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benelux 10 - TU Berlin

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NL BE DE <strong>10</strong>


NIEDERLANDE BELGIEN DEUTSCHLAND 20<strong>10</strong><br />

3


INHALT<br />

PROLOG<br />

INTERVIEWS<br />

- RIENS DIJKSTRA<br />

- CARSTEN HILGENDORF<br />

- ANDRÉ KEMPE<br />

- BETTINA KRAUS<br />

- ROBERTNEUNTM - DAVID VAN SEVEREN<br />

- TOM VERSCHUEREN<br />

- JAN DE VYLDER<br />

TERMINE<br />

- MONTAG<br />

- DIENSTAG<br />

- MITTWOCH<br />

- DONNERSTAG<br />

- FREITAG<br />

OBJEKTE UND ORTE<br />

7<br />

9<br />

<strong>10</strong><br />

14<br />

20<br />

28<br />

34<br />

40<br />

46<br />

54<br />

59<br />

60<br />

62<br />

64<br />

66<br />

68<br />

71<br />

KARTEN<br />

EPILOG<br />

IMPRESSUM<br />

191<br />

201<br />

205<br />

5


PROLOG<br />

A Dutch friend asked me if I would like to see the tulip fields. Inwardly I really<br />

did not want to see the tulip fields. For some reason I thought that seeing so<br />

many tulips - red, yellow, white, purple - would be too much. In any case I did<br />

not want to see the tulips. My friend persuaded me to go with him. I am glad<br />

that he did. He brought me into a deep view. When we rode along the roads<br />

which moved through the tulip fields I began to understand Mondrian. I always<br />

thought him to be an international painter; I found him to be a Dutch painter. It<br />

was not the color of the tulips but the density of the sand and earth where the<br />

bulbs were planted which reminded me of Mondrian. It was the atmosphere<br />

of opacity. The place, the land, the earth was dense opacification. The colored<br />

flowers were not the issue, it was the infinitive penetration and the compaction<br />

of trapped light crystals in the earth which illuminated the air into a grey solidity...<br />

Dutch grey.<br />

Rem Koolhaas<br />

© Rem Koolhaas/Bruce Mau, 'S,M,L,XL', The Monacelli Press, New York, 1995<br />

7


INTERVIEWS<br />

9


<strong>10</strong><br />

RIENTS DIJKSTRA<br />

Rients Dijkstra, geboren 1960, machte 1989 seinen Abschluss an der <strong>TU</strong> Delft.<br />

Bevor er das Büro Maxwan Architects gründet, arbeitete er unter anderem für<br />

Rem Koolhaas (OMA) und Frits van Dongen (de Architecten Cie).


So, what Inspires you?<br />

Good grief ... all new input.<br />

What spatial situation would best describe your current mood?<br />

A useless comparison.<br />

In what way did your work with Rem Koolhaas at OMA have an<br />

influence on your work?<br />

A person that shines new light on everything you know.<br />

Originality as obsession.<br />

What is the difference between working in England, Germany and the<br />

Netherlands?<br />

Less bureaucracy, more trust. Getting worse though.<br />

What is important when planning in the Netherlands?<br />

Accepting that everyone will judge your work – with or without reason.<br />

With whom do you prefer creating- or do you prefer working for<br />

yourself?<br />

11


12<br />

My partner in the office Hiroki Matsuura is a gem to work with. It is impossible<br />

not to work for yourself, but if you have good people to share your work with<br />

you will stay fresh and they will tell you when you’re wrong.<br />

Currently you are teaching at Berlage Institut in Rotterdam. What is the<br />

benefit in working with students, and how do they benefit from working<br />

with you?<br />

They force me to explain better.<br />

They could benefit from my experience – see the connections.<br />

Describe the most exciting spatial situation you´ve ever designed?<br />

Leidsche Rijn: covering 2000 meters of highway.<br />

Barking Riverside: the 3 central squares.<br />

What is accelerating your design process and what is delaying it?<br />

Accelerate: a sudden new insight. This usually happens when you’re not<br />

focussing on a particular design.<br />

Delay: people complaining.


What is „a must see“ in Rotterdam?<br />

The harbour edge. Where water meets land – the boats touching land, the<br />

industrial structures touching water.<br />

What is exceptionally tasty in the Netherlands and where can you find<br />

the best dessert?<br />

The best food: haring (raw fish).<br />

Best Dutch dessert: watergruwel – but where to get it ?<br />

What books do you have on your bedside table?<br />

History of the Brunels – amazing english engineers, father and son. The City: a<br />

global history – Joel Kotkin. The Manahatta project. A biography of Frederik Law<br />

Olmsted. Motion Mountain – Christoph Schiller.<br />

As a final question: This semester´s topic is „Super London“-<br />

Superstore, Sportcenter. How would your project look like?<br />

I would take away all gates, fences and barriers that fuck up London’s public<br />

space.<br />

13


14<br />

CARSTEN HILGENDORF<br />

Carsten Hilgendorf wurde in Gelsenkirchen geboren, ist in Gladbeck<br />

aufgewachsen und hat sein Architekturstudium 2001 an der B<strong>TU</strong> Cottbus<br />

absolviert. Die ersten zwei Berufsjahre arbeitete er in verschiedenen Büros in<br />

Sydney, bevor er 2003 nach Europa zurückkehrte und zu Wiel Arets Architects<br />

& Associates wechselte. Dort ist er zur Zeit u.a. als Projektleiter für ein<br />

Wohnhochhaus in Rotterdam und den Neubau des Schwäbischen Verlags in<br />

Ravensburg verantwortlich.


Was inspiriert Sie?<br />

Kunstausstellungen, Reisen und die kleinen Dinge des täglichen Lebens.<br />

Welche räumliche Situation würde ihre momentane Stimmung<br />

ausdrücken?<br />

Ein großer weißer Raum, einseitig belichtet mit einem Panoramafenster und<br />

einer Aussicht bis zum Horizont.<br />

Wie kam es, dass Sie als Deutscher heute in den Niederlanden<br />

arbeiten?<br />

Ich bin als Praktikant 1998 bei Wiel Arets Architects gewesen. 2003<br />

als 'Returner' zurückgekehrt und bis heute von der Offenheit und der<br />

Experimentierfreudigkeit der Niederländer beeindruckt.<br />

Worin besteht ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen der Arbeit<br />

in Deutschland und der in den Niederlanden?<br />

Deutsche wollen vieles oft sehr schnell und definitiv festlegen. Niederländer<br />

halten sich länger Optionen und Spielräume offen und stellen sich mehr dem<br />

kreativen Entwurfsprozess mit allen Facetten. So wird hier oft noch in der<br />

Bauphase kurzfristig umentschieden und kurz vor Zwölf etwas geändert; in<br />

15


16<br />

Deutschland undenkbar.<br />

Was ist zu beachten, wenn man ein Projekt in den Niederlanden plant?<br />

Man muss kompromissbereiter sein und seinen Entwurf stärker gegen<br />

Auftraggeber, Entwickler und GU verteidigen. Oft werden hier Sparmaßnahmen<br />

angesetzt, wodurch wir uns erschrecken, wie gravierend sie den Entwurf<br />

beeinflussen und die Tätigkeit des Architekten besteht darin, die Hauptrichtung<br />

bei zu behalten. In Deutschland hat der Architekt dagegen viel mehr<br />

Verantwortung, vor allem vertraglich, wird dementsprechend aber auch ernster<br />

genommen in seiner Rolle.<br />

Mit wem arbeiten Sie im Entwurf am liebsten zusammen oder doch<br />

lieber allein?<br />

Ein internationales Team ist die beste Basis für ein gutes Projekt. Entwerfen und<br />

Bauen ist zu komplex geworden, um hier noch als Einzelgänger bestehen zu<br />

können.<br />

Welchen Rat können Sie angehenden Architekten mit auf den Weg<br />

geben?<br />

Auslandserfahrungen sammeln und egal, wo man arbeitet, nie die eigenen


Ideale und Ideen aus den Augen verlieren. Man sollte probieren, in einem Büro<br />

seinen Schwerpunkt zu finden und den dann weiter auszuformulieren.<br />

Wie ist Ihre Haltung zur Konstruktion in der Architektur?<br />

Extrem wichtig. Gute Architektur zeichnet sich auch immer durch gute<br />

Konstruktion und durchdachte Details aus.<br />

Was sind für Sie Entwurfsbeschleuniger und was sind<br />

Entwurfsverzögerer?<br />

Ein Auftraggeber, der mit einer konkreten Idee und einem Programm zu mir<br />

kommt, ist mir lieber als jemand, der einem völlig freie Hand lässt.<br />

Worin besteht ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen der Arbeit<br />

in Deutschland und der in den Niederlanden?<br />

Siehe Frage 4<br />

Was schmeckt Ihnen in den Niederlanden besonders gut? Und wo findet<br />

man den besten Nachtisch?<br />

In jedem Supermarkt - nennt sich Vla, ist ein Milchprodukt, aber kein Yoghurt<br />

oder Pudding, einfach nur lecker. Und natürlich Appeltaart (Apfelkuchen).<br />

17


18<br />

Den besten in Amsterdam gibt es am Noordermarkt.<br />

Welche Bücher liegen bei Ihnen auf dem Nachttisch?<br />

Martin Suter - Der Koch; Daniel Glattauer - Gut gegen Nordwind.<br />

Zum Schluss: Das Entwurfsthema dieses Semesters ist „Super London”<br />

- Superstore, Sportcenter. Wie würde Ihr Entwurf aussehen?<br />

Ein Entwurf, der Ruhe ausstrahlt und die Sinne anregt und wo man der<br />

Hektik des Alltags entfliehen kann. Als Materialien kämen wieder mehr 'echte'<br />

Oberflächen zum Einsatz, die man fühlen, riechen und hören kann; keine bunten<br />

Medienfassaden, High-Tech Kunststoffe und was uns sonst so zur Zeit geboten<br />

wird.


. . .<br />

19


20<br />

ANDRÉ KEMPE<br />

André Kempe, geboren 1968 in Freiberg, absolvierte sein Architekturstudium an<br />

der <strong>TU</strong> Dresden. Gemeinsam mit Oliver Thill gründete er 2000 in Rotterdam das<br />

Architekturbüro Atelier Kempe Thill.


Was inspiriert Sie?<br />

Alles Mögliche: alltägliche Situationen, Kunst, Politik, Philosophie, Architektur,<br />

Wissenschaft, Filme, Architekturtheorie, Geschichte, Rockmusik, Wandern in<br />

den Bergen, Glossys… Die Widersprüchlichkeit und Abgedrehtheit unserer Zeit.<br />

Welche räumliche Situation würde Ihre momentane Stimmung<br />

ausdrücken?<br />

Unser Büroraum hat genau die räumliche Konstellation, die wir selbst gut finden<br />

und eigentlich immer suchen in unseren Entwürfen. Er hat eine Konstellation,<br />

die unabhängig von Stimmungen nahezu immer sehr gut funktioniert. Es ist ein<br />

Raum, der befreiend und entspannend wirkt, der Lust auf Leben und Arbeiten<br />

macht. Insofern würde ich die Frage eher umdrehen: Unser Büroraum ist für<br />

meine Begriffe genau aus dem Grunde ein guter Raum, da er einen allgemeinen<br />

Charakter hat, eine angenehme Stimmung erzeugt ohne sich aufzudrängen.<br />

Wie kam es, dass Sie als Deutscher heute in den Niederlanden<br />

arbeiten?<br />

Oliver Thill und ich wollten nach unserem Studium in Dresden weg aus<br />

Deutschland und Ostdeutschland im Speziellen, da wir die Architekturkultur<br />

wenig inspirierend fanden und der Zusammenbruch des Marktes bereits<br />

21


22<br />

abzusehen war. In den Niederlanden kannten wir damals schon Architekten wie<br />

Kees Christiaanse und Willem Jan Neutelings. Dadurch hatten wir einen Bezug<br />

zum Land. So sind wir 1996 einfach hierher übergesiedelt und haben uns Arbeit<br />

gesucht.<br />

Worin besteht ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen der Arbeit<br />

in Deutschland und der in den Niederlanden?<br />

Die Berufshaftung ist in Deutschland viel höher als in Holland. Hierdurch kann<br />

man als Deutscher in Holland relativ entspannt arbeiten, man geht sowieso von<br />

viel krasseren Umständen aus, als sich das 99% der Holländer je zu träumen<br />

wagen. Der berufliche Umgang miteinander ist in Deutschland härter, in Holland<br />

angenehmer. In Deutschland streitet man sich, in Holland sucht man nach dem<br />

Kompromiss (beides hat etwas für sich). Deutschland ist formell im Umgang<br />

miteinander, die Niederlande viel informeller. Die Niederländer schätzen die<br />

deutschen Architekten sehr wegen ihrer Genauigkeit und des Ingenieurgeistes.<br />

Was ist zu beachten wenn man ein Projekt in den Niederlanden plant?<br />

Die Niederländer wollen immer handeln können, es muss etwas zum Wählen<br />

geben. Es muss auch einen 'Gagdet' – Effekt geben, irgendeinen inspirierten<br />

Drive, der – und dann ist es am allerbesten – auch noch Geld spart verglichen


mit konventionellen Lösungen. Holländer haben im allgemeinen einen gewissen<br />

anarchistischen Hang in dem Sinne, dass sie jede straffe Organisation nicht so<br />

besonders mögen. Sie vertagen Entscheidungen am liebsten bis zum Zeitpunkt,<br />

dass es gar nicht mehr anders geht. Zum Beispiel kann man sich als deutscher<br />

Architekt die Zähne ausbeißen, wenn man mit einer gut durchdachten<br />

Checkliste kommt am Anfang eines Projektes und davon ausgeht, dass alle<br />

gewünschten Entscheidungen adäquat getroffen werden. In den letzten Jahren<br />

hat sich im Allgemeinen die Situation extrem verschärft, der Wohnungsbau ist<br />

zusammengebrochen, hier geht es nur noch darum, maximal Geld zu sparen<br />

bzw. überhaupt nichts mehr zu planen. Die öffentlichen Projekte sind auch<br />

allesamt sehr wackelig geworden, vor allem hinsichtlich der Finanzierung. Die<br />

Baufirmen haben eine sehr große Macht in Holland. Dies bewirkt eine schwache<br />

