einmalserie erscheinenden Bahnhofsbauten.<br />

Sie besitzen farblich abgesetzte<br />

Inneneinrichtungen und bei Bedarf abnehmbare<br />

Dächer. deren Unterkonstruktion<br />

besteht natürlich aus echtem Holz.<br />

Dazu passend gibt es Nebengebäude<br />

wie nebenstehende Bahnhofstoilette mit<br />

Schiefereindeckung.<br />

FALLER<br />

Den aktuellen Sachstand in Sachen<br />

Direktdrucktechnik im Modellbau demonstriert<br />

erneut Faller mit verschiednenen,<br />

neu dekorierten Bausätzen vom<br />

Rathaus bis zur Stadtkirche mit Mosaikdach.<br />

Einen ersten Vorgeschmack gab<br />

es ja bereits vor zwei Jahren bei den<br />

Plattenbauten.<br />

Ein echter Blickfang auf moderneren<br />

Anlagen wird aber zweifelsohne das<br />

neue Schwimmbad mit Außenbecken,<br />

Wendelrutsche und vor allem sehr zeitgenössischer<br />

Dachkonstruktion.<br />

Beim Zubehörhersteller Busch dominieren<br />

einige interessante amerikanische<br />

Bauten das Neuheitenprogramm.<br />

Zu nennen sind neben dem Bahnhofsgebäude<br />

ein typischer Imbiss sowie<br />

einige kombinierte Wohn- und Geschäftshäuser.<br />

Für deutsche Modellbauer wird es dagegen<br />

etwas ruhiger - Friedhof in allen<br />

Facetten von der Bewirtschaftung<br />

über die Verwaltung hin zu kunstvollen<br />

Gräbern und modernen Urnenfeldern<br />

reicht das Angebot.<br />

Bereits in letzten Jahr kündigte Tillig<br />

mit einem etwas groben Handmuster<br />

den neuen Sicherheitskesselwagen<br />

der Wascosa an. In diesem Jahr waren<br />

deutliche Fortschritte erkennbar, so<br />

besitzt das Modell nun korrekt zwei<br />

Rangiererbühnen und deutlich profiliertere<br />

Aufkletter-Schutzvorrichtungen<br />

der EST im typischen Orange.<br />

33


Nowości<br />

Mit einem Militärzug des USTC überquert<br />

die S160 den Ravenna-Viadukt<br />

auf der neuen Roco-Messeanlage. In<br />

Polen dienten diese Loks bis in die<br />

1970er-Jahre hinein der Staatsbahn<br />

PKP vor Güter- wie auch Reisezügen.<br />

terwagen wie Eaos. Zans und anderen.<br />

Ebenfalls in polnischen Farben werden<br />

die für Ende 2017 und Anfang 2018 angekündigten<br />

Modelle der Baureihe 193 /<br />

Vectron in H0 erscheinen.<br />

Weitere 2017er-Neuheiten betreffen<br />

neue Farbvarianten der Baureihen 210<br />

und 218 sowie fast aller Elektroloks. Weiteren<br />

Zuwachs erhält auch die Flotte an<br />

modernen Doppeltragwagen. Anhänger<br />

der Epochen III und IV dürfen sich über<br />

etliche Versionen der Villach-Wagen aus<br />

dem Vorjahr freuen.<br />

Besonders erwähnenswert ist die Ankündigung<br />

der Wiederauflage des Roco-Line-Gleises<br />

mit vorbildgetreuer und<br />

vor allem flexibler PVC-Bettung. Bei ausreichender<br />

Nachfrage - Bestellschluss ist<br />

der 31. Mai 2017 - gehen die angekündigten<br />

Weichen und Gleise (siehe Seite 11)<br />

als Grundausstattung in die Produktion.<br />

Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Roman Lohr<br />

Nicht wenige Sammler polnischer Modelle dürften sich außerordentlich über<br />

das Wiedererscheinen des Taurus in den klassischen PKP-IC-Farben freuen.<br />

34<br />

Zu den bereits länger<br />

ersehnten Wiederauflagen<br />

Polen-relevanter<br />

Modelle aus dem Fundus<br />

der Firma Roco<br />

zählen die Res-Flachwagen<br />

mit Rungen sowie<br />

die Ganzzug-tauglichen<br />

Versionen der<br />

Eaos- und Fals-Waggons<br />

in den Farben der<br />

PCC und PKP Cargo<br />

der Epochen V und VI.<br />

Einträchtig stehen BR 85 und S160<br />

unter Fahrdraht nebeneinander.<br />

Möglich wäre beim Vorbild durchaus<br />

gewesen, damals, 1944/45.


Passt zwar nicht ins Höllental, macht aber im Bahnhof Hirschsprung mit ihrem<br />

kurzen Güterzug eine sehr gute Figur - die Gastlok E69 von Fleischmann mit<br />

einigen interessanten Güterwagenneuheiten der Epoche III.<br />

Wohl die wichtigste Roco-Neuheit des<br />

Jahres 2017 ist zweifelsohne die seit<br />

längerer Zeit angekündigte BR 85.<br />

Neben einer zeitgemäßen Detaillierung<br />

glänzt dieses imposante Lokmodell,<br />

dessen Original mit einem Kessel der<br />

BR 62 auf einem Dreizylinder-Fahrwerk<br />

der Baureihe 44 unterwegs ist,<br />

vor allem durch technische Besonderheiten.<br />

Nach dem Erfolg der Baureihe 10 liefert<br />

Roco nun erstmals eine Tenderlok<br />

mit dynamischen Rauchausstoß. Ein<br />

Kompromiss ist dabei der Verzicht auf<br />

den Zylinderabdampf zugunsten eines<br />

freien Durchblickes durch den Kessel.<br />

Bereits bei den ersten Mustern gefällt<br />

das Finish der seidenmatten Lackierung.<br />

Positiv ist auch das Fehlen<br />

sichtbarer Formtrennkanten auf dem<br />

Kesselscheitel.<br />

Die Rückansicht der Lok mit filigranen<br />

Tenderleitern und dem für die damalige<br />

Zeit üblichen geteilten Abdeckblech<br />

für den Kohlekasten, dargestellt im<br />

über das Führerhaus zurückgeklappten<br />

Zustand.<br />

Den farbenfrohen Chemiekesselwagen<br />

der DB Schenker Rail Polska wird<br />

Minitrix in einigen Monaten an<br />

N-Bahner ausliefern.<br />

Mit einem Liegewagen-Sonderzug des Reiseveranstalters Touropa kämpft sich<br />

die Roco-Neuheit BR 85 im Zustand der frühen 1960er-Jahre mit dynamischem<br />

Dampfausstoß über den Ravenna-Viadukt im Höllental. Mit dieser Form der<br />

Neuheitenpräsentation kehrt Roco zu alten Traditionen zurück.<br />

35


Mierzyć i porównywać<br />

Die Erste ?<br />

36


Ein Industrie-Modell der polnischen ST43 aus Großserienfertigung gab es<br />

bereits vor einigen Jahren über Tillig - aber nur in der Vorserienversion. Nun<br />

liefert mtb aus Tschechien eine wirklich polnische Großserienlok mit den<br />

markanten Loklaternen. Ein Vergleich der beiden H0-Rumänen.<br />

37


Mierzyć i porównywać<br />

38<br />

Endlich gibt es auch für Sammler polnischer Modelle ohne eigene Umbauwerkstatt<br />

Industriemodelle der ST43 mit großen Loklaternen.<br />

Vergleich der Silhouette von mtb (links) und dem bekannten Tillig-Modell. Erstere<br />

liegt im Bereich der Pufferbohle etwas dichter am Vorbild, zweite punktet<br />

dafür beim korrekten Eckfenster der Führerstände und der Lackierung.<br />

Die Seitenansichten der beiden bislang erhältlichen originalen und schachtelfrischen<br />

Industriemodelle der ST43 im direkten Vergleich.<br />

Die markante Front eines Originals,<br />

aufgenommen im Jahr 2015.<br />

A<br />

ls die tschechische Firma mtb im<br />

vergangenen Herbst in Poznan<br />

die ersten Teile der ST43 präsentierte,<br />

waren die Überraschung groß und<br />

naturgemäß auch die Erwartungen an<br />

das Modell. Immerhin gab es ja bereits<br />

einige Jahre zuvor ein Großserienmodell<br />

von Tillig, obgleich es damals nur<br />

eine Vorserienlok mit kleinen Laternen<br />

zum Vorbild hatte. Der Wunsch, diesem<br />

möge auch eine der typisch polnischen<br />

Serienloks mit großen Laternen folgen,<br />

erfüllte sich leider nicht. Und so blieb diese<br />

PKP-Version neben den Modellen der<br />

PTK Rybnik und CTL Logistik die einzigen<br />

Serien-Rumun.<br />

VORBILDFRAGEN<br />

Wer über die ST43 spricht, muss sich<br />

natürlich fragen lassen, welche Version<br />

der Lok gemeint ist. Zu den augenfälligsten<br />

Unterschieden der einzelnen<br />

Bauserien zählen die Ausführungen der<br />

Kupplungsaufnahmen in der Pufferbohle<br />

sowie die Ausrundungen der Fronten.<br />

Waren die ersten Maschinen nur mit<br />

normalen Kupplungsaufnahmen bestückt,<br />

besaßen später gelieferte Loks<br />

die Vorrüstungen für die geplante automatische<br />

Mittelpufferkupplung (AK) mit<br />

entsprechenden großflächigen runden<br />

oder auch eckigen Abedeckungen.<br />

Die Firma mtb wählte, wie schon zuvor<br />

Tillig, ein Vorbild ohne AK und demzufolge<br />

mit kleinem Schacht für den<br />

Kupplungshaken. Als erste Farbvariante<br />

folgt die grün-grüne der frühen Epoche V<br />

ohne gelben Warnanstrich der Front, wie<br />

sie vereinzelt noch heute unterwegs ist.<br />

Die klassische Version der Epoche IV/V<br />

mit gelben Warnanstrich ist allerdings<br />

bereits angekündigt.


