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Jahresberichte der Familienbüros - Markt Meitingen

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Jahresbericht 2011<br />

<strong>der</strong> St. Gregor-Jugendhilfe<br />

über die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Familienbüros</strong><br />

im Landkreis Augsburg


Inhalt<br />

Vorwort von Jürgen Reichert, Direktor St. Gregor-Jugendhilfe......................................................... 4<br />

Familienbüro <strong>Meitingen</strong>......................................................................................................................... 7<br />

1. Einleitung ....................................................................................................................................... 7<br />

2. Jour fixe ......................................................................................................................................... 7<br />

3. Statistik .......................................................................................................................................... 8<br />

4. Vernetzung................................................................................................................................... 15<br />

5. Prävention.................................................................................................................................... 15<br />

6. Öffentlichkeitsarbeit...................................................................................................................... 16<br />

7. Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Region ......................................................................................................... 16<br />

8. Zusammenfassung....................................................................................................................... 16<br />

Familienbüro Schwabmünchen .......................................................................................................... 19<br />

1. Einleitung ..................................................................................................................................... 19<br />

2. Jour fixe ....................................................................................................................................... 19<br />

3. Statistik ........................................................................................................................................ 20<br />

3.1. Fallzahlen..................................................................................................................................... 20<br />

4. Vernetzung................................................................................................................................... 27<br />

5. Prävention.................................................................................................................................... 27<br />

6. Öffentlichkeitsarbeit...................................................................................................................... 27<br />

7. Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Region ......................................................................................................... 27<br />

8. Zusammenfassung....................................................................................................................... 29<br />

Familienbüro Königsbrunn.................................................................................................................. 31<br />

1. Einleitung ..................................................................................................................................... 31<br />

2. Jour fixe ....................................................................................................................................... 31<br />

3. Statistik ........................................................................................................................................ 32<br />

4. Vernetzung................................................................................................................................... 37<br />

5. Prävention.................................................................................................................................... 38<br />

6. Öffentlichkeitsarbeit...................................................................................................................... 38<br />

7. Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Region ......................................................................................................... 39<br />

8. Zusammenfassung....................................................................................................................... 40<br />

3


Vorwort des Trägers<br />

St. Gregor Kin<strong>der</strong>-, Jugend- und Familienhilfe<br />

Auf dem Kreuz 58<br />

86152 Augsburg<br />

Telefon: 08 21/50 30 4-0<br />

E-Mail: jreichert@st-gregor.de<br />

Homepage: www.st-gregor.de<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Direktor Jürgen Reichert<br />

heute legen wir Ihnen den Jahresbericht <strong>der</strong> <strong>Familienbüros</strong> <strong>Meitingen</strong>, Schwabmünchen und Königsbrunn<br />

vor. Der Jahresbericht soll den interessierten Lesern einen Einblick in ein familienunterstützendes<br />

Netzwerk geben und deutlich machen, wie vielseitig die Tätigkeit <strong>der</strong> pädagogischen Fachkräfte ist.<br />

Nie<strong>der</strong>schwellig erreichbar, schnell, unbürokratisch und fachlich kompetent handelnd – das ist das Kennzeichen<br />

unserer Arbeit.<br />

Dank <strong>der</strong> finanziellen Leistung des Landkreises Augsburg, <strong>der</strong> vertrauensvollen Zusammenarbeit mit<br />

vielen Kooperationspartnern und dem Engagement unserer Fachkräfte konnten wie<strong>der</strong> viele Familien,<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche effektive Hilfe erfahren – das geht aus dem Bericht deutlich hervor.<br />

Ihr<br />

Jürgen Reichert<br />

Direktor St. Gregor-Jugendhilfe<br />

5


Familienbüro <strong>Meitingen</strong><br />

Donauwörtherstraße 9c<br />

86405 <strong>Meitingen</strong><br />

Tel.: 08271 / 81 33 40<br />

familienberatungm@st-gregor.de<br />

www.meitingen.st-gregor.de<br />

1. Einleitung<br />

Doris Zahn<br />

Im September 2001 startete die St. Gregor-Jugendhilfe in Kooperation mit dem Amt für Jugend und Familie<br />

das Projekt „Mobile Familienberatung“. Für die Beratungs- und Vernetzungsarbeit konnten die<br />

Räume <strong>der</strong> heilpädagogischen Tagesstätte <strong>Meitingen</strong> genutzt werden. Nach einer dreijährigen Projektphase<br />

wurde im Herbst 2003 das Familienbüro <strong>Meitingen</strong> mit den Säulen Familienberatung und dem<br />

Bildungsangebot „KunststückFamilie“ gegründet. Sechs Jahre waren die Räume in <strong>der</strong> Donauwörtherstraße<br />

22 Anlaufstelle für ratsuchende Familien und Fachkräfte. In dieser Zeit wurde deutlich, dass die<br />

Angebote vor Ort von den Bürgern akzeptiert, angenommen und genutzt werden.<br />

Im Januar 2009 konnten wir ins neu gebaute Familienzentrum „Sternstunden“ einziehen. Neben Beratung<br />

und Bildung konnten nun zusätzliche, am Bedarf <strong>der</strong> Klienten orientierte Angebote, wie die Treffen<br />

für Alleinerziehende, eine Gruppe für Kin<strong>der</strong>, die von Trennung und Scheidung betroffen sind, ins Leben<br />

gerufen werden.<br />

2. Jour fixe<br />

Ein wichtiges Gremium zur Planung, Installation und Steuerung, <strong>der</strong> Arbeit für Familien ist das in regelmäßigen<br />

Abständen stattfindende Treffen mit den MitarbeiterInnen des Amtes für Jugend und Familie.<br />

Durch die vertrauensvolle und effektive Zusammenarbeit können Hilfen für betroffene Familien passgenau<br />

an den Bedürfnissen und Möglichkeiten <strong>der</strong> Klienten orientiert und zeitnah installiert werden. Die<br />

gemeinsame Steuerung des Budgets <strong>der</strong> ambulanten Dienste <strong>der</strong> Region Nord gewährt die Transparenz<br />

<strong>der</strong> Arbeit und eine konstante Qualitätssicherung.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt <strong>der</strong> Kooperation liegt in <strong>der</strong> Vernetzung und <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit. In Kooperation<br />

mit den Vertreterinnen und Vertretern des koordinierenden Kin<strong>der</strong>schutzes „Netzwerk frühe Kindheit“<br />

Frau Maly-Motta, Frau Angerer und Herr Neumeier, Amt für Jugend und Familie, fand 2011 das<br />

zweite Treffen <strong>der</strong> Bürgermeister <strong>der</strong> Region Nord im Familienzentrum statt. Im Rahmen des Jour fixe<br />

wurden nochmals die Abläufe bei einer Risikoeinschätzung nach § 8a besprochen. An diesem Treffen<br />

nahm Herr Weigl vom Amt für Jugend und Familie teil. Zudem stellte sich Frau Balzer im Rahmen einer<br />

Informationsveranstaltung zum § 8a für die Kin<strong>der</strong>tagesstätten (Kitas) <strong>der</strong> Markgemeinde <strong>Meitingen</strong> vor.<br />

Dies erschien im Rahmen <strong>der</strong> Umgestaltung <strong>der</strong> Zuständigkeiten seitens des Amtes sinnvoll. Die Kolleginnen<br />

konnten sich kennenlernen und Fragen zum Thema Kooperation Kitas/Amt für Jugend und Familie<br />

direkt klären.<br />

7


Allgemein standen auch 2011 folgende Themen beim Jour fixe im Mittelpunkt:<br />

- Steuerung des Budgets<br />

- Fallbesprechung<br />

- Bedarfsermittlung<br />

- Belegung HPT/I-Hort<br />

- Planung des Treffens <strong>der</strong> Bürgermeisterinnen und <strong>der</strong> Bürgermeister <strong>der</strong> Region Nord<br />

- Netzwerkarbeit mit KOKI, Netzwerk frühe Kindheit<br />

- § 8a Information und Steuerung <strong>der</strong> Abläufe im Falle einer Risikoeinschätzung<br />

- Information zu den Angeboten für Alleinerziehende und <strong>der</strong> Gruppe für Kin<strong>der</strong>, die von Trennung<br />

und Scheidung betroffen sind<br />

3. Statistik<br />

3.1. Fallzahlen<br />

Im Jahr 2011 hatte das Familienbüro 186 Fälle zu bearbeiten. Das Familienzentrum mit seinen unterschiedlichen<br />

Angeboten wird von den Bürgern und Kooperationspartnern gut angenommen. Die Klienten<br />

werden insbeson<strong>der</strong>e von den Kitas und <strong>der</strong> Grundschule <strong>Meitingen</strong> schnell und kompetent weitervermittelt.<br />

Die Kolleginnen <strong>der</strong> Kitas nahmen auch im Berichtsjahr das Angebot <strong>der</strong> Fallberatung in Anspruch.<br />

Diese Fallberatung dient insbeson<strong>der</strong>e dazu, Familien gut an das Familienzentrum weiterzuvermitteln<br />

o<strong>der</strong> Familien, die das Beratungsangebot nicht annehmen, gut und fachlich von Seiten <strong>der</strong> Kitas<br />

zu begleiten.<br />

3.2. Beratungskontakte<br />

Auch in diesem Jahr gelang eine schnelle und zeitnahe, am Klienten orientierte Terminvergabe. Dies<br />

setzt eine größtmögliche Flexibilität <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen des Familienzentrums voraus und stellt, auf<br />

Grund <strong>der</strong> hohen Fallzahlen, immer wie<strong>der</strong> eine große Herausfor<strong>der</strong>ung dar. 63 % <strong>der</strong> Beratungen fanden<br />

in den Räumen des Familienzentrums statt, 28 % <strong>der</strong> Beratungen fanden telefonisch und ca. 7 %<br />

fanden außer Haus in Schulen, Kitas o<strong>der</strong> bei den Klienten zu Hause statt.<br />

