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Vorstand des Fachverbandes der Kämmerer in NRW tagte in ...

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<strong>Vorstand</strong> <strong>des</strong> Fachverban<strong>des</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kämmerer</strong> <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> <strong>tagte</strong> <strong>in</strong> Mülheim an <strong>der</strong><br />

Ruhr.<br />

Am 18. November 2004 <strong>tagte</strong> <strong>der</strong> <strong>Vorstand</strong><br />

<strong>des</strong> Fachverban<strong>des</strong> <strong>der</strong> <strong>Kämmerer</strong> <strong>in</strong> <strong>NRW</strong><br />

unter Leitung se<strong>in</strong>es Vorsitzenden<br />

Stadtdirektor und Stadtkämmerer Ernst<br />

Schnei<strong>der</strong> (Sol<strong>in</strong>gen) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sparkasse<br />

Mülheim/Ruhr. Als Gäste waren anwesend<br />

Direktor Andreas Kötter von <strong>der</strong> <strong>NRW</strong>.Bank<br />

und Direktor Hans-Rolf Müller von <strong>der</strong> WestLB<br />

AG. Hartmut Mäurer von <strong>der</strong> Sparkasse<br />

Mülheim an <strong>der</strong> Ruhr begrüßte den <strong>Vorstand</strong><br />

im Namen <strong>der</strong> gastgebenden Sparkasse.<br />

Anschließend begrüßte als E<strong>in</strong>laden<strong>der</strong><br />

Stadtkämmerer Gerd Bultmann die Kollegen.<br />

Er berichtete über die Kooperationen mit den<br />

Sparkassen <strong>der</strong> Nachbarstädte, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

bei Massengeschäften. Er wies auf die<br />

Probleme <strong>in</strong> Mülheim bei sich verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>wohnerzahl h<strong>in</strong>. Mülheim gehöre zu den<br />

deutschen Städten mit sehr alter Bevölkerung.<br />

49,1% <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner seien älter als 45 Jahre.<br />

Gleichzeitig sei sie e<strong>in</strong>e Stadt mit hoher<br />

„Millionärsdichte“. Die Stadt versuche, durch<br />

ihre Stadtplanung, die unter dem Stichwort<br />

„Ruhrbania“ stehe, das städtische Leben<br />

wie<strong>der</strong> an den Fluss, die Ruhr, heranzuführen.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Sitzung stand e<strong>in</strong> Vortrag<br />

von Jörg Manka, Steuerberater und Prokurist<br />

<strong>der</strong> WIBERA Wirtschaftsberatung AG,<br />

Düsseldorf, über „Ausschreibungsfreie<br />

Vergabe (Inhouse-Geschäfte) und ihre<br />

Grenzen“. Voraussetzung für e<strong>in</strong>e<br />

ausschreibungsfreie Inhouse-Vergabe ist die<br />

Erfüllung <strong>des</strong> Kontroll- und Wesentlichkeitskriteriums.<br />

Das Kontrollkriterium stellt darauf<br />

ab, daß <strong>der</strong> öffentliche Auftraggeber am<br />

Auftragnehmer beteiligt se<strong>in</strong> und umfassende<br />

E<strong>in</strong>fluss- und Steuerungsmöglichkeiten auf<br />

den Auftragnehmer etwa durch e<strong>in</strong>en<br />

Gesellschaftsvertrag, Konsortialvertrag o<strong>der</strong><br />

Stimmb<strong>in</strong>dungsvertrag haben muß. E<strong>in</strong><br />

Problem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition seien hier allerd<strong>in</strong>gs<br />

die Beteiligungsschwellen. Der Auftragnehmer<br />

muß zudem se<strong>in</strong>e Umsätze im Wesentlichen<br />

aus se<strong>in</strong>er Ttätigkeit für den Auftraggeber<br />

erzielen. Ausschreibungsfreie<br />

Dienstleistungskonzessionen haben nach den<br />

Ausführungen von Manka drei Kriterien: die<br />

vom öffentlichen Auftraggeber auf e<strong>in</strong><br />

Unternehmen übertragene Dienstleistung liege<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em öffentlichen Interesse; die<br />

Gegenleistung für die Erbr<strong>in</strong>gung <strong>des</strong> Auftrags<br />

bestehe nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vorher festgelegten<br />

Preis, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> dem Recht, die zu<br />

erbr<strong>in</strong>gende Leistung zu nutzen o<strong>der</strong><br />

entgeltlich zu verwerten; <strong>der</strong> Konzessionär<br />

übernehme das wirtschaftliche Nutzungsrisiko<br />

ganz o<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em überwiegenden Teil.<br />

Manka setzte sich e<strong>in</strong>gehend mit <strong>der</strong><br />

Rechtssprechung ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und stellte<br />

zusammenfassend fest, daß das Vergaberecht<br />

<strong>in</strong> Bewegung bleibe.Trotz e<strong>in</strong>er Vielzahl von<br />

Entscheidungen zu Inhouse-Geschäften und<br />

Dienstleistungskonzessionen verbleiben<br />

Graubereiche. Das Vergaberecht durchdr<strong>in</strong>ge<br />

immer mehr Bereiche <strong>der</strong> kommunalen<br />

Wirtschaft und bee<strong>in</strong>flusse<br />

Organisationsentscheidungen. Die Befassung<br />

mit dem Vergaberecht sei daher für öffentliche<br />

Auftraggeber unerlässlich. Es folgte e<strong>in</strong>e<br />

Diskussion. Ernst Schnei<strong>der</strong> berichtete<br />

anschließend zum Tagesordnungspunkt<br />

„Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzreform/Arbeitsgruppe“, daß<br />

