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4 Konzeptphase - BARMBEK-NORD.info

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"Langenfort - Rümkerstraße"<br />

Abschlussbericht über die<br />

Voruntersuchung des Gebietes „Langenfort – Rümkerstraße“<br />

Im Stadtteil Barmbek-Nord, Bezirk Hamburg-Nord<br />

Im Rahmen des Programms „Aktive Stadtteilentwicklung 2005-2008“<br />

des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

Hamburg, im November 2005<br />

steg Hamburg mbH<br />

im Auftrag des Bezirksamtes Hamburg-Nord


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Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

"Langenfort - Rümkerstraße"<br />

Abschlussbericht über die<br />

Voruntersuchung des Gebietes „Langenfort – Rümkerstraße“<br />

Im Stadtteil Barmbek-Nord, Bezirk Hamburg-Nord<br />

Im Rahmen des Programms „Aktive Stadtteilentwicklung 2005-2008“<br />

des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

Bearbeitung<br />

steg Hamburg mbH<br />

Schulterblatt 26 - 36<br />

20357 Hamburg<br />

Tel. (040) 43 13 93 - 0<br />

Fax (040) 43 13 93 - 10<br />

Web www.steg-hh.de<br />

Mail steg@steg-hh.de<br />

Martin Brinkmann<br />

Projektleitung<br />

Tel. (040) 43 13 93 - 30<br />

martin.brinkmann@steg-hh.de<br />

Daniel Boedecker<br />

Tel. (040) 43 13 93 - 37<br />

daniel.boedecker@steg-hh.de<br />

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Seite 4 von 29 steg Hamburg mbH


Inhaltsverzeichnis<br />

Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

1 Einleitung 7<br />

1.1 Vorbemerkung 7<br />

1.2 Rahmendaten des Untersuchungsgebietes 8<br />

1.3 Entwicklungen und Maßnahmen im Umfeld 8<br />

2<br />

Analysephase<br />

Grundlagenermittlung 9<br />

2.1 Bebauungs- und Wohnungsstruktur 9<br />

2.2 Sozialstruktur 12<br />

2.2.1 Statistische Basisdaten 12<br />

2.2.2 Qualitative Merkmale 14<br />

2.2.3 Soziale und kulturelle Infrastruktur 14<br />

2.3 Grün-, Freiflächen und Sportanlagen 17<br />

2.3.1 Grün- und Freiflächen 17<br />

2.3.2 Sportanlagen 18<br />

2.4 Gewerbe, Nahversorgung und Gastronomie 18<br />

2.5 Verkehr 19<br />

3 Potenzial- und Defizitanalyse 21<br />

4<br />

<strong>Konzeptphase</strong><br />

Konzeption 25<br />

4.1 Entwicklungsperspektiven 25<br />

4.2 Empfehlung zum Fördergebietstypus 27<br />

4.3 Empfehlung zur Gebietsabgrenzung 27<br />

4.4 Aufstellung von Handlungsempfehlungen 27<br />

5 Schlussbetrachtung 29<br />

Anlagen<br />

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1 Einleitung<br />

1.1 Vorbemerkung<br />

Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg hat im April 2005 die Fortführung des bisherigen<br />

Hamburgischen Stadtteilentwicklungsprogramms unter dem Titel „Aktive Stadtteilentwicklung<br />

2005-2008“ beschlossen. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt wird auf<br />

der Grundlage erarbeiteter Voruntersuchungen die Aufnahme neuer Fördergebiete vorbereiten.<br />

Der Bezirk Hamburg-Nord zieht die Anmeldung des Gebiets „Langenfort-Rümkerstraße“ im<br />

Stadtteil Barmbek-Nord als Fördergebiet in Betracht. Grundlage hierfür bilden u. a. Verdachtsmomente<br />

einer sozialen Destabilisierung (z. B. sich ausweitenden Alkohol- und Drogenkonsum<br />

im öffentlichen Raum), schwache Sozialindikatoren, einseitige Wohnungs- und<br />

Haushaltstypen, Imageprobleme des Untersuchungsgebietes und Defizite in der Schulwegsicherheit.<br />

Ferner bestehen Investitionsverzögerungen bei der Umsetzung bereits erarbeiteter<br />

Konzepte (“Freiraum und Mobilität für ältere Menschen in Hamburg“). Vor diesem Hintergrund<br />

ist zu befürchten, dass sich das Untersuchungsgebiet ohne die Ergreifung von Interventionsmaßnahmen<br />

von der positiven Entwicklung im Stadtteil abkoppelt und strukturelle<br />

Abwertungen eintreten.<br />

Diese Untersuchung soll Aufschluss geben über die Notwendigkeit und ggf. den Umfang<br />

einer aktiven Einflussnahme.<br />

Die steg Hamburg mbH hat im Auftrag des Bezirksamtes Hamburg-Nord im Zeitraum Juni<br />

bis September 2005 eine Voruntersuchung mit folgenden Zielsetzungen durchgeführt:<br />

• Identifikation von Entwicklungspotenzialen sowie von Mängeln und Defiziten<br />

• Einschätzung von Entwicklungsrisiken<br />

• Erarbeitung von Maßnahmevorschlägen<br />

Die Ergebnisse der Voruntersuchung sind in dem vorliegenden Bericht zusammengestellt.<br />

Sie sollen eine Entscheidung des Bezirksamts Hamburg-Nord über eine langfristige Entwicklungsperspektive<br />

des Untersuchungsgebiets – möglicherweise unter Zugriff auf gesamtstädtische<br />

Förderprogramme oder andere Instrumente – herbeiführen.<br />

Zum Erreichen der durch den Auftraggeber benannten Ziele wird ein dreistufiges Verfahren<br />

zur Entwicklung und Präsentation von Handlungsempfehlungen angewandt. Dieses gliedert<br />

sich in<br />

• Die Analysephase als Grundlagenermittlung und komprimierte Potenzial- und Defizitanalyse<br />

sowie der Bewertung der Ergebnisse und Zuordnung zu handlungsorientierten<br />

Themenfeldern,<br />

• Die <strong>Konzeptphase</strong> mit der Aufstellung von Handlungsempfehlungen, deren überschlägige<br />

Kostenschätzung sowie einem Vorschlag zur Gebietsabgrenzung und<br />

• Die Präsentationsphase zur Information der Kommunalpolitik.<br />

Die Voruntersuchung beruht ferner auf der Beteiligung lokaler Akteure vor Ort und auf Ergebnissen<br />

eines Expertenworkshops. Die Gesprächspartner und Teilnehmer sind im Anhang<br />

(Anlage 8) zu diesem Bericht aufgeführt.<br />

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1.2 Rahmendaten des Untersuchungsgebiets<br />

- Lage<br />

Das Untersuchungsgebiet befindet sich im Stadtteil Barmbek-Nord nordwestlich des U-<br />

Bahnhofs Habichtstraße. Es wird gemäß der vom Auftraggeber vorgelegten Abgrenzung<br />

(vgl. Anlage 1) im Norden eingefasst durch die Straßen Schmachthäger Straße, Rungestraße<br />

und Hartzlohplatz, im Osten durch die Steilshooper Straße sowie im Südwesten<br />

durch den Ring 2, die Straße Langenfort und Lorichsstraße. Es entspricht den statistischen<br />

Gebieten 051 010, 051 011 und in Teilen 051 005 und 051 006.<br />

- Größe<br />

In der vom Auftraggeber vorgenommenen Abgrenzung umfasst das Untersuchungsgebiet<br />

eine Fläche von ca. 40 ha.<br />

- Einwohner<br />

Im Untersuchungsgebiet leben ca. 6.000 Menschen (Stand Dezember 2004).<br />

1.3 Entwicklungen und Maßnahmen im Umfeld<br />

Im näheren Umfeld des Untersuchungsgebietes befinden sich bedeutsame private Bauvorhaben<br />

und kommunale Entwicklungsmaßnahmen in der Umsetzung bzw. in der Planung:<br />

- Im Zuge des Neubaus des AK Barmbek wird in Kürze eine zentral gelegene Fläche von<br />

etwa 14.000 m² für Wohnungs- und Gewerbebau mit einem Volumen von ca. 45.000 m²<br />

BGF an der Fuhlsbüttler Straße verfügbar (Eigentumsmaßnahme).<br />

- Die Entwurfsplanung für die Umnutzung des Geländes des ehemaligen Güterbahnhofs<br />

Barmbek sieht die Realisierung von etwa 550 Wohneinheiten vor (Eigentumsmaßnahme).<br />

- Ein nennenswerter Neubau von ca. 150 Wohneinheiten ist ferner im Rahmen der Neu-<br />

/Überplanung der Kleingärten in der Dieselstraße vorgesehen (Eigentumsmaßnahme).<br />

- Das Sanierungsvorhaben im südlichen Bereich der Fuhlsbüttler Straße wird schwerpunktmäßig<br />

die Aufwertung und Stabilisierung der Nahversorgungssituation und Einzelhandelsstruktur<br />

verfolgen.<br />

- Auf eine Aufwertung des Bezirkszentrums zielt gleichfalls der Umbau des ZOB am Verkehrsknotenpunkt<br />

Barmbek.<br />

- Ein Teilbereich des Untersuchungsgebietes - nördlich der Straße Langenfort / östlich<br />

Lorichsstraße - ist zugleich Bestandteil des Gutachtens „Freiraum und Mobilität für ältere<br />

Menschen in Hamburg“.<br />

- Der Bezirk Wandsbek beabsichtigt, östlich an das Untersuchungsgebiet angrenzende<br />

Siedlungsflächen im Rahmen dieses Senatsprogramms als Fördergebiet anzumelden.<br />

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Analysephase<br />

2 Grundlagenermittlung<br />

2.1 Bebauungs- und Wohnungsstruktur<br />

Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

Die Bebauung im Untersuchungsgebiet (vgl. Anlage 2) ist städtebaulich sehr homogen. Es<br />

handelt sich um ein Wohnquartier von hoher baulicher Dichte, überwiegend in Form einer<br />