8<br />

Haus / Büro<br />

64,0%<br />

außer Haus<br />

7,7%<br />

online<br />

0,2%<br />

telefonisch<br />

28,1%


3.2.1. Anzahl <strong>der</strong> Beratungskontakte<br />

Die Beratungskontakte lagen in ca. 75 % <strong>der</strong> 186 Fälle bei maximal drei Terminen. 10 % <strong>der</strong> Klienten<br />

benötigten einen weiteren Kontakt. Bei den wenigen Klienten, die einen längeren Beratungsbedarf hatten,<br />

lag in <strong>der</strong> Regel eine gravierende Mehrfachbelastung vor. In Ausnahmen werden in Absprache mit<br />

dem Amt für Jugend und Familie Klienten länger begleitet, die ohne diese Form <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>schwelligen<br />

Begleitung den Erziehungsauftrag nicht angemessen erfüllen können, für die eine Hilfe aus dem ambulanten<br />

Bereich aber zu umfangreich wäre.<br />

Beratungskontakte 0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

9<br />

>10<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

2<br />

3<br />

3<br />

3<br />

7<br />

13<br />

17<br />

19<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%<br />

3.2.2. Art <strong>der</strong> Beratung<br />

Die Beratungen, die im Familienzentrum auflaufen, sind den Bereichen <strong>der</strong> klassischen Familienberatung<br />

und <strong>der</strong> Fachanfragen zuzuordnen. Die Fachanfragen, insbeson<strong>der</strong>e von Erzieherinnen und Lehrkräften,<br />

erweisen sich sowohl für die Pädagogen, die Vermittlung und die betroffenen Familien als sehr wertvoll.<br />

Gut vorbereitete und abgestimmte Vermittlungen ans Familienbüro verkürzen u.a. die Beratungsdauer.<br />

Fachanfrage<br />

11,3%<br />

Beratung<br />

88,7%<br />

52<br />

67<br />

Fälle<br />

9


3.3. Demographische Daten<br />

3.3.1. Wohnort<br />

Über 90 % <strong>der</strong> Klienten stammen aus dem Einzugsgebiet des Familienzentrums.<br />

3.3.2. Nationalität<br />

Das Familienzentrum richtet sich mit seinem Beratungsangebot an alle Bürgerinnen und Bürger <strong>der</strong><br />

<strong>Markt</strong>gemeinde <strong>Meitingen</strong>. Von den 186 in Anspruch genommenen Beratungen waren sechs Klienten<br />

türkischer, thailändischer, weißrussischer und polnischer Herkunft.<br />

10<br />

Einzugsgebiet<br />

Familienbüro<br />

30,6%<br />

Außerhalb<br />

8,6%<br />

sonstige<br />

3,2%<br />

deutsch<br />

96,8%<br />

Ort -<br />

Familienbüro<br />

60,8%


3.3.3. Verteilung auf Altersgruppen und Geschlechter<br />

Im Großen und Ganzen hat sich an <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Geschlechter und Altersgruppen im Vergleich zu<br />

den Vorjahren nichts Wesentliches verän<strong>der</strong>t. Die Altersgruppe <strong>der</strong> 7- bis12-Jährigen hat im Vergleich<br />

zum Vorjahr um knapp 4% zugenommen. Bei diesen Fällen handelt es sich um Erst- und Zweitklässler,<br />

die im Schulalltag stark auffällig wurden und <strong>der</strong>en Familien schnelle und intensive Unterstützung durch<br />

das Familienzentrum benötigten.<br />

Altersgruppen:<br />

Geschlecht:<br />

13-18 Jahre<br />

16,1%<br />

weiblich<br />

37,6%<br />

ab 18 Jahre<br />

9,1%<br />

7-12 Jahre<br />

41,9%<br />

0-6 Jahre<br />

32,8%<br />

männlich<br />

62,4%<br />

11


3.4. Zugang<br />

Viele <strong>der</strong> Familien die im Jahr 2011 den Weg ins Familienzentrum fanden, wurden von Bekannten, Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern von Kitas und Schulen etc. vermittelt. Dies zeigt, dass die Bürger mit dem<br />

Beratungsangebot gute Erfahrungen sammeln konnten. Auch das Bildungsprogramm „Kunststück-<br />

Familie“ erweist sich immer wie<strong>der</strong> als möglicher Zugang. Hilfesuchende Eltern können hier erste Kontakte<br />

herstellen und vorhandene Hemmschwellen abbauen.<br />

3.5. Probleme<br />

Wie im Diagramm sichtbar, suchen Familien aufgrund unterschiedlichster Problematiken Hilfe in <strong>der</strong> Familienberatung.<br />

Häufig treten Mehrfachbelastungen auf, beson<strong>der</strong>s im Falle von Trennung und Scheidung<br />

gibt es Probleme und Auffälligkeiten in <strong>der</strong> Schule. Erschreckend im Vergleich zum Vorjahr war,<br />

dass sich immer wie<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> ersten und zweiten Klasse aufgrund ihrer Belastung als nur schwer<br />

zu beschulen darstellen und die Eltern <strong>der</strong> betroffenen Kin<strong>der</strong> intensive Begleitung im Bereich <strong>der</strong> erzieherischen<br />

Kompetenz benötigen.<br />

12


Fam. Probleme: Generationenkonflikt<br />

Suchtprobleme Jugendliche<br />

Tod eines Familienmitglieds<br />

Kriminalität/ Delinquenz<br />

schwierige Soziale Verhältnisse<br />

ADS / ADHS<br />

Schwangerschaft/ frühe Hilfen<br />

Resignation i.d. Erziehungsver.<br />

Fehlen eines Elternteils in <strong>der</strong> Beziehung<br />

chron. Erkrankung i.d. Familie<br />

Suchtprobleme Eltern<br />

Gewaltstruktur in <strong>der</strong> Familie<br />

unterschiedl. Erziehungsstile<br />

finanzielle Probleme<br />

Sonstiges<br />

Ehe/ Beziehungsprobleme<br />

Fam. Probleme: Patchwork<br />

psych Probleme eines Elternteils<br />

Erziehungsprobl. o. bes. Grund<br />

psych Probleme eines Kindes<br />

Pubertät<br />

Schulprobleme<br />

Trennung, Scheidung<br />

allg. Erziehungsfragen<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

4<br />

4<br />

4<br />

6<br />

10<br />

10<br />

12<br />

13<br />

14<br />

14<br />

15<br />

22<br />

22<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

38<br />

50<br />

13<br />

54


3.6. Vermittlungen<br />

Im Jahr 2011 fand in 133 Fällen keine Weitervermittlung statt.<br />

14<br />

Verm. an Ehe- / Familienberatung<br />

Verm. an Therapeuten<br />

Verm. an an<strong>der</strong>e Fachstelle<br />

Vermittlung an an<strong>der</strong>e Stellen<br />

Verm. an Jugendamt<br />

keine weiteren Hilfen<br />

3.7. Weiterführende Jugendhilfemaßnahmen<br />

0 20 40 60 80 100 120 140<br />

2<br />

8<br />

9<br />

17<br />

17<br />

133<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%<br />

Soweit im Familienzentrum bekannt, wurde in 96 % <strong>der</strong> Beratungen, also bei 177 Fällen keine Jugendhilfemaßnahme<br />

nötig. Im Jour fixe wurden aus dem Bereich <strong>der</strong> Familienberatung sechs Erziehungsbeistandschaften<br />

und eine sozialpädagogische Familienhilfe in die Wege geleitet.<br />

SPFH<br />

EB<br />

3,3%<br />

0,5%<br />

keine weiteren<br />

JuHi-<br />

Maßnahmen<br />

96,2%


4. Vernetzung<br />

Neben <strong>der</strong> Beratungsarbeit liegt ein weiterer Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeit im Familienzentrum in <strong>der</strong> Vernetzung.<br />

Durch die enge Verbindung von Beratungs- und Bildungsarbeit ergaben sich auch im Bereich <strong>der</strong><br />

Vernetzung wertvolle Verknüpfungen. Neben den persönlichen Kontakten im Rahmen <strong>der</strong> Fallarbeit fanden<br />

folgende zusätzliche Treffen statt:<br />

- Fachbeiratssitzungen KunststückFamilie/Familienberatung (Bedarfsermittlung, Vernetzung, Transparenz)<br />

- Bürgerversammlung <strong>der</strong> <strong>Markt</strong>gemeinde <strong>Meitingen</strong><br />

- Kooperationstreffen mit dem Schulleiter <strong>der</strong> Grundschule <strong>Meitingen</strong><br />

- Kooperationstreffen mit dem Schulleiter <strong>der</strong> Grundschule Herbertshofen/Erlingen<br />

- Kooperationstreffen mit dem Bürgermeister <strong>der</strong> <strong>Markt</strong>gemeinde <strong>Meitingen</strong> Dr. Higl<br />

- Kooperationstreffen mit den Leitungen <strong>der</strong> Kitas <strong>Meitingen</strong><br />

- Kooperationstreffen mit <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Montessori-Kita<br />

- Kooperationstreffen mit Herrn Neumeier vom Amt für Jugend und Familie<br />

- Kooperationstreffen mit den Mitarbeitern von Koki/Netzwerk frühe Kindheit<br />

- Kooperationstreffen mit den Mitarbeitern <strong>der</strong> Schwangerenberatung des Landratsamtes Augsburg<br />

- Kooperationstreffen mit <strong>der</strong> Stelle für Tagespflege des Landratsamtes Augsburg<br />

- Treffen <strong>der</strong> <strong>Familienbüros</strong><br />

- Aktion am Weltkin<strong>der</strong>tag<br />

- Beratungen nach § 8a<br />

- Mo<strong>der</strong>ation des runden Tisches <strong>der</strong> Grundschule <strong>Meitingen</strong>/Kin<strong>der</strong>tagesstätten <strong>Meitingen</strong><br />

- Vorbereitung einer Fortbildung für die Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> Kitas <strong>der</strong> <strong>Markt</strong>gemeinde <strong>Meitingen</strong><br />

- Treffen <strong>der</strong> Bürgermeister <strong>der</strong> Region (in Kooperation mit dem Amt für Jugend und Familie)<br />

