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KÜNSTLICHE INTELIGENZ
INTELLIGENZ
UND IHRE ERSCHEINUNGSFORMEN
IN SOZIALEN MEDIEN
( MIT BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG
VON TWITTER UND INSTAGRAM)
JOHANNA LEISZ
2
Künstliche Inteligenz
Inhaltsverzeichnis
4EINFÜHRUNG
5EINLEITUNG
6
1. ARTEN VON KI AUF SOZIALEN NETZWERKEN
9
1.1 Socialen Bots
11
1.2 Wie definiert man Bots?
12
2. SOZIALE MEDIEN MIT DEN HÖCHSTEN AI EINFLUSS
16
2.1 Instagram
17
2.2 Twitter
18
3. WIE UNS KI BEEINFLUSSEN UND MANIPULIEREN
21
3.1 Einfluss von KI auf die Politik
21
3.2 Fake News
21
3.3 Deep Fakes
22
3.4 Big Nudging
22
3.5 Big Data
23
3.6 Psychometrie
23
3.7 Cambridge Analytica
3
Einführung
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit Künstlichen Intelligenzen und deren
Vorkommen und Einfluss in Sozialen Medien.
Diese Arbeit vertieft sich auf die zwei viel benutzten sozialen Medien Twitter
und Insta-gram und erklärt diese. Außerdem beschreibt sie auch die am meisten
vorkommenden Künstlichen Intelligenzen auf diesen Plattformen, Bots und
beschreibt wie uns Künstliche Intelligenzen beeinflussen oder manipulieren.
Das Ziel ist es, herauszufinden wie stark Menschen von Sozialen Medien und
daher auch Künstliche Intelligenzen abhängig und beeinflusst werden, ohne dass
ihnen dies Auffällt.
This thesis deals with artificial intelligences and their occurrence and
influence in social media.
This thesis delves into the two widely used social media Twitter and Instagram
and ex-plains them. It also describes the most common AIs on these platforms,
bots, and how AIs influence or manipulate us. The aim is to find out how
much people depend on and are influenced by social media and therefore AIs
without even noticing it.
4
Künstliche Inteligenz
Einleitung
Das Thema von künstlichen Intelligenzen in Sozialen Medien ist so aktuell
wie nie zu-vor. Künstliche Intelligenzen (auch Artificial Intelligence genannt),
spielen in allen Berei-chen unseres Lebens eine große Rolle. Ohne AI würde es
die Sozialen Medien, wie zum Beispiel Twitter oder Instagram, wie wir sie kennen
und benutzen, nicht geben. Durch die KI wurden sie revolutioniert und auf viele
innovative Arten transformiert. Mehr als 3 Milliarden Menschen sind auf verschiedensten
Sozialen Medien Plattformen ak-tiv und generieren eine große Menge
von Daten, die eine wichtige Rolle für Soziale Medi-en spielen. Die gesammelten
sogenannten Meta-Daten enthalten Informationen und die Eigenschaften
der jeweiligen Nutzer. Sie merken sich in Hinsicht von Sozialen Medien, von
welchem Ort und welchem Gerät eine Person auf ihren Social-Media Account
zugreift, zu welcher Uhrzeit sie am aktivsten ist und mit wel-chem Content sie
sich am meisten und/oder längsten beschäftigt, aber auch was sie online postet
und noch vieles mehr. Diese Daten helfen den Sozialen Medien relevant zu bleiben
und sich dem jeweiligen Nutzer anzupassen. Im Zuge der sich immer weiterentwickel-ten
Social-Media Plattformen (Facebook, Twitter oder Instagram) wird
es zur Einfüh-rung eines sogenannten „eigenen Bewusstseins“ der KI kommen.
Dieses „Bewusstsein“ erlernt die Fähigkeit, Gedanken und Emotionen der Nutzer
zu verstehen und deren Ver-halten zu beeinflussen. Am meisten von künstlicher
Intelligenz betroffen sind Twit-ter, Instagram und Facebook. Zuerst bemerken die
Nutzer dieser Plattformen gar nicht, dass gewisse Inhalte, Bilder, Videos, speziell
auf sie abgestimmt sind. Viele Nutzer sind überrascht, woher diese Seiten wissen,
wo ihre Interessen liegen. Mit der Zeit kann dies für manche Personen zu einem
Problem werden, vor allem wenn der gebotene Content schon lange nicht mehr
im Interessensbereich des Users liegt.