Blockrandbebauung in viergeschossiger, bei Eckgebäuden bis zu fünf- und sechsgeschossiger<br />

Bauweise. Eine Ausnahme bildet ein Punkthochhaus am Habichtsplatz mit 14 Geschossen.<br />

Die Fassaden sind größtenteils mit Rotklinkersteinen versehen, schlicht gestaltet und<br />

durch die Anordnung der Treppenhäuser und Fenster einheitlich gegliedert. Die Blockinnenhöfe<br />

sind begrünt und häufig gemeinschaftlich nutzbar.<br />

Entstehung<br />

Der südliche Abschnitt des Untersuchungsgebietes ist in den 1920er und 30er Jahren unter<br />

der Leitung von Oberbaudirektor Fritz Schumacher entstanden. Der Mangel an Wohnungen<br />

nach dem ersten Weltkrieg, insbesondere an Kleinwohnungen für ärmere Bevölkerungsschichten<br />

begründete den Bau dieses Quartiers. Es wurde während des zweiten Weltkrieges<br />

weitgehend zerstört und in den 50er Jahren gemäß der ursprünglichen Bebauung nahezu<br />

vollständig wiederhergestellt - bei Verkleinerung der Wohnungsgrundrisse und architektonischer<br />

Vereinfachungen. Die Wohnbebauung nördlich der Straße Langenfort ist größtenteils<br />

im gleichen Zeitraum neu entstanden.<br />

Einige Baublöcke sind als Kulturdenkmal in die Denkmalliste aufgenommen worden, so<br />

bspw. die Blöcke nördlich Habichtstraße und westlich Otto-Speckter-Straße.<br />

Das südliche Quartier zählt heute zu den größten geschlossenen Gebieten des Mietwohnungsbaus<br />

jener Zeit in Hamburg. Große Teile des Gebiets sind Bestandteile des Milieugebiets<br />

Habichtsplatz.<br />

Eigentumsverhältnisse<br />

Die Wohngebäude befinden sich nahezu ausschließlich im Eigentum von Wohnungsunternehmen<br />

und -baugenossenschaften. Den Eigentumsverhältnissen entsprechend handelt es<br />

sich im Untersuchungsgebiet fast ausschließlich um Mietwohnungen.<br />

Die Wohneinheiten im privaten Streubesitz – dies betrifft 17 Grundstücke – sind im Rahmen<br />

dieser Vorstudie nicht berücksichtigt worden.<br />

Die Stadt Hamburg verfügt über Wiederkaufsrechte an einigen Gebäuden im Untersuchungsgebiet.<br />

Eine Übersicht über die Eigentumsverhältnisse zeigt Plan 3 (vgl. Anlage 3).<br />

Wohnungsstruktur<br />

Das Untersuchungsgebiet verfügt über etwa 4.200 Wohneinheiten.<br />

Die GWG ist mit ihrem Bestand von etwa 2.200 WE, entsprechend etwa der Hälfte des Gesamtbestandes,<br />

der größte Wohnungsgeber im Untersuchungsgebiet, gefolgt von der SAGA<br />

mit etwa 360 WE.<br />

steg Hamburg mbH Seite 9 von 29


Die noch bestehenden 120 Sozialwohnungen werden in diesem Jahr vollständig aus der<br />

Bindung entlassen.<br />

Sonderwohnformen wie beispielsweise betreutes Wohnen konnten im Untersuchungsgebiet<br />

nicht ermittelt werden.<br />

Die bauliche Homogenität des Viertels ist ebenfalls an der Wohnungsstruktur ablesbar. Etwa<br />

zwei Drittel der Wohnungen verfügen lediglich über ein oder zwei Zimmer. So bilden innerhalb<br />

des SAGA-Bestandes 1 - 2 ½-Zimmer-Wohnungen knapp 97%, bei der GWG etwa 90<br />

% des Bestandes.<br />

Die Wohnungsgrößen liegen mehrheitlich zwischen 45 und 55 m². Die GWG verfügt ferner<br />

über einen Bestand von ca. 650 Kleinstwohnungen mit durchschnittlich 20 m². Wohnungsgrößen<br />

von 60 - 65 m², entsprechend 3- oder 3 ½-Zimmer-Wohnungen, sind besonders in<br />

den Beständen von Baugenossenschaften zu finden. Sie haben einen Anteil am Gesamtbestand<br />

im Untersuchungsgebiet von etwa 10 % (vgl. Anlage 5).<br />

Derzeit werden im Untersuchungsgebiet sowie in dessen Umfeld von den Wohnungsunternehmen<br />

und –baugenossenschaften Umbaumaßnahmen durchgeführt. Im Untersuchungsgebiet<br />

selbst (z. B. Otto-Speckter-Straße) werden durch Wohnungszusammenlegungen etwa<br />

50 familiengerechte Wohnungen geschaffen. Im Umfeld entstehen Maisonette- und loftähnliche<br />

Wohnungen. Darüber hinaus erfolgt der Umbau von Gewerberäumen zu Wohnungen.<br />

Das Investitionsvolumen wird für die oben genannten Maßnahmen der GWG mit etwa 18-20<br />

Mio. EUR angegeben, davon wenigstens 11 Mio. EUR für Wohnungszusammenlegungen.<br />

Die Baugenossenschaft BGFG hat außerdem im Jahre 2003 für etwa 11,5 Mio. EUR eine<br />

grundlegende Modernisierung des Baublocks Fuhlsbüttler Straße / Dennerstraße vorgenommen.<br />

Weitere umfassende Modernisierungsmaßnahmen sind im Norden des Untersuchungsgebietes<br />

vorgesehen.<br />

Ferner beabsichtigt die SAGA die grundlegende Umgestaltung ihres Wohnungsbestandes<br />

am Rungestieg, die derzeit in Zusammenarbeit mit der HAW Hamburg vorbereitet wird. Erste<br />

Ergebnisse sollen im Dezember dieses Jahres vorliegen.<br />

Der Umfang der bereits getätigten Investitionen kann für das Untersuchungsgebiet und das<br />

direkte Umfeld folglich mit ca. 30 Mio. EUR beziffert werden.<br />

Ein regelmäßiger Austausch über planerische Entwicklungsvorstellungen, aktuelle Maßnahmen<br />

und Investitionsabsichten zwischen den Wohnungsbaugesellschaften und dem Bezirk<br />

haben bisher - wenn überhaupt - maßnahmebezogen stattgefunden. Die bestehenden Kommunikationsdefizite<br />

führen hier zu gelegentlichen Verunsicherungen der Wohnungseigentümer.<br />

Standard der Bausubstanz<br />

Der Standard des Wohnungsbestandes stellt sich sehr unterschiedlich dar.<br />

Die Mehrzahl der Unternehmen hat in den letzten Jahren verstärkt die Modernisierung von<br />

Wohneinheiten vorgenommen und beabsichtigt dies kontinuierlich fortzuführen. Handlungsbedarf<br />

wird speziell im Bereich von Sanitär- und Elektroinstallationen gesehen.<br />

Modernisierungen und Renovierungen werden von den Eigentümern nicht in jedem Fall vorgenommen,<br />

da eine aus Vermietersicht komfortable Nachfragesituation die Vermietung von<br />

Wohnraum zuweilen auch ohne Renovierung / Modernisierung zulässt. Der Grund für die<br />

hohe Nachfrage wird in den geringen Mietzinsen gesehen.<br />

Die SAGA strebt die Modernisierung und Aufwertung ihres Bestandes an, der einen verhältnismäßig<br />

niedrigen Standard aufweist. Dazu zählen auch ergänzende Maßnahmen im direkten<br />

Wohnumfeld.<br />

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Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

In Hinblick auf Baumängel werden den Wohnungsunternehmen von ihren Mietern mitunter<br />

feuchte Wohnungen gemeldet. Darüber hinaus gehende Defizite bezüglich des Wohnungsstandards<br />

konnten im Rahmen der Untersuchung nicht festgestellt werden.<br />

Mietzinse<br />

Das Mietzinsniveau bewegt sich auf insgesamt niedrigem bis durchschnittlichem Niveau. Die<br />

Bestandsmiete von Genossenschaftswohnungen liegt beispielsweise derzeit zwischen 3,75<br />

und 4,75 EUR / m² nettokalt. Als Zielmiete werden 5,00 EUR / m² nettokalt angegeben.<br />

Der Mietzins im Bestand von Wohnungsunternehmen liegt mit durchschnittlich ca. 5,35 EUR<br />

/ m² nettokalt (SAGA) und 5,81 EUR / m² nettokalt (GWG) etwas höher. Die Mietzinshöhe im<br />

gewichteten Mittel aller beteiligten Unternehmen beträgt 5,62 EUR / m² nettokalt.<br />

Zum Vergleich: Der Hamburger Mietenspiegel 2003 gibt für Gebäude der Baujahre 1948-60<br />

mit Wohnungsgrößen von 41 m² bis 65 m² (mit Sammelheizung, normale Wohnlage) einen<br />

Mittelwert von EUR 5,30 an. Die Spanne liegt dort zwischen EUR 4,61 und EUR 6,14.<br />

Fluktuation, Leerstand, Dauer der Mietverhältnisse<br />

Die Fluktuationsrate bewegt sich nach vorliegenden Angaben der Unternehmen durchschnittlich<br />

zwischen 10 % und 18%. Mit zunehmender Größe der Wohnungen nimmt die<br />

Fluktuation in der Regel ab. So weisen Kleinstwohnungen eine Fluktuationsrate von knapp<br />