Fotos (11): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Plux22-Sounddecoder<br />

zum Nachrüsten finden<br />

sich beispielsweise bei<br />

Uhlenbrock. Das gerastete<br />

Gehäuse ist zum Nachrüsten<br />

leicht zu öffnen. Lötkontakte<br />

für den Lautsprecher sind unmittelbar neben der<br />

Schnittstelle leicht erkennbar (rechts).<br />

Der Bauraum im Inneren reicht auch für zwei<br />

Lautsprecher. Nötig kann dies durch<br />

unterschiedliche Anschlusswerte<br />

am Decoder werden<br />

(8 statt 4 Ohm).<br />

DAS MODELL<br />

Entsprechend der Firmenphilosophie von<br />

mtb besticht das weitgehend maßgenaue<br />

Modell vorrangig durch seine Robustheit,<br />

ausgezeichnete Fahreigenschaften<br />

und hohe Zugkraft bei einem Preis von<br />

rund 150 Euro. Demzufolge ergeben sich<br />

Kompromisse bei der Ausführung von<br />

einigen Details, die allerdings nur dem<br />

wirklich Kundigen auffallen dürften.<br />

Absolut zeitgemäß ist die Nachbildung<br />

der Lüftergitter und Dachhauben<br />

einschließlich des Dachaufsatzes. Während<br />

dort bei Tillig beispielsweise nichts<br />

zu erkennen war, gefällt beim mtb-Modell<br />

der angedeutete Lüfterventilator.<br />

Auch die Plastizität der Drehgestelle ist<br />

lobenswert. Schön ist ebenfalls, dass<br />

die Miniatur von mtb etwas weniger<br />

hochbeinig ausfällt, als das Tillig-Modell.<br />

Dass sich in den großen Loklaternen<br />

dank Lichtleitern separat ansteuerbare<br />

rote Schlusslichter befinden, versteht<br />

sich fast von selbst.<br />

Abstriche am recht gut gelungenen<br />

Modell ergeben sich zum Ersten in der<br />

Ausführung der Radsätze, denn im Gegensatz<br />

zum Vorbild besitzt das Modell<br />

nur Scheiben- anstatt Speichenradsätze.<br />

Dies fällt allerdings ebensowenig<br />

auf, wie die etwas zu weit nach hinten<br />

gerutschten Eckfenster. Der Grund für<br />

letzteren Kompromiss ist einfach: Während<br />

bei Tillig dieses Fenster separat<br />

von Außen eingesetzt werden musste,<br />

kann es bei mtb mitsamt den anderen<br />

Fenstern von hinten montiert werden.<br />

Den dadurch etwas zu breiten Steg kaschiert,<br />

ähnlich wie beim Vorbild, eine<br />

Griffstange.<br />

Ein weiterer Kritikpunkt für Modellbahner,<br />

die das Modell vorwiegend als reine<br />

Zuglok einsetzen, dürfte die fehlende<br />

geschlossene Frontschürze sein. Neben<br />

der daraus resultierenden großen Öffnung<br />

für den Kupplungs-Normschacht<br />

fehlen so auch die weiteren, dort montierten<br />

Schläuche für die Bremsleitungen.<br />

Die nachgebildeten höher sitzenden<br />

Schläuche dienen beim Vorbild nämlich<br />

nur zur Kupplung der elektropneumatischen<br />

Steuerung mit 3,3 bar, während<br />

Hauptluft- und Hauptluftbehälterleitung<br />

mit 5 und 10 bar mit tiefer montierten<br />

Schlauchpaaren verbunden werden.<br />

Bei den inneren Werten überzeugt die<br />

Maschine durch einen leistungsstarken<br />

39


Mierzyć i porównywać<br />

Wie bei mtb üblich, ist die Anzahl der Zurüstteile sehr übersichtlich und in diesem Fall mit reichlich Reserve: Statt vier<br />

Signalhörnern benötigt man nur zwei, auch Bremsschläuche sind letztlich doppelt vorhanden.<br />

Fünfpolmotor mit Schwungmassen sowie<br />

eine Digitalschnittstelle nach Standard<br />

Plux22. Passende (Sound-) Decoder<br />

finden sich bei Uhlenbrock, ESU<br />

oder anderen üblichen Verdächtigen.<br />

Der Zugang zum Inneren ist recht<br />

einfach über das nur gerastete Gehäuseoberteil<br />

möglich. Es lässt sich nach<br />

vorsichtigem Spreizen leicht ohne zusätzliche<br />

Werkzeuge nach oben abnehmen.<br />

Danach ist auch der Führerstand erreichbar,<br />

beispielsweise um dort einen Lokführer<br />

samt Beimann zu platzieren oder weitere<br />

Details farbig abzusetzen.<br />

FAZIT<br />

Mit dem mtb-Modell der ST43 steht bislang<br />

die erste echte polnische Massenversion<br />

zur Verfügung, denn bisherige<br />

Modelle betrafen nur Nischen- oder Privatbahnloks.<br />

Angesichts des Preises<br />

sind die werksseitigen Vereinfachungen<br />

mehr als akzeptabel, zumal die Fahreigenschaften<br />

des Modells sehr gut sind.<br />

Insgasamt erreicht die Lok die Note Gut.<br />

Was sich in Sachen weiterer Modelle<br />

von Mitbewerbern tuen wird, bleibt abzuwarten,<br />

denn außer Ankündigungen ist<br />

noch nicht viel geschehen.<br />

Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

VERGLEICH ORIGINAL UND MODELL<br />

n Abmessungen Vorbild 1:87 Modell Punktwertung<br />

Länge über Puffer 17.000 mm 195,4 mm 194,7 mm 7 / 10<br />

Größte Breite 3000 mm 34,5 mm 35,5 mm 6 / 10<br />

Dachhöhe über Schienenkante 4200 mm 48,3 mm 48,4 mm 10 / 10<br />

Pufferhöhe 1050 mm 12,1 mm 12,1 mm 5 / 5<br />

Gesamtachsstand 12.400 mm 142,5 mm 142,8 mm 9 / 10<br />

Drehgestellachststand 4100 mm 47,1 mm 46,9 mm 5 / 5<br />

Abstand Achse 1 und 2 1950 mm 22,4 mm 23,0 mm 3 / 5<br />

Abstand Achse 2 und 3 2150 mm 24,7 mm 23,9 mm 3 / 5<br />

Raddurchmesser 1100 mm 12,6 mm 11,7 mm 5 / 5<br />

n Fahrverhalten (DC analog)<br />

Kleinste Dauergeschwindigkeit - - 3,5 km/h 8 / 10<br />

Höchstgeschwindigkeit (12V) 100 km/h - 108,5 km/h 9 / 10<br />

Auslauf - - 9,5 cm 4 / 5<br />

n Optische Wertung Vorbild Modell Bemerkungen Punktwertung<br />

Anschriften Schilder / Lack Druck Beschriftung korrekt, aber teils leicht 6 / 10<br />

unscharf, keine erhabenen Loknummern<br />

Farbgebung - - korrekt und deckend, leichte Schwächen 7 / 10<br />

an den Trennkanten und um Lüftergitter<br />

Detaillierung - hoch Saubere, scharfkantige Gravuren, nach- 8 / 10<br />

gebildetes Lüfterrad, korrekter Auspuff<br />

detaillierter aber einfarbiger Führerstand<br />

40<br />

n Gesamtwertung<br />

95/120 Punkte und damit gerade Gut


Einen leichten Vorsprung in Sachen Filigranität der Dachaufbauten und des leider nur einfarbigen Führerstandes kann<br />

sich die ST43 von mtb herausfahren. Allerdings ist die Tillig-Konstruktion auch mehr als zehn Jahre älter.<br />

41


Pierwsze kroki<br />

Eine Torte zum Einstieg, Teil VI<br />

Als Auflockerung des rückwärtigen<br />

Teiles der Einsteigeranlage wurde<br />

zur Versorgung der dort installierten<br />

Schotterverladung eine kleine<br />

Feldbahn-Pendelstrecke eingebaut.<br />

In Betriebspausen verschwindet<br />

der kurze Zug einfach im Wald. Die<br />

optische Wirkung wurde kurz nach<br />

Baubeginn mit dieser provisorischen<br />

Installation überprüft. Die<br />

Tunneldecke wurde später noch<br />

mit weiteren Schichten erhöht.<br />

42


Im sechsten Teil unserer Einsteiger-Serie<br />

zur Anlagengestaltung installieren<br />

wir auf der Rückseite der Anlage einen<br />

kleinen Blickfang: Die dortige Schotterverladung<br />

(siehe <strong>Modelarstwo</strong> <strong>kolejowe</strong><br />

5) erhält zur Versorgung einen<br />

kleinen Feldbahn-Anschluss. Nichts<br />

technisch super aufwändiges, einfach<br />

eine leicht verschlungene Pendelstrecke,<br />

auf der ein kurzer Zug zwischen seinem<br />

Versteck im Wald und dem Verladebunker<br />

pendelt. Um die Betrachter der<br />

Anlage ins Staunen zu versetzen, wird<br />

es allemal reichen, seien Sie da sicher.<br />

Die Basis bildet ein Feldbahn-Startset<br />

der Firma Busch. In ihm ist alles enthalten,<br />

was benötigt wird - Gleise, ein<br />

kurzer Zug aus Lok und zwei Wagen<br />

und ein einfacher Fahrregler für die Vorwärts-<br />

und Rückwärtsfahrt. Wichtig: Der<br />

darf nicht durch den normalen Regler der<br />

Anlage ersetzt werden, denn die kleinen<br />

Motoren in den Feldbahnloks vertragen<br />

nicht mehr als 3,5 Volt Betriebsspannung,<br />

andernfalls brennen sie durch.<br />

Zum Anpassen der Gleise in der Länge<br />

genügt als zusätzliches Werkzeug eine<br />

Feinsäge für Metall. Eventuell sind noch<br />

ein Lötkolben sowie einige Litzen nötig,<br />

um die elektrische Zuleitung zwischen<br />

Fahrregler und Einspeisung ins Gleis zu<br />

verlängern.<br />

Alternativ können natürlich auch andere<br />

Feldbahnfahrzeuge beispielsweise<br />

von Roco oder Minitrain vorgesehen<br />

werden. Dabei ist aber zu prüfen, ob<br />

eventuell eine andere Verladeeinrichtung<br />

nötig wird, weil nicht alle Loren<br />

dann ins Obergeschoss der Verladung<br />

einfahren können.<br />

ERSTE SCHRITTE<br />

Der Verlauf der Strecke ist von der<br />

hinteren linken Anlagenecke bis zum<br />

Verladebunker am Gleis 1 vorgesehen.<br />

Damit der Zug in Pausen möglichst unsichtbar<br />

im Wald versteckt werden kann,<br />

sollte dort zusätzlich ein kleiner Einschnitt<br />

vorgesehen werden.<br />

Einen wichtigen Einfluss auf die Höhenlage<br />

der Feldbahnstrecke hat neben<br />

dem installierten Tunnelportal (siehe <strong>Modelarstwo</strong>-<strong>kolejowe</strong><br />