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61Künstliche
Inteligenz
C H A P T E R O N E
ARTEN VON KI
AUF SOZIALEN
NETZWERKEN
Arten von kI auf Sozialen Netzwerken 7
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Künstliche Inteligenz
1.1 Social Bots
Social Bots sind Programme, die in sozialen Medien auftauchen. Am meisten verbreitet sind sie auf Twitter oder
Facebook. Ein Social Bot besteht meistens aus drei Teilen, einem Social Media Account, der aber nicht von einer realen
Person geführt wird, dies ist der „Körper“ des Bots, einen Zugriff auf eine Programmschnittstelle (API) zum Sozialen
Netzwerk, auf dem das Bot arbeiten soll, und einem Programm, das das Bot steuert. Bots können für vieles verwendet
werden, meist wird versucht, sie so menschlich darzustellen wie möglich. Einer der Aufträge eines Bots ist in bestimmten
Zeitabständen, meist zu Ta-geszeiten, zu denen auch Menschen aktiv auf ihren Accounts sind, Inhalte für die jeweili-ge
Seite oder Nutzer zu posten. Unteranderem können sie auch mit Beiträgen von anderen Nutzern interagieren, zum Beispiel
auf Twitter Tweets liken, retweeten oder kommentie-ren.
Viele Bots werden auch so programmiert, dass sie als Chatbot fungieren und so mit den Nutzern interaktiv kommunizieren
können. (Zitat: Peters, 2019, Web 3). Auch Freund-schaftsanfragen können viele Bots versenden. Werden diese
von einem echten Nutzer angenommen, gibt das vielen Bots die Möglichkeit, persönliche Daten eines Nutzers zu sammeln
und auszuwerten. Durch die immer besser entwickelten künstlichen
Intelligen-zen, umfassende Datenanalysen und Textauswertungen, gibt
es Arten von Bots, die im-mer neue Kommentare generieren, die sich
von den vorherig geposteten unterscheiden. Diese Bots sind deutlich
schwerer zu identifizieren, da sie sich auch auf aktuelle Tagesge-schehen
konzentrieren. Ihre Posts setzen sich meist aus unterschiedlichen
Texten über ein Thema zusammen, die sie umschreiben. Erlaubt
sind solche Arten von Bots auf den Sozi-alen Medien nicht, doch sie
werden nicht immer erkannt.
1.1.1 Arten von Social Bots
Bots sind nicht alle „bösartig“, anfangs halfen Bots den neuen Social Media Nutzern, sich
auf den Plattformen zurechtzufinden, indem sie Newsmeldungen und Informationen
zu bestimmten Themen, die in Interesse der Nutzer liegen, teilen und weiterverbreiten.
Doch seit der US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 ist auch Politikern klar geworden,
dass diese Programme sich auch zur Manipulation des Volkes einsetzen lassen. Es existieren
drei große Kategorien, für die ein Bot eingesetzt werden kann. Ein Bot kann auch
mehr als nur eine Aufgabe aus den folgenden Kategorien übernehmen.
1.1.2 Überlaster
Ein sogenannter „Überlaster“ ist dazu programmiert, den Feed einer ausgewählten Seite oder Person mit
bestimmten Nachrichten oder Posts zu überfluten. „Bei einem Feed han-delt es sich um fortlaufenden
Content, durch den Sie scrollen können. Der Content er-scheint in ähnlich aussehenden Blöcken, die sich
nacheinander wiederholen.“ (Vgl. Web 12). Ist ein Bot nun auf eine Nachrichtenseite programmiert und hat
sich diese zu einem bestimmten Thema geäußert, postet er immer wieder dieselben Gegenaussagen zu
diesem Thema. Am gefährlichsten wird es, wenn diese Bots in der Lage sind, ihre Nachrichten gegenseitig
zu liken oder zu kommentieren, denn somit werden sie echten Nutzern eher angezeigt. Reale Kommentare
gehen damit sehr schnell verloren, was eine normale Dis-kussion zu einem Thema fast unmöglich macht.