18% auf, während größere Wohnungen etwa 8-11% verzeichnen. Die hohe Fluktuation in<br />

kleineren Wohnungen ist auf die spezifische Nachfrage insbesondere von Studenten, Berufseinsteigern<br />

und Neubürgern zurückzuführen, die diesen Wohnraum nur sehr befristet<br />

nutzen.<br />

Eine Ausnahme bildet hier der Bestand der SAGA, in dem die Fluktuation mit zunehmender<br />

Wohnungsgröße zunimmt. Kleine Wohnungen bewegen sich bei etwa 9,5% Fluktuation, größere<br />

bei etwa 17,5%. Als Ursachen sind die sozial schwache Mieterschaft und das diesbezüglich<br />

hohe Mietzinsniveau benannt worden.<br />

Die Nachfrage nach Wohnungen im Untersuchungsgebiet geht von verschiedensten Haushaltstypen<br />

aus und wird von befragten Wohnungsbaugesellschaften insgesamt als sehr groß<br />

bezeichnet. Diese Situation wird von einigen Baugenossenschaften genutzt, ihren Mietermix<br />

wunschgemäß zu beeinflussen. Eine gezielte Belegungspolitik wird mehrheitlich jedoch nicht<br />

verfolgt.<br />

Analog zur großen Nachfrage bewegen sich die angegebenen Leerstandsquoten mehrheitlich<br />

zwischen 0,84 und 1,74% und somit auf sehr niedrigem Niveau.<br />

Trotz der haushaltstypenübergreifenden Nachfrage ist festzustellen, dass im benachbarten<br />

Stadtteil Dulsberg Schwierigkeiten bei der Vermietung größerer, familiengeeigneter Wohnungen<br />

bestehen. Die Marktgängigkeit der unterschiedlichen Wohnungstypen wird nach<br />

Aussagen der Wohnungsbaugesellschaften in erster Linie vom Mietzinsniveau bestimmt.<br />

Demzufolge richtet sich die Nachfrage zuvorderst auf Wohnungen im niedrigpreisigen Segment.<br />

Die Fluktuationsrate deutet bereits auf eine geringe Dauer der Mietverhältnisse hin. Die<br />

Wohnungsunternehmen geben mehrheitlich einen erhöhten Betreuungsaufwand durch häufigen<br />

Mieterwechsel an. Der Auswertung durch Wohnungsunternehmen zufolge kann der<br />

Anteil der Mietverhältnisse mit einer Dauer < 5 Jahre bei bis zu 45% bzw. < 10 Jahre bei<br />

74% liegen (Daten baublockbezogen, vgl. auch Anlage 5).<br />

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2.2 Sozialstruktur<br />

2.2.1 Statistische Basisdaten<br />

Die Sozialstruktur des Untersuchungsgebiets ist anhand der Sozialdaten der statistischen<br />

Gebiete 051 006, 010 und 011 (Stand 31.12.2004) ermittelt und ausgewertet worden. Nach<br />

Einschätzung des Auftraggebers vermögen diese drei Gebiete die Situation repräsentativ<br />

abzubilden, auch wenn deren Gebietszuschnitte in geringem Maße vom Untersuchungsgebiet<br />

abweichen.<br />

Einwohner<br />

Die drei statistischen Gebiete verfügen über 5.578 EinwohnerInnen. Für die außerhalb liegenden<br />

Wohneinheiten – entlang Lorichsstraße und westlich Otto-Speckter-Straße – können<br />

etwa 400 EinwohnerInnen angenommen werden, so dass insgesamt ca. 6.000 Menschen im<br />

Untersuchungsgebiet leben.<br />

Die Einwohnerdichte des ca. 40 ha großen Gebiets beträgt etwa 150 Einw. / ha. Die Vergleichszahlen<br />

für die Stadtteile Barmbek-Nord liegen bei 134 Einw. / ha bzw. für Dulsberg bei<br />

192 Einw. / ha.<br />

Altersaufbau<br />

Von den Einwohnern im Untersuchungsgebiet sind ca. 9,6 % unter 18 Jahre. Dieser Wert<br />

liegt leicht über dem Vergleichswert für Barmbek-Nord (ca. 9,3 %), aber deutlich unter dem<br />

Hamburger Durchschnitt von ca. 15,9 %.<br />

Der Anteil an Einwohnern im Alter von 65 Jahren und älter liegt bei ca. 13,9 % und damit<br />

unter den Durchschnittswerten von Barmbek-Nord und der Gesamtstadt (ca. 17,2 % bzw.<br />

18,2 %).<br />

Der Altergruppe 21-45 Jahre gehört etwa jeder zweite (ca. 51,1 %) an. Diese Gruppe stellt<br />

damit den mit Abstand höchsten Anteil an Einwohnern im Untersuchungsgebiet. Dieser Wert<br />

entspricht dem für Barmbek-Nord insgesamt (50,6 %), liegt aber um etwa 13 % höher als der<br />

Hamburger Durchschnitt (ca. 37,9 %) (vgl. Anlage 6).<br />

Befragte Wohnungsunternehmen-/genossenschaften gaben an, dass sich ihre Mieterschaft<br />

teilweise noch aus Erstbeziehern zusammensetzt, die sich im entsprechend hohen Alter befinden.<br />

Neuvermietungen werden insbesondere mit Studierenden, Berufsanfängern und Neubürgern<br />

abgeschlossen, die Wohnraum typischerweise zeitlich befristet belegen.<br />

Diese Angaben können sowohl zur Erklärung des Altersaufbaus als auch zur Erklärung der<br />

Fluktuationsraten und Dauer der Mietverhältnisse (s. Kap. 2.1) herangezogen werden.<br />

Ausländer<br />

Mit 17,9 % liegt der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung deutlich über dem Vergleichswert<br />

von Barmbek-Nord (13,1 %). Der Hamburger Durchschnitt liegt hier bei 14,9%.<br />

Haushalte<br />

Zum Ende des Jahres 1999 bestanden in den drei statistischen Gebieten 4.046 Haushalte.<br />

Zuzüglich der geschätzten Zahl von Wohneinheiten an der Lorichsstraße kann von etwa<br />

4.200 Haushalten im Untersuchungsgebiet ausgegangen werden.<br />

Seite 12 von 29 steg Hamburg mbH


Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

1,4 Personen leben durchschnittlich in einem Haushalt. Dieser Wert liegt leicht unter dem<br />

Vergleichswert für Barmbek-Nord (1,5) und deutlich unter dem Hamburger Schnitt (1,9).<br />

Etwa zwei Drittel aller Haushalte (66,8 %) sind Ein-Personen-Haushalte. Dieser Wert korreliert<br />

mit dem hohen Anteil an Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen. Auch dieser Anteil unterscheidet<br />

sich vom Umfeld: Barmbek-Nord verfügt über 62,3 %, die Gesamtstadt über 47,9 %<br />

an Ein-Personen-Haushalten.<br />

Haushalte mit Kindern sind im Untersuchungsgebiet wie auch im Stadtteil Barmbek-Nord im<br />

Vergleich zur Gesamtstadt unterrepräsentiert: 10,3 % bzw. 10,4 % stehen 18,9 % gegenüber<br />

(vgl. Anlage 6).<br />

Arbeitslosigkeit<br />

Der Anteil der Arbeitslosen an der Bevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren im Untersuchungsgebiet<br />

ist für März 2005 mit 12,3 % angegeben. Die Quote liegt damit höher als in<br />

Barmbek-Nord (9,6 %) wie auch in der Gesamtstadt (7,9 %).<br />

Höhere Werte sind gleichermaßen für jüngere bzw. ältere Arbeitslose abzulesen: Der Anteil<br />

Arbeitsloser im Alter von 15 – 25 Jahren liegt mit 6,3 % leicht höher als in Barmbek-Nord<br />

oder der Gesamtstadt (6,2 % bzw. 5,2 %). Für die Altersgruppe zwischen 55 und 65 Jahren<br />

liegt der Wert bei 9,7 % (im Vergleich: Barmbek-Nord: 7,8% und Hamburg: 5,4%).<br />

Analog zur Arbeitslosenquote übersteigt die Zahl der Leistungsempfänger nach BSHG und<br />

AsylblG die Durchschnittswerte im Umfeld. Für das Untersuchungsgebiet liegt der Anteil bei<br />

ca. 11,7 % an der Gesamtbevölkerung, für den Stadtteil Barmbek-Nord 7,8 % und für die<br />

Gesamtstadt 8,5 %.<br />

Der Anteil an Leistungsempfängern mit einer Bezugsdauer von einem Jahr und länger übersteigt<br />

mit 7,2 % den Anteil in Barmbek-Nord und Hamburg (4,9 % bzw. 6,0 %). Mit Blick auf<br />

Alleinstehende mit einem und mehr Kindern steht ein Wert von 2,2 % im Untersuchungsgebiet<br />

1,4 % in Barmbek-Nord gegenüber. Hier liegt der Hamburger Wert mit 2,5 % leicht höher.<br />

Trotz dieser überdurchschnittlich hohen Werte sind von den Wohnungsunternehmen bislang<br />

keinerlei Schwierigkeiten durch die Auswirkungen der Reform „Hartz IV“ benannt worden, die<br />

den Auszug von Leistungsempfängern aufgrund unangemessener Wohnungsgrößen zur<br />

Folge gehabt hätten.<br />

Erwerbstätigkeit und Einkünfte<br />

Etwa 51 % der Einwohner im Alter zwischen 15 und 65 Jahren sind sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigt. Diese Quote liegt geringfügig unter der des Stadtteils Barmbek-Nord<br />

(56,4 %), jedoch über dem Wert der Gesamtstadt (47,1 %) und ist in dieser Höhe vor allem<br />

auf den hohen Anteil an Ein-Personen-Haushalten zurückzuführen.<br />

Das Einkommensniveau je Steuerpflichtigen ist mit EUR 20.600 (Stand: Ende 1995) um gut<br />

ein Drittel geringer als der Hamburger Durchschnitt (EUR 33.530). Der Stadtteil Barmbek-<br />

