Doku Kulturabbau stoppen - projekTTheater Zittau
Doku Kulturabbau stoppen - projekTTheater Zittau
Doku Kulturabbau stoppen - projekTTheater Zittau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Blickpunkt Kunst und Kultur<br />
Zur Erinnerung: Sachsen verfügte bereits zu DDR-Zeiten über eine beachtenswerte Vielzahl<br />
von Kunst - und Kultureinrichtungen. So befanden sich 1990 über ein Drittel aller<br />
Kultureinrichtungen auf sächsischem Gebiet. Dem damaligen Ministerpräsidenten Kurt<br />
Biedenkopf ist es zu verdanken, dass dieses historisch gewachsene Erbe in den Neuaufbau<br />
des Freistaates Sachsen fest integriert wurde. Mit der Einführung des Kulturraumgesetzes<br />
wurde durch Biedenkopf und seine Mannschaft ein einzigartiges Förderinstrument<br />
auf den Weg gebracht, welches Planbarkeit und Stabilität für die sächsische Kunst und<br />
Kultur brachte. Mittlerweile sind hiesige Kulturexperten deutschlandweit gefragte Fachberater<br />
auf dem Gebiet der Kulturförderung und zum Kulturraumgesetz.<br />
Mit Amtsantritt der schwarz-gelben Staatsregierung im September 2009 erfährt diese<br />
zukunftsweisende Kulturförderung durch vorgenommene Kürzungen eine dramatische<br />
Zäsur.<br />
Die Finanzausstattung des Kulturraumetats wird vorrangig unter ökonomischen<br />
Aspekten vorgenommen.<br />
Fakt ist, dass durch diesen Richtungswechsel der Kunst- und Kulturstandort Sachsen<br />
stark gefährdet wird und in Folge auch die Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Seit 2009 wurden gegen die Kürzungen ca. 70Tausend Unterschriften gesammelt<br />
und mit zahlreichen Protestaktionen die Staatsregierung zu einer Rücknahme<br />
der Sparmaßnahmen im Kulturraum aufgefordert.<br />
Während u. a. in Thüringen die Staatsregierung den Etat für Kunst und Kultur erhöht,<br />
ist der Freistaat Sachsen dabei, seine Vorreiterrolle durch eine kurzsichtige Politik zu<br />
verspielen. Denn eine vor kurzem im Rhein-Main-Gebiet durchgeführte Umfrage ergab,<br />
dass die Menschen z. B. Museen, Theater und Konzerte auch im Kampf um Fachkräfte als<br />
wichtig erachten.<br />
Quelle: Petition Plauen / Zwickau, 31.10.2010 (aktiv bis 11.12.2010)<br />
Umverteilung Kulturraummittel auf Kosten der Kultur<br />
Von: Brigitte Ostermann, � eater Plauen-Zwickau aus Plauen / Zwickau<br />
An: Ministerpräsident Tillich und den Sächsischen Landtag in Sachsen<br />
“ …Neben den � eatern werden auch zahlreiche Museen, Musikschulen und freie Projekte<br />
aus Kulturraummitteln � nanziert, die ebenfalls von den Kürzungen betro� en wären.<br />
Wir fordern vom Freistaat Sachsen die vollständige Rücknahme der Sparvorhaben in den<br />
Kulturräumen Sachsens. Wir wehren uns gegen das Ansinnen der Landesregierung, das<br />
Kulturraumgesetz zur Abwälzung von Landesaufgaben zu missbrauchen! „<br />
Erfreulich ist, dass bereits seit längerem deutschlandweit eine kulturpolitische Debatte<br />
in Gang gekommen ist. Auch uns war im Rahmen der Initiative „<strong>Kulturabbau</strong> <strong>stoppen</strong>“<br />
wichtig, die gesellschaftliche Bedeutung von Kunst und Kultur zu hinterfragen. Aus diesem<br />
Grund haben wir prominente KünstlerInnen und Kulturverantwortliche nach ihrem<br />
Standpunkt gefragt. Trotz der geringen Zeilenvorgabe ist es den Autoren gelungen, den<br />
vielseitigen Wirkungsradius und die enorme Strahlkraft von Kunst und Kultur herauszuarbeiten.<br />
Die jetzige Staatsregierung ist gut beraten, all diese Fakten inklusive der<br />
Erfahrungen vorangegangener Regierungen Sachsens für die weitere Planung des Kulturraumetats<br />
zu nutzen.<br />
10