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Bildrausch Filmfest Basel 7, Katalog 2017

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7. BILDRAUSCH<br />

FILMFEST BASEL<br />

21.06.— 25.06.17


PROGRAMMÜBERSICHT 2-3<br />

EDITORIAL 4<br />

CUTTING EDGE 5-33<br />

INTERNATIONALER<br />

WETTBEWERB<br />

TERENCE 34-49<br />

DAVIES<br />

PAST AND PASSION<br />

TERESA 50-63<br />

VILLAVERDE<br />

FRAGILER PUNK<br />

SPECIALS<br />

BILL VIOLA: THE ROAD TO ST. PAUL'S 64-65<br />

BILL VIOLA: REFLECTIONS 66-69<br />

INSYRIATED 70-71<br />

MR. LONG 72-73<br />

THE WOMAN WHO LEFT 74-75<br />

TONY CONRAD:<br />

COMPLETELY IN PRESENT 76-77<br />

TONY CONRAD: LOOKING AT MUSIC 78-81<br />

TONY CONRAD & LARY7 82-83<br />

TALKS, EVENTS UND PODIEN 84-91<br />

RUND UM BILDRAUSCH 92-96<br />

DANK 118-121<br />

FESTIVALINFORMATIONEN 122-123<br />

IMPRESSUM 124


4<br />

5<br />

EDITORIAL<br />

Auch im siebten Jahr gilt: <strong>Bildrausch</strong> ist Ekstase,<br />

Emotion und Elixier (auch gegen populistische Vereinfachungen).<br />

Denn <strong>Bildrausch</strong>-Werke erkunden das<br />

Leben, das eigene und das der anderen; sie spüren<br />

die Gefühle auf, die sozialen und politischen Verstrickungen<br />

des heutigen Individuums. Sie führen vor<br />

Augen, wie es rebelliert und sich behauptet – mitunter<br />

zerbricht oder sich befreit. So entstehen Filme von<br />

provozierend-authentischer Qualität und wahrhaftiger<br />

Schönheit, die notwendiger denn je sind in diesen<br />

Zeiten des postfaktischen Scheins!<br />

Genau diese Stärke findet sich in den Filmen von Terence<br />

Davies und Teresa Villaverde, die wir heuer mit<br />

einer Hommage ehren. Und sie vereint auch die Werke<br />

des Wettbewerbs, von denen unsere Internationale<br />

Jury mit Lav Diaz, Monika Willi und Ilse Hughan am<br />

Sonntag eines besonders herausheben wird.<br />

Kraft dieser Qualität bietet das vollgepackte Programm<br />

an fünf Festivaltagen eine geballte Ladung<br />

an Emotionen und Einsichten. Der amerikanische<br />

Crossover-Künstler Tony Conrad (der post mortem<br />

an <strong>Bildrausch</strong> nochmals auf der Leinwand und in<br />

Konzerten aufleben wird) bringt auf den Punkt, was<br />

das Grossartige an solchen Kunst-Erfahrungen ist:<br />

‹«Das gehört mir! Das ist meine Erfahrung.› – Und<br />

das kann dir niemand abkaufen. Niemand kann dich<br />

davon abhalten, diese Erfahrung zu machen. »<br />

Geben Sie sich also hin, tauchen sie ein und nehmen<br />

Sie möglichst viel für sich mit. Das siebte Fest für die<br />

Filmkunst möge beginnen!<br />

Am Sonntagabend, 25. Juni, vergibt die Jury den<br />

<strong>Bildrausch</strong>-Ring der Filmkunst in Verbindung mit<br />

einer Preissumme von CHF 3000 an den Schöpfer<br />

oder die Schöpferin des besten <strong>Bildrausch</strong>-Films.<br />

LAV DIAZ (*1958, Philippinen): Der herausragendste<br />

Vertreter des aktuellen<br />

philippinischen Kinos bezeichnet sich<br />

gerne als Geschichtenerzähler und Wahrheitssucher.<br />

Ihn interessieren die einfachen<br />

Landsleute, ihr Überlebenskampf<br />

und ihre Widerstandskraft im Spiegel<br />

der Geschichte und der Erfahrungen einer von Kolonialismus<br />

und Diktatur geprägten Gesellschaft.<br />

Ein weiterer wichtiger Bezugspunkt ist für Diaz die<br />

Literatur. So diente Tolstois Novelle «Gott sieht die<br />

Wahrheit, aber er wartet» beispielsweise als Inspiration<br />

für The Woman Who Left (2016). Die Schönheit seiner<br />

epischen, zumeist mehrstündigen Filme entfaltet<br />

sich in der Dauer, wenn er in ruhigen Einstellungen<br />

Geheimnisse menschlicher Existenz und deren moralische<br />

Komplexität fassbar macht. Diaz arbeitet<br />

vornehmlich mit Laiendarstellern. Selber nimmt er<br />

nicht nur die Rolle des Regisseurs, sondern immer<br />

wieder auch die des Drehbuchautors, Produzenten,<br />

Cutters, Kameramanns, Komponisten, Production<br />

Designers und Schauspielers ein. Seine Werke wurden<br />

vielfach ausgezeichnet: jüngst The Woman Who Left<br />

mit einem Goldenen Löwen an den Internationalen<br />

Festspielen von Venedig, 2014 From What Is Before<br />

mit einem Goldenen Leoparden am Internationalen<br />

<strong>Filmfest</strong>ival von Locarno.<br />

CUTTING EDGE<br />

Beat Schneider, Nicole Reinhard


6<br />

7<br />

ILSE HUGHAN (geb. in Amsterdam)<br />

studiert Französisch und Italienisch und<br />

fasst als Übersetzerin im Filmgeschäft<br />

Fuss. Als Produktionsassistentin, Regisseurin<br />

und Editorin ist sie an zahlreichen<br />

Produktionen beteiligt, bevor sie 2002<br />

den 1909 von ihrem Grossvater Jean Desmet<br />

gegründeten Verleih und World Sales Fortuna<br />

Films übernimmt. Hughan hat ein Gespür für visuell,<br />

starkes, eigensinniges Kino und legt den Fokus der<br />

Firma auf die Produktion unabhängigen Filmschaffens<br />

in Südamerika. Sie arbeitet eng mit Lisandro<br />

Alonso, dem formalen Erneuerer des argentinischen<br />

Kinos, zusammen. Seit 2002 produziert sie alle seine<br />

Filme – darunter die vielfach prämierten Arbeiten<br />

Los muertos (2004) und Jauja (2014). Auch sein neustes<br />

Fimprojekt Sangre wird von Ilse Hughan betreut. Sie<br />

zeichnet auch für die Produktion von Filmen der<br />

beiden jungen Filmemacherinnen Paz Encina und<br />

Milagros Mumenthaler verantwortlich: Paraguayan<br />

Hammock (Paraguay) läuft 2006 in der Sektion Un<br />

certain regard in Cannes, Abrir puertas y ventanas<br />

(Argentinien, Schweiz, Niederlande) gewinnt 2011<br />

am <strong>Filmfest</strong>ival in Locarno den Goldenen Leoparden.<br />

Speziell zur Förderung junger Filmschaffender hat<br />

sie zusammen mit Violeta Bava den ersten Koproduktionsmarkt<br />

Südamerikas, das Buenos Aires Lab,<br />

BAL / Bafici gegründet. Hughan ist zudem Mitglied<br />

der Auswahlkommission des Hubert Bals Fund am<br />

Internationalen <strong>Filmfest</strong>ival in Rotterdam.<br />

MONIKA WILLI (*1968, Innsbruck) tritt<br />

als eine der bekanntesten österreichischen<br />

Schnittmeisterinnen mit dem Film<br />

Untitled (2001) zum ersten Mal als Co-<br />

Regisseurin in Erscheinung. Als Michael<br />

Glawogger bei den Dreharbeiten für sein<br />

letztes Filmprojekt auf tragische Weise<br />

stirbt, hinterlässt er eine klaffende Leerstelle – aber<br />

auch einen Schatz von über 70 Stunden Filmmaterial<br />

von einer Reise über den Balkan, Nordwest- und<br />

Westafrika bis Liberia. Willi nimmt sich dessen mit<br />

Zweifel und Respekt an und komponiert ein Werk, das<br />

gleichermassen die Handschrift Glawoggers wie die<br />

ihrige trägt. Neben früheren Werken von Glawogger<br />

hat die angesehene Cutterin mit ihrer Präzision und<br />

ihrem Gefühl für den Atem der filmischen Erzählung<br />

preisgekrönte Werke von Michael Haneke, Barbara<br />

Albert oder von Josef Hader geprägt. Darunter etwa<br />

Michael Hanekes Amour (2012) oder La Pianiste (2001).<br />

Für Das weisse Band (2009) von Michael Haneke und<br />

Thank you for Bombing (<strong>2017</strong>) von Barbara Eder wird<br />

sie von der Filmstiftung NRW mit dem Preis für den<br />

besten Schnitt ausgezeichnet. Ebenfalls ist sie zweifache<br />

Gewinnerin des Österreichischen Filmpreises:<br />

im Jahr 2013 mit Die Lebenden von Barbara Albert und<br />

<strong>2017</strong> mit Thank you for Bombing, Barbara Eder.<br />

CUTTING EDGE


Nur sieben ihrer fast 1800 Gedichte wurden zu<br />

ihren Lebzeiten veröffentlicht; sie selbst mied die<br />

Gesellschaft, lebte im Haus ihrer Familie in Amherst,<br />

Massachusetts, zurückgezogen in ihrem Zimmer, für<br />

sich. Inzwischen weiss die Welt freilich, wer Emily<br />

Dickinson (1830–1886) war, sie weiss um den Beitrag<br />

der US-amerikanischen Dichterin, die aus ihren überschaubaren<br />

Verhältnissen einen lyrischen Kosmos<br />

schöpfte. Enge und Weite prägen A Quiet Passion<br />

wie Atemzüge; ein An- und Abschwellen auch der<br />

Auseinandersetzungen, denn immer wieder hat Miss<br />

Dickinson sich zu verteidigen – ihren privaten Raum,<br />

ihre Moral, ihren Seelenfrieden, ihre Lyrik – gegen die<br />

Zudringlichkeiten der Wohlmeinenden. Und Terence<br />

Davies – dem <strong>Bildrausch</strong> dieses Jahr eine Hommage<br />

widmet – setzt ihr in seiner meisterlichen Künstlerbiografie<br />

ein Denkmal; von allem Kitsch befreit,<br />

meilenweit entfernt von naturpoetischer Gefühligkeit<br />

oder pietistischer Schwärmerei oder auch nur<br />

ausstatterischer Opulenz, gänzlich konzentriert auf<br />

den schaffenden Charakter einer Schreibenden. Die<br />

wiederum Cynthia Nixon mit unversöhnlicher Präzision<br />

und immer wieder aufbrausender Schärfe zum<br />

Leben erweckt. Eine kühle Distanz herrscht in diesem<br />

Film und ein loderndes Feuer, eine tiefe Leidenschaft<br />

in grosser Stille. (as)<br />

. A Quiet Passion (A Quiet Passion)<br />

. Grossbritannien, Belgien 2016<br />

. 124 Min. Farbe. DCP. E/d<br />

. Regie, Buch: Terence Davies<br />

. Kamera: Florian Hoffmeister<br />

. Schnitt: Pia Di Ciaula<br />

. Mit Cynthia Nixon, Jennifer Ehle,<br />

Keith Carradine, Emma Bell<br />

. Produzenten: Roy Boulder,<br />

Sol Papadopoulos<br />

. Kontakt: Double Dutch<br />

International, Los Angeles,<br />

www.doubledutchinternational.com<br />

9<br />

SA 24.6. 19:15<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von Terence Davies<br />

SO 25.6. 10:30<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

A QUIET PASSION


Während Pinochets Militärdiktatur soll Adriana<br />

Rivas, die in Australien lebende Lieblingstante der<br />

jungen Filmemacherin, für die berüchtigte Geheimpolizei<br />

DINA gearbeitet haben. Im Jahr 2007 wird sie<br />

bei einem Besuch ihrer Familie verhaftet, kommt aber<br />

wieder frei. Sie beteuert ihre Unschuld, sie sei weder an<br />

Verhören noch Folterungen beteiligt gewesen. Orozco<br />

will ihr gerne glauben, beginnt zu recherchieren –<br />

und kommt in Teufels Küche. Ihr dokumentarisches<br />

Projekt, das als Materialsammlung für den Beweis der<br />

Unschuld Rivasʼ geplant war (der in Chile der Prozess<br />

wegen Beihilfe zum Massenmord droht), wandelt sich<br />

in den Kampf einer Nachgeborenen um die Wahrheit,<br />

der zunehmend erbitterte und verzweifelte Züge annimmt.<br />

In Gesprächen mit Ariana via Skype sowie mit<br />

Familienmitgliedern, ehemaligen Kolleginnen Rivasʼ<br />

und Zeitzeugen vor Ort stösst Orozco auf die allerorten<br />

herrschende Verdrängung und Verleugnung<br />

der chilenischen Vergangenheit und ihrer zahllosen<br />

Opfer. Adriana’s Pact ist ein mit wenig Geld und einfachen<br />

Mitteln entstandener Debütfilm; zugleich ein<br />

erschütterndes Dokument, das den auch persönlich<br />

hohen Preis eines Bemühens um Aufklärung und<br />

Bewältigung zeigt. (as)<br />

. Adriana’s Pact (El pacto de Adriana)<br />

. Chile <strong>2017</strong><br />

. 96 Min. Farbe, DCP. Esp, E/e<br />

. Regie, Buch: Lissette Orozco<br />

. Kamera: Julio Zúñiga, Daniela Ibaceta,<br />

Brian Martínez<br />

. Schnitt: Melisa Miranda<br />

. Musik: Santiago Farah<br />

. Produzenten: Gabriela Sandoval,<br />

Carlos Núñez, Benjamin Band<br />

. Kontakt: Meikincine, Buenos Aires,<br />

www.mekincine.com<br />

11<br />

FR 23.6. 10:00<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

Öffentliche Schul- und Pressevorstellung<br />

In Anwesenheit von Lissette Orozco<br />

SA 24.6. 17:00<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von Lissette Orozco<br />

ADRIANA'S PACT


Ali wurde vor Kurzem aus einem Waisenhaus<br />

entlassen und sucht nun jenes Mädchen, von dem er<br />

glaubt, es sei seine Schwester: Zuhal. Die nun wird von<br />

ihrem Ziehvater, der sie bald zur Zweitfrau machen<br />

will, wie eine Gefangene gehalten ... Klingt wie ein<br />

Noir-Thriller, sieht so aus, fühlt sich so an – bis Big Big<br />

World einen Haken schlägt, den man nicht kommen<br />

sah: Ali findet Zuhal, Blut fliesst, mit einem Mal sind<br />

sie auf der Flucht ... Und plötzlich verwandelt sich<br />

der Film in eine Art zart-dunklen Feentraum, ein<br />

Märchen von zwei Kindern, die auszogen, in einem<br />

Zaubersumpf das Leben zu lernen ... Reha Erdem ist<br />

der eigensinnigste Gegenwartsfilmemacher der Türkei,<br />

zudem der einzige von Weltrang, dessen Ästhetik<br />

verwurzelt ist in einer lokalen, leicht surrealistisch<br />

grundierten Moderne. Wie schon Times and Winds<br />

(2006), Cosmos (2010) oder Jîn (2013) hat auch Big Big<br />

World etwas Schwebend-, fast Flüchtig-Ätherisches<br />

in seiner Inszenierung, das die Gravitas der Fabel,<br />

die Mächtigkeit ihrer Symbole auf immer wieder<br />

verblüffende Weise austariert. Was fast schon zu verkopft<br />

klingt angesichts der schieren haptischen Wucht<br />

des Films – des Furors, mit dem er einen in einsame<br />

Abgründe und herrliche Höhen reisst. (om)<br />

. Big Big World (Koca Dünya)<br />

. Türkei 2016<br />

. 101 Min. Farbe. DCP. Tr/e<br />

. Regie, Buch: Reha Erdem<br />

. Kamera: Florent Herry<br />

. Musik: Nils Frahm<br />

. Mit Berke Karaer, Ecem Uzen,<br />

Melisa Akman, Ayta Sözeri<br />

. Produzent: Ömer Atay<br />

. Kontakt: Picture Tree<br />

International, Berlin,<br />

www.picturetree-international.com<br />

13<br />

FR 23.6. 12:15<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

SO 25.6. 14:45<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

BIG BIG WORLD


Casting ist ein improvisierter Fernsehfilm, der<br />

vom Casting für ein Fernsehfilm-Remake von Rainer<br />

Werner Fassbinders berühmtem Liebesmelodrama<br />

Die bitteren Tränen der Petra von Kant handelt. Der<br />

erfolgreiche Schauspieler Andreas Lust gibt darin<br />

den erfolg- und arbeitslosen Schauspieler Gerwin,<br />

der sich als Anspielpartner verdingt. Das heisst, dass<br />

er in Vertretung des bereits gecasteten männlichen<br />

Hauptdarstellers den Schauspielerinnen, die sich um<br />

die weibliche Hauptrolle bewerben, die Stichworte<br />

gibt. Während sich nun in Probeaufnahmen eine ganze<br />

Reihe hochkarätiger deutschsprachiger Miminnen<br />

um den Zuschlag bemüht, verzweifelt das Team im<br />

Hintergrund an den reichlich verblasenen Ansprüchen<br />

der Regisseurin und droht die ganze Produktion auseinander<br />

zu fallen. Da wittert Gerwin seine Chance.<br />

Mit Casting gelingt Wackerbarth - 1973 in München<br />

geboren, ausgebildeter Schauspieler und Regisseur,<br />

Mitherausgeber der Filmzeitschrift Revolver, Dozent,<br />

Kurator und Autor – eine vielfach schillernde, mehrbödige<br />

Tragikomödie, die nicht nur von den Nöten<br />

arbeitssuchender KünstlerInnen erzählt, sondern<br />

auch den kreativen Prozess der Rollenerarbeitung<br />

dokumentiert. Wobei die beim Vorgang des Castings<br />

wirksamen komplexen emotionalen Gemengelagen<br />

die Fassbinder-Vorlage spiegeln. (as)<br />

. Casting<br />

. Deutschland <strong>2017</strong><br />

. 91 Min. Farbe. DCP. D/e<br />

. Regie, Buch: Nicolas Wackerbarth<br />

. Kamera: Jürgen Carle<br />

. Schnittt: Saskia Metten<br />

. Mit Andreas Lust,<br />

Judith Engel, Ursina Lardi,<br />

Andrea Sawatzki<br />

. Produzentin: Franziska Specht<br />

. Kontakt: The Match Factory,<br />

Berlin, www.thematchfactory.de<br />

15<br />

MI 21.6. 18:00<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von Nicolas<br />