Nord weist einen Wert von EUR 23.442 auf.<br />

Zur Erklärung dieser niedrigen Werte kann neben dem hohen Anteil an Migranten an der<br />

Bevölkerung auch der hohe Anteil an Studierenden und Berufsanfängern herangezogen werden.<br />

Wahlbeteiligung<br />

Die Wahlbeteiligung im Untersuchungsgebiet zur Bürgerschaftswahl 1997 betrug 62,4 %<br />

gegenüber 66,1 % im Stadtteil Barmbek-Nord und 68,7 % in Hamburg insgesamt.<br />

steg Hamburg mbH Seite 13 von 29


2.2.2 Qualitative Merkmale<br />

Die qualitativen Angaben beruhen auf Gesprächen mit lokalen Akteuren vor Ort, darunter die<br />

Kirchengemeinden St. Gabriel und Tieloh, der Sportverein HSV BU, das Bürgerhaus Barmbek,<br />

die Schule Benzenbergweg und das Schnittstellenprojekt Barmbek-Nord. Die Aussagen<br />

sollen die statistischen Angaben punktuell vervollständigen und helfen, weitere Problemfelder<br />

zu identifizieren.<br />

Soziale Netze und Engagement<br />

Soziale/familiäre Netze im Untersuchungsgebiet bestehen oft nur in geringem Umfang. In<br />

erster Linie verfügen die älteren Bewohner und Erstmieter noch über ausgeprägte nachbarschaftliche<br />

Kontakte. Hingegen kann laut dem Schnittstellenprojekt die Tendenz der Einwohner<br />

bei Problemen zum Rückzug in eine Art freiwillige Isolation festgestellt werden. Soziale<br />

Probleme oder Armut manifestieren sich daher kaum im Straßenbild, obwohl sie durchaus<br />

bestehen.<br />

Der Mangel an sozialen Netzen stellt besonders ein Problem für Alleinerziehende dar. Die<br />

angebotenen Treffs (Elterncafe, Ellis Müttereck, Kindertageshotel) erfahren als Ersatzangebote<br />

viel Zuspruch, können den Bedarf jedoch nicht vollständig abdecken.<br />

Die Bereitschaft zu ehrenamtlichen Engagement für gemeinschaftliche Veranstaltungen ist in<br />

besonderem Maße unter den „Nicht-Problem-Gruppen“ der Bewohner vorhanden. Die Häufigkeit<br />

von „Singles“ im Untersuchungsgebiet trägt dazu bei, dass sich diese Gruppe sehr<br />

stark (z. B. für das Bürgerhaus) engagiert und zum Entstehen lokaler Aktionen und Feste<br />

wesentlich beiträgt.<br />

Kriminalität<br />

Die Kriminalitätsrate wird von allen beteiligten Akteuren als „unterdurchschnittlich“ und „unauffällig“<br />

bezeichnet. Besondere Vorkommnisse oder Problemstellungen im Untersuchungsgebiet<br />

sind nicht benannt worden. Das Sicherheitsempfinden wird jedoch durch unzureichend<br />

ausgeleuchtete Straßenräume und ausladende Grünanlagen deutlich beeinträchtigt<br />

(siehe Kap. 2.3). Dies betrifft in erster Linie Senioren im Untersuchungsgebiet, die aus subjektiv<br />

empfundener Unsicherheit heraus bestimmte Straßen- und Grünräume meiden. Besonders<br />

in der dunklen Jahreszeit wird so die Mobilität stark beeinträchtigt.<br />

Alkohol- und Drogenproblematik<br />

Die Zahl der Trinkergruppen im öffentlichen Raum hat in den letzten Jahren leicht zugenommen,<br />

auch wenn sie im Straßenbild weitestgehend unauffällig bleiben. Treffpunkte dieser<br />

Gruppen bilden hauptsächlich nicht einsehbare Grünflächen und abseits gelegene Sitzmöglichkeiten,<br />

zum Beispiel im Norden des Untersuchungsgebietes beim Spielplatz Rungestraße,<br />

der Kita Hartzloh sowie am Kiosk Rümkerstraße.<br />

Im Umfeld der Schulen kommt es zu illegalem Handel mit Drogen. Insbesondere die Grünanlagen<br />

im Bereich Otto-Speckter-Straße/Langenfort und Langenfort/Steilshooper Allee sind<br />

betroffen. Der Drogenhandel findet entlang der Schulwege und während der Schulzeiten<br />

statt.<br />

Treffpunkt sind auch hier nicht einsehbare Grünbereiche.<br />

2.2.3 Soziale und kulturelle Infrastruktur<br />

Das Untersuchungsgebiet sowie dessen Umfeld verfügt über vielfältige soziale und kulturelle<br />

Einrichtungen und Angebote.<br />

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Bürgerhaus Barmbek<br />

Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

Das Bürgerhaus Barmbek übernimmt eine zentrale Funktion für das Stadtteilleben im Untersuchungsgebiet.<br />

Neben einem Stadtteilcafé bietet es umfangreiche Beratungs- und Selbsthilfeangebote<br />

und verschiedene Gesprächs-, Kreativ- und Gymnastikgruppen. Punktuelle Veranstaltungen<br />

wie Vorträge, Lesungen, Kino und Flohmärkte ergänzen das Angebot.<br />

Zielgruppe bilden „interessierte und wissensdurstige“ Bürger sowie Singles mit dem Wunsch,<br />

Kontakte im Stadtteil aufzubauen. Angebote für Jugendliche konnten bislang wegen fehlender<br />

Räumlichkeiten nicht geschaffen werden.<br />

Das Bürgerhaus hat sich auf ein Profil als „Gruppenhaus“ beschränkt, da die vorhandenen<br />

Räumlichkeiten größere Veranstaltungen im Hause mit mehr als 35-40 Personen nicht zulassen.<br />

Freiluftveranstaltungen sind mit großem Erfolg auf dem Schwalbenplatz durchgeführt<br />

worden.<br />

Kirchengemeinden St. Gabriel und Tieloh<br />

Die Kirchengemeinden St. Gabriel und Tieloh werden künftig zusammengeführt und gemeinsam<br />

Aufgaben wahrnehmen. Ein Schwerpunkt bildet die Seniorenarbeit, die neben diversen<br />

kleinen Angeboten insbesondere von intensiven Einzelkontakten lebt. Obwohl bereits drei<br />

Altentagesstätten im näheren Umfeld bestehen, sehen die Kirchengemeinden weiterhin ungedeckten<br />

Bedarf an Seniorenarbeit.<br />

Die St. Gabriels-Kirche betreibt darüber hinaus eine Kindertagesstätte. Die Jugendarbeit<br />

kann angesichts fehlender personeller und räumlicher Kapazitäten durch die Kirche nicht<br />

wahrgenommen werden.<br />

Gemeinsam mit dem Bürgerhaus und dem Kulturzentrum Zinnschmelze ist die Initiative<br />

„Barmbek blüht“ auf den Weg gebracht worden, um das vorhandene Engagement der Bürger<br />

in Hinblick auf stadtteilbezogene Aktivitäten (thematische Arbeitsgruppen) für Barmbek-Nord<br />

insgesamt besser zu bündeln und abzustimmen.<br />

Schnittstellenprojekt „Netzwerk Barmbek-Nord“<br />

Zehn Einzelprojekte zur Unterstützung von Familien werden vom „Netzwerk Barmbek-Nord“<br />

im gesamten Stadtteil betreut, darunter die Kindertagesstätte Hartzloh mit monatlichem Elterncafe<br />

und Kindertageshotel, dem Spielhaus Langenfort und Elli’s Müttereck.<br />

Diese niedrigschwelligen Angebote werden insbesondere von alleinerziehenden Müttern<br />

angenommen, die vielfach besonderen Problemen ausgesetzt sind und von denen der größte<br />

Beratungsbedarf ausgeht. Aufgrund der schwach ausgeprägten sozialen Netze werden<br />

diese Projekte sehr gut besucht, die Nachfrage nach Familienangeboten übersteigt dabei<br />

das Angebot.<br />

Sportverein HSV Barmbek-Uhlenhorst<br />

Fußballsport ist das Kernangebot des HSV BU mit derzeit fünf Herrenmannschaften und 29<br />

Jugendmannschaften (darunter drei Mädchenmannschaften). Die Angebote bestehen im<br />

Leistungs- und Breitensport gleichermaßen. Der Verein verfügt über etwa 800 Mitglieder, die<br />

zu etwa drei Vierteln aus dem Stadtteil stammen. Der Verein kann in Hinblick auf Neumitglieder<br />

im Jugendbereich als „überlaufen“ bezeichnet werden. Der Grund liegt hier in der<br />

unmittelbaren Nähe der Grandplätze zur Schule Langenfort, wodurch das Interesse am Verein<br />

bei Kindern und Jugendlichen geweckt wird.<br />

Sportveranstaltungen der letzten Saison wurden durchschnittlich von etwa 400 Gästen besucht.<br />

Der Verein, insbesondere der sportliche Erfolg, kann im Untersuchungsgebiet in begrenztem<br />

Umfange als Träger lokaler Identität bezeichnet werden.<br />

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Schulen<br />

Im Untersuchungsgebiet liegen die kooperative Gesamtschule Benzenbergweg mit etwa<br />

1.100 Schülern und die Förderschule am Wittenkamp für Schüler mit sogenannten „allgemeinen<br />

Lernschwierigkeiten“. An das Gebiet angrenzend befindet sich das Margaretha-<br />

Rothe-Gymnasium.<br />

Die Schulen verfügen jeweils über eigene Schulhöfe mit Sport- und Spielgeräten, Sporthallen<br />

und Freiflächen. Die Schule Benzenbergweg hat durch die Übernahme der ehemaligen<br />

Grund- und Hauptschule Langenfort nun zwei voneinander getrennte Standorte und kann<br />