- Nutzung <strong>der</strong> Räume durch die Fachstelle für Vollzeitpflege für die regelmäßigen regionalen Treffen<br />

<strong>der</strong> Pflegeeltern.<br />

5. Prävention<br />

Im Familienzentrum <strong>Meitingen</strong> sind Beratung und Bildung zwei wichtige Säulen im Bereich <strong>der</strong> Prävention.<br />

Das von <strong>der</strong> <strong>Markt</strong>gemeinde <strong>Meitingen</strong> finanzierte Bildungsprogramm „KunststückFamilie“ ist in <strong>der</strong><br />

Region ein wichtiger und von den Familien angenommener Beitrag zur Prävention. Im Rahmen dieses<br />

Angebotes können Eltern und Fachkräfte an Vorträgen, Seminaren und Fortbildungen zu Themen <strong>der</strong><br />

Erziehung teilnehmen. Die Veranstaltungen finden in den Räumen des Familienzentrums o<strong>der</strong> in den<br />

Räumen <strong>der</strong> Kooperationspartner statt und waren auch im Jahr 2011 gut besucht.<br />

Das Bildungsprogramm leistet einen großen Beitrag zur Erweiterung des Bekanntheitsgrades des Familienzentrums.<br />

Neben <strong>der</strong> fachlichen Unterstützung bietet es den Bürgern die Möglichkeit, die Mitarbeiterinnen<br />

des Familienzentrums persönlich und fachlich kennenzulernen. Folgende Veranstaltungen fanden<br />

statt:<br />

- Konsequenz statt Strafe<br />

- Die große Wut <strong>der</strong> kleinen Kin<strong>der</strong><br />

- Sprache schafft Wirklichkeit<br />

- Die Sprachentwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

- Übergang vom Kin<strong>der</strong>gartenkind zum Schulkind<br />

- Pubertät<br />

- Spielerisches Lernen als Unterrichtsvorbereitung.<br />

15


6. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Mitarbeiterinnen des Familienzentrums nutzen verschiedene Wege um die Angebote in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

bekannt zu machen. Neben dem persönlichen Kontakt mit Familien und Kooperationspartnern<br />

werden verschieden Möglichkeiten <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit genutzt:<br />

- Persönliche Kontakte (siehe Punkt 4 Vernetzung)<br />

- Verteilung des Programms „KunststückFamilie“ in einer Auflage von 500 Stück<br />

- Veröffentlichung <strong>der</strong> Angebote im Bürgerbrief <strong>der</strong> <strong>Markt</strong>gemeinde <strong>Meitingen</strong><br />

- Verteilung von Plakaten und Handzetteln mit den wichtigsten Informationen zum Familienzentrum<br />

- Auslage von Flyern in <strong>der</strong> Gemeinde und bei Kooperationspartnern<br />

- Versendung des Informationsmaterials incl. Programm durch die <strong>Markt</strong>gemeinde <strong>Meitingen</strong> im Rahmen<br />

des „Willkommenspaketes“ für Eltern von Neugeborenen in <strong>der</strong> Gemeinde<br />

- Fachbeiratssitzungen<br />

- Internetauftritte <strong>der</strong> St. Gregor-Jugendhilfe und <strong>der</strong> <strong>Markt</strong>gemeinde <strong>Meitingen</strong><br />

- Veröffentlichungen in Zeitschriften (u. a. „Lieslotte“)<br />

- Weltkin<strong>der</strong>tag.<br />

7. Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Region<br />

Die gute Nutzung Angebote des Familienzentrums aus dem Bereich Beratung, Bildung und Treffen zeigt,<br />

dass die Angebote von den Familien <strong>der</strong> Region angenommen werden und über die Jahre hinweg zu<br />

einem festen Bestandteil <strong>der</strong> Familienarbeit im Landkreis geworden sind.<br />

Eine große Stärke des Familienzentrums ist, dass die Angebote an den Bedürfnissen <strong>der</strong> Familien orientiert<br />

sind. Durch die gute Vernetzung und die enge Verbindung von Bildung und Beratung kann insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Hilfsbedarf gut erfasst werden. Neben den nun schon etablierten Angeboten für Alleinerziehende<br />

zeigte sich 2011 im Rahmen <strong>der</strong> Beratung und <strong>der</strong> Bildungsarbeit eine Häufung von Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen, die von Trennung und Scheidung betroffen sind. So bot es sich an, unterstützt durch das<br />

Amt für Jugend und Familie, erstmals für diese Kin<strong>der</strong> vor Ort ein Gruppenangebot zu erarbeiten. Entwickelt<br />

und durchgeführt wurde dieses Projekt von einer Mitarbeiterin und einem Mitarbeiter <strong>der</strong> St. Gregor-<br />

Jugendhilfe.<br />

Zudem kann ab 2011 bei Bedarf mit den Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> Schwangerenberatung des Landratsamtes<br />

Augsburg vor Ort, im Familienzentrum, ein Termin für die Außensprechstunde vereinbart werden.<br />

8. Zusammenfassung<br />

Die Nutzung <strong>der</strong> Angebote des Familienzentrums zeigte, dass viele Familien für ihre Erziehungsarbeit<br />

unterschiedlichste Formen <strong>der</strong> Unterstützung benötigen. Die Mehrfachbelastungen, die viele Familien zu<br />

bewältigen haben, wirken sich immer häufiger belastend auf die Kin<strong>der</strong> aus. Einige Familien verfügen<br />

über wenige Ressourcen und sind so auf öffentliche Hilfe angewiesen. Erfahrungen aus <strong>der</strong> Beratungen<br />

und <strong>der</strong> Bildungsarbeit haben gezeigt, dass beson<strong>der</strong>s im Bereich <strong>der</strong> „frühen Bindung“ innerhalb <strong>der</strong><br />

Familien häufig Defizite vorhanden sind. Dieser Beobachtung versuchen wir auf mehreren Ebenen zu<br />

begegnen. Mitarbeiterinnen aus dem Team <strong>der</strong> Region Nord absolvierten die Ausbildung zur SAFE<br />

Mentorin und können nun sowohl den Bereich <strong>der</strong> Bildung, als auch den Bereich <strong>der</strong> ambulanten Arbeit<br />

fachlich bereichern. Zum ersten Mal kann im Familienzentrum im Jahr 2012 ein PekiP-Kurs angeboten<br />

16


werden. Die Räume werden von <strong>der</strong> St. Gregor-Jugendhilfe zur Verfügung gestellt, durchgeführt werden<br />

die Kurse von einer erfahrenen, freiberuflichen Fachkraft.<br />

Es ist uns ein Anliegen, den Familien auch in Zukunft mit unseren Angeboten ein angemessenes Hilfsangebot<br />

zur Verfügung zu stellen. Hier ist es uns ein großes Bedürfnis, zusammen mit unseren Kooperationspartnern<br />

bewährte Angebote zu bewahren und gemeinsam im Sinne unserer Klienten wenn notwendig<br />

neue Angebote <strong>der</strong> Hilfe zu entwickeln.<br />

17


Familienbüro Schwabmünchen<br />

Museumsstraße 14<br />

86830 Schwabmünchen<br />

Tel.: 08232 / 95 77 29<br />

cwiegand@st-gregor.de<br />

www.st-gregor.de<br />

1. Einleitung<br />

Christoph Wiegand<br />

Das Familienbüro Schwabmünchen besteht nunmehr seit acht Jahren und wendet sich mit seinen spezifischen<br />

Angeboten an alle Bevölkerungsschichten. Im Rahmen <strong>der</strong> finanziellen Möglichkeiten konnten<br />

Hilfen sehr flexibel und bedarfsorientiert angeboten und umgesetzt werden. Herausfor<strong>der</strong>ungen wird mit<br />

innovativen Ideen begegnet. So versucht das Familienbüro passgenaue Angebote für ratsuchende Familien<br />

in Schwabmünchen und seinem Einzugsgebiet zu schaffen.<br />

Das Engagement und die hohe Motivation, Menschen geeignete Hilfsangebote zu bieten, haben letztendlich<br />

dazu geführt, dass sich das Familienbüro in <strong>der</strong> Gemeinde und seiner Umgebung als wichtige<br />

Instanz etabliert hat.<br />

2. Jour fixe<br />

Die regelmäßig stattfindenden Besprechungen mit dem Amt für Jugend und Familie, vertreten durch Frau<br />

Knöferl, Frau Marx, Frau Hagenauer, Frau Abold und Herrn Hauer und <strong>der</strong> St. Gregor-Jugendhilfe vertreten<br />

durch Frau Schönwäl<strong>der</strong> und Herrn Wiegand stellen weiter ein wichtiges Element für eine effektive<br />

Arbeit mit Familien dar. Durch die sehr positive Zusammenarbeit bei<strong>der</strong> Institutionen können zentrale<br />

Inhalte <strong>der</strong> Arbeit mit Familien fortlaufend weiterentwickelt, konkretisiert und kritisch reflektiert werden.<br />

Der Jour fixe stellt dahin gehend ein wichtiges Element <strong>der</strong> Qualitätsprüfung und Sicherung <strong>der</strong> pädagogischen<br />

Vorgehensweise aller am Prozess beteiligten Personen dar und hat sich als solches etabliert.<br />

Ein weiterer Punkt in <strong>der</strong> Zusammenarbeit war die Budgetierung <strong>der</strong> ambulanten Dienste. Mit Hilfe des<br />

Jour fixes war es möglich, im gegenseitigem Austausch die vorhandenen Mittel geplant und sinnvoll einzusetzen.<br />

Zum Jour Fix werden in regelmäßigen Abständen immer wie<strong>der</strong> Netzwerkpartner eingeladen, um sich mit<br />

den Angeboten im nahen Sozialraum vertraut zu machen. Dies dient zusätzlich zur Übersicht über die<br />

Angebote in und um Schwabmünchen.<br />

19


3. Statistik<br />

3.1. Fallzahlen<br />

Die Statistik über die Zahl <strong>der</strong> Beratungsanfragen im Familienbüro zeigt 2011 wie<strong>der</strong> eine steigende<br />