5) auch die Höhe<br />

der Zufahrtsrampe der Schotterverladung.<br />

Diese wiederum hängt davon ab,<br />

wie hoch das Bauwerk über den Gleisen<br />

installiert werden muss, damit zumindest<br />

die meisten vorgesehen Züge der Hauptstrecke<br />

unter den starren Schütten der<br />

Verladung hindurchfahren können. Zum<br />

Unterfüttern des Bauwerkes dienen dünne<br />

Styroporplatten, die auf dieser Anlage<br />

Das Wichtigste: Die<br />

Höhe der Schotterverladung<br />

der Firma<br />

Busch muss wegen<br />

der starren Schütten<br />

so angepasst werden,<br />

dass der eingesetzte<br />

Fuhrpark auch<br />

darunter durchfahren<br />

kann.<br />

Die Strecke zwischen<br />

der Berladung und<br />

dem linken Anlagenrand<br />

genügt für einen<br />

Zwei-Wagen-Zug.<br />

Die bewusst dicker<br />

gewählte Deckplatte<br />

des Tunnels erfordert<br />

für die Feldbahn einen<br />

Einschnitt. Später<br />

dient der auch als Teil<br />

der Tarnung für den<br />

abgestellten Zug.<br />

Mit Bastelmesser und<br />

Stechbeitel ist die Arbeit<br />

rasch und präzise<br />

erledigt. Alternativ<br />

können auch dünnere<br />

Platten schichtweise<br />

bereits zum Auffüllen der Gleiszwischen- verklebt werden. 4<br />

43<br />

1<br />

2<br />

3


Pierwsze kroki<br />

44<br />

FELDBAHNTRASSE ANPASSEN...<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Der Vorteil von<br />

