Weihnachten bleibt
Weihnachten bleibt! In diesem Jahr ist uns diese Botschaft wichtig. Selbst wenn wir auf vieles verzichten müssen – Besuche und Begegnungen, Gottesdienste und gemeinsamen Gesang: die Botschaft des Weihnachtsfestes bleibt. Zusammengestellt von den ev.-luth. Kirchengemeinden Schneverdingen, Heber und Neuenkirchen
Weihnachten bleibt! In diesem Jahr ist uns diese Botschaft wichtig. Selbst wenn wir auf vieles verzichten müssen – Besuche und Begegnungen, Gottesdienste und gemeinsamen Gesang: die Botschaft des Weihnachtsfestes bleibt.
Zusammengestellt von den ev.-luth. Kirchengemeinden Schneverdingen, Heber und Neuenkirchen
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Weihnachten bleibt
Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus
ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die
allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.
Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine
Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth,
in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum
dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich
schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.
Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie
gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in
eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es
waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die
hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und
die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich
verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn
euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der
Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in
Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei
dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott
und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den
Menschen seines Wohlgefallens. Und da die Engel von ihnen gen
Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen
gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns
der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria
und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen
hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde
gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die
ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und
bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen
und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn
zu ihnen gesagt war.
Weihnachten bleibt! In diesem Jahr ist uns diese Botschaft
wichtig. Selbst wenn wir auf vieles verzichten müssen –
Besuche und Begegnungen, Gottesdienste und gemeinsamen
Gesang: die Botschaft des Weihnachtsfestes bleibt.
Mancher Aspekt bekommt sogar einen neuen Glanz:
Klein ist die Runde im Stall, und doch sind alle, die wichtig sind,
beisammen – der ewige Gott inbegriffen. Die Verunsicherung
der Hirten ist groß – und wird von dem Engel mit den Worten
„Fürchtet Euch nicht …“ liebevoll aufgenommen.
Am Ende dieser aufregenden Nacht haben alle Erfahrungen mit
der Liebe Gottes gemacht, die für den Rest des Lebens bleiben.
Als Pastorinnen und Pastoren der Region wünschen wir Ihnen
Weihnachts-Momente und -Eindrücke, die bleiben.
Momente, die Ihnen Mut machen.
Momente, die Sie der Gegenwart Gottes in kleinen und
kleinsten Runden vergewissern. Wir grüßen Sie mit Gedanken
zu unseren Lieblingsversen der Weihnachtsgeschichte.
Und wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.
Bleiben Sie mit Ihren Lieben behütet.
Gott segne Sie in diesen Weihnachtstagen
Harm Cordes - Katharina Friebe - Martin Hauffe -
Kai-Uwe Scholz - Beate Stecher - Maren Zerbe
Die Vorderseite zeigt Krippenfiguren aus unseren Kirchen:
Peter und Paul, St. Bartholomäus, Friedenskirche, Eine Welt Kirche (von
links nach rechts, von oben nach unten)
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser
Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. (Lk 2,1)
Wirklich? Ja, wirklich!
Gab es Jesus wirklich? Unter den Evangelisten ist Lukas der
Geschichtsschreiber, den diese Frage sehr beschäftigt hat.
Deshalb beginnt er seinen Bericht über die Geburt Jesu mit
dem Hinweis auf den Kaiser Augustus (ihn zeigt die
nebenstehende Abbildung), den Statthalter Quirinius und die zu
ihrer Zeit abgehaltene Volkszählung. Der Glaube an Gott, die
Geschichte Jesu, Gottes Geschichte mit den Menschen, das
alles gehört für Lukas unbedingt zusammen.
Aus diesem Grund betont Lukas ausdrücklich, dass dieser
Jesus, an den Christen glauben, eine historische Persönlichkeit
war; dass es ihn – wie wir sagen würden – „wirklich gegeben
hat“. Jesus als historische Gestalt ist für Lukas der Beweis
dafür, wie persönlich Glaube an Gott sein kann und soll.
Weil es Jesus wirklich gegeben hat, weil er persönlich
Menschen seiner Zeit als Heiland begegnet ist, dürfen die Leser
des Lukas-Evangeliums persönlich an Jesus glauben und auf
seine Gegenwart hoffen. Eine Gegenwart, die keineswegs frei
von Sorgen und Zweifeln sein muss.
Die Volkszählung, von der Lukas erzählt, lässt die schiere
(Über)Macht des Kaisers erkennen. Vom fernen Rom aus
zwingt er, ein fremder Herrscher, die Bewohner seiner
Provinzen auf die Straßen, um sich einen Überblick über seinen
Besitz zu verschaffen. Und die Volkszählung ist nur ein Beispiel
für das knallharte Regiment, dem die Menschen um die
Zeitenwende unterworfen sind.
