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Nr. 71 vom 23.12.2020

Foto: Thommy Weiss / www.pixelio.de

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Inhalt

Ein Fest, das mehr ist als „Stimmung“ (Jan Sedivy)

Das Kind in der Krippe zeigt jedem Menschen sein göttliches Sein (Reiner Manstetten)

Es ist an der Zeit (Marianne Sedivy)

Die Hirtin (Marianne Sedivy)

Onlinekurse in Kontemplation

Präsenzkurse laut Kursprogramm

Anmeldung - Kontakt - Erklärung zum Datenschutz

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Ein Fest, das mehr ist als „Stimmung“

Liebe Leserinnen und Leser unseres Konti-Letters,

„Bei diesem Weihnachtsfest kann doch keine Stimmung aufkommen“, so habe ich jemand

sagen hören. Geht es an Weihnachten vor allem um die „Stimmung“ und um angenehme

Gefühle oder geht es um etwas Anderes?

Um was geht es also wirklich? Meister Eckhart, Angelus Silesius und andere werden nicht

müde zu betonen, dass die Menschwerdung Gottes auch unsere eigene Menschwerdung ist

und die Gottesgeburt in diese Welt ist immer auch die Gottesgeburt in uns. Daraus folgt die

Einladung, zu vollenden, was mit der Geburt angefangen hat – die Entfaltung zum vollen

Menschsein. Dies ist keine Frage der „Stimmung“, sondern ein Grund zu Freude und

Dankbarkeit, unabhängig davon, ob wir uns gerade gut fühlen oder nicht, ob wir gesund


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oder krank sind, arm oder reich, oder ob wir in diesen Tagen unsere Eltern, Kinder und

Geschwister umarmen können oder auch nicht.

so wünschen wir Euch allen ein Weihnachtsfest,

das Euch innehalten und tief durchatmen lässt,

und seine Freude in Euch weiterwirkt

bis weit ins neue Jahr.

Jan und Marianne Sedivy

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Das Kind in der Krippe zeigt jedem Menschen sein göttliches Sein

Das Kind, das Weihnachten in Windeln gewickelt im Stroh der Krippe liegt, ist, so lehrt die

christliche Dogmatik, Gott selbst. Gott wird geboren als Mensch. „Dich, wahren Gott, ich

finde/ in meinem Fleisch und Blut./ Darum ich fest mich binde,/ an Dich, mein höchstes

Gut.“ So dichtete der Jesuitenpater Friedrich von Spee (1591-1635), der unerschrockene

Kämpfer gegen den Hexenwahn seiner Zeit.

Für den Meister Eckhart ist Weihnachten das Hochfest der menschlichen Seele. Maria, die

Gott geboren hat, zeigt jeder Seele, d.h. jeder menschlichen Person, wozu sie berufen ist:

Selbst Maria zu sein, selbst Gott zu gebären. „Ich sage: Hätte Maria Gott nicht zuerst geistig

geboren, er wäre nie leiblich von ihr geboren worden. Es ist Gott wertvoller, dass er geistig

geboren werde von einer jeglichen Jungfrau, will sagen, von einer jeglichen guten Seele, als

dass er von Maria leiblich geboren ward.“ Wenn man Eckhart gefragt hätte, wer oder was

Gott ist, er hätte antworten können: Das kann ich Dir nicht sagen, niemand kann es dir

sagen, niemand braucht es dir zu sagen, denn nur die Seele, die selbst Gott gebiert, weiß es,

und du auch wirst es wissen, dann nämlich, wenn Gott in und aus deiner Seele geboren ist.

Es muss uns nicht schrecken, wenn wir uns oft fern von dieser Geburt fühlen. Wir sollten

aber wissen, dass uns ein solches Gefühl trügt: denn sie ist uns näher, als wir vermuten.