Tendenz im Vergleich zum Vorjahr.<br />

3.2. Beratungskontakte<br />

Im Vergleich mit den Beratungskontakte 2010 ist die Anzahl <strong>der</strong> Beratungskontakte um insgesamt 25<br />

Fälle gestiegen. Unabhängig davon weist die Beratung mit ihren unterschiedlichen Variationen leichte<br />

Verän<strong>der</strong>ungen auf. So ist beispielsweise auch im Jahr 2011 ein Anstieg <strong>der</strong> persönlichen Beratungen<br />

wahrzunehmen, die sich infolge telefonischer Kontaktaufnahme ergeben. Positiv anzuführen ist hierbei,<br />

wie dankbar die Möglichkeit persönlicher Beratungen in den Räumen des <strong>Familienbüros</strong> angenommen<br />

wird.<br />

3.2.1. Anzahl <strong>der</strong> Beratungskontakte<br />

Beratungskontakte 0 20 40 60 80 100<br />

20<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

7<br />

13<br />

20<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%<br />

83<br />

Fälle


3.2.2. Art <strong>der</strong> Beratung<br />

Fachanfrage<br />

6,3%<br />

Sonstige<br />

1,6%<br />

3.3. Demographische Daten<br />

3.3.1. Wohnort<br />

Beratung<br />

92,2%<br />

Die Dezentralisierung <strong>der</strong> Beratungsangebote auf den Landkreis erweist sich 2011 erneut als gute Entscheidung.<br />

Die hohe Resonanz <strong>der</strong> Klienten, welche ihren Wohnort mit Schwabmünchen angaben, bestätigt<br />

die Bedeutung des <strong>Familienbüros</strong> im direkten Sozialraum. Annerkennung und Wertschätzung erfährt<br />

das Familienbüro durch die Stadt Schwabmünchen, welche die hohe Bedeutung des <strong>Familienbüros</strong><br />

für die Kommune hervorgehoben hat.<br />

Einzugsgebiet<br />

Familienbüro<br />

29,19%<br />

3.3.2. Nationalität<br />

Außerhalb<br />

0,8%<br />

Ort -<br />

Familienbüro<br />

37,5%<br />

Das Beratungsangebot richtet sich an alle Personen, gleich welchen Alters, welcher Konfession und welcher<br />

Herkunft. Angenommen wurde es vor allem von Klienten deutscher Staatsangehörigkeit, aber auch<br />

Klienten mit türkischer, griechischer und italienischer Staatsangehörigkeit nehmen das Beratungsangebot<br />

21


des <strong>Familienbüros</strong> in Anspruch. Das Familienbüro stellt aber momentan noch kein wirklich interessantes<br />

Angebot für ausländische Mitbürger dar. Lei<strong>der</strong> wird das Angebot des <strong>Familienbüros</strong> von Mitbürgern<br />

ausländischer Herkunft noch sehr zurückhaltend genutzt. An dieser Stelle scheint weitere Öffentlichkeitsarbeit<br />

notwendig zu sein, die auch dieser Zielgruppe die Möglichkeit und Chancen persönlicher Begleitung<br />

in schwierigen Situationen bietet.<br />

22<br />

sonstige<br />

8,6%<br />

deutsch<br />

91,4%<br />

3.3.3. Verteilung auf Altersgruppen und Geschlechter<br />

In <strong>der</strong>n128 Familien, die das Beratungsangebot genutzt haben, konnten insgesamt 264 Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

direkt o<strong>der</strong> indirekt von <strong>der</strong> Unterstützung profitieren. Innerhalb <strong>der</strong> Beratung kristallisierte sich<br />

<strong>der</strong> höhere Anteil an männlichen Kin<strong>der</strong>n heraus, <strong>der</strong>en Eltern eine Beratung hinsichtlich Erziehungsschwierigkeiten<br />

in Anspruch nahmen.<br />

Diese Entwicklung wird seit 2009 durch Mitarbeiter des <strong>Familienbüros</strong> mit einem jungenspezifischen Angebot<br />

unterstützt. Die Jungengruppe wird mit sehr gutem Erfolg umgesetzt und als Angebot dankbar<br />

angenommen. Das seit September 2009 laufende jungenspezifische Angebot erfährt positive Resonanz<br />

von den teilnehmenden Jungen und ihren Eltern. Die Eltern berichteten, dass die Schule ihre Kin<strong>der</strong> als<br />

sozial kompetenter erlebte, ebenso erlebten die Eltern ihre Kin<strong>der</strong> zu Hause im Umgang mit Konflikten<br />

besonnener.<br />

Im Jahr 2010 begann die Jungengruppe im November in <strong>der</strong> Kletterhalle des TSV Schwabmünchen mit<br />

sieben Teilnehmern und endete im August 2011.<br />

Auch im Jahr 2011 kristallisierte sich deutlich heraus, dass weiterhin vermehrt Eltern mit männlichen<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Familienbüro aufsuchten, <strong>der</strong>en Konflikte zu Hause auf dem<br />

unverhältnismäßigen Umgang mit neuen Medien basierten. Neben sehr intensiver Begleitung innerhalb<br />

<strong>der</strong> Beratung versuchte das Familienbüro in enger Kooperation mit den Jugendsozialarbeitern, dem Mitarbeiter<br />

des Bildungsprogramms „Familie leben“ und dem Mitarbeiter <strong>der</strong> Medienzentrale des Landratsamtes<br />

Augsburg auch präventive Angebote zu installieren. Mit Hilfe von Präventionsarbeit in Form<br />

von Elternabenden und speziellen Projekten in den Klassen wurde so versucht, gezielt und bewusst auf<br />

die Chancen und Probleme aufmerksam zu machen.


Altersgruppen:<br />

Geschlecht:<br />

13-18 Jahre<br />

43,0%<br />

3.4. Zugang<br />

weiblich<br />

34,4%<br />

ab 18 Jahre<br />

6,3%<br />

0-6 Jahre<br />

18,0%<br />

7-12 Jahre<br />

32,8%<br />

männlich<br />

65,6%<br />

Die Klienten finden auf ganz unterschiedlichen Wegen zum Angebot des <strong>Familienbüros</strong>. So ist beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Zugang durch Vermittlung durch das Amt für Jugend und Familie, Vermittlung von Ärzten,<br />

Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten zu nennen. Ein weiterer Teil <strong>der</strong> Klienten gibt an, das Familienbüro durch Medien<br />

und von Erzählungen her zu kennen. Dieser Bereich nahm dieses Jahr den größten Anteil ein und<br />

hebt die Etablierung des <strong>Familienbüros</strong> im Sozialraum positiv hervor.<br />

Des Weiteren ist auch die Zuteilung junger Erwachsener Straftäter in Form von Beratungsauflagen durch<br />

die Jugendgerichtshilfe, aber auch direkt durch das Gericht zu nennen. Große Bedeutung in dieser Zusammenarbeit<br />

haben klare Zieldefinitionen, die zum einen die Richtung weisen und zum an<strong>der</strong>en den zu<br />

Beratenden Orientierung und Sicherheit geben, in Gegenüberstellung zu seinen bisher gewonnenen<br />

Verhaltensmustern von Unsicherheit und Desorientierung. Diese Zieldefinition und im folgendem die Be-<br />

23


gleitung <strong>der</strong> Umsetzung angestrebter Ziele scheint maßgeblich für den Erfolg <strong>der</strong> gesamten Beratung<br />

und <strong>der</strong> Weiterentwicklung des jungen Menschen zu sein.<br />

Ziele innerhalb <strong>der</strong> Beratung zu finden, diese zu formulieren und in enger Zusammenarbeit zwischen<br />

Familienbüro, Jugendgerichtshilfe und dem zu Beratenden abzustimmen und umzusetzen, scheint bei<br />

dieser Form <strong>der</strong> Beratung von großer Bedeutung zu sein.<br />

24<br />

Ärzte<br />

Kin<strong>der</strong>garten<br />

aus früherer Beratung<br />

an<strong>der</strong>er Träger<br />

Zeitung / Flyer<br />

Internet<br />

Jugendsozialarbeit an Schulen<br />

Sonstiges<br />

Jugendamt<br />

Bekannte<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

6<br />

12<br />

13<br />

19<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%<br />

70


3.5. Probleme<br />

Die Probleme aufgrund <strong>der</strong>er sich Klienten Hilfe suchend an das Familienbüro gewandt haben, zeigen im<br />

Vergleich zum Vorjahr keine gravierenden Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

chron. Erkrankung i.d. Familie<br />

Fam. Probleme: Patchwork<br />

Suchtprobleme Eltern<br />

Fehlen eines Elternteils in <strong>der</strong> Beziehung<br />

unterschiedl. Erziehungsstile<br />

Gewaltstruktur in <strong>der</strong> Familie<br />

Fam. Probleme: Generationenkonflikt<br />

finanzielle Probleme<br />

Kriminalität/ Delinquenz<br />

Suchtprobleme Jugendliche<br />

Ehe/ Beziehungsprobleme<br />

schwierige Soziale Verhältnisse<br />

Erziehungsprobl. o. bes. Grund<br />

psych Probleme eines Elternteils<br />

allg. Erziehungsfragen<br />

ADS / ADHS<br />

psych Probleme eines Kindes<br />

Pubertät<br />

Schulprobleme<br />

Sonstiges<br />

Trennung, Scheidung<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

4<br />

4<br />

5<br />

6<br />

8<br />

9<br />

10<br />

0 10 20 30 40<br />

21<br />

23<br />

24<br />

25<br />

38


3.6. Vermittlungen<br />

Im Vergleich zum Vorjahr ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Beratungen, die im Anschluss an die Beratung keine weiteren<br />

