GRUNDKURS 5 APPLIZIEREN MIT DER HAND Verstürzte Applikation 1. Dazu die Kontur der entsprechenden Vorlage laut Anleitung auf Haftvlies übertragen. Es lassen sich z. B. folgende Haftvliese verwenden: temporär aufbügelbares Totally Stable von Gütermann Sulky oder selbstklebendes Filmoplast von Freudenberg Vliesstoffe. 2. Das Motiv entlang der aufgezeichneten Kontur ausschneiden. 3. Dieses Motiv auf die linke Seite eines Stoffteiles aufbringen und ein weiteres Stück Stoff rechts auf rechts auf das erste legen. 4. Beide Stoffl agen auf ein Stück Volumenvlies legen. Motiv entlang der Haftvlieskante ringsum zusammennähen. Volumenvlies bis kurz vor die Naht zurückschneiden. 5. Haftvlies von der Rückseite des Stoffes abziehen und den Stoff bis auf die Nahtzugabe zurückschneiden. Nahtzugaben ringsum bis kurz vor die Naht einschneiden. Spitz zulaufende Formen fl ach zurück schneiden. 6. Die oberste Stoffl age vorsichtig ein kleines Stück einschneiden. Das Motiv wenden und die Naht ringsum sorgfältig herausarbeiten. Die Wendeöffnung mit kleinen Handstichen schließen. Mit umgesäumter Stoffkante 1. Zuerst das originalgroße Motiv von der Vorlage auf das Schnittpapier übertragen und ausschneiden. Achtung! Falls die Vorlage verkleinert gezeichnet ist, das Motiv zuerst auf die entsprechende Größe vergrößern und danach auf das Schnittpapier übertragen. 2. Das Motiv nochmals auf Karton übertragen und ausschneiden. 4. Die Applikationsteile feststecken oder festheften und die Kanten mit kleinen Überwendlingsstichen von Hand applizieren, dabei die Nahtzugaben jeweils nach li einschlagen. An engen Stellen die Nahtzugabe mit der Nadelspitze unter den Stoff schieben/streichen, so dass eine schöne, glatte Kante entsteht. Hinweis: Bei steil zulaufenden Stoffspitzen den Stoff an der Spitze bis knapp vor die Nählinie abschneiden. Wird dann die seitl Nahtzugabe umgeschlagen, ergibt sich eine scharfe Spitze. Bei Innenspitzen die Nahtzugaben bis knapp an die Nählinie einschneiden. So können die Nahtzugaben nach beiden Seiten sauber eingefaltet werden. Achtung! Bitte das Abschneiden bzw Einschneiden der Nahtzugabe erst während dem Aufapplizieren (nicht schon beim Zuschneiden der Teile) vornehmen, damit der Stoff nicht vorzeitig ausfranst. Evtl vor dem Ab- bzw. Einschneiden die Nähte an den Ecken bzw den einzuschneidenden Stellen durch 2 - 3 maliges Übernähen verstärken. Papp-Schablone lassen. Stecknd wieder entfernen und das Stoffteil bügeln. Pappschablone entfernen, das Teil noch einmal gut bügeln und die Konturen mit kleinen unsichtbaren Überwendlingsstichen von Hand annähen. Mit gerade abgeschnitener Stoffkante, z. B. bei Filz: 1. und 2. wie oben. 3. Motive ohne Nahtzugaben ausschneiden. 4. Ausgeschnittene Motive von der Rückseite mit Sprühkleber (z.B. von Maderia, Sulky oder Prym) ansprühen. Achtung! Beim Sprühen mit Sprühkleber sollten Sie unbedingt ein Blatt Papier darunter legen, um die Unterlage nicht mit Kleber zu verschmutzen. Motive entsprechend anordnen und durch Festdrücken fi xieren. 5. Motive zusätzlich mit Stecknd fi xieren oder einigen großen Heftstichen anheften. 6. Motive mit Langettenstichen umsticken. 7. Applikationsmotiv auf den entsprechenden Untergrundstoff heften. 8. Applikationsmotiv mit unsichtbaren Saumstichen aufnähen. Näh- und Heftfäden entfernen. Stepp- oder Rückstich Dieser Stich, der von rechts nach links gearbeitet wird, eignet sich besonders für enge Kurven und Rundungen. Den Faden bei a ausstechen. Etwas weiter nach rechts gehend bei b einstechen und bei c ausstechen. Nach a zurückgehen und dort den Faden erneut einstechen. Den Vorgang fortlaufend wiederholen und nach jedem Stich den Faden anziehen. a b c 1A 3. Die Applikationsteile mit rundum 0,75 - 1 cm Nahtzugabe zuschneiden. Die Buchstaben innerhalb der Vorlagen geben die Stofffarben, die evtl Nummerierung der Teile die Reihenfolge zum App lizieren an. Hinweis: Bei Formen mit Rundungen ist es vorteilhaft, für das entsprechende Applikationsteil zusätzlich eine Pappschablone (= Vorlage ohne Nahtzugabe) anzufertigen. Die Kanten des Stoffteils im Abstand von ca 5 mm zu den Außenkanten mit kleinen Heftstichen einreihen. Dafür ein starkes Garn (z.B. Näh- oder Quiltgarn) verwenden, da Heftfaden leicht reißen kann. Nun die Pappschablone mittig auf die li Stoffseite des Teils stecken, dabei am besten die Stecknd auf die re Stoffseite stecken. Faden anziehen, so dass sich die Schnittkanten schön um die Schablone legen. Den Stoff gut verteilen, damit keine Falten entstehen, dabei evtl Spitzen sauber einfalten. Bei starken Rundungen evtl einige Kerben einschneiden, dabei die Kerben erst nach und nach beim Anziehen des Fadens einschneiden, da sich sonst die Kurven nicht mehr weich und glatt legen Langetten- oder Knopflochstich Mit diesem Stich lassen sich besonders gut Stoffkanten einfassen. Wird der Stich sehr dicht geführt, spricht man von einem Knopfl ochstich, bei größeren Abständen wird er Langettenstich genannt. An der entsprechenden Stelle ausstechen. Wieder einstechen und den Faden unter der Nadel zu einer Schlaufe legen. Die Nadel durch den Stoff ziehen und den Faden dabei anziehen. Die nachfolgenden Stiche in gleichmäßigen Abständen nähen. 20
Idee und Realisation: C. Rolf, Foto: Uzwei Fotodesign, Styling: E. Reith KLEINE Ordnungshüter Umhüllte und verzierte Dosen sind kleine Helferlein, die auch noch hübsch aussehen. 22 21