Die weite Welt als Spielplatz - Twizzle

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Hauptdeck-Salon: Custom-Schiebetüren von Rondal geben auf Knopfdruck den Weg auf das Achterdeck frei. Emily Todhunter richtete das Interieur in Zusammenarbeit mit der Frau des Eigners clean und modern ein. Warme, erdfarbene Töne dominieren. schwärmt der Eigner. Nach der Reise ist vor der Reise. Und so entschlossen sich die erfahrenen Yachtbesitzer, die neben einer 34 Fuß langen Sunseeker und mehreren immer größeren Motoryachten auch den 47 Meter langen PeriniNaviZweimaster „Andromeda la Dea“ ihr Eigen nannten, zum Bau der 57,49 Meter langen FlybridgeKetsch „Twizzle“. Den Namen übernahmen sie von ihrem vorherigen FeadshipFormat, das sie nach der Lieblingspuppe eines ihrer Kinder getauft hatten. Auch dem Entwicklungsteam blieben sie treu. So setzten sie beim Exterieurund Interieurstyling auf die Kreativität der RedmanWhiteleyDixonDesigner unter Leitung von Justin Redman. „Bei den elegant geschwungenen Linien der Aufbauten und riesigen Deckshausfenstern ließen wir uns von der Form ausgebreiteter Flügel eines über die Wasseroberfläche gleitenden Albatros’ inspirieren“, so Redman. Die Dekoration übernahm die Engländerin Emily Todhunter in enger Kooperation mit der Ehefrau des Eigners, während der Eigner selbst sich zusammen mit den jeweiligen Spezialisten um einen Großteil der technischen Raffinessen des 11,59 Meter breiten Superseglers kümmerte. Eine durchaus gewohnte Aufgabenteilung. Das aufwendige Beleuch BOOTE EXCLUSIV 3/11 53
Twizzle Eignerbad: Eine Licht-Designerin gestaltete die „Twizzle“-Beleuchtung. In den Kabinen hat jeder Gast über iPod die Kontrolle über Licht und Entertainment. tungskonzept setzte, wie schon bei der 55-Meter-Feadship, Sally Storey um. Licht spielt eine zentrale Rolle an Bord der „Twizzle“. „Drei vorprogrammierte Beleuchtungsszenarien stehen Eignern und Gästen in jedem Raum zur Verfügung“, erklärt Storey. Die Einstellungen „Tag“, „Abend“ und „Nacht“ erzeugen die jeweils gewünschte Stimmung. Der Lichtprofi entwickelte eine Innenraumbeleuchtung, die sich automatisch an den Outdoor-Lichtverhältnissen orientiert. So reduziert sich der Kontrast zwischen draußen und drinnen, und die Augen müssen sich weniger adaptieren. Zu den komfortablen Interieur-Einstellungen kommen die Unterwasser- leuchten und die den Mast anstrahlenden Einheiten in den Salingen. „Bei ,Twizzle’ konnte ich mich richtig austoben“, schwärmt die Lichtkünstlerin. Den Rumpf, die Anhänge und das auf hohe Leistungen ausgelegte Kohlefaser-Rigg entwarf Ed Dubois. Der für seine schnellen Supersegler bekannte Konstrukteur mit Sitz in Lymington hatte eine gewaltige Wunschliste des Eigners abzuarbeiten. „Eine interessante Herausforderung“, gesteht Dubois. Die Aufgabe bestand darin, ein Unterwasserprofil zu entwerfen, das ein möglichst großes Innenraum-Volumen zulässt, eine geringe benetzte Oberfläche für einen minimalen Wasser- widerstand besitzt, über hervorragende Amwind-Eigenschaften verfügt und dazu einen kleinen Tiefgang besitzt. „Der geringe Tiefgang war eine der Voraussetzungen für die Realisierung unserer neuen ,Twizzle’“, erzählt der Eigner. „Wir wollten eine Segelyacht, jedoch mit den Möglichkeiten einer Motoryacht. Auf unserer langen Reise mit der Feadship-„Twizzle“ haben wir sehr viele Erfahrungen gesammelt. Die vielleicht wichtigste ist, dass man nur mit einem geringen Tiefgang die schönsten Plätze der Erde sehen kann.“ Auf Knopfdruck wenig Tiefgang Ein nur 3,80 Meter tiefgehender Ballastkiel mit integriertem, hydraulisch ausschwenkbarem Schwert, das mit einem Tiefgang von 10,80 Metern für Kurstreue, zusätzlichen Lift und Stabilität sorgt, war die Lösung des komplexen Entwurfszieles. Ein großes aufrichtendes Moment garantiert zudem das leichte Kohlefaser-Riggpaket aus den neuseeländischen Hallen von Southern Spars und das EC6 genannte stehende Gut aus Karbon. Das Hydrauliksys - tem legten die Huisman-Ingenieure bewusst leistungsstark aus. „Wir können das gewaltige Schwert auch unter voller Fahrt in nur einer Minute vollständig einschwenken“, sagt „Twizzle“-Kapitän Gordon Percy, der schon seit 15 Jahren für die Eigner arbeitet und den Bau der Huisman-Ketsch auf dem Werftgelände in Vollenhove durchgehend begleitete. „An Bord haben wir 19 kaptive und acht Deckswinschen mit Arbeitslasten von bis zu 18 Tonnen. Alles öldruckgesteuert. Groß- und Besansegel setzen wir in nur zwei Minuten. Für 943 Quadratmeter ist das wirklich beeindruckend.“ Die riesigen, scheinbar in einem Stück gegossenen Deckshausfenster sorgten ebenfalls für Kopfzerbrechen. Es sind die größten bisher gefertigten Paneele der deutschen Glasprofis von Yacht- 54 BOOTE EXCLUSIV 3/11
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