Position der Architekten, sowohl konkret in den Projekten als auch auf der<br />

politischen Ebene. Alles in allem sicher ein abendfüllendes Thema.<br />

Mit wem arbeiten Sie im Entwurf am liebsten zusammen – oder doch<br />

lieber alleine?<br />

Wir arbeiten immer in Teams und treffen Entscheidungen kollektiv, natürlich mit<br />

dem Schlußwort von Oliver Thill und mir.<br />

23


24<br />

Beschreiben Sie die spannendste räumliche Situation die Sie entworfen<br />

haben?<br />

Light Building, IGA Pavillon Rostock, Konzertsaal Raiding, Podium Grote<br />

Kerkplein.<br />

Was sind für Sie Entwurfsbeschleuniger und was sind<br />

Entwurfsverzögerer?<br />

Bestimmte Arbeitstechniken sind Beschleuniger, wie zum Beispiel das<br />

schnelle Bauen von Arbeitsmodellen, was ich selbst noch stets gerne<br />

praktiziere. Handzeichnen ist auch wichtig, da das meist viel schneller<br />

geht als Computerrenderings (die als solche natürlich auch wichtig sind).<br />

Entwurfsverzögerer sind meist Gesetzgebungen, schlecht organisierte<br />

Auftraggeber usw. Das meiste im Alltag eines Architekten sind ja<br />

Beschäftigungen, die mit dem eigentlichen Entwurf überhaupt nichts zu<br />

tun haben. Man entwirft ja höchstens zu 5%. Der Rest ist Administration,<br />

Buchhaltung, Besprechungen und so weiter…<br />

Welchen Rat können Sie angehenden Architekten mit auf den Weg<br />

geben?<br />

Anknüpfend an das vorher Gesagte kann ich nur jedem empfehlen, an der


Uni sich beste – und vor allem schnelle - Entwurfsfähigkeiten zuzulegen.<br />

Entwerfen im Büro ist ohne Übertreibung ungefähr fünfmal so schnell wie an<br />

der Uni. Im Alltag muss der Entwurf darum so schnell fertig sein, da man die<br />

anderen 95% an Tätigkeiten auch noch erledigen muß. Was Wettbewerbe<br />

angeht, ist es gut, so schnell wie möglich sich folgende für Außenstehende<br />

etwas schwer verständliche mentale Umgangsform zuzueignen: Man muss<br />

mit vollster Begeisterung für etwas arbeiten, es nach der Abgabe dann aber<br />

volllkommen vergessen und ignorieren können und auch wirklich nicht traurig<br />

oder sauer sein, wenn es – wie meistens – nichts wird. Man muss in dieser<br />

Hinsicht maximal 'fucked up' sein und keine Erwartungen haben. Nur dann<br />

kann man ohne ständiges seelisches 'Gebeuteltsein' diesen merkwürdigen<br />

Beruf ausüben. Man muss im allgemeinen Sinne immer, wirklich immer mit dem<br />

Allerschlimmsten rechnen, dann ist man von nichts mehr negativ überrascht.<br />

Meistens kommt es anders und schlimmer als man denkt.<br />

Was darf man bei einem Besuch von Rotterdam auf keinen Fall<br />

verpassen?<br />

Was Architektur und Stadtentwicklung anbelangt sind sicher die Binnenrotte,<br />

Kop van Zuid und das Lloydkwartier sehenswert. Einzelne Gebäude: Was in<br />

einschlägigen Architekturführern steht, darüber hinaus von unserem Büro Grote<br />

25


26<br />

Kerkplein Podium (Laurenskerk), Infozentrum Rechtbank Rotterdam (Metro<br />

Wilhelminaplein). Sozial: Samstag nachmittag einkaufen in der Innenstadt in<br />

Rotterdam. Das wirkliche Rotterdam…<br />

Was schmeckt Ihnen in den Niederlanden besonders gut? Und wo findet<br />

man den besten Nachtisch?<br />

Surinamesisches Essen. Kneipe: Warung Mini, Witte de Withstraat, preiswert<br />

und gut. Nachtisch esse ich fast nie, kann ich nichts zu sagen.<br />

Welche Bücher liegen bei Ihnen auf dem Nachttisch?<br />

Mike Davis, Bramante, Arch+ Istanbul.<br />

Zum Schluss: Das Entwurfsthema dieses Semesters ist „Super London“<br />

– Superstore, Sportcenter. Wie würde Ihr Entwurf aussehen?<br />

Auf jeden Fall groß…


. . .<br />

27


28<br />

BETTINA KRAUS<br />

Bettina Kraus, 1970 in Nürnberg geboren, machte 1996 ihren Abschluss an<br />

der <strong>TU</strong> Stuttgart, nachdem Sie unter anderem an der ETH Zürich und der<br />

UdK <strong>Berlin</strong> studierte. Seit 2000 ist sie Partnerin bei Wiel Arets Architects &<br />

Associates, seit 2004 unterrichtet sie an der UdK <strong>Berlin</strong>.


Welche räumliche Situation würde Ihre momentane Stimmung<br />

ausdrücken?<br />

Eine Desorientierung ähnlich New Dehli wird von der Sicht über Manhattan<br />

Blocks abgelöst.<br />

Was inspiriert Sie?<br />

Alltag in fremden Kulturen; Filme, Kleider, Photos und Videos mit sehr bizarrer<br />

oder sehr schöner Detaillierung, Situationskomik...<br />

Was ist zu beachten, wenn man ein Projekt in den Niederlanden plant?<br />

Der Prozess des Verhandelns hat Parallelen zu dem eines arabischen Bazars.<br />

Die Methoden sind weniger bürokratisch, manchmal mehr demokratisch. Wenn<br />

sich aus der Planung eine Realisierung ergibt, sollte die Kraft des Projekts über<br />

die der Materialisierung hinausgehen, da deren Qualität und Verarbeitung ein<br />

gewisses Risiko innehaben.<br />

Wie kam es, dass sie als Deutsche heute in den Niederlanden arbeiten?<br />

Eine Mischung aus Zufall und dem Generieren und Zusagen von<br />

vielversprechenden Möglichkeiten. In Amsterdam gehören ‚Expats’ zum Alltag.<br />

29


30<br />

Worin besteht ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen der Arbeit<br />

in Deutschland und der in den Niederlanden?<br />

Generell gibt es unterschiedliche Tendenzen und Strategien, was die<br />

Kommunikation der beiden Nachbarländer betrifft. Der in Deutschland übliche<br />

Hang zu Diplomatie und Taktik wird in den Niederlanden durch Deutlichkeit<br />

und Direktheit ersetzt. Das spiegelt sich in einem schnelleren Entwurfs- und<br />

Bauprozess in den Niederlanden wieder. Eine größere Riskobereitschaft<br />

begünstigt das Realisieren von Experimenten, die sich als faszinierender Beitrag<br />

oder Fiasko erweisen. Was das Wettbewerbs- oder Vertragswesen angeht,<br />

verschlechtern sich deren Rahmenbedingungen aufgrund EU-Richtlinien im<br />

gesamten Wirtschaftsraum Europa, folglich auch in beiden Ländern.<br />

Sie lehren zur Zeit an der Universität der Künste in <strong>Berlin</strong>. Was ist der<br />

Gewinn bei der Arbeit mit den Studierenden und was gewinnen die<br />

Studierenden von Ihnen?<br />

Die Arbeit im akademischen Kontext, respektive idealisierten Bedingungen,<br />

ist eine tolle Komplementierung des realen Kontexts. Aus dem Wechsel<br />

zwischen Ideal und Real profitieren beide Bereiche. Die Perspektive des aktiven<br />

Architekten ist beim Vermitteln von Entwurfsmethoden notwendig. Was die<br />

Arbeit der Studenten betrifft: im Idealfall erreicht das Projekt einen Stand,


dessen formale als auch inhaltliche Positionierung sowohl den Studenten selbst<br />

als auch mich als Lehrende positiv überraschen. Zudem finde ich es interessant,<br />

wenn sich die Rolle von Lehrenden und Lernenden bis zu einem gewissen Grad<br />

ambivalent verhalten.<br />

Beschreiben Sie die spannendste räumliche Situation die Sie entworfen<br />

haben? Kontext gebunden, Potential des Kontexts?<br />

Ich wünschte, ich könnte immer antworten, die aktuelle – im Falle des gerade<br />

eingereichten Wettbewerbes für ein neues Musik- und Tanzzentrum trifft das<br />

zu. Das Verknüpfen und Verschachteln von Auditorium, Bühne und Foyers in<br />

Relation zu dem Stadtkontext Den Haag führt zum Wechsel von spannenden<br />

programmatischen und räumlichen Konstellationen. Ein Besuch der<br />

ausgestellten Wettbewerbsbeiträge in Den Haag’ s Stadthaus im Rahmen eurer<br />

Exkursion wäre sicher spannend.<br />

Was sind für Sie Entwurfsbeschleuniger und was sind<br />

Entwurfsverzögerer?<br />

Ein gute Balance aus der richtigen Dosis von Chaos und Übersicht, Fristen<br />

und Zeit, konstruktiven Debatten und Talent, ein bisschen Müdigkeit und etwas<br />

komische Atmosphäre begünstigen den Entwurfsprozess. Entwurfsverzögerer<br />

31


32<br />

dagegen sind Faktoren, die das Gleichgewicht stören, folglich zu überflüssige<br />

Debatten und zu viel oder zu wenig Ernsthaftigkeit, Zeit etc.<br />

Was darf man bei einem Besuch in Amsterdam auf keinen Fall<br />

verpassen?<br />

Orte, welche die ethnische Vielfalt des hohen Immigrationsanteils zeigen.<br />

Viele befinden sich nicht inmitten der Stadt, ziemlich zentral gelegen ist der<br />

Dappermarkt am Dapperplein. Am Ganzenhoef Markt außerhalb des Ringes ist<br />

definitive Afri-Cola marktführend.<br />

Was schmeckt Ihnen in den Niederlanden besonders gut? Und wo findet<br />

man den besten Nachtisch?<br />

Pralinen bei ‚Puccini Bomboni’ in der Staalstraat oder auch eine Auswahl an<br />

Pommes Frites in ‚Cafe George’ an der Leidsegracht, …<br />

Welche Bücher liegen bei Ihnen auf dem Nachttisch?<br />

Aktuell sind es, ‚Airport: Eine Woche in Heathrow’ (Alain De Botton) und ‚The<br />

Beautiful Fall’ (Alicia Drake).


Mit wem arbeiten Sie im Entwurf am liebsten zusammen – oder doch<br />

lieber alleine?<br />

Ich arbeite gerne; zusammen und alleine. Eigentlich mag ich auch sehr<br />

zusammen alleine...<br />

Zum Schluss: Das Entwurfsthema dieses Semesters ist „Super London“<br />

– Superstore, Sportcenter. Wie würde Ihr Entwurf aussehen?<br />

Typologisch würde ich räumliche Aspekte von Autogaragen, Fabrikhallen<br />

sowie Markthallen, -plätzen aufgreifen und modifizieren. Dementsprechend<br />

bilden große Stützweiten und Raumhöhen beide Programme. Inwieweit sich<br />

die zwei Funktionen abgrenzen und verzahnen, muss ausgelotet werden.<br />

Der Sport könnte in Patios stattfinden, die die Verkaufsfläche strukturieren.<br />

Umkleideräume der beiden Funktionen würde ich miteinander konfrontieren.<br />

Was die Materialität angeht: alles was glänzt, spiegelt, verführt und verzerrt –<br />

aber klar, kann alles auch ganz anders...<br />

33


34<br />

ROBERTNEUN TM<br />

Das Architekturbüro Robertneun TM wurde 2000 von den Architekten Thomas<br />

Baecker, Nils Buschmann und Tom Friedrich gegründet. 2006 erhielten sie<br />

den Architekturpreis der Stadt <strong>Berlin</strong> für ihren Ausbau des 'Weekend' am<br />

Alexanderplatz, 2009 für das Frischeparadies in <strong>Berlin</strong>.


Was inspiriert Sie?<br />

Architektur, Kunst, Popkultur. Im Moment konkret: Mies v.d. Rohe, Valerio<br />

Olgiati, Jenny Holzer, Thomas Demand, Helmut Lang, Rick Owens, Roxy Music,<br />

The Battles, A Single Man...<br />

Welche räumliche Situation würde Ihre momentane Stimmung<br />

ausdrücken?<br />

Unser 'neues' (seit 2009) Büro in der Straßburger Strasse im OG<br />

eines 2-geschossigen Plattenbaus, den ehemaligen Umkleide- und<br />

Aufenthaltsräumen der SED-Fahrbereitschaft: Schwarz-Weiß, rohe<br />

Arbeitsräume mit viel Platz in einem sehr zentralen typischen <strong>Berlin</strong>er<br />

Entwicklungsgebiet.<br />

Beschreiben Sie bitte die Entwicklung in Ihrer Arbeit von den ersten<br />

Projekten bis jetzt?<br />

Da wir meistens an Aufgabenstellungen mit persönlichem Interesse arbeiten,<br />

gibt es hier eine Entwicklung parallel zu unserer persönlichen Entwicklung von<br />

Clubs, Bars zu Hotels und Wohnhäusern, von Innenausbauten zu Häusern.<br />

Wir werden schneller und vertrauen unseren Ideen mehr als zu Beginn. Die<br />

Fragestellungen und Themen werden immer architektonischer.<br />

35


36<br />

Ist es schwer sich als junges Büro, in der etablierten Architekturszene<br />

zu behaupten?<br />

Es ist schwer ein wirtschaftlich erfolgreiches Architekturbüro aufzubauen. Mit<br />

der etablierten Architekturszene haben wir erst in letzter Zeit Kontakt. Wir<br />

machen aber nicht die Erfahrung 'uns behaupten' zu müssen.<br />

Welchen Rat können Sie angehenden Architekten mit auf den Weg<br />

geben?<br />

Traut Euch. Und kümmert Euch intensiv um wirtschaftliche und organisatorische<br />

Belange.<br />

Mit wem arbeiten Sie im Entwurf am liebsten zusammen – oder doch<br />

lieber alleine?<br />

Mit meinen Partnern Nils Buschmann, Tom Friedrich und Thomas Baecker.<br />

Wie ist Ihre Haltung zum Konstruieren in der Architektur?<br />

Wesentlicher integrativer Bestandteil eines jeden Entwurfs. Da wir immer<br />

mehr Häuser entwerfen und weniger Innenausbauten werden konstruktive<br />

Fragestellungen noch wichtiger (Wobei auch unsere Innenausbauten und Möbel<br />

von konstruktiven Überlegungen geprägt sind).