Styrodur gegenüber<br />

Styropor ist dessen<br />

präzisere Formbarkeit.<br />

Zudem gibt es<br />

keine störenden<br />

Massen elektrostatisch<br />

geladener<br />

Kügelchen, die<br />

mühsam entfernt<br />

werden müssen.<br />

Mit einem kurzen<br />

Gleisstück lässt<br />

sich der Übergang<br />

in Höhe und Breite<br />

prüfen.<br />

Noch vor dem<br />

Fixieren der Gleise<br />

erfolgt eine erste<br />

Probefahrt, die Aufschluss<br />

über weitere<br />

Anpassungsarbeiten<br />

sowie die Gleislage<br />

gibt.<br />

Das Anpassen der<br />

Sicherungswand<br />

am Hang ist vor der<br />

Gleisverlegung einfacher<br />

als hinterher.<br />

räume oder Anlegen der Flächen neben<br />

den Gleisen Verwendung fanden. Deren<br />

Stärke beträgt zwischen 5 und 10 mm.<br />

TUNNELDECKE BAUEN<br />

Der Einfachheit halber benutzten wir<br />

eine dickere und entsprechend feste<br />

Styrodurplatte als Tunneldecke und Basis<br />

der Strecke, auch wenn dabei der<br />

vorgesehene Einschnitt teilweise herausgeschält<br />

werden musste. Weil die<br />

Strecke aber direkt am Anlagenrand<br />

verläuft, war dies weniger schwer als angenommen.<br />

Mögliche Unebenheiten der<br />

Gleistrasse wurden später mittels Feile<br />

und einer dünnen Schicht Spachtelmasse<br />

ausgeglichen.<br />

Wichtig war nach den ersten Arbeitsschritten<br />

ein provisorisches Einsetzen<br />

in die Anlagenecke und ein Prüfen der<br />

Gesamtwirkung mit ersten aufgestellten<br />

Bäumen und Fahrzeugen, wie auf dem<br />

Eingangsfoto zum Beitrag zu sehen.<br />

In späteren Arbeitsschritten wurde die<br />

ebene Tunneldecke durch Aufkleben<br />

weiterer Schichten Styropor erhöht. Ihre<br />

endgültige Form erhielt die Tunnelkuppe<br />

schließlich mittels Bastelmesser, Feilen<br />

und Gips.<br />

ABGRENZUNGEN<br />

Sofern man das umliegende Gelände<br />

als massiven Fels gestaltet, kann<br />

man sich im Weiteren das Anlegen von<br />

Stützmauern etc. sparen. Im vorliegenden<br />

Fall sollten die Abgrenzungen des<br />

höher liegenden Geländes allerdings mit<br />

Mauern erfolgen, auch, weil diese letztlich<br />

das Gesamtbild auflockern und bei<br />

einem bewaldeten und damit weicheren<br />

Untergrund vorbildgerechter sind.<br />

Zur Anwendungen kamen Mauerplatten<br />

aus dem Sortiment von Auhagen,<br />

weil diese ideal zu den benutzen Tunnelportalen<br />

passen. Zu stark abweichende<br />

Mauern sollte man vermeiden,<br />

denn beim Vorbild entstanden derartige<br />

Bauten oft in einem engeren Zeitrahmen<br />

und damit in der Regel von den selben<br />

Firmen und Handwerkern.<br />

Die Anpassungen der Platten an das<br />

Gelände erfolgten noch vor der Gleisverlegung,<br />

weil dann wegen der noch nicht<br />

fixierten Gebäude deutlich mehr Handlungsspielraum<br />

besteht. Die Stoßkanten<br />

der Platten werden durch Verfüllen mit<br />

Kunststoffspachtel und anschließendem<br />

Nachritzen von Fugen fast unsichtbar<br />

gemacht.<br />

Abschließendes Einfärben und Patinieren<br />

der Mauern und Zuwegungen<br />

zum Verladebunker tut ein Übriges, wobei<br />

man damit sinnvollerweise erst nach


dem Bau der restlichen Gleis- und Verladeanlagen<br />

einschließlich deren Beleuchtung<br />

etc. beginnt.<br />

GLEISVERLEGUNG<br />

Sobald die Landschaft grob ausgeformt<br />

ist, kann mit der Verlegung der<br />

Feldbahngleise begonnen werden.<br />

Besondere Sorgfalt erfordert das Zusammenstecken<br />

der feinen Gleisverbinder.<br />

Zur Sicherheit und durchgehenden<br />

Stromversorgung verlötet man die<br />

Schienen zusätzlich. Feines Schleifpapier<br />

sorgt am Ende für polierte Übergänge.<br />

Zudem ist es ein sehr probates<br />

Hilfsmittel, die Trasse immer wieder mit<br />

den vorgesehenen Loren abzufahren -<br />

so findet man kleine und später störende<br />

Unebenheiten am schnellsten. Zudem<br />

offenbaren solche Probefahrten auch<br />

mögliche Engstellen, an denen später<br />

Fahrzeuge hängen bleiben könnten.<br />

Vor dem Verkleben der Gleise (wie<br />

auch der Tunneldecke) sollte die Durchführung<br />

der elektrischen Anschlussleitungen<br />

unter die Anlagengrundplatte<br />

erledigt sein. Sollte dieser Schritt vergessen<br />

werden, ist ein Tarnen der Zuleitung<br />

im Nachgang etwas schwieriger,<br />

allerdings auch nicht unmöglich.<br />

Die Gleise werden wie üblich mit<br />

Weißleim auf dem Untergrund befestigt,<br />

zusätzlich an den Seiten aufgestreuter<br />

Sand erhöht die Festigkeit enorm. Kleine<br />

Stecknadeln helfen zusätzlich, alles bis<br />

zum endgültigen Aushärten des Klebers<br />

in Position zu halten.<br />

WIE GEHT‘S WEITER?<br />

In der nächsten Folge zur Einstiegsanlage<br />

beschreiben wir die Gestaltung der<br />

Bahnsteige, Fahrwege sowie die Begrünung<br />

der Landschaft.<br />

Josefine Kratzsch, Roman Lohr<br />

Die Sicherungswand<br />

ist eingesetzt, der<br />

Hang grob ausgeformt<br />

und mit einem ersten<br />

Gipsüberzug versehen,<br />

nun geht es ans<br />

Verlegen der Feldbahngleise<br />

Nicht nur zur sicheren<br />

Fixierung liegen die<br />

Gleise weit im Sand,<br />

anders lässt sich<br />

das typische Gleisbett<br />

nicht darstellen.<br />

Wichtig sind nach allen<br />

Arbeitsschritten immer<br />

wieder Rollproben.<br />

Am Ende der Etappe<br />

erfolgt als Lohn ein<br />

ausgiebiges Spiel.<br />

... UND GLEISE VERLEGEN<br />

9<br />

10<br />

HILFSMITTEL<br />

n Mauerplatten (Auhagen<br />

#48578 oder #52237)<br />

n 5 - 10 mm starke Styroporplatten<br />

als Höhenausgleich<br />

n Füllspachtel (Revell oder Tamiya)<br />

oder Acrylmasse (Stangl)<br />

n Weißleim<br />

n Rotband-Gips<br />

n Bastelmesser, Reißnadel<br />

n Raspel, feine Feilen, Spatel<br />

n eventuell Kreissäge zum<br />

Anpassen der Mauerplatten<br />

45


Cyfrowe<br />

46<br />

Jeder, der aufmerksam über Modellbahn-Ausstellungen<br />

geht, kennt das<br />

Phänomen: Am ehesten verweilen<br />

die Besucher an denjenigen Anlagen,<br />

die nicht nur durch den Modellbau und<br />

die eingesetzten Fahrzeuge glänzen,<br />

sondern auch durch die Präsentation<br />

des Ganzen. Und dazu gehört neben<br />

dem passenden Hintergrund nun einmal<br />

auch passendes Licht.<br />

In der realen Natur gibt es strahlend<br />

schönes aber auch trübes Wetter. Hin<br />

und wieder regnet es oder ein Gewitter<br />

entsteht und es blitzt und donnert. All<br />

diese Faktoren im Modell wiedergeben<br />

zu können, ist das Reizvolle.<br />

Nun ist es nicht jedem gegeben, mit<br />

den aktuellen Produkten des Elektronik-Handels<br />

ausgefeilte Tag-Nacht-Steuerungen<br />

etc. selbst zu entwickeln und zu<br />

bauen. Viele Modellbahner bevorzugen<br />

auch in diesem Fall einbaufertige Lösunen,<br />

wie sie beispielsweise Uhlenbrock<br />

mit dem Intelli-Light anbietet.<br />

Der Tagesablauf wird beim Einschalten<br />

der Anlage mit einer einstellbaren Uhrzeit<br />

gestartet. Die Art der Beleuchtung<br />

ist abhängig von Uhrzeit und Bewölkung.<br />

Gewitter und Regen erscheinen per Zufallsgenerator<br />

oder per Knopfdruck. Der<br />

Tag auf der Modellbahnanlage beginnt<br />

mit der Dämmerung. Die Sonne geht<br />

nach einem prächtigen Morgenrot auf.<br />

Ist die Sonne nach einem ereignisreichen<br />

Tag dann wieder untergegangen,<br />

taucht der Mond die gesamte Anlage in<br />

geheimnisvolles, silbriges Licht.<br />

Das kompakte System begeistert bereits<br />

seit etlichen Jahren seine Anwender.<br />

Nun war es jedoch Zeit, es zu überarbeiten<br />

und dem neuesten Stand der<br />

Technik anzupassen. Die Umstellung<br />

auf LED erlaubte auch eine wesentliche<br />

Vereinfachung der Längenanpassung<br />

der Leuchtelemente an die Erfordernisse<br />

der eigenen Anlage.<br />

DAS GRUNDPAKET<br />

Das Startset des neuen Intelli-Light<br />

LED kann sowohl autark analog wie<br />

auch über das Loco-Net oder mit jeder


Es werde Licht !<br />

Uhlenbrock hat sein beliebtes Lichtsystem Intelli-Light nun auf LED<br />

umgerüstet. Das modulare System kann individuell an verschiedene<br />

Ansprüche angepasst werden, bis hin zur Kopplung mit optischen und<br />

akkustischen Bausteinen zur Darstellung von Regen und Gewitter.<br />

Digitalzentrale gesteuert werden. Für<br />

die ersten Schritte enthält es neben dem<br />

Steuermodul einen Basis-Lichtleiter mit<br />

allen nötigen Schnittstellen sowie zwei<br />

Erweiterungen und das zur Spannungsversorgung<br />

nötige Netzteil. Auf dem Basis-Lichtleiter<br />

sitzen die mehrfarbigen<br />

LED, welche für die Stimmung beim<br />

Sonnenauf- wie auch -untergang verantwortlich<br />

sind.<br />

Alle Beleuchtungselemente besitzen<br />

eine einheitliche Baulänge von 35 Zentimetern,<br />

damit reicht das Startset bereits<br />

für einen reichlichen Meter Ausleuchtung.<br />

Die Leistung der Steuerung reicht<br />

für insgesamt fünf bis sechs Elemente,<br />

was weiteren zwei bis drei einzeln erhältlichen<br />

Erweiterungen entspricht. Dies<br />

wiederum genügt für viele Heimanlagen<br />

oder Segmente völlig.<br />

Sind größere Anlagen auszuleuchten,<br />

sollte je 1,5 m eine neue Einheit vorgesehen<br />

werden. Für die korrekte Kommunikation<br />

untereinander sorgt die entsprechende<br />

Verbindung der Steuerbausteine<br />

über die beiligenden Loco-Net-Kabel.<br />

WAS GEHT?<br />

Mehr als Licht - das war die Hauptanforderung<br />

der Uhlenbrock-Techniker schon<br />

beim ersten Intelli-Light-System. Der<br />

Reiz liegt in der realistischen Steuerung<br />

eines Tagesablaufes. Je nach Einstellung<br />

vergeht der Tag mit diesem System in 24<br />

Stunden oder bis zu 20 mal schneller,<br />

also in rund 1 1/4 Stunden. Die Beleuchtung<br />

kann wahlweise manuell oder automatisch<br />

per Uhrzeit gesteuert werden.<br />

Alle einzelnen Abläufe sind ab Werk<br />

vorprogrammiert, können aber vom Benutzer<br />

in Dauer und Intensität nach eigenen<br />

Wünschen per Loco-Net-CV-Programmierung<br />

(LNCV)verändert werden.<br />

Nähere Angaben dazu finden sich in der 47


Cyfrowe<br />

beiliegenden und sehr ausführlichen Anleitung.<br />

Das Beleuchtungssystem Intelli-Light<br />

LED wird vom mitgelieferten Steckernetzteil<br />

mit Energie versorgt. Wird das<br />

System mit dem Loco-Net-Anschluss<br />

einer Digitalzentrale wie beispielsweise<br />

der Intellibox verbunden, dann können<br />

die Tag-Nacht-Übergänge sowie die Wetter-Erscheinungen<br />

per Befehl über Loco-Net<br />

ausgelöst werden. Damit lässt sich<br />

die Beleuchtung per Knopfdruck von der<br />

Zentrale aus steuern. Das Intelli-Light LED<br />

kann ebenfalls die möglicherweise auf der<br />

Anlage installierte Straßen- oder Häuserbeleuchtung<br />

zum richtigen Zeitpunkt einund<br />

ausschalten.<br />

Alle Einstellungen des Intelli-Light LED<br />

sind per LocoNet-Programmierung von der<br />

Digitalzentrale aus zu programmieren. So<br />

können alle Abläufe vom Benutzer nach<br />

eigenen Vorstellungen verändert werden.<br />

Wird IntelliLight LED mit einer Modellbahnanlage<br />

ohne LocoNet kombiniert<br />

(analog oder digital), so gibt es die Möglichkeit,<br />

Taster an das System anzuschließen,<br />

mit denen das Lichtsystem gesteuert<br />

werden kann.<br />

Zum Ansschluss der Hauptlichtleiste an das unter der Anlage montierbare<br />

Steuergerät liefert Uhlenbrock reichlich konfektionierte Anschlussleitung.<br />

STELLSCHRAUBEN<br />

Die Ablaufsteuerung des Intelli-Lights<br />

besitzt zwei Zeitgeber, die den zeitlichen<br />

Ablauf der Lichtänderung beeinflussen.<br />

Ein Zeitgeber bestimmt die aktuelle Modellzeituhr<br />

und kann per Loco-Net-CV<br />

INTELLI-LIGHT ANALOG<br />

48<br />

Die Ansteuerung des Intelli-Light LED erfolgt idealerweise über eine Digitalzentrale<br />

mit Loco-Net-Anschluss, wie etwa die Daisy II oder Intellibox.<br />

Wer seine Anlage noch analog steuert, kann<br />

die einzelnen Ereignisse des Intelli-Light-Controllers<br />

auch über Taster aktivieren. Diese werden<br />

einfach an den entsprechenden Klemmen<br />

des Steuerbausteins und dessen gemeinsamen<br />

Rückleiter verschraubt, fertig. Tag-Nacht-<br />

Wechsel oder zufällige Gewitter lassen sich<br />

dann auch ohne Zentrale auslösen.


eingestellt werden. Die integrierte Modellzeituhr<br />

bestimmt die Zeitpunkte von<br />

Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.<br />

Ein zweiter Zeitgeber wird für alle Ereignisse<br />

benutzt, die eine Lichtänderung<br />

bewirken. Er wird dann gestartet, wenn<br />

ein Ereignis beginnt. Die Geschwindigkeit<br />

dieses Zeitgebers ist getrennt und<br />

unabhängig vom ersten Zeitgeber über<br />

die CV 8 einstellbar. Es gilten folgende<br />

Formeln:<br />

n Untersetzung Modellzeit gegenüber<br />

Normalzeit mit Faktor 1 : (100/Wert CV7)<br />

n Ereigniszähler: Eine Änderung für den<br />

Ereignisablauf = 0,01s * (Wert CV8)<br />

Die Ablaufsteuerung unterscheidet<br />

zwei verschiedene Ereignismengen.<br />

Zum einen solche, die zu festen Zeitpunkten<br />

gemäß Modellzeituhr gestartet<br />

werden und mit deren Hilfe beispielsweise<br />

Sonnenaufgang und Sonnenuntergang<br />

erzeugt werden und zum anderen<br />

solche, die zufällig aktiviert werden, um<br />

Beleuchtungsänderungen aufgrund von<br />

Wettererscheinungen zu erzeugen.<br />

Jedes Ereignis setzt sich aus mehreren<br />

Aktionen zusammen. Aktionen im<br />

Sinne der Ablaufsteuerung setzen einzelne<br />

Lichtkanäle (weiß, rot, blau oder<br />

Halogenlampe) auf eine bestimmte<br />

<strong>Ausgabe</strong>helligkeit, aktivieren den Blitz,<br />

schalten den Sound ein oder geben auf<br />

LocoNet ein Kommando aus.<br />

Alle Aktionen, welche die Helligkeit der<br />

einzelnen LED auf den Leuchtstäben ändern,<br />

enthalten als Parameter neben der<br />

gewünschten relativen Helligkeit auch<br />

Angaben über die gewählte Änderungsgeschwindigkeit.<br />

Jede Helligkeitsänderung<br />

wird von der Steuerung schrittweise<br />

rampenförmig ausgeführt. Beginnend<br />

mit der Helligkeit zum Startzeitpunkt der<br />

Aktion wird diese dann gleichförmig erhöht<br />

oder verringert bis der gewünschte<br />

Zielwert erreicht ist. Angegeben werden<br />

können bei der Programmierung einer<br />

solchen Aktion sowohl die zeitliche<br />

Schrittweite, also die Zeit zwischen zwei<br />

Änderungsschritten, wie auch die Helligkeitsänderung<br />

pro Schritt.<br />

Die absoluten Helligkeiten beziehungsweise<br />

Helligkeitsänderungen von Zeitereignissen<br />

wie Sonnenauf- oder -untergang<br />

werden von der Steuerung mit den relativen<br />

Helligkeitsänderungen der anderen Zufallsereignissen<br />

(Wetterereignisse) multipliziert.<br />

Das Ergebnis wird an die LED in den<br />

Leuchtstreifen weitergegeben. Durch diese<br />

Vorgehensweise hat ein Wetterereignis immer<br />

die gleiche Wirkung, egal zu welcher<br />

Tageszeit es per Zufall ausgeführt wird.<br />

Leider sind die einzelnen Anschlussbuchsen nur in der Anleitung, nicht aber<br />