Zudem, wie der Name dieser Kategorie schon sagt, überlasten die Bots die Betreuer von den Social-Media-
-Kanälen, und sind zu viele dieser Bots auf einem Kanal, ist es kaum möglich, sie alle so schnell wie möglichst
zu löschen.
Arten von kI auf Sozialen Netzwerken 9
1.1.3 Trendsetter
Bots sind nicht alle „bösartig“, anfangs halfen Bots den neuen Social Media Nutzern, sich auf den Plattformen zurechtzufinden, indem
sie Newsmeldungen und Informationen zu bestimmten Themen, die in Interesse der Nutzer liegen, teilen und weiterverbreiten. Doch
seit der US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 ist auch Politikern klar geworden, dass diese Programme sich auch zur Manipulation
des Volkes einsetzen lassen. Es existieren drei große Kategorien, für die ein Bot eingesetzt werden kann. Ein Bot kann auch mehr als
nur eine Aufgabe aus den folgenden Kategorien übernehmen.
Beispiel, wie Fake Accounts von Bots auf Twitter aussehen
1.1.4 Auto-Trolle
Das Hauptziel dieser Bots ist, die Nutzer abzulenken. Ein solcher Bot klinkt sich daher in eine Unterhaltung über ein zufälliges
Thema ein, um unpassende, beleidigende oder ext-reme Argumente oder Kommentare abzugeben. Viele Nutzer erkennen den
Unterschied zwischen einem Account, der von einer echten Person geleitet wird, und einem unechten Account, nun nicht, und
fallen auf die unechten Provokateure herein. Sie konzentrieren sich nur mehr auf die abgegebenen Kommentare dieses Bots und
die eigentliche Diskus-sion fällt in den Hintergrund. So eine Interaktion kann mehrere Stunden andauern.
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Künstliche Inteligenz
1.2 Wie identifiziert man Bots?
Bots werden immer besser im Vortäuschen, echte Soziale Medien Nutzer zu sein. Viele Bots durchforschen
das Internet und Soziale Medien Accounts von realen Personen nach Namen, Fotos und auch
Beschreibungstexten (auch „Bios“ genannt), um damit ihr eige-nes Fake Profil zusammen zu stellen. Somit
werden an einem Tag tausende von neuen Fake-Accounts von Bots erstellt. Diese Künstlichen Intelligenzen
sind aber nicht nur gut im Erstellen von täuschend echt aussehenden Accounts, sie werden auch immer
besser in ihrem Verhalten. Früher merkte man schneller und einfacher, wenn man mit einem Fake Account
in Kontakt kam, da die Accounts zu jeder Tageszeit in hohen Geschwindigkeiten Nachrichten und Posts
veröffentlichten. Heutzutage ist dies alles viel schwieriger gewor-den, da man für moderne Social Bots
einen Tagesrhythmus entwickelt hat. Dieser Rhyth-mus täuscht „Schlafperioden“ vor, in denen ein Bot für
eine gewisse Zeit Nichts veröf-fentlicht. Auch wenn man ein Gespräch mit einem dieser Accounts führt,
können manche Bots ihre Nachrichten verzögern, um den Anschein zu machen, als würden sie diese erst
tippen oder darüber nachdenken. Wie erkennt man nun solche Bots? Eine eindeutige Me-thode, um einen
Fake-Account zu erkennen, gibt es nicht. In dem Artikel „Welche Social Bots gibt es und wie funktionieren
sie?“ von Dominik Schönleben wurde ein Projekt na-mens „Botswatch“ erwähnt, das sich an den Richtwert:
„werden von einem Account mehr als 50 Tweets und Links am Tag gepostet, handelt es sich um ein
Bot“, hält. Diese Analy-se ist jedoch sehr ungenau, da es sich in vielen Fällen um einen besonders aktiven
Nutzer handeln kann. Um schnell herauszufinden, ob man ein Bot gefunden hat oder nicht, gibt es Seiten
wie „Bot or Not“. Diese Seite untersucht die Aktivität eines Twitter Users und vergibt „scores“. Je höher ein
Score ist, desto wahrscheinlicher handelt es sich um einen Bot. Eine genaue Aussage gibt es jedoch nicht.