Jugendhilfemaßnahmen in Anspruch genommen haben - soweit für uns erkennbar - gleich geblieben,<br />

das heißt, dass die Beratungseinheiten überwiegend ohne eine weiter festgelegte o<strong>der</strong> empfohlene Vermittlung<br />

beendet wurden.<br />

26<br />

Verm. an Therapeuten<br />

Verm. an an<strong>der</strong>e<br />

Fachstelle<br />

Verm. an Jugendamt<br />

Verm. an Ehe- /<br />

Familienberatung<br />

keine weiteren Hilfen<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

3.7. Weiterführende Jugendhilfemaßnahmen<br />

Im Jahr 2011 wurden - soweit bekannt - 19 Fälle vom Amt für Jugend und Familie an das Familienbüro<br />

Schwabmünchen vermittelt (2010: 24, 2009: 38 Fälle, 25 Fälle im Jahr 2008): In drei Fällen wurde ein<br />

Kontakt durch das Familienbüro im Laufe <strong>der</strong> Beratungen zum Amt für Jugend und Familie hergestellt<br />

(sechs Fälle im Jahr 2009, sechs Fälle 2010). Aus dieser Zusammenarbeit ergaben sich primär Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> Hilfe zur Erziehung, z.B. sozialpädagogische Familienhilfen, Erziehungsbeistandschaften<br />

und heilpädagogische Tagesstätte.<br />

EB<br />

2,3%<br />

keine<br />

weiteren<br />

JuHi-<br />

Maßnahmen<br />

97,7%<br />

118


4. Vernetzung<br />

Die Vernetzung ist eines <strong>der</strong> wichtigsten Elemente des <strong>Familienbüros</strong>. Sie beruht zum einen auf dem<br />

Wissen bezüglich verschiedener Fachstellen, Kooperations- und Ansprechpartner, um bei Bedarf Familien<br />

zielgerichtet und schnell eine adäquate Hilfe vermitteln zu können. Zum an<strong>der</strong>en benötigt <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

den fachlichen und konstruktiven Austausch mit seinen Netzwerkpartnern im Sozialraum.<br />

Des Weiteren besteht ein enger Kontakt zur Stadt Schwabmünchen.<br />

5. Prävention<br />

Prävention ist eine wichtige Aufgabe des <strong>Familienbüros</strong>. Sie hat einen hohen Stellenwert. Das möglichst<br />

frühzeitige und nie<strong>der</strong>schwellige Erreichen von Familien ist unserer Erfahrung nach ein wichtiger Baustein<br />

<strong>der</strong> Prävention.<br />

Als äußert positiv hat sich die enge Zusammenarbeit und Vernetzung mit dem Projekt „Familie leben“<br />

erwiesen. Dieses von <strong>der</strong> Stadt Schwabmünchen finanzierte und von <strong>der</strong> St. Gregor-Jugendhilfe durchgeführte<br />

Familienbildungsprogramm, stellt eine wichtige Ergänzung zum Angebot des <strong>Familienbüros</strong> dar<br />

und leistet klassische Präventionsarbeit, die im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Familienbüros</strong>tunden nicht zu leisten sind.<br />

6. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit ist eine weitere wichtige Aufgabe des <strong>Familienbüros</strong>. Um gute Arbeit leisten zu<br />

können, erscheint es sinnvoll, ein soziales Netzwerk aufzubauen, definiert durch die Zusammenarbeit mit<br />

an<strong>der</strong>en Institutionen und Personen. Um dies zu gewährleisten, stellt sich das Familienbüro bei Netzwerkpartnern<br />

im Sozialraum vor. So werden Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten, Kin<strong>der</strong>tagesstätten, Beratungsstellen,<br />

Horte, Streetworker in Schwabmünchen und Umland, Jugendsozialarbeit, Polizei, Jugendbeauftragte<br />

<strong>der</strong> politischen Parteien, Jugendzentren und die Agentur für Arbeit persönlich aufgesucht und eine enge<br />

Zusammenarbeit angeregt.<br />

In <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Einrichtungen besteht die Möglichkeit, eine umfassende und ganzheitliche<br />

Hilfe anzubieten. So ist es möglich, dass verschiedene soziale Systeme auf das gleiche Ziel hin<br />

arbeiten und damit eine adäquate Hilfe für bedürftige Familien stellen. Das Treffen <strong>der</strong> südlichen Beratungsstellen,<br />

welches von den Mitarbeitern des Landratsamtes Augsburg ins Leben gerufen wurde, ist<br />

ein wichtiges Element <strong>der</strong> Vernetzung aller Beratungsstellen im südlichen Landkreis. Ein persönliches<br />

Kennenlernen <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>der</strong> verschiedenen Beratungsstellen mit ihren spezifischen<br />

Angeboten vereinfacht das Weitervermitteln von Klienten enorm, die ein an<strong>der</strong>es Beratungsangebot<br />

als das angebotene Beratungsangebot des <strong>Familienbüros</strong> benötigen. Des Weiteren hat sich das Familienbüro<br />

auch in diesem Jahr an Aktionen zum Weltkin<strong>der</strong>tag beteiligt und dabei auf die Angebote des<br />

<strong>Familienbüros</strong> aufmerksam gemacht.<br />

7. Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Region<br />

Die Mitarbeit ehrenamtlich tätiger Personen konnten auch im Jahr 2010 aufrecht gehalten werden. So<br />

war es auch in diesem Jahr möglich, das ehrenamtliche Projekt des <strong>Familienbüros</strong> in Schwabmünchen<br />

bei Bedarf anzubieten und in seinen Strukturen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Beson<strong>der</strong>s erfreulich<br />

ist, dass durch drei ehrenamtlich arbeitenden Personen, die mit Sach- und Geldspenden vom Rotary -<br />

Club Schwabmünchen unterstützt werden, neun Familien mit insgesamt 25 Kin<strong>der</strong>n betreut werden<br />

27


konnten. Die geleisteten Hilfen für die Familien erstreckten sich über Organisation, Struktur, Finanzen<br />

und Begleitung junger Menschen. Mit <strong>der</strong> Unterstützung und dem Engagement <strong>der</strong> ehrenamtlich Helfenden<br />

war es möglich, Familien dort Betreuung und Begleitung anzubieten, wo professionelle Angebote in<br />

ihren Möglichkeiten begrenzt waren und/o<strong>der</strong> familiäre und nachbarschaftliche Hilfen nicht existent waren.<br />

68% <strong>der</strong> betroffenen Familien gaben ihren Wohnsitz mit Schwabmünchen an. Die restlichen 32%<br />

stammten aus dem Einzugsgebiet des <strong>Familienbüros</strong>. Damit stellt das Projekt „Ehrenamt“ auch im Jahr<br />

2011 einen deutlichen Gewinn für den Sozialraum Schwabmünchen dar.<br />

In <strong>der</strong> Arbeit mit den betroffenen Familien kristallisierte sich mit 67% <strong>der</strong> auffallend hohe Prozentsatz <strong>der</strong><br />

Alleinerziehenden heraus. Diesen Familien fehlt ein adäquates soziales Netzwerk, welches strukturelle<br />

und unterstützende Hilfe in individuellen Lebenslagen bieten könnte. Jedoch auch sehr kin<strong>der</strong>reiche Familien,<br />

die zwar nur in einer geringerer Zahl bei <strong>der</strong> Beratung waren, werden zusätzlich begleitet und in<br />

ihren unterschiedlichen Bedürfnislagen positiv unterstützt.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> ehrenamtlichen Familienbegleitung und Familienbetreuung lassen sich drei Schwerpunkte<br />

<strong>der</strong> Hilfsmaßnahmen erkennen. Zum einen geht es um finanzielle Hilfen (Schuldnerberatung, Soforthilfe,<br />

steuerliche Begleitung, Antragstellungen) und zum an<strong>der</strong>en um existenzielle Hilfen, wie beispielsweise<br />

die Wohnungssuche. Ansonsten waren vor allem Hilfen im lebenspraktischen Bereich gefor<strong>der</strong>t, so z. B.<br />

Reparaturarbeiten, Begleitung von Kin<strong>der</strong>n, Unterstützung im Haushalt und vieles mehr.<br />

Das Ehrenamt wurde wie im Jahr 2010 zunehmend mit Anfragen von Familien konfrontiert, die in existentielle<br />

Notlagen geraten sind. 2011 gab es weniger Familien, die sich wegen Überschuldung an das<br />

Familienbüro wandten. Wie bereits im Jahr 2010 ging es in den meisten Fällen um Soforthilfen, die die<br />

Familien in ihren individuellen Notlagen unterstützten. In einigen Fällen halfen auch Sachspenden weiter,<br />

wie z.B. Brennholz, Möbel o<strong>der</strong> Kleidung für Kin<strong>der</strong>.<br />

Vermehrt konnte in diesem Jahr durch das Engagement eines ehrenamtlich Tätigen die längerfristige<br />

Begleitung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen angeboten werden.<br />

Im Rahmen des <strong>Familienbüros</strong> wurde auch im Jahr 2011 von Mitarbeitern aus dem Bereich <strong>der</strong> ambulanten<br />

Hilfen das Familiencafé und Jungengruppe angeboten.<br />

Aus dem Kreis <strong>der</strong> ehrenamtlich Tätigen ist die Idee <strong>der</strong> Gründung einer Freiwilligen-Agentur für<br />

Schwabmünchen entstanden. Es wurde Kontakt mit <strong>der</strong> Landesgemeinschaft <strong>der</strong> Freiwilligen-Zentren<br />

aufgenommen, um die organisatorischen Strukturen kennen zu lernen und die möglichen ersten Schritte<br />

planen zu können. Eine mögliche Finanzierung wird geprüft und wurde in das Jahr 2012 verlegt. Sollte<br />

das Projekt ins Leben gerufen werden, könnte auch die Arbeit des <strong>Familienbüros</strong> stark davon profitieren.<br />

Die Organisation und Durchführung müsste jedoch eigenständig laufen, da dieses Projekt im Rahmen<br />

des <strong>Familienbüros</strong> nicht leistbar wäre.<br />

2011 hat sich das Familienbüro in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Jugendamtes für eine Luftballonaktion<br />

zum Weltkin<strong>der</strong>tag unter dem Motto „Kin<strong>der</strong> haben was zu sagen“ engagiert. Die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Grundschule Schwabmünchen ließen ca.600 Luftballons in die Luft steigen, versehen mit ihren Wünschen<br />

für die Kin<strong>der</strong> dieser Erde,.<br />

28


8. Zusammenfassung<br />

Das Familienbüro ist mittlerweile ein fest etabliertes und sehr gut angenommenes Angebot im Sozialraum.<br />