über zwei Sport-/Turnhallen sowie zwei Aulen mit Kapazitäten von ca. 200 bzw. 250 Personen<br />

verfügen.<br />

Die nächstgelegene Grundschule befindet sich in der Heinrich-Helbing-Straße, etwa 400 m<br />

östlich des Untersuchungsgebiets im Bezirk Wandsbek.<br />

Kindertagesstätten<br />

Das Untersuchungsgebiet umfasst zwei Kindertagesstätten am Hartzloh und an der St.-<br />

Gabriels-Kirche. Eine weitere Kita in privater Trägerschaft befindet sich am Elligersweg. Das<br />

Zentrum für Kindesentwicklung bildet ein weiteres privates Angebot für Kinder mit besonderem<br />

Betreuungsbedarf.<br />

Nach Angaben des Schnittstellenprojekts kann das Angebot an Krippenplätzen vor Ort die<br />

Nachfrage nicht abdecken.<br />

Altentagesstätten<br />

Im Untersuchungsgebiet selbst sind keine Altentagesstätten vorzufinden. Im direkten Umfeld<br />

befinden sich jedoch drei Altentagesstätten, unter anderem getragen von der Kirchengemeinde<br />

St. Gabriel und der AWO.<br />

Die befragten Akteure sehen die Nachfrage nach seniorengerechten Angeboten die bestehenden<br />

Kapazitäten übersteigen.<br />

Jugendangebote<br />

Angebote für Jugendliche – wie z. B. betreute Jugendtreffs – sind im Untersuchungsgebiet<br />

nicht vorhanden. Der Jugendclub am Wittenkamp ist vor einigen Jahren geschlossen werden,<br />

da das Angebot mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln nicht mehr aufrechterhalten<br />

werden konnte. Das Gebäude, das über Büro- und Gruppenräume sowie eine<br />

kleine Turnhalle verfügt, wird derzeit durch eine Pfadfindergruppe genutzt.<br />

Das Bürgerhaus Barmbek sieht einen Bedarf an Jugendangeboten, kann aufgrund räumlicher<br />

Engpässe jedoch keine Räume zur Verfügung stellen oder Treffmöglichkeiten anbieten.<br />

Die Kirchengemeinden St. Gabriel und Tieloh haben neben fehlenden Räumlichkeiten auch<br />

personelle Schwierigkeiten, weshalb Jugendtreffs nicht angeboten werden können. Deren<br />

Arbeit beschränkt sich stattdessen auf die angesprochene Seniorenarbeit und Kinderbetreuung.<br />

Mit Ausnahme des Fußball-Sportvereins mit seinen Jugendmannschaften bestehen keine<br />

speziellen Angebote für Jugendliche weder im Untersuchungsgebiet noch im näheren Umfeld.<br />

Ärztliche Versorgung<br />

Die ärztliche Versorgung wird im Rahmen von Mieterbefragungen der Wohnungsunternehmen<br />

negativ beurteilt. Demzufolge befinden sich zu wenige Arztpraxen im Wohnumfeld bzw.<br />

in zumutbarer Entfernung. Die fußläufige Erreichbarkeit von Arztpraxen ist speziell für ältere<br />

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Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

Menschen durch die Beschaffenheit der Wege und der subjektiv empfundenen Unsicherheit<br />

problematisch (s. Kap. 2.3).<br />

2.3 Grün-, Freiflächen und Sportanlagen<br />

2.3.1 Grün- und Freiflächen<br />

Öffentliche Grünflächen<br />

Zwei dominante Grünachsen durchlaufen das Untersuchungsgebiet in Nord-Süd- bzw. West-<br />

Ost-Richtung. Die Nord-Süd-Grünachse ist Bestandteil der originären Quartiersplanungen<br />

der 20er und 30er Jahre des Oberbaudirektors Schumacher. Sie verläuft vom südlichen<br />

Schwalbenplatz – außerhalb des Untersuchungsgebiets – über den Habichtsplatz bis zum<br />

Hartzlohplatz. Der Grünzug setzt sich in nordöstlicher Richtung entlang der Rungestraße fort<br />

und mündet in einer großen Kleingartenanlage. Er entspricht zugleich der (unterirdischen)<br />

Trassenführung der geplanten U-Bahn-Linie Richtung Steilshoop. Die Grünflächen sind rasenbewachsen,<br />

werden von Bäumen und Gehölzen gesäumt und verfügen über einen Spielplatz<br />

im südlichen Bereich sowie einer Altentagesstätte am Habichtsplatz.<br />

Die West-Ost-Achse ist Bestandteil des stadtweiten Freiraumverbundsystems, der vom<br />

Stadtpark über den Langenfort zur Seebek führt und weiter bis zum Friedhof Ohlsdorf. Die<br />

Grünflächen sind lediglich am westlichen Langenfort nicht öffentlich zugänglich. Im übrigen<br />

Verlauf bilden sie eine zentrale Grünachse mit teilweise betreuten Spiel- und Sportplätzen,<br />

altem Baumbestand und Rasenflächen. Durch die Neugestaltung der Anlage Wendebecken<br />

als Grünfläche wird eine Verbindung zur Seebek hergestellt.<br />

Die Grünanlagen präsentieren sich insgesamt in einem wenig gepflegten Zustand, insbesondere<br />

sind ausladende und verdreckte Gehölzzonen zu nennen, die die Einsehbarkeit teilweise<br />

stark einschränken.<br />

Kinderspielplätze<br />

Im Untersuchungsgebiet befinden sich vier öffentliche Spielplätze (siehe Anlage 2), die in der<br />

Ausstattungsqualität und der Frequentierung voneinander abweichen. Der Spielplatz Hartzlohplatz<br />

liegt zwischen dem Bürgerhaus und der St.-Gabriels-Kirche. Er ist in jüngster Zeit<br />

neu gestaltet worden und wird sehr gut frequentiert.<br />

Der Spielplatz Langenfort wird insbesondere wegen des betreuten Spielhauses vor Ort häufig<br />

besucht. Die Gestaltung und die Spielgeräte entsprechen jedoch nur bedingt dem heutigen<br />

Standard. Dies gilt auch für die Spielplätze an der Rungestraße und Steilshooper Straße,<br />

die ferner durch ihre Lage/Anbindung bzw. fehlende Einsehbarkeit wenig Akzeptanz finden.<br />

Komfort und Sicherheit<br />

Viele Grünanlagen werden aufgrund unzureichender Beleuchtung, ausladender Gehölzstreifen<br />

und nicht einzusehender Bereiche besonders von älteren Bewohnern als unsicher empfunden.<br />

Die Bereitschaft zum Verweilen im öffentlichen Raum ist somit äußerst gering. Die<br />

gefühlte Unsicherheit beeinträchtigt zudem den Aktionsradius von Senioren.<br />

Die schlechte Beleuchtungssituation lässt manche Bewohner Umwege über andere Straßen<br />

nehmen. Die Unebenheit vieler Gehwege ist in Verbindung mit der unzureichenden Beleuchtung<br />

als sehr nachteilig festzuhalten. Barrierefreie Zugänge zu Grünanlagen oder Straßenüberwege<br />

sind nur vereinzelt gegeben und schränken die Nutzung durch Menschen mit<br />

Gehhilfen, mit Kinderwagen oder durch Rollstuhlfahrer stark ein.<br />

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Mobiliar im öffentlichen Raum, wie Sitzbänke oder Papierkörbe, ist nur vereinzelt vorzufinden.<br />

Gerade Sitzgelegenheiten stellen für Senioren jedoch ein wichtiges Kriterium dar, um<br />

Grünanlagen für Spaziergänge u. ä. zu nutzen.<br />

Öffentliche WC-Anlagen bestehen mit Ausnahme eines sehr ungepflegten Pissoirs in der<br />

Grünanlage Rungestraße nicht.<br />

Private Grünflächen<br />

Die Blockinnenbereiche und Vorgartenzonen werden durch die Wohnungsunternehmen regelmäßig<br />

gepflegt und gesäubert. Sie sind teilweise durch Toranlagen nur für Bewohner zugänglich.<br />

Sie sind in der Regel mit Bäumen und Gehölzgruppen, Rasenflächen und einfach<br />

ausgestatteten Spielplätzen gestaltet.<br />

Schulhöfe<br />

Die Schulhöfe der Förderschule und Benzenbergschule ergänzen die Grünflächen und Spielplätze<br />

im Untersuchungsgebiet. Die Größe des Schulhofs der Gesamtschule ist jedoch für<br />

die hohe Zahl an Schülern von etwa 1.100 nicht ausreichend. Das Freiflächenkonzept (mit<br />

Laufbahn, Rasen, u. ä.) ist für die Schülerzahl nicht ausgelegt, so dass sich der Hof in einem<br />

unbefriedigenden Zustand befindet.<br />

Das außerhalb des Untersuchungsgebietes liegende Gelände des Margaretha-Rothe-<br />

Gymnasiums erhält zum August 2005 eine neue Sporthalle, im Zuge dessen auch die Freiflächen<br />

neu gestaltet werden.<br />

2.3.2 Sportanlagen<br />

Das Untersuchungsgebiet verfügt über zwei Fußballgrandplätze und ein Kleinspielfeld sowie<br />

über je einen Rasen- und Grandplatz im direkten Umfeld. Die Felder werden vom HSV<br />

Barmbek-Uhlenhorst (Langenfort und Walter-Rupprecht-Platz) bzw. vom SV Barmbek (Meister-Francke-Straße)<br />

bespielt.<br />

Die drei Plätze des HSV BU werden gemäß Sportrahmenvertrag von der Stadt Hamburg<br />

mietfrei überlassen, die der Verein eigenständig unterhält. Vereinseigene Investitionen in die<br />

Sportplätze sind vorgenommen worden, bspw. in eine Flutlichtanlage am Langenfort.<br />