Möchte man sich jedoch sicherer sein, hilft es immer den Follower eines verdächtigen Accounts zu überprüfen.
Viele Bots haben andere Bots unter ihren Followern. Auch Kommentare, die von dem Account
gepostet wurden, und die einem speziellen Muster folgen, sind große Anzeichen, dass es sich um einen von
Bots gesteuerten Account handelt. Führt ein solcher Account nun mehrere Ge-spräche mit verschiedensten
Nutzern gleichzeitig, und handelt es sich meist um dasselbe Themengebiet, kann man sich auf einen
von keiner realen Person geführten Account ein-stellen. Man sollte sich daher immer die Fragen stellen:
Wie antwortet ein Account auf gestellte Fragen? oder Wie menschlich klingt eine vollendete Unterhaltung?
Screenshot von der Website „Botometer“ indem in einer Skala von 0-5 gezeigt wird, wie wahrscheinlich es ist,
dass es sich um ein Bot handelt.
Arten von kI auf Sozialen Netzwerken 11
C H A P T E R T W O
SOZIALE
MEDIEN MIT
DEN HÖCHSTEN
AI EINFLUSS
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Künstliche Inteligenz
2Soziale
Medien mit den höchsten AI Einfluss 13
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Künstliche Inteligenz
Soziale Medien mit den höchsten AI Einfluss 15
2.1 Instagram
Instagram ist ein soziales Netzwerk zur Veröffentlichung von Fotos und Videos. Es wur-de im Jahr 2010 von Kevin
Systrom und Mike Krieger entwickelt. Vorerst war der Onli-nedienst nur auf IOs Handys verfügbar, im Jahr 2012 wurde
er auch Android Handys zu Verfügung gestellt. Im gleichen Jahr wurde die App mit 760 Millionen Euro an Facebook
verkauft. Seitdem zählt es mit mehr als 500 Millionen täglichen Nutzern zu einen der größten social Media Kanäle der
Welt. Instagram ist kostenfrei und ermöglicht den jewei-ligen Nutzer ihre Fotos und Videos mit vielzähligen Filtern zu
versehen, Bildbeschrei-bungen (Englisch: Captions) und Standorte hinzufügen, und diese auf dem eigenen Profil für
die breite Öffentlichkeit oder für ausgewählte Freunde hochzuladen. Diese sogenann-ten „Posts“ (einzelner Beitrag
auf einer Social-Media-Plattform, in einem Webforum oder einem Blog – Wikipedia) können von anderen Nutzern
„geliked“, geteilt und kommentiert werden. Bei der Profilbeschreibung gibt Instagram keine Vorgaben zu den persönlichen
Angaben, den Nutzern ist selbst überlassen, wie viel sie über sich selbst bekannt geben möchten. Möchte man
auf sein Profil aufmerksam machen, verwendet man Hashtags. Bei Hashtags handelt es sich um beschreibende Schlagwörter,
die hinter ein Rautenzeichen geschrieben werden. Ein Nutzer darf bis zu 30 Hashtags in seinem Post verwenden,
um damit den Inhalt des Bildes oder Videos zu beschreiben. Laut dem Blogpost (https://blog.hootsuite.com/instagram-hashtags/)
sind die drei beliebtesten Hashtags in diesem Jahr #love mit 1.825 Milliarde Posts, #instagood mit
1.143 und #fashion mit 807.1 Millionen Posts. Instagram verfügt unter anderem auch über eine Suchfunktion, mit der
man nicht nur Hashtags suchen kann, sondern auch andere Nutzer und beliebige Orte.
Neben der Startseite, auf der man alle neuen Posts
der Nutzer, denen man folgt, findet, gibt es auch eine
sogenannte „Explore Page“. Auf dieser Seite sieht man
eine personali-sierte Auswahl von Beiträgen, von denen
Instagram glaubt, dass sie der jeweiligen Person gefallen
würden. Instagram analysiert das Verhalten des jeweiligen
Nutzers in der App, und schlägt einem auf Basis
dessen neue Inhalte vor. Die Explore Page ist für jeden
ver-schieden, da sie stark auf die jeweiligen Aktivitäten
mit anderen Nutzern, Beiträge und der App selbst
basiert.