an der Hardware selbst gekennzeichnet. So erfolgt die korrekte Verbindung<br />

der Loco-Net-Buchsen von Intelli-Light und Zentrale.<br />

Für zusätzliche Effekte lässt sich das Blitz- und Regenset mit Lampe und<br />

Lautsprecher rasch an den vorgesehenen Schnittstellen anschließen.<br />

49


Cyfrowe<br />

Mit dem Zusammenspiel von weißen Power-LED<br />

und roten beziehungsweise blauen LED<br />

realisiert Uhlenbrock einen ausgewogenen<br />

Wechsel von Tag und Nacht in sehr<br />

natürlichen und vor allem<br />

unverfälschten Farben.<br />

INTELLI-LIGHT-SYSTEM<br />

n 28200 Starterset<br />

Es enthält die Steuereinheit, ein<br />

Steckernetzteil, den Hauptleuchtstab,<br />

zwei weiße Leuchtstäbe, alle<br />

Verbindungskabel, Gesamtlänge<br />

der Beleuchtungseinheit: 1050 mm<br />

n 28210 Weißer Leuchtstab<br />

Eine Erweiterung von 350 mm<br />

n 28220 Hauptleuchtstab<br />

Der Grundkörper von 350 mm mit<br />

Steckernetzteil und Kabel<br />

Mitten in der Nacht leuchtet allein die blaue LED.<br />

Zum Sonnenaufgang wechselt das Licht zuerst<br />

langsam auf Rot, wenig später wird es langsam<br />

heller.<br />

n 28230 Blitz und Sound<br />

Erweiterungseinheit mit Blitzlampe,<br />

Lautsprecher und dem Intelli-<br />

Sound-Modul Regen und Gewitter<br />

Hier befindet sich die Hauptplatine im Modus<br />

Sonnenaufgang. Die weißen LED leuchten<br />

schwach, die rote Doppel-LED für die Sonne<br />

noch stark.<br />

Diese Extrem-Aufnahmen verdeutlichen nochmals<br />

das Grundprinzip der Steuerung. Hier die<br />

Hauptplatine im Tageslicht-Modus.<br />

50


DIE MONTAGE<br />

Dank vorgefertigter Bohrungen in<br />

den Leuchtstreifen ist deren Montage<br />

auf einer dünnen Sperrholz- oder<br />

Tischlerplatte als Träger völlig unproblematisch.<br />

Diese wiederum kann fest<br />

oder beweglich zwischen 80 und 100<br />

Zentimetern oberhalb der Anlage aufgehangen<br />

werden. Angestrebt werden<br />

sollte ein Befestigungswinkel von etwa<br />

45 Grad zur gleichmäßigen Ausleuchtung<br />

von Vorder- wie auch Hintergrund.<br />

Sofern möglich, sollte auch die Blende,<br />

an der das System fixiert ist, etwas über<br />

den vorderen Anlagenrand hinausragen.<br />

Damit wird gewährleistet, dass auch die<br />

direkte Anlagenkante gut im Licht steht<br />

und nichts durch die dazugehörige Bebauung<br />

vorbildwidrig abgeschattet wird.<br />

Michael U. Kratzsch-Leichsenring<br />

Im reinen Tageslicht-Modus sind allein die<br />

weißen LED angesteuert. Aber Achtung - deren<br />

Oberflächentemperatur kann bis zu 90<br />

Grad Celsius erreichen.<br />

Derartige liebevoll gestaltete Szenen entfalten ihre Wirkung auf der Anlage<br />

oder einem Diorama erst durch die maßgeschneiderte Ausleuchtung.: In der<br />

ersten Strahlen der Morgensonne angeln diese Fischreiher ihre Beute.<br />

Fotos (13): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Modellbau: Siegmund Cuzik<br />

51


Pejzaże<br />

52<br />

Laubbäume in Mengen -<br />

preiswert selbst gebaut


Modellbau: Osttühringer Modellbahnclub Gera<br />

Bei der Ausgestaltung von Paradestrecken größerer Anlagen oder Modularrangements<br />

besteht in der Regel immer großer Bedarf an sehr gut<br />

aussehenden aber dennoch preiswerten Laubbäumen. Eine vernünftige<br />

Basis sind Bausätze, wie sie beispielsweise Hersteller wie Heki anbieten. Die<br />