Wackerbarth und Andreas Lust<br />

MI 21.6. 19:00<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von Nicolas<br />

Wackerbarth und Andreas Lust<br />

CASTING


Von der tiefen Erschöpfung, die das Verarmen und<br />

der Verlust von Perspektiven mit sich bringen, mithin<br />

vom Leben im von Wirtschaftskrisen geschüttelten<br />

(Süd-)Europa, erzählt Teresa Villaverde in ihrem klar<br />

strukturierten Film Colo. Dabei nutzt sie die leuchtenden<br />

Farben des portugiesischen Sommers zu kontrastierendem<br />

Effekt: Denn es mag die Sonne noch so sehr<br />

vom blauen Himmel strahlen, in den Gemütern der<br />

Protagonisten herrscht der Untergang. Der Vater ist<br />

arbeitslos, die Mutter findet sich mit ihren beiden Jobs<br />

am Rande ihrer Kräfte, und Teenager-Tochter Marta<br />

lässt sich ratlos treiben. Der unaufhaltsame soziale<br />

Abstieg dieser Mittelschichtskernfamilie – bald schon<br />

kann man sich die hübsche Wohnung, deren stilvolle<br />

Einrichtung vom vergangenen Wohlstand zeugt, nicht<br />

mehr leisten – setzt Zerfallsprozesse in Gang und ein<br />

allmähliches Versiegen von Sprache und Vertrauen.<br />

Es ist eine zerstörerische Reduktion, die die 1966 in<br />

Lissabon geborene Drehbuchautorin, Regisseurin<br />

und Produzentin – 1998 mit The Mutants international<br />

bekannt geworden – mit langen Takes, präziser<br />

Kadrage und genau getakteten Fahrten ästhetisch<br />

überhöht. In konzentrierter Ruhe schafft Villaverde<br />

eine filmische Struktur von grosser Schönheit – und<br />

macht darin einen die Persönlichkeit zerfressenden<br />

Mechanismus sichtbar. (as)<br />

COLO<br />

. Colo<br />

. Portugal, Frankreich <strong>2017</strong><br />

. 136 Min. Farbe. DCP. P/e<br />

. Regie, Buch: Teresa Villaverde<br />

. Kamera: Acácio de Almeida<br />

. Musik: Robert Schumann,<br />

Noël Akchoté,<br />

Dimitri Shostakowitsch,<br />

Tomás Gomes<br />

. Mit Joao Pedro Vaz,<br />

Alice Albergaria Borges,<br />

Beatriz Batarda, Clara Jost<br />

. Produzentin: Teresa Villaverde<br />

. Kontakt: Films Boutique, Berlin,<br />

www.filmsboutique.com<br />

17<br />

DO 22.6. 09:30<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

Öffentliche Schul- und<br />

Pressevorstellung<br />

SA 24.6. 16:00<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von<br />

Teresa Villaverde


Zwei Leben in der Schwebe. Während um sie<br />

herum alle ins Erwachsenenleben aufbrechen, sorgt<br />

sich Casey um ihre ehemals drogensüchtige Mutter<br />

und wagt nicht, Pläne für ihre eigene Zukunft zu<br />

schmieden. Jin hingegen muss in Korea alles stehen<br />

und liegen lassen, um seinem in den USA schwer<br />

erkrankten, entfremdeten Vater beizustehen. Casey<br />

und Jin begegnen einander in Columbus, Indiana,<br />

einer relativ kleinen Stadt, die gleichwohl weltweit<br />

für ihre ikonografische Architektur der Moderne<br />

wie für ihre Kunst im öffentlichen Raum gerühmt<br />

wird. Casey zeigt Jin ihre liebsten Gebäude, und Jin<br />

zeigt Casey, wie man loslässt. Mit Columbus legt der in<br />

Seoul geborene Kogonada (ein Pseudonym und eine<br />

Reminiszenz an Ozus Drehbuchautor Kogo Noda),<br />

der bislang als Videoessayist und Filmjournalist tätig<br />

war, einen beeindruckenden Erstling vor. Ein dicht<br />

gewobenes, narratives Geflecht, in dem die Gebäude<br />

durch den Blick, den die Protagonisten auf sie richten,<br />

den Status von Handlungsträgern erlangen. Und in<br />

dem umgekehrt der umbaute Raum den in ihrem<br />

Leben unbehausten Menschen Trost und Zuversicht<br />

vermittelt: Die klare Linie des architektonischen Gedankens<br />

vermag das undurchschaubare Gewirr des<br />

Gefühls zu besänftigen. Nicht zuletzt, weil Ordnung<br />

und Chaos gleichermassen im Menschlichen wurzeln.<br />

(as)<br />

. Columbus (Columbus)<br />

. USA <strong>2017</strong><br />

. 101 Min. Farbe. DCP. E/d<br />

. Regie, Buch, Schnitt: Kogonada<br />

. Kamera: Elisha Christian<br />

. Musik: Hammock<br />

. Mit John Cho, Parker Posey,<br />

Haley Lu Richardson,<br />

Michelle Forbes<br />

. Produzenten: Danielle<br />

Renfrew Behrens,<br />

Chris Weitz, Andrew Boyd<br />

. Kontakt: Visit Films, Brooklyn,<br />

NY, www.visitfilms.com<br />

19<br />

DO 22.6. 21:15<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von Kogonada,<br />

Moderation: Andreas Ruby,<br />

Direktor S AM<br />

FR 23.6. 16:45<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von Kogonada<br />

COLUMBUS


Manchmal hat man im Kino wie im Leben keine<br />

Wahl. Man sieht und hört, was sich auf der Leinwand<br />

abspielt, ist bewegt und entsetzt zugleich und kann<br />

sich dem Sog dennoch nicht entziehen, der von den<br />

Bildern und Stimmen ausgeht, die einem gegenüberstehen.<br />

Wie in dem streng reduzierten, stilisierten<br />

Dokumentarfilm Devil's Freedom, in dem sowohl<br />

Opfer als auch Täter beschreiben, wie eng sich die<br />

mit dem ewigen Drogenkrieg verknüpfte Gewalt<br />

bis heute gnadenlos auf das Leben der Menschen in<br />

Mexiko auswirkt: unter ihnen zwei Mädchen, die sich<br />

erinnern, wie die Mutter vor ihren Augen erschossen<br />

wurde. Oder der junge Mann, der bereits im Kindesalter<br />

seinen ersten Mord verübt hat und weiss, dass es<br />

für ihn längst kein Zurück mehr gibt. Was sie vereint,<br />

sind die hautfarbenen Masken, hinter denen sie ihre<br />

Identität verbergen. Denn vor seiner Kamera, gibt der<br />

mexikanische Regisseur schnell zu verstehen, sind<br />

sie alle gleich, ohne Wertung und ohne Kommentar.<br />

Everardo González (*1971), der heute zu den wichtigsten<br />

lateinamerikanischen Dokumentarfilmern zählt,<br />

richtet in seinen Arbeiten stets den Blick darauf, den<br />

unzähligen Gesichtern des Grauens in seiner Heimat<br />

Mexiko auf die Spur zu kommen. Mit Devil's Freedom<br />

ist ihm ein zutiefst menschliches<br />

Portrait des Schreckens gelungen. (as)<br />

. Devil’s Freedom<br />

(La libertad del diablo)<br />

. Mexiko <strong>2017</strong><br />

. 74 Min. Farbe. HDCP. Esp/e<br />

. Regie, Buch: Everardo González<br />

. Kamera: María Secco<br />

. Schnitt: Paloma López Carrillo<br />

. Musik: Quincas Moreira<br />

. Produzenten: Robert Garza,<br />

Inna Payán<br />

. Kontakt: Films Boutique, Berlin,<br />

www.filmsboutique.com<br />

21<br />

DO 22.6. 12:30<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

Öffentliche Schul- und<br />

Pressevorstellung<br />

In Anwesenheit von Everardo González<br />

SO 25.6. 17:00<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von Everardo González<br />

DEVIL’S FREEDOM


«Denk ich an Deutschland in der Nacht,<br />

dann bin ich um den Schlaf gebracht», dichtete<br />

Heinrich Heine 1843. Heine trieben Sehnsucht<br />

und Sorgen um, Romuald Karmakar schlägt in<br />

seinem aktuellen Film, dem Heines Gedicht den<br />

Titel gibt, eine alternative Erklärung für Schlaflosigkeit<br />

vor: den kollektiven Rausch endloser<br />

Raves, befeuert vom unablässigen, rhythmischen<br />

Hämmern der Beats. Nach 196 bpm (2002),<br />

Between the Devil and the Wide Blue Sea (2005)<br />

und Villalobos (2009) ist If I think of Germany at<br />

night die vierte Annäherung des renommierten<br />

Autorenfilmers und Dokumentaristen Karmakar<br />

an Techno, artverwandte Stile und die Tradition<br />

der elektronischen Musik in Deutschland.<br />

Fünf Protagonisten der Szene – Ata Macias,<br />

Roman Flügel, David Moufang, Ricardo Villalobos<br />

und Sonja Moonear – erzählen von ihrer<br />

Arbeit und kommen ins Philosophieren. Karmakar<br />

hört ihnen zu und zeigt sie im Studio,<br />

im Club und auf der Bühne. In den Gesprächen<br />

offenbaren sich die Musiker mit grosser Ernsthaftigkeit,<br />

während die Dancefloor-Szenen die<br />

unterschiedlichen Sounds zu angenehm ausgiebiger<br />

Geltung bringen. Und die Nacht wird zum<br />

Tag auf die allerschönste Weise, tanzend. (as)<br />

. IF I THINK OF GERMANY<br />

AT NIGHT (Denk ich an<br />

Deutschland in der Nacht)<br />

. Deutschland <strong>2017</strong><br />

. 100 Min. Farbe. DCP. D, F/e<br />

. Regie, Buch: Romuald Karmakar<br />

. Kamera: Frank Griebe<br />

. Schnitt: Robert Thomann,<br />

Anne Fabini<br />

. Sound Design: Matthias Lempert<br />

. Produzenten: Andro Steinborn,<br />

Stephan Holl<br />

. Kontakt: Rapid Eye Movies, Köln,<br />

www.rapideyemovies.de<br />

23<br />

FR 23.6. 22:00<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von<br />

Romuald Karmakar<br />

SA 24.6. 12:30<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

IF I THINK OF<br />

GERMANY AT NIGHT


Julian Radlmaiers Besuch des <strong>Bildrausch</strong><br />

2014, seine Begegnung hier mit dem Proust des<br />

modernen Kinos, Nils Malmros, hat offenbar<br />

Spuren hinterlassen: Mit Self-Criticism of a Bourgeois<br />

Dog hat er seinen DFFB-Abschlussfilm als<br />

Variante eines autobiografischen Spiels realisiert.<br />

Radlmaier gibt den Jungregisseur Julian, der<br />

auch noch bei der winzigsten Förderung abblitzt,<br />

ins Hartz-IV-Fegefeuer rutscht und sich nun<br />

als Apfelpflücker verdingen muss. Kompliziert<br />

wird's, als er sich in eine kanadische Schöne verknallt<br />

und ihr weismacht, dass er bei der Ernte<br />

zwecks Recherche für einen kommunistischen<br />

Märchenfilm mitarbeitet. Zu nicht weniger als<br />

existenziell-ideologischen Krisen kommt's gar,<br />

als ihm im Laufe der Arbeitszeit klar wird, was<br />

das Wort «Klassenantagonismus» so ganz wirklich<br />

meint. Aber da ist ja auch noch das Kino, wo<br />

andere Regeln geltend gemacht werden dürfen ...<br />

Und so entstand mit Self-Criticism of a Bourgeois<br />

Dog im Spannungsfeld von Pasolini, Beckett und<br />

Chaplin exakt jener verschroben-komische, formal<br />

kokett strenge kommunistische Märchenfilm,<br />

den Radlmaiers Alter Ego Julian dauernd<br />

weiterspintisiert, um nicht die Wahrheit über<br />

sein trübes Dasein sagen zu müssen. (om)<br />

. Self-Criticism of a Bourgeois Dog<br />

(Selbstkritik eines<br />

bürgerlichen Hundes)<br />

. Deutschland <strong>2017</strong><br />

. 99 Min. Farbe. DCP. D,E/e<br />

. Regie, Buch: Julian Radlmaier<br />

. Kamera: Markus Korb<br />

. Schnitt: Julian Radlmaier<br />

. Ton: Kai Ziarkowski<br />

. Mit Julian Radlmaier,<br />

Deragh Campbell,<br />

Kyung-Taek Lie, Beniamin Forti<br />

. Produzent: Kirill Krasockiy<br />

. Kontakt: Faktura Film, Berlin,<br />

www.fakturafilm.de<br />

25<br />

DO 22.6. 21:15<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von<br />

Julian Radlmaier<br />

SA 24.6. 10:00<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

SELF-CRITICISM<br />

OF A BOURGEOIS DOG


Als Nam Chul-woo am Morgen in aller Früh das<br />

Haus verlässt, ahnt er noch nicht, dass am Abend<br />

nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Der<br />

nordkoreanische Fischer wirft sein Netz seit Jahren im<br />

Grenzgebiet zum Süden aus, doch an diesem Tag ist<br />

der Strom des Flusses gegen ihn. Als sich das Netz in<br />

der Motorschraube verklemmt, treibt er unaufhaltsam<br />

ab ins feindliche Gewässer und wird dort von den südkoreanischen<br />

Grenzposten prompt als vermeintlicher<br />

Spion verhaftet und einer erwartungsgemäss unsanften<br />

Befragung unterworfen. Je länger Nam sich den<br />

Fragen und Torturen der feindlichen Behörden stellen<br />

muss, wird ihm bewusst, dass, selbst wenn ihm die<br />

Heimkehr gelingen sollte, er am Ende als zerrissener<br />

Mensch aus der Grauzone zwischen Schein und Sein<br />

zurückkehren wird. Dem gerne als Enfant Terrible<br />

des koreanischen Kinos gefeierten Kim Ki-duk ist mit<br />

The Net ein sanft wütender Spionagethriller gelungen,<br />

der in seinem Kern so schlicht ist wie prekär. Anders<br />

als in seinen bisherigen Arbeiten, die stets zwischen<br />

exzessiver Brutalität und stilisierter Ästhetik changierten,<br />

gibt sich der 56-jährige Provokateur diesmal<br />

überraschend bodenständig, wenn auch nur, um der<br />

inneren Pein seiner Bilder dadurch grösseren Raum<br />

zu schaffen. (pj)<br />

THE NET<br />

. The Net (Geumul)<br />

. Südkorea 2016<br />

. 114 Min. Farbe. DCP. Kor/e<br />

. Regie, Buch: Kim Ki-duk<br />

. Kamera: Kim Ki-duk<br />

. Schnitt: Park Min-sun<br />

. Musik: Park Young-min<br />

. Mit Ryoo Seung-bum,<br />

Lee Won-gun, Kim Young-min,<br />

Choi Guy-hwa<br />

. Produzent: Kim Soon-mo<br />

. Kontakt: Finecut, Seoul,<br />

www.finecut.co.kr<br />

27<br />

FR 23.6. 19:15<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von Kim Ki-duk<br />

SA 24.6. 10:00<br />

kult.kino atelier


Eine Party soll es werden. Der Sekt steht bereit,<br />

die Gäste, eine kleine Runde enger Freunde, finden<br />

sich zusammen: Ein Hoch auf Janet, die zur Gesundheitsministerin<br />

des Schattenkabinetts der Oppositionspartei<br />

ernannt worden ist! Dann aber lässt Janets<br />

Mann eine Bombe platzen und die Laune ist beim<br />

Teufel. Sie war ohnehin zuvor schon nicht die beste,<br />

Spannungen lagen in der Luft, Untertöne waren zu<br />

vernehmen und in den Blicken liess sich manches<br />

lesen. Missgunst? Misstrauen? Missstimmung? Auf<br />

jeden Fall! Und noch viel mehr! Was beginnt wie ein<br />

bissiges Boulevardstück, hat sich mir nichts, dir nichts<br />

in eine beissende Tragikomödie gewandelt, wobei die<br />

tonalen Wechsel zwischen Dur und Moll, zwischen<br />

Satire, Ironie, Sarkasmus und Zynismus unvorhersehbar<br />

bleiben und daher immer überraschend sind.<br />

Mit The Party inszeniert die renommierte englische<br />

Filmemacherin Sally Potter nach eigenem Drehbuch<br />

meisterlich ein Kammerspiel in Schwarzweiss, das<br />

von seinen scharfzüngigen Dialogen lebt sowie von<br />

einer hochkarätigen Besetzung – darunter ein Koksentfesselter<br />

Cillian Murphy und eine beängstigend<br />

treffsichere Patricia Clarkson , die damit Kämpfe ausfechtet:<br />

den alltäglichen zwischen Mann und Frau und<br />

den politischen zwischen Pragmatik und Idealismus.<br />

Ein böses Vergnügen. (as)<br />

. The Party<br />

. Grossbritannien <strong>2017</strong><br />

. 71 Min. sw. DCP. E/d<br />

. Regie, Buch: Sally Potter<br />

. Kamera: Alexey Rodionov<br />

. Musik: Junicri Matsumoto<br />

. Mit Patricia Clarkson, Bruno<br />

Ganz, Cherry Jones, Kristin<br />

Scott Thomas, Timothy Spall<br />

. Produzenten: Christopher<br />

Sheppard, Kurban Kassam<br />

. Kontakt: Filmcoopi AG, Zürich,<br />

www.filmcoopi.ch<br />

29<br />

SA 24.6. 21:30<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von Bruno Ganz<br />