Zusätzlich bietet Instagram ein Feature namens
Instagram Stories. Nutzer haben damit die Möglichkeit,
Bilder und kurze Videos hochzuladen. Was die Stories
unterscheidet, ist das Verschwinden der Posts nach 24
Stunden von seinem Profil. Zu finden sind Instagram
Stories am oberen Rand der Homepage in der App.
Instagram hat auch eine Nachrichten-funktion, mit der
man sich privat oder in Gruppen mit anderen Nutzern
unterhalten und sich gegenseitig Fotos und Videos
zuschicken kann. Das Hauptziel von Instagram ist das
Vernetzen von so vielen Nutzern wie möglich.
Screenshot meiner Persönlichen Instagram „Explore Page“
16
Künstliche Inteligenz
2.2 Twitter
Twitter ist ein Microblog, das im Jahr 2006 unter dem vorläufigen Namen „twttr“ ge-gründet wurde. Ein Microblog
ist eine Form des Bloggens, bei der die Benutzer kur-ze, SMS-ähnliche Textnachrichten veröffentlichen können. (Laut
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Mikroblogging) Die Nutzer des Sozialen Netzwerkes kön-nen sogenannte
Tweets (Deutsch: Gezwitscher), die auf 280 Zeichen begrenzt sind, ver-fassen. Zusätzlich können Nutzer an ihre
Tweets maximal 4 Fotos oder ein bis zu 2 Minu-ten 20 Sekunden dauerndes Video hinzufügen. Der erste Tweets, der
je auf der Plattform veröffentlich wurde, verfasste der Twitter-Erfinder Jack Dorsey und hatte den Inhalt „just setting
up my twttr“ (Deutsch: „richte gerade mein twttr ein“) .Mit monatlich 330 Millio-nen Nutzern, ist Twitter unter den 20
meist benutzten Social-Media Plattformen der Welt (Siehe: https://www.statista.com/statistics/272014/global-social-
-networks-ranked-by-number-of-users/).
Screenshot von dem Youtube Video „Top 10 Most Popular Social Media Platforms (2014-2019)
Der Aufbau von Twitter wurde sehr simpel gehalten. Der Microblog besteht aus einer Startseite („Timeline“), auf
dieser sieht man die neusten Beiträge und Updates von allen Nutzern, denen man folgt. Um einen Nutzer explizit in
seinem Beitrag zu erwähnen, ver-wendet man ein >>@<< Zeichen vor dem Nutzernamen der Person, die man erwähnen
möchte. Auch wie bei Instagram sind Hashtags eine große Hilfe, um Beiträge über etwas Gewisses zu finden. Der
Kernpunkt von Twitter besteht in dem Retweeten von Beiträgen. Dabei kann man entweder seine eigene Meinung an
Tweets anderer Nutzer hinzufügen oder den Tweet auf seinem eigenen Account posten. Dies unterstützt die Verbreitung
von Inhalten.
Soziale Medien mit den höchsten AI Einfluss 17
183
Künstliche Inteligenz
C H A P T E R T H R E E
WIE UNS KI
BEEINFLUSSEN
UND MANIPU-
LIEREN
Wie uns kI beeinflussen und manipulieren 19
20
Künstliche Inteligenz
3.1 Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Politik
Die Wahlsieger der Vereinigten Staaten (2016) und Großbritannien
(2016) des letzten Jahrzehnts, verbindet eine Sache: Sie vertrauten in
Ihren Wahlkämpfen dem Einsatz Künstlicher Intelligenz.
Diese extremen politischen Ereignisse zeigen, was passieren kann,
wenn die heutige Technik in die falschen Hände gerät. Mittels künstlicher
Intelligenz werden falsche Nach-richten im Netz verbreitet und ein
Meinungsbild geschaffen, welches bis zur Manipulation eines Wahlergebnisses
führen kann. Wie es gelingt, mit künstlicher Intelligenz unsere
Meinung zu beeinflussen, soll Thema dieses Teils der Arbeit sein.