Bautechnik kann aber auch auf komplette Eigenbauten übertragen werden.<br />

53


Pejzaże<br />

1 Geeignet sind sowohl selbst gebaute Rohlinge, solche aus renovierungsbedürftigen<br />

Bäumen (links) oder die entsprechenden Kunststoffteile von Bausätzen,<br />

wie sie Zubehörhersteller wie Auhagen oder auch Heki anbieten.<br />

Wohl jeder Modellbauer freut sich<br />

über Lob für eine Individuell<br />

gestaltet Anlage, welches mit<br />

dem berühmten Material von der Stange<br />

nur schwer zu erhalten ist. Das gilt<br />

ganz besonders für die Vegetation. Andererseits<br />

schrecken Schilderungen auf<br />

Ausstellungen, Messen oder im Internet<br />

von aufwändig aus verdrilltem Draht und<br />

verschiedenen Kunststoffen gefertigten<br />

Rohlingen ab, zumal diese oft noch mit<br />

kostenintensiven Vliesen oder gar individuell<br />

per Laser geschnittenen Blättern<br />

belaubt werden dürfen. Kann man<br />

durchaus so machen, Muss man aber<br />

nicht.<br />

Für den Einstieg und eine recht lange<br />

Wegstrecke danach ebenfalls genügen<br />

preiswerte Baumbausätze, wie sie beispielsweise<br />

Heki im Programm hat. Sie<br />

bestehen aus diversen Kunststoffteilen<br />

für den Stamm und verschiedenfarbigen<br />

Vliesen. Neben etwas Kleber sind dazu<br />

nur noch Geduld, (reichlich) Übung und<br />

ein Blick für die Natur nötig.<br />

54<br />

2 Als Belaubungsmittel dienen die preiswerten Laubvliese von Heki. Die<br />

benötigten Farben wählt man nach zu gestaltender Jahreszeit und Baumart.<br />

3 Die Rohlinge bei Heki sind zweiteilig angelegt. In die Basis (links) werden<br />

nach eigenem Gusto eine (Mitte) oder auch mehrere Erweiterungen geklebt.<br />

Nach dem Aushärten bringt man das Ganze durch Biegen vorsichtig in Form.<br />

BASISARBEIT<br />

Der erste Arbeitsgang beim Baumbau<br />

ist zunächst unabhängig von der Art des<br />

Gehölzes, also Laub- oder Nadelbaum,<br />

das Schaffen der Grundlage. In unserem<br />

Fall entstehen die Rohlinge der Bäume<br />

aus den jeweiligen Einzelteilen des Bausatzes.<br />

Denkbar sind aber auch ältere,<br />

bereits auf der Anlage stehende Bäume,<br />

die sich entweder im Laufe der Zeit<br />

selbst oder aber unter den Händen des<br />

Modellbauers von ihrer alten Belaubung<br />

beziehungsweise oft nur Beflockung getrennt<br />

haben.<br />

Heki sieht für das Grundgerüst einen<br />

Stamm mit Ästen sowie mindestens ein<br />

weiteres Element mit zusätzlichen Ästen<br />

vor. Am Stamm finden sich dafür verschiedene<br />

Ansatzpunkte, einmal in der<br />

Astgabel oben sowie an einem seitlichen<br />

Ansatz. Ob nur einer oder beide benutzt<br />

werden, hängt etwas vom Wunsch und<br />

Vorstellungsvermögen des Modellbauers<br />

ab, wobei auch dort wie bei so vielen<br />

Dingen im Leben Übung den Meister<br />

macht. Bei nicht wenigen Modellbauern<br />

landen die ersten Baumbau-Versuche<br />

mehr oder weniger bald in der berühmten<br />

Tonne. Nicht zuletzt erfreulicherweise<br />

deshalb, weil nach einigen Versuchen<br />

die Arbeit leichter von der Hand geht und<br />

die Eigenkrationen immer natürlicher<br />

aussehen.<br />

Für ein möglichst kleines Packungsvolumen<br />

und aus Gründen der Fertigungstechnik<br />

kommen die Baumteile<br />

eher flach und damit wenig naturgetreu


daher. Sie müssen daher vor den weiteren<br />

Schritten vorsichtig in ihre neue<br />

Form gebogen werden, die letztlich auch<br />

etwas über den Baumtyp selbst aussagt.<br />

Sollte dabei etwas abbrechen, ist das<br />

kein Beinbruch - Reste vom Astwerk eines<br />

Baumes geben auch nette Büsche.<br />

Wichtig ist am Stamm die Entfernung<br />

möglicherweise vorhandener Grate. Zusätzlich<br />

können die Stämme nach eigenen<br />

Vorstellungen eingefärbt werden,<br />

bei Birken ist dies sogar Pflicht.<br />

Fotos: Michael Kratzsch-Leichsenring (7)<br />

DAS BLATTWERK<br />

Die Belaubungsvliese von Heki gibt<br />

es in verschiedenen Farben mit mittelgroßen<br />

Blattnachbildungen. Baubar<br />

sind damit unter anderem Birken, Buchen<br />

oder auch Platanen. Für Kastanien<br />

müssten etwas größere Blätter her, doch<br />

dazu später in anderen <strong>Ausgabe</strong>n mehr.<br />

Je nach gekauftem Set liegen Proben<br />

bei oder man greift auf das (hoffentlich)<br />

reichhaltige Angeot seines Modellbahnhändlers<br />

zurück. Die benötigten Farben<br />

richten sich einmal nach der Baumart<br />

und zum anderen nach der Jahreszeit.<br />

So sind beispielsweise Birken im Frühling<br />

hellgrün, im Sommer dunkler und<br />

im Herbst mit gelblichem Laub bedeckt.<br />

Buchen dagegen warten bereits im Frühjahr<br />

mit etwas gedeckteren Grüntönen<br />

auf, welche aber ebenso im Jahresverlauf<br />

nachdunkeln und im Herbst in Gelbund<br />

Ockertönen enden.<br />

Wichtig ist, die einzelnen benötigten<br />

Stücke Vlies nicht mit der Schere zuzuschneiden,<br />

sondern sie aus dem Rohmaterial<br />

herauszureißen. Nur auf diese<br />

Weise erreicht man hinreichend unregelmäßige<br />

Stücke, welche dem fertigen<br />

Baum seine Natürlichkeit verleihen. Einzelne<br />

Anpassungen sind dann selbstverständlioch<br />

mittels Schere möglich.<br />

Zum Kleben eignen sich sowohl<br />

Weißleime wie Ponal Express oder Universalkleber<br />

wie Uhu. Im Einzelfall sollte<br />

man prüfen, wie verträglich das Belaubungsmaterial<br />

wirklich ist. Klassische<br />

Kunststoffkleber sind ebenso wie Sekundenkleber<br />

fehl am Platze.<br />

Nathalie Kratzsch<br />

HILFSMITTEL<br />

n Heki-Baumset # 1974 (komplett)<br />

oder # 1503 (nur Stämme)<br />

n Belaubunggsvliese # 1675 ff.<br />

n transparent trocknende Kontaktkleber<br />

(etwa Heki # 1595)<br />

n Zeit und Geduld<br />

n kleine Schere für den Feinschliff<br />

4 Aus dem Vlies werden zunächst grob passende Stücke gerissen und auf<br />

die mit Kleber bestrichenen Äste aufgeklebt. Herabfallende Flocken und Reste<br />

sammelt man, mit ihnen werden später Unterseiten und Lücken begrünt.<br />

5 Damit die begrünten Zweige auch<br />

von der Unterseite Blätter erhalten<br />

und dabei aber nur dezent an Volumen<br />

gewinnen, lässt man nach dem<br />

Bestreichen mit Kleber loses Blattwerk<br />

darüberrieseln.<br />

6 Zwei fertige (Erstlings-) Werke. Wichtig ist, dass die Bäume vor allem im<br />

Inneren durchaus luftig aussehen. Zu dicht geratenes Ast- und Blattwerk kann<br />

nach dem Trocknen des Klebers mit der Schere entfernt werden.<br />

55


Warsztat<br />

Fest im Griff ...<br />

Beim Zurüsten, Löten oder der Montage von Bausätzen aller Art sind sowohl<br />

Zangen wie auch Pinzetten unverzichtbar. Ein kurzer Überblick über<br />

die wichtigsten Ausführungen und Anwendungen.<br />

Das richtige Werkzeug ist unverzichtbar.<br />

Diese Binsenweisheit<br />

wird jeder kennen, der schon einmal<br />

Loks oder Wagen zugerüstet hat,<br />

die eigentlich mehr die Bezeichnung<br />

teilmontierter Bausatz denn Fertigmodell<br />

vertragen. Und dort ist nichts ärgerlicher,<br />

als aus einer einfachen Pinzette unter etwas<br />

zuviel Druck wegschnipsende Kleinteile,<br />

die unter Umständen auf dem Boden<br />

der Werkstatt kaum wiederzufinden<br />

sind, der Verpackung des Modells aber<br />

auch nicht doppelt beiligen.<br />

56<br />

Ein Grundsortiment an Zangen und Pinzetten ist in jeder Modellbahnwerkstatt<br />

unverzichtbar. Daneben gibt es noch Speziallösungen für den Einzelfall.<br />

WOFÜR WAS?<br />

Ob man zum Ansetzen von Griffstangen<br />

oder ähnlichen Teilen eher Pinzetten<br />

oder lieber passende Zangen benutzt,<br />

hängt durchaus stark von den eigenen<br />

Vorlieben ab. In der Regel eignen sich


Pinzetten vor ellem für sehr kleine und<br />

solche Teile, die ohne größeren Kraftaufwand<br />

gehalten und eingesetzt werden.<br />

Denn gerade bei Pinzetten mit feinen<br />

Spitzen oder solchen niederer Materialqualität<br />

kann es bei höherem Druck<br />

vorkommen, dass sich deren Spitzen gegeneinander<br />

verdrehen und das gehaltene<br />

Bauteil in der Folge auf eine kurze<br />

Flugreise geht.<br />

Zangen, egal ob breit oder schmal<br />

zulaufend, haben diesen Nachteil des<br />

Verdrehens in der Regel nicht, bereiten<br />

dafür mitunter ob der Größe Probleme<br />

beim Zurüsten etwa dicht nebeneinander<br />

liegender Bremsschläuche.<br />

Unverzichtbares Hilfsmittel sind Zangen<br />

allerdings beim Abkanten beispielsweise<br />

von Kontaktfahnen von Innenbeleuchtungen<br />

von Reisezugwagen. Auch<br />

beim Verlöten von Bauteilen wird man<br />

Zangen bevorzugen, da deren Griffe in<br />

der Regel wegen der Isolation weniger<br />

wärmeleitfähig sind, als Pinzetten.<br />

Ungeeignet wiederum sind Zangen<br />

für sehr feine Arbeiten wie beispielsweise<br />

das Aufziehen neuer Haftreifen auf<br />

Radsätze von Lokomotiven, dort hat der<br />

Modellbauer mit einer gehärteten Spitzpinzette<br />

eindeutig die Nase vorn.<br />

Eine breitere Flachzange<br />

leistet gute Dienste,<br />

wenn es, wie hier beim<br />

Einbau einer Innenbeleuchtung,<br />

auf exaktes<br />

Biegen ankommt.<br />

Eine kräftige aber lang<br />

zulaufende Spitzzange<br />

ist bei Arbeiten wie<br />

dem Löten oder zum<br />

Zurüsten von Fahrzeugen<br />

hilfreich.<br />

Eine kurze Kombizange<br />

ist von Nutzen,<br />

wenn viel mit Drähten<br />

gearbeitet wird.<br />

Fotos: Michael Kratzsch-Leichsenring (7)<br />

DER EINSTIEG<br />

Die erste Werkstattausrüstung sollte<br />

nebenstehend abgebildetes Sortiment<br />

umfassen:<br />

n Zwei Pinzetten, eine Standardversion<br />

mit gerundeten Spitzen als Universalwerkzeug<br />

für die meisten allfälligen Zurüstarbeiten<br />

an Loks und Wagen sowie<br />

eine mit spitzen Enden zum Wechsel<br />

von Radreifen etc.<br />

n Eine Flachzange zum Zurüsten größerer<br />

und fester sitzender Bauteile wie<br />

Bremsschläche etc. sowie zum Biegen<br />

vom Kontaktblechen, Drähten und ähnlichen<br />

Elektroarbeiten. Sie ist auch eine<br />

guter Fingerschutz bei verschiedenen<br />

Lötarbeiten, etwa an Oberleitungen.<br />

n Eine Klemmpinzette als Hilfsmittel bei<br />

kleinerer Bastel- und Lackierarbeiten.<br />

n Im Falle von eigenen Oberleitungsinstallationen<br />

mit dem System von Viessmann<br />

die zugehörige Universalzange.<br />

Sie ist unverzichtbares Hilfsmittel beim<br />

korrekten Biegen der einzelnen Fahrdrahtelemente<br />

sowie beim Anpassen<br />

an die auf der eigenen Anlage nötigen<br />

Längen.<br />

Ob die Zangen federnd öffnen oder<br />

nicht liegt ebenso im Ermessen des<br />

Modellbauers beziehungsweise seines<br />

Budgets wie die Ausführung der Griffe.<br />

Eine spitze Pinzette ist<br />

zum Wechsel von Radreifen<br />

oder dem Einfädeln<br />

kleiner Schrauben<br />

unverzichtbares Untensil.<br />

Sie sollte in keiner<br />

Werkstatt fehlen.<br />

Eine breite Klemmpinzette<br />

leistet beispielsweise<br />

bei vielen<br />

Lackierarbeiten gute<br />

Dienste, vor allem<br />

beim Halten kleinerer<br />

oder häufiger gedreht<br />

Roman Lohr werdender Teile.<br />

57


Zabudowania<br />

Das unendliche Puzzle II<br />

Von der einfachen Werkshalle bis zu moderneren Lokschuppen reichen die<br />

Gestaltungsmöglichkeiten des Auhagen-Fassadensystems. Einheitliche Raster<br />

erlauben eine Vielzahl von Kombinationen. Wichtig ist aber auch immer die<br />

korrekte Versteifung aller Bauten. Nötige Elemente sind schon vorgesehen.<br />

Der zweite Teil der Serie zum Auhagen-Fassadensystem<br />

dreht<br />

sich um Variationen der großen<br />

Werkhalle beziehungsweise der dafür<br />

entwickelten und auch einzeln erhältlichen<br />

Bauteile. Im Beispieldiorama bildet<br />

sie einen Teil der Hintergrundkulisse und<br />

versteckt als teilweise zweigeschossiger<br />

Hallenbau die Zufahrt zu einem kleinen<br />

Schattenbahnhof. In etwas kleinerer<br />

Form bildet sie zudem den Übergang zu<br />

einem Nachbarmodul, wie auch schon<br />

im Beitrag in <strong>Ausgabe</strong> 5 von <strong>Modelarstwo</strong><br />

<strong>kolejowe</strong> zu sehen war.<br />

Während dort bereits das Aufstocken<br />

der einzelnen Fassaden beschrieben<br />

wurde, geht es in diesem Teil unserer<br />

Serie neben weiteren Anwendungsbeispielen<br />

vor allem um die notwendige<br />

Stabilisierung der selbst geschaffenen<br />

Bauwerke. Ohne festigende innere<br />

Strukturen können diese nämlich rasch<br />

zu Verwerfungen neigen.<br />

VIELFALT ZÄHLT<br />

Mit der großen Werkhalle enthält das<br />

Auhagen-System ein universelles Ele-<br />

58<br />

Auch wenn es bei dieser Perspektive<br />

nicht ganz so aussieht - die ST43<br />

würde in einen aus der Halle gebauten<br />

Lokschuppen quer hineinpassen.