Doch – so versteht
Lukas seine
historische
Einordnung der
Geburtsgeschichte
– in diese
geknechtete, von
Unfrieden und
Herrschsucht
bestimmte Welt
sendet Gott seinen
Sohn. Eine
friedlose,
geschundene Welt,
wie sie uns heute
aus dem
persönlichen
Erleben oder den
Nachrichten nur zu
bekannt ist.
Eben deshalb legt
Lukas großen Wert
auf diese Feststellung: dass Gott genau diese Welt gesehen
und sich mit der Geburt seines Sohnes auf sie eingelassen hat.
Weil nur so der Glaube, die Hoffnung wachsen kann, dass sein
Sohn Heil und Frieden bringen wird. In unsere Welt. In unsere
Zeit. In unser Leben. Wirklich!
„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht!“ (Lk 2,10)
Dieser Satz ist mein Lieblingssatz in der Weihnachtsgeschichte,
vielleicht sogar in der ganzen Bibel.
Und Gott geht es vielleicht ähnlich, auch für ihn scheint das ein
Lieblingssatz zu sein, so oft kommt er in der Bibel vor.
Mal sagt es ein Engel, mal sagt es Jesus, mal sagt es Gott selbst.
Und wenn dieser Satz fällt, dann kommt er den Menschen ganz
nah.
Denn dieser Satz fällt immer dann, wenn Menschen vor schier
unlösbare Aufgaben gestellt werden. Wenn Gott den
Menschen etwas zutraut, was wir selbst uns kaum zutrauen
würden. Oder dann, wenn die Angst am größten ist.
„Fürchte dich nicht!“, sagt der Engel zu Maria, als er ihr die
Geburt Jesu ankündigt. Und der Satz meint auch:
Es ist egal, was die anderen von dir denken mögen, Gott hat
dich erwählt, er glaubt an dich.
Du trägst seine Zukunft in dir, und diese Zukunft trägt dich.
„Fürchtet euch nicht!“, für die Hirten muss das Auftauchen des
Engels zunächst auch angsteinflößend gewesen sein.
Sie sitzen zusammen an ihrem Feuer und dann plötzlich ist alles
vom Licht erstrahlt.
Und bevor sie die gute Botschaft zu hören bekommen, nimmt
der Engel sie erst mal mit ihrer Angst an.
Denn wer hätte schon etwas verstanden vom Kind in der
Krippe, wenn er schreckensstarr in den Himmel geschaut
hätte?
In meiner Vorstellung spricht der Engel ganz leise, liebevoll,
er beruhigt sie mit den Worten, die die Hirten aus den alten
Geschichten kennen.
Und dann kann
der Jubel über die
Geburt des
Retters um so
lauter und
prächtiger sein,
mit Pauken und
Trompeten und
allem, was die
himmlischen
Heerscharen so
bieten können.
„Fürchtet euch
nicht!“, auch uns
heute gilt dieser
Satz.
Hineingesprochen
in alle Einsamkeit,
hineingesprochen
auch in unser
Glück, wenn wir in die liebevollen Augen eines anderen
Menschen schauen können.
Ein Satz, der mich trägt, denn er sagt mir:
„Gott traut Dir Großes zu, er ist bei dir, wo auch immer du bist.“
Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in
Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. (Lk 2,12)
Wie Gott in der Welt handelt, ist nicht immer klar. Manchmal
ist es versteckt im Handeln der Menschen. Manchmal passiert
es so langsam, dass niemand es merkt.
Aber manchmal
hätte ich es
gerne anders.
Ich hätte gerne
etwas
Besonderes.
Irgendetwas
fühlbares,
greifbares, das
mächtig
Eindruck
schindet. Einen
Beweis der
Macht Gottes,
der so
offensichtlich
ist, dass
niemand daran
zweifeln kann
und der mir
deutlich macht: Gott ist hier, bei mir, ganz nah. In der Sprache
der Bibel heißt so ein Beweis: Zeichen.
Ob die Hirten auf dem Feld sich auch danach gesehnt haben,
zu wissen, dass Gott bei ihnen ist?
Sie kannten sicher das Versprechen, dass Gott den Retter
schicken wird. Trotzdem trifft es sie ganz plötzlich, sie sehen
die Engel, hören ihre Verkündigung. Für die, die nicht hier sind,
sollen sie ein Zeichen bekommen! Etwas, dass sie allen anderen
zeigen können, die nicht hier bei ihnen auf dem Feld sind, um
die Engel zu sehen. Einen Beweis, dass Gott seine Versprechen
hält.