Mit welchem Material wollten Sie immer schon bauen?<br />

Alle Arten von Massivbauweisen. Als Oberflächenmaterial gibt es gerade ein<br />

Interesse an Naturstein und Putz.<br />

Wir fahren in die Niederlande und nach Belgien. Als Sie an der <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong><br />

studiert haben, war Kees Christiaanse hier Professor. Was haben Sie<br />

von ihm gelernt, bzw. gibt es Themen und Kriterien von ihm, die Sie<br />

heute noch im Büro diskutieren?<br />

Von ihm haben wir das konzeptionelle, strategische Entwerfen gelernt.<br />

Noch heute verwenden wir viel Zeit und Energie auf das Herausarbeiten der<br />

jeweils wichtigen Fragestellungen und diskutieren dann konzeptionell kräftige<br />

Antworten.<br />

Was sind für Sie Entwurfsbeschleuniger und was sind<br />

Entwurfsverzögerer?<br />

Beschleuniger: Klarheit über die richtige Fragestellung einer Entwurfsaufgabe,<br />

Entscheidungen treffen. Entwurfsverzögerer: Unklarheit auf welche Frage man<br />

überhaupt eine Antwort sucht, keine Entscheidungen treffen.<br />

Welche Bücher liegen bei Ihnen auf dem Nachttisch?<br />

37


38<br />

'Unfun' von Matias Faldbakken<br />

Wieviel Prozent Entwurf enthält ein Supermarkt?<br />

77<br />

Zum Schluss: Das Entwurfsthema dieses Semesters ist „Super London“<br />

– Superstore, Sportcenter. Wie würde Ihr Entwurf aussehen?<br />

Super! Wir wissen das natürlich nicht vorher. Aber neben dem Ort und den<br />

Besonderheiten des Raumprogramms interessiert uns, dass es sich um<br />

einen Hybrid handelt. Wir würden uns noch einmal auf die Suche nach der<br />

Veröffentlichung 'Hybrid Buildings' von Steven Holl machen (Erschienen in den<br />

80ern in der Reihe 'Pamphlet').


. . .<br />

39


40<br />

DAVID VAN SEVEREN<br />

David van Severen, geboren 1970 in Ghent, absolvierte sein Architekturstudium<br />

an der Universität von Ghent sowie der Escuela Tecnica Superior de<br />

Arquitectura in Madrid. Nachdem er unter anderem für seinen Vater Marteen<br />

van Severen arbeitete, gründete er 2002 das Architekturbüro Geers Van<br />

Severen mit Sitz in Brüssel.


So, what inspires you?<br />

The attempts of abstract art and architecture to put something next to the idea<br />

of life.<br />

Which spatial situation describes your current mood?<br />

An enclosed garden.<br />

What influence did your fathers´ work have on your own work?<br />

I grew up learning a lot about materials and the way they can perform while<br />

working in ateliers helping him making furniture, or just by making object myself.<br />

Also his way of just positioning furniture towards life and space were very<br />

important in how i now think.<br />

Is it hard to maintain your ground as a young office in the established<br />

architectural scene?<br />

By constantly being yourself and making the things you want to make, saying<br />

the things you feel are to be said, it is possible.<br />

It is the only way to stay loyal to yourself and a possible public (or client) we<br />

think. It also makes the idea of established quite relative.<br />

41


42<br />

What is important when planning in Belgium?<br />

Belgium is a particular case of the in between. Originally it is almost designed as<br />

a bumper between bigger nations. It is therefore also an interesting melting-pot<br />

for ideas and cultural production. Maybe the power of the absurd is a good<br />

lesson (eg Rene Magritte).<br />

Currently you are teaching at the <strong>TU</strong> Delft and Berlage Institut in<br />

Rotterdam. What is the benefit in working with students, and how do<br />

they benefit from working with you?<br />

We are currently teaching in the university of Gent, Belgium, and in the<br />

architecture-department of Mendrisio, Switzerland. We also give regularly<br />

guest-performances at institutes like Berlage and the <strong>TU</strong>-Delft (where we were<br />

teaching before). Teaching for us is again, like making a project, trying to phrase<br />

what we want to be looking for, dealing with. The only difference is that in the<br />

case of teaching you have to communicate this to the students. The response is<br />

very important in such a process; way thinking influence one-another, from our<br />

side as well as from the students side. And they are younger and sometimes<br />

come up with very intriguing thoughts about architecture.


With whom do you prefer creating- or do you prefer working for<br />

yourself?<br />

With Kersten I have a extremely good relation for creating. The ping-pong as<br />

they call it works really well. This is what makes our office what it is today.<br />

Describe the most exciting spatial situation that you´ve ever desigend?<br />

The Belgian Pavilion for the architecture-biennial in Venice, Italy in 2008 was<br />

for us a succes on many levels. Although we would be lying to claim this is the<br />

only example, there are a lot. Even paper architecture can make spaces where<br />

you would love to go once, if it was possible. Like the competitiondesign for the<br />

bordercrossing between Mexico and the USA...<br />

What is accelerating your creative process and what is delaying it?<br />

Fresh new starts in a new cleaned environment (mentally and physically) help a<br />

lot to be creative. the opposite is not.<br />

What is „a must see“ in Bruxelles?<br />

The bank-building by Gordon Bunshaft (SOM) next to the Royal Palace and the<br />

Africa-Museum in Tervuren.<br />

43


44<br />

What is exceptionally tasty in Belgium and where can you find the best<br />

desserts?<br />

Belgium and especially Brussels has a great culture in eating and restaurants.<br />

My tip would be to go to Passage du Nord for some Oysters and White whine,<br />

Brasserie du Passage in the Royal Galleries for a good steak-frites Sale Pepe<br />

Rosmarino in St-Gilles for the best italian food around they all serve great<br />

deserts.<br />

What books do you have on your bedside table?<br />

Today: International Herald Tribune (coincidence).<br />

As a final question: This semester´s topic is called „Super London“-<br />

Superstore, Sportcenter. How would your project look like?<br />

Like a shoebox, made in an industrial way, but with a twist.


. . .<br />

45


46<br />

TOM VERSCHUEREN<br />

Tom Verschueren, 1970 geboren, studierte am Henry van de Velde College<br />

in Antwerpen Architektur und Landschaftsplanung. Heute betreibt er das<br />

Architekurbüro dmvA Architecten gemeinsam mit David Riesen.


What inspires you?<br />

Everything! For example : a personal experience during the day, nature, society,<br />

other people, the building plot, materials, the building program of the principal....<br />

In each project, we try to work out one of these parameters in the most extreme<br />

way. For this reason, dmvA has no-style. Why should we restrict ourselves?<br />

Which spatial situation describes your current mood?<br />

Actually, I miss the sun because of the long cold winter. So what makes me<br />

happy nowadays? The sun, open and light spaces, spaces without boundaries<br />

interior – exterior.<br />

Is it hard to maintain your ground as a young office in the established<br />

architectural scene?<br />

Since David and I started our collaboration in 1997, we promised each other<br />

to go our own way, to make „extreme“ architecture without settlements. After<br />

more than <strong>10</strong> years, we are proud to say we are still working in the same way,<br />

with the same engagement. Moreover, dmvA is still growing!<br />

What is important when planning in Belgium?<br />

The building and design process in Belgium is slow and tough. So from the<br />

47


48<br />

beginning, we try to create a discussion platform with representatives from<br />

the local authorities and government. In Belgium, the architect is the motor of<br />

the process, while in other countries the local council organises the different<br />

meetings.<br />

With whom do you prefer creating- or do you prefer working for<br />

yourself?<br />

David and I are a perfect architect-duo. We started collaborating 13 years<br />

ago as best friends. Our friendship is our strength... we are always designing<br />

though, sitting on the corner of the table, making sketches, talking about and<br />

discussing architecture, personal experiences, joking...<br />

Our Saturday is designing day!<br />

What advice would you give to the young?<br />

Making contemporary architecture is a fight. The process is hard. So never give<br />

up. The sky is the limit (our dream is to build a skyscraper once in our lifetime).<br />

What is your approach to construction?<br />

See question 4. A good presentation and renderings are becoming more and<br />

more important to convince the local authorities.


Describe the most exciting spatial situation that you have ever<br />

designed?<br />

a) the nova project (one of our first projects).<br />

The temporary practice facilities for Arts Centre nOna are housed in a cluster<br />

of 4 industrial spaces in the middle of a block of buildings, in the centre of the<br />

city of Mechelen. Each space has been dealt with individually and given its<br />

own colour, its own mood and its own identity. The practice facilities are merely<br />

functional spaces that comply with the basic technical requirements. They have<br />

been designed as black holes and negative spaces. The positive, architectural<br />

space consequently forms a polychrome labyrinth: a space with form for<br />

informal use as for meditation, relaxation, discussions, exhibitions, etc…<br />

We choose for paint (colour) as 'material’ because of the tight budget of<br />

the client, the temporary character of the project. All ugly imperfect details<br />

disappear by the use of colours. Moreover, colour symbolizes the aim of<br />

different cultures. The project has a surrealistic character!<br />

b) The Blob.<br />

In 2008 we were requested to build an office for a small company<br />

XfactorAgencies. The design dmvA made for the office of XfactorAgencies,<br />

as an extension to the house, was relentlessly rejected by local building<br />

regulations. Used to working with limitations and blurring these boundaries<br />

49


50<br />

at the same time, dmvA answered by designing a mobile unit, a blob. As a<br />

mobile construction and holding a high dose of art, it skirted round the strict<br />

building codes. AD&S, as a builder, worked 18 months on this project, resulting<br />

in this smooth looking egg. This space-egg houses all necessary items one<br />

could possibly need; bathroom, kitchen, lighting, a bed and several niches<br />

to store your stuff. The nose can be opened automatically and functions as a<br />

kind of porch. You could easily use this mobile unit as an office, a guestroom,<br />

a reception, a garden-house, or whatever you want to. The material used is<br />

polyester, sizes are like a big caravan and it can be moved to any place you<br />

like. Next months it will be exhibited in Kemzeke, art foundation Verbeke (www.<br />

verbekefoundation.com). Go and see! We recently finished the Blob...<br />

What is accelerating your creative process and what is delaying it?<br />

See questions 4 and 7.<br />

What is "a must see" in Belgium?<br />

The new museum MAS (Museum aan de Stroom) in Antwerp from Neutelings<br />

Riedijk Architecten. Foundation Verbeke in Kemzeke, the no-nonsense<br />

approach from founder Verbeke to collect art...


What is exceptionally tasty in Belgium and where can you find the best<br />

desserts?<br />

Although I personally don’t like sweets, I would recommend the Belgian<br />

chocolates!<br />

What books do you have on your bedside table?<br />

No books, just magazines... I only read books during my summer holidays.<br />

As a final question: This semester’s topic is called „Super London”-<br />

Superstore, Sportcenter. How would your project look like?<br />

Sports hall Schaerbeek (Brussels). The school-site KA Hiel acts as a green<br />

lung in an urban context. The area of the campus is characterised by great<br />

differences in height as well as to a great diversity in buildings and pavilions. The<br />

constructions at the edges of the building-block varies from attached houses to<br />

high solitary apartment buildings.<br />

Down-scaling: According to the campus morphology, the new sports hall is<br />

implanted as an autonomous object. By implanting it in the talus of this sloping<br />

terrain, it affects the building-volume as a down-scaling method. The new<br />

sports hall shows a harmonious transition between the main building and the<br />

small-scaled nursery-school. The opening of the sports hall takes place via a<br />

51


52<br />

natural incision in the sloping terrain.<br />

An active sport-building: The pretty closed building manifests itself on the<br />

outside as a ‘do-building’. The internal playing-field has been transferred to the<br />

outside walls. The concrete volume is green coloured with coloured sport fields<br />

lines and used as a tennis wall, a soccer wall, climbing wall. It inspires students<br />

and environment.<br />

Sculpture: The structure of the roof consists of of a wooden frame, suspended<br />

from upside-down beams. This roof structure gives the building a sculptural<br />

character.


. . .<br />

53


54<br />

JAN DE VYLDER<br />

Jan de Vylder, geboren 1968, studierte Architekur an der St. Lucas School<br />

in Gent. Nachdem er unter anderem im Büro von Stéphane Beel arbeitete,<br />

gründete er 2000 gemeinsam mit Trice Hofkens ein Architekturbüro. Seit 2006<br />

arbeitet er unter eigenem Namen in Kooperation mit Inge Vinck.


So, what inspires you?<br />

You. So everything.<br />

Which spatial situation describes your current mood?<br />

The next. The walk.<br />

Is it hard to maintain your ground as a young office in the established<br />

architectural scene?<br />

We never considered this aspect and we think it is better not to think about it…<br />

we are as far as we are and still a long way to go… it is an everyday continiuos<br />

job… to be consequent. We like it.<br />

What is important when planning in Belgium?<br />

I don’t understand this question.<br />

Currently you are teaching at the <strong>TU</strong> Delft. What is the benefit in<br />

working with students, and how do they benefit from working with you?<br />

We take the studio as the office; and the office as the studio. We want to find it<br />

in everyone; every situation; every circumstance; every moment.<br />

55


56<br />

With whom do you prefer creating- or do you prefer working for<br />

yourself?<br />

With Inge and Jo (architecten de vylder vinck taillieu).<br />

What is your approach to construction?<br />

There is no distincion between the concept and the construction<br />

Describe the most exciting spatial situation that you've ever designed?<br />

A toilet. The drawing of a table.<br />

What is accelerating your creative process and what is delaying it?<br />

Accalerate: Making drawings. Delaying: Not making drawings.<br />

What is "a must see" in Gent?<br />

The rain gutter of the towncastle<br />

What is exceptionally tasty in Belgium and where can you find the best<br />

desserts?<br />

Of course; sol meuniere with frites with mayonaise at the restaurant „ stad<br />

Kortrijk“ in Ostend at the seaside. Confiture carre.