Der hohe Stellenwert des <strong>Familienbüros</strong> wird in äußerst positiven Rückmeldungen u. a. durch die<br />

Stadt Schwabmünchen und an<strong>der</strong>e Einrichtungen deutlich, wie z.B. Schulen aus dem Einzugsgebiet.<br />

Die ständige Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> eigenen Arbeit und die Reflexion <strong>der</strong> Beratungssettings und<br />

Dokumentationen stellen die Grundlage für die Entstehung neuer Impulse <strong>der</strong> Weiterentwicklung des<br />

<strong>Familienbüros</strong> dar.<br />

In <strong>der</strong> Reflexion <strong>der</strong> Arbeits- und Vorgehensweise wurde deutlich, dass gerade die Beratungstätigkeit viel<br />

Zeit in Anspruch nimmt. Im Vergleich mit 2010 sind die Beratungskontakte 2011 um 25 Fälle gestiegen.<br />

So waren diese im Hinblick auf die zeitlichen Ressourcen im vergangenen Jahr nur unter erschwerten<br />

Bedingungen adäquat umzusetzen und stellten eine hohe Anfor<strong>der</strong>ung an den Mitarbeiter. Ohne die im<br />

Jahr 2010 zusätzlich zur Verfügung gestellten Mittel des Landkreises wäre eine zeitnah Vergabe <strong>der</strong><br />

Termine nicht mehr möglich gewesen.<br />

29


Familienbüro Königsbrunn<br />

Bgm.Wohlfarth-Str. 98<br />

86343 Königsbrunn<br />

Tel.: 08231 / 6 05 86 93<br />

blamey@st-gregor.de<br />

amannl@st-gregor.de<br />

www.st-gregor.de<br />

1. Einleitung<br />

Marie Bettine Lamey, Anke Sabine Mannl,<br />

Dipl. Sozialpädagoginnen<br />

Seit mehr als drei Jahren richtet sich das Angebot des <strong>Familienbüros</strong> Königsbrunn an die Einwohnerinnen<br />

und Einwohner <strong>der</strong> größten Stadt im schwäbischen Landkreis Augsburg. Im Jahr 2008 hat das Landratsamt<br />

Augsburg gemeinsam mit <strong>der</strong> Stadt Königsbrunn entschieden, dass <strong>der</strong> Einsatz einer weiteren<br />

Beratungsstelle für die beachtliche Zahl von ca. 28.000 Bürger und Bürgerinnen sinnvoll sein würde. Das<br />

Familienbüro zog ins „Café Mozart“ in die Bgm.-Wohlfarth-Str. 98 unter das Dach des Mehrgenerationenhauses,<br />

als direkter Nachbar <strong>der</strong> Beratungseinrichtungen <strong>der</strong> KJF, des Diakonischen Werkes und <strong>der</strong><br />

Caritas. Inzwischen hat sich das neu eingerichtete Familienbüro mit seinem nie<strong>der</strong>schwelligen und flexiblen<br />

Konzept fest etabliert und hat in Koordinationsfragen mit den KollegInnen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Fachstellen<br />

Steuerungsprozesse übernommen.<br />

2. Jour fixe<br />

Wie auch in den vergangenen Berichtsjahren, bildete im Jahr 2011 das regelmäßig tagende Kooperationstreffen<br />

zwischen dem Landratsamt Augsburg und den ortsansässigen Jugendhilfeträgern (Jour fixe)<br />

eine zentrale Arbeitsgrundlage für das Familienbüro. In den insgesamt sieben Treffen waren in <strong>der</strong> Regel<br />

folgende Einrichtungen vertreten: das Landratsamt Augsburg mit seinem sozialen Dienst (Frau Schulz,<br />

Frau Knöferl, Frau Hagenauer, Herr Hauer) und mit „KoKi“ (Frau Maly-Motta, Frau Abold), die Katholische<br />

Jugendfürsorge (Herr Marin), das Diakonische Werk (Frau Bosch), die St. Gregor-Jugendhilfe (Frau<br />

Schönwäl<strong>der</strong>, Frau Mannl, Herr Friedrich, Frau Lamey) sowie das Mehrgenerationenhaus <strong>der</strong> Stadt Königsbrunn<br />

(Herr Friedrich). Auch die KollegInnen <strong>der</strong> Caritas (Schuldnerberatung und Psychosozialer<br />

Dienst) waren bei einigen Treffen anwesend.<br />

Das Gremium <strong>der</strong> verschiedenen Fachstellen erteilte sich erneut den Auftrag, gegenseitig unterstützend<br />

und ergänzend tätig zu sein. So kann auch im Berichtsjahr sowohl auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

bei <strong>der</strong> Planung und Durchführung von gemeinsamen Veranstaltungen (Mehrgenerationenfest und Weltkin<strong>der</strong>tag),<br />

wie auch auf eine inhaltliche Abstimmung in Beratungsfragen zurück geblickt werden. Je nach<br />

Arbeitsschwerpunkt konnten KlientInnen sinnvoll weiter vermittelt werden. So kam es z. B. mehrmals zu<br />

einer Kooperation innerhalb des Hauses mit Frau Neuber (Caritas-Schuldnerberatung), wenn sich im<br />

Beratungsverlauf auch finanzielle Nöte <strong>der</strong> Klienten zeigten.<br />

Für das erste Treffen im neuen Kalen<strong>der</strong>jahr ist ein Auswertungsgespräch geplant, zu dem Herr Neumeier,<br />

Landratsamt Augsburg, einlädt. In dieser Zusammenkunft sollen Qualitätskriterien bzgl. <strong>der</strong> Auf-<br />

31


gabenstellungen <strong>der</strong> verschiedenen Jugendhilfeträger in Königsbrunn, <strong>der</strong> Kommunikationsformen untereinan<strong>der</strong><br />

und <strong>der</strong> Zusammenarbeit auf <strong>der</strong> operativen Ebene diskutiert werden.<br />

3. Statistik<br />

3.1. Fallzahlen<br />

Im Jahr 2011 konnte das Familienbüro in 60 Fällen seine Hilfe anbieten. Blickt man auf die Fallzahlen <strong>der</strong><br />

beiden Vorjahre (51 und 47), dann kann von einem stabilen, leicht steigenden Nachfrageniveau gesprochen<br />

werden.<br />

3.1.1. Anzahl <strong>der</strong> Beratungskontakte<br />

Bezogen auf die einzelnen Fälle lag die Anzahl <strong>der</strong> Beratungskontakte bei den meisten Klienten zwischen<br />

einer und drei Begegnungen. Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass dem Arbeitsauftrag im Beratungskontext<br />

des <strong>Familienbüros</strong> in erster Linie „Clearing-Prozesse“ einzuleiten, entsprochen wird. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei Fachanfragen sind oftmals einmalige Auskünfte o<strong>der</strong> Hinweise ausreichend. Der konsequent<br />

lösungsorientierte Arbeitsansatz ermöglicht den Klienten außerdem ein schnelles erfolgreiches Umsetzen<br />

neuer Impulse in ihrem Familienleben. Dies garantiert auch nachfolgenden Anfragen ein zeitnahes und<br />

flexibles Hilfsangebot. In einzelnen Fällen war die Anzahl <strong>der</strong> Kontakte jedoch deutlich höher. In <strong>der</strong> Regel<br />

hing dies mit <strong>der</strong> komplexen Hintergrundproblematik <strong>der</strong> betreffenden Familien zusammen und dem<br />

Bedürfnis <strong>der</strong> KlientInnen, bei einer Beraterin bleiben zu wollen.<br />

Beratungskontakte<br />

32<br />

>10<br />

8<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

1<br />

2<br />

3<br />

5<br />

9<br />

10<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50%<br />

24<br />

Fälle


3.1.2. Art <strong>der</strong> Beratung<br />

Bei über 16 % aller Beratungen handelte es sich um Anfragen von an<strong>der</strong>en Fachstellen. Der Hauptanteil<br />

(59 %) <strong>der</strong> Beratungen wurde in den Räumen des <strong>Familienbüros</strong> durchgeführt. Der Anteil <strong>der</strong> flexiblen<br />

Beratung (außer Haus, telefonisch, online) lag insgesamt bei 41 %.<br />

Fachanfrage<br />

14,8%<br />

3.2. Demographische Daten<br />

3.2.1. Wohnort<br />

Beratung<br />

85,2%<br />

Das Familienbüro Königsbrunn ist in erster Linie für KlientInnen aus dem Stadtbereich zuständig. In zwei<br />

Fällen wurden auch Beratungsanfragen aus Nachbarkommunen aufgenommen. Erste Priorität bei <strong>der</strong><br />

Annahme und Bearbeitung <strong>der</strong> Anfragen, haben immer KlientInnen aus Königsbrunn.<br />

Außerhalb<br />

1,9%<br />

Ort -<br />

Familienbüro<br />

98,1%<br />

33


3.2.2. Nationalität<br />

Wie in den vergangenen Jahren, zeigt sich, dass sich das überwiegend KlientInnen deutscher Staatsangehörigkeit<br />

das Beratungsangebot des <strong>Familienbüros</strong> in Anspruch nehmen. Doch konnten auch Menschen<br />

an<strong>der</strong>er Nationalitäten vom Angebot <strong>der</strong> Beratungseinrichtung profitieren.<br />

34<br />

sonstige<br />

18,5%<br />

deutsch<br />

81,5%<br />

3.2.3. Verteilung auf Altersgruppen und Geschlechter<br />

Im Berichtsjahr erhielt mit 35 % die Gruppe <strong>der</strong> 13- bis 18-jährigen am häufigsten Unterstützung durch<br />

das Familienbüro. Schulkin<strong>der</strong> im Alter von 7 bis 12 Jahren waren mit 28 % vertreten. Beratungsanfragen<br />

von Eltern mit noch jüngeren Kin<strong>der</strong>n (0 bis 6 Jahre) kamen auf insgesamt 22 %. Diesen Zahlen sei jedoch<br />

die Bemerkung hinzu gestellt, dass in <strong>der</strong> statistischen Erfassung keine Unterscheidung z. B. zwischen<br />