Dieses Zeichen ist: ein Kind, in Windeln gewickelt, in einer
Krippe liegend.
Das ist es? Gottes Zeichen für die Welt ist etwas Gewöhnliches
wie ein Kind, das Windeln anhat? Muss da nicht noch mehr
sein? Mehr Glanz? Mehr Macht? Reicht ein so normales
Zeichen denn?
Für mich zumindest, ja.
Denn gerade weil es so normal ist, zeigt es uns Menschen die
Seite Gottes, nach der wir uns sehnen.
Jesus ist fühlbar. Greifbar. Als Kind in der Krippe greift er auch
nach uns, wie jedes Baby, das den Finger seiner Eltern zu
greifen bekommt. Jesus liegt dort, in der Krippe, nicht
versteckt, sondern für jeden sichtbar!
Wir schauen ihn an und er schaut zurück.
Das Kind, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegend, ist
gerade darum ein Zeichen für die Macht Gottes, weil es so
verständlich ist. Gott kommt zu Weihnachten in die Welt.
Fühlbar. Sichtbar.
Als Kind, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend,
ohne Glanz, ohne Macht, aber dafür nah bei den Menschen.
Dafür ist es das Zeichen: Gott ist hier, bei mir.
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den
Menschen seines Wohlgefallens (Lukas 2, 14),
singen die Engel am Ende ihrer Weihnachtsbotschaft. Die
Hirten hatten verstanden, dass jetzt etwas ganz Besonderes,
etwas Einmaliges geschieht und sie sich auf den Weg machen
müssen.
Sie haben gespürt: Hier kommen Himmel und Erde zusammen
– ganz nah.
Heute am Heiligen Abend berühren mich diese Worte
besonders.
Sonst hören wir sie in Peter und Paul mit großem Abstand von
der Kanzel bis in die hinterste Ecke der zweiten Empore.
Heute singt der Engelchor es für jeden und jede von uns ganz
persönlich:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den
Menschen seines Wohlgefallens.
Es ist ein Chorgesang, der von der Hoffnung singt, die wir in
unseren Zeiten so dringend brauchen.
Die Engel sprechen nicht einen Wunsch aus,
sondern es ist ein Versprechen.
Gott kommt als Kind im Stall an unsere Seite – ohne Abstand.
Er ist einfach da.
Da berühren sich Himmel und Erde, dass Friede werde unter
uns.
Es ist uns so vertraut, die Weihnachtsgeschichte in der Kirche
zu hören. Wir brauchen vertraute Orte, an denen wir uns
auskennen, etwas wiedererkennen, uns erinnern von der
Kindheit bis heute.
Aber dieses Jahr ist alles anders, wir müssen räumlich flexibel
sein und die Botschaft bleibt doch die Gleiche.
Damals fand auch nichts in der guten Stube statt.
Die Bühne war der Stall, das Kind in der Krippe bei Ochs und
Esel und Stallgeruch.
Die Hirten draußen auf dem Feld.
Ehre sei Gott in der Höhe und an der frischen Luft.
Das sind die Gänsehaut-Orte der Heiligen Nacht.
Da könnten wir doch jetzt auch hingehen:
Wie wäre es mit einem Spaziergang in den Park,
an den Waldrand und auf die Felder unter dem
Weihnachtshimmel?
Gott selber ist gar nicht festgelegt und ortsgebunden.
Er feiert mit uns gerne überall.
Machen wir also aus der Not eine Tugend und verlegen das
Fest näher an den Ursprung.
An der Stelle, wo wir etwas von Gottes Frieden spüren, ist Gott
vor Ort.
Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem
Herzen. (Lk 2,19)
Es gibt Sätze, die man nie wieder vergisst. Das können böse
Sätze sein – oder auch gute, die guten können uns Mut
zusprechen. Können uns aufrichten. Ausrichten. Können Halt,
Stärke und Orientierung geben. Solche Sätze können etwa so
lauten: Du bist doch mein Kind! – Ich liebe Dich. – I have a
dream! –
Wir schaffen
das! –
Das schenke
ich Dir. –
Ich bin da.
Solche Sätze
sind mehr als
nur Aussagen.
Durch sie
geschieht uns
etwas,
geschieht
etwas in uns.
Weil sie einen
Segen in sich
bergen. Der
lateinische
Ausdruck für
segnen –
bene dicere
bedeutet nichts anderes als das: das Gute zusprechen. Benedikt
– Gesegneter – so hat sich der deutsche Papst genannt.