What books do you have on your bedside table?<br />

Beyond the picturesque.<br />

As a final question: This semesters topic is called „Super London”-<br />

Superstore, Sportcenter. How would your project look like?<br />

It could include the first indoor marathon lane. Or might this mean that we<br />

develop the first 42km long building that fort he first time redraws the city? Or is<br />

this not needed…?<br />

57


TERMINE<br />

59


60<br />

MONTAG <strong>10</strong>.05.20<strong>10</strong><br />

01:45<br />

<strong>10</strong>:00<br />

<strong>10</strong>:05<br />

<strong>10</strong>:45<br />

11:00<br />

13:00<br />

14:30<br />

14:45<br />

15:35<br />

16:00<br />

17:00<br />

17:05<br />

17:15<br />

17:20<br />

17:25<br />

17:30<br />

17:35<br />

ABFAHRT BERLIN<br />

ANKUNFT UTRECHT<br />

Educatorium, OMA Rem Kohlhaas, 1997<br />

Minnaert Building, Neutelings Riedijk, 1997<br />

Universitätsbibliothek Utrecht, Wiel Arets, 2004<br />

Basketbar, NL Architects, 2003<br />

Villa KBWW, MVRDV, 1997<br />

Rietveld Schröder Haus, Gerrit Rietveld, 1924<br />

WOS 8, NL Architects, 1998<br />

ABFAHRT UTRECHT<br />

ANKUNFT AMSTERDAM HAVENS-OOST<br />

The Whale, De Architecten Cie, 2000<br />

Reihenhäuser, MVRDV, 2000<br />

Brücke Sporenburg, West 8 Architekten, 2000<br />

Wohnungsbau, Josep Lluís Mateo, 2000<br />

Sechs Häuser, Enrique Miralles, 2000<br />

Borneo Sling, De Architectengroep, 1999<br />

(01)<br />

(02)<br />

(03)<br />

(04)<br />

(05)<br />

(06)<br />

(07)<br />

(08)<br />

(09)<br />

(<strong>10</strong>)<br />

(11)<br />

(12)<br />

(13)


17:40<br />

18:00<br />

19:30<br />

19:40<br />

20:00<br />

Piraeus, Hans Kollhoff/Christian Rapp, 1994<br />

Lloyd Hotel & Culturele Ambassade, MVRDV, 2004<br />

ABFAHRT AMSTERDAM HAVENS-OOST<br />

ANKUNFT AMSTERDAM DOWNTOWN<br />

Check in Hostel 'Flying Pig Downtown'<br />

Nieuwendijk <strong>10</strong>0<br />

<strong>10</strong>12 MR Amsterdam<br />

Tel.: + 31 (0) 204 206 822<br />

ANKUNFT AMSTERDAM UPTOWN<br />

Check in Hostel 'Flying Pig Uptown'<br />

Vossiusstraat 46<br />

<strong>10</strong>71 AJ Amsterdam<br />

Tel.: +31 (0) 204 004 187<br />

(14)<br />

(15)<br />

(16)<br />

(17)<br />

61


62<br />

DIENSTAG, 11. MAI 20<strong>10</strong><br />

07:45<br />

08:00<br />

09:00<br />

09:05<br />

09:30<br />

<strong>10</strong>:00<br />

12:00<br />

13:00<br />

13:05<br />

15:15<br />

15:45<br />

16:30<br />

16:35<br />

17:00<br />

17:20<br />

17:40<br />

18:00<br />

ABFAHRT UPTOWN<br />

ABFAHRT DOWNTOWN<br />

ANKUNFT HILVERSUM<br />

Dutch Media Authority, Koen Van Velsen, 2001<br />

Villa VPRO, MVRDV, 1997<br />

Sound and Vision, Neutelings Riedijk, 2006<br />

ABFAHRT HILVERSUM<br />

ANKUNFT ALMERE<br />

De Kunstlinie, SANAA, 2006<br />

La Defense, UN-Studio, 2004<br />

ABFAHRT ALMERE<br />

ANKUNFT AMSTERDAM<br />

Mercator, Venhoeven CS, 2006<br />

Vinoly Tower, Rafael Vinoly, 2005<br />

Mahler 4 Block 5, Toyo Ito, 2005<br />

Mahler 4 Tower, Erik van Egeraat, 2005<br />

Mahler 4 Office Tower, UN-Studio, 2004<br />

(18)<br />

(19)<br />

(20)<br />

(21)<br />

(22)<br />

(23)<br />

(24)<br />

(25)<br />

(26)<br />

(27)


18:20<br />

18:40<br />

Ernst & Young Tower, Foster & Partner, 2007<br />

Open Lucht School, Jan Duiker, 1931<br />

(28)<br />

(29)<br />

63


64<br />

MITTWOCH, 12. MAI 20<strong>10</strong><br />

07:45<br />

08:00<br />

09:30<br />

09:35<br />

<strong>10</strong>:00<br />

<strong>10</strong>:45<br />

11:30<br />

13:40<br />

13:45<br />

13:50<br />

13:55<br />

14:30<br />

15:00<br />

15:45<br />

16:45<br />

ABFAHRT UPTOWN<br />

ABFAHRT DOWNTOWN<br />

ANKUNFT ROTTERDAM<br />

Didden Village, MVRDV, 2007<br />

Parasite Las Palmas, Korteknie Stuhlmacher, 2001<br />

Podium Grotekerkplein, Kempe Thill, 2009<br />

Kunsthalle, OMA Rem Koolhaas, 1992<br />

Lloyd Quartier<br />

Schifffahrt/Transport College,<br />

Neutelings Riedijk, 2005<br />

Jobsveem (Warenhaus),<br />

Mei Architecten en Wessel de Jonge, 2007<br />

Media aan de Maas, Broekbakema, 2007<br />

Van Nelle Fabrik, Brinkmann/Van der Vlugt, 1931<br />

Atelier Kempe Thill, Bürobesichtigung<br />

ABFAHRT ROTTERDAM<br />

ANKUNFT BREDA<br />

(30)<br />

(31)<br />

(32)<br />

(33)<br />

(34)<br />

(35)<br />

(36)<br />

(37)


16:50<br />

17:00<br />

17:15<br />

17:30<br />

17:45<br />

18:00<br />

19:00<br />

Chassé Gelände<br />

Chassé Park Apartements, Xaveer De Geyter, 2001 (38)<br />

Carré, OMA Rem Koolhaas, 2000<br />

(39)<br />

Stadskantoor Breda, Claus en Kaan, 2003 (40)<br />

Chassé Theater, Hermann Hertzberger, 1995 (41)<br />

ABFAHRT BREDA<br />

ANKUNFT AMSTERDAM<br />

65


66<br />

DONNERSTAG, 13. MAI 20<strong>10</strong><br />

07:45<br />

08:00<br />

<strong>10</strong>:00<br />

<strong>10</strong>:05<br />

<strong>10</strong>:<strong>10</strong><br />

<strong>10</strong>:20<br />

<strong>10</strong>:30<br />

11:30<br />

11:35<br />

12:00<br />

14:00<br />

14:30<br />

15:00<br />

15:15<br />

16:15<br />

16:20<br />

17:00<br />

ABFAHRT UPTOWN<br />

ABFAHRT DOWNTOWN<br />

ANKUNFT ANTWERPEN<br />

Museum aan de Stroom, Neutelings Riedijk, 20<strong>10</strong><br />

Wohntürme, Diener & Diener, 20<strong>10</strong><br />

Fragile Lab, Export.Import.Architects, 2009<br />

ABFAHRT ANTWERPEN<br />

ANKUNFT IN GENT<br />

Les Ballets C De La B, Jan de Vylder, 2009<br />

UFO Building, Xaveer de Geyter, 20<strong>10</strong><br />

Economy Building, Xaveer de Geyter, 2006<br />

Sint Lucas Art School, Xaveer de Geyter, 20<strong>10</strong><br />

Bridge an Dike, Geers van Severen, 2008<br />

ABFAHRT GENT<br />

ANKUNFT BRÜSSEL SCHAARBEEK<br />

Sporthalle, dmvA Architecten, 2009<br />

ABFAHRT BRÜSSEL SCHAARBEEK<br />

(42)<br />

(43)<br />

(44)<br />

(45)<br />

(46)<br />

(47)<br />

(48)<br />

(49)<br />

(50)


17:15<br />

17:20<br />

18:00<br />

18:30<br />

19:00<br />

ANKUNFT BRÜSSEL ZENTRUM<br />

Check in Hostel 'Vincent van Gogh-CHAB'<br />

Rue Traversière 8<br />

12<strong>10</strong> Brüssel<br />

Atomium, Andre Waterkeyn/Michel Polak, 1958<br />

Theatre National de la Communaute,<br />

L'Escaut/SCA Architectes Associés/<br />

Atelier Gigogne, 2004<br />

Banque Lambert, Gordon Bunshaft (SOM), 1965<br />

(51)<br />

(52)<br />

(53)<br />

(54)<br />

67


68<br />

FREITAG, 14. MAI 20<strong>10</strong><br />

06:00<br />

08:00<br />

08:05<br />

08:<strong>10</strong><br />

08:45<br />

09:30<br />

09:35<br />

<strong>10</strong>:30<br />

11:30<br />

12:00<br />

13:30<br />

14:30<br />

14:35<br />

15:15<br />

16:15<br />

17:00<br />

23:00<br />

ABFAHRT BRÜSSEL ZENTRUM<br />

ANKUNFT MAASTRICHT<br />

Academy of Arts and Architecture, Wiel Arets, 1993 (55)<br />

Feuerwache, Neutelings Riedijk, 1999<br />

(56)<br />

ABFAHRT MAASTRICHT<br />

ANKUNFT WIJLRE<br />

Hedge House, Wiel Arets, 2001<br />

(57)<br />

ABFAHRT WIJLRE<br />

ANKUNFT KÖLN<br />

Diözesanmuseum Kolumba, Peter Zumthor, 2007 (58)<br />

ABFAHRT KÖLN<br />

ANKUNFT ESSEN<br />

Folkwang Museum, David Chipperfield, 2009 (59)<br />

Zeche Zollverein, OMA Rem Koolhaas, 2008 (60)<br />

Design School, SANAA, 2006<br />

(61)<br />

ABFAHRT ESSEN<br />

ANKUNFT BERLIN


. . .<br />

69


OBJEKTE UND ORTE<br />

71


72<br />

01 EDUCATORIUM<br />

Architekt: OMA, Rem Koolhaas<br />

Realisierung: 1997<br />

Adresse: Leuvenlaan 19, Uithof<br />

3584 CS Utrecht ( NL )<br />

Bus: <strong>10</strong>, 11, 12, 12S, 30, 31, 32, 71,<br />

242, 252<br />

Station: Heidelberglaan<br />

Das in der Mitte des Campus der Universität Utrecht gelegene Gebäude ist bekannt<br />

geworden für den Einsatz des Baustoffs Beton. Die gefaltete Betonkonstruktion<br />

bildet in einer einzigen geschwungenen Bewegung Boden, Wand und<br />

Decke des Educatorium. Der effiziente Einsatz von Beton und Stahlarmierung<br />

ermöglicht es, dass eine 20 cm Betonplatte 21 m überspannt. Bestehend aus<br />

zwei Ebenen, die zusammen eine Outdoor-Plaza, zwei Hörsäle, eine Cafeteria<br />

und eine Prüfeinrichtung bilden, werden alle Ebenen zu einem Raum verbunden.


74<br />

02 MINNEART BUILDING<br />

Architekten: Neutelings Riedijk<br />

Realisierung: 1997<br />

Adresse: Leuvenlaan 4, Uithof<br />

3584 CS Utrecht ( NL )<br />

Bus: <strong>10</strong>, 11, 12, 12S, 30, 31, 32, 71,<br />

242, 252<br />

Station: Heidelberglaan<br />

Das Minnaert Building ist der kommunale Treffpunkt und das Wohnzimmer für<br />

alle Studierenden und Mitarbeiter dieses Teils des Campus und enthält die Zugänge<br />

zum Restaurant, dem Studienzentrum und den Labors. In der eigentlich<br />

im Außenraum gelegenen Halle liegt ein großer Teich. Hier wird zur Kühlung des<br />

Gebäudes das anfallende Regenwasser gesammelt. In dieser Halle konzentriert<br />

sich auch der gesamte Bewegungsraum des Gebäudes. Die Fassade des<br />

Gebäudes ist vollständig mit rot pigmentiertem Spritzbeton verkleidet.


76<br />

03 UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK UTRECHT<br />

Architekt: Wiel Arets<br />

Realisierung: 2004<br />

Adresse: Heidelberglaan 3, Uithof<br />

3584 CS Utrecht ( NL )<br />

Bus: <strong>10</strong>, 11, 12, 12S, 30, 31, 32, 71,<br />

242, 252<br />

Station: Heidelberglaan<br />

Dem Architekten nach ist diese Bibliothek „ein Ort, wo Menschen nicht nur in<br />

einer konzentrierten Art und Weise arbeiten können, sondern sich auch ohne<br />

die Notwendigkeit einer anderen Anregung, mit Ausnahme der Atmosphäre, die<br />

das Gebäude ausstrahlt, treffen können“. Die Buchdepots unterteilen den Raum<br />

in Zonen, die durch Treppen und Anstiege miteinander verbunden werden. Die<br />

Musterung des schwarzen Betons wurde in einem Siebdruckverfahren ebenfalls<br />

auf die doppelt-verglaste Fassade angewandt, um gleichzeitig die Räume zu<br />

verschatten und trotzdem natürliches Licht einzulassen.


78<br />

04 BASKETBAR<br />

Architekt: NL Architects<br />

Realisierung: 2003<br />

Adresse: Genevelaan 9, Uithof<br />

3584 CS Utrecht ( NL )<br />

Bus: <strong>10</strong>, 11, 30, 31, 32, 71, 242,<br />

252, 272, 276<br />

Station: Botanische Tuinen<br />

Die Basketbar besteht aus einem planen Basketballplatz, welcher über einem<br />

großen Kaffeezimmer liegt. Sie ist eine 15 m x15 m große, flache Erweiterung<br />

einer Buchhandlung. Die Basketbar bildete zusammen mit dem Educatorium<br />

von OMA lange Zeit den einzigen Treffpunkt für die Besucher des Campus, bis<br />

die schwarze Bibliothek durch Wiel Arets errichtet wurde.