SO 25.6. 12:30<br />

kult.kino atelier<br />

THE PARTY


Wie beschreibt man am besten einen Film, über<br />

den weniger zu wissen am Ende mehr ist? The Untamed<br />

ist so ein wundersamer Fall, bei dem jeder<br />

Versuch einer genaueren Wiedergabe scheitern muss.<br />

Dabei beginnt alles noch relativ harmlos: Alejandra<br />

lebt unglücklich mit ihrem Ehemann Angel und den<br />

gemeinsamen zwei Söhnen in der öden mexikanischen<br />

Provinz Guanajuato. Er kann sie im Bett nicht<br />

befriedigen und sucht für sich selbst seine sexuelle Erleichterung<br />

lieber bei ihrem schwulen Bruder Fabien.<br />

Doch die Dinge scheinen erst dann wirklich aus dem<br />

Ruder zu laufen, als eine junge Frau namens Veronika<br />

in der Stadt auftaucht, die Fabien eine völlig neue<br />

lustvolle Erfahrung verspricht. Der junge Mexikaner<br />

Amat Escalante machte zuletzt 2013 mit seinem von<br />

atemberaubender Gewalt durchzogenen Film Heli international<br />

auf sich aufmerksam. In The Untamed lässt<br />

er diesmal Sozialdrama und Fantasy so eindrücklich<br />

und nahtlos ineinander übergehen, dass man Mühe hat,<br />

sich dem Sog seines verstörenden, mitunter surreal<br />

anmutenden Schauspiels zu entziehen. Kühn, reuelos<br />

und mit einem Gespür für subtilen Humor, beweist<br />

sich Escalante einmal mehr als unkonventioneller Regisseur,<br />

der sein Publikum gleichermassen zu fordern<br />

und zu unterhalten versteht. (pj)<br />

. The Untamed (La región salvaje)<br />

. Mexiko, Dänemark, Frankreich,<br />

Deutschland, Schweiz 2016<br />

. 100 Min. Farbe. DCP. Esp/e<br />

. Regie, Buch: Amat Escalante<br />

. Kamera: Manuel Alberto Claro<br />

. Schnitt: Fernando De La Peza<br />

. Mit Ruth Ramos, Simone Bucio,<br />

Jesús Meza, Edén Vilavivencio<br />

. Produzenten: Jamal Zeinal Zade,<br />

Jim Stark, Dan Wechsler<br />

. Kontakt: Bord Cadre, Genf,<br />

www.bordcadrefilms.com<br />

31<br />

DO 22.6. 17:00<br />

kult.kino atelier<br />

SA 24.6. 14:00<br />

kult.kino atelier<br />

THE UNTAMED


Sein 54. Lebensjahr hindurch wollte Michael Glawogger<br />

einmal die Erde umkreisen, dabei ein Werk<br />

schaffen – von dem er nicht wusste, wie es aussehen<br />

würde. Anders als seine früheren, weltumspannenden<br />

Dokumentarfilme Megacities (1997), Workingman’s<br />

Death (2005) und Whores’ Glory (2011) sollte dieser<br />

kein Thema verfolgen. Themen lassen einen immer<br />

nur das sehen und hören, was man brauchen kann –<br />

so geht dem Kino unendlich viel verloren. Mit dem<br />

Projekt Untitled wollte er sich den Kontinenten und<br />

Völkern ausliefern, ein Werk aus dem Gefühl des Augenblicks<br />

heraus schaffen. Nach rund einem Drittel<br />

des Weges, am Ende des ersten Hauptreisestücks,<br />

Afrika, verstarb Michael Glawogger an den Folgen<br />

einer Malariainfektion. Der einzige Mensch, der aus<br />

den bis dahin aufgenommenen Bildern und Tönen<br />

etwas in seinem Sinne Erregend-Bestürzend-Geistvoll-Würdiges<br />

würde schaffen können, war seine<br />

langjährige Schnittmeisterin und Vertraute Monika<br />

Willi. Mit Bildern u.a. kriegsversehrter Geisterstädte,<br />

stolzer Ringer, Diamantensucher, paarungswilder<br />

Esel und staubdurchtoster Müllhalden gestaltete sie<br />

ein Stück Lebens-Erfahrung – ein Film, der einen<br />

berührt, durchdringt, verwirrt, berauscht, bereichert.<br />

(om)<br />

. Untitled (ausser Konkurrenz)<br />

. Österreich, Deutschland <strong>2017</strong><br />

. 107 Min. Farbe. DCP. E/d<br />

. Regie: Michael Glawogger, Monika<br />

Willi<br />

. Buch: Michael GIawogger, Attila Boa,<br />

Monika Willi<br />

. Kamera: Attila Boa<br />

. Schnitt: Monika Willi<br />

. Musik: Wolfgang Mitterer<br />

. Produzenten: Tommy Pridnig,<br />

Peter Wirthensohn<br />

. Kontakt: Autlook Films, Wien,<br />

www.autlookfilms.com<br />

33<br />

SA 24.6.<br />

19:00<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von Monika Willi<br />

