11.01.2021 Aufrufe

offcourt - Das Business Club-Magazin

Viermal pro Saison erscheint "offcourt - Das Business Club Magazin" von Brose Bamberg. Für bestehende Partner und alle, die es noch werden wollen, präsentieren wir aktuelle Themen rund um Business, Sport und Hospitality. Ab sofort erscheinen die jeweiligen Ausgaben auch virtuell.

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22 Nachwuchs<br />

Brose Bamberg Deutschlands BASKETBALLHERZ<br />

Nachwuchs 23<br />

Lockdown auch im Jugendbereich<br />

Die aktuellen Beschränkungen im Jugendsportbereich treffen<br />

auch das (Leistungs-)Nachwuchsprogramm von Brose<br />

Bamberg. Die Hallen sind geschlossen, Training und Spiel<br />

daher nicht möglich. Und dennoch versuchen die Verantwortlichen,<br />

das Beste aus der momentanen Situation zu<br />

machen. Was das genau ist, hat Jugendkoordinator Wolfgang<br />

Heyder im Interview verraten.<br />

Wie ist die aktuelle Lage?<br />

Was hat sich im Vergleich zu deinem Start verändert,<br />

woran wird gerade gearbeitet?<br />

Natürlich hat uns Corona in allen Aktivitäten sehr limitiert.<br />

Der Wettkampf konnte bisher nur sehr begrenzt durchgeführt<br />

werden und er ist wichtiger Indikator für die Trainingsthemen.<br />

Ich denke ein paar Themen haben wir auf<br />

die Straße gebracht. Es gibt in allen Altersklassen funktionierende<br />

Teams, vor allem bin ich froh, dass es gelungen<br />

ist, über das Engagement von Ulf Schabacker eine NBBL-<br />

Mannschaft ins Rennen zu schicken, die den Klassen erhalt<br />

schaffen kann – danach sah es Anfang August nicht unbedingt<br />

aus.<br />

Wir haben alle Plätze im Basketballinternat Aufseesianum<br />

belegt, auch wenn es zukünftig unser Anspruch ist, die Talententwicklung<br />

dort noch mehr in den Fokus zu nehmen.<br />

Es wird auf jeden Fall viel und fleißig trainiert. Dort stehen<br />

uns im Übrigen auch eine Trainingshalle und ein Athletikraum<br />

zur Verfügung.<br />

Positiv ist ohne Frage, dass es sehr schnell gelungen<br />

ist, mit allen zwölf Vereinen in der Region guten Kontakt<br />

aufzubauen – es gibt immerhin zusammen fast 50 Minimannschaften.<br />

Hier soll die Ausbildung der oft sehr jungen<br />

Trainer forciert werden. Erste Maßnahmen haben stattgefunden<br />

und wir wollen frühzeitig Talente fördern. Zudem<br />

werden wir, sobald es Corona zulässt, mit interessanten<br />

Trainern wöchentliche Fördergruppen veranstalten.<br />

Ziel muss es ja sein, um die Region Bamberg als Standort<br />

zu erhalten, dass auch wieder Bamberger Talente entwickelt<br />

werden und gleichzeitig auch wieder eine echte<br />

Bamberger Basketball Community entsteht.<br />

Wie sind die Teams aus deiner Sicht in die Saison<br />

gestartet, bevor diese wieder unterbrochen wurde?<br />

Eine Beurteilung fällt schwer, weil zum einen wenige Wettkämpfe<br />

stattgefunden haben, zum anderen durch Corona<br />

über Monate seit April kein Trainingsbetrieb stattgefunden<br />

hat und alle Trainer ziemlich bei null anfangen mussten.<br />

Gleichzeitig hat natürlich durch die Trainerwechsel zu Beginn<br />

der Saison ein Paradigmenwechsel stattgefunden, der<br />

aber auch noch nicht abgeschlossen ist. Diese Saison ist<br />

definitiv ein Übergangsjahr.<br />

Was bedeutet die aktuelle Pause für unseren<br />

Nachwuchs, wenn manche der Spieler vielleicht<br />

ihre wichtigsten Monate aussetzen müssen?<br />

Natürlich werden die Spieler – das gilt für alle Sportarten<br />

– durch die eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten beeinträchtigt<br />