<strong>der</strong> unmittelbar jugendlichen unterstützten Person und den beiden jüngeren Geschwisterkin<strong>der</strong>n<br />

gemacht wird. Auch geht aus <strong>der</strong> Erhebung nicht hervor, ob das Kind, <strong>der</strong> Jugendliche selbst nach Unterstützung<br />

fragte, o<strong>der</strong> aber die Eltern, bzw. ein Elternteil. Ein Beratungsanteil von 15 % fiel auf die<br />

Gruppe <strong>der</strong> jungen Erwachsenen (ab 18 Jahren).<br />

Altersgruppen:<br />

13-18 Jahre<br />

35,2%<br />

ab 18 Jahre<br />

13,0%<br />

0-6 Jahre<br />

24,1%<br />

7-12 Jahre<br />

27,8%


Geschlecht:<br />

3.3. Zugang<br />

weiblich<br />

46,3%<br />

männlich<br />

53,7%<br />

Die Vermittlung <strong>der</strong> Fälle über das Amt für Kin<strong>der</strong>, Jugend und Familie belegt mit 36,7 % einen Großteil<br />

<strong>der</strong> möglichen Zugänge zum Familienbüro. Jedoch sind auch die Klientenzugänge durch die Jugendsozialarbeit<br />

an den Grund- und Mittelschulen in Königsbrunn mit über 13 % weiterhin stark vertreten. Dies<br />

ist auf die gute Netzwerkarbeit unter den JugendsozialarbeiterInnen <strong>der</strong> verschiedenen Schulen zurück<br />

zu führen. 8,3 % <strong>der</strong> Klienten wurden von an<strong>der</strong>en Trägern vermittelt, weitere 8,3 % durch Bekannte und<br />

15 % kamen aus früherer Beratung. Das Internet ist durch einen Anteil von 6,7 % vertreten.<br />

Zeitung / Flyer<br />

Internet<br />

Bekannte<br />

an<strong>der</strong>er Träger<br />

Sonstiges<br />

Jugendsozialarbeit an Schulen<br />

aus früherer Beratung<br />

Jugendamt<br />

1<br />

3<br />

3<br />

5<br />

7<br />

7<br />

9<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%<br />

19<br />

35


3.4. Probleme<br />

Die sich bereits im Jahr 2010 abzeichnende Entwicklung einer Zunahme von „psychischen Problemen<br />

eines Kindes“ und/o<strong>der</strong> „psychischen Problemen eines Elternteils“ in insgesamt 19 Fällen, bestätigte sich<br />

auch im Jahr 2011. In weiteren acht Fällen war die Familie mit <strong>der</strong> chronischen Erkrankung eines Familienmitgliedes<br />

konfrontiert. Der Themenbereich „Trennung und Scheidung“ war Beratungsinhalt in 18 Fällen.<br />

In neun Beratungsanfragen ging es um Schulprobleme, in weiteren acht Anfragen wurde die Problematik<br />

„Pubertät“ in den Vor<strong>der</strong>grund gestellt.<br />

36<br />

Resignation i.d. Erziehungsver.<br />

Gewaltstruktur in <strong>der</strong> Familie<br />

Fam. Probleme: Patchwork<br />

Kriminalität/ Delinquenz<br />

schwierige Soziale Verhältnisse<br />

ADS / ADHS<br />

Fehlen eines Elternteils in <strong>der</strong> Beziehung<br />

unterschiedl. Erziehungsstile<br />

Tod eines Familienmitglieds<br />

Fam. Probleme: Generationenkonflikt<br />

Suchtprobleme Eltern<br />

Suchtprobleme Jugendliche<br />

Sonstiges<br />

psych Probleme eines Kindes<br />

chron. Erkrankung i.d. Familie<br />

allg. Erziehungsfragen<br />

finanzielle Probleme<br />

Schulprobleme<br />

Pubertät<br />

psych Probleme eines Elternteils<br />

Trennung, Scheidung<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

5<br />

5<br />

6<br />

7<br />

7<br />

7<br />

8<br />

12<br />

0 5 10 15 20 25<br />

18


3.5. Vermittlungen<br />

Bei über 60 % konnten die Anliegen <strong>der</strong> KlientInnen bereits im Familienbüro abschließend geklärt werden.<br />

In 32 % <strong>der</strong> Fälle vermittelte das Familienbüro an eine geeignete Fachstelle weiter, bzw. begleitete<br />

sie dort hin. 6,7 % <strong>der</strong> KlientInnen wurden in Absprache und enger Begleitung an das Amt für Kin<strong>der</strong>,<br />

Jugend und Familie verwiesen.<br />

Verm. an Ehe- /<br />

Familienberatung<br />

Verm. an Jugendamt<br />

Verm. an an<strong>der</strong>e<br />

Fachstelle<br />

keine weiteren Hilfen<br />

2<br />

4<br />

15<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%<br />

3.6. Weiterführende Jugendhilfemaßnahmen<br />

Gemeinsam mit dem sozialen Dienst des Landratsamtes Augsburg, wurden in insgesamt zwei Fällen<br />

weiterführende Jugendhilfemaßnahmen eingeleitet, das heißt in 96% keine weiteren Maßnahmen.<br />

4. Vernetzung<br />

Die Vernetzung <strong>der</strong> verschiedenen Institutionen innerhalb von Königsbrunn ist durch die steuernde Arbeit<br />

des <strong>Familienbüros</strong> und des Mehrgenerationenhauses sehr gut gelungen. Insgesamt zeigt sich, dass die<br />

St. Gregor-Jugendhilfe durch ihre fachliche Kompetenz und Präsenz vor allem in <strong>der</strong> Jugendsozialarbeit,<br />

aber auch durch die ambulanten Hilfen eine hohe Akzeptanz in Königsbrunn genießt. Durch die sich<br />

teilweise überschneidenden Arbeitsaufträge sind in den jeweiligen Teamsitzungen und Gremien oftmals<br />

gleichzeitig VertreterInnen <strong>der</strong> unterschiedlichen Arbeitsbereiche <strong>der</strong> St. Gregor-Jugendhilfe anwesend.<br />

Dies för<strong>der</strong>t eine sehr enge und erfolgreiche Vernetzung. Darüber hinaus war, wie bereits unter dem<br />

Punkt „Jour fixe“ beschrieben, die Vernetzungsarbeit mit dem Amt für Kin<strong>der</strong>, Jugend und Familie, <strong>der</strong><br />

Katholischen Jugendfürsorge, <strong>der</strong> Diakonie und den Einrichtungen <strong>der</strong> Caritas sehr zielführend. Beson<strong>der</strong>s<br />

zu erwähnen sind an dieser Stelle zwei explizite Treffen mit KollegInnen des psychosozialen<br />

Dienstes <strong>der</strong> Caritas in Königsbrunn. Für das kommende Kalen<strong>der</strong>jahr ist hier eine Kooperation angedacht<br />

(siehe Punkt 7). Sie bezieht sich auf die Beobachtung steigen<strong>der</strong> Fallzahlen mit psychischen<br />

Problemen in <strong>der</strong> Hintergrundsproblematik.<br />

Einzelne Vernetzungskontakte fanden darüber hinaus auch mit LehrerInnen <strong>der</strong> Via Claudia Realschule<br />

und dem Beratungslehrer des Königsbrunner Gymnasiums statt.<br />

33<br />

37


5. Prävention<br />

Weiterhin strukturell begleitet und unterstützt wurde das Angebot <strong>der</strong> Trennungs- und Scheidungsgruppe,<br />

welche in Kooperation zwischen <strong>der</strong> Diakonie und <strong>der</strong> KJF in den Räumen des <strong>Familienbüros</strong> durchgeführt<br />

wird. Das Gruppenangebot richtet sich an Kin<strong>der</strong> im Grundschulalter, <strong>der</strong>en Eltern sich getrennt<br />

haben.<br />

Interessierte Eltern konnten im vergangenen Jahr an insgesamt drei „Triple P“-Elterntrainingsprogrammen<br />

teilnehmen. Herr Friedrich richtet das jeweils vier Sitzungen umfassende Angebot differenziert entwe<strong>der</strong><br />

an Eltern von Grundschulkin<strong>der</strong>n, o<strong>der</strong> an Eltern mit pubertierenden Jugendlichen. Das Training<br />

ist in seiner Durchführung praxisnah und lösungsorientiert. Eltern erhalten unmittelbar unterstützende<br />

Lösungsmodelle für konfliktreiche Familiensituationen. Dies wirkt sich langfristig präventiv wirkungsvoll<br />

aus.<br />

Fachvortrag: „Zwischen den Welten – Auf Augenhöhe mit Klienten türkischer Herkunft“: Jede Begegnung<br />

zwischen Menschen sei interkulturell, stellte Frau Nurdan Kaya, Mitbegrün<strong>der</strong>in des türkischsprachigen<br />

Sorgentelefons in Augsburg, in ihrem Fachvortrag für pädagogische Fachkräfte in Königsbrunn fest. Im<br />

Grunde genommen könne sie das Publikum an diesem Abend nur enttäuschen, so argumentierte Frau<br />

Kaya weiter, wenn <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong> Veranstaltung mit <strong>der</strong> Erwartung verbunden gewesen sei, dass hier<br />

konkrete „Türöffner“ genannt und gleichsam als Tricks zur erfolgreichen Gesprächsführung vermittelt<br />

würden. Das Königsbrunner Familienbüro <strong>der</strong> St. Gregor-Jugendhilfe hatte die in Antalya gebürtige, heilkundliche<br />

Psychotherapeutin zu einem Fachvortrag eingeladen – tatsächlich mit <strong>der</strong> Hoffnung, eben solche<br />