UNTITLED


PAST AND<br />

PASSION<br />

Er wird am 10. November 1945 in Kensington,<br />

einem Innenstadtbezirk von Liverpool, geboren. Also<br />

im Nordwesten Englands, wo die Landschaft etwas<br />

weniger lieblich ist und die Bedingungen härter. Der<br />

Zweite Weltkrieg ist eben erst zu Ende gegangen<br />

und sein Schrecken noch allerorten spürbar. Terence<br />

Daviesʼ vielköpfige Familie gehört der Arbeiterklasse<br />

an: Er wächst in ärmlichen Verhältnissen mit zehn<br />

Geschwistern auf. Der Vater regiert seine Sippe mit<br />

harter Hand, die oftmals zuschlägt. Der kleine Junge<br />

wird sich später als «devout catholic» bezeichnen, als<br />

tiefreligiös. Man könnte auch sagen: verbittert. Er habe<br />

gebetet «until my knees bled», bis seine Knie bluteten<br />

– und sei doch abgewiesen worden. Da hatte Terence<br />

bereits, in Teenagerjahren, seine Homosexualität entdeckt,<br />

und zwar nicht als einen leicht gangbaren Weg,<br />

sein sexuelles Wesen auszubilden, sondern als etwas<br />

Untersagtes und Unsagbares, eine schwere Sünde, die<br />

den Heranwachsenden in Gewissensnöte brachte und<br />

an den Rand der Verzweiflung. Die Glaubenskrise<br />

führte schliesslich unvermeidlich zu Daviesʼ Abkehr<br />

vom Katholizismus, was nicht gleichbedeutend gedacht<br />

werden sollte mit einer Befreiung.<br />

Mehrfach gibt Davies, der mit seiner sexuellen Orientierung<br />

offen umgeht, in Interviews zu Protokoll, es<br />

sei ihm schwergefallen, sich als schwul zu akzeptieren<br />

(«I don't like being gay. It has ruined my life»). Zugleich<br />

ist er sich völlig darüber im Klaren, dass die Filme, die<br />

er im Lauf seines Lebens geschaffen hat – es ist ein<br />

schmales Πuvre: elf Filme in 40 Jahren Рohne diese<br />

schmerzliche Auseinandersetzung in ihrer vorliegenden<br />

Form nicht denkbar gewesen wären. Gleichsam<br />

34<br />

lebt in Daviesʼ überschaubarem Werk eine unverkennbare<br />

Sensibilität. Ihre Aussagekraft schöpft sie aus dem<br />

instinktiven Verständnis, das der Autor / Regisseur für<br />

den Kampf eines Aussenseiterindividuums mit einer<br />

restriktiven, ablehnenden Gesellschaft aufbringt. Ein<br />

tiefes Mitgefühl für vergebliche Hoffnungen, allzu<br />

gewagte Entschlüsse, bittere Enttäuschungen, das<br />

Wiederaufstehen und das Weitermachen. Weil auch<br />

Davies keiner ist, der so schnell aufgibt, wenn überhaupt.<br />

Seine Schulausbildung an katholischen Instituten,<br />

die die Prügelstrafe anwenden und in denen er von<br />

Mitschülern drangsaliert wird, endet, als er sechzehn<br />

wird. Es folgen zwölf lange, gehasste Jahre der Arbeit<br />

als Buchhalter. «Nebenher» schreibt Davies unter anderem<br />

Kurzgeschichten fürs Radio und Dramolette,<br />

spielt Laientheater und führt Regie. 1973 endlich bricht<br />

er auf, er verlässt Liverpool und geht zunächst an die<br />

Coventry Drama School und danach an die National<br />

Television and Film School in Buckinghamshire.<br />

In den Jahren 1974 bis 1983 erwachsen jene drei<br />

mittellangen Filme, aus denen sich The Terence Davies<br />

Trilogy zusammensetzt: Children (1974–76), Madonna<br />

and Child (1980) und Death and Transfiguration (1980–<br />

83) sind stark autobiografisch geprägte Vignetten in<br />

Schwarzweiss, die Erfahrungen und Eindrücke aus<br />

dem Leben von Daviesʼ fiktivem Alter Ego Robert<br />

Tucker versammeln. Dabei dient die Chronologie der<br />

Ereignisse lediglich als Anknüpfungspunkt für Bildgeflechte,<br />

deren eigentlicher Gegenstand weniger erzählerischer<br />

denn emotionaler Natur ist. Soll heissen,<br />

dass die Handlung der einzelnen Szenen gegenüber<br />

dem jeweils vermittelten Gefühlsgehalt zurücktritt.<br />

Ein Beispiel aus Madonna and Child: Während Tucker<br />

in der Kirche betet, die Kamera gemächlich durchs Kirchenschiff<br />

gleitet und ein Choral ertönt, verhandelt er<br />

zugleich im Off telefonisch mit einem Tätowierer über<br />

die Möglichkeit, sich den Hodensack tätowieren zu<br />

35<br />

TERENCE DAVIES


lassen. In dieser grossartig verdichteten Montage des<br />

Disparaten liegt das ganze Leid der Daseinserfahrung<br />

des Homosexuellen, dessen Sehnsucht und Begehren<br />

auf die Ablehnung und die Kriminalisierung seitens<br />

der gesellschaftlich normierenden Instanzen trifft.<br />

(Bis 1967 standen Sexualkontakte zwischen gleichgeschlechtlichen<br />

Partnern in England und Wales unter<br />

Strafe.) Das der Szene Inhärente, Blasphemische des<br />

Zusammentreffens von Religiosität und vermittelter<br />

quasi(homo)sexueller Handlung wird dabei transzendiert<br />

im den beiden Motiven gemeinsamen Bild des<br />

gequälten Opfers: Christus am Kreuz und Tucker am<br />

Telefon. Sage keiner, Davies wäre nicht selbstbewusst<br />

in der Anwendung seiner künstlerischen Mittel.<br />

Davies schöpft Stärke aus sich selbst. Er hat seine<br />

bescheidene Herkunft hinter sich gelassen und einen<br />

Umgang mit Gewalterfahrung und Schuldkomplex<br />

gefunden. Ebenso findet er auch zu seiner ganz eigenen<br />

und eigenwilligen Filmsprache. Eine Sprache<br />

wiederum, die aus den Prägungen desjenigen, der sie<br />

für sich erfindet, kein Hehl macht. Auch für das Publikum<br />

gilt, dies in seiner ganzen Tragweite zu begreifen:<br />

Ohne die schmerzliche Last seiner Erinnerungen<br />

gäbe es Terence Daviesʼ Filme nicht. Und damit sind<br />

eben nicht nur die autobiografisch geprägten Werke<br />

gemeint, die am Beginn seiner Laufbahn stehen.<br />

Neben der Trilogie sind dies Distant Voices, Still<br />

Lives (1988) und The Long Day Closes (1992). Distant<br />

Voices, Still Lives ist eine wilde Kombination aus Gesang<br />

und Gewalt, mittels derer ein familiäres Soziotop<br />

porträtiert wird, das Daviesʼ Herkunftswelt ebenso<br />

umreisst, wie es einen historisch gewordenen Gesellschaftszustand<br />

nachzeichnet, inklusive der Lieder, die<br />

damals gesungen und der Drinks, die dazu gehoben<br />

wurden. Und obwohl es allerorten lebhaft zugeht,<br />

herrschen doch, tief in den Bildern, die spezifisch<br />

Davies’sche Ruhe und Genauigkeit. Nie hat es die<br />

Kamera eilig, nie ist ihr Blick ein flüchtiger, vor allem<br />

36<br />

aber ist dieser Blick nie grausam. Nüchtern registrierend,<br />

das ja, nicht jedoch denunzierend. The Long Day<br />

Closes führt das die eigenen Existenzbedingungen<br />

reflektierende Unterfangen bis in die Mitte der Fünfzigerjahre<br />

fort und konzentriert sich dabei auf den<br />

elfjährigen Bud, dessen Begeisterung fürs Kino, seine<br />

Gläubigkeit und deren erste Erschütterung, das Leben<br />

der inzwischen vom Vaterterror befreiten Familie.<br />

Die mittlerweile aufmerksam gewordene Kritik<br />

bescheinigt Terence Davies eine einzigartige Handschrift<br />

und eigenständige Ästhetik, an der besonders<br />

der Umgang mit Zeit und Erinnerung hervorzuheben<br />

sei. Dass Erinnerung nicht linear ist, weiss zwar jeder,<br />

wie sich allerdings dieser Umstand – und damit der<br />

Vorgang des Erinnerns und nicht zuletzt ein Zustand<br />

des Bewusstseins – filmisch darstellen lässt, ohne ins<br />

Unverständliche abzustürzen, dazu bedarf es des Talents,<br />

der Kreativität und, nicht zuletzt, künstlerischen<br />

Muts.<br />

Daviesʼ Montage orientiert sich am Sinfonischen,<br />

an musikalischen Prinzipien eher denn an der vermeintlichen<br />

Stringenz einer immer nur im Nachhinein<br />

erkannten Chronologie. Dabei ist jeder einzelne<br />

der Mosaiksteine, aus denen das Gesamtbild sich<br />

schliesslich zusammensetzt, gleich viel wert. Insofern<br />

es Erinnerung repräsentiert, mithin das, was einem<br />

vom eigenen Leben bleibt, wird jedes Fragment wie<br />

ein kostbares Gut behandelt und kinematografisch mit<br />

Flügen, Fahrten, Schwenks und Zooms eindrucksvoll<br />

in Szene gesetzt sowie von eklektischer Musikauswahl<br />

und wohlbedachten intellektuellen Referenzen<br />

begleitet. Daviesʼ langsam-elliptischer Erzählstil mag<br />

manche herausfordern, sein bildgewaltiger, poetischer<br />

Inszenierungsansatz aber fasziniert, nicht zuletzt<br />

aufgrund seiner Kompromisslosigkeit.<br />

In den autobiografischen Werken bricht Davies<br />

mit den sozialrealistischen Darstellungskonventio-<br />

37<br />

TERENCE DAVIES


nen des britischen Kitchensink-Films, in seinen nun<br />

folgenden Literaturadaptionen wirft er die Klischees<br />

des Kostümdramas Jane-Austen’scher Provenienz über<br />

Bord. Mit The Neon Bible (1995) bewegt sich Davies<br />

zwar auf thematisch vertrautem Terrain (wieder arbeitet<br />

er sich an der Geschichte eines Heranwachsens<br />

ab, angesiedelt diesmal im US-amerikanischen Süden<br />

der Vierzigerjahre), erstmals aber adaptiert er einen<br />

fremden Stoff (John Kennedy Tooles 1989 posthum<br />

veröffentlichten, gleichnamigen Roman). Während<br />

The Neon Bible vergleichsweise wenig Anerkennung<br />

beschieden war, gelang Davies danach mit dem vielfach<br />

preisgekrönten The House of Mirth (2000) – in dem<br />

X-Files-Star Gillian Anderson eindrucksvoll demonstriert,<br />

dass sie auch noch ganz anders kann – ein veritabler<br />

kommerzieller Erfolg. Doch wieder vergehen<br />

viele Jahre bis zu Daviesʼ nächstem Film: The Deep<br />

Blue Sea (2011) basiert auf einem 1952 uraufgeführten<br />

Theaterstück von Terence Rattigan und bietet mit Rachel<br />

Weisz und Tom Hiddleston Starpotenzial in den<br />

zentralen Rollen zweier leidenschaftlich und kopflos<br />

gegen die Konventionen der englischen Klassengesellschaft<br />

An-Liebender. Zwischen The House of Mirth<br />

und The Deep Blue Sea arbeitet Davies an Sunset Song,<br />

den er schliesslich 2015 realisieren kann. Ausserdem<br />

entsteht 2008 seine bislang einzige dokumentarische<br />

Arbeit, der Liverpool gewidmete Filmessay Of Time<br />

and the City, ein Abgesang voll Trauer, Wut und Liebe.<br />

Daviesʼ bislang letzte Arbeit – A Quiet Passion<br />

(2016) wird im Rahmen des <strong>Bildrausch</strong>-Wettbewerbs<br />

gezeigt – stellt erneut einen Aufbruch dar. Diesmal<br />

basiert Daviesʼ Drehbuch nicht auf einer literarischen<br />

Vorlage, sondern auf dem Leben einer Literatin: der<br />

US-amerikanischen Dichterin Emily Dickinson, die<br />

ihr Leben (1830–1886) welt- und gesellschaftsabgewandt<br />

in Amherst, Massachusetts, zubrachte und der<br />

die ihr zustehende Anerkennung zu Lebzeiten nicht<br />

zuteilwurde.<br />

38<br />

Vielleicht eine Seelenverwandte? In jedem Fall eine<br />

wundervolle Gelegenheit für Terence Davies, einmal<br />

mehr eine Figur der Vergangenheit zum Subjekt ihrer<br />

eigenen Geschichte werden und direkt zu uns sprechen<br />

zu lassen. Und einmal mehr wird Erinnerung<br />

höchst gegenwärtig.<br />

Alexandra Seitz<br />

A Quiet Passion läuft im internationalen Wettbewerb,<br />

siehe dazu S. 8 / 9.<br />

Terence Davies<br />

39<br />

TERENCE DAVIES


Ein Triptychon, bestehend aus drei mittellangen<br />

Frühwerken in Schwarzweiss: Children (1976), Madonna<br />

and Child (1980) und Death and Transfiguration<br />

(1983) geben Einblicke in das Leben eines Jungen, eines<br />

Erwachsenen, eines Greises namens Robert Tucker, in<br />

die Davies autobiografische Motive einfliessen lässt.<br />

Zunächst ist da der tiefgläubige Bub, der an der restriktiven<br />

katholischen Schule von seinen Mitschülern<br />

drangsaliert wird und zu Hause mit seinen Sorgen und<br />

irritierenden Gefühlen allein bleibt. Dann der ledige,<br />

einsam sich nach Männern sehnende Mann, der noch<br />

immer bei seiner Mutter lebt, die um die Homosexualität<br />

ihres Sohnes zu wissen scheint und die doch<br />

keine lindernden Worte findet für ihn. Und schliesslich<br />

der Alte, der im Sterben liegt, der die Mutter längst<br />

schon begraben hat und der kein Glück gefunden<br />

hat in seinem Leben. Indem elegante Montagen die<br />

(auto-)biografische Chronologie wiederholt auflösen,<br />

greifen die kargen, dichten Filme der Terence Davies<br />

Trilogy ineinander und verweben sich atmosphärisch<br />

schliesslich zu einer monumentalen Anklage von<br />

Verdrängung und Unterdrückung. Die doch auch<br />

Schönheit und Hoffnung kennt, und den Trost der<br />

betörenden Stimme von Doris Day, die zärtlich «It<br />

all depends on you» intoniert. (as)<br />

. The Terence Davies Trilogy<br />

. Grossbritannien 1976-1983<br />

. 101 Min. sw. DCP. E/d<br />

. Regie, Buch: Terence Davies<br />

. Kamera: William Diver<br />

. Schnitt: Mick Audsley,<br />

William Driver, Sarah Ellis,<br />

Digby Rumsey<br />

. Mit Philip Mawdsley, Nich Stringer,<br />

Valerie Lilley<br />

. Produzenten: Claire Barwell,<br />

Geoffrey Evans, Mike Maloney,<br />

Peter Shannon<br />

. Kontakt: British Film Institute (BFI),<br />

London, www.bfi.org<br />

41<br />

DO 22.6.<br />

18:45<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von Terence Davies<br />

THE TERENCE DAVIES TRILOGY


Böse Menschen haben keine Lieder, heisst es.<br />

Darüber könnte man nun ein wenig ins Grübeln<br />

geraten, angesichts des Personals, das in diesem Film<br />

unablässig in Gesang ausbricht. Wenn es nicht gerade<br />

übereinander herzieht, sich gegenseitig beschimpft<br />

oder gar handgreiflich wird – das sind dann meist die<br />

Männer, die ihre Frauen schlagen oder ihre Kinder. In<br />

seinem autobiografisch inspirierten Langfilmdebüt<br />

Distant Voices, Still Lives charakterisiert Davies eine<br />

bestimmte soziale Schicht an einem bestimmten Ort<br />

zu einer bestimmten Zeit: in tableauhaft arrangierten<br />

Vignetten erzählt er aus dem Leben einer Familie der<br />

Arbeiterklasse im Liverpool der Vierziger- und frühen<br />

Fünfzigerjahre. Und er macht dies mit derart stilisierendem,<br />

ja, abstrahierendem Gestus, dass aus dem<br />

soziologisch Spezifischen schliesslich das Allgemeinmenschliche<br />

hervortreten kann. Es ist, als würden<br />

sich in den Liedern die Träume und die Sehnsüchte,<br />

das warmherzige Gefühl und die Freundlichkeit ausdrücken,<br />

während die Sprache der Konfrontation<br />

mit der meist harschen Realität vorbehalten ist. Verständigung<br />

und Verständnis finden denn auch eher<br />

im Gesang statt, während der stumme Blick von der<br />

Mühsal des Alltags kündet. (as)<br />

. Distant Voices, Still Lives<br />

. Grossbritannien 1988<br />

. 85 Min. Farbe. 35mm. E/df<br />

. Regie, Buch: Terence Davies<br />

. Kamera: William Driver,<br />

Patrick Duval<br />

. Schnitt: William Driver<br />

. Mit Fred Dowie, Pete Postlethwaite,<br />

Dean Willliams, Angela Walsh<br />

. Produzenten: Jennifer Howarth,<br />

Colin MacCabe<br />

. Kontakt: Kinemathek<br />

Le Bon Film, <strong>Basel</strong><br />

43<br />

SA 24.6.<br />

14:45<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von Terence Davies<br />

DISTANT VOICES, STILL LIVES


Das Kartenspielen wird ihr zum Verhängnis. Und<br />

ihre Naivität. Ihr Hang zum Romantischen. Und<br />

freilich auch der Stolz. Im Grunde ist Lily Bart weder<br />

emotional noch intellektuell gut genug gerüstet für<br />

das spiegelglatte, gesellschaftliche Parkett, auf dem sie<br />

sich bewegt. Die New Yorker High Society der Belle<br />

Époque verzeiht keine Fehler, erst recht nicht, wenn<br />

sie von alleinstehenden Ladies begangen werden, die,<br />

anstatt zu heiraten, mit Junggesellen flirten und an<br />

der Börse spekulieren. Unaufhaltsam also vollzieht<br />

sich Miss Barts Abwärtsbewegung, wird aus einer<br />

guten Partie eine Geächtete, die wiederum ihren<br />

Fall in Ungnade beinahe ungläubig verfolgt. Dabei<br />

wird sie nüchtern, doch nicht kalt beobachtet von<br />

Davies, der mit The House of Mirth den gleichnamigen,<br />

1905 veröffentlichten Roman der US-amerikanischen<br />

Schriftstellerin Edith Wharton adaptiert. Wie Wharton<br />

blickt auch Davies durch ein Mikroskop auf die<br />

Feinmechanik der Konventionen und präpariert damit<br />

jenes Herrschaftsinstrument der Oberschicht heraus,<br />

dem Lily Bart in aller Unschuld zum Opfer fällt. Aus<br />

Blicken, Gesten, Worten setzt sich die Mühle zusammen,<br />

die stetig und gnadenlos die Seele einer Frau<br />

zermalmt, die von der Freiheit sich, sekundenkurz,<br />

zu träumen erlaubte. (as)<br />

. The House of Mirth<br />

. Grossbritannien, USA, Frankreich,<br />

Deutschland, Belgien 2000<br />

. 140 Min. Farbe. 35mm. E/df<br />

. Regie: Terence Davies<br />

. Buch: Terence Davies, Edith Wharton<br />

. Kamera: Remi Adefarasin<br />

. Schnitt: Michael Parker<br />

. Mit Gillian Anderson, Eric Stoltz,<br />

Dan Aykroyd, Laura Linney<br />

. Produzent: Olivia Stewart, Bob Last<br />

. Kontakt: Kinemathek Le Bon Film,<br />

<strong>Basel</strong><br />

45<br />

FR 23.6.<br />

14:30<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von Terence Davies<br />

THE HOUSE OF MIRTH


Bei Liverpool denken die meisten wohl an die Beatles.<br />

Dann fällt vielleicht dem einen oder der anderen<br />

noch ein, dass Liverpool vormaleinst eine der Welthauptstädte<br />

des Schiffsbaus war, eine wohlhabende<br />

Hafenstadt, nein, eine bedeutende, eine strahlende<br />

Handelsmetropole. Längst verloren und verblichen<br />

ist dieser Glanz, in den Siebzigern trafen Arbeitslosigkeit<br />

und Kriminalität und die ganze Härte des<br />

Thatcherismus die Stadt und ruinierten sie – fast. 2008<br />

trug Liverpool dann schon wieder den Ehrentitel<br />

«Kulturhauptstadt Europas», und um das zu feiern,<br />

wünschte sie sich ein Porträt von ihrem berühmtesten<br />

Filmemachersohn. Freilich erfüllte Terence Davies<br />

die Erwartungen auf seine höchst eigenwillige Weise<br />

– nicht. Sein essayistisches Porträt – prallvoll mit<br />

Material und kulturellen Referenzen – umgreift die<br />

Heimatstadt zärtlich und liebevoll – und wischt ihr die<br />

Schminke weg. Davies zeigt Liverpools vergangenes<br />

Elend, seine architektonische Hässlichkeit, die Armut<br />

seines Proletariats, er verzichtet auf die gloriosen<br />

Zeiten, er erzählt von der Stadt, in der er aufwuchs,<br />

und vom Wie. Und in seinem selbst gesprochenen,<br />

dramatisch intonierten Voiceover hört man Schmerz<br />

und Liebe zu gleichen Teilen. (as)<br />

. Of Time and the City<br />

. Grossbritannien 2008<br />

. 72 Min. Farbe. DCP. E<br />

. Regie, Buch: Terence Davies<br />

. Kamera: Tim Pollard<br />

. Schnitt: Liza Ryan-Carter<br />

. Musik: Ian Neil<br />

. Mit Terence Davies<br />

. Produzenten: Sol Papadopoulos,<br />

Roy Boulter<br />

. Kontakt: The Festival Agency, Paris.<br />

www.thefestivalagency.com<br />

47<br />

SA 24.6.<br />

12:20<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von Terence Davies<br />

OF TIME AND THE CITY


Eigentlich hatte sie Lehrerin werden wollen, das<br />

Leben entschied dann aber anders. Vielmehr geschieht<br />

es eben einfach, dass Chris Guthrie, deren Heranwachsen<br />

zu einer eigenverantwortlichen Frau in Sunset Song<br />

erzählt wird, nicht nach Aberdeen geht. Stattdessen<br />

bleibt sie in Kinraddie, übernimmt den dort gelegenen,<br />

elterlichen Hof und bewirtschaftet ihn weiter. Freilich<br />

an der Seite eines Mannes, Ewan, der stark und gut und<br />

fleissig ist, aber kein Krieger. Und der Erste Weltkrieg<br />

zieht herauf und wirft seinen Schatten auch auf den<br />

Nordosten Schottlands und verdunkelt das Leben<br />

einer einfachen und bescheiden glücklichen Familie.<br />

Die Finanzierung des Projektes gestaltete sich zwar<br />

schwierig, schliesslich aber gelang es Davies doch, mit<br />

Sunset Song den 1932 erschienenen, ersten Teil von<br />

Lewis Grassic Gibbons Romantrilogie «A Scots Quair»<br />

zu adaptieren. Gedreht wurde neben Schottland auch<br />

in Neuseeland, das einige spektakuläre Landschaftspanoramen<br />

beisteuert. In die hinein nun Davies die<br />

vertrauten historischen Innenräume öffnet. Denn aus<br />

dem Aussen, aus der Natur schöpft die Protagonistin<br />

ihre Kraft, und Davies eignet sich ihre Perspektive<br />

ohne Sentimentalität oder Zynismus an. Es geschieht<br />

eben einfach. (as)<br />

. Sunset Song<br />

. Grossbritannien 2015<br />

. 135 Min. Farbe. DCP. E/e<br />

. Regie: Terence Davies<br />

. Buch: Lewis Grasig Gibbon,<br />

Terence Davies<br />

. Kamera: Michael McDonough<br />

. Schnitt: David Charap<br />

. Musik: Gast Waltzing<br />

. Mit Agyness Deyn, Peter Mullan,<br />

Kevin Guthrie, Mark Bonnar<br />

. Produzenten: Sol Papadopoulus,<br />

Roy Boulter<br />

. Kontakt: Hurricane Films, Liverpool,<br />

www.hurricanefilms.net<br />

49<br />

SO 25.6.<br />

14:00<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von Terence Davies<br />