80<br />

05 VILLA KBWW<br />

Architekten: MVRDV<br />

Realisierung: 1997<br />

Adresse: Koningslaan 124<br />

3981 Utrecht ( NL )<br />

Bus: 3<br />

Station: Adriaen van Ostadelaan<br />

Am Wilhelminapark in Utrecht steht eine außergewöhnliche Villa, die Irritationen<br />

bei Anwohnern und Fachleuten hervorruft. Genau bestimmen lässt sich beim<br />

ersten Hinsehen eigentlich nur der Umriss der flächigen Straßenfassade - ein<br />

klares Rechteck, 12 Meter hoch, gut dreizehn Meter breit. Neben den Glasscheiben<br />

bilden dunkelbraune, mit Phenol getränkte Sperrholzplatten eine<br />

dünne äußere Haut des Baues. Das für 550.000 Gulden erstellte Wohnhaus<br />

ist das Resultat einer ungewöhnlichen Bauaufgabe und eines ungewöhnlichen<br />

Entstehungsprozesses - ein Musterbeispiel des Zusammenwirkens von Bauherrenschaft<br />

und Architekten.


82<br />

06 RIETVELD SCHRÖDER HAUS<br />

Architekt: Gerrit Rietveld<br />

Realisierung: 1924<br />

Adresse: Prins Henrik Laan 50<br />

3512 Utrecht ( NL )<br />

Bus: 3<br />

Station: Adriaen van Ostadelaan<br />

Das Rietveld Schröder Haus ist das einzige Gebäude, welches jemals auf<br />

der Grundlage der architektonischen Prinzipien des De Stijl realisiert wurde.<br />

Typische Merkmale sind die Verwendung der Farben Rot, Blau und Gelb in<br />

Kombination mit Weiß, Grau und Schwarz, die im Inneren eine Einheit formulieren<br />

zwischen freistehenden Möbeln und festen Wandflächen und die Innen und<br />

Außen in Beziehung setzen.


84<br />

07 WOS8<br />

Architekten: NL Architects<br />

Realisierung: 1998<br />

Adresse: Rijksstraatweg 12a<br />

3545 NA Utrecht ( NL )<br />

WOS 8 ist eine Wärme-Übergabestation in Leidsche Rijn, einem erweiter-<br />

ten Kreis der Stadt Utrecht. Die Größe der Station wird durch die funktionale<br />

Dimensionierung des optimierten Rohrsystems im Innern bestimmt. Aufgrund<br />

der internen Organisation ist zum Beispiel an der Südseite nicht die volle Höhe<br />

erforderlich. So waren also einige Manipulationen des Volumens denkbar, einschließlich<br />

der Installation von Klettergriffen, die in Blindenschrift den Text „The<br />

blind facade“ buchstabieren.


86<br />

08 THE WHALE<br />

Architekten: De Architekten Cie<br />

Realisierung: 2000<br />

Adresse: Tindulplein 1<br />

<strong>10</strong>19 MJ Amsterdam ( NL )<br />

Bus: <strong>10</strong><br />

Station: C van Eesterenlaan<br />

‘Der Wal‘ ist einer von drei großen Meteoriten, welche in dem flach bebauten,<br />

hoch verdichteten Wohngebiet auf den Inseln Sporenburg und Borneo in<br />

den östlichen Dockgebieten Amsterdams liegen. Der Block beherbergt 194<br />

Wohnungen und 1<strong>10</strong>0 qm Büro- und Einzelhandelsfläche. Die traditionelle<br />

Blockrandbebauung wurde hier transformiert: Die beiden Enden sind angehoben<br />

und der öffentliche Raum kann darunter hindurchfließen. Im Innern entstand<br />

ein privater Garten. Die Wohnungen werden von Gallerien aus erreicht, die<br />

einmal um die innere Fassade des Blockes laufen.


88<br />

09 REIHENHÄUSER<br />

Architekten: MVRDV<br />

Realisierung: 2000<br />

Adresse: Scheepstimmermanstraat 24<br />

<strong>10</strong>19 MJ Amsterdam ( NL )<br />

Bus: <strong>10</strong><br />

Station: C van Eesterenlaan<br />

Auf dem Baugrundstück 12 wurde ein räumliches Experiment entworfen, das in<br />

die vorgefundene Breite von 5 m und die Tiefe von 18 m passen sollte. Wegen<br />

des schmalen Grundstücks und der Tatsache, dass nur die Hälfte der Breite<br />

ausgenutzt wurde, war das Ergebnis eine private Gasse und das schmalste<br />

vorstellbare Haus mit 2.5 m Breite. Das Grundstück 18 ist ein Gartengrundstück<br />

von 4.2 m x 16 m mit einem 4 m tiefen Garten an der Wasserseite.


90<br />

<strong>10</strong> BRÜCKE SPORENBURG<br />

Architekten: West 8 Architekten<br />

Realisierung: 2000<br />

Adresse: Panamakade 144<br />

<strong>10</strong>19 MJ Amsterdam ( NL )<br />

Bus: <strong>10</strong><br />

Station: C van Eesterenlaan<br />

Drei rote Stahlbrücken überspannen das Wasser zwischen den Wohninseln<br />

Borneo und Sporenburg. Zwei von ihnen haben eine Spannweite von 90 m, die<br />

dritte spannt mit 25 m über den Hafen.


92<br />

11 WOHNUNGSBAU<br />

Architekt: Josep Lluis Mateo<br />

Realisierung: 2000<br />

Adresse: Borneokade 315<br />

<strong>10</strong>19 MJ Amsterdam ( NL )<br />

Bus: <strong>10</strong><br />

Station: C van Eesterenlaan<br />

Das Projekt liegt auf der Spitze der Insel Borneo und ist an drei Seiten von<br />

Wasser umschlossen. Die Appartements bilden einen großen gemeinschaftlichen<br />

Raum, der das gesamte Gelände besetzt. Die Schlafräume und andere<br />

besondere Einrichtungen stehen aus diesem Raum wie kleine Türme heraus.<br />

Licht dringt durch die Zwischenräume, die die hervorstehenden Volumina bis<br />

zum Erdgeschoss freilassen. Das Dach, die Fassade mit der größten Oberfläche,<br />

ist eine zum Teil häusliche zum Teil abstrakte Landschaft. Die vorstehenden<br />

Volumen geben dem Ganzen einen kleinen, fast ländlichen Maßstab.


94<br />

12 SECHS HÄUSER<br />

Architekt: Enrique Miralles<br />

Realisierung: 2000<br />

Adresse: Pompmanstraat 1<br />

<strong>10</strong>19 MJ Amsterdam ( NL )<br />

Bus: <strong>10</strong><br />

Station: C van Eesterenlaan<br />

Die sechs Häuser bilden eine kleine interne Gasse zwischen zwei Straßen auf<br />

der Insel Borneo. Die Häuser stehen sich gegenüber und blicken sich über die<br />

Straße hinweg an.


96<br />

13 BORNEO SLING<br />

Architekten: De Architectengroep<br />

Realisierung: 1999<br />

Adresse: P. Dijstraplein 2<br />

<strong>10</strong>19 MJ Amsterdam ( NL )<br />

Bus: <strong>10</strong><br />

Station: C van Eesterenlaan<br />

Am Kopf einer Reihenhausfolge mit Innenhöfen und einem innenliegenden<br />

Korridor mit Garagen nutzt dieser 3-geschossige Appartementblock das Ende<br />

dieser Tunnelstruktur. Die Enden von Reihenhauszeilen bilden in den Niederlanden<br />

häufige Bauaufgabe. Borneo Sling erfindet eine Lösung für dieses Problem,<br />

indem es das Ende der Reihenhäuser abschneidet und hier drei großräumige<br />

Appartements mit Terrassen ausformuliert. Diese Appartements nehmen ihre<br />

Fassade über die gesamte Breite des Blocks ein mit einem Panorama-Blick<br />

über den IJ. Das verschiedenfarbige Glas exponiert besondere Räume im<br />

Innern des Hauses.


98<br />

14 PIRAEUS<br />

Architekt: Hans Kollhoff<br />

Realisierung: 1994<br />

Adresse: Levantkade 127<br />

<strong>10</strong>19 MJ Amsterdam ( NL )<br />

Bus: <strong>10</strong><br />

Station: C van Eesterenlaan<br />

Dieser Häuserblock misst 170 m x 57 m und beinhaltet 330 Appartements, Einzelhandelsflächen,<br />

eine Tiefgarage und zwei umschlossene öffentliche Räume.<br />

Es wurde um ein Industriegebäude aus dem 19. Jahrhundert herum errichtet,<br />

welches in ein Wohnhaus umgewandelt worden ist. Alle Fassaden sind sehr<br />

unterschiedlich in ihrem Rhythmus, der Detaillierung und der Ausführung der<br />

Öffnungen.


<strong>10</strong>0<br />

15 LLOYD HOTEL & CLU<strong>TU</strong>RELE AMBASSADE<br />

Architekten: MVRDV, Bureau Lakenvelder,<br />

Joep Van Lieshout,<br />

Richard Hutten<br />

Realisierung: 2004<br />

Adresse: Oostelijke Handelskade 34<br />

<strong>10</strong>19 BN Amsterdam ( NL )<br />

Tram: <strong>10</strong>, 26<br />

Station: Rietlandpark<br />

Das Lloyd Hotel liegt zentral in den östlichen Dockgebieten Amsterdams.<br />

Mehrere niederländische Architekten, Designer und Künstler haben dieses Baudenkmal<br />

aus dem Jahr 1921 von einem Gefängnis in ein Hotel umgewandelt.<br />

MVRDV hat die Haupthalle, das Herz des Gebäudes, gestaltet. Hier wurde der<br />

Speisesaal aus der bestehenden Struktur geschnitten. Drei neue Boxen wurden<br />

hängend in die Halle eingefügt. Sie erlauben es, dem Besucher, die gesamte<br />

Höhe des Gebäudes zu erleben.


<strong>10</strong>1


<strong>10</strong>2<br />

16 FLYING PIG DOWNTOWN<br />

Adresse: Nieuwendijk <strong>10</strong>0<br />

<strong>10</strong>12 Amsterdam ( NL )<br />

Tel.: +31 (0) 204 206 822<br />

E-Mail: downtown@flyingpig.nl<br />

Tram: 2, 5, <strong>10</strong>, 13, 17<br />

Station: Martelaarsgracht


17 FLYING PIG UPTOWN<br />

Adresse: Vossiusstraat 46<br />

<strong>10</strong>71 Amsterdam ( NL )<br />

Tel.: +31 (0) 204 004 187<br />

E-Mail: uptown@flyingpig.nl<br />

Tram: 2, 3, 5, 12<br />

Station: van Baerlestraat<br />

<strong>10</strong>3


<strong>10</strong>4<br />

18 DUTCH MEDIA AUTHORITY<br />

Architekt: Koen van Velsen<br />

Realisierung: 1998-2001<br />

Adresse: Hoge Naardeweg 78<br />

1200 BKHilversum ( NL )<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Hilversum Noord<br />

Die Niederländische Medienbehörde (Commissariaat voor de Media) bewahrt<br />

die Regeln, die im Niederländischen Mediengesetz geschrieben stehen. Das<br />

Gebäude für diese Institution steht an einer Böschung zwischen Bäumen an<br />

der Grenze zum Media Park. Die bestehenden Bäume wurden erhalten, einige<br />

von ihnen wachsen durch die überhängende Konstruktion. Die Erschließung<br />

des Innenraumes ist an den Fassaden organisiert, hinter denen sich Korridore<br />

befinden.


<strong>10</strong>5


<strong>10</strong>6<br />

19 VILLA VPRO<br />

Architekten: MVRDV<br />

Realisierung: 1997<br />

Adresse: Sumatralaan 49<br />

1217 GP Hilversum ( NL )<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Hilversum Noord<br />

Die städtebaulichen Beschränkungen des Grundstücks, wie Bebauungsplangrenzen<br />

und maximal erlaubte Höhe der Bebauung, führten zu diesem<br />

kompakten und tiefsten Bürogebäude der Niederlande. Serpentinen ähnliche Innenhöfe<br />

erlauben es, dass der Einfall von natürlichem Licht mit Blicken über die<br />

Umgebung verbunden wird. Das Ergebnis ist ein Großraumbüro, bei welchem<br />

die Grenzen zwischen Innen und Außen verschwimmen. Die versiegelte Natur<br />

wurde durch ein begrüntes Dach ersetzt. Im Innern werden die verschiedenen<br />

Geschosse durch räumliche Schnittstellen wie Rampen, getreppte Böden und<br />

große Stufen miteinander verbunden.


<strong>10</strong>7


<strong>10</strong>8<br />

20 SOUND AND VISION<br />

Architekten: Neutelings Riedijk, Merkx +<br />

Girod Architecten<br />

Realisierung: 2006<br />

Adresse: Sumatralaan 45<br />

1217 GP Hilversum ( NL )<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Hilversum Noord<br />

Der Inhalt des Institute For Sound And Vision ist die audiovisuelle Vergangenheit<br />

der Niederlande, vom zeitlichen Anfang bis zu aktuellen Ereignissen. Der<br />

18 Meter tiefe Graben beherbergt fünf Stockwerke, gefüllt mit Sammlungen<br />

bei optimalen Aufbewahrungsverhältnissen. Über der Erde ist genügend Platz<br />

für die Besuchereinrichtungen, um dort Erfahrungen mit audiovisuellen Medien<br />

machen zu können. Das dritte Element ist das Bürogebäude. Der Entwurf der<br />

Glasfassade stammt aus dem Graphikdesignstudio Jaap Drupsteen. Auf über<br />

2000 speziell entworfene Glaspaneele, wurden 750 Bilder aus dem Film- und<br />

Fernseharchiv des Instituts graviert.


<strong>10</strong>9


1<strong>10</strong><br />

21 DE KUNSTLINIE<br />

Architekten: SANAA<br />

Realisierung: 2006<br />

Adresse: Esplanade 12<br />

1315 TA Almere ( NL )<br />

Bus: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 156,<br />

159, 215<br />

Station: Station Centrum<br />

Von Kazuyo Sejima and Ryue Nishizawa entworfen, am Ufer und teilweise über<br />

dem ‘Weerwater‘ See, der an Almeres Innenstadt grenzt, gelegen, ist das Theater<br />

Teil von Rem Koolhaas’ Masterplan. Zwei große Theater, Büros und eine<br />

kleine Anzahl von Vorstellungs-, Probe-, Administrations- und Versorgungsbereichen<br />

bilden das Raumprogramm. Im ganzen Gebäude sind interessante Lichtsituationen<br />

und Ausblicke zu finden. Schlanke Wände und Decken komplettieren<br />

das Design. Schouwburg Almere und das Kunstencentrum de Kunstlinie teilen<br />

sich denselben Komplex und müssen demnach gleichzeitig und unabhängig<br />

voneinander funktionieren.