Ein Hallensegment und ein aufgestocktes und entsprechend angepasstes<br />

Pendant verdecken in Kombination die Zufahrt zu einem Schattenbahnhof.<br />

Einen ersten Eindruck von den<br />

Möglichkeiten des Systems vermittelt<br />

dieses Industrie-Diorama. Für<br />

eine möglichst realistische Wirkung<br />

sind natürlich die Patinierungen an<br />

den Bauwerken ebenso wichtig, wie<br />

Zubehör in Form von Mauern, Toren<br />

und nicht zuletzt der Begrünung.<br />

ment, mit dem sich eben nicht nur eine<br />

simple und einen Anlagenteil dominierenden<br />

große Werkshalle nachbauen<br />

lässt. Vielmehr eignet sich das Gebäude<br />

auch zum Nachbau bahntypischer Bauten<br />

wie mittelgroßer Lokschuppen oder<br />

bei entsprechender Verlängerung auch<br />

von Wagenhallen.<br />

Zudem besteht, wie hier beschrieben,<br />

die Möglichkeit, auf Dioramen oder auch<br />

Heimanlagen unauffällig Übergänge in<br />

Schattenbahnhöfe oder hinter der Kulisse<br />

liegende Anlagenteile anzulegen.<br />

Die Tore sind so bemessen, dass bei<br />

ebenerdigem Einbau mit Standardgleisen<br />

einmal die Tore geschlossen werden<br />

können, zum anderen aber auch<br />

Doppelstockwagen oder Elektroloks mit<br />

abgesenktem Stromabnehmer einfahren<br />

können. Alle anderen Fahrzeuge passen<br />

sowieso. Und selbst bei einem Nutzen<br />

senkrecht zur Gebäudeachse genügt<br />

die Länge zum Abstellen von Elektro-<br />

Die Tore lassen sich einerseits ohne Anpassungen bündig über den Gleisen<br />

schließen, erlauben aber auch das Befahren mit fast allen Lokomotiven.<br />

Den ersten Teil<br />

der Stabilisierung des<br />

Bauwerkes übernehmen<br />

die von Auhagen für die Halle<br />

vorgesehenen Fachwerke.<br />

59


Zabudowania<br />

60<br />

Wird ein<br />

solches Segment fest<br />

mit der Anlagenecke verbunden,<br />

genügt auch hier die Stabilität den<br />

Erfordernissen. Sonst sind zusätzliche Wände nötig.<br />

Abweichungen<br />

vom Raster erfordern<br />

Stabilisierungen aus<br />

zusätzlichen (Mauer-) Platten<br />

sowie Winkelprofilen gegen<br />

das Verziehen.<br />

Bei solchen kurzen Hallenstücken<br />

ergibt das Einsetzen<br />

eines Stückes Bodenplatte<br />

zusammen mit der festen<br />

Verklebung auf der Anlage<br />

genug Stabilität.<br />

Das Dachsegment wird<br />

passend zugeschnitten.<br />

wie auch Diesellok-Modellen wie einer<br />

SM42, ST43 oder ST44 wie auch Dampflokomotiven<br />

beispielsweise der Baureihen<br />

Tkt 3 oder Tki3.<br />

INNERE STRUKTUREN<br />

Damit die Freude an den eigenen<br />

Kreaktionen möglichst lang anhält, darf<br />

denen allerdings die nötige innere Stabilisierung<br />

nicht fehlen. Die Fixierung<br />

auf dem Anlagengrund allein reicht nicht<br />

immer, zumal vor allem befahrbare Gebäude<br />

zur Sicherheit im möglichen Störungsfall<br />

abnehmbar bleiben sollten.<br />

Das Auhagen-System bietet von sich<br />

aus bereits zwei wichtige Elemente an:<br />

Zum Ersten die Fachwerkstruktur zur<br />

großen Halle, enthalten im Bausatz<br />

(#11422) und seinen Erweiterungen<br />

(#80100) sowie zum Zweiten den modularen<br />

Boden, der allen anderen Bausätzen<br />

beiliegt sowie auch einzeln als Ersatzteil<br />

(#80350) bezogen werden kann.<br />

Neben der vorgesehenen Anwendung<br />

als Bodenplatte eignet er sich aber auch<br />

als stabilisierender Zwischenboden bei<br />

höheren Bauten. er kann dabei je nach<br />

Raster sowohl längs wie auch quer eingebaut<br />

werden, denn trotz Rastnasen<br />

sind alle Bauelemente gleich breit. Mögliche<br />

Lücken können später auch als<br />

Durchführung elektrischer Anschlüsse<br />

von Innenbeleuchtungen dienen. Zudem<br />

sieht es vor allem bei der Nutzung der<br />

großen und leicht einsehbaren Fensterfronten<br />

besser aus, wenn Hallen nicht<br />

komplett hohl und ohne wenigstens angedeutete<br />

Inneneinrichtung auskommen<br />

müssen. Die wichtigsten Anwendungsfälle<br />

fi nden sich in den nebenstehenden<br />

Abbildungen.<br />

Daneben kann (und sollte) man vor allem<br />

bei größeren Projekten noch auf (zusätzliche)<br />

Polytsyrenplatten und -profi le<br />

aus dem Zubehörbedarf zurückgreifen.<br />

Angeboten werden diese beispielsweise<br />

von Firmen wie Auhagen, Evergreen<br />

oder Makette/NME sowie Plastruct im<br />

Architekturbedarf, Modellbahn-Fachhandel<br />

sowie verschiedenen Online-Shops.<br />

INDIVIDUALISIEREN<br />

Obschon allein durch den Eigenbau<br />

der Fabrikhallen oder auch Bahnbauten<br />

alles eine individuelle Note bekommt,<br />

sollten zumindest anspruchsvolle Modellbauer<br />

ihre selbst erstellten Gebäude<br />

auch einer zusätzlichen Patinierung unterziehen.<br />

Fast alle hier im Endstadium der Montage<br />

vorgestellten Gebäude erhielten einen<br />

Überzug aus den Acrylmassen von<br />

Stangl. Sie lassen sich sowohl mit einem


härteren Pinsel als auch einem kleinen<br />

Spachtel auftragen. Nach einer kurzen<br />

Trockenzeit werden die Massen sauber<br />

eingerieben und dann abgezogen oder<br />

nach vollständigem Trocknen mit feinem<br />

Schleifpapier in Körnungen feiner als<br />

120 abgeschliffen. Das Ergebnis sind<br />

sauber verputzte Ziegelfugen. Zusätzliche<br />

Verwitterungsspuren werden dann<br />

im Anschluss mit verdünnten Farben<br />

oder auch Pulvern angedeutet.<br />

Roman Lohr<br />

HILFSMITTEL<br />

n Auhagen Fassadenteile und<br />

Dächer nach Wunsch<br />

n Auhagen Bodenplatten # 80350<br />

(für Bauwerken im Raster)<br />

n Auhagen Mauerplatten # 52411<br />

(für Böden und Versteifungen<br />

von Bauwerken ohne Raster)<br />

n Winkelprofile (Evergreen, Makette/NME<br />

oder Plastruct<br />

n Kunststoffkleber (etwa Uhu<br />

oder Revell)<br />

n Stahllineal und Bastelmesser<br />

sowie Feilen zum Entgraten<br />

n optional: Tischkreissäge<br />

VERFEINERUNGEN<br />

Vor allem Puristen störten sich an den etwas zu grob ausgefallenen Fenstern<br />

der neuen Auhagen-Gebäude, die nicht so ganz zum feinen Mauerwek passen<br />

wollten. Die einfache Lösung dieses „Problems“ liegt im Einsatz der bedruckten<br />

Fenster, wie sie hier im unteren Bereich verbaut wurden. Sie sind so eigentlich nur<br />

für Produktionshallen üblch, weniger für Büroräume von Verwaltungen.<br />

Den Durchbruch bringen nun die fotogeätzten Metallfenster, Türen und Tore der<br />

Firma H0-fi ne. Sie passen exakt in die Öffnungen und lassen sich dank des vorgesehenen<br />

Randes nebst breitem Überstand leicht mit Acrylatklebern einsetzen.<br />

Die Lackierung mit Weiß macht sie im Modell zu fi ligranen Holzfenstern, Schwarz<br />