3.2 Fake News
So werden Falschmeldungen bezeichnet, welche mit manipulativer Absicht unter vielen
Menschen verbreitet werden, um Meinungsmache zu betreiben (Vgl.: 2, laut Duden). Dies
umfasst Deepfakes, gefälschte Bilder, Videos und Schlagzeilen. Künstliche Intelli-genz wird
verwendet, um falsche Schlagzeilen zu erstellen, diese werden dann über auto-matisierte
Bots an viele Medien User verbreitet und anschließend durch ganze Bot-Netzwerke verifiziert.
Beispiel: der Mittelfinger von Griechenlands Finanzminister Varoufakis; durch Jan
Böhmermann in „Neo Magazin Royale“ mittels Videobearbeitung demonstriert! Dies war eine
Bestätigung der These, das Video sei eine Fälschung. (Vgl.: Lange, 2015, Web 11)
Nach einiger Zeit deckte Böhmermann aber auf, dass die Bearbeitung des Videos eben-
-falls nur ein Fake war und das Mittelfinger-Video echt ist. Damit schuf er sogar unter den
Medienprofis große Verwirrung und zeigte auf, wie einfach Manipulation in unserer Zeit ist.
3.3 Deep Fakes
Ian Goddfellow, warnte 2018 in einer Publikation des MIT, dass es ein historischer Glücksfall
sei, dass wir uns bisher auf Videos als Beweis für Tatsachen verlassen konn-ten (Vgl.: Maier,
2018, Web 12) Worauf er damit anspielte, war die steigende Gefahr von gefälschten Medieninhalten
durch die wachsende Leistungsfähigkeit der Technik. In Zu-kunft kann es wahrscheinlich sein,
dass die Menschheit in ein Zeitalter verfallen wird, in dem nicht mehr abzugrenzen sein wird, ob die
dargestellten Medien der Wahrheit entspre-chen oder nicht.
„Deep Fake“ setzt sich aus den Wörtern „Deep Learning“ und „Fake“ (engl. Unwahrheit) zusammen,
dies bezeichnet Medieninhalte, die mit Hilfe von künstlichen neuronalen Net-zen automatisiert
erstellt werden. Die vielen Beispiele, die in jüngster Zeit im Netz kursier-ten (Vgl.: BuzzFeedVideo,
2014, Video 3) unter anderem, die gefälschte Obama-Rede, beweisen, wie weit fortgeschritten
diese Technik schon ist.
Wie uns kI beeinflussen und manipulieren 21
3.4 Big Nudging
Der Begriff setzt sich aus „Big Data“ und „Nudging“ zusammen. Nudging ist ein Begriff
aus der Verhaltensökonomie und geht davon aus, dass der Mensch nicht in der Lage ist
selbständig Entscheidungen optimal zu treffen. Die Theorie beschreibt eine Handlung, die
gegen den Willen, aber auf das vermeintliche Wohl, eines anderen ausgerichtet ist.
3.5 Big Data
Big Data steht für die Sammlung einer riesigen Menge an Daten über eine große
Anzahl von Menschen. Diese Daten liegen in unstrukturierter Form vor. Alles was wir
tun, ob im Netz oder außerhalb, hinterlässt digitale Spuren. Inzwischen steht der Begriff
- Big Data für eine vollkommen neue Ära digitaler Kommunikation, in der es dank entsprechender
„Analyse Tools“ und „Machine Learning“ recht einfach ist, diese Menge an
Informatio-nen zu filtern und auszuwerten. In einem auf die Person zugeschnittenen
Newsfeed unter dem Suchfeld, möchte z.B. Google Antworten auf Fragen geben, die
noch nicht einmal gestellt wurden. (Vgl.: Scott, 2018, Web 15) Dies beweist wie viele
Daten die diversen Internetfirmen schon über uns gesammelt haben und wie diese eingesetzt
werden, um unsere Persönlichkeit einzuschätzen und unsere Interessen vorauszusagen.
Lange war nicht ganz klar, wozu diese Daten gut sein sollen. Ebenso war unklar, ob
Big Data eine Gefahr oder einen Gewinn für die Menschheit darstellt. Spätestens nach
dem erfolgrei-chen Online-Wahlkampf von Donald Trump (2016) kennen wir die Antwort.
Denn so-wohl im US – Wahlkampf, als auch bei der Brexit Kampagne wurden persönliche
Infor-mationen aus dem Netz ganz gezielt eingesetzt.
