Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AKW-Bauschutt vorerst nicht nach Harrislee<br />
Harrislee (jk) – Der „Kelch“<br />
scheint vorerst an der Grenzregion<br />
vorbeigegangen zu<br />
sein. Wirkliche Entspannung<br />
löste diese Mitteilung des<br />
Landes aber nicht aus: Das<br />
Umweltministerium in Kiel<br />
hatte entschieden, den bis<br />
2022 durch den Abriss des<br />
Atomkraftwerks Brunsbüttel<br />
anfallenden Bauschutt den<br />
Deponien in Niemark (Lübeck)<br />
und Johannistal (Ostholstein)<br />
zuzuweisen. Die „Deponie<br />
Balzersen“ in Harrislee soll<br />
zumindest vorerst nicht berücksichtigt<br />
werden. Aber was<br />
passiert ab 2023? Und was<br />
ist mit den Resten anderer<br />
Atomkraftwerke? Die Gemeinde<br />
Harrislee teilt mit, dass<br />
sie „die weitere Entwicklung<br />
der Angelegenheit mit großer<br />
Aufmerksamkeit verfolgen“<br />
werde.<br />
In der Region herrschte schon<br />
länger großes Unbehagen<br />
gegenüber den Kieler Entsorgungsplänen.<br />
Ende Oktober<br />
fand eine Auto-Demonstration<br />
an der „Deponie Balzersen“<br />
statt. Harrislee erfuhr viel Unterstützung<br />
aus der Region.<br />
Demonstration vom 31. Oktober an der „Deponie Balzersen“.<br />
Der Standort liegt direkt an<br />
der Grenze zum atomfreien<br />
Dänemark und in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft zur Gemeinde<br />
Handewitt.<br />
Das Instrument einer Zwangszuweisung<br />
des AKW-Bauschuttes<br />
stößt besonders sauer<br />
auf. „Mit der Ankündigung<br />
hat das Umweltministerium<br />
allen Bemühungen der involvierten<br />
gesellschaftlichen und<br />
kommunalpolitischen Gruppen,<br />
zu einem Dialog über<br />
eine verantwortungsvolle,<br />
einvernehmliche Lösung für<br />
die Lagerung der schwach radioaktiven<br />
Abfälle zu finden,<br />
eine klare Absage erteilt“,<br />
meint Angela Wolff, Sprechererin<br />
der „Bürgerinitiative<br />
Atommüll Einlagerung Stopp<br />
Harrislee“ (BAESH). Sie ärgert<br />
sich: „Lagerungsalternativen<br />
wurden vom Ministerium nie<br />
ernsthaft geprüft, sondern mit<br />
fadenscheinigen Argumenten<br />
verworfen.“<br />
Die BAESH stört sich vehement<br />
daran, dass Umweltminister<br />
Jan Philipp Albrecht<br />
behaupte, mit der Deponierung<br />
freigemessener Abfälle<br />
ginge „definitiv keine<br />
Gefährdung der Gesundheit<br />
Fotos: Kirschner<br />
einher“. Dazu schreibt die<br />
Bürgerinitiative: „Es besteht<br />
in der Medizin Konsens darüber,<br />
dass jede zusätzliche<br />
Strahlung eine Erhöhung des<br />
Gesundheitsrisikos bedeutet<br />
und entsprechend vermieden<br />
werden sollte. Seit Jahren<br />
ignoriert das Umweltministerium<br />
in Kiel die Expertise<br />
von Fachgremien wie dem<br />
Deutschen Ärztetag und<br />
Umweltorganisationen, die<br />
vor den Risiken für Mensch<br />
und Umwelt warnen, wenn<br />
strahlendes Abrissmaterial<br />
über die konventionelle Abfallwirtschaft<br />
entsorgt wird.“<br />
Die Bürgerinitiative zeigt sich<br />
solidarisch mit allen betroffenen<br />
Deponie-Standorten und<br />
hat eine Unterschriftenaktion<br />
gegen die Freigabe von AKW-<br />
Abrissabfällen gestartet.<br />
AUS DER REGION<br />
<strong>Flensburg</strong> (mm) – Im Rahmen<br />
der Quartiersentwicklung<br />
des AWO Landesverbandes<br />
Schleswig-Holstein e.V. in<br />
<strong>Flensburg</strong> hat sich 2019 eine<br />
Nähgruppe gegründet, die<br />
mit großer Freude regelmäßig<br />
zum Nähen im Stadtteilcafé<br />
des AWO Servicehauses am<br />
Friesischen Berg zusammenkommt.<br />
Aufgrund der anhaltenden<br />
Corona-Maßnahmen<br />
pausieren derzeit die Treffen.<br />
Unter dem Motto aus „alt mach<br />
neu“ werden unter anderem<br />
alte AWO Planen und Roll-Up´s<br />
zu sogenannten AWO-Carebags<br />
verarbeitet. Diese mit viel<br />
Liebe genähten Taschen sowie<br />
andere schöne Werke können<br />
auf Basaren gegen eine Spende<br />
erstanden werden. Nun<br />
konnten die bisher gesammel-<br />
<strong>Flensburg</strong> - 20. Januar <strong>2021</strong> - Seite 5<br />
Regenkleidung für<br />
den Kinderschutzbund<br />
ten Spenden dem Kinderhaus<br />
des Kinderschutzbundes an<br />
der Marientreppe in <strong>Flensburg</strong><br />
zu Gute kommen. Mit rund 500<br />
Euro konnte so neue Regenkleidung<br />
für die Kita und den<br />
Hort an der Marientreppe gekauft<br />
werden. Auch Unterwäsche,<br />
Socken, Strumpfhosen<br />
und Bodys werden immer gebraucht<br />
und waren im Spendenpaket<br />
mit dabei.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass unsere<br />
Spenden für einen so guten<br />
Zweck eingesetzt werden<br />
konnten und bedanken uns<br />
an dieser Stelle auch nochmal<br />
herzlich bei unseren engagierten<br />
Näher*innen, ohne die<br />
so eine Spendenaktion nicht<br />
möglich gewesen wäre“, so<br />
die Quartiersmanagerin Gesa<br />
Enguari.<br />
Spendenübergabe an den Kinderschutzbund (v.l.): Marlene, Paul, Julia<br />
Lobemeier (Leitung Kindertagesstätte/Hort Marientreppe), Isabel, Gesa Enguari<br />
(AWO Quartiersmanagerin Friesischer Berg).<br />
Foto: AWO