Hilfen an die Hand zu bekommen. Das Festhalten an <strong>der</strong> klischeehaften Vorstellung von kulturspezifischen<br />

Eigenarten „<strong>der</strong> Türken“ o<strong>der</strong> „<strong>der</strong> Russlanddeutschen“ verhin<strong>der</strong>e jedoch letztendlich, mit den<br />

Personen in Kontakt zu kommen, so Kaya. Je<strong>der</strong> Mensch hätte seine eigene „kulturelle Landkarte“, seine<br />

ganz persönliche Geschichte, die es schlicht zu entdecken gelte und zwar durch ehrliches Interesse.<br />

Auch den stereotypen Vorstellungen <strong>der</strong> Klienten von „uns Deutschen“ könne man am besten entgegenwirken,<br />

indem man sie einfach anspräche. Das Aussprechen <strong>der</strong> Stigmatisierungen helfe, dass diese <strong>der</strong><br />

Begegnung nicht weiter im Wege stehen können. Gegenseitiger Respekt, die Würdigung <strong>der</strong> individuellen<br />

Leistung (das könne auch die erfolgte Einwan<strong>der</strong>ung nach Deutschland sein), <strong>der</strong> Blick auf die Gemeinsamkeiten<br />

und eine Prise Humor seien die besten Garanten für einen erfolgreichen Austausch und<br />

eine gewinnbringende Gesprächssituation.<br />

Das Familiencafé richtete im vergangenen Jahr erneut das Angebot eines gemeinsamen Frühstücks an<br />

Eltern, Alleinerziehende o<strong>der</strong> Großeltern. Die Treffen fanden in den Räumen des <strong>Familienbüros</strong> statt. Sie<br />

dienen dem gegenseitigen Kennen lernen und dem gemeinsamen Austausch. Darüber hinaus steht das<br />

Fachpersonal je<strong>der</strong>zeit für Fragen zur Verfügung und kann an geeigneter Stelle Hilfestellungen zu Fragestellungen<br />

<strong>der</strong> Erziehung geben. In <strong>der</strong> Praxis wird das Familiencafé regelmäßig von einer kleinen<br />

Gruppe allein erziehen<strong>der</strong> Mütter mit ihren Kin<strong>der</strong>n besucht. Die Durchführung findet in Kooperation mit<br />

einer Kollegin aus den ambulanten Hilfen statt.<br />

An dieser Stelle ein Ausblick in das kommende Jahr: gemeinsam mit dem Mehrgenerationenhaus wird<br />

das Familienbüro am 02.07.2012 in <strong>der</strong> Mittelschule Süd einen Vortrag mit dem Erziehungsexperten und<br />

Autor zahlreicher Erziehungsratgeber, Jan Uwe Rogge, veranstalten.<br />

6. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Auf die Aktivitäten des <strong>Familienbüros</strong> wurde regelmäßig im gedruckten Veranstaltungsprogramm des<br />

Mehrgenerationenhauses und im „newsletter“ des MGH hingewiesen. Darüber hinaus wurden die Veran-<br />

38


staltungen je nach Anlass in <strong>der</strong> örtlichen Presse berücksichtigt. Das Familienbüro verfügt über einen<br />

Flyer, dessen Auslage in Arztpraxen, Kitas, Schulen und Behörden regelmäßig überprüft und erneuert<br />

wurde. Auch die Präsenz am Weltkin<strong>der</strong>tag und beim jährlichen Mehrgenerationenfest trug öffentlichkeitswirksam<br />

zur Wahrnehmung <strong>der</strong> Beratungseinrichtung bei. An beiden Veranstaltungen präsentierte<br />

sich das Familienbüro mit einer Aktivität für Kin<strong>der</strong> und mit umfangreichem Infomaterial für Eltern und<br />

an<strong>der</strong>e Bezugspersonen. Für ein erstes Kontaktgespräch standen AnsprechpartnerInnen zur Verfügung.<br />

7. Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Region<br />

In Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus und dem Kommunalunternehmen Kin<strong>der</strong>, Jugend und<br />

Familie A.d.ö.R. wird weiterhin das Projekt „Sonne für Familien“ betreut. Eine durch Sponsorengel<strong>der</strong><br />

finanzierte Photovoltaikanlage auf dem Dach des Mehrgenerationenhauses, liefert seit Herbst 2010<br />

Strom, welcher in das Netz <strong>der</strong> LEW eingespeist wird. Die daraus gewonnene Einspeisevergütung wurde<br />

für soziale Zwecke (Soforthilfe für Familien in finanzieller Notlage, Zuschüsse für Elternbildungsveranstaltungen<br />

und Elternseminare) erfolgreich eingesetzt. Insgesamt konnten im Berichtszeitraum 1846 €<br />

erwirtschaftet werden.<br />

Das im Jahresbericht 2010 erwähnte Netzwerk AD(H)S 4+ konnte konzeptionell weiter entwickelt werden.<br />

Für die Initiative entscheidende Kooperationsgespräche fanden statt mit: Dr. med. B. Helleis (Praxis<br />

für Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie), Herrn D. Guggemos (Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychotherapie), Frau D.<br />

Stuhlmiller (Koordinationsstelle Jugendhilfe und Schule, Landratsamt Augsburg), Frau A. Ortner (ADHS-<br />

Elterntraining, St. Gregor-Jugendhilfe). Die schriftliche Konzeption und Informationsschrift für Kooperationspartner<br />

und Multiplikatoren konnte fertig gestellt werden. In einem nächsten Schritt ist die Erstellung<br />

eines schriftlichen Wegweiser-Faltblattes für betroffene Familien und an<strong>der</strong>e Ratsuchende geplant. Ein<br />

Kooperationstreffen mit <strong>der</strong> in Königsbrunn ansässigen und langjährig arbeitenden Selbsthilfegruppe von<br />

Frau Wun<strong>der</strong>-Semmlinger ist terminlich festgelegt worden. Des Weiteren wird es Anfang des Jahres<br />

2012 eine Informationsveranstaltung für die Rektoren <strong>der</strong> Königsbrunner Schulen geben. Für die Ansiedelung<br />

einer Trainingsgruppe für betroffene Kin<strong>der</strong> werden fachlich kompetente Honorarkräfte aus den<br />

Bereichen Therapie, Pädagogik, Sport und Theater gesucht. Die Initiative AD(H)S 4+ plant die Umsetzung<br />

eines systemisch orientierten, multimodalen Behandlungsansatzes für von AD(H)S betroffenen<br />

Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Familien. Geplant ist, die Familien umfangreich zu unterstützen und zu begleiten, wobei<br />

das Familienbüro hierbei eine steuernde und vernetzende Funktion haben wird. Eine offizielle Auftaktveranstaltung<br />

ist für Herbst 2012 geplant.<br />

Aus <strong>der</strong> sozialpädagogischen Arbeit in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen <strong>der</strong> St. Gregor-Jugendhilfe<br />

in Königsbrunn, ergibt sich die Beobachtung, dass immer mehr Kin<strong>der</strong> und Jugendliche entwe<strong>der</strong><br />

unter eigenen psychischen Belastungen leiden, o<strong>der</strong> aber mit <strong>der</strong> psychischen Erkrankung eines ihrer<br />

Elternteile konfrontiert sind. In den Kooperationsgesprächen mit KollegInnen des psychosozialen Beratungsdienstes<br />

<strong>der</strong> Caritas in Königsbrunn, wurde dieser Eindruck bestätigt. Die KollegInnen teilen die<br />

Einschätzung, dass für betroffene Kin<strong>der</strong> ein Hilfebedarf existiert, <strong>der</strong> durch die vorhandenen Angebote<br />

noch nicht abgedeckt ist. Deshalb sind für das kommende Kalen<strong>der</strong>jahr erste Sondierungsgespräche<br />

geplant, in denen ein Gruppenangebot für Kin<strong>der</strong> konzeptionell erarbeitet werden soll.<br />

"Mein Baby und ich": In enger Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Koordinierenden Kin<strong>der</strong>schutzstelle (Koki) des<br />

Landkreises Augsburg und mit dem Familienbüro in Schwabmünchen wurde ein Präventionsangebot<br />

vom Familienbüro in Königsbrunn für junge Mütter und Väter geschaffen, in Form eines Kurses mit dem<br />

Titel "Mein Baby und ich". Zentrales Element dieses Kurses war die Babymassage. Doch neben <strong>der</strong><br />

Massage wurden auch Themen wie Ernährung, das körperliche und das emotionale Weinen, Sicherheit<br />

o<strong>der</strong> Signale des Babys wahrnehmen angesprochen und entsprechende Broschüren verteilt. Das Ziel<br />

39


war die jungen Mütter für die Bedürfnisse ihres Kindes zu sensibilisieren und die Eltern-Kind Bindung zu<br />

stärken. Der Kurs "Mein Baby und ich" fand einmal in <strong>der</strong> Woche insgesamt über zehn Wochen statt.<br />

Nach je<strong>der</strong> Kurseinheit gab es für die Mütter die Gelegenheit, sich bei Verpflegung näher kennen zu lernen<br />

und Erfahrungen miteinan<strong>der</strong> austauschen zu können.<br />

8. Zusammenfassung<br />

Abschließend kann an dieser Stelle gesagt werden, dass das Familienbüro <strong>der</strong> St. Gregor-Jugendhilfe in<br />

Königsbrunn in seiner Arbeit eine individuelle Ausprägung entwickelt hat, die den tatsächlichen Hilfe- und<br />

Unterstützungsbedarf <strong>der</strong> Königsbrunner Einwohner und Einwohnerinnen beantworten möchte. Die hier<br />

geschil<strong>der</strong>ten, für die Zukunft geplanten Projekte fanden ihre Impulse im direkten Kontakt mit den Klienten<br />

aus den verschiedenen sozialpädagogischen Arbeitsfel<strong>der</strong>n in Königsbrunn. Selbstverständlich versteht<br />

sich das Familienbüro aber auch weiterhin als Beratungsinstitution, die in <strong>der</strong> Einzelfallhilfe einen<br />

wichtigen inhaltlichen Schwerpunkt verfolgt.<br />

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