SUNSET SONG


FRAGILER PUNK<br />

Ein Unglück kommt selten allein. Nirgends scheint<br />

diese schmerzhafte Lebensweisheit so wahr zu sein<br />

wie in den Filmen von Teresa Villaverde. Aus der<br />

Anhäufung verhängnisvoller Ereignisse entwickeln<br />

ihre Geschichten eine dramatische Dringlichkeit,<br />

wie man sie dieser Tage nur selten auf der Leinwand<br />

erleben kann. Störrisch, zart, entschieden und konsequent<br />

verweigert sie sich den falschen Bildern und<br />

geschönten Erzählungen des Kinos wie des Lebens<br />

überhaupt. Ihr unermüdliches Interesse für das, was<br />

die Gesellschaft ins Abseits drängt, hat die portugiesische<br />

Regisseurin seit ihrem Debütfilm Alex (1991)<br />

stets dazu geführt, sich in ihren Arbeiten, Figuren und<br />

Schicksalen verschiedenster Milieus und Herkunft<br />

zu widmen, Menschen am Rande des Nervenzusammenbruchs,<br />

von denen sie stets aufs Neue bestürzende<br />

Porträts zeichnet: darunter Heimkinder, die nicht<br />

gehorchen wollen The Mutants (1998), junge Frauen,<br />

die zu Sexsklavinnen degradiert werden Trance (2006),<br />

und immer wieder einfache Mittelstandsfamilien, die<br />

schleichend an den inneren und äusseren Umständen<br />

zu zerbrechen drohen, in denen sie sich befinden. Was<br />

nicht heisst, dass Villaverdes Filme hoffnungslos sind.<br />

Weit entfernt von simpler Sozialkritik, thematisieren<br />

sie akute gesellschaftliche Probleme, ohne zu werten,<br />

sondern reflektieren ganz unangestrengt dominante<br />

Sichtweisen und brechen diese dann auf. Als Mittel<br />

zum Zweck wird ihr dabei eine jeweils sehr eigene,<br />

mitunter radikale filmische Form, anhand derer sie<br />

ähnlich entschlossen wie ihre Figuren gegen den<br />

Status quo rebelliert.<br />

50<br />

Für Villaverde, möchte man meinen, ist das Kino<br />

ein Ort der Beunruhigung. Das wird bereits in Alex<br />

deutlich, in dem sie rückblickend eine Kindheit im<br />

Portugal der frühen Siebzigerjahre schildert. Es ist<br />

die Zeit vor der grossen Revolution, als das diktatorische<br />

Kolonialregime im fernen Afrika noch immer<br />

verzweifelt ein imaginäres Weltreich zu verteidigen<br />

suchte, während zu Hause die Missstände sowie der<br />

Druck auf die eigene Bevölkerung immer offensichtlicher<br />

wurden. Wie schwer sich das Land noch lange<br />

nach Beendigung der Kämpfe mit der Aufarbeitung<br />

des Kolonialkriegs tat, zeigt schon, dass Villaverde<br />

1991 noch zu den ersten Künstlern gehörte, die sich<br />

überhaupt an die Thematik heranwagten. Aus den<br />

Augen der neuen Generation blickt sie jedoch weniger<br />

intensiv auf die historischen Ereignisse damals zurück<br />

als vielmehr auf die Atmosphäre und leistet somit<br />

eindrucksvoll ein Stück Trauerarbeit, in dem sie, mit<br />

der unbefleckten Sicht einer jungen Autorin, den Untergang<br />

des Gewesenen reflektiert. In langen, ruhigen<br />

Einstellungen, in denen sich die kostbaren, sensiblen<br />

Bilder der Erinnerung spiegeln, folgt Villaverde ihren<br />

Protagonisten durch den Alltag, bis sich am Ende die<br />

Katastrophen förmlich überschlagen. Bis dahin bleibt<br />

vieles nur angedeutet, denn die Regisseurin lässt gern<br />

viel Raum zur eigenen Reflexion.<br />

Dieser spezielle Wunsch nach individueller Interpretation<br />

und dem Ziehen eigener Schlüsse ist der<br />

1966 in Lissabon geborenen Tochter des Journalisten<br />

Alberto Villaverde Cabral gewissermassen schon in<br />

die Wiege gelegt worden. Nach einem kurzen Studienaufenthalt<br />

in Prag als Stipendiatin der dortigen<br />

Filmhochschule begann sie ihre Karriere zunächst vor<br />

der Kamera. Als Schauspielerin war sie unter anderem<br />

in Hovering over the Water (1986) von João Cesar Monteiro<br />

in einer Nebenrolle zu sehen, bis sie schliesslich<br />

Assistentin von Paulo Rocha wurde und gemeinsam<br />

51<br />

TERESA VILLAVERDE


mit João Canijo und José Álvaro Morais Drehbücher<br />

schrieb. Diese autodidaktische Herangehensweise an<br />

das Filmhandwerk zog sie einer vermeintlich trockeneren<br />

Hochschulausbildung vor – eine Entscheidung,<br />

die sich im Nachhinein als ein Glückfall für das Kino<br />

erwies, und zwar nicht nur das portugiesische. Seit<br />

Jahren laufen ihre Filme auf den grossen internationalen<br />

<strong>Filmfest</strong>spielen dieser Welt und sorgen dort<br />

angesichts ihrer bildstarken, unkonventionellen Erzählweise<br />

nicht nur regelmässig für Aufsehen, sondern<br />

immer wieder auch für rege Diskussionen. Umso mehr<br />

verwundert es, dass die engagierte Regisseurin über<br />

die Festivalgrenzen hinaus bis heute noch immer als<br />

Geheimtipp gilt.<br />

Das dürfte zum einen an der zurückhaltenden Art<br />

Villaverdes selbst liegen, die sich am liebsten auf ihre<br />

Arbeit konzentriert, zudem selten Interviews gibt<br />

und stattdessen ihre Kunst für sich sprechen lässt.<br />

Zum anderen sind auch ihre Filme stets einem eher<br />

zarten, unaufdringlichen Blick verhaftet, der geschult<br />

am portugiesischen Novo Cinema der sechziger und<br />

siebziger Jahre, im Grenzbereich zwischen Gestern<br />

und Morgen nach neuen Antworten sucht. So wie in<br />

Colo , dem jüngsten Film im wundersamen Œ uvre<br />

Villaverdes, der im Vergleich zu ihren früheren Arbeiten<br />

auf den ersten Blick (und nur auf den ersten) ein<br />

wenig sanfter wirkt, geschlossener – und sachlicher.<br />

Doch auch in augenscheinlich geordneten Bahnen ist<br />

die leise Beobachterin ganz in ihrem Element, erzählt<br />

in überlegten, tableau-artigen Bildkompositionen und<br />

langen Kamerafahrten, wie eine mittelständische Familie<br />

aus Vater, Mutter und 17-jähriger Tochter unter<br />

den Folgen der Wirtschaftskrise zu kapitulieren droht.<br />

Gemeinsam suchen sie jeder für sich einen Weg aus<br />

der Verstrickung, die ihnen allmählich die Luft zum<br />

Atmen nimmt. Am Ende ist nichts wahrscheinlich,<br />

52<br />

aber möglich schon. Und auch da ist sie wieder, die<br />

Freiheit, die die Regisseurin ihren Protagonisten und<br />

ihrem Publikum eingesteht, damals wie heute.<br />

Wichtig für das Gelingen des schwierigen Balanceaktes<br />

zwischen kühler Beobachtung und poetischer<br />

Imagination, den Villaverde in ihren waghalsigen Inszenierungen<br />

immer wieder eingeht, sind vor allem die<br />

Darsteller, die ihre gescheiterten, gequälten oder vom<br />

Verfall begriffenen Figuren verkörpern. Zwei Schauspielerinnen<br />

fallen dabei besonders ins Auge: Maria<br />

de Medeiros und Ana Moreira, die beide wiederholt<br />

in Villaverdes Filmografie zum Vorschein kommen.<br />

Ist Medeiros in Alex noch in einer Nebenrolle als<br />

sprunghaftes Liebchen zu sehen, kann man ihr ganzes<br />

schauspielerisches Können bereits in dem Nachfolger<br />

Two Brothers, My Sister bewundern. In dem düsterverqueren<br />

Familiendrama spielt sie die unter den<br />

misslichen Familienverhältnissen leidende Schwester<br />

in einem von Männern dominierten Haushalt, dessen<br />

ungerechtes Gleichgewicht gänzlich kippt, als ihre<br />

vom blinden Vater gepeinigte Mutter in einem letzten<br />

Kraftakt begeht. Medeiros gibt ihrer Figur hier alles,<br />

was sie kurz zuvor in ihrer glorreichen Nebenrolle<br />

als die süsse Fabienne in Pulp Fiction verschwiegen<br />

hatte. Oft sprachlos, mit furchterfülltem Blick und<br />

feinsinnigsten Gesten schwebt sie permanent über<br />

dem Abgrund, siegessicher wie ein gefallener Engel,<br />

der verzweifelt nach Geborgenheit sucht und zur<br />

Strafe in der totalen Isolation endet.<br />

Ganz anders dagegen begegnet uns Ana Moreiras<br />

trotzige Andreia, die sich mit der Einsamkeit längst<br />

angefreundet hat. In The Mutants verkörpert sie die<br />

junge Schwangere, die in Lissabon in einem Heim<br />

für umherstreunende und missbrauchte Teenager<br />

aufwächst, aus dem sie immer wieder ausbricht, um<br />

53<br />

TERESA VILLAVERDE


sich und der Welt zu beweisen, dass sie sich nicht<br />

unterkriegen lässt. Und auch Sonia, die junge Russin,<br />

der Moreira in Trance ihren Körper und Geist verleiht,<br />

rebelliert bis zum Schluss gegen das versklavte Dasein,<br />

in dem sie vor sich hin vegetiert und von dem sie längst<br />

weiss, dass es daraus kein Entkommen gibt. Was sie<br />

dennoch antreibt, ist ihr eiserner Wille, sich trotz allen<br />

Elends noch einen Funken der eigenen Identität zu<br />

bewahren, wie als Beweis dafür, dass sie einmal Teil<br />

dieser Welt war und dass sie auf Erden geliebt, gelebt<br />

und gelitten hat. Dieses Motiv der Selbstbewahrung<br />

verbindet alle drei Frauen und es steht symbolisch<br />

für das von einer sinnlichen und zugleich intensiven<br />

Wucht getriebene Werk Villaverdes, in dem die Wildheit<br />

der Verzweiflung genauso zu Hause ist wie die<br />

Nüchternheit der Wahrheit.<br />

«Was ist Liebe?,» fragt die Kinderstimme aus dem<br />

Off am Ende von Two Brothers, My Sister , als der Film<br />

in seiner letzten Einstellung das Schicksal von Maria<br />

besiegelt. Die Antwort: «Liebe muss es irgendwo geben.»<br />

In den Filmen von Teresa Villaverde ist sie in den<br />

verwegensten Formen zu finden, und wer gewillt ist,<br />

sich gemeinsam mit der Regisseurin auf die Suche zu<br />

begeben, wird am Ende entsprechend belohnt.<br />

Pamela Jahn<br />

Colo läuft im internationalen Wettbewerb, siehe<br />

dazu S. 16 / 17.<br />

TERESA VILLAVERDE<br />

54<br />

Teresa Villaverde<br />

55


Alex hängt mehr am Leben als andere in seinem<br />

Alter. Die Gründe dafür sind in seiner Kindheit im<br />

Portugal der frühen siebziger Jahre zu suchen, von<br />

dessen Schatten er sich lange nicht zu befreien wusste.<br />

Mit zweiundzwanzig lässt er die Geschehnisse von damals<br />

noch einmal vor seinen Augen Revue passieren:<br />

von der Einberufung seines Vaters zum Kolonialkrieg<br />

nach Mosambik über die Zeit der Unsicherheit und<br />

des Wartens an der Seite seiner Mutter bis hin zu<br />

der Katastrophe, die die langersehnte Heimkehr des<br />

unfreiwilligen Frontkämpfers für die Familie mit sich<br />

bringt. Denn das wahre Unglück beginnt erst, als<br />

der Vater wieder zu Hause, aber plötzlich nicht mehr<br />

derselbe ist. Teresa Villaverde ist mit ihrem Debütfilm<br />

ein kleines Kunststück gelungen: Während Elfie<br />

Mikeschs feinsinnige Kamera dem selektiven, aber<br />

glasklaren Blick des Jungen folgt, der die Bilder seiner<br />

Jugend aus dem Off kommentiert, zeigt die junge Regisseurin<br />

nachdrücklich und in die schönsten Farben<br />

der Erinnerung gehüllt den Verfall einer Familie, die<br />

unter dem fernen Krieg genauso litt wie unter der gedrückten<br />

Stimmung an der Heimatfront. Das Thema<br />

war lange tabu in Portugal. Villaverde nähert sich<br />

der schwierigen Vergangenheit ihres Heimatlandes<br />

unprätentiös, mit Verstand und Gefühl. (pj)<br />

ALEX<br />

. Alex (A idade maior)<br />

. Portugal 1991<br />

. 126 Min. Farbe. 35mm. P/e<br />

. Regie, Buch: Teresa Villaverde<br />

. Kamera: Elfi Mikesch<br />

. Schnitt: Manuela Viegas,<br />

Vasco Pimentel<br />

. Mit Ricardo Colares, Teresa Roby,<br />

Joaquim de Almeida, Vincent Gallo<br />

. Produzent: Joaquim Pinto<br />

. Kontakt: Cinemateca Portuguesa,<br />

www.cinemateca.pt<br />

57<br />

MI 21.6.<br />

21:15<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von<br />

Teresa Villaverde


Maria tut alles, um im Leben voranzukommen,<br />

arbeitet tagsüber in einem Eisenwarenladen und geht<br />

abends zur Schule – und doch tritt sie seltsam auf der<br />

Stelle. Als einzige Tochter kümmert sie sich aufopferungsvoll<br />

um den zunehmend desolaten Haushalt<br />

ihrer Eltern – der Vater garstig und unberechenbar,<br />

die Mutter depressiv und mit den unkontrollierten<br />

Gewaltausbrüchen ihres Mannes sichtlich überfordert.<br />

Als es zu einem besonders brutalen Zwischenfall<br />

kommt, schreiten zwar endlich auch die Brüder zur<br />

Tat, müssen daraufhin jedoch ihr Zuhause verlassen.<br />

Der Druck auf Maria wächst ins Ungeheure, als sie<br />

bei einem unerwiderten Annäherungsversuch ihres<br />

Chefs zum Messer greift. Langsam und schmerzlich<br />

gestaltet Teresa Villaverde den unaufhaltsamen Untergang<br />

dieser zunehmend erstarrenden jungen Frau,<br />

die einerseits ihre Schwierigkeiten damit hat, sich zu<br />

öffnen, und andererseits permanent um Nähe und<br />

Zuneigung ringt, wo längst alle Hoffnung verloren<br />

ist. In der Hauptrolle glänzt Maria de Medeiros, die<br />

ihrer Figur eine bemerkenswert rohe, sinnlich-düstere<br />

Intensität verleiht, die sich, getragen von Vasco Pimentels<br />

wunderbar elegischem Soundtrack, kühn der<br />

bewusst nüchternen, elegant konstruierten Inszenierung<br />

des Films gegenüberstellt. (pj)<br />

. Two Brothers, My Sister<br />

(Três Irmãos)<br />

. Portugal 1994<br />

. 106 Min. Farbe. 35mm. P/e<br />

. Regie, Buch: Teresa Villaverde<br />

. Kamera: Ulrich Jansen<br />

. Schnitt: Vasco Pimentel<br />

. Musik: Vasco Pimentel<br />

. Mit Maria de Medeiros,<br />

Marcello Urgeghe,<br />

Evgeniy Sidikhin, Laura del Sol<br />

. Produzent: Joaquim Pinto<br />

. Kontakt: Cinemateca Portuguesa,<br />

www.cinemateca.pt<br />

59<br />

DO 22.6.<br />

14:45<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von Teresa Villaverde<br />

TWO BROTHERS, MY SISTER


Sie wollen nur eins: raus! Andreia, um den Vater<br />

ihres ungeborenen Kindes zu suchen, Pedro und Ricardo,<br />

um sich Luft und nebenbei ein bisschen Geld<br />

zu verschaffen. Die drei gehören zu den unzähligen<br />

verlorenen Jugendlichen, die ihr Dasein in einer Lissabonner<br />

Spezialeinrichtung für schwierige oder misshandelte<br />

Teenager fristen, gefangen in einem Leben,<br />

das nicht ihres ist – ohne Rechte, ohne Liebe und ohne<br />

jede Hoffnung. Und so brechen sie aus, immer wieder,<br />

rebellieren gegen die Umstände und streunen ziellos<br />

durch die Nacht, die ihnen zum einzigen Freund wird.<br />

Ursprünglich als Dokumentarfilm geplant, begleitet<br />

Teresa Villaverde die Protagonisten ein Stück weit in<br />

die Ziellosigkeit und gibt dabei nicht nur flüchtige<br />

Einblicke in ihre missliche Vergangenheit preis, sondern<br />

schreckt vor allem vor der harschen Gegenwart<br />

nicht zurück, der sie vor wie hinter den Heimmauern<br />

ausgesetzt sind und in der es keinen Platz für romantische<br />

Träumereien gibt. Das Resultat ist ein kraftvoller,<br />

verstörender und kontroverser Film über die<br />

Einsamkeit, der seine leise Wucht in erster Linie aus<br />

der Natürlichkeit der jungen Darsteller bezieht. Die<br />

Premiere von The Mutants bei den Internationalen<br />

<strong>Filmfest</strong>spielen in Cannes 1998 machte Villaverde<br />

endlich auch international bekannt. (pj)<br />

. The Mutants (Os Mutantes)<br />

. Portugal 1998<br />

. 117 Min. Farbe. 35mm. P/e<br />

. Regie, Buch: Teresa Villaverde<br />

. Kamera: Acácio de Almeida<br />

. Schnitt: Andrée Davanture<br />

. Mit Ana Moreira, Alexandre Pinto<br />

. Produzenten: Jacques Bidou<br />

. Kontakt: Cinemateca Portuguesa,<br />

www.cinemateca.pt<br />

61<br />

FR 23.6.<br />

19:50<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von Teresa Villaverde<br />

THE MUTANTS


Stationen einer Reise: Russland, Deutschland,<br />

Italien. Viel genauer lassen sich die Orte kaum bestimmen,<br />

an die Sonia auf ihrer Suche nach einem<br />

besseren Leben gerät. Und am Ende könnte sie auch<br />

ganz woanders sein, denn Sonia lebt in einer Utopie,<br />

die mit jeder Station, an der sie Halt macht, qualvoller<br />

wird. In St. Petersburg ist die junge Mutter aufgebrochen,<br />

hat ihr behütetes, aber unbefriedigendes Leben<br />

hinter sich gelassen, um im Westen eine bessere Zukunft<br />

zu finden. Als sie sich mit Müh und Not nach<br />

Europa durchschlägt, findet sie dort zwar zunächst<br />

Arbeit, jedoch nur, um anschliessend umso tiefer<br />

ins Unglück zu stürzen. Auf einen Betrug folgt eine<br />

Entführung: Sonja wird zur Prostitution gezwungen<br />

und von einem Bordell ins nächste verschleppt. Sämtliche<br />

Versuche, sich ihren Peinigern zu widersetzen<br />

oder gar zu fliehen, enden bestenfalls mit Bestrafung<br />

und schlimmstenfalls mit Ortswechsel. Aber Trance<br />

ist ein Film, der nicht nur seiner Hauptdarstellerin<br />

einiges abverlangt. Teresa Villaverde begibt sich in<br />

ihrem vielleicht mutigsten Werk auf die schwierige<br />

Gratwanderung zwischen Poesie und Realismus, um<br />

sich ganz dem Inneren ihrer gemarterten Heldin zu<br />

widmen. Selten hat sich eine Reise in die Finsternis<br />

so sehr gelohnt. (pj)<br />

. Trance (Transe)<br />

. Portugal 2006<br />

. 126 Min. Farbe. 35mm. Russ, I, P, D/e<br />

. Regie, Buch: Teresa Villaverde<br />

. Kamera: João Ribeiro<br />

. Schnitt: Andrée Davanture<br />

. Mit Ana Moreira, Viktor Rakov,<br />

Robinson Stévenin<br />

. Produzenten: Paolo Branco,<br />

Leopardo Filmes<br />

. Kontakt: Leopardo Filmes,<br />

www.leopardofilmes.com<br />

63<br />

SA 24.6.<br />

22:00<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von Teresa Villaverde<br />

TRANCE


12 Jahre lang begleitet Gerald Fox den amerikanischen<br />

Videokünstler Bill Viola und dessen<br />

Frau und künstlerische Komplizin Kira Perron<br />

mit seiner 16mm-Kamera; 12 Jahre, in denen<br />

das Paar um die Konzeption und Realisierung<br />

der Auftragsarbeiten «Martyrs» und «Mary»<br />

ringt, die in der Londoner St Paul’s Cathedral<br />

dauerhaft installiert werden sollen. Während<br />

der langen Entstehungszeit des Films gelingt<br />

es dem britischen Regisseur Gerald Fox, essentielle<br />

Momente im künstlerischen Prozess<br />

dieses wegweisenden Videopioniers einzufangen.<br />

Violas Grundthemen, das Werden und<br />

Vergehen, Geburt, Tod und Transformation<br />

erhalten eine neue Dringlichkeit, als der Künstler<br />

während der Dreharbeiten unerwartet und<br />

schwer erkrankt. Der vielfach ausgezeichnete<br />

Filmemacher Gerald Fox (*1964) hat mehr als 50<br />

Filme über Künstler, Fotografen, Schriftsteller,<br />

Regisseure und Musiker realisiert. Zu seinen<br />

bekanntesten Arbeiten gehören Marc Quinn<br />

Making Waves (2014), Leaving Home, Coming<br />

Home: A Portrait of Robert Frank (2005), The<br />

Fundamental Gilbert and George (1997).<br />

<strong>Bildrausch</strong> präsentiert die Schweizer Premiere<br />

in Zusammenarbeit mit dem Kunstfilmfestival<br />

Le FIFA (Festival International du Film<br />

sur l’Art, www.artfifa.com) in Montreal, dem<br />

international grössten <strong>Filmfest</strong>ival im Bereich<br />

Kunstfilm. (as)<br />

. Bill Viola:<br />

The Road to St. Paul’s<br />

. Grossbritannien <strong>2017</strong><br />

. 81 Minuten. Farbe.<br />

Super-16mm. E/d<br />

. Regie, Buch: Gerald Fox<br />

. Montage: John Street<br />

. Kamera: Steve Haskett,<br />

Simon Fanthorpe<br />

. Produktion: Foxy Films<br />

. Kontakt: Foxy Films,<br />

London,<br />

geraldmfox@aol.com<br />

65<br />

SO 25.6.<br />

10:00<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von<br />

Gerald Fox<br />

BILL VIOLA:<br />

THE ROAD TO ST. PAUL’S


Bill Violas Bestreben, Träume, Erfahrungen und<br />

das Unbewusste in ästhetische Bild- und Klangwelten<br />

zu übersetzen, zieht sich wie ein roter Faden durch<br />

sein Werk. Die assoziativen Erzählstränge, denen<br />

existenzielle Fragen zugrunde liegen, entfalten sich<br />

rund um die Gegensatzpaare Geburt und Tod, Realität<br />

und Virtualität. Für seine Arbeit schöpft Viola<br />

sowohl aus dem Christentum wie auch dem Zen-<br />

Buddhismus, den er selbst während eines Aufenthalts<br />

in Japan praktiziert. Seine tiefe Spiritualität verwebt<br />

Viola mit autobiografischen Elementen, wie etwa<br />

der eigenen Nahtoderfahrung durch Ertrinken, zu<br />

vielschichtigen Werken. Als Ergänzung zu Gerald<br />

Fox’ einfühlsamer Doku Bill Viola - The Road to St.<br />

Paul’s bietet <strong>Bildrausch</strong> mit dem Kurzfilmprogramm<br />

Reflections die Möglichkeit, direkt in zwei Werke<br />

dieses wegweisenden Videopioniers einzutauchen. In<br />

The Passing (1991) kontrastiert und verwebt Viola Bilder<br />

von Tod und Geburt mit Traumsequenzen und Erinnerungen.<br />

Die ruhigen Atemzüge eines schlafenden<br />

Mannes, Viola selbst, und die schweren seiner sterbenden<br />

Mutter rhythmisieren die Sequenzen. Viola<br />

zeigt das Leben als Übergang von Geburt zum Tod,<br />

als eine Fortsetzung der Generationen. Um Sterben<br />

und Wiedergeburt geht es auch in The Reflecting Pool<br />

(1977 / 78). Schon in diesem frühen Werk kommt dem<br />

Element Wasser eine mehrschichtige Symbolik zu: als<br />

Metapher für den Anfang und das Ende oder als Spiegeloberfläche,<br />

die die Realität als illusionär entlarvt.<br />

(mp)<br />

Mit einer Einführung von Jasmin Sumpf, wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am Schaulager.<br />