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Künstliche Inteligenz
3.6 Psychometrie
Die dort angewandte Vorgehensweise basiert auf der sogenannten „Psychometrie“ – dies ist der wissenschaftliche
Versuch, die Persönlichkeit eines Menschen zu „vermessen“. Dabei ist die sogenannte „Ocean-Methode“ zum Standard
geworden. Die meisten Persön-lichkeitstests funktionieren nach diesem Modell (Vgl.: Drösser, 2017, Web 17)
Es sagt im Grunde aus, dass sich jeder Charakterzug eines Menschen anhand von 5 Per-sönlichkeits- Dimensionen messen lässt:
• Offenheit (d.h. wie aufgeschlossen jemand gegenüber Neuem ist)
• Gewissenhaftigkeit (wie perfektionistisch ist eine Person)
• Extraversion (oder Geselligkeit)
• Verträglichkeit (also wie rücksichtsvoll und kooperativ man ist)
• Neurotizismus (ist die Person leicht verletzlich oder ängstlich)
Anhand dieser Dimensionen kann man relativ genau sagen, mit welchem Menschen man es zu tun hat, welche Bedürfnisse
und Ängste er hat und wie er sich in bestimmten Situa-tionen vermutlich verhalten wird. Die Ersten, die Psychometrie und Big
Data zusammen brachten, waren das Team um Michael Kosinski von der University of Cambride. Sie entwickelten eine künstliche
Intelligenz, die mit Ocean-Werten und Twitter Profilen trai-niert wurde. Anschließend konnte anhand von Facebook-Likes einer
Person mit dem entwickelten Programm ein zuverlässiges Persönlichkeitsprofil des Nutzers erstellt wer-den.
Durch die fortschreitende Weiterentwicklung, konnte anstatt psychologischer Profile der Personen, der Ansatz umgekehrt
werden. Dadurch konnte nun nach Personen gesucht werden, die einer bestimmten Persönlichkeit entsprachen.
3.7 Cambridge Analytica
Cambridge Analytica war ein amerikanisches Datenanalyse-Unternehmen,
mit dem Ziel durch Micro-Targeting Wähler zu rekrutieren. Cambridge Analytica
kontaktierte eine gro-ße Anzahl potenzieller Wähler mit einem Persönlichkeitstest.
Durch die Beantwortung der Fragen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit
5 Dollar zu verdienen. Um die Beantwor-tung einfach zu machen, bot Cambridge
Analytica den Usern an, sich mit dem Facebook Account der bereitgestellten
App anzumelden. Ohne das Wissen der User wurden sämtli-che Facebook
Daten, sowie die aller Facebook Freunde gesammelt. Die dadurch entstan-denen
psychologischen Persönlichkeitsprofile jeder Person führten zu personalisierten
politischen Inhalten und Werbung, mit dem Ziel die Überzeugungen an
die des Auftrag-gebers anzupassen. Die dazu verwendeten Instrumente waren
sogenannte „dark posts“ (= gekaufte Inserate auf Facebook) sowie „Microtargeting“
(= auf das Individuum und die Persönlichkeit angepasste Adressierung mit
Werbung oder anderen Inhalten)
Wie uns kI beeinflussen und manipulieren 23
KÜNSTLICHE INTELIGENZEN
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Einfluss in Sozialen Medien. Es vertieft sich auf die zwei viel benutzten sozialen Medien Twitter und
Instagram und erklärt diese. Außerdem beschreibt es auch die am meisten vorkommenden Künstlichen
Intelligenzen auf diesen Plattformen, Bots und beschreibt wie uns Künstliche Intelligenzen
beeinflussen oder manipulieren. Das Ziel ist es, herauszufinden wie stark Menschen von Sozialen
Medien und daher auch Künstliche Intelligenzen abhängig und beeinflusst werden, ohne dass ihnen
dies Auffällt.
This magazine deals with artificial intelligences and their occurrence and influence in social
media. It delves into the two widely used social media Twitter and Instagram and explains them. It
also describes the most common AIs on these platforms, bots, and how AIs influence or manipulate
us. The aim is to find out how much people depend on and are influenced by social media and
therefore AIs without even noticing it.
Johanna Leisz
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Künstliche Inteligenz