<strong>der</strong> Plan, zusammen mit den politischen<br />

Stiftungen (Konrad-Adenauer-Stiftung,<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung, Hanns-Seidel-<br />

Stiftung, He<strong>in</strong>rich-Böll-Stiftung, Friedrich-<br />

Naumann-Stiftung), e<strong>in</strong> Konzept für e<strong>in</strong>e<br />

Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzreform zu entwickeln,<br />

gescheitert sei, weil diese e<strong>in</strong>e solche Arbeit<br />

zum Teil nicht als ihre Aufgabe ansehen. Es<br />

ergab sich e<strong>in</strong>e längere Diskussion über das<br />

weitere Vorgehen, die gegenwärtige Situation<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de- und Staatsf<strong>in</strong>anzen, die auch<br />

die Problematik <strong>der</strong> Volum<strong>in</strong>a <strong>der</strong><br />

gegenwärtigen geme<strong>in</strong>dlichen Kassenkredite<br />

und die Grundsätze von Basel II umfasste. In<br />

<strong>der</strong> Diskussion wurde festgestellt, daß e<strong>in</strong>e<br />

Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzreform gegenwärtig nicht mehr<br />

ausreiche, die Probleme zu regeln, und auch<br />

daß <strong>der</strong> Grundsatz, „e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>de könne nicht<br />

pleite gehen“, betriebswirtschaftlich kaum noch<br />

gelte. Aus <strong>der</strong> Frage nach e<strong>in</strong>em Rückgang<br />

<strong>der</strong> Bereitschaft seitens <strong>der</strong> Banken,<br />

Kommunalarlehen bereit zu stellen, ergab sich<br />

e<strong>in</strong>e Diskussion mit nachfolgenden<br />

Schwerpunkten. Durch den Wegfall von<br />

Anstaltslast und Gewährträgerhaftung s<strong>in</strong>d die<br />

öffentlichen Kredit<strong>in</strong>stitute gefor<strong>der</strong>t,<br />

Geschäftsmodell und Anlage- bzw Kreditpolitik<br />

zu überdenken. Daneben kommt es vor dem<br />

H<strong>in</strong>tergrund steigen<strong>der</strong> Ref<strong>in</strong>anzierungskosten<br />

zum Rückzug e<strong>in</strong>iger Institute, wobei an<strong>der</strong>e<br />

Banken und Sparkassen das Geschäftsfeld<br />

Kommunale Kunden verstärkt aufbauen. Durch<br />

e<strong>in</strong>e Verabschiedung <strong>des</strong> neuen<br />

Pfandbriefgesetztes kann zusätzlich auch bei<br />

den Hypothekenbanken Handlungsbedarf<br />

bestehen. Sollte es zu e<strong>in</strong>er restriktiveren<br />

Kreditvergabepolitik <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>stitute<br />

kommen, wird dies aller Voraussicht nach


im Kassenkredit beg<strong>in</strong>nen. Deshalb ist auch <strong>in</strong><br />

diesem Segment die grösste Sensibilität wie<br />

auch <strong>der</strong> grösste Handlungsbedarf, bed<strong>in</strong>gt<br />

durch die ansteigenden Volum<strong>in</strong>a. Daneben<br />

rückt auch Basel II zunehmend <strong>in</strong> den Fokus.<br />

Nach heutigem Stand stellen Kommunen als<br />

Kreditnehmer weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e erstklassige<br />

Bonität dar. Zukünftig ist die Kommune<br />

weiterh<strong>in</strong> wie e<strong>in</strong>e Zentralregierung zu<br />

behandeln und <strong>des</strong>halb auch weiterh<strong>in</strong> Solva<br />

0. Dies gilt nicht für verbürgte Darlehen o<strong>der</strong><br />

rechtlich eigenständige kommunale<br />

Gesellschaften. Hier wir e<strong>in</strong>e weitergehende<br />

Kreditprüfung erfor<strong>der</strong>lich se<strong>in</strong> und auch die<br />

Solvabilität liegt über 0 %.<br />

Kreiskämmerer Dr. Stefan Funke (Kreis<br />

Warendorf) wurde zum Beisitzer berufen,<br />

Stadtkämmerer Marius Nieland (Essen) und<br />

Stadtkämmer<strong>in</strong> Annekathr<strong>in</strong> Grehl<strong>in</strong>g (Hagen)<br />

wurden gebeten, als ständige Gäste im<br />

<strong>Vorstand</strong> <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> mitzuarbeiten.<br />

Der <strong>Vorstand</strong> beschloss, unter se<strong>in</strong>en<br />

Mitglie<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Neuverteilung <strong>der</strong><br />

Arbeitschwerpunkte vorzunehmen. Es wurde<br />

ferner <strong>der</strong> Sitzungsplan für 2005/2006<br />

festgelegt. Der <strong>Vorstand</strong> tritt zu se<strong>in</strong>er<br />

nächsten Sitzung am 17. Februar 2005 <strong>in</strong><br />

Düsseldorf <strong>in</strong> den Räumen <strong>der</strong> WestLB AG<br />

zusammen.<br />

dt.

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