67<br />

BILL VIOLA: REFLECTIONS


The Reflecting Pool<br />

. USA 1977—1979<br />

. 7 Min. Farbe. Ohne Dialog<br />

. Regie, Buch: Bill Viola<br />

. Kontakt: Electronic Arts Intermix,<br />

(EAI), New York. www.eai.org<br />

The Passing<br />

. USA 1991<br />

. 54 Min. Farbe. E<br />

. Regie, Buch: Bill Viola<br />

. Kontakt: Electronic Arts Intermix<br />

(EAI), New York. www.eai.org<br />

69<br />

SO 25.6.<br />

13:15<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

BILL VIOLA: REFLECTIONS


Eine Mittelstandswohnung in Damaskus. Ein Tag<br />

wie jeder andere. Draussen herrscht Krieg. Drinnen<br />

herrscht die Angst. Während ihr Schwiegervater allmählich<br />

Hoffnung und Lebenswillen verliert, versucht<br />

Oum Yazan (Hiam Abbass) mit spärlichen Mitteln<br />

eine Art familiären Alltag aufrecht zu erhalten. Dann<br />

aber wird der Nachbar, der, ausgebombt, bei ihr Unterschlupf<br />

gefunden hat, im Hof von Scharfschützen<br />

niedergestreckt, das Haus wird von Bombenexplosionen<br />

erschüttert und finstere Gestalten verschaffen sich<br />

Zutritt. Nach Ruanda - The Day God Walked Away in<br />

dem er 2009 den Völkermord in Ruanda in den Augen<br />

einer Frau auf der Flucht spiegelte, ist der bei der diesjährigen<br />

Berlinale mit dem Panorama-Publikumspreis<br />

ausgezeichnete Insyriated die zweite Arbeit Philippe<br />

Van Leeuws. Erneut verfilmt der renommierte belgische<br />

Kameramann hier ein eigenes Drehbuch, und<br />

erneut rückt er darin die weibliche Erfahrung eines<br />

Kriegszustandes mit all seinen gewaltsamen und moralzersetzenden<br />

Auswirkungen ins Zentrum. Dabei<br />

verlässt das bedrängend dichte Kammerspiel - gedreht<br />

wurde in Beirut – kaum einmal die vier Wände, die<br />

zwar den familiären Schutzraum repräsentieren, doch<br />

vor der Katastrophe nicht schützen können. Einer<br />

Katastrophe, und das ist das eigentlich Schreckliche,<br />

die längst schon zum Alltag geworden ist. (as)<br />

. Insyriated<br />

. Belgien, Frankreich, Libanon <strong>2017</strong><br />

. 85 Min. Farbe. DCP A/e<br />

. Regie, Buch: Philippe Van Leeuw<br />

. Kamera: Virginie Surdej<br />

. Schnitt: Gladys Joujou<br />

. Musik: Jean-Luc Fafchamps<br />

. Mit Hiam Abbass, Diamand Abou<br />

Abboud, Juliette Navis<br />

. Produzenten: Tomas Leyers,<br />

Pierre Sarraf, Philippe Logie,<br />

Olivier Bronckart,<br />

Jacques Henri Bronckart<br />

. Kontakt: Agora Films, Genf,<br />

www.agorafilms.net<br />

71<br />

DO 22.6.<br />

19:00<br />

kult.kino atelier<br />

In Anwesenheit von<br />

Philippe Van Leeuw<br />

INSYRIATED


Mr. Long ist ein Meister der Messerkunst – und<br />

das nicht nur im herkömmlichen Sinn. Sein besonderes<br />

Talent hat dem geheimnisvollen taiwanesischen<br />

Routinier vor allem in der zwielichtigen Unterwelt<br />

einen Ruf als skrupelloser Auftragskiller beschert. Als<br />

ein Job plötzlich doch schiefgeht und Long daraufhin<br />

schwer verletzt in Tokio feststeckt, besinnt sich der<br />

angeschlagene Profi angesichts der widrigen Umstände<br />

mithilfe eines kleinen Jungen schliesslich auf seine<br />

wahre Leidenschaft: das Kochen ... Das neue Gangsterdrama<br />

des unter dem Pseudonym Sabu agierenden<br />

japanischen Provokateurs Hiroyuki Tanaka ist ein<br />

Film, der mit wenigen Worten und äusserst sparsamen<br />

Bewegungen auskommt und trotzdem sämtliche Register<br />

zieht. Diverse Verstrickungen und eine Riege<br />

herrlich aufdringlicher Nebendarsteller machen Mr.<br />

Long (<strong>2017</strong>) zu einer emotionalen Achterbahnfahrt,<br />

nach der man am Ende auf wackligen Beinen steht.<br />

Inszeniert ist das Ganze wie üblich bei dem 1964 in<br />

Wakayama geborenen Schauspieler und Regisseur in<br />

präzisen, eindrücklichen Bildern und eingebettet in<br />

eine komplexe Erzähldramaturgie, die weder melancholische<br />

Momente noch brutale Gewalt scheut und<br />

selbst die Verkettung absurdester Ereignisse stets<br />

plausibel und unbedingt sehenswert macht. (pj)<br />

. Mr. Long<br />

. Japan, Taiwan, Hongkong,<br />

Deutschland <strong>2017</strong><br />

. 128 Min. Farbe. DCP. Jap. Man/e<br />

. Regie, Buch: Sabu<br />

. Kamera: Kochi Furuya<br />

. Musik: Junicri Matsumoto<br />

. Mit Chen Chang, Sho Aoyagi,<br />

Yiti Yao, Runyin Bai, Shô Aoyagi<br />

. Produzenten: Stephan Holl,<br />

Shozo Ichiyama, Koki Kageyama,<br />

. Kontakt: Rapid Eye Movies,<br />

Köln, www.rapideyemovies.de<br />

73<br />

FR 23.6.<br />

22:20<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

MR. LONG


The Woman Who left basiert lose auf einer Kurzgeschichte<br />

Tolstojs: «Gott sieht die Wahrheit, aber<br />

er wartet» (1872). Lav Diaz Parabel auf Gnade und<br />

Vergebung beginnt, wo Tolstoj endet, nämlich mit<br />

einer Entlassung aus dem Gefängnis. Jahrzehnte<br />

verbrachte Horacia Somorostro in Haft für ein Verbrechen,<br />

das sie nicht begangen hatte. Horacia kennt<br />

den Schuldigen und will sich nun rächen – nur: Hat<br />

sie diesen Gewaltakt in sich? Und wie geht man damit<br />

um, wenn sich andere Menschen diesen scheinbar<br />

privaten Hass zu eigen machen? Ein Film auf Leben<br />

und Tod. Wer macht heute so etwas schon? Tolstoj<br />

steht, neben Dostojewski, ganz am Anfang von Lav<br />

Diaz’ künstlerischem Schaffen – als er noch Schriftsteller<br />

werden wollte, auch weil das Kino so teuer<br />

und damit unmöglich wirkte. Es sind denn auch die<br />

gestalterische Weite, Wucht, Kraft und Komplexität<br />

von Romanen wie Dostojewski «Die Dämonen» (1872)<br />

oder Tolstojs «Anna Karenina» (1878), mit denen sich<br />

am Besten der Atem von Werken wie Evolution of a<br />

Filipino Family (2004), Death in the Land of Encantos<br />

(2007) oder A Lullaby to the Sorrowfull Mistery (2016),<br />

beschwören lässt – und damit auch ihre moralische<br />

Macht wie spirituelle Unbedingtheit, Tiefe. (om)<br />

. The Woman Who Left<br />

(Ang babaeng humayo)<br />

. Philippinen 2016<br />

. 226 Min. sw. DCP. Fil/e<br />

. Regie, Buch: Lav Diaz<br />

. Kamera, Schnitt: Lav Diaz<br />

. Mit Miss Charo Santos-Concio,<br />

John Lloyd Cruz, Michael De Mesa,<br />

Shamaine Centenera-Buencamino<br />

. Produzent: Ronald Arguelles<br />

. Kontakt: Films Boutique, Berlin,<br />

www.filmsboutique.com<br />

75<br />

SO 25.6.<br />

15:00<br />

kult.kino atelier II<br />

In Anwesenheit von Lav Diaz<br />

THE WOMAN WHO LEFT


Tony Conrad war ein Hüne, im direkten<br />

wie im übertragenen Sinn. Das verrät schon ein<br />

kurzer Blick auf das überragende künstlerische<br />

Werk des US-amerikanischen Avantgardisten,<br />

der seit den frühen Sechzigerjahren immer wieder<br />

entscheidende Impulse gesetzt hat. Denn<br />

Conrad hat nicht nur Musikgeschichte geschrieben,<br />

sei es gemeinsam mit dem Minimalisten<br />

La Monte Young, an der Seite von John Cale<br />

und Lou Reed oder mit seinen ganz eigenen<br />

experimentellen Noise-Collagen, sondern auch<br />

als experimenteller Filmemacher, Performanceund<br />

Videokünstler stellte er immer wieder<br />

nachdrücklich die gegebenen Paradigmen auf<br />

den Kopf. Der erfahrene Cutter von The Devil<br />

and Daniel Johnston (2005) und Kurzfilmer Tyler<br />

Hubby ist dem Phänomen Tony Conrad in<br />

seinem dokumentarischen Regiedebüt auf die<br />

Spur gegangen. Über 20 Jahre lang hat er den<br />

umtriebigen Künstler begleitet und in dieser Zeit<br />

eine Fülle von Material gesammelt, das einen<br />

bemerkenswert persönlichen Einblick in die<br />

Gedankenwelt und Arbeitsweise Conrads gibt<br />

und dabei zugleich eine Leidenschaft versprüht,<br />

die regelrecht ansteckend wirkt. (pj)<br />

. Tony Conrad:<br />

Completely in the Present<br />

. USA 2016<br />

. 96 Min. Farbe. DCP. E/d<br />

. Regie, Buch: Tyler Hubby<br />

. Kamera: Fortunato Procopio,<br />

Damian Calvo<br />

. Schnitt: Tyler Hubby<br />

. Produzenten: Paul Williams,<br />

Christine Beebe<br />

. Kontakt: Burning Bridges, London,<br />

www.burning-bridges.com<br />

77<br />

FR 23.6.<br />

17:30<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von Tyler Hubby<br />

und Paul Williams<br />

TONY CONRAD:<br />

COMPLETELY IN THE PRESENT


79<br />

Zum Urknall der Minimal Music kam es<br />

kurz nachdem der junge Harvard-Mathematiker<br />

Tony Conrad (1940–2016) nach New York zog.<br />

Arbeiten war damals nicht sein Ziel. Viel lieber<br />

diskutierte er nächtelang mit dem Avantgardekünstler<br />

Henry Flynt über das Potenzial von<br />

Kunst und Musik, die Gesellschaft zu verändern.<br />

Nach einer Begegnung mit La Monte Young trat<br />

er dessen Theatre of Eternal Music (später als<br />

Inside the Dream Syndicate bekannt) bei, das er<br />

in den Jahren 1962–1967 stilprägend beeinflussen<br />

sollte. Zusammen mit anderen Musikern<br />

wie Marian Zazeela und John Cale begründeten<br />

sie eine neue Form von «Drone»-Musik:<br />

einen mäandrierenden, nur leicht modulierten,<br />

auf wenige Klänge reduzierten Sound. Unser<br />

Programm «Looking at music» spürt Conrads<br />

musikalische Spuren auf – etwa mit einem unveröffentlichten<br />

Mitschnitt eines Konzerts, das<br />

auf die legendäre Liveperformance im Jahr 1972<br />

«Ten Years Alive on the Infinite Plain» im damals<br />

eben gegründeten Kunst- und Performance-<br />

Raum «The Kitchen» in New York zurückgeht.<br />

Musik und (Flicker-)Film treffen hier mittels<br />

einer Mehrscreen-Installation performativ aufeinander.<br />

Conrad wollte eine Musik schaffen,<br />

komplett aus dem Moment heraus, ohne die<br />

Autorität eines Komponisten und ohne Noten.<br />

Seit der 1996 veröffentlichten CD-Box Early Minimalism<br />

knüpfte Conrad bis zu seinem Tod mit<br />

Drone-Konzerten an diesen Ursprung an. Wie<br />

er immer wieder auch lustvoll über das Wesen<br />

von Musik philosophierte, zeigt das Interview<br />

«The Nature of Sound». (bs)<br />

TONY CONRAD:<br />

LOOKING AT MUSIC


Ten Years Alive on the Infinite<br />

Plain<br />

. USA 1996<br />

. 40 Min. Digital HD. sw. Farbe.<br />

Ohne Dialog,<br />

. Regie: Tyler Hubby<br />

. Musik: Tony Conrad (Violine),<br />

Jim O’Rourke (Bass),<br />

David Grubbs (Saiteninstrument),<br />

Alex Gelencser (Cello)<br />

The Nature of Sound<br />

. USA 2002<br />

. 10 Min. Farbe. Digital HD. E<br />

. Regie: Tyler Hubby<br />

. Kontakt: Burning Bridges, London<br />

Straight and Narrow<br />

. USA 1970<br />

. 10 Min. sw. 16mm. Ohne Dialog.<br />

. Regie / Buch: Tony Conrad,<br />

Beverly Grant<br />

. Musik: John Cale, Terry Riley<br />

. Kontakt: Lux, London<br />

Unveröffentlichter Konzertmitschnitt<br />

der Live-Performance am Table of the<br />

Elements Festival, Chicago.<br />

«Was ist Musik?» Tony Conrad gibt<br />

furiose Antworten in einem unveröffentlichten<br />

Interview, das für den<br />

Dokfilm Tony Conrad: Completely in<br />

Present entstanden ist.<br />

Horizontale und vertikale Streifen<br />

flickern in Schwarzweiss zu Klängen<br />

von John Cale und Terry Riley. Die<br />

halluzinogene Kraft der Projektion<br />

lässt den Zuschauer Farben wahrnehmen.<br />

81<br />

SO 25.6.<br />

16:45<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

TONY CONRAD:<br />

LOOKING AT MUSIC


Psychedelischer Trip für Nachteulen: In<br />

den Sechzigerjahren leistete Tony Conrad mit<br />

The Flicker (1965) einen wichtigen Beitrag zur<br />

US-amerikanischen Avantgarde. Jack Smith, für<br />

dessen Filme Scotch Tape (1961) und Flaming Creatures<br />

(1963) Conrad für den Ton verantwortlich<br />

zeichnete, begeisterte ihn für Film. Das rhythmische<br />

Pulsieren schwarzer und durchsichtiger<br />

Kader in The Flicker löst stroboskopische<br />

Lichtblitze aus, welche auf die Netzhaut des<br />

Zuschauers einwirken und diesen allmählich<br />

(imaginierte) Farben und Formen sehen lassen.<br />

Conrad wollte ekstatische Erfahrung schaffen<br />

und erhoffte sich bewusstseinserweiternde<br />

Effekte. Auch der New Yorker Multi-Media-<br />

Künstler Lary7, für den Conrad eine wichtige<br />

Inspirationsquelle ist, beschäftigt sich mit Wahrnehmungsprozessen<br />

und Trance-Zuständen. In<br />

seinem neuesten Werk Owl Movie (<strong>2017</strong>) geht<br />

er vom Stillleben einer ausgestopften Eule aus,<br />

das er mit zwei 16mm-Projektoren in unterschiedlichen<br />

Geschwindigkeiten übereinander<br />

projizierte und nochmals abfilmte. Dank der<br />

Überlagerung der beiden Bilder, der Inszenierung<br />

der Eule mit pulsierendem Licht und Farbe<br />

beginnt der Film zu atmen. Traumartiges Erlebnis<br />

garantiert! (bs)<br />

. The Flicker<br />

. USA, 1966<br />

. 30 Min. sw. 16mm<br />

. Regie: Tony Conrad<br />

. Kontakt: Lux, London<br />

. Owl Movie<br />

. USA <strong>2017</strong><br />

. 35 Min. 16mm.<br />

. Regie, Buch, Kamera: Lary7<br />

. Musik: Lary7<br />

. Kontakt: Lary7<br />

83<br />

FR 23.6.<br />

00:45<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

In Anwesenheit von Lary7<br />

TONY CONRAD / LARY7:<br />

THE FLICKER MEETS OWL MOVIE


BIO-SUPER-8-WORK-SHOP<br />

MIT SCHMALFILM-IKONE<br />

DAGIE BRUNDERT<br />

DO 22.6 11:00-18:00 / FR 23.6. 11:00 – 18:00,<br />

im <strong>Bildrausch</strong>-Salon<br />

Sie beglückt uns seit fast 30 Jahren mit verspielten<br />

Super-8-Filmen, die so grandiose Titel tragen wie 23<br />

Barbiepuppen kippen um . Sie war Herausgeberin des <strong>Filmfest</strong>ival<br />