oder Grau dagegen zu Metallfenstern von Produktionsstätten.<br />

Informationen: mail@hofine.de www.h0fine.de (deutsch oder englisch)<br />

61


Za miedzą ...<br />

Entsprechende Vorbilder in Spremberg,<br />

Forst oder auch Halle an der<br />

Saale inspirierten den Thüringer<br />

Modellbauer Ralf Denke zum Bau der rangierintensiven<br />

Stadtbahnanlage in 0e. Erleichtert<br />

wurde die Entscheidung letztlich<br />

auch dadurch, dass es im Sortiment von<br />

Fleischmann mit dem Magic-Train und bei<br />

Edition Atlas mit DDR-Straßenfahrzeugen<br />

eine gute Ausgangsbasis gab.<br />

Ein großer Vorteil von Schmalspurbahnen<br />

im Maßstab 1:45 ist ihr einer<br />

klassischen H0-Anlage entsprechender<br />

Platzbedarf bei weitaus erhöhten Möglichkeiten<br />

der Detaillierung von Fahrzeugen<br />

und Gebäuden. Hinzu kommen die<br />

schlicht ob der Größe besseren Möglichkeiten<br />

der realistischeren Wiedergabe<br />

von Betriebsgeräuschen. Beides sind<br />

Faktoren, die dem Schmalspur- und Rangierfan<br />

Ralf Denke in die Hände spielten.<br />

Die erwähnten Stadtbahnen bieten zudem<br />

mit engen Radien und zahlreichen<br />

Anschließern auf engem Raum vielfältige<br />

Gestaltungs- und Betriebsmöglichkeiten.<br />

KEIN SKLAVENTUM<br />

Wichtiger als sklavisches Nachbauen<br />

exakter Vorbildsituationen ist dem Erbauer<br />

das resultierende Spielvergnügen. Er<br />

legt zwar Wert auf detaillierte und damit<br />

weitestgehend vorbildgerechte Fahrzeuge<br />

mit perfekten Lauf- und Fahreigenschaften,<br />

beim Umfeld zählt dagegen<br />

– wie übrigens bei vielen angesehenen<br />

Modellbauern auch – die Plausibilität:<br />

Das glaubhafte Darstellen eines „es hätte<br />

genau so sein können“.<br />

Das Ergebnis ist die Kollwitzer Stadtbahn,<br />

deren erster vollendeter Teil an<br />

dieser Stelle vorgestellt wird. Angesiedelt<br />

ist die 750-mm-spurige Bahn in der<br />

DDR der 1960er-Jahre. Als kommunales<br />

Unternehmen betreibt die Stadtbahn ein<br />

ausgedehntes Netz im Personen- und<br />

Güterverkehr, wobei letzterer überwiegend<br />

im Rollbockverkehr abgewickelt<br />

wird. Im Personenverkehr dagegen verkehren<br />

je nach Bedarf sowohl lokbespannte<br />

Züge wie auch Triebwagen.<br />

62<br />

BAUTEN UND GLEISE<br />

Sämtliche Gebäude auf der Anlage<br />

einschließlich der Zäune und Mauern<br />

entstanden im kompletten Eigenbau aus<br />

einer Mischung aus Holzleisten, Kunststoffprofilen<br />

und -platten. In der Regel<br />

besitzen sie einen gegen Verwerfungen<br />

stabilisierenden Kern aus gelaserten<br />

MDF-Platten. Ausnahmen bilden lediglich<br />

die offenen Lagerschuppen des<br />

Kohlehandels. Die als Füllung der Fachwerkbauten<br />

wie auch zum Bau der Umfriedungsmauern<br />

verwendeten Strukurplatten<br />

stammen von Addie-Modellbau.<br />

Bei den Laternen setzte der Erbauer<br />

auf Exemplare von Busch wie auch Eigenbauten.<br />

Als Besonderheit verfügen<br />

alle Laternen über einen Steckfuß in Form<br />

von Messinghülsen, die gleichzeitig für<br />

die Stromzuführung dienen. Dies erlaubt<br />

ein rasches Abnehmen in Betriebspausen<br />

bzw. während der im Ausstellungsbetrieb<br />

unumgänglichen Transporte.<br />

Das verlegte 0e-Gleis einschließlich<br />

der Weichen stammt von Peco und wurde<br />

von der Alterung abgesehen, unverändert<br />

übernommen. Lediglich die Gleise der im<br />

Kohlehandel beginnenden Feldbahn baute<br />

Ralf Denke aus TT-Profilen und Holzschwellen<br />

selbst.<br />

FAHRZEUGE<br />

Sowohl den Dampflloks wie auch Güterwagen<br />

sieht man ihre Herkunft aus


Großspurig auf<br />

kleinem Raum<br />

Nur Platz für eine H0-Anlage und trotzdem von großen<br />

Maßstäben träumen? Wie sich beides verbinden lässt,<br />

zeigt Ralf Denke mit seiner Kollwitzer Stadtbahn.<br />

dem Fleischmann-Magic-Train-Sortiment<br />

durchaus an. Allerdings erfuhren<br />

gerade erste zahlreiche Veränderungen,<br />

wie etwa neue Griffstangen und Laternenhalter<br />

sowie Kesselleitungen. Auch<br />

die O-Wagen wurden zunächst zerlegt,<br />

mit gezielten Sägeschnitten geteilt und<br />

Neben der 750-mm-Feldbahn mit<br />

Kastenlok existiert noch eine kurze<br />

600-mm-Strecke des Kohlenhändlers.<br />

63


Am Endpunkt der kurzen Strecke<br />

dient eine (H0-) Wendebühne zum<br />

Umsetzen der Fahrzeuge.<br />

Za miedzą ...<br />

wieder passend verklebt. Neulackierung<br />

und Neubeschriftung waren die abschließenden<br />

Schritte.<br />

Die eingesetzten Regelspur-O-Wagen<br />

stammen dagegen von 0-Scale und wurden<br />

lediglich etwas gesupert. Die zugehörigen<br />

Rollböcke lieferte Henke, auch<br />

sie wurden noch etwas verfeinert.<br />

Die Lok Plettenberg besitzt ein Magic-Train-Fahrwerk,<br />

das Gehäuse selbst<br />

stammt aus der Kleinserienfertigung der<br />

0e-Freunde Hamburg. Diese lieferten<br />

auch den Gehäusebausatz für die Feldbahnlok<br />

Ns2. Da sie aber nur als Dekoration<br />

dient, ist sie derzeit antriebslos.<br />

Ihre Loren lieferte Bachmann, allerdings<br />

wurden diese der serienmäßigen Bremserbühne<br />

entledigt.<br />

Gesteuert wird alles digital über eine<br />

Roco-Multimaus. Als interessanter Nebeneffekt<br />

ergibt sich eine einfache Verdrahtung,<br />

was für eine Ausstellungsanlage<br />

ein wichtiger Aspekt ist.<br />

Auf elektrische Weichenantriebe verzichtete<br />

Ralf Denke, stattdessen nutzt er<br />

die robusten und dennoch realistischen<br />

Handantriebe von der Firma Weinert.<br />

(Ein Vorteil der Nenngröße 0.)<br />

Roman Lohr<br />

64<br />

Das kleine Empfangsgebäude ist ein Eigenbau aus Holzleistchen sowie Mauer- und Dachplatten aus dem einschlägigen<br />

Zubehörhandel. Die Fleischmann-Lok ist mit Laternen und neuer Beschilderung aus Abziehdrucken unterwegs.


Szenen wie diese lassen sich in 0 wesentlich<br />

leichter gestalten als in H0.<br />

Fleischmann-Magic-Train-Loks und Atlas-Auto-Modelle sind eine wichtige<br />

Basis für den Betrieb in Kollwitz. Umbausätze und Zubehör gibt es reichlich.<br />

Während die kleine Dampflok aufgebockte<br />

Kohlewagen zustellt, bereiten<br />

die Arbeiter das Entleeren in die überdachten<br />

Bunker und das Umladen in<br />

die Feldbahn vor.<br />

65


Neugierig?<br />

<strong>Modelarstwo</strong>: Andreas Pagels; Fot.: Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Und in <strong>Ausgabe</strong> 7 ...<br />

In der kommenden <strong>Ausgabe</strong> von <strong>Modelarstwo</strong> <strong>kolejowe</strong><br />

steht einmal nicht eine polnische Anlage im Mittelpunkt, sondern<br />

eine der frühen Epoche II. Sie könnte in dieser Form natürlich<br />

auch im heutigen polnischen Staatsgebiet angesiedelt<br />

sein. Definitiv aus Polen kommt das dort befindliche Empfangsgebäude<br />

aus der Fertigung von Tomasz Stangel. Allerdings<br />

wurde der Bausatz Wathlingen vom Erbauer der Anlage, dem<br />

Stralsunder Andreas Pagels, etwas abgewandelt und die beiden<br />

Gebäudeteile Dienst- und Wohnhaus sowie Güterschuppen<br />

sind separat aufgestellt worden. Im Gegensatz zu den in<br />

Polen geschmähten Torten pendeln die Züge auf der Anlage<br />

zwischen dem sichtbaren Kopfbahnhof und einer darunter im<br />

Verborgenen liegenden Kehrschleife mit Schattenbahnhof.<br />

Beim Thema Landschaftsgestaltung geht es entsprechend<br />

sommerlich zu, dort steht die Gestaltung von Getreidefeldern<br />

zur Erntezeit in unterschiedlichen (historischen) Epochen im<br />

Mittelpunkt. Zum Einsatz kommen recht verschiedene Materialien<br />

wie Kunststoff-Spritzlinge (Weizenfeld) der Firma Busch<br />

oder Matten und Fasern diverser Hersteller von Busch über<br />

Noch bis hin zu Silhouette.<br />

In Sachen Einsteiger-Modellbahn geht es nach der Anlage<br />

der Feldbahnstrecke nun mit dem Ausformen des bergigen Unterbaus<br />

der Landschaft und dessen Feinschliff sowie der Ausgestaltung<br />

der Bahnanlagen und Bahnsteige des rückseitigen<br />

Anlagenteils weiter.<br />

Fot.: Leikra/Severin Selzam<br />

Für die fortgeschritteneren Modellbahner unter den Lesern<br />

von <strong>Modelarstwo</strong>-<strong>kolejowe</strong> bestimmt sind dagegen Tipps zum<br />

sachgerechten Patinieren modernerer Fahrzeuge und Waggons,<br />

unter anderem am Beispiel der Elektrolok der Baureihe<br />

EU45 von Roco. Dabei geht es nicht um das oft zu sehende<br />

einfache Verdrecken, sondern um vorbildgerechte Verschmutzungen<br />

von Modellen mit Hilfe von Airbrush und Pinsel sowie<br />

Pigmentfarben und verschiedenen Lacken.<br />

66<br />

Bitte beachten Sie, dass sich einzelne Beiträge aus den verschiedensten<br />

Gründen verschieben oder im Einzelfall auch einmal<br />

aus Aktualitätsgründen komplett entfallen können.<br />

Ihr Redaktionsteam von <strong>Modelarstwo</strong>-<strong>kolejowe</strong>


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67


HO & N<br />

Quality – Realism – Range<br />

Alan Wardman’s HO Code 75 ‘Tyskie-Wielkopolska’. Photo: Derek Shore.<br />

Peter Wurcbacher’s N Code 55 ‘Lipno’. Photo: Len Weal.<br />

68<br />

Pritchard Patent Product Co. Ltd. Beer, Devon, EX12 3NA.<br />

Tel: 01297 21542 Website: www.peco-uk.com

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