111


112<br />

22 LA DEFENSE<br />

Architekten: UNStudio<br />

Realisierung: 2004<br />

Adresse: Willem Dreesweg 14-24<br />

1314 CL Almere ( NL )<br />

Bus: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 156,<br />

159, 215<br />

Station: Station Centrum<br />

Der Bürokomplex La Defense besteht aus zwei Volumina, die einen Innenhof<br />

umschließen. Die Außenfassade reflektiert die urbane Situation mit ihren<br />

silbernen Aluminiumpaneelen, während die Fassaden im Innenhof mit Glasplatten,<br />

denen eine vielfarbige Folie integriert wurde, eine ganz andere Stimmung<br />

erzeugen. Je nach Tageszeit und dem sich damit ändernden Lichteinfallswinkel<br />

werden verschiedene Farben reflektiert, die den Innenhof animieren.


113


114<br />

23 MERCATOR<br />

Architekten: Venhoeven CS<br />

Realisierung: 2006<br />

Adresse: Jan van Galenstraat 315<br />

<strong>10</strong>56 CB Amsterdam ( NL )<br />

Bus: 15, 18, 247, 352, 371, 372, 373<br />

Tram: 7, 13<br />

Station: Mercatorplein<br />

Dieser landschaftlich gestaltete Poolkomplex ist mit mehreren In- und Outdoor-<br />

Pools, einer Sauna, Fitnessräumen, einem Sonnenstudio, einem Restaurant und<br />

einer Bar ausgestattet. Der gesamte Außenbereich wurde mit einem begrünten<br />

Teppich ausgelegt. An der begrünten Fassade wachsen 50 verschiedene<br />

Pflanzen, die in den Jahreszeiten wechseln. In den Aufbau der Fassade wurde<br />

ein automatisch reguliertes Bewässerungs- und Nährstoffsystem integriert.<br />

Zusammen mit dem begrünten Dach geht der Gebäudekomplex damit in den<br />

umgebenden Rembrand Park über.


115


116<br />

24 VINOLY TOWER<br />

Architekt: Rafael Vinoly<br />

Realisierung: 2005<br />

Adresse: Gustav Mahlerlaan 14<br />

<strong>10</strong>82 Amsterdam ( NL )<br />

Metro: 50, 51<br />

Station: Zuid<br />

Der Vinoly Tower gehört zum Mahler 4 Komplex in Amsterdam Zuid. Die Konstruktion<br />

dieses 91 m hohen Hochhauses besteht aus Stahl mit einem Kern<br />

aus bewehrtem Stahl. Die Fluchttreppen des Hauses sind als Abdruck aus der<br />

Fassade herausgearbeitet. Diese wird durch auffällige Profile gegliedert.


117


118<br />

25 MAHLER 4 BLOCK 5<br />

Architekt: Toyo Ito<br />

Realisierung: 2005<br />

Adresse: Gustav Mahlerlaan<br />

<strong>10</strong>82 Amsterdam ( NL )<br />

Metro: 50, 51<br />

Station: Zuid<br />

Der Toyo Ito Tower wird durch eine Fassade aus abwechselnden Glas- und<br />

Steinbändern horizontal gegliedert. In diese Struktur sind große „Fenster“<br />

geschnitten. Diese Leerräume holen das Außen in das Innere des Gebäudes<br />

versorgen es und mit Licht und Freiraum.


119


120<br />

26 MAHLER 4 TOWER<br />

Architekt: Erick van Egeraat<br />

Realisierung: 2005<br />

Adresse: Gustav Mahlerlaan<br />

<strong>10</strong>82 Amsterdam ( NL )<br />

Metro: 50, 51<br />

Station: Zuid<br />

Dieses Hochhaus integriert Büro, Einzelhandelsflächen, Wohnungen und<br />

öffentliche Räume. Seine Fassade ist in drei Bereiche horizontal gegliedert. In<br />

den unteren Geschossen erlaubt eine transparente Fassade die Kommunikation<br />

mit dem Außenraum. In den oberen Geschossen ermöglicht eine steinerne<br />

Lochfassade verschiedene Durch- und Ausblicke. Zwischen ihnen vermittelt<br />

eine Konstruktion aus bedrucktem Glas und Aluminiumpaneelen.


121


122<br />

27 MAHLER 4 OFFICE<br />

Architekten: UNStudio<br />

Realisierung: 2004<br />

Adresse: Gustav Mahlerlaan<br />

<strong>10</strong>82 Amsterdam ( NL )<br />

Metro: 50, 51<br />

Station: Zuid<br />

Um den Planungsbedingungen und den pragmatischen Erfordernissen nach<br />

flexiblen Büroräumen gerecht zu werden, wurden innere Leerräume strategisch<br />

positioniert um Tageslichteinfall, direkte Blicke und eine optimierte Büroumgebung<br />

zu berücksichtigen. Die horizontale Gliederung der Fassade spiegelt die<br />

innere Organisation wider.


123


124<br />

28 ERNST & YOUNG TOWER<br />

Architekten: Foster & Partner<br />

Realisierung: 2007<br />

Adresse: Antonio Vivaldistraat 150<br />

<strong>10</strong>83 Amsterdam ( NL )<br />

Metro: 50,51<br />

Station: Rai<br />

Die Fassade besteht aus einem strukturellen Diagonalraster, welches mit<br />

silbernen Aluminiumpaneelen verkleidet ist. Diese setzen sich von den dunkel<br />

glasierten Fassadenpaneelen ab, die die Unterteilung in einzelne Geschosse<br />

aufheben.


125


126<br />

29 OPEN LUCHT SCHOOL<br />

Architekt: Jan Duiker<br />

Realisierung: 1932<br />

Adresse: Cliostraat 40<br />

<strong>10</strong>83 Amsterdam ( NL )<br />

Tram: 24<br />

Station: Minervaplein<br />

Die Eerste Openluchtschool (Erste Freiluft Schule) in Amsterdam ist ein Beispiel<br />

für die moderne Architektur der niederländischen „Nieuwe Zakelijkheid“ (Neue<br />

Sachlichkeit). Johannes Duiker entwarf ein Gebäude aus Beton und Stahl,<br />

welches dank seines weiß gestrichenen Tragwerks stolz seine glasfreien Ecken<br />

zeigt. Die Schule selbst ist ein einfacher Kubus, der in einem Winkel von 45<br />

Grad zu dem Block, in dessen Hof die Schule steht, verdreht worden ist.


127


128<br />

30 DIDDEN VILLAGE<br />

Architekten: MVRDV<br />

Realisierung: 2007<br />

Adresse: Beatrijstraat 71<br />

3021 Rotterdam (NL)<br />

Tram: 21, 23<br />

Station: 1E Middellandstraat<br />

Die erste Realisierung MVRDV's in ihrer Heimatstadt Rotterdam ist eine Dachgeschosserweiterung.<br />

Auf einem existierenden Haus und einem Atelier sind<br />

die Schlafräume als separate Häuser voneinander getrennt gebaut, so dass<br />

die Privatsphäre eines jeden Familienmitgliedes gewahrt wird. Die Häuser sind<br />

so verteilt, dass sich eine Serie von Plätzen, Gassen und Straßen als eine Art<br />

‘Mini-Stadt‘ herausbilden. Blindfenster umschließen das Didden Village. Bäume,<br />

Tische und Freiluftduschen optimieren das Leben auf dem Dach. Alle Außenelemente,<br />

Fassaden und das Dach sind mit einer blauen Polyurethanschicht<br />

überzogen.


129


130<br />

31 PARASITE LAS PALMAS<br />

Architekten: Korteknie Stuhlmacher<br />

Realisierung: 2001<br />

Adresse: Wilhelminakade 66<br />

3072 Rotterdam (NL)<br />

Tram: 20, 23, 25<br />

Bus: 60<br />

Station: Wilhelminaplein<br />

Das grüne Objekt entstand im Rahmen eines Ausstellungsprojektes, mit dem<br />

die Vereinigung ‘Parasite‘ ein umfassendes architektonisches Konzept ins Rollen<br />

brachte. Dessen Ziel war es, leichte, vorgefertigte Bausysteme für temporäre<br />

Nutzungen anzubieten, als Alternative zur Fertigung standardisierter Einfamilienhäuser<br />

im industriellen Maßstab. ‘Para-Sites‘ steht als Kürzel für ‘Prototypes<br />

for Advanced Ready-made Amphibious Small-scale Individual Temporary<br />

Ecological houses‘. Im Rahmen dieses Projektes erhält der Ausdruck doppelte<br />

Bedeutung: nicht nur benutzt der Prototyp das Gebäude als Träger, dem er wie<br />

ein Parasit aufsitzt, sondern er siedelt sich auch in Nebengeländen an.


131


132<br />

32 PODIUM GROTEKERKPLEIN<br />

Architekten: Kempe Thill<br />

Realisierung: 2009<br />

Adresse: Grotekerkplein<br />

3011 GC Rotterdam (NL)<br />

Tram: 21<br />

Bus: 32, 46, 48<br />

Station: Keizerstraat<br />

Zwischen der gotischen Sint Laurenskerk und dem Delftsevaart Canal gelegen,<br />

spielt der Platz trotz seiner zentralen Lage bisher kaum eine Rolle im Stadtleben,<br />

da keine Einkaufsstraßen ihn an den Rest des öffentlichen Raumes anschließen<br />

und nur wenige Gebäude ihm direkt in ihrer Orientierung zugewandt sind. Deswegen<br />

entstand die Idee, den Platz sowohl programmatisch als auch räumlich<br />

durch die Konstruktion eines kleinen Theaterpavillions zu aktivieren, um das<br />

Vakuum im städtischen Gewebe zu füllen. Eine 40m lange Struktur separiert<br />

den Platz vom Kanal und erhebt sich als städtische Bühne über dem Platz.


133


134<br />

33 KUNSTHALLE<br />

Architekt: OMA Rem Koolhaas<br />

Realisierung: 1992<br />

Adresse: Westzeedijk 341<br />

3015 AA Rotterdam (NL)<br />

Tram: 8<br />

Station: Kievitslaan<br />

In der Kunsthalle wird Kultur im weitesten Sinne ausgestellt, von alter bis zu<br />

neuer Kunst, von Design zur Fotografie. Das Grundstück befand sich in einem<br />

zweiseitigen Zustand: Die südliche Kante wird von dem auf einem Deich liegenden<br />

Maasboulevard begrenzt. Die nördliche Seite, ein Stockwerk tiefer, blickt<br />

auf den Museumspark. Die Verbindung dieser Teile würde das Grundstück vierteilen.<br />

Die Herausforderung war es, ein Museum mit vier autonomen Bereichen<br />

zu entwerfen. Es entstand eine Folge von unterschiedlichsten Raumerfahrungen,<br />

die dennoch einen durchgängigen Umlauf formen.


135


136<br />

34 SCHIFFAHRT/TRANSPORT COLLEGE<br />

Architekten: Neutelings Riedijk<br />

Realisierung: 2005<br />

Adresse: Lloydstraat 300<br />

3024 EA Rotterdam (NL)<br />

Tram: 8<br />

Station: Pieter de Hoochweg<br />

Der 70 m hohe Turm besteht aus einem gemischten Programm aus Lehrräumen,<br />

Büros und öffentlichen Funktionen. Ein Weg aus Rolltreppen verbindet die<br />

verschiedenen Einrichtungen von der Lobby bis hoch zur Spitze. Das niedrige<br />

Gebäude enthält besondere Einrichtungen wie Simulatorenräume, Restaurants,<br />

ein Medienzentrum, ein Sportzentrum und Arbeitsräume. Der überhängende<br />

Konferenzsaal überblickt den Hafen von Rotterdam, die getreppte Mensa am<br />

Boden die Maas.


137


138<br />

35 JOBSVEEM (WARENHAUS)<br />

Architekten: Mei Architecten<br />

Wessel de Jonge<br />

Realisierung: 2007<br />

Adresse: Lloydstraat 138<br />

3024 EA Rotterdam (NL)<br />

Tram: 8<br />

Station: Pieter de Hoochweg<br />

Das ehemalige Warenhaus und Baudenkmal Jobsveem wurde von Mei Architekten<br />

umgebaut. Um die Waren vor zu viel Tageslicht, Regen und Wind zu<br />

schützen, richtete sich das Gebäude früher nach innen und schützte sich mit<br />

kleinen Fenstern nach außen. Dennoch wurden für damalige Verhältnisse modernste<br />

Konstruktionsmethoden angewendet, um 130 m lange und 25 m breite<br />

Geschossplatten auf Gusseisenstützen von verschiedener Höhe zu errichten.<br />

Der Umbau dieses Baudenkmals in Appartements und Einzelhandelsflächen<br />

erforderte, Licht in das Gebäude zu bringen. Drei große verglaste Atrien verstärken<br />

die denkmalgeschützten Bauteile, welche sorgsam restauriert wurden.


139


140<br />

36 MEDIA AAN DE MAAS<br />

Architekten: Broekbakema<br />

Realisierung: 2007<br />

Adresse: Lloydstraat 129<br />

3024 EA Rotterdam (NL)<br />

Tram: 8<br />

Station: Pieter de Hoochweg<br />

Die ehemalige nautische Fachhochschule beherbergt nun Gebäude der Kommunikation<br />

& Multimedia Design Akademie. Das Entwurfskonzept berücksichtigt<br />

Bauaufgabe – Klassenstudium gegen Individualstudium. Die Klassenräume befinden<br />

sich in der nautischen Hochschule. Individuelles Lernen und Forschung<br />

findet in einer in der ‘Sterrenwacht‘, die ehemalige Sporthalle der Hochschule,<br />

gelegenen Studierlandschaft statt. Die beiden freistehenden Gebäude werden<br />

durch eine Glasdach verbunden, welches ein Atrium bildet – das Herz der<br />

Schule. Dieses Herz stellt die Versorgungseinrichtungen bereit und verbindet<br />

das Baudenkmal auf organische Weise mit der Studierlandschaft.