Fanzines «Der Jochen». Sie ist Partikelfinderin<br />

und Wellenfängerin. Mit ihrer Lochbildkamera fängt sie<br />

die schönen, merkwürdigen Dinge dieser Welt ein und<br />

drückt ihnen ihren ganz Stempel auf. Dagie Brundert<br />

gibt seit einigen Jahren auf der ganzen Welt Super-8<br />

Workshops. Jetzt ist sie bei <strong>Bildrausch</strong> zu Gast und nicht<br />

nur in die Kunst und den Spass der Super-8-Filmerei<br />

einführen, sondern die Filme auch noch gleich mit den<br />

Teilnehmenden entwickeln. Anstatt giftiger Chemikalien<br />

werden Rheinwasser, Blüten, löslicher Kaffee, und<br />

Waschsoda verwendet. Das Ergebnis ist ein Schwarzweiss-negativ-Film,<br />

der von Tweaklab zum digitalen<br />

Positiv umgerechnet wird. Gezeigt werden die Werke der<br />

Kurs-Teilnehmenden zu den Beats der Abschlussparty.<br />

Anmeldung: super8@bildrausch-basel.ch<br />

84<br />

DER VIDEOKÜNSTLER TONY CONRAD<br />

VORTRAG TABEA LURK<br />

Do, 22.6. 17:15, Stadtkino <strong>Basel</strong>, 60 Min. E<br />

Seit den späten 1970er Jahren nutzte Tony Conrad<br />

vermehrt das Medium Video, um sich künstlerisch zu<br />

artikulieren. In einem videografischen Rückblick auf<br />

sein Schaffen zeigt Tabea Lurk (Autorin der Monografie<br />

«Tony Conrad: Video und darüber hinaus») wie Conrad<br />

in seinen Werken immer wieder selbst auftritt und<br />

in angeeigneten Künstlerrollen wie etwa als Musiker,<br />

als Moderator, Psychologe oder Hochschullehrer das<br />

Publikum mit sprühender Wortgewandtheit direkt<br />

anspricht. Zu sehen sein werden Beispiele aus den<br />

unterschiedlichsten Schaffensphasen: von strukturalistischen,<br />

filmtheoretischen Videoarbeiten der späten<br />

1970er-, über die narrativen 1980er-Jahre, die Rückkehr<br />

zur Musik in den 1990er Jahren und schliesslich die<br />

selbst- und gesellschaftsreflexiven Ansätze der 2000er<br />

Jahre. Collageartig entsteht so ein lebendiges Bild des<br />

vielfältigen Performance- und Videokünstlers Conrad.<br />

85<br />

TALKS, EVENTS, PODIEN


IT’S THE END OF THE WORLD<br />

...AS YOU CHOOSE IT!<br />

DO 22.6., 22:00, im <strong>Bildrausch</strong>-Salon<br />

Flammende Infernos, verheerende Flugzeugkatastrophen,<br />

vernichtende Seuchen, aber auch Abstürze<br />

und Entgleisungen im eigenen Haushalt oder (Liebes-)<br />

Leben: Was könnte es Schöneres geben, als sich ein individuelles<br />

Katastrophenprogramm selbst zu gestalten<br />

– und das reduziert auf wenige Minuten, ohne unnötige<br />

Dialoge und Handlung. Die Viewers-Digest-Form<br />

grosser Kinoerfolge wurden in 70er- und 80er-Jahren<br />

auf Super-8 und bis zu 150 Franken teuer für Ungeduldige<br />

angeboten. Bernd Brehmer, Super-8-Sammler<br />

und <strong>Bildrausch</strong>-Bespasser der ersten Stunde, bringt<br />

sie nach <strong>Basel</strong>. Im <strong>Bildrausch</strong>-Salon darf der geneigte<br />

Zuschauer aus seiner Wunderkiste Kurzfassungen<br />

bizarrer Werke des Untergangs auswählen: eine alles<br />

verschlingende Feuersbrunst in vierzig Minuten, die<br />

Welt dem Erdboden gleichgemacht in zwanzig und die<br />

Menschheit ausrottende Angriffe von Riesenspinnen<br />

in nur zehn Minuten! So schöne Katastrophen gibt es!<br />

86<br />

ATELIER FILMKRITIK<br />

FR 23. Juni von 9.30 bis 16.30 Uhr,<br />

im <strong>Bildrausch</strong>-Salon<br />

Wie schreibt man professionell über Film? Im<br />

Atelier Filmkritik werden journalistische Grundlagen<br />

vermittelt: Die Herangehensweise an unkonventionelle<br />

Werke und das Finden einer guten Balance<br />

zwischen persönlicher Meinung und Interpretation<br />

werden diskutiert und im Anschluss an das Atelier<br />

praktisch erprobt. Geschrieben wird über den Film<br />

Big Big World von Reha Erdem, der im Wettbewerb<br />

gezeigt wird. Die beste Besprechung wird mit der<br />

Veröffentlichung auf der Website von «Filmbulletin»,<br />

einem Jahresabo der Filmzeitschrift und einem<br />

<strong>Bildrausch</strong>-Festivalpass 2018 belohnt. Der Kurs wird<br />

durch die Chefredaktorin von «Filmbulletin» Tereza<br />

Fischer geleitet. Unkostenbeitrag CHF 20. Anmeldung<br />

mit kurzer Angabe zu Person und Motivation: anmeldung@bildrausch-basel.ch.<br />

87<br />

TALKS, EVENTS, PODIEN


PODIUM: INSYRIATED –<br />

KRIEG ERZÄHLEN<br />

FR 23.6.18:00, im <strong>Bildrausch</strong>-Salon<br />

Gibt es eine adäquate Form der Erzählung wenn<br />

es um die Erfahrungen von Krieg geht? Inwiefern<br />

ähneln sich die im Spiel-, im Dokumentarfilm und der<br />

Reportage angewandten dramaturgischen Mittel um<br />

Spannung und Emotionen zu erzeugen? Ist es ethisch<br />

vertretbar mit dem Schicksal einer traumatisierten<br />

Bevölkerung zu unterhalten? In einem Podiumsgespräch<br />

setzen sich Philippe van Leeuw, Regisseur von<br />

Insyriated, der syrische Filmemacher Ossama Mohammed<br />

(Silvered Water, Syria Self-Portrait 2014) und die<br />

Journalistin Noëmi Landolt, die über ihre Erlebnisse<br />

auf dem Flüchtlings-Rettungsschiff Sea-Watch 2 einen<br />

Blog führte, mit der Frage auseinander, wie und warum<br />

im Kino und in Reportagen über Krisen, Krieg und<br />

Terror berichtet wird. Moderiert wird das Gespräch<br />

über Chancen, Grenzen und Verantwortung von Jean<br />

Perret, Leiter Cinéma du réel, HEAD Genf.<br />

(Für Silvered Water bietet <strong>Bildrausch</strong> einen Streaminglkink<br />

an – siehe Webseite)<br />

In Kooperation mit Balimage<br />

88<br />

FILMKARAOKE<br />

«YOU TALKIN' TO ME?» –<br />

«HERE'S LOOKING AT YOU, KID!»<br />

FR 23. JUNI <strong>2017</strong>, ab 22:30 Uhr, auf dem<br />

Theaterplatz, bei schlechtem Wetter im Foyer<br />

des Theater <strong>Basel</strong>. Eintritt frei.<br />

Sie wollten schon immer mal in die Haut Ihres Lieblingsfilmhelden<br />

schlüpfen? Jetzt bietet sich die perfekte<br />

Gelegenheit dazu: Nach dem Erfolg des ersten Basler<br />

Film-Karaokes im vergangenen Jahr laden <strong>Bildrausch</strong><br />

und das Theater <strong>Basel</strong> erneut zu einem Karaoke-Abend<br />

der besonderen Art: Nicht Songs, sondern Filmszenen<br />

warten darauf, neu synchronisiert oder mit ganz eigenen<br />

Texten auf dem Theaterplatz performt zu werden.<br />

Die Musiker Joao Carlos Pacheco und Aleksander Gabrys<br />

begleiten die Clips musikalisch, der Schauspieler<br />

Mario Fuchs führt durch den Abend. Die Filmclips, die<br />

zur Auswahl stehen, sind auf der <strong>Bildrausch</strong>-Homepage<br />

aufgeschaltet. Anmeldeschluss ist der 21. Juni. Den<br />

glorreichen Siegern winkt ein Festivalpass für die <strong>Bildrausch</strong>-Ausgabe<br />