Eine Mitnutzung oder Übernahme des Sportplatzes „Meister-Francke-Straße“ wird aufgrund<br />

der steigenden Mitgliederzahl diskutiert.<br />

Die Grundinstandsetzung und Umgestaltung der Sportflächen am Langenfort wird derzeit<br />

unter Teilnahme aller Beteiligten erörtert.<br />

2.4 Gewerbe, Nahversorgung und Gastronomie<br />

Im Untersuchungsgebiet dominiert die Funktion „Wohnen“. Mit Ausnahme einiger weniger<br />

und zumeist kleinteiliger Gewerbeflächen in den Erdgeschossen verfügt das Gebiet über<br />

keine nennenswerten gewerblichen Flächenangebote. Einzig ein Gebäude am Wittenkamp<br />

besteht als reiner Gewerbebau und wird als Vertriebsniederlassung eines Großunternehmens<br />

für Automatisierungstechnik genutzt.<br />

Die kleinen Gewerbeflächen stehen vielfach leer oder werden von Drogerien, Kiosken oder<br />

Gaststätten angemietet. Die Einzelhändler in der Rungestraße sind neben geringen Umsätzen<br />

am Standort zudem von Überfällen und Einbrüchen betroffen.<br />

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Fuhlsbüttler Straße<br />

Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

Die Nahversorgung wird durch die nahe gelegene Einkaufsstraße Fuhlsbüttler Straße gewährleistet.<br />

Mieterbefragungen der Wohnungsunternehmen lassen eine Unzufriedenheit bei<br />

der Angebotsqualität erkennen, in erster Linie durch die Zunahme von Discountgeschäften<br />

und eine geringe Auswahl bei Gütern des periodischen Bedarfs.<br />

Der Rückgang von inhabergeführten Betrieben geht ferner mit einer Abnahme der materiellen<br />

und finanziellen Unterstützung z. B. von Initiativen und Projekten des Bürgerhauses einher,<br />

da diese lokales Engagement besonders förderten.<br />

Gastronomie<br />

Gastronomische Angebote sind im Untersuchungsgebiet in nur geringer Zahl vorhanden und<br />

vorwiegend in Form von Schnellimbissen oder traditionellen Kneipen. Cafés, Restaurants,<br />

Cocktailbars o. ä. sind nicht vorhanden.<br />

2.5 Verkehr<br />

ÖPNV<br />

Das Untersuchungsgebiet ist gut an das ÖPNV-Netz angebunden (vgl. Anlage 2). Das Einzugsgebiet<br />

der U-Bahnstation Habichtstraße (Linie U2) deckt etwa ein Viertel des südwestlichen<br />

Gebiets ab. Weiterhin verlaufen die Buslinien 7, 172, 177 und 277 sowie die Schnellbuslinie<br />

39 mit insgesamt sechs Haltestellen entlang der Gebietsgrenzen und bieten Anschluss<br />

an die S- und U-Bahn-Station Barmbek.<br />

MIV<br />

Die direkte Lage am Ring 2 gewährleistet eine hervorragende Erreichbarkeit des Wohnquartiers.<br />

Das Gebiet ist intern durch ein dichtes und durchgängiges Straßennetz erschlossen,<br />

das wie die Bebauung überwiegend in den 20er und 30er Jahren angelegt worden ist.<br />

Ruhender Verkehr<br />

Der Straßenraum dient der Unterbringung des ruhenden Verkehrs. Fahrzeuge werden nahezu<br />

ausschließlich in straßenbegleitenden Parkbuchten oder am Fahrbahnrand abgestellt.<br />

Garagenhöfe existieren im Untersuchungsgebiet nicht, lediglich eine Tiefgarage besteht.<br />

Fuß- und Fahrradwege<br />

Die Straßen im Untersuchungsgebiet verfügen fast ausnahmslos über beidseitig angelegte<br />

Gehwege, entlang der Straßen Otto-Speckter-Straße, Steilshooper Straße, Langenfort und<br />

Rümkerstraße auch über Hochbord-Fahrradwege.<br />

Die Oberflächen sind mehrfach durch Unebenheiten, in der Regel durch Baumwurzeln aufgebrochene<br />

Beläge, beeinträchtigt. Teilweise weisen Zusatzschilder auf unebene Gehwege<br />

hin (Otto-Speckter-Straße).<br />

Die Geh- und Radwegbreite ist im Untersuchungsgebiet überwiegend sehr schmal bemessen<br />

und wird durch ausladende Vegetation stellenweise weiter verengt, so dass die Nutzung<br />

durch Menschen mit Gehhilfen, mit Kinderwagen oder durch Rollstuhlfahrer beeinträchtigt<br />

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wird. Insbesondere Senioren fühlen sich bzw. sind tatsächlich durch die stellenweise unzureichende<br />

Qualität der Gehwege in ihrer Mobilität stark behindert.<br />

Sicherheit<br />

Der Kreuzungsbereich Otto-Speckter-Straße / Rümkerstraße / Langenfort ist als Gefahrenbereich<br />

benannt worden. Dies gilt besonders mit Blick auf die Schulwegsicherheit und angesichts<br />

der Ausweitung der Benzenbergschule auf zwei Standorte. Erste Gespräche mit der<br />

Polizei über mögliche Maßnahmen haben bereits stattgefunden.<br />

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3 Potenzial- und Defizitanalyse<br />

Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

Auf Grundlage der Erkenntnisse der Gebietsbegehung, der Fachgespräche und des Expertenworkshops<br />

(vom 16.08.2005) werden im Folgenden die Potenziale und Defizite des Untersuchungsgebietes<br />

gegenübergestellt und erste Entwicklungsziele abgeleitet. Die Aufstellung<br />

folgt den im Programm benannten Handlungsfeldern.<br />

Handlungsfeld Wohnen<br />

Potenziale<br />

Defizite<br />

Ziel<br />

• Bewohner schätzen die städtebauliche Gestalt und Homogenität des durch<br />

Schumacher geprägten Viertels - Milieugebiet "Habichtsplatz"<br />

• Attraktive Lage im Stadtgebiet (Stadtparknähe, gute ÖPNV-Anbindung)<br />

• umfangreiches Angebot an niedrigpreisigem Wohnraum - günstiges Mietpreisniveau<br />

von Genossenschaftswohnungen (ca. EUR 4,30 im Mittel)<br />

• starke, haushaltstypenübergreifende Nachfrage nach Wohnraum - bei entsprechend<br />

geringen Leerstandsquoten<br />

• Durchführung von Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen seitens der<br />

Wohnungsbaugesellschaften (z. B. Wohnungszusammenlegungen)<br />

• Dominanz einseitiger Wohnungstypen (1- und 2-Zimmer-Wohnungen)<br />

• Zunahme einseitiger Haushaltstypen: Zuzug insbesondere durch Berufsanfänger,<br />

Studierende und Neubürger mit kurzer Wohndauer<br />

• hohe Fluktuationsrate<br />

• Nachfrage durch Familien kann mangels geeigneter Wohnraumangebote<br />

nicht erfüllt werden<br />

• sehr kleine Haushaltsgrößen (1,4) durch Vielzahl von Ein-Personen-<br />

Haushalten<br />

• ungleichmäßiger Altersaufbau der Bewohner: deutliche Dominanz der Altersgruppe<br />

21-45 bei gleichzeitig geringer Zahl an Personen < 18 bzw. > 65<br />

Jahre<br />

• (konflikt)belastete, anonyme Nachbarschaften<br />

• niedriges Niveau der Sozialdaten: u. a. vergleichsweise hohe Zahl an Erwerbslosen<br />

/ Leistungsempfängern sowie niedriges Einkommensniveau<br />

• unzureichender Dialog zwischen Wohnungsunternehmen und Bezirk<br />

• Mischung von verschiedenen Haushaltstypen<br />

• Erhaltung preisgünstigen Wohnraums für unterschiedliche Haushaltstypen<br />

• Unterstützung der Investitionsmaßnahmen der Eigentümer durch flankierende<br />

Maßnahmen in ergänzenden Handlungsfeldern (Stimulierung<br />

der Investitionsbereitschaft)<br />

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Handlungsfeld Bürgermitwirkung & Stadtteilleben<br />

Potenziale<br />

Defizite<br />

Ziel<br />

• großes ehrenamtliches Engagement für die Stadtteilarbeit<br />

• Durchführung diverser selbstorganisierter Veranstaltungen<br />

• Sicheres Wohnumfeld (laut Wohnungsunternehmen)<br />

• Tendenz zur freiwilligen Isolation von Problem-Gruppen bei gleichzeitig<br />

fehlenden Angeboten zur Integration und Beteiligung<br />

• Unzureichende Angebote für Alleinerziehende mit großem Beratungsbedarf<br />

• Zunahme von Trinkergruppen<br />

• Drogenhandel im Umfeld von Schulen<br />

• geringe Ausprägung sozialer Netze und nachbarschaftlicher Beziehungen,<br />

Kompensation durch Ersatzangebote kaum möglich<br />

• Stärkung dieses Handlungsfelds als Ansatzpunkt / Ausrichtung für<br />

(investive) Maßnahmen<br />

• Intensivierung des Dialogs zwischen örtlichen Einrichtungen (Sportvereine,<br />