Hören wir noch einmal Meister Eckhart: „Es gibt zweierlei Geburt der Menschen: eine in

die Welt hinein und eine aus der Welt, will sagen: geistig in Gott hinein. Willst Du wissen,

ob dein Kind geboren werde? – Solange du Leid in deinem Herzen hast um irgendetwas,

und sei´s selbst um Sünde, solange ist dein Kind nicht geboren. Hast Du Herzeleid, so bist

du noch nicht Mutter, du bist vielmehr im Gebären und nahe der Geburt. Gerate aber

deshalb nicht in Zweifel, wenn du leidvoll bist um dich und deinen Freund; ist es auch noch

nicht geboren, so ist es doch nahe der Geburt.“ Es kann gar nicht anders sein: Wir sind, so

sagt Eckhart, nahe der Geburt, wo immer wir uns befinden. Auch in diesen Zeiten der

Isolation, der Trennung von lieben Menschen, sind wir in dieser Nähe. Aber es kommt

darauf an, dass wir unser ganzes Leben, selbst seine Nachtseiten, im Vorschein dieser

Geburt betrachten, auch dann, wenn sie für uns noch nicht Wirklichkeit geworden ist. Was

ohne Beziehung auf diese Geburt traurig, trüb und sinnlos erscheinen würde, wird zur

Station eines Weges, der durch die Nacht ins Licht führt. Wenn wir die Schmerzen an


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Körper und Seele, die Sorgen und Nöte, die Angst vor Einsamkeit, Krankheit und Tod, die

Gefühle von Schuld, Verletzung und Verzweiflung, die nach uns greifen, als

Begleiterscheinungen unserer geistlichen Schwangerschaft wahrnehmen und sie willig

annehmen als Vorzeichen der kommenden Geburt, in der wir uns selbst und unsere

Mitmenschen als neue Menschen erleben werden, dann können wir anders durch die Nöte

der Zeit gehen, denn wir wissen, dass sie ein Durchgang sind. Wenn wir darauf vertrauen,

dass wir einmal mit Gewissheit sagen können: „Dich wahren Gott ich finde/ in meinem

Fleisch und Blut“, dann können wir uns frei auf das Kommenden einstellen, das Schwere

wie das Leichte, das Leid und die Freude, auf alles, was uns immer unterwegs begegnen

mag. Üben wir in diesem Sinne Kontemplation als spirituelle Geburtsvorbereitung!

Reiner Manstetten

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Es ist an der Zeit

Menschen ziehen die Straße entlang.

Sie führt sie zum Zentrum der Nacht.

Dichte Dunkelheit klebt an den Leibern,

ihre Gesichter vom Schrecken erfüllt,

der nächtlichen Finsternis zugewandt.

Die Augen der Körper sehen nur

den neuen, leuchtenden Stern.

Strahlend durchbricht er

die ewigen Muster finsterer Nächte.

Verzweiflung, lang von der Hoffnung genährt,

schwindet in dieser besonderen Nacht.

Anzeichen kommender Änderung!

In jener Nacht breitet sich Stille aus,

Stille des Herzens, innere Stille.

Es ist an der Zeit!

Das übernatürliche Wort wird gesprochen

hinein in die todeskranke Natur.

Nun ist Gott „natür-lich“,

weint Tränen der Menschen

in den Armen der Erde.

Seine Liebe ist es,

die den Himmel spaltet!

Sie wird das Oben und Unten vereinen,

dem Boden die Lebenskraft wieder geben,

die er verloren durch Schuld und Verrat.

Du heiligst die Nacht, Bruder des Himmels,

lässt Melodien erklingen, die Hoffnung bringen

aus der Ewigkeit hinein in die Zeit.


„Ein Kind ist uns geboren,

ein Sohn ist uns geschenkt!“ (Jes. 9,5)

Denn wenn es Zeit ist, dann ist es Zeit!

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Marianne Sedivy

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Die Hirtin

Im Kleid der Hirtin durchwanderst du

die Wüsten und Schluchten,

die Berghänge, morgenfeucht.

Der Vergangenheit Täler

steigst du empor,

hinauf bis zum Sonnenuntergang.

Sie:

Mein Geliebter, weißt du noch,

einst warst du das Lamm:

für die Schlachtbank geboren aus meinem Leib...

Hingestreckt, ausgespannt, umgebracht.

Die Liebe hast du geteilt und den Schmerz.

Die eine Hälfte du, die andere ich.

Er:

Meine Hirtin und Mutter!

Du trägst auf der Stirn mein Zeichen als Siegel.

Der Liebe verpflichtet - und nur ihr geweiht,

bleibst du eingemantelt in Gott.

Mein Atempuls rinnt dein Tal entlang.

Ausgeplünderte, Aufgerissene, Brennende, du!

Dich hab ich benetzt mit Sehnsuchtsweh

und gekennzeichnet durch den Siegelkuss.

