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Andreas Malessa: Fuer Dich (Leseprobe) – Ein Dankeschoen an Lieblingsmenschen und Alltagshelden

Was wäre unser Leben ohne die Nachbarin, die unsere Pakete annimmt. Ohne den Opa, der auf dem Fußballplatz seinen Enkel beim Spiel anfeuert. Ohne die Freundin, bei der man nachts um zwei seinen Liebeskummer los werden kann? Es ist Zeit, all diesen Alltagshelden und Lieblingsmenschen Danke zu sagen. Ein zauberhaftes Geschenkbuch mit leichten, humorvollen und warmherzigen Texten, Versen und Gedanken von Andreas Malessa und zahlreichen weiteren Autorinnen und Autoren.

Was wäre unser Leben ohne die Nachbarin, die unsere Pakete annimmt. Ohne den Opa, der auf dem Fußballplatz seinen Enkel beim Spiel anfeuert. Ohne die Freundin, bei der man nachts um zwei seinen Liebeskummer los werden kann?

Es ist Zeit, all diesen Alltagshelden und Lieblingsmenschen Danke zu sagen.

Ein zauberhaftes Geschenkbuch mit leichten, humorvollen und warmherzigen Texten, Versen und Gedanken von Andreas Malessa und zahlreichen weiteren Autorinnen und Autoren.

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<strong>und</strong> lud deshalb höchstens zwei Gratul<strong>an</strong>ten<br />

pro Tag ein. Hinterein<strong>an</strong>der, eine<br />

Woche l<strong>an</strong>g. D<strong>an</strong>ach klagte er immer,<br />

wie <strong>an</strong>strengend „die g<strong>an</strong>ze Feierei“ gewesen<br />

sei.<br />

Dass m<strong>an</strong> ihn als Rektor eines Gymnasiums<br />

vor einem Vierteljahrh<strong>und</strong>ert<br />

frühpensioniert hatte, f<strong>an</strong>d er demütigend.<br />

Obwohl er mit fünf<strong>und</strong>fünfzig<br />

kränklicher war als heute. Auch hatte<br />

Onkel Gotthilf nichts von jener prüfenden<br />

Strenge verloren, die sein Gesicht gerade<br />

d<strong>an</strong>n ausdrückte, wenn er schwieg.<br />

Was er meistens tat. Und dabei bedeutungsschwer<br />

seufzte.<br />

Mit Sorgenfalten auf der Stirn zog der<br />

Jubilar drei Konzertkarten für Reinhard<br />

Mey aus dem Kuvert. „Da gehen wir mit<br />

dir zusammen hin, okay?“, fügte seine<br />

Nichte hinzu. „Gibt´s den noch?“, fragte<br />

der Achtzigjährige. <strong>Ein</strong> „D<strong>an</strong>keschön“<br />

wäre Moni lieber gewesen.<br />

„Reinhard Meys erste Platte kam raus,<br />

als du Mitte zw<strong>an</strong>zig warst!“, rief J<strong>an</strong>nik<br />

er munternd, „als du damals Referendar<br />

in, äh, in Dings …“<br />

„… 1967 war das!“, unterbrach ihn<br />

Moni ebenso laut, „die Platte hieß ,Ich<br />

wollte wie Orpheus singen‘.“<br />

Sie sprach den LP-Titel mit „eu“ aus.<br />

Mit Eu wie Eule.<br />

„Muss es nicht Orphe-us heißen,<br />

so wie in Matthä-us?“, warf J<strong>an</strong>nik ein.<br />

„Unsinn“, knurrte der Beschenkte,<br />

„Orpheus mit ,eu‘ ist ein Halbgott aus der<br />

griechischen Mythologie.“ Er legte die<br />

Konzertkarten neben die Kuchenplatte.<br />

„Orpheus mit ,eu‘, der konnte so gut<br />

singen, dass Steine weinten, Raubtiere nicht<br />

mehr jagten <strong>und</strong> das tosende Meer sich<br />

beruhigte. Er hätte seine Fre<strong>und</strong>in Eurydike<br />

<strong>–</strong> auch mit ,eu‘ <strong>–</strong> aus der Unterwelt retten<br />

können. Klappte aber nicht.“<br />

Onkel Gotthilf machte ein Gesicht,<br />

als tue ihm das persönlich leid.<br />

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