Schulen, Bürgerhaus, Kirche, Netzwerk Barmbek, AWO, etc.)<br />

• Angebote „in die Fläche bringen“<br />

• Konzentration der Betreuungsangebote auf relevante Zielgruppen<br />

Handlungsfeld gesellschaftliche Infrastruktur<br />

Potenziale<br />

Defizite<br />

Ziel<br />

• vielfältige Angebote zur Betreuung von Kindern, Familien und Senioren<br />

• vielfältige Angebote im Bereich Kunst und Kultur, Sport und Selbsthilfe<br />

• große Zahl an Trägern und Einrichtungen<br />

• gute Schulversorgung im Untersuchungsgebiet und dessen Umfeld<br />

• Ergänzung der Angebote durch örtliche Kitas und Sportvereine<br />

• Einrichtungen halten oft nur sporadischen Kontakt<br />

• keinerlei Angebote für Jugendliche<br />

• geringes gastronomisches Angebot<br />

• Nachfrage übersteigt Kapazität vieler Betreuungsangebote<br />

• Verknüpfung der räumlichen Infrastruktur untereinander (Sportvereine,<br />

Bürgerhaus, Kirche, Netzwerk Barmbek, AWO, etc.)<br />

• Öffnung der Schule Langenfort für eine Quartiersnutzung<br />

• Schaffung von Angeboten für Jugendliche<br />

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Handlungsfeld Wohnumfeld & Freiflächen<br />

Potenziale<br />

Defizite<br />

Ziel<br />

Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

• Bestand an umfangreichen Grünflächen mit altem Baumbestand<br />

• Vielzahl an Sportanlagen<br />

• Gepflegte, saubere und nutzbare Blockinnenbereiche<br />

• gute Versorgung mit attraktiven bzw. betreuten Kinderspielplätzen<br />

• Unbefriedigende/r Gestaltung und Zustand der öffentlichen Grünflächen<br />

• mangelnde Einbindung der Flächen in überörtliche Grünzüge<br />

• Spärliche Ausstattung des öffentlichen Raums: Mangel an Sitzgelegenheiten,<br />

Papierkörben, teils erschwerte Zugänglichkeit (Barrieren), verunreinigte<br />

WC-Anlagen<br />

• viele Grünflächen bilden „Angsträume“ (fehlende Einsehbarkeit und Beleuchtung)<br />

• Gefahrenpotenzial durch unebene Gehwege - Einschränkung der Mobilität<br />

insbesondere älterer Menschen<br />

• Unbefriedigender Standard der Kinderspielplätze Rungestraße, Langenfort,<br />

Rümkerstraße<br />

• Unzureichende Eignung einiger Spielplätze für Kleinstkinder<br />

• Aufwertung und Verknüpfung der Grünflächen, insbesondere Nord-<br />

Süd- und Ost-West-Achsen<br />

• Barrierefreiheit und (subjektiv empfundene) Sicherheit der Wege fördern<br />

Handlungsfeld lokale Wirtschaft & Nahversorgung<br />

Aufgrund des geringen Besatzes an Gewerbebetrieben im Untersuchungsgebiet und der<br />

Nähe zu Einzelhandelsbetrieben im Umfeld ist dieses Handlungsfeld von untergeordneter<br />

Bedeutung. Belästigungen oder Beeinträchtigungen durch die vorhandenen gewerblichen<br />

Tätigkeiten (Lieferverkehre, usw.) sind gleichfalls als nahezu unbedeutend einzuschätzen.<br />

Potenziale<br />

Defizite<br />

Ziel<br />

• Nähe zur Einkaufstraße Fuhlsbüttler Straße<br />

• Vielfältige Nahversorgungsangebote in fußläufiger Entfernung<br />

• Möglichkeit der Umnutzung von leerstehenden Gewerberäumen für individuellen<br />

Konzepte (Wohnen, Gewerbe, o. ä.) – gemeinsam mit Wohnungsunternehmen<br />

• Rückgang der Einkaufsqualität an Fuhlsbüttler Straße<br />

• Aufgabe inhabergeführter Betriebe im Umfeld bedingt Rückgang an Unterstützung<br />

lokaler Initiativen<br />

• Bearbeitung dieses Handlungsfeldes im Zusammenhang mit dem<br />

Sanierungsverfahren „Fuhlsbüttler Straße“<br />

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Handlungsfeld Arbeit, Ausbildung, Beschäftigung<br />

Das Untersuchungsgebiet entspricht in seinen baulichen Strukturen einem Wohngebiet. Die<br />

Zahl der Gewerbeflächen und lokaler Arbeitsplätze ist von zu geringem Umfang, um als<br />

Handlungsfeld wahrgenommen werden zu können.<br />

Handlungsfeld Verkehr und Mobilität<br />

Potenziale<br />

Defizite<br />

Ziele<br />

• gute Anbindung des Untersuchungsgebietes an ÖPNV<br />

• gute Erreichbarkeit durch MIV<br />

• ausreichende Kapazitäten des Straßenraums für fahrenden und ruhenden<br />

Verkehr<br />

• Gefährdungspotenzial im Kreuzungsbereich Langenfort / Otto-Speckter-<br />

Straße (Schulwegrisiko)<br />

• Verringerung der Qualität des Blockinnenbereichs am Rungestieg durch<br />

Straßen<br />

• verengte Geh- und Radwege durch ausladendes Straßenbegleitgrün<br />

• sehr hohe, auf das südliche UG einwirkende Lärm- und Schadstoffimmissionen<br />

(ausgehend vom Ring 2)<br />

• Schulwegsicherheit herstellen<br />

• Nutzbarkeit (Komfort, Sicherheit) der Wege sicherstellen<br />

• Durchführung punktueller Immissionsschutzmaßnahmen<br />

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4 <strong>Konzeptphase</strong><br />

4.1 Entwicklungsperspektiven<br />

Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

Die Ergebnisse der Analysephase haben in folgenden Themenfeldern erhebliche Handlungsbedarfe<br />

aufgezeigt:<br />

• Die Sozialindikatoren und die Einschätzungen lokaler Akteuren deuten auf einen überdurchschnittlichen<br />

Anteil problembehafteter Bewohnergruppen hin. Diese sind besonders<br />

von schwach ausgebildeten sozialen Netzen im Untersuchungsgebiet betroffen und lassen<br />

eine zunehmende Tendenz zur freiwilligen Isolation erkennen, die mit steigender Anonymität<br />

und Verwahrlosung einhergeht.<br />

• Die Kontakte der lokalen Akteure untereinander sind oft nur schwach ausgeprägt. Eine<br />

effektive Nutzung der vorhandenen Potenziale wird dadurch stark behindert.<br />

• Die bisherige Entwicklung ist durch den Zuzug einheitlicher Haushaltstypen mit kurzer<br />

Wohndauer gekennzeichnet. Eine zunehmende Nutzung des Wohnviertels als „Durchlauferhitzer“<br />

ist festzustellen.<br />

• Das Umfeld und die ausgeprägten Grünflächen sind vielfach in ihrer Zugänglichkeit, Einsehbarkeit<br />

und Nutzung durch Barrieren, unzureichende Beleuchtung und Ausstattung<br />

eingeschränkt. Es bilden sich Angsträume aus, in denen sich in zunehmendem Maße<br />

Trinkergruppen und Drogenhandel, insbesondere im Schulumfeld, manifestieren.<br />

Die Ergebnisse der Analysephase begründen zugleich die Annahme, dass die oben skizzierte<br />

Entwicklung sich ohne die Ergreifung von Interventionsmaßnahmen in Abstimmung mit<br />

den Wohnungsunternehmen auch künftig fortsetzen und zu einer Abwertung und weiteren<br />

Stigmatisierung des Gebietes führen wird.<br />

Aus diesem Grund wird die Aufnahme des Untersuchungsgebiets als Fördergebiet in das<br />

Programm „Aktive Stadtteilentwicklung 2005-2008“ empfohlen.<br />

Leitbild zur Entwicklung<br />

Die konzeptionellen Ansätze zur Entwicklung müssen darauf hinwirken, die brachliegenden<br />

Potenziale im Bereich Bürgermitwirkung, gesellschaftlicher Infrastruktur und öffentlicher<br />

Grün- und Freiräume stärker zu aktivieren und zusammenzuführen. Die vorhandene Bereitschaft<br />

zur Mitwirkung im Ehrenamt ist dabei einzubinden und langfristig zum Aufbau engerer<br />

sozialer Beziehungen im Stadtteil zu nutzen. Die Entwicklung soll daher unter das Leitbild<br />

„Räume öffnen für starke Nachbarschaften“<br />

Übersicht über die zentralen Handlungsfelder<br />

"Wohnen"<br />

gestellt werden.<br />

Die Wohnungsunternehmen, insbesondere die GWG als größte Eigentümerin, führen in ihrem<br />

Bestand derzeit umfangreiche Maßnahmen durch, um durch Umbauten und Wohnungszusammenlegungen<br />

auf Veränderungen in der Mieterstruktur hinzuwirken. Hier soll sowohl<br />

eine stärkere Mischung von Haushaltstypen erreicht werden als auch die Sicherung und<br />

Stärkung von familiengerechten Wohnraumangeboten im niedrigen und mittleren Preissegment.<br />

Weiterhin soll die Fluktuation reduziert und im Gegenzug die nachbarschaftlichen Beziehungen<br />

der Bewohner gestärkt werden.<br />

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Die beschriebenen Maßnahmen, die vollständig von den jeweiligen Wohnungsbaugesellschaften<br />

vollzogen werden und sich bislang bereits auf schätzungsweise 30 Mio. EUR belaufen<br />

(s. Kap. 2.1), bilden die Voraussetzung für einen strukturellen Wandel und tragen somit<br />

dazu bei, den Zuzug stabilisierend wirkender Haushaltstypen zu befördern. Grundlegende<br />

Impulse für Aufwertung und Stabilisierung des Untersuchungsgebiets werden hierdurch allein<br />

jedoch nicht zu erreichen sein. Vielmehr erhoffen auch die investierenden Unternehmen<br />

die Durchführung begleitender Maßnahmen, um die gewünschten Veränderungen tatsächlich<br />

erreichen zu können.<br />

Es wird deshalb empfohlen, die Anforderungen neuer Haushaltstypen an das Wohnumfeld<br />

zu berücksichtigen und das sozialräumliche Umfeld entsprechend zu gestalten. Es erscheint<br />

sinnvoll und notwendig, die Investitionsabsichten der Wohnungsunternehmen durch flankierende<br />