141


142<br />

37 VAN NELLE FABRIK<br />

Architekten: Brinkmann<br />

Van der Vlugt<br />

Realisierung: 1931<br />

Adresse: Van Nelleweg 1<br />

3044 BC Rotterdam (NL)<br />

Tram: 8<br />

Station: Spartastraat<br />

Die Van-Nelle-Fabrik ist ein Gebäude von kulturellem und historischem Wert, mit<br />

dem Status eines staatlich geschützten Denkmals und steht auf der UNESCO-<br />

Liste des Welterbes. Seit vielen Jahren waren diese Bauten Fabriken zur Herstellung<br />

von Kaffee, Tee und Tabak. Mitte der 1990er Jahre wurden die Fabriken<br />

geschlossen und Sanierungsarbeiten begonnen. Heute beherbergen sie Büround<br />

Geschäftsräumlichkeiten, Arbeitsbereiche für den kreativen Sektor, daher<br />

der heutige Name: Design Factory.


143


144<br />

38 CHASSE PARK APARTEMENTS<br />

Architekt: Xaveer de Geyter<br />

Realisierung: 2001<br />

Adresse: Nonneveld 29<br />

4811 HN Breda (NL)<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Breda<br />

Auf einem ehemaligen Militärgelände in der Nähe zu Stadtzentrum gelegen, sind<br />

die Chasse Park Appartements eine Reihe von Hochhäusern, die durch ihre<br />

Orientierung und einzigartigen Ansichten die Blicke und den freien Raum betonen.<br />

Die Türme scheinen, als wären sie zufällig auf dem Grundstück verteilt. Auf<br />

Grund der hohen Dichte der Wohntürme konnte der ursprüngliche Grünraum<br />

zu großen Teilen bewahrt werden. Dem Zwischenraum kommt ein wichtige<br />

Funktion zu: Die ganze unterschiedliche Architektur wird durch den Außenraum<br />

verbunden. Kein Appartement hat seinen eigenen Garten, aber jedes hat eine<br />

Veranda mit Sonnenlicht.


145


146<br />

39 CARRE<br />

Architekt: OMA Rem Koolhaas<br />

Realisierung: 2000<br />

Adresse: Nonneveld 29<br />

4811 HN Breda (NL)<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Breda<br />

Das <strong>10</strong> Stockwerk hohe Carré wurde als ein kompakter Block entworfen. Dieser<br />

besteht aus weiteren dicht gestapelten Blöcken. Das Gebäude selbst steht auf<br />

einem Podest, welches die Stellplätze für die Bewohner des Carrés enthält. Die<br />

Erschließung wird durch drei Treppen- und Aufzugstrakte gewährleistet, welche<br />

über den Innenhof erreicht werden können. Das gesamte Carré ist mit Holz<br />

bekleidet. Die Galerien des Gebäudes werden von frei gesetzten Glasplatten vor<br />

dem Wetter geschützt. Jedes Appartement hat einen Balkon mit Sonnenschutzelementen<br />

aus gestreckten Aluminiumblechen in einem Aluminiumrahmen.


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40 STADSKANTOOR BREDA<br />

Architekten: Claus en Kaan<br />

Realisierung: 2003<br />

Adresse: Coulissen 87<br />

4811 HN Breda (NL)<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Breda<br />

Das Stadskantoor, ein angehobener schwarzer Riegel, bildet einen Teil der Neuentwicklung<br />

des Chassé Industriegeländes in Breda. Das Gebäude wurde auf<br />

Stützen gehoben um den das Chassé Theater beliefernden Lieferwagen Raum<br />

zum Umkehren zu geben und den Autos die Zufahrt zur Tiefgarage zu ermöglichen.<br />

Die Südansicht besteht aus sich abwechselnden Glas- und Stahlbändern.<br />

Auf der Nordseite gibt es große Fenster, welche mit jedem Geschoss kleiner<br />

werden, um einen konstanten Lichteinfall zu erreichen.


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150<br />

41 CHASSE THEATER<br />

Architekt: Hermann Hertzberger<br />

Realisierung: 1995<br />

Adresse: Claudius Prinsenlaan 8<br />

4811 HN Breda (NL)<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Breda<br />

Bredas neues Stadttheater liegt in der Peripherie der Altstadt. Es gibt drei<br />

Aufführungssäle, einen großen Saal mit 1200 Sitzen, einen mittelgroßen Saal mit<br />

500 Sitzen und eine Kleinkunstbühne. Zusätzlich zu diesen gibt es noch zwei<br />

Filmtheater. Der Grundriss ist so organisiert, dass er den Anforderungen des<br />

Theaterbetriebs gerecht wird. So sind die Enden aller Bühnen auf einen zentralen<br />

Backstage-Bereich ausgerichtet, in welchem sich die Umkleiden und die<br />

Laderampen für die Bühnenkulissen befinden. Der ganze Komplex liegt unter<br />

einem geschwungenen, über dem Gebäude wie ein Tuch liegenden Dach.


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152<br />

42 MUSEUM AAN DE STROM<br />

Architekten: Neutelings Riedijk<br />

Realisierung: 20<strong>10</strong><br />

Adresse: Niuewpoortkaai<br />

2000 HN Antwerpen (BE)<br />

Tram: 4, 7<br />

Station: Sint-Pietersvliet<br />

Das MAS (Museum aan de Stroom) befindet sich auf einer Insel (het Eilandje) im<br />

Herzen des alten Hafens in der Nähe des Zentrums. Es wird drei verschiedene<br />

Ausstellungen beherbergen: das Volkskundemuseum, das National Maritime<br />

Museum und Het Vleeshuis. Das neue Museum belegte den ersten Platz eines<br />

freien Architekturwettbewerbes. Es ist ein 60 Meter hoher Turm mit gestapelten<br />

Ausstellungsebenen auf zehn Stockwerken. Das Konzept der Stapelung bezieht<br />

sich auf die alten Warenhäuser, in denen Waren verpackt und gestapelt wurden.


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43 WOHNTÜRME<br />

Architekten: Diener & Diener<br />

Realisierung: 20<strong>10</strong><br />

Adresse: Kattendijkdock Westkaai 40<br />

2000 Antwerpen (BE)<br />

Tram: 4, 7<br />

Station: Sint-Pietersvliet<br />

Diener + Diener Architekten realisierten diese beiden Wohntürme als ersten<br />

Baustein einer Revitalisierungsmaßnahme der weiträumigen Antwerpener Industrie-<br />

und Hafenanlagen. Vier weitere Türme nach Plänen von David Chipperfield<br />

und Gigon/Guyer sollen folgen. Beide Türme wurden mit einer Fassade aus<br />

industriell hergestelltem Gussglas und dahinter liegendem in Gold oder Silber<br />

eloxiertem Aluminium errichtet, welches mit jeder Tageszeit und jeder Wetterlage<br />

Farbe und Stimmung von stumpfem Grau und Wassergrün zu Bernstein<br />

und glitzerndem Gold wechselt.


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44 FRAGILE LAB<br />

Architekten: Export.Import.Architects<br />

Realisierung: 2009<br />

Adresse: Kammenstraat 47<br />

2000 Antwerpen (BE)<br />

Tram: 4, 8<br />

Station: Kammenstraat/T.Van Rijswijck<br />

plaats<br />

Das Fragile Lab besteht aus vier Teilen: Einem gewerblichen Ausstellungsraum,<br />

Lagerräumen, Büros und einer Maisonettewohnung. Das Gebäude wird geprägt<br />

durch sein leichtes Tragwerk, welches große verglaste Flächen und schräge<br />

Stützen aufweist. Das Ziel der Architekten war es, das Gebäude zerbrechlich<br />

aussehen zu lassen. Dies wird weiter durch die vielen Winkel und den lichten<br />

Innenraum verstärkt. Im Innern verbindet eine Grüne Wand auf der vollen Länge<br />

des Gebäudes die einzelnen Geschosse miteinander.


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45 LES BALLETS C DE LA B<br />

Architekt: Jan de Vylder<br />

Realisierung: 2009<br />

Adresse: Bijlokekaai 1<br />

9000 Gent (BE)<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Gent-Sint-Pieters<br />

In Gent haben Jan De Vylder Architecten eine Produktionsstätte für die ‘Dance<br />

Company Les Ballets C de la B‘ und das ‘Musical Theatre LOD‘ entworfen.<br />

Das Resultat sind zwei befremdende Konstruktionen, Rücken an Rücken, als wären<br />

sie auseinandergezogen worden, jedoch zueinander in einer Blickbeziehung<br />

stehend. Die Architekten planten drei Gebäude mit jeweils einem Veranstaltungsort.<br />

Bemerkenswert sind die Fassaden, die an den Stirnseiten komplett transparent<br />

sind, während der Rest des Gebäudes in graue Schieferplatten gehüllt ist.<br />

Die Glasfassaden zeigen nicht nur die Funktion des Gebäudes, sondern auch<br />

seine konstruktiven Elemente.


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46 UFO BUILDING<br />

Architekt: Xaver de Geyter<br />

Realisierung: 20<strong>10</strong><br />

Adresse: Sint-Pietersniuewstraat 33<br />

9000 Gent (BE)<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Gent-Zuid<br />

Das zentrale Grundstück auf dem Campus der Universität streckt sich 800 m<br />

entlang des Schelde Flusses auf der einen und entlang einer höheren Straße auf<br />

der anderen Seite. Ein neues Raumprogramm und eine Verbindung über einen<br />

halb öffentlichen historischen Pfad wurden geschaffen. Dieser verbindet alle Gebäude<br />

und eine Serie von Gärten und Plätzen. Das UFO beinhaltet Büroräume,<br />

Labore und ein Auditorium mit <strong>10</strong>00 Sitzen. Das Volumen des Auditoriums ist<br />

ein eine geschlossene Betonbox innerhalb eines einfachen Glasgebäudes.


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47 ECONOMY BUILDING<br />

Architekt: Xaver de Geyter<br />

Realisierung: 2006<br />

Adresse: Tweekerkenstraat 2<br />

9000 Gent (BE)<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Gent-Zuid<br />

Der Campuspfad, welcher das Gebäude kreuzt, die Topographie, das in<br />

der Nähe stehende Economic Gebäude und das neue Programm erzeugen<br />

die Form des Baukörpers. Der Pfad führt von der Straße auf das Dach des<br />

bestehenden Gebäudes zu. Die gesamten vertikalen Erschließungsschächte<br />

des neuen Gebäudes liegen auf der einen Seite, während auf der anderen Seite<br />

ein zweigeschossiges Foyer vom Pfad aus betreten werden kann. Im höchsten<br />

Geschoss liegt eine Bibliothek, die um einen Innenhof herum organisiert ist.<br />

Die vordere und die hintere Fassade bestehen aus Glas und neigen sich nach<br />

außen.


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48 SINT LUCAS ART SCHOOL<br />

Architekt: Xaver de Geyter<br />

Realisierung: 20<strong>10</strong><br />

Adresse: Zwartezusterstraat 34<br />

9000 Gent (BE)<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Gent-Sint-Pieters<br />

Das Arbeitsraumgebäude ist eine eigenständige Form die auf dem Aufeinander-<br />

setzen von horizontalen, abwechselnd opaken und transluzenten Volumen basiert.<br />

Gleichzeitig wurde es von seinem Programm, den städtebaulichen Regeln<br />

und durch seinen Kontext geformt. Es ist ein irregulärer Stapel aus regulären<br />

massiven Volumen mit dazwischenlegenden transluzenten Teilen, welche den<br />

Arbeitsplätzen Licht geben.


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49 BRIDGE AND DIKE<br />

Architekten: Kersten Geers<br />

David van Severen<br />

Realisierung: 2008<br />

Adresse: Ketelvest<br />

9000 Gent (BE)<br />

Bahn: Nederlandse Spoorwegen<br />

Station: Gent-Sint-Pieters<br />

Die geplante Brücke verschafft der Handelsbörse in Gent eine Zugänglichkeit<br />

von der anderen Seite des Flusses. Die Bodenplatte und die Geländer sind dabei<br />

die entscheidenen Elemente des Entwurfes und bestehen beide aus einer auf<br />

Lücke gesetzten Holzlattung. Die Anordnung von Bodenplatten und Geländer<br />

ist so gewählt, daß sich ein ungewöhnliches Spiel mit der Perspektive und den<br />

Dimensionen von darauf befindlichen Personen ergibt.


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50 SPORTHALLE<br />

Architekten: DMVA Architekten<br />

Realisierung: 2009<br />

Adresse: Charles Gilisquetlaan 34<br />

<strong>10</strong>30 Schaarbeck (BE)<br />

Tram: 23, 24<br />

Station: Chazal<br />

Das Grundstück liegt als eine grüne Lunge im urbanen Kontext. Der Campus<br />

wird geprägt durch seine großen Unterschiede in den Gebäudehöhen und seiner<br />

Vielfalt an Gebäuden und Pavillions. Der Morphologie des Gebietes folgend<br />

wurde die Sporthalle als ein eigenständiges Objekt in das Gelände eingefügt.<br />

Die neue Sporthalle schafft einen harmonischen Übergang zwischen dem<br />

Hauptgebäude und der kleinmaßstäblichen Krankenschwesternschule. Das<br />

sonst geschlossene Gebäude manifestiert sich nach Außen als ein animierendes<br />

Gebäude. Die inneren Spielfelder werden nach außen an die Wände projiziert.


