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MoinMoin Flensburg 03 2021

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AKW-Bauschutt vorerst nicht nach Harrislee<br />

Harrislee (jk) – Der „Kelch“<br />

scheint vorerst an der Grenzregion<br />

vorbeigegangen zu<br />

sein. Wirkliche Entspannung<br />

löste diese Mitteilung des<br />

Landes aber nicht aus: Das<br />

Umweltministerium in Kiel<br />

hatte entschieden, den bis<br />

2022 durch den Abriss des<br />

Atomkraftwerks Brunsbüttel<br />

anfallenden Bauschutt den<br />

Deponien in Niemark (Lübeck)<br />

und Johannistal (Ostholstein)<br />

zuzuweisen. Die „Deponie<br />

Balzersen“ in Harrislee soll<br />

zumindest vorerst nicht berücksichtigt<br />

werden. Aber was<br />

passiert ab 2023? Und was<br />

ist mit den Resten anderer<br />

Atomkraftwerke? Die Gemeinde<br />

Harrislee teilt mit, dass<br />

sie „die weitere Entwicklung<br />

der Angelegenheit mit großer<br />

Aufmerksamkeit verfolgen“<br />

werde.<br />

In der Region herrschte schon<br />

länger großes Unbehagen<br />

gegenüber den Kieler Entsorgungsplänen.<br />

Ende Oktober<br />

fand eine Auto-Demonstration<br />

an der „Deponie Balzersen“<br />

statt. Harrislee erfuhr viel Unterstützung<br />

aus der Region.<br />

Demonstration vom 31. Oktober an der „Deponie Balzersen“.<br />

Der Standort liegt direkt an<br />

der Grenze zum atomfreien<br />

Dänemark und in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zur Gemeinde<br />

Handewitt.<br />

Das Instrument einer Zwangszuweisung<br />

des AKW-Bauschuttes<br />

stößt besonders sauer<br />

auf. „Mit der Ankündigung<br />

hat das Umweltministerium<br />

allen Bemühungen der involvierten<br />

gesellschaftlichen und<br />

kommunalpolitischen Gruppen,<br />

zu einem Dialog über<br />

eine verantwortungsvolle,<br />

einvernehmliche Lösung für<br />

die Lagerung der schwach radioaktiven<br />

Abfälle zu finden,<br />

eine klare Absage erteilt“,<br />

meint Angela Wolff, Sprechererin<br />

der „Bürgerinitiative<br />

Atommüll Einlagerung Stopp<br />

Harrislee“ (BAESH). Sie ärgert<br />

sich: „Lagerungsalternativen<br />

wurden vom Ministerium nie<br />

ernsthaft geprüft, sondern mit<br />

fadenscheinigen Argumenten<br />

verworfen.“<br />

Die BAESH stört sich vehement<br />

daran, dass Umweltminister<br />

Jan Philipp Albrecht<br />

behaupte, mit der Deponierung<br />

freigemessener Abfälle<br />

ginge „definitiv keine<br />

Gefährdung der Gesundheit<br />

Fotos: Kirschner<br />

einher“. Dazu schreibt die<br />

Bürgerinitiative: „Es besteht<br />

in der Medizin Konsens darüber,<br />

dass jede zusätzliche<br />

Strahlung eine Erhöhung des<br />

Gesundheitsrisikos bedeutet<br />

und entsprechend vermieden<br />

werden sollte. Seit Jahren<br />

ignoriert das Umweltministerium<br />

in Kiel die Expertise<br />

von Fachgremien wie dem<br />

Deutschen Ärztetag und<br />

Umweltorganisationen, die<br />

vor den Risiken für Mensch<br />

und Umwelt warnen, wenn<br />

strahlendes Abrissmaterial<br />

über die konventionelle Abfallwirtschaft<br />

entsorgt wird.“<br />

Die Bürgerinitiative zeigt sich<br />

solidarisch mit allen betroffenen<br />

Deponie-Standorten und<br />

hat eine Unterschriftenaktion<br />

gegen die Freigabe von AKW-<br />

Abrissabfällen gestartet.<br />

AUS DER REGION<br />

<strong>Flensburg</strong> (mm) – Im Rahmen<br />

der Quartiersentwicklung<br />

des AWO Landesverbandes<br />

Schleswig-Holstein e.V. in<br />

<strong>Flensburg</strong> hat sich 2019 eine<br />

Nähgruppe gegründet, die<br />

mit großer Freude regelmäßig<br />

zum Nähen im Stadtteilcafé<br />

des AWO Servicehauses am<br />

Friesischen Berg zusammenkommt.<br />

Aufgrund der anhaltenden<br />

Corona-Maßnahmen<br />

pausieren derzeit die Treffen.<br />

Unter dem Motto aus „alt mach<br />

neu“ werden unter anderem<br />

alte AWO Planen und Roll-Up´s<br />

zu sogenannten AWO-Carebags<br />

verarbeitet. Diese mit viel<br />

Liebe genähten Taschen sowie<br />

andere schöne Werke können<br />

auf Basaren gegen eine Spende<br />

erstanden werden. Nun<br />

konnten die bisher gesammel-<br />

<strong>Flensburg</strong> - 20. Januar <strong>2021</strong> - Seite 5<br />

Regenkleidung für<br />

den Kinderschutzbund<br />

ten Spenden dem Kinderhaus<br />

des Kinderschutzbundes an<br />

der Marientreppe in <strong>Flensburg</strong><br />

zu Gute kommen. Mit rund 500<br />

Euro konnte so neue Regenkleidung<br />

für die Kita und den<br />

Hort an der Marientreppe gekauft<br />

werden. Auch Unterwäsche,<br />

Socken, Strumpfhosen<br />

und Bodys werden immer gebraucht<br />

und waren im Spendenpaket<br />

mit dabei.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass unsere<br />

Spenden für einen so guten<br />

Zweck eingesetzt werden<br />

konnten und bedanken uns<br />

an dieser Stelle auch nochmal<br />

herzlich bei unseren engagierten<br />

Näher*innen, ohne die<br />

so eine Spendenaktion nicht<br />

möglich gewesen wäre“, so<br />

die Quartiersmanagerin Gesa<br />

Enguari.<br />

Spendenübergabe an den Kinderschutzbund (v.l.): Marlene, Paul, Julia<br />

Lobemeier (Leitung Kindertagesstätte/Hort Marientreppe), Isabel, Gesa Enguari<br />

(AWO Quartiersmanagerin Friesischer Berg).<br />

Foto: AWO

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