Maßnahmen in anderen Handlungsfeldern zu unterstützen, die den Zuzug unterschiedlicher<br />

Haushaltstypen befördern. Die Aufgabe des Bezirkes wird hier in der Intensivierung<br />

des Dialogs und der Abstimmung von Maßnahmen gesehen.<br />

Hierfür werden zusätzliche Maßnahmen in komplementären Handlungsfeldern erforderlich,<br />

um sowohl die Effekte getätigter Maßnahmen als auch vorhandene Entwicklungspotenziale<br />

zu verstärken und das Gebiet „Langenfort-Rümkerstraße“ in Barmbek-Nord zukunftsfähig zu<br />

gestalten. Im Zusammenhang mit den einleitend beschriebenen Projekten und Maßnahmen<br />

im direkten Umfeld, in erster Linie durch eine Verknüpfung mit dem Sanierungsvorhaben<br />

„Fuhlsbüttler Straße“, können sich zudem gegenseitige positive Verstärkereffekte für das<br />

Untersuchungsgebiet und den Stadtteil einstellen.<br />

„Bürgermitwirkung und Stadtteilleben“ und „gesellschaftliche Infrastruktur“<br />

Der zentrale Ansatzpunkt für umfangreiche Interventionsmaßnahmen liegt in den Handlungsfeldern<br />

„Bürgermitwirkung und Stadtteilleben“ und „gesellschaftliche Infrastruktur“: Die Vielzahl<br />

an Einrichtungen und das ausgeprägte bürgerschaftliche Engagement bestimmter<br />

Gruppen sind mit ihren räumlichen, personellen oder finanziellen Ressourcen unzureichend<br />

aufeinander abgestimmt. Die sozialen Netze und Bindungen sind unter problembehafteten<br />

Bewohnergruppen sehr schwach ausgeprägt, weshalb diese am Stadtteilleben nicht teilhaben.<br />

Auch sind bestehende Raum- und Flächenpotenziale für soziale und kulturelle Veranstaltungen<br />

im Untersuchungsgebiet teilweise nicht ihren Möglichkeiten entsprechend genutzt.<br />

Unter allen Handlungsbedarfen in diesem Themenfeld nehmen die Schule und der Sportplatz<br />

am Langenfort aufgrund ihrer Potenziale zur Stärkung des Stadtteillebens und Nutzung<br />

des Bürgerengagements eine zentrale Bedeutung ein.<br />

Die Maßnahmeempfehlungen in beiden genannten Handlungsfeldern stehen in einem engen<br />

Zusammenhang untereinander und bauen in der Regel aufeinander auf. Insofern sind die<br />

zwei Handlungsfelder zusammen zu betrachten und bilden einen gemeinsamen Schwerpunkt<br />

innerhalb des Maßnahmekonzeptes.<br />

„Umfeld und Freiflächen“<br />

Das Handlungsfeld „Umfeld und Freiflächen“ vermag aufgrund der zahlreichen Grün-, Sport-<br />

und Freiflächen im UG den Wandel der Bewohnerstruktur flankierend zu unterstützen und<br />

das Stadtteilleben zu stärken. Handlungsbedarf besteht insbesondere in den Bereichen Sicherheit,<br />

Sauberkeit und Ausstattung. Dies gilt auch für Kinderspielplätze, die wie Schul- und<br />

Sportplätze Defizite in der Gestaltung und Nutzung zeigen. Dieses Handlungsfeld stellt den<br />

zweiten Maßnahme-Schwerpunkt dar.<br />

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„Verkehr und Mobilität“<br />

Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

Des Weiteren sind im Handlungsbereich „Verkehr“ vorhandene Gefährdungspotenziale insbesondere<br />

unter dem Aspekt Schulwegsicherheit zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen<br />

zu beseitigen. Dieses Themenfeld ist von begrenztem inhaltlichen Umfang und begleitend<br />

wahrzunehmen.<br />

Die als notwendig erachteten, investiven und nicht-investiven Maßnahmen sind als Maßnahmematrix<br />

zusammengestellt (vgl. Kap. 4.4 und Anlage 7).<br />

4.2 Empfehlung zum Fördergebietstypus<br />

Es wird empfohlen, dass Untersuchungsgebiet „Langenfort – Rümkerstraße“ als Fördergebietstypus<br />

„Themengebiet“ anzumelden. Die Einordnung erfolgt aufgrund<br />

• der Konzentration der Handlungsbedarfe auf zwei thematische Schwerpunkte sowie<br />

ein ergänzendes Themenfeld,<br />

• der Konzentration der Maßnahmen innerhalb von vier Jahren,<br />

• der Konzeption dieser Maßnahmen als flankierende Handlungsfelder zum Sanierungsvorhaben<br />

„Fuhlsbüttler Straße“.<br />

4.3 Empfehlung Gebietsabgrenzung<br />

Die Handlungsschwerpunkte zur Aufwertung und Stabilisierung des Untersuchungsgebiets<br />

liegen insbesondere in den Handlungsfeldern „Umfeld und Freiflächen“ sowie „Bürgermitwirkung<br />

und Stadtteilleben“ / „gesellschaftliche Infrastruktur“. Um alle für das Gebiet bedeutsamen<br />

öffentlichen Einrichtungen für die Umsetzung der Maßnahmen einbeziehen und die<br />

Grünflächen konzeptionell und räumlich zusammenhängend bearbeiten zu können, wird<br />

empfohlen, die vom Auftraggeber eingangs vorgelegte Abgrenzung des Untersuchungsgebietes<br />

zu erweitern, um die Potenziale in den genannten Handlungsfeldern weiter zu verstärken.<br />

Außerdem kann so dem Wunsch der Baugenossenschaft BGFG entsprochen werden,<br />

Wohnanlagen in das Gebiet aufzunehmen, für die umfassende Modernisierungsmaßnahmen<br />

vorbereitet werden sollen.<br />

Die Erweiterung des Maßnahmegebietes soll um folgende räumliche Bereiche erfolgen:<br />

• Erweiterung nach Norden entlang Meister-Francke-Straße – Kindtsweg – Elligersweg<br />

(Wohnanlage BGFG, Sportplatz und öffentliche Grünfläche),<br />

• Erweiterung nach Westen um das Gelände des Margaretha-Rothe-Gymnasiums, der<br />

Wohn- und Gewerbebauten östlich der Fuhlsbüttler Straße, außerdem um die Grünflächen<br />

entlang der Straßen Langenfort sowie Hartzloh bis Lauensteinstraße,<br />

• Erweiterung nach Süden um die Grünanlage Schwalbenplatz einschließlich des Kinderspielplatzes<br />

Das Maßnahmegebiet umfasst nun eine Fläche von ca. 51 ha. Die Einwohnerzahl erhöht<br />

sich auf schätzungsweise 6.200. Die empfohlene neue Gebietsabgrenzung zeigt Anlage 4.<br />

4.4 Aufstellung von Handlungsempfehlungen<br />

Die Aufstellung von Handlungsempfehlungen erfolgt in jeweils zwei Tabellen entsprechend<br />

der einzelnen Handlungsfelder des Programms „Aktive Stadtteilentwicklung“.<br />

Die jeweiligen Interventionsmaßnahmen werden in Tabelle 1 zunächst im Untersuchungsgebiet<br />

räumlich verortet und inhaltlich beschrieben. Es wurde ferner eine überschlägige Kos-<br />

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tenschätzung für die Maßnahmen in ihrer Gesamtheit (überwiegend durch die Fachdienststellen<br />

des Bezirks) vorgenommen. Tabelle 2 stellt die geschätzten Kosten nach einzelnen<br />

investiven und nicht-investiven Maßnahmen dar und benennt die Finanzierungszuständigkeit<br />

/ Zuwendungsgeber. Weiterhin erfolgt die zeitliche Zuordnung des Mittelbedarfs.<br />

Die Gesamtkosten der investiven Maßnahmen belaufen sich gemäß überschlägiger Kostenschätzung<br />

auf ca. EUR 2.005.750 (noch exkl. Maßnahmen in den Handlungsfeldern „gesellschaftliche<br />

Infrastruktur“ / „Bürgermitwirkung und Stadtteilleben“).<br />

Die Maßnahmematrizes sind in Anlage 7 beigefügt.<br />

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5 Schlussbetrachtung<br />

Aktive Stadtteilentwicklung 2005 - 2008<br />

Untersuchungsgebiet "Langenfort - Rümkerstraße" in Barmbek-Nord<br />

Die hohe städtebauliche Qualität, die attraktive stadträumliche Lage und nicht zuletzt ein<br />

günstiges Mietpreisniveau werden das Untersuchungsgebiet auch weiterhin zu einem begehrten<br />

Wohngebiet machen. Jedoch zeichnen sich seit einigen Jahren verstärkt Entwicklungstendenzen<br />

ab, die die Bewohnerstruktur und das soziale Gefüge belasten.<br />

Vor dem Hintergrund des präventiven Charakters des Programms „Aktive Stadtteilentwicklung“<br />

wird daher empfohlen, im Untersuchungsgebiet frühzeitig die aufgezeigten Maßnahmen<br />

zu ergreifen, um so destabilisierenden Entwicklungstendenzen konzeptionell zu begegnen<br />

und durch gezielte investive Maßnahmen entgegenzuwirken.<br />

Durch die zahlreichen Maßnahmen und Maßnahmevorhaben im Umfeld des Untersuchungsgebietes,<br />

insbesondere durch das Sanierungsvorhaben „Fuhlsbüttler Straße“, sind<br />

derzeit ideale Rahmenbedingungen gegeben, um die Maßnahmeempfehlungen auf ergänzende<br />

Vorhaben abzustimmen, flankierende Maßnahmen zu gestalten und vorhandene<br />

„Verstärkereffekte“ auszunutzen.<br />

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