Als ewige Hirtin wanderst du

voran durch zeitentleerte Welten,

ohne Gepäck und ohne Stab

mit bloßem Segen auf deinem Rücken.

Marianne Sedivy

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Kurse der nächsten Wochen

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Onlinekurse in Kontemplation

Wie geht das?

Wir beginnen den Tag gemeinsam mit einer Zeit der Stille (25 Minuten) und mit der

Rezitation.

Einmal täglich gibt es einen Impuls: als Text zum Lesen und als mp3 Datei zum

Hören.

Jeden Tag gibt es ein Einzelgespräch des Kursleiters mit jedem Teilnehmer und jeder

Teilnehmerin, ähnlich wie in einem Präsenzkurs. Der Zeitpunkt dazu wird

abgesprochen.

Zum Tagesabschluss treffen wir uns wieder in der Gruppe. Wir beginnen mit der

Rezitation, es folgt ein kurzer Austausch und Zeit der Stille (25 Minuten). Den Tag

schließen wir ab mit einem Weihrauchritual und mit einem Segenswunsch.

Ansonsten gestaltet jeder seinen Tagesablauf selbst, entsprechend seinen

Möglichkeiten.

Die Herausforderung liegt darin, soviel Zeit dem Sitzen in Stille zu widmen, wie

möglich und gleichzeitig die wichtigen Dinge des Alltags nicht zu vernachlässigen.

Es wird also wichtig sein, die Tage zu "Entrümpeln".

Entscheidend ist jedoch nicht, ob wir 3, 4, 5, 6 oder mehrere Stunden täglich sitzen,

sondern, dass möglichst der ganze Tag getragen ist von der Haltung der bewussten

und achtsamen Präsenz, und somit der ganze Tag zu Kontemplation wird.

Technische Voraussetzungen: internetfähiger PC, Tablet, Smartphone, iPad oder iPhone,

um die Verbindung aufzubauen.

Nach der Anmeldung bekommst Du einen Link, mit dem die Verbindung über Zoom

hergestellt wird.

Einwählen bitte jeweils ca. 5 Minuten vor dem Termin, damit wir pünktlich beginnen

können.

Termine:

Onlinekurs Nr. 2021-71

4. bis 9. Januar 2021

Beginn: Montag 20:00

Ende: Samstag 21:15 Uhr

Kursgebühr: 120,- Euro

Leitung: Jan Sedivy

Anmeldung: siehe weiter unten


Onlinekurs Nr. 2021-72

am 15. - 16. Januar 2021

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Dieser Kurs findet nur dann statt, wenn der Kontemplationstag auf der Fraueninsel

am 16.1. nicht möglich sein sollte.

Beginn: Freitag 20:00

Ende: Samstag 18:00 Uhr

Kursgebühr: 30,- Euro

Leitung: Jan Sedivy

Anmeldung: siehe weiter unten

Onlinekurs Nr. 2021-73

12. bis 17. Februar 2021

Dieser Kurs findet nur dann statt, wenn der Kontemplationskurs 2021-4 mit Jan Sedivy im Kloster

Armstorf nicht möglich sein sollte.

Beginn: Freitag 20:00 Uhr

Ende: Mittwoch 21:15 Uhr

Kursgebühr: 120,- Euro

Leitung: Jan Sedivy

Anmeldung: siehe weiter unten

Onlinekurs Nr. 2021-74

1. bis 6. März 2021

Beginn: Montag 20:00

Ende: Samstag 21:15 Uhr

Kursgebühr: 120,- Euro

Leitung: Jan Sedivy

Anmeldung: siehe weiter unten

Onlinekurs Nr. 2021-75

26. März bis 2. April 2021

Beginn: Freitag 20:00

Ende: Freitag 21:15 Uhr

Kursgebühr: 180,- Euro

Leitung: Jan Sedivy

Anmeldung: siehe weiter unten


Onlinekurs Nr. 2021-76

30. März bis 4. April 2021

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Dieser Kurs findet nur dann statt, wenn der Kontemplationskurs 2021-6 mit Dr. Reiner Manstetten

in München, Schloss Fürstenried nicht möglich sein sollte.

Der genaue Ablauf wird noch bekanntgegeben.

Beginn: Dienstag, den 30. März

Ende: Sonntag, den 4. April

Kursgebühr: 175,- Euro

Leitung: Dr. Reiner Manstetten

Anmeldung: siehe weiter unten

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Präsenzkurse laut Kursprogramm

Wir informieren Euch, sobald Präsenzkurse wieder möglich sein werden.