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51 HOSTEL VINCENT VAN GOGH - CHAB<br />

Adresse: Rue Traversière<br />

<strong>10</strong>12 Brüssel ( BE )<br />

Tel.: +32 02 217 01 58<br />

E-Mail: info@chab.be<br />

Bus: 61<br />

Station: Traversière


52 ATOMIUM<br />

Architekten: Andre Waterkeyn<br />

Michel Polak<br />

Realisierung: 1958<br />

Adresse: Atomium Square 1<br />

<strong>10</strong>00 Brüssel (BE)<br />

Tram: 19, 51<br />

Station: Centenaire<br />

Das Bauwerk, anfangs mit einer Aluminiumhaut überzogen, stellt mit Hilfe von<br />

neun Atomen die kubisch-raumzentrierte Elementarzelle einer Eisen-Kristallstruktur<br />

in 165-Milliarden-facher Vergrößerung dar. Es ist <strong>10</strong>2 Meter hoch und<br />

besteht aus neun Kugeln von jeweils 18 Meter Durchmesser, von denen sechs<br />

begehbar sind. Die Kugeln verbinden 23 Meter lange Röhren mit einem Durchmesser<br />

von 3,3 Metern. Durch sie führen teilweise Rolltreppen. Im mittleren<br />

Rohr der etwa 2.400 Tonnen schweren Konstruktion befindet sich ein Aufzug.<br />

Im Zuge der Renovierung 2004, wurden die Außenpaneele durch Edelstahl<br />

ersetzt.<br />

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53 THEATRE NATIONAL DE LA COMMUNAUTE<br />

Architekten: L'Escaut<br />

SCA Architects<br />

Atelier Gigogne<br />

Realisierung: 2004<br />

Adresse: Boulevard Emile Jacqmain 111<br />

<strong>10</strong>00 Brüssel (BE)<br />

Tram: 3, 4, 31, 32, 33<br />

Station: Rogier<br />

Das Ziel des Theatre National war es, die sich ändernden Identitäten des<br />

zeitgenössischen Theaters mit der Sichtbarkeit des Grundstückes in Brüssel<br />

zu verbinden und so den Künstlern ein flexibles Werkzeug an die Hand zu<br />

geben, mit welchem sie arbeiten können. Die begrenzte Grundstücksgröße<br />

und die Grenzen des Budgets führten zu einem sehr kompakten Gebäude. Die<br />

drei Aufführungsräume sind ineinander verschachtelt und jeder hat einen sehr<br />

unterschiedlichen Charakter. In seinem klassischen urbanen Kontext vermittelt<br />

die teils transparente, teils opake Fassade zwischen dem Neubeau und der<br />

Umgebung.


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54 BANQUE LAMBERT<br />

Architekt: Gordon Bunshaft (SOM)<br />

Realisierung: 1965<br />

Adresse: Avenue Marnix 2<br />

<strong>10</strong>00 Brüssel (BE)<br />

Metro: 2, 6<br />

Station: Trone<br />

Frühe Werke Bunshafts wurden stark von Ludwig Mies van der Rohe und Le<br />

Corbusier beeinflusst. Das mit Abstand bekannteste Projekt von Bunshaft ist<br />

das Lever House in New York, ein Hochhaus, das die Büros des Hygienemittelhersteller<br />

Lever Brothers beheimatet. Das Projekt Banque Lambert wurde 1965<br />

fertig gestellt.


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55 ACADEMY OF ARTS AND ARCHITEC<strong>TU</strong>RE<br />

Architekt: Wiel Arets<br />

Realisierung: 1993<br />

Adresse: Brusselsestraat 89<br />

6211 Maastricht (NL)<br />

Bus: 3, <strong>10</strong>, 34<br />

Station: Kommel<br />

Als Erweiterung zur bestehenden Rijkshogeschool bietet sie neue Räume für<br />

die School of Visual Arts and Architectural Design. Das Gebäude ist ein Einschnitt<br />

in den Körper der Stadt, ein vollständig neuer und fremder Organismus,<br />

der in den städtischen Kontext einfällt. Dennoch verhält es sich zurückhaltend<br />

und getarnt gegenüber der Stadt und bildet einen umschlossenen öffentlichen<br />

Raum, welcher einen intimen und von den städtischen Aktivitäten abgesonderten<br />

Ort schafft. Zur Bauaufgabe gehörte es auch, ein altes angrenzendes<br />

Gebäude zu sanieren. Im neuen Gebäudeteil befindet sich ein Hörsaal, eine<br />

Bibliothek, ein Austellungsraum, eine Bar und ein Dachgarten.


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56 FIRE STATION<br />

Architekten: Neutelings Riedijk<br />

Realisierung: 1999<br />

Adresse: Willem Alexanderweg <strong>10</strong>1<br />

6222 Maastricht (NL)<br />

Bus: 7<br />

Station: Korvetweg<br />

Die Station besteht aus drei Hauptelementen: die Garage mit den Arbeitsräumen<br />

und Lagerflächen, die Wohn- und Schlafquartiere für das Einsatzteam<br />

und ein Bürobereich. Die Arbeitsräume und Lagerräume sind in Reihe an der<br />

Rückseite des Gebäudes zusammengefasst, wo sie geschickt zu der Garage,<br />

dem Trainingfeld und dem Versorgungsbereich platziert wurden. Die Schlafräume<br />

befinden sich im ersten Stock auf der ruhigeren Seite des Gebäudes. Das<br />

obere Stockwerk ist U-förmig, mit einem Weg um den Dachgarten. Die Schutzund<br />

Einsatzsbüros befinden sich auf der Nord, der Verwaltungsflügel auf der<br />

Westseite.


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57 HEDGE HOUSE<br />

Architekt: Wiel Arets<br />

Realisierung: 2001<br />

Adresse: Kasteel Wijlreweg 1<br />

6321 Wijlre (NL)<br />

Bus: 40, 49<br />

Station: Brouwerij<br />

Kunst als ein Teil des Lebens ist eines der Hauptziele für dieses kleine Haus in<br />

einem Lustgarten aus dem 17. Jahrhundert. Es vereint scheinbar unvereinbare<br />

Programme: Einen Hühnerstall, einen Werkzeugschuppen, ein Wohnzimmer<br />

und einen Raum für Kunst. Das Haus entfaltet sich in die Räume des Gartens,<br />

die von Hecken umschlossen werden. Dabei werden neue Außenräume zwischen<br />

den Hecken und den Außenwänden des Hauses geschaffen. Der Weg<br />

der Kunstausstellung wird durch seiner zwei Ein- und Ausgänge zu einem Teil<br />

der gesamten Durchwegung des Parks.


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58 DIÖZESANMUSEUM KOLUMBA<br />

Architekt: Peter Zumthor<br />

Realisierung: 2007<br />

Adresse: Kolumbastraße 4<br />

50667 Köln (DE)<br />

U-Bahn: 3, 4<br />

Station: Appellhofplatz<br />

Die Kolumba ist das Kunstmuseum des Kölner Erzbistums. Die Exponate stam-<br />

men aus der Zeit der Spätantike bis zur Gegenwart. Die Architektur kombiniert<br />

die Ruinen der spätgotischen Kirche St. Kolumba, die Kapelle “Madonna in den<br />

Trümmern”, die archäologische Ausgrabung (1973-76), und das neue Gebäude.<br />

Das Kirchengelände mit der Ruine galt den Kölnern als Mahnmal des letzten<br />

Weltkrieges.


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59 FOLKWANG MUSEUM<br />

Architekt: David Chipperfield<br />

Realisierung: 2009<br />

Adresse: Museumsplatz 1<br />

45128 Essen (DE)<br />

Tram: <strong>10</strong>1, <strong>10</strong>7<br />

Station: Philharmonie/Saalbau<br />

Der Neubau von David Chipperfield ergänzt den 1956 bis 1960 von Erich<br />

Hösterey, Werner Kreutzberger und Horst Loy errichteten Altbau. Er bildet ein<br />

zum alten Museum eigenständiges aus sechs Baukörpern und vier Innenhöfen,<br />

Gärten und Wandelhallen bestehendes Ensemble. Das Museum wird über<br />

eine großzügige Freitreppe betreten, die in einem offenen Innenhof endet. Die<br />

öffentlichen Räume des Museums befinden sich auf einer Ebene mit den alten<br />

Ausstellungsräumen. Die Eingeschossigkeit des Baus ermöglicht eine Belichtung<br />

der Ausstellungsräume ausschließlich durch Oberlichter.


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60 ZECHE ZOLLVEREIN<br />

Architekt: OMA Rem Koolhaas<br />

Realisierung: 2008<br />

Adresse: Gelsenkirchener Straße 181<br />

45309 Essen (DE)<br />

Tram: <strong>10</strong>7<br />

Station: Zollverein<br />

Das Museumsgebäude der Kohlenwäsche ist mit 90 m Länge, 30 m Breite und<br />

40 m Höhe das größte Bauwerk der Zeche Zollverein. Es war für die Sortierung<br />

und Klassifizierung der Kohle zuständig. Das Gebäude der Kohlenwäsche wurde<br />

von Rem Koolhaas mit Heinrich Böll Architekten denkmalgerecht umgestaltet.<br />

Dem ehemaligen Produktionsfluss der Kohlenwäsche folgend wird das neue<br />

Ruhrmuseum von oben nach unten erschlossen. Hierzu wurden zwei riesige<br />

Rolltreppen außerhalb des Gebäudes montiert, die die Besucher auf die 24 m<br />

hoch gelegene Eingangsplattform tragen.


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61 DESIGN SCHOOL<br />

Architekt: Sanaa<br />

Realisierung: 2006<br />

Adresse: Gelsenkirchener Straße 209<br />

45309 Essen (DE)<br />

Tram: <strong>10</strong>7<br />

Station: Zollverein<br />

Der scharfkantige hellgraue 34m hohe Kubus sieht stark und leicht zugleich<br />

aus. Das formal geschlossene Erscheinungsbild wird durch die unregelmäßige<br />

Verteilung von unterschiedlich großen Fenstern durchbrochen. Der Kubus umfasst<br />

vier Stockwerke und einen Dachgarten von unterschiedlichen Raumhöhen.<br />

Es gibt nur wenige tragende Strukturen; die gesamte Haustechnik, wie zum<br />

Beispiel eine wärmeaktive Fassade, befinden sich in den dünnen Außenwänden.


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KARTEN<br />

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EPILOG<br />

Jean Baudrillard: Hat <strong>Berlin</strong> für dich eine besondere Bedeutung im aktuellen<br />

Europa?<br />

Jean Nouvel: Das Schicksal <strong>Berlin</strong>s ist mit diesem Jahrhundert verbunden.<br />

Historische Hauptstadt mit einem sagenhaften, durch Schinkel geprägten<br />

Kulturerbe, Hauptstadt des Dritten Reichs, durch Speer verändert, zu großen<br />

Teilen zerstört, hat es, seinen Siegern unterworfen und im Stich gelassen<br />

überlebt. Es ist gequält und in Stücke zerschnitten worden. Davon trägt es die<br />

Brandmale. Dann ist es befreit worden. Europa bittet um seine Hand... Es ist<br />

erneut die Königin. Eine schöne Geschichte à la Dumas: es ist die Gräfin von<br />

Monte-Christo!<br />

Jean Baudrillard: Und das Zentrum der Stadt, was wird mit ihm? Gibt es<br />

einen erklärten politischen und städtebaulichen Plan, der ausdrücklich zum<br />

Einsatz kommen wird?<br />

Jean Nouvel: Die städtebauliche Politik, die „kritischer Wiederaufbau” genannt<br />

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wird, könnte sich wie folgt zusammenfassen lassen: „Tun wir so, als sei nichts<br />

geschehen... Wiederaufbau der traditionellen Gebäude, lichtundurchlässige<br />

Mauern und kleine Fenster. Füllen wir jubelnd wieder das, was leer ist. Setzen<br />

wir die Kuppel wieder auf den Reichstag...” Nach dem Fall der Mauer gab es<br />

Anwandlungen eine städtebauliche Strategie aufzustellen. Eine der großen<br />

Tageszeitungen hatte einen Aufruf an sieben oder acht internationale Architekten<br />

nach der Suche von Ideen veranstaltet. Ich hatte ihnen vorgeschlagen, das<br />

Niemandsland der Mauer in eine lange 'Meeting Line' umzuformen, wo sich von<br />

Angesicht zu Angesicht alle Arten von kulturellen und sportlichen Begegnungen,<br />

Freizeitaktivitäten, Bars, Restaurants, Nachtclubs..., wiederfinden sollten. Durch<br />

eine Umkehrung sollte die Linie des Bruchs eine Linie des Zusammenwachsens<br />

werden, dem Leeren sollte das Volle folgen, der Traurigkeit die Freude, dem<br />

Verbot die Freiheit... Aber es ist vor allem die Geschichte der Stadt, die in den<br />

Boden und den Stein eingegraben bleiben sollte... Ich finde, daß der Wille zum<br />

Auslöschen dieser Jahre im Widerspruch zu der Entwicklung von Identität und<br />

Besonderheit der Stadt <strong>Berlin</strong> steht, die allen Grund dazu hat, stolz auf ihre<br />

Einzigartigkeit zu sein und zu zeigen, daß sie es verstanden hat, die Tragik in ein<br />

positives Licht zu setzen.<br />

Jean Baudrillard: In <strong>Berlin</strong> hatte man die Tendenz alles zu historisieren, selbst


die furchtbarsten Dinge als Kulturerbe einzutragen, so als hätten sie den Willen<br />

eine der größten Favelas Brasiliens auf die Liste des Weltkulturerbes zu setzen.<br />

Jean Nouvel: Ja, vor dem Fall der Mauer... Aber geht man vom Stadtviertel<br />

aus, ist <strong>Berlin</strong> in seinen Beziehungen zum Grünen und zum Wasser eine Stadt<br />

von großer Urbanität. Die Deutschen arbeiten auf eine viel ausgeglichenere<br />

Weise als wir über Mikrostrategien zur Einführung von Neuerungen und die<br />

Verwaltung der Stadt im alltäglichen Leben.<br />

Jean Baudrillard: ... was sehr verschieden von Frankfurt und sonstigem ist...<br />

Übrigens, im Jahre 1968, als es in Deutschland und Frankreich die gleiche Welle<br />

der Bewegung gab, gab es viel mehr Kommunen in Deutschland, aber es gab<br />

jenseits des Rheins auch größere Wohnungen mit Gemeinschaftsküchen und<br />

das Leben war viel einfacher. In Frankreich hat man das nie zustande gebracht,<br />

die großen Wohnungen waren zu teuer. Dabei fällt mir ein, es scheint so als<br />

seien die Fenster der Galeries Lafayettes..<br />

© Jean Baudrillard/Jean Nouvel, 'Einzigartige Objekte', Passagen Verlag, 2004<br />

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204


IMPRESSUM<br />

Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />

Fakultät VI Planen Bauen Umwelt<br />

Institut für Architektur<br />

Entwerfen und Baukonstruktion<br />

Prof. Ute Frank<br />

Sekretariat A 13<br />

Straße des 17. Juni 152<br />

<strong>10</strong>623 <strong>Berlin</strong><br />

T: +49(0)30.314-21879<br />

www.adreizehn.de<br />

Redaktion:<br />

Helga Blocksdorf, Marius Mensing, Anca Timofticiuc, Michael Albertshofer,<br />

Friedrich van Berkel, Stephanie Matern, Max Stieglmeier, Daniel Wordell<br />

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