Wenn solche Sätze das sind, was wir brauchen, fallen sie in
unser tiefstes Inneres. Wenn man von einem solchen Satz
erreicht wird, ist das nie bloßer Zufall. Es ist immer das Fällige,
das einem zufällt, sagt der Dichter Max Frisch. So ist das auch
mit dem Zugesagten.
„Euch ist heute der Heiland geboren“. Das wird in der
Weihnachtsgeschichte den Hirten von Engeln in lichter Gestalt
zugesprochen. Die Wahrheit ist immer konkret – und die
genauen Umstände werden gleich mitgenannt: „Ihr werdet
finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe
liegen.“ Die Hirten wollen sich vergewissern: „Lasst uns nun
gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen.“
Tatsächlich: an der Geschichte stimmt jede Kleinigkeit. Sie
stimmt auch im großen Ganzen. Die Geschichte Jesu wird die
Geschichte der Menschen verändern. Das, was die Hirten
gehört haben, sagen sie Maria weiter. Maria findet darin noch
einmal besiegelt, was ihr selbst von einem Engel Gottes
prophezeit wurde: „Siehe, du wirst schwanger werden und
einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben.
Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden.“
Das hatte sie zuerst mit Zweifeln aufgenommen: „Wie soll das
zugehen?“ – Nun ist es eingetroffen, wird ihr von Dritten
zugesagt. Die Worte der Hirten müssen sie im tiefsten Inneren
erreicht haben. Sie wird sie nie vergessen: „Maria aber behielt
alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“
Mein Lieblingsvers aus der Weihnachtsgeschichte ist dieser:
„Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott
für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen
gesagt war.“ (Lukas 2, 20)
Mir gefällt daran, dass die Hirten offenbar ganz schnell
ergriffen waren von diesem Geschehen im Stall.
Und sie haben so schnell so viel begriffen.
Wenn ich an uns heute denke, haben wir ja viel mehr Mühe,
Gott in unserem Leben zu erkennen – manchmal gelingt uns
das erst viel später, im Rückblick, in der Gesamtschau.
Und wir trauen uns doch recht selten, klar und eindeutig
festzustellen:
Da war Gott am Werk!
Die Hirten waren bewegt: Sie waren innerlich bewegt von der
Botschaft der Engel und haben sich äußerlich zum Stall bewegt,
und zwar eilend.
Auch von der Begegnung mit Jesus waren sie bewegt und
haben davon weitererzählt – und dadurch andere bewegt.
Die Hirten hatten keine Sorge, nicht für voll genommen zu
werden und haben den Mund voll genommen:
voll des Lobes für Gott, für das Gotteskind, für den Messias im
Stall.
„Voll toll“, sagen Jugendliche heute.
Dass Gottes Kommen in einem Kind, dazu in einem ärmlichen
Stall alles bisher Gedachte über den Haufen warf, konnten sie
gut aushalten – schließlich waren sie raue Typen, eher
Außenseiter als Insider.
Konventionen
waren ihnen
wirklich nicht
wichtig,
daher konnten
sie die
ungewöhnlichen
Zeichen
erkennen,
begreifen und
glauben.
Die Hirten
waren die
ersten
Glaubenden.
Den Lobpreis
der Engel im
Himmel
nahmen sie auf
und setzten ihn
auf Erden fort.
Sie sorgten dafür, dass „alle Welt“ von Jesus erfährt.
So können wir ihrer Begeisterungsfähigkeit, ihrer
Auffassungsgabe, ihrer Schnelligkeit, ihrer Klarheit, ihrer
Beweglichkeit, ihrem Gottvertrauen dankbar sein –
und daran anknüpfen mit unserem Gottvertrauen.
Irischer Weihnachtssegen
Nicht, dass jedes Leid dich verschonen möge,
noch dass dein zukünftiger Weg stets Rosen trage,
keine bittere Träne über deine Wange komme
und kein Schmerz dich quäle –
dies alles wünsche ich dir nicht.
Sondern:
Dass dankbar du allzeit bewahrst
die Erinnerung an gute Tage.
Dass mutig du gehst durch Prüfungen,
auch wenn das Kreuz auf deinen Schultern lastet,
auch wenn das Licht der Hoffnung schwindet.
Was ich dir wünsche:
Dass jede Gabe Gottes in dir wachse,
dass einen Freund du hast,
der deiner Freundschaft wert.
Und dass in Freud und Leid
das Lächeln des menschgewordenen Gotteskindes
dich begleiten möge.