und limitiert. Aktuell dürfen nur Landes- und<br />

Bundeskaderspieler trainieren, was wir sehr gut nutzen,<br />

das heißt wir trainieren mit circa 16 Spielern, drei- bis viermal<br />

wöchentlich individuell: ein Spieler mit einem Trainer,<br />

sehr im Detail auf die einzelnen Jungs bezogen und es<br />

ist für mich sehr spannend, welche Entwicklungen diese<br />

Kaderspieler nach drei bis vier Monaten nehmen werden.<br />

Aber: es ist natürlich bitter, dass wir so nur mit 25 Prozent<br />

der Kinder und Jugendlichen trainieren können. Der Rest<br />

schaut in die Röhre. Nicht-Kaderspieler bekommen zwar<br />

Online-Trainingseinheiten, auch im Athletikbereich, aber<br />

das ist sicherlich nur eine sehr begrenzte Möglichkeit. Aber<br />

sie wird von diesen Spielern sehr wahr und angenommen.<br />

Man muss aber festhalten: Der Staat beraubt hier die<br />

Sportler definitiv einer guten Möglichkeit zur gesundheitsfördernden<br />

Bewegung. Was spricht dagegen, dass sich<br />

zwei Menschen ohne direkten Kontakt mit einem Trainer<br />

bewegen? Der Sport ist doch nicht das Problem, sondern<br />

die Lösung vieler Probleme. <strong>Das</strong> ist jedenfalls meine feste<br />

Überzeugung.<br />

Wie kann man diese Pause aus deiner Sicht noch<br />

konsequenter, noch besser nutzen?<br />

Mit Justinas Brazauskas haben wir ja einen hauptamtlichen<br />

Jugendausbildungstrainer angestellt, mit dem ich<br />

dabei bin, ein Gesamtkonzept mit Leitbild für unseren<br />

Basketballsport, mit unserer Philosophie, mit konkreten<br />

Inhalten und Zielen zu entwickeln, das Grundlage unserer<br />

Arbeit sein soll. Alle unsere Jugendtrainer sollen sich damit<br />

identifizieren können. <strong>Das</strong> gab es bisher nicht bzw. es<br />

wurde nicht gelebt. Die unfreiwillige Zwangspause schafft<br />

dafür definitiv Ressourcen, wobei die Trainer durch die<br />

Individualtrainingseinheiten trotzdem sehr gut ausgelastet<br />

sind. Darüber hinaus beschäftigen wir uns auch schon intensiv<br />

mit der kommenden Saison. Unser Vorbild muss<br />

ALBA BERLIN sein. Sieben in Berlin ausgebildete Spieler<br />

sind im Kader, die zudem auch eine Rolle im Team<br />

spielen!<br />

Welche Probleme gibt es aktuell abgesehen von der<br />

Corona-Situation?<br />

Klar ist, dass Corona viele „Probleme“ bedingt: Kommunikation<br />

mit Spielern und Trainern und auch mit Vereinen<br />

kann definitiv live, also von Angesicht zu Angesicht, nicht<br />

stattfinden. <strong>Das</strong> geht einfach nicht, was die Arbeit natürlich<br />

bedeutend einschränkt. Ein wichtiger Baustein sind<br />

auch unsere Schul- und Kindergartenprojekte: auch hier<br />

wollten wir schon Talente sichten, mussten das aber nun<br />

erstmal auf Eis legen. Meine Hoffnung ist, dass wir ab März<br />

bis Juni noch einiges an Wettkampf durchführen können,<br />

sonst wird der langfristige Schaden für alle Sportarten nicht<br />

unerheblich sein.

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