Hier die geplanten Termine.

Kontemplationstag Kurs Nr. 2021-1

Samstag 16.01.2021 9:30 bis 17:00 Uhr

Ort: Fraueninsel

Leitung: Jan Sedivy

Anmeldung: siehe weiter unten

Kontemplation und Qigong Kurs Nr. 2021-2

Samstag 23.01.2021 9:30 bis 17:00 Uhr

Ort: Kloster Armstorf

Leitung: Angela Obermayr

Anmeldung: siehe weiter unten

Taiji Kurs Nr. 2021-3

Freitag 29.01.2021 18:00 Uhr bis

Sonntag 31.01.2021 13:00 Uhr

Ort: Kloster Armstorf

Leitung: Christine Mayr

Anmeldung: siehe weiter unten


Kontemplation Kurs Nr. 2021-4

Freitag 12.02.2021 18:00 Uhr bis

Mittwoch 17.02.2021 10:00 Uhr

Ort: Kloster Armstorf

Leitung: Jan Sedivy

Anmeldung: siehe weiter unten

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Hinweis: Sollte dieser Kurs als Präsenzkurs nicht möglich sein, wird er alternativ als

Onlinekurs angeboten.

Zen und Qigong Kurs 2021-5

Donnerstag 25.03.2021 18:00 Uhr bis

Sonntag 28.03.2021 10:00 Uhr

Ort: Kloster Armstorf

Leitung: Heinrich Allerstorfer und Angela Obermayr

Anmeldung: siehe weiter unten

Kontemplation Kurs Nr. 2021-6

Dienstag 30.03.2021 18:00 Uhr bis

Sonntag 4.04.2021 10:00 Uhr

Ort: München, Schloss Fürstenried

Leitung: Dr. Reiner Manstetten

Anmeldung: siehe weiter unten

Hinweis: Sollte dieser Kurs als Präsenzkurs nicht möglich sein, wird er alternativ als

Onlinekurs angeboten.

Kontemplation Kurs Nr. 2021-7

Montag 05.04.2021 18:00 Uhr bis

Freitag 09.04.2021 10:00 Uhr

Ort: Kloster Armstorf

Leitung: Stefan Eideloth

Anmeldung: siehe weiter unten

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Alle Anmeldungen zu den Kursen richten Sie bitte an

Verein für Kontemplation e. V.

Stephanskirchen 4

83093 Bad Endorf

Tel. 08053/794875, Fax 08053/794819

E-Mail: info@schweigemeditation.de


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Sie können sich über unsere Website https://schweigemeditation.de anmelden. Füllen Sie

bitte das Anmeldeformular auf der Website aus. Dort finden Sie weitere Informationen zu

den Kursen und das gesamte Kursprogramm.

Das aktuelle Kursprogramm können Sie sich auch als PDF Datei von unserer Website

https://schweigemeditation.de herunterladen: hier

Wenn Sie ein gedrucktes Programmheft oder auch mehrere Hefte benötigen, können Sie

diese bei unsrer Kursverwaltung in Bad Endorf anfordern.

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Erklärung zum Datenschutz

Wir erheben persönliche Daten nur um Ihre Buchungen zu bearbeiten. Die Teilnehmerliste

mit Anschrift geben wir einige Tage vor dem Kursbeginn aus Organisationsgründen an die

jeweilige Leitung vom Bildungshaus weiter. Ansonsten werden Ihre Daten nicht an Dritte

weitergegeben. Sie werden auch nicht von Dritten bearbeitet.

Ihre Bankdaten, falls sie uns diese mitteilen, bleiben bei uns und werden vertraulich

behandelt.

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"Konti-Letter" ist der Newsletter des Vereins für Kontemplation e.V.

Er enthält Impulse für den spirituellen Weg im Alltag, sowie aktuelle Informationen.

Herausgeber: Verein für Kontemplation e.V., Stephanskirchen 4

83093 Bad Endorf, E-Mail: konti-letter@schweigemeditation.de

Für den Inhalt verantwortlich: Jan Šedivý

Wenn Sie keine Informationen mehr von uns erhalten möchten, klicken sie hier.

Alternativ können Sie auch eine leere E-Mail an "info@schweigemeditation.de" schicken,

mit "keine Infos" im Betreff.

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