2018 sowie Tickets für das Stadtkino<br />

und das Theater <strong>Basel</strong>. «May the force be with you!»<br />

Anmeldung: filmkaraoke@bildrausch-basel.ch<br />

89<br />

TALKS, EVENTS, PODIEN


90<br />

91<br />

LARY7 CASTS A SPELL OVER YOU –<br />

TRIBUTE-PERFORMANCE TO<br />

TONY CONRAD<br />

SA 24.6. 22:00, im <strong>Bildrausch</strong>-Salon<br />

Lary7 lässt in seiner Live-Performance mehrere<br />

16mm-Projektoren tanzen und nutzt sie für eine<br />

hypnotisierende Sound- und Lichtinstallation. Der<br />

New Yorker Multimedia-Künstler, zentrale Figur der<br />

experimentellen Underground-Musik seit den 70er-<br />

Jahren und Mitbegründer von Plastikville Records,<br />

wird Tony Conrad bei <strong>Bildrausch</strong> mit einem Tribute-Konzert<br />

ehren. Conrad ist für ihn, neben Hollis<br />

Frampton oder Paul Sharits, die alle an der Universität<br />

in Buffalo New York unterrichteten, bis heute<br />

eine wichtige Inspirationsquelle. Ganz in Conrads<br />

minimalistischem Geist wird Lary7 den Projektoren<br />

durch direkte Manipulationen wie die Änderung der<br />

Laufgeschwindigkeiten oder Vor / -Rückwärts-Spulen<br />

mechanisch-magisch-rhythmische Klänge entlocken<br />

und das Publikum mit stroboskopischen Effekten in<br />

eine Art Trance versetzen.<br />

FILM-CAFÉ FÜR FILMLIEBHABER<br />

SO 25. Juni 16:30, im <strong>Bildrausch</strong>-Salon<br />

Der <strong>Bildrausch</strong>-Salon verwandelt sich im Anschluss<br />

an die Vorführung von Big, Big World in<br />

ein offenes Film-Café. Welches Bild ist bei Ihnen<br />

aus dem Film von Reha Erdem hängen geblieben?<br />

Haben Sie sich in den Film verliebt oder hat Sie etwas<br />

irritiert? Für einmal heisst es nicht: «Wie haben Sie<br />

das gemacht, Herr Regisseur, Frau Regisseurin?»<br />

Wir interessieren uns für die Wahrnehmungen des<br />

Publikums. Denn: Bei jedem entsteht ein anderer<br />

Film im Kopf, nichts ist falsch, alles ist richtig. Im<br />

Film-Café ist jeder ein Experte, genauso wie unsere<br />

beiden Gäste, Christian Zehnder, Stimmenkünstler<br />

und Brigitte Lustenberger, Fotografin, die wir zu<br />

diesem Gespräch eingeladen haben. Angestossen<br />

wird der Talk durch Tereza Fischer, Chefredaktorin<br />

«Filmbulletin». Im Film-Café soll aber jeder eifrig<br />

mitdiskutieren, einen Gedanken oder eine Erfahrung<br />

teilen oder auch nur zuhören. Anschliessend<br />

an das Gespräch lädt Aésop zum Apéro.<br />

TALKS, EVENTS, PODIEN


DIE BILDRAUSCH FESTIVAL-TASCHE<br />

MI 21. 6. – SO 25.6.<br />

Wohin beim Festival mit <strong>Katalog</strong>, Brille und all<br />

dem Krimskrams, den man sonst noch mit sich rumträgt?<br />

In die Festivaltasche natürlich! <strong>Bildrausch</strong> freut<br />

sich, heuer erstmals eine eigens kreierte Tasche an<br />

seine Gäste – und vielleicht auch an Sie – verschenken<br />

zu können. Die Gestaltung / Kunst Klasse 3E der<br />

Fachmaturitätsschule <strong>Basel</strong> FMS hat die Tasche für<br />

<strong>Bildrausch</strong> entwickelt. In der Auseinandersetzung mit<br />

den Bedürfnissen der Festivalbesucher und mit bekannten<br />

Festivaltaschen wurde unter der Leitung von<br />

Dinesh Mehta und Judith Schnyder eine eigenständige<br />

Form entwickelt und mittels eines Prototypen erprobt.<br />

Als Ausgangsmaterial entschied sich die Klasse für<br />

alte Festival-Werbeblachen. Ihre Steifheit in Kombination<br />

mit einer leichten Transparenz erzeugt eine<br />

ungewöhnliche Wirkung. Dank der Materialwahl ist<br />

zudem jede Tasche ein Unikat. Zu kaufen gibt es die<br />

coolen Taschen nicht. Wir werden aber jeden Abend<br />

zwei Exemplare verlosen!<br />

92<br />

FEIERLICHE ERÖFFNUNG<br />

MI 21. 6., 17:30–2:00, Stadtkino<br />

Mit einem Glas Sekt und Sounds<br />

von DJ Rocco Raùl werden die Gäste<br />

in der charmanten Gartenlandschaft<br />

vor dem Stadtkino <strong>Basel</strong> begrüsst.<br />

Nach einem Grusswort von Elisabeth<br />

Ackermann, Regierungspräsidentin <strong>Basel</strong>-Stadt,<br />

eröffnet Casting (<strong>2017</strong>) in Anwesenheit des Regisseurs<br />

Nicolas Wackerbarth und des Schauspielers Andreas<br />

Lust um 18:00 Uhr im Stadtkino <strong>Basel</strong> den Internationalen<br />

Wettbewerb und damit auch das Festival. Anschliessend<br />

an die Filmvorführung und das Q&A laden<br />

<strong>Bildrausch</strong> und tibits zum Apéro riche. Um 21:15 Uhr<br />

präsentiert Teresa Villaverde ihr Debut Alex, eine<br />

poetische und schmerzliche Reise in die lang tabuisierte<br />

Vergangenheit ihrer Heimat Portugal. DJ Rocco<br />

Raùl lädt derweil auf der Piazza und im <strong>Bildrausch</strong><br />

Salon mit seinem fabelhaften Spaghetti-Surf dazu ein,<br />

das Tanzbein zu schwingen.<br />

BAR UND GRILL<br />

MI 21. 6. – SO 25. 6., Piazza<br />

Der <strong>Bildrausch</strong>-Salon, die Piazza<br />

und die Bar im Stadtkino <strong>Basel</strong> öffnen<br />

jeweils eine halbe Stunde vor<br />

dem ersten Screening und bleiben<br />

bis um 2 Uhr offen (am Freitag und<br />

Samstag bis 4 Uhr). Die lauschige Piazza vor dem Kino<br />

und der <strong>Bildrausch</strong>-Salon laden zum Verweilen und<br />

Diskutieren ein. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt:<br />

Kleine Snacks und türkische Spezialitäten gibt<br />

es den ganzen Tag an der Bar, gegen Abend ist der<br />

Grill mit Gemüse-Spiessen und würzigen Salsiccias<br />

von Tellplatz 3, Spezereien & Frohkost, in Betrieb.<br />

93<br />

RUND UM BILDRAUSCH


BASLER BIER –<br />

HOCHWERTIG UND HAUSGEMACHT<br />

MI 21. 6. – SO 25. 6., Piazza, <strong>Bildrausch</strong>-Salon<br />

Aus dem Zapfhahn auf der Piazza<br />

und im <strong>Bildrausch</strong>-Salon fliesst in<br />

diesem Jahr ausschliesslich Bier aus<br />

Basler Mikro-Brauereien: Handwerk<br />

aus Wasser, Hopfen, Malz und Hefe<br />

für puren Genuss! Welches Bier gerade gezapft ist,<br />

zeigt jeweils ein Schild. Obergärige, süffig, frischfruchtige<br />

Ales aus dem Gundeli (Bîrtel RedAle), aus<br />

dem St. Johan (Volta-Bräu PaleAle, Gleis 1 Gold) und<br />

aus Riehen (Amsel-Bräu PaleAle).<br />

DJS IM BILDRAUSCH SALON UND AUF<br />

DER PIAZZA – LET’S DANCE!<br />

MI 21.6.–SO 25.6., 21:00–2:00 (FR/SA bis 4:00)<br />

Piazza, <strong>Bildrausch</strong>-Salon<br />

. MI 21. 6. ab 21:00 DJ Rocco Raùl<br />

Spaghetti Surf<br />

. DO 22. 6. ab 21:00 DJ Tom Best<br />

Rock ’n’ Roll, Rhythm ’n’ Blues,<br />

Early Soul<br />

. FR 23. 6. ab 21:00 DJ B-Seite & Monaco Bertrand<br />

Beats aus Schwabing und Berlin – eine beflügelnde<br />

Symbiose<br />

. SA 24. 6. ab 21:00 DJ Pult & Other System<br />

Exerimental, Drone, Minimalism, Flickering<br />

Bleeps & Beats<br />

. SO 25. 6. ab 21:00 Djane-duo Booster09<br />

7“singles von Ray Charles bis Marilyn Manson<br />

94<br />

SCHULVORSTELLUNG<br />

DO 22. 6. – FR 23. 6., Stadtkino<br />

In unserem 7. <strong>Bildrausch</strong>-Jahr bauen<br />

wir die Schulvorstellungen aus<br />

und bieten am Donnerstag- und Freitag<br />

gleich mehrere Filme in Anwesenheit<br />

der Filmschaffenden an. Interessierte<br />

Klassen können sich gerne noch bei Steffi<br />

Giaracuni anmelden: s.giaracuni@bildrausch-basel.<br />

ch.<br />

TEN YEARS ALIVE ON THE<br />

INFINITE PLAIN – ON VINYL<br />

Ab 21. 6., Plattfon<br />

Das legendäre Minimal Music und<br />

Film-Konzert «Ten Years Alive On<br />

the Infinite Plain» von Tony Conrad<br />

fand am 11. 3. 1972 im New Yorker<br />

Club The Kitchen statt. 45 Jahre danach<br />

hat das unabhängige Plattenlabel Superior Viaduct,<br />

San Francisco die Original-Tonaufnahme auf<br />

Vinyl herausgebracht. Die LP kann ab 21. 6. bei Plattfon<br />

an der Feldbergstrasse 48, in <strong>Basel</strong> gekauft werden.<br />

Ein Mitschnitt der Wiederaufführung dieses Konzerts<br />

ist am Sonntag um 16:45 Uhr im Stadtkino <strong>Basel</strong> bei<br />

<strong>Bildrausch</strong> zu sehen.<br />

95<br />

RUND UM BILDRAUSCH


FRÖHLICHE TAFELRUNDE<br />

MIT DEN FILMSCHAFFENDEN<br />

SA 24. 6. 17:45, Piazza<br />

<strong>Bildrausch</strong> lädt auch heuer zum<br />

traditionellen Filmemacher Essen,<br />

an dem alle teilnehmen können. Setzen<br />

Sie sich an die grosse Tafel zu<br />

unseren Filmschaffenden aus der<br />

ganzen Welt – mit einem Glas Wein von der Bar, einer<br />

Wurst vom Grill oder auch einfach so zum Reden. Für<br />

Feinschmecker gibt es den leckeren 3-Gänger von<br />

Tellplatz 3, Spezereien & Frohkost inkl. Wein für<br />

CHF 60. Anmeldungen für das Menu werden an der<br />

Stadtkino-Kasse bis zum 22. 6. um 15.00 Uhr entgegengenommen.<br />

Achtung: Die Plätze sind beschränkt.<br />

BEAT THE ARTISTS<br />

SO 25. 6., 12:30, Piazza<br />

Beim Töggeli-Turnier fordern sich<br />

Journalisten, Jury und Filmschaffende<br />

von nah und fern zum sportlichen<br />

Wettbewerb heraus. Fünf Festival-<br />

Besucher haben die Chance, per Los<br />

einen Turnierplatz zu ergattern. Fussballerinnen und<br />

Fussballer melden sich bis zum 22. 6. <strong>2017</strong> um 18.00<br />

unter: turnier@bildrausch-basel.ch an.<br />

PREISVERLEIHUNG<br />

SO 25. 6., 20:15, Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

Am Sonntagabend prämiert die<br />

internationale Jury den besten <strong>Bildrausch</strong>-Film<br />

mit einer Preissumme<br />

von CHF 3000 und überreicht den<br />

<strong>Bildrausch</strong>-Ring der Filmkunst (Design:<br />

Christa Wegener). Die Preisverleihung wird von<br />

Niggi Ullrich moderiert. Im Anschluss laden <strong>Bildrausch</strong><br />

und tibits zu einem Apéro ein. Der Gewinnerfilm<br />

wird um 21.00 Uhr im Stadtkino <strong>Basel</strong> gezeigt.<br />

RUND UM BILDRAUSCH<br />

96<br />

97


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man es nicht so<br />

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116<br />

117


UNTERSTÜTZUNG<br />

<strong>Bildrausch</strong> gäbe es nicht ohne die Menschen, die an uns<br />

glauben. An erster Stelle sei hier den Kulturabteilungen<br />

und den Swisslos-Fonds beider <strong>Basel</strong> gedankt. Der Dank<br />

gilt auch allen Stiftungen, Institutionen und Firmen<br />

sowie weiteren Donatoren, die nicht genannt sein wollen:<br />

• Swisslos-Fonds <strong>Basel</strong>-Stadt<br />

• Swisslos-Fonds <strong>Basel</strong>-Landschaft<br />

• GGG <strong>Basel</strong><br />

• Isaac Dreyfus-Bernheim Stiftung<br />

• Sulger Stiftung<br />

• Saly Frommer Foundation<br />

• Doms Stiftung<br />

• Verein Le Bon Film<br />

• Aesop<br />

• Bogen 33<br />

• Burckhardt+Partner AG<br />

• Carbagas<br />

• Chiemsee-Light Swiss<br />

• Creaplot AG<br />

• Delinat<br />

• Druckerei Gremper AG<br />

• FedEx. Feliton AG<br />

• Hotel Krafft<br />

• Mineralquelle Eptinger AG<br />

• Musfeld Kran AG<br />

• Restaurant Kunsthalle<br />

• Tellplatz 3, Spezereien & Frohkost<br />

118<br />

Sulger Stiftung<br />

• Stadtgärtnerei <strong>Basel</strong><br />

• SUBS Subtitling<br />

• tibits<br />

PARTNERSCHAFT<br />

• Balimage<br />

• <strong>Basel</strong> Tourismus<br />

• Basler Kunstverein<br />

• Christa Wegener<br />

• Fachmaturitätsschule <strong>Basel</strong><br />

• Filmbulletin<br />

• Fondation Beyeler<br />

• GGG Stadtbibliothek <strong>Basel</strong><br />

• kult.kino<br />

• Kulturbox<br />

• Kunsthalle <strong>Basel</strong><br />

• Maya Rikli. mediaTon<br />

• Pro Innerstadt<br />

• Stadtkino <strong>Basel</strong><br />

• Theater <strong>Basel</strong><br />

• ZHAW Angewandte Linguistik<br />

Kunsthalle <strong>Basel</strong><br />

119<br />

DANK


MEDIENPARTNER<br />

• bz basel<br />

• Cineman<br />

• Filmbulletin<br />

• Kulturjoker<br />

• ProgrammZeitung<br />

• Radio X<br />

• ray Filmmagazin<br />

• Telebasel<br />

• WOZ Die Wochenzeitung<br />

DANK<br />

<strong>Bildrausch</strong> dankt den folgenden Personen und<br />

Institutionen für ihren Beitrag zum <strong>Filmfest</strong>:<br />

An Cha Flubacher-Rhim, <strong>Basel</strong>. Axel Töpfer, <strong>Basel</strong>. Bernd<br />

Brehmer, München. Tereza Fischer, Zürich. Brigitte<br />

Häring, <strong>Basel</strong>. Daniel Gautschi, Zürich. Steffi Giaracuni,<br />

<strong>Basel</strong>. Sabine Olff, Zürich. Luis Miñarro, Barcelona. Maya<br />

Rikli, <strong>Basel</strong>. Michael Sennhauser, <strong>Basel</strong>. Niggi Ullrich,<br />

Arlesheim. Rosa Maino, Zürich. Primo Mazzoni, Zürich.<br />

Simon König, <strong>Basel</strong>. Niggi Polt, <strong>Basel</strong>. Susana Santos<br />

Rodrigues, Berlin. Pascal Trächslin, <strong>Basel</strong> (Cineworx).<br />

Jolanda Gsponer, Zürich.<br />

Bootsmann, Lörrach (Günter Bassler). Evented,<br />

Ensdorf (Michael Woll, Dennis Kucher). Fachmaturitätsschule<br />

<strong>Basel</strong> (Judith Schnyder). kult.kino, <strong>Basel</strong> (Romy<br />

Gysin, Tobias Faust, Roman Weiss). Kulturbüro, <strong>Basel</strong>.<br />

Kunsthalle <strong>Basel</strong> (Elena Filipovic, Beatrice Hatebur, Klaus<br />

Haenisch, Claudio Vogt, Jan Kudrnovsky, Elena Gerosa,<br />

Herbert Rehbein, Uwe Walther).<br />

120<br />

mediaTon, <strong>Basel</strong> (Raphael Zehnder). Preiswerk+Esser<br />

AG, <strong>Basel</strong> (Martin Keller). Stadtgärtnerei, <strong>Basel</strong> (Mareike<br />

Holluba). Salzgeber GmbH (Björn Knoll, Jürgen Pohl,<br />

Hermann Lorsbach), Subs, Hamburg (Thorsten Birk, Lisa<br />

Grabe). Tellplatz 3, <strong>Basel</strong> (Christof Lehmann, Tom<br />

Wiederkehr, Tanja Allemann). Theater <strong>Basel</strong> (Andreas<br />

Beck, Mario Fuchs, Katrin Michaels, Ingrid Trobitz,<br />

Almut Wagner, Beat Weissenberger). Verein Le Bon Film<br />

(David Glauser, Isabel Heiniger, Catherine Reinau,<br />

Dominique Steg, Christoph Stratenwerth).<br />

Agora Film (Laurent Dutoit), Autlook Films, Wien (Youn<br />

Ji). Bord Cadre, Genf (Dan Wechsler). British Film<br />

Institute, London. Cineteca Portuguesa, Lissabon (Sara<br />

Moreira). Burning Bridges, London (Paul Williams).<br />

Double Dutch International, Los Angeles (Lisa Clark,<br />

Ron Moring). Electronic Arts Intermix (EAI) (Rebecca<br />

Cleman), Faktura Films, Berlin (Kiril Krasovski).<br />

Filmcoopi, Zürich (Wolfgang Blösche). Films Boutique,<br />

Berlin (Susana Santos Rodigues). Finecute, Seoul (Yejin<br />

Jeon). Foxy Films, London (Gerald Fox) Hurricane Films,<br />

London (Sol Papadopoulos). Leopardo Filmes, ? (Paulo<br />

Branco, Antonio Costa ). Meikincine, Buenos Aires<br />

(Fernanda Descamps). NOS Lusomundo Audiovisuais,<br />

Lissabon ( Fernando Jorge Santos), Park Circus,<br />

Edinburgh (Jack Bell). Picture Tree International, Berlin<br />

(Valeria Bronzini) The Match Factory, Köln (Brigitte<br />

Suarez, Sergi Steegmann). Rapid Eye Movies, Köln<br />

(Thorsten Peters). The Festival Agency, Paris (Selina<br />

Boye). Visit Films, New York (Joe Yanick).<br />

Und nicht zuletzt danken wir unseren Mitarbeitenden,<br />

Moderierenden, Helferinnen und Helfern, die mit ihrer<br />

Begeisterung und ihrem Engagement dieses Festival<br />

mitgestalten und –tragen.<br />

121<br />

DANK


TICKETPREISE<br />

• Einzeleintritt CHF 17/13 *<br />

• Early-Bird-Eintritt CHF 12/8 *<br />

• Multipass CHF 55/44 *<br />

• Festivalpass CHF 110/90 *<br />

* Studierende, AHV, Stadtkino-Mitglieder<br />

mit Super-8-Karte oder Passepartout<br />

• Der Eröffnungsfilm ist für Passepartout-Mitglieder von<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong>/Landkino kostenlos<br />

• Film-Karaoke, Podium, Film-Café, Preisverleihung und<br />

sämtliche Veranstaltungen im <strong>Bildrausch</strong>- Salon und<br />

auf der Piazza sind kostenlos.<br />

• Bio-Super-8-Work-Shop CHF 90<br />

(Anmeldung: super8@bildrausch-basel.ch)<br />

• Atelier Filmkritik CHF 20<br />

(Anmeldung: filmkritik@bildrausch-basel.ch)<br />

TICKETVERKAUF<br />

Vorverkauf (ab 5. 6.<strong>2017</strong>) online auf<br />

www.bildrausch-basel.ch und an der Kinokasse des<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong>. Der Verkauf von Festival- und<br />

Multipässen erfolgt exklusiv an der Kinokasse des<br />

Stadtkino <strong>Basel</strong>. Einzeleintritte für sämtliche<br />

Vorstellungen können im Stadtkino <strong>Basel</strong> oder im<br />

kult.kino atelier gekauft werden.<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Die Bar des Stadtkino <strong>Basel</strong> und die Piazza sind jeweils eine<br />

halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet. DJs legen<br />

bis 2 Uhr auf – am Freitag und Samstag bis 4 Uhr.<br />

122<br />

ANFAHRT<br />

• Ab Bahnhof SBB: in 7 Minuten zu Fuss oder mit Tram<br />

2, 8, 10, 11 bis Haltestelle Bankverein<br />

• Ab Badischem Bahnhof: Tram 2 bis Haltestelle Bankverein<br />

oder Tram 6 bis Haltestelle Theater<br />

• Parkhäuser: Elisabethen, Steinen, Bahnhof<br />

SPIELSTELLEN UND SATELLITEN<br />

1 Stadtkino <strong>Basel</strong>, Piazza und <strong>Bildrausch</strong>-Salon,<br />

Klostergasse 5, 4051 <strong>Basel</strong><br />

2 kult.kino atelier, Theaterstrasse 7, 4051 <strong>Basel</strong><br />

3 Film-Karaoke, Theaterplatz, 4051 <strong>Basel</strong><br />

< BARFÜSSERPLATZ<br />

THEATERSTRASSE<br />

2<br />

TINGUELY<br />

BRUNNEN<br />

THEATER-<br />

PLATZ<br />

3<br />

KLOSTERGASSE<br />

1<br />

STEINENBERG<br />

KUNSTHALLE<br />

ELISABETHEN-<br />

KIRCHE<br />

123<br />

FREIE STRASSE<br />

4<br />

ELISABETHENSTRASSE<br />

HENRIC PETRI-<br />

STRASSE<br />

FESTIVALINFORMATIONEN


7. BILDRAUSCH<br />

FILMFEST BASEL<br />

21.06.—25.06.<strong>2017</strong><br />

. <strong>Bildrausch</strong> ist eine Initiative des Vereins <strong>Bildrausch</strong><br />

. Vorstand: Isabel Heiniger, Hanspeter Giuliani, Brigitte Häring<br />

. In Zusammenarbeit mit dem Verein Le Bon Film. Vorstand: Isabel<br />

Heiniger, David Glauser, Catherine Reinau, Dominique Steg,<br />

Christoph Stratenwerth<br />

BILDRAUSCH – FILMFEST BASEL<br />

Theaterstrasse 22, 4051 <strong>Basel</strong>, Telefon: 061 205 98 81<br />

. Direktion: Nicole Reinhard, Beat Schneider<br />

. Kuratorische Mitarbeit: Olaf Möller<br />

. Filmscouting: Olaf Möller, Bernd Brehmer<br />

. Film-Karaoke: Primo Mazzoni, Lorenzo Berardelli, Marius Kuhn<br />

. AutorInnen: Pamela Jahn (pj), Olaf Möller (om), Marina Porobic,<br />

Nicole Reinhard, Beat Schneider (bs), Alexandra Seitz (as), Bernd<br />

Brehmer (bb)<br />

. Produktionsleitung/Technik: meyer-am-start, Simone Meyer<br />

. Medienarbeit: Ursula Pfander<br />

. Marketing: Waelti Content & PR, Christine Waelti<br />

. Redaktion: Marina Porobic, Beat Schneider, Nicole Reinhard<br />

. Korrektorat: Dominik Süess<br />

. Übersetzung: Andrew Blackwell, Kate Whitebread<br />

. Backoffice/Team-Catering: Angela Knor<br />

. Kopientransport: Flavio Caldana<br />

. Website: Angela Reinhard (Gestaltung), Bütler BIZ,<br />

Bruno Bütler (Web-Programmierung)<br />

. Homepage: Kaspar Aebi<br />

. Praktikant: Cyril Jocz<br />

. <strong>Bildrausch</strong>-Salon: Isabel Heiniger<br />

. Blumen-Schmuck: Maya Rikli<br />

. Fotografen: Daria Kolacka, Nicholas Winter, Diana Pfammatter<br />

. Trailer: Nanouk Leopold, Daan Emmen<br />

. Drucksatz/Layout: Gremper AG, Karl Gremper, Mario Venzin<br />

. Inserate: Barbara Keller-Bergheimer<br />

. Buchhaltung: IMAGO Treuhand<br />

. <strong>Filmfest</strong>-Team: Adeline Sirlin (Barchefin), Johannes Wolfsperger<br />

(Chefoperateur), Sarah Amelie Bodner, Julie Brunner, Claudia<br />

Gruntz, Sibylle Lustenberger, Sandro Mazzoni, Thomas Oehler,<br />

Catia dos Santos, Jaël Senn, Yelisaveta Staehlin, Tobija Stuker, Axel<br />

Töpfer, Niggi Ullrich, Tobias Voss, Harry Wagner, Bianca<br />

Wiedersich, Anja Zimmer<br />

. Grafischer Auftritt: Ludovic Balland Typography Cabinet, Ludovic<br />

Balland, Sinja Steinhauser<br />

. Prepress und Druck: Gremper AG<br />

124


7. BILDRAUSCH<br />

FILMFEST BASEL<br />

